DE3739983C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Herstellung eines Fest-Elektrolytkondensators, dessen Anode aus
einem gesinterten Tantalkörper mit einer dielektrisch wirksamen
Oxidschicht besteht, der eine Kathode aus halbleitendem Mangan
dioxid besitzt und dessen Anodendraht in der Umgebung der Ein
trittsstelle in den Sinterkörper mit Polytetrafluorethylen
(PTFE) beschichtet ist.
Die Eintrittsstelle des Anodendrahtes in den Sinterkörper sowie
die Umgebung dieser Stelle bilden bei Fest-Elektrolytkondensatoren
einen störanfälligen Bereich. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die zur Erzeugung der halbleitenden Mangandioxidschicht ver
wendete wäßrige Lösung infolge von Kapillarkräfte beim Ein
tauchen der Sinterkörper in die Lösung am Anodendraht hochsteigen
kann und daß weiterhin Störungen durch starke mechanische Be
lastungen der genannten Stellen während des Herstellungsvorganges
auftreten können. Die Folgen sind unverhältnismäßig große Rest
ströme, und es können unter ungünstigen Umständen sogar Kurz
schlüsse auftreten.
Zur Behebung der aufgezeigten Schwierigkeiten gibt es eine Reihe
von Vorschlägen.
Aus der US 39 67 000 ist ein Verfahren der eingangs
genannten Art bekannt, bei dem die Beschichtung an definierter Stelle durch Ver
sprühen von PTFE in einem gasförmigen Medium vorgenommen
wird. Hierbei ist es allerdings erforderlich, die Anoden
körper vorher mit entionisiertem Wasser zu maskieren, da
sonst der ganze Körper von einer PTFE-Schicht bedeckt würde.
Hierbei besteht die Gefahr, daß nicht von Wasser bedeckte
Stellen des Sinterkörpers von PTFE bedeckt werden, bzw., daß
Wasserreste am Anodendraht vorhanden sind und somit nur
eine unvollkommene Beschichtung eintritt. Weiterhin tritt
die Schwierigkeit auf, daß die Vorrichtung in der das PTFE
unter hohem Druck versprüht wird, im Laufe der Zeit mit
PTFE verunreinigt wird, so daß von Zeit zu Zeit eine Rei
nigung der Apparatur erforderlich ist.
Weiterhin ist aus der DE 27 22 899 B2 ein Verfahren bekannt,
wo das Aufbringen der PTFE-Beschichtung durch Bestreichen,
z. B. durch Pinseln der gewünschten Stellen mit einer
PTFE-Suspension erfolgt. Diese manuelle Herstellung der
Schutzschicht setzt allerdings sehr genaues Arbeiten voraus,
da auf keinen Fall PTFE auf den Sinterkörper gelangen
darf. Auch lassen sich derartige manuelle Vorgänge
schlecht in ein automatisches Herstellungssystem integrieren.
Aus der DE 35 40 619 Cl ist eine Vorrichtung zum Versprühen
von klebrigen Auftragsmassen, insbesondere Schmelzklebern,
auf eine zu beschichtende Materialbahn an definierter Stelle bekannt. Hier
bei soll die Einschaltung der Sprühvorrichtung und der Be
ginn des Auftragsvorgangs zeitlich zusammenfallen. In welcher
Lage dabei die Materialbahn unter der Sprühpistole
hindurchgeführt wird, ist der Druckschrift nicht zu ent
nehmen.
Ferner ist aus der DE 22 55 914 A ein Verfahren zum Wieder
verwenden eines am Werkstück vorbeigegangenen Spritzgutes
bei automatischen Spritzanlagen bekannt. Hierbei wird das
vorbeigegangene Spritzgut in einem Behälter aufgefangen,
der ein Lösungsmittel enthält, wobei das mit dem aufgefan
genen Spritzgut angereicherte Lösungsmittel einem Spritz
gutkonzentrat jeweils in solcher Menge zugegeben wird, daß
sich die für die Verwendung des Spritzgutes erforderliche
Viskosität ergibt. Das beschriebene Verfahren dient zur Her
stellung von Lackierungen bei Werkstücken in Form von Rahmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung eines Fest-Elektrolytkondensators
der eingangs genannten Art anzugeben, die das Aufbringen
einer PTFE-Schicht an definierter Stelle des Anodendrahtes
in einfacher und automatisierbarer Weise gestatten.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ano
dendraht in waagerechter Anordnung unterhalb einer Spritz
düse vorbeigeführt wird, daß das PTFE in einer flüssigen
Suspension mittels der Spritzdüse auf den Anodendraht
gespritzt wird, und daß der Spritzstrahl der Spritzdüse
derart bemessen wird, daß zwischen Anodenkörper und PTFE-
Beschichtung ein Abstand x von mindestens 0,2 mm entsteht.
Die PTFE-Suspension kann entweder kontinuierlich oder inter
mittierend gesprüht werden, wenn sich ein Anodendraht
unter der Spritzdüse befindet.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
Führungstisch be
sitzt, mit dessen Hilfe eine größere Anzahl von mit ihren
Anodendrähten an Kammbleche angeschweißten Tantalkörpern in
waagerechter Lage unter einer oberhalb der Anodendrähte an
geordneten Spritzdüse hindurchgeführt werden können, daß sie
ein Vorratsgefäß für das in flüssiger Suspension vorliegende
PTFE besitzt, daß sie eine Verbindungsleitung zwischen Vor
ratsgefäß und Spritzdüse aufweist, daß in der Verbindungs
leitung eine Pumpe zum Transportieren der PTFE-Suspension
angeordnet ist und daß unterhalb der Anodendrähte eine Auf
fangvorrichtung angeordnet ist, die über eine weitere Ver
bindungsleitung mit dem Vorratsgefäß verbunden ist.
Die Spritzdüse besitzt bevorzugterweise einen Innendurchmesser
von ca. 0,5 mm und ist in ca. 10 mm Abstand von den Anoden
drähten angeordnet.
Die Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden anhand der
folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der dazugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine prinzipielle Ansicht einer Aufspritzvorrichtung,
Fig. 2 eine Reihe von Anodenkörpern, die mit ihren Anoden
drähten an einem Kammblech befestigt sind und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2.
In der Fig. 1 ist in Seitenansicht ein Anodenkörper, d. h. Tantalsinterkörper 1
gezeigt, der mit seinem Anodendraht 2 an einem Kammblech 3
befestigt ist.
Das Kammblech 3 ist an einem beweglichen Führungstisch 4
derart befestigt, daß der Anodendraht 2 in waagerechter
Lage unterhalb einer Spritzdüse 5 hindurchgeführt werden
kann. Die Spritzdüse 5 ist über eine Verbindungsleitung 6
mit einem Vorratsgefäß 7 verbunden, in dem das PTFE in
flüssiger Suspension vorliegt.
Im Handel sind PTFE-Suspensionen als "Teflon-Primer" erhält
lich, die zum Gebrauch mit einem geeigneten Lösungsmittel
- wie z. B. Butyl-Glykol-Acetat oder entionisiertem Wasser -
verdünnt werden.
Diese flüssige PTFE-Suspension wird aus dem Vorratsgefäß 7
mit Hilfe einer Pumpe 8 durch die Verbindungsleitung 6 in die
Spritzdüse 5 gepumpt. Dort tritt sie mit feinem Spritzstrahl 9 aus,
der den Anodendraht 2 an örtlich definierter Stelle mit einer
PTFE-Schicht bedeckt.
Die Vorrichtung kann dabei so gesteuert werden, daß entweder
ein kontinuierlicher Strahl 9 aus der Spritzdüse 5 austritt,
oder daß ein intermittierender Strahl mit Hilfe einer geeig
neten Lichtschrankensteuerung nur dann die PTFE-Suspension
versprüht, wenn sich ein Anodendraht 2 unterhalb der Spritz
düse 5 befindet.
Unterhalb des Anodendrahtes 2 ist eine Auffangvorrichtung, d. h. ein Auffanggefäß 10 ange
ordnet, das mit einer weiteren Verbindungsleitung 11 mit dem
Vorratsgefäß 7 verbunden ist. Dadurch wird ermöglicht, daß
PTFE-Suspension, die nicht zur Beschichtung des Anodendrahtes 2
dient, wieder ins Vorratsgefäß 7 zurückgeführt wird, so daß
keine unnötige Verschmutzung der Vorrichtung eintreten kann.
Die Spritzdüse 5 besitzt beispielsweise einen Innendurchmesser
von ca. 0,5 mm und ist in einer Höhe von ca. 10 mm oberhalb
des Anodendrahtes 2 angeordnet.
Beim Hindurchführen der Anodendrähte 2 mittels des Führungs
tisches 4 unter der Spritzdüse 5 wird der Anodendraht mit
einer PTFE-Beschichtung versehen. Die Schichtbildung auf der
der Spritzdüse 5 abgewandten Seite des Drahtes erfolgt dabei
durch die von der Oberflächenspannung der Suspension ab
hängige Tropfenbildung.
Nachdem die Beschichtung aufgebracht wurde, kann sie in
bekannter Weise mittels eines Tempervorganges verfestigt
werden.
In der Fig. 2 sind eine Reihe von Tantal-Anodenkörpern 1
dargestellt, deren Anodendrähte 2 an einem Kammblech 3 be
festigt sind. Oberhalb der Anodenkörper 1 sind die PTFE-Schutz
schichten 12 angeordnet.
In der Fig. 3 ist ein vergrößerter Teilausschnitt der Fig. 2
dargestellt. Hier ist zu erkennen, daß die Schutzschicht 12
in einem Abstand x vom Anodenkörper 1 angeordnet ist, wobei
dieser Abstand x vorzugsweise ca. 0,2 mm beträgt. Dieser
Abstand x dient dazu, daß die Stirnseite des Sinterkörpers 1
in einwandfreier Weise mit der kathodischen Mangandioxidbe
schichtung versehen werden kann.
Weiterhin besitzt die Schutzschicht 12 eine Ausdehnung y in
Richtung des Anodendrahtes 2 von ca. 1 bis 2 mm, wobei die
Schichtdicke ca. 0,2 bis 0,4 mm beträgt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Fest-Elektrolytkonden
sators, dessen Anode aus einem gesinterten Tantalkörper
mit einer dielektrisch wirksamen Oxidschicht besteht, der
eine Kathode aus halbleitendem Mangandioxid besitzt und
dessen Anodendraht in der Umgebung der Eintrittsstelle in
den Sinterkörper mit Polytetrafluorethylen (PTFE) beschich
tet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Anodendraht (2) in waagerechter Anordnung unterhalb einer
Spritzdüse (5) vorbeigeführt wird, und daß das PTFE in einer
flüssigen Suspension mittels der Spritzdüse (5) auf den
Anodendraht (2) gesprüht wird, und daß der Spritzstrahl
(9) der Spritzdüse (5) derart bemessen wird, daß zwischen
Anodenkörper (1) und PTFE-Beschichtung (12) ein Abstand x
von mindestens 0,2 mm entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
PTFE-Suspension kontinuierlich versprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
PTFE-Suspension intermittierend gesprüht wird, wenn sich
ein Anodendraht (2) unter der Spritzdüse (5) befindet.
4. Vorrichtung zur Durchfürhung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
einen Führungstisch (4) besitzt mit dessen Hilfe eine
größere Anzahl von mit ihren Anodendrähten (2) an Kamm
bleche (3) angeschweißten Anodenkörpern (1) in waage
rechter Lage unter einer oberhalb der Anodendrähte (2)
angeordneten Spritzdüse (5) hindurchgeführt werden können,
daß sie ein Vorratsgefäß (7) für das in flüssiger Suspen
sion vorliegende PTFE besitzt, daß sie eine Verbindungs
leitung (6) zwischen Vorratsgefäß (7) und Spritzdüse (5)
aufweist, daß in der Verbindungsleitung (6) eine Pumpe (8)
zum Transportieren der PTFE-Suspension angeordnet ist,
und daß unterhalb der Anodendrähte (2) eine Auffangvor
richtung (10) angeordnet ist, die über eine weitere Ver
bindungsleitung (11) mit dem Vorratsgefäß (7) verbunden
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Spritzdüse (5) einen Innendurchmesser von ca. 0,5 mm
besitzt und in ca. 10 mm Abstand von den Anodendrähten
(2) angeordnet ist.
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