DE19800008C1 - Verfahren zum Endformen eines Bauteils mit einer Schicht aus metallischem Schaumwerkstoff - Google Patents
Verfahren zum Endformen eines Bauteils mit einer Schicht aus metallischem SchaumwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Endformen eines Bauteils nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die DE 196 12 781 C1 zeigt ein Verfahren zur Endformung derartiger Bauteile,
bei dem ein Halbzeug zunächst zu einem Formhalbzeug umgeformt, beispiels
weise tiefgezogen, wird, das dann in einer Aufschäumform auf seine endgültige
Dicke aufgeschäumt wird.
Um ein derartiges Verfahren in Großserienproduktion anwenden zu können, ist es
erforderlich, die Bildung des Bauteils möglicht effizient und schnell durchführen
zu können. Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend zu optimieren.
Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1.
Durch die Aufbringung einer reflektionsmindernden Schicht auf das aufzuschäu
mende Formhalbzeug wird die Verweilzeit in der Aufschäumform, in der ein Er
hitzen des Formhalbzeugs zur Bewirkung des Aufschäumens der Metallschaum
schicht stattfindet, erheblich verringert. Wenn das Formhalbzeug unterseitig in der
Aufschäumform abgestützt ist und hier eine Energieübertragung durch Wärmelei
tung stattfindet, hingegen die Oberseite einer Strahlungsquelle zugewandt ist,
genügt es, nur die Oberseite zu beschichten. Vorteilhaft ist dabei insbesondere
eine Rußbeschichtung, beispielsweise Acetylenruß, die entweder über offener
Flamme oder durch ein entsprechendes Beschichtungsverfahren einfach aufzu
bringen ist und nach dem Aufschäumvorgang von dem fertigen Bauteil entfernt
werden kann. Gegenüber einer unbehandelten Aluminiumdeckschicht ist dann
die Reflektion während des Aufschäumens so weit vermindert, daß die Verweil
zeit in der Aufschäumform etwa halbiert ist.
Die Weiterbearbeitung des Bauteils bzw. dessen Weiterführung zur Lagerung
kann erheblich beschleunigt werden, wenn das Bauteil nach dem Aufschäumen,
was im Temperaturbereich zwischen 500°C und 600°C stattfindet, mit einem
Kühlmedium beaufschlagt wird. Diese Beaufschlagung kann noch innerhalb der
Aufschäumform stattfinden, wenn in einer das Bauteil unterseitig unterstützenden
Abstützschalung Luftkanäle vorgesehen sind, die zur Kühlmittelleitung dienen.
Gleichzeitig kann durch die von unten eingeleitete Luft das Bauteil angehoben
werden, so daß es leichter aus der Aufschäumform entnommen werden kann.
Eine weitere Verkürzung der Taktzeiten und damit der Verweildauer des Form
halbzeugs in der Aufschäumform ergibt sich durch ein erfindungsgemäßes Vor
heizen des Formhalbzeugs auf eine Temperatur, die unterhalb der Zerset
zungstemperatur des Treibmittels liegt. Sofern derartig vorgeheizte Formhalb
zeuge in die Aufschäumform eingebracht werden, verliert diese weniger Wärme
energie als bei Einlegen eines nicht vorgeheizten Halbzeugs. Die weitere Auf
heizzeit bis zum Einsetzen des Aufschäumvorgangs kann daher erheblich ver
ringert werden, die Ausnutzung der Aufschäumform ist verbessert.
Es versteht sich, daß die genannten Maßnahmen sowohl einzeln als auch ganz
oder teilweise in Kombination durchgeführt werden können, was insbesondere
bei Großserienfertigung vorteilhaft sein kann.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus in der Zeichnung beschriebe
nen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung. In der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 das Herstellungsverfahren eines erfindungsgemäßen Bau
teils im schematischen Überblick,
Fig. 2 die Beschichtung einer Bauteilseite durch eine Flammen
strecke,
Fig. 3 die Beschichtung einer Oberfläche des Formhalbzeugs
durch eine Sprühdüseneinrichtung,
Fig. 4 die oberseitige Kühlung des noch in der unteren Abstütz
schalung eingelegten Bauteils durch ein flüssiges Kühlme
dium,
Fig. 5 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 4 bei Kühlung durch ein
gasförmiges Medium.
Ein erfindungsgemäßes Bauteil 1, wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt, weist
eine aufgeschäumte Schicht 2 auf, die ein Metallpulver und ein Treibmittel um
faßt, die durch einen Mischungsvorgang homogen miteinander vermengt wurden
und anschließend unter Druckeinwirkung, etwa durch axiales Pressen oder durch
Strangpressen, zu einem kompakten, aufschäumbaren Halbzeug 2" (Fig. 1) ver
dichtet und verfestigt worden ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die aufgeschäumte Schicht 2 ober- und un
terseitig mit jeweils einem massivmetallischen Blech 3, 4 versehen, was jedoch
nicht zwingend ist und insbesondere bei Ausbildung eines erfindungsgemäßen
Bauteils 1 als Crashelement verzichtbar ist. Es ist weiterhin möglich, eine aufge
schäumte Schicht 2 mit nur einer massivmetallischen Deckschicht 3 bzw. 4 zu
verbinden oder auch Verbünde aus mehreren unterschiedlichen aufgeschäumten
Schichten, eventuell abgetrennt durch massivmetallische Schichten, herzustellen,
etwa um Aufprallelemente zu schaffen, bei denen je nach Aufprallgeschwin
digkeit und damit -energie eine unterschiedliche Anzahl von aufgeschäumten
Schichten an der Verformung durch den Aufprall teilnimmt.
Im Ausführungsbeispiel einer doppelseitig mit massivmetallischen Blechen 3
und 4 versehenen aufgeschäumten Schicht 2 ist die Verbindung zwischen der am
Ende des Verfahrens aufgeschäumten Schicht 2 und den massivmetallischen
Blechen 3 und 4 unter Druckeinwirkung derart zustandegekommen, daß eine
metallische Bindung zwischen den einzelnen Schichten 2', 3', 4' vor der Umfor
mung und Aufschäumung erreicht worden ist. Dazu bietet sich an, ein Walzplat
tieren eines Verbundes aus dem aufschäumbaren Halbzeug 2", das nach dem
Strangpressen bzw. axialen Pressen entstanden ist, und den massivmetallischen
Blechen 3", 4" zwischen zwei Walzen 5 vorzunehmen, so daß ein Verbund
werkstoff 6 mit Sandwichstruktur zweier massivmetallischer Deckschichten 3'
und 4' und einer noch nicht aufgeschäumten porösen Zwischenschicht 2' ent
steht.
Ein solcher im wesentlichen flächiger metallischer Verbundwerkstoff 6, der in
jedem Fall eine noch aufschäumbare Schicht 2' umfaßt, weist zwischen den me
tallischen Blechen 3' und 4' und der aufschäumbaren Schicht 2' metallische Bin
dungen auf und steht nun zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Dieser flä
chige Verbundwerkstoff 6 wird zunächst in Stücke geeigneter Größe zerteilt, bei
spielsweise mit Hilfe einer Säge.
Der Verbundwerkstoff 6 wird nun zu einem Formhalbzeug 7 umgeformt, wobei
die Umformung sowohl eine kontinuierliche Krümmung des Verbundwerkstof
fes 6 bewirken kann als auch die Ausprägung einzelner Bereiche.
Das Umformen kann durch bekannte übliche Umformmaßnahmen erfolgen, etwa
durch Tiefziehen mit und ohne Niederhalter, wie es im Karosseriebau bekannt ist,
oder durch ein einseitiges Umformverfahren, wie etwa das Fluidzellverfahren.
In jedem Falle wird ein Formhalbzeug 7 erhalten, das entweder planebene oder
gekrümmte Flächenbereiche enthält und eventuell aus diesem ausgeformte Kontu
ren und das zur weiteren Bearbeitung eine aufschäumfähige Lage 2' umfaßt.
Gemäß der Erfindung wird das so erhaltene Formhalbzeug 7 vor Einlegen in die
Aufschäumform, in der die Treibmittelzersetzung und dann das Aufschäumen der
Metallschaumschicht stattfindet, mit einer reflektionsmindernden Beschichtung
versehen. Sofern das Formhalbzeug 7 für eine Aufschäumform 9 vorgesehen ist,
deren eine Wandung 12 eine Seite 10 des Formhalbzeugs 7 im wesentlichen
flächendeckend abstützt und daher einen Kontakt zur Wärmeleitung bietet, ge
nügt es, die andere Seite 11 des Formhalbzeugs 7 mit der reflektionsmindernden
Beschichtung zu versehen, da diese Seite 11 einer Strahlungswärmequelle in der
Aufschäumform 9 zugewandt ist. Dieses gilt insbesondere, wenn ohne eine obere
Begrenzungsschalung 13 frei geschäumt wird. Durch die reflektionsmindernde
Beschichtung, insbesondere eine schwarze Rußbeschichtung, ist die Wärmeab
sorbtion des metallischen Werkstoffes erhöht, wodurch zum Aufheizen weniger
Energie benötigt wird und der Vorgang deutlich beschleunigt ist. Es ergeben sich
Aufheizraten von ca. 150°C pro Minute, so daß das Aufschäumen nach drei bis
vier Minuten beendet ist.
Die Beschichtung kann einfach aufgebracht werden, wenn das Formhalbzeug 7
mit seiner zu beschichtenden Oberfläche 11 einer Flammenreihe ausgesetzt ist,
wobei die Flammen 14 in Kontakt mit der Oberfläche 11 treten und durch die un
vollständige Verbrennung eine Kohlenstoffschicht in Form von Ruß auf der Ober
fläche 11 ablagern. Die Anwendung anderer üblicher Beschichtungsverfahren ist
selbstverständlich auch möglich, wobei bei allen Verfahren sowohl eine diskrete
als auch eine kontinuierliche Beschichtung möglich ist. Dabei kann entweder das
Formhalbzeug 7 oder eine Düsenreihe 15, die die Oberfläche 11 mit der Be
schichtung versieht, verfahren werden, wie in der Zeichnung durch den Pfeil 16
angedeutet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Endformen eines aus einem im wesentlichen flächigen Halb
zeug gebildeten Bauteils, das zumindest eine Schicht aus metallischem Schaum
werkstoff aufweist, wobei das Halbzeug durch einseitige oder beidseitige Form
gebung in ein dreidimensionales Formhalbzeug umgeformt wird und an
schließend in eine Aufschäumform eingebracht und darin aufgeschäumt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formhalbzeug vor Einbringen in die Auf
schäumform zumindest einseitig bereichsweise mit einer reflektionsmindernden
Beschichtung versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektions
mindernde Beschichtung auf derjenigen Seite des Formhalbzeugs aufgebracht
wird, die während des Aufschäumens einer Strahlungswärmequelle zugewandt
ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung eine Rußbeschichtung ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung in einem Durchlaufverfahren auf das Formhalbzeug aufgebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung durch einseitige Flammenbeaufschlagung des Formhalbzeugs
erfolgt.
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