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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Versiegeln einer an einer Oberfläche eines Bauteils angeordneten Beschichtung, wobei die Beschichtung wenigstens eine bezüglich der Größe und Position vorbestimmte Unterbrechung aufweist, welche an wenigstens einem Rand von Beschichtungswerkstoff begrenzt ist.
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Weist eine durchgehend vorgesehene Beschichtung eines Bauteils eine oder mehrere Unterbrechungen auf, welche beispielsweise aus dem Verfahren zum Aufbringen der Beschichtung selbst oder aus nachträglich erforderlichen Bearbeitungsschritten resultieren kann, ist häufig eine nachträgliche Versiegelung der Beschichtung und damit der Bauteiloberfläche im Bereich der einen oder mehreren Unterbrechung(en) erforderlich. Zum nachträglichen Versiegeln verwendete Spritz- und Sprühapplikationen weisen häufig einen vergleichsweise hohen sogenannten „Overspray“ auf, bei dem ein Anteil des verspritzten Versiegelungswerkstoffs nicht auf das Bauteil bzw. in den Bereich der Unterbrechung gelangt, sondern in die Umgebung entweicht, was einen zusätzlichen Materialverbrauch und meist unerwünschte Oberflächeneffekte in den Bereichen der vorherigen Ränder der versiegelten Unterbrechung nach sich zieht. Dieser Effekt tritt insbesondere bei vergleichsweise kleinen und/ oder langgestreckten Unterbrechungen in den Vordergrund. Um ein Aufbringen von Overspray-Versiegetungswerkstoff auf die bestehende Beschichtung in den Bereichen um die Unterbrechungen zu vermeiden, ist es im Stand der Technik bekannt, die Ränder von Unterbrechungen mittels wieder entfernbarer Masken abzudecken, was allerdings zu einem zusätzlichen Aufwand und damit zu erhöhten Kosten führt.
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Hiervon ausgehend stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein verbessertes Verfahren zum Versiegeln einer an einer Oberfläche eines Bauteils angeordneten Beschichtung vorzuschlagen, welche wenigstens eine Unterbrechung aufweist. Dies wird erfindungsgemäß durch die Lehre der unabhängigen Ansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur Lösung der Aufgabe wird in einem ersten Aspekt ein Verfahren zum Versiegeln einer an einer Oberfläche eines Bauteils angeordneten Beschichtung vorgeschlagen.
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Die Beschichtung weist dabei wenigstens eine bezüglich der Größe und Position vorbestimmte Unterbrechung auf, welche an wenigstens einem Rand von Beschichtungswerkstoff begrenzt ist. Bei dem Verfahren wird ein Versiegelungswerkstoff mittels eines auf einer vorbestimmten Bahn geführten Applikators unmittelbar anschließend an den am Rand der wenigstens einen Unterbrechung angeordneten Beschichtungswerkstoff auf die Oberfläche des Bauteils aufgebracht.
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Auf diese Weise ist es möglich, die Unterbrechung bzw. die Beschichtung nahezu oversprayfrei zu versiegeln. Mittels des auf einer vorbestimmten Bahn geführten Applikators wird der Versiegelungswerkstoff auf die Bauteiloberfläche im Bereich der Unterbrechung und dabei unmittelbar anschließend an den durch den Beschichtungswerkstoff gebildeten Rand der Unterbrechung aufgebracht. Auf diese Weise kann sich eine Verbindung zwischen dem Beschichtungswerkstoff und dem Versiegelungswerkstoff ausbilden, wodurch die Oberfläche des Bauteils gegenüber Umwelteinflüssen versiegelt wird. Beispielsweise ist es mit dem vorgeschlagenen Verfahren möglich, eine Beschichtung von Polycarbonatbauteilen zu versiegeln. Solche Bauteile können beispielsweise mit einem Polyurethan beschichtet und/ oder lackiert ausgeführt sein. Da Polycarbonatbauteile gegen verschiedene Umgebungsbedingungen nicht beständig sind, ist es üblicherweise erforderlich, Unterbrechungen in einer Polyurethan- oder sonstigen Beschichtung zu versiegeln.
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Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird die Beschichtung im Bereich wenigstens einer bezüglich der Größe und Position vorbestimmten Unterbrechung mit einem Versiegelungswerkstoff versiegelt. Unter einer Beschichtung wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung jede Art von (Schutz-)schicht verstanden, die auf einem Bauteil aufgebracht oder ausgebildet ist, unabhängig von der Art der Aufbringung oder Ausbildung. Eine Unterbrechung kann beispielsweise während der Beschichtung eines Bauteils entstehen, wie durch eine am Bauteil angeordnete Halteeinrichtung oder aus einer nachträglich erforderlichen Handhabung oder insbesondere materialabtragenden Bearbeitung resultieren, bei welcher ein Bereich der Beschichtung von der Oberfläche des Bauteils entfernt wird. Zudem kann sich eine Unterbrechung auch aus einer Beschädigung des Bauteils bzw. der Beschichtung selbst ergeben. Die Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung kann dabei bereits aus den vorherigen Verfahrensschritten bekannt sein. Ferner ist es aber auch möglich, dass die Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung individuell ausgeprägt ist, sodass in einem weiteren Schritt die Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung eines Bauteils zu bestimmen ist. Eine solche Unterbrechung ist an deren Rand von Beschichtungswerkstoff begrenzt. Damit ist eine Verbindung zwischen dem auf die Oberfläche der Unterbrechung aufgebrachten Versiegelungswerkstoff und dem Beschichtungswerkstoff herstellbar. Der Rand der Unterbrechung kann auch an wenigstens einer Seite offen sein, da die Unterbrechung beispielsweise auch an den Rand einer Bauteilfläche oder an einen unbeschichteten Bereich des Bauteils angrenzen kann.
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Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird ein Versiegelungswerkstoff mittels eines auf einer vorbestimmten Bahn geführten Applikators auf die Oberfläche des Bauteils aufgebracht. Der Applikator ist dabei so ausgeführt, dass dieser eine insbesondere definierte Menge des Versiegelungswerkstoffs auf einen insbesondere bezüglich dessen Breite vorbestimmten Bereich aufbringt. Dabei kann auch vorgesehen sein, mehrere Schichten von Versiegelungswerkstoff nebeneinander und/ oder aufeinander aufzubringen. Der Applikator ist dabei eingerichtet, einen Versiegelungswerkstoff entsprechend der Geometrie der Ränder der Unterbrechung bzw. der Beschichtung aufzubringen. Der Applikator wird dabei auf einer vorbestimmten Bahn entlang der Bauteiloberfläche einer Unterbrechung geführt, wobei die vorbestimmte Bahn ausgehend von der Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung festgelegt ist. Insbesondere verläuft die vorbestimmte Bahn dabei an den die Unterbrechung begrenzenden Rändern der Beschichtung entlang, damit der Versiegelungswerkstoff auch die seitliche Fläche der Beschichtung am Rand der Unterbrechung kontaktiert, um eine Verbindung zwischen Beschichtungswerkstoff und Versiegelungswerkstoff herzustellen. Die nach Außen gerichtete Oberfläche der Beschichtung bleibt dabei wenigstens außerhalb eines Randbereichs frei von Versiegelungswerkstoff. Somit erfolgt bei dem vorgeschlagenen Verfahren kein unerwünschtes Aufbringen von Versiegelungswerkstoff auf die Beschichtung und die Beschichtungsoberfläche bleibt im Wesentlichen frei von Versiegelungswerkstoff, wobei eine insbesondere optische Beeinträchtigung der Beschichtungsoberfläche angrenzend an die vorherige Unterbrechung vermieden wird.
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Selbstverständlich kann sich beim Aufbringen des Versiegelungswerkstoffs auf die Bauteiloberfläche und an den die Unterbrechung unmittelbar begrenzenden Randbereich der Beschichtung eine gewisse und unvermeidbare Überlappung eines Randbereichs der Beschichtung mit dem Versiegelungswerkstoff ergeben, welche jedoch eine minimale insbesondere saubere Kante ausbildet, ohne dass eine Maskierung des Bauteils erforderlich ist. Eine solche Überlappung eines Randbereichs kann abhängig von der Anwendung beispielsweise eine Breite von bis zu 1 mm, 2 mm, 5 mm oder 10 mm und mehr aufweisen.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens wird der Applikator automatisiert auf der vorbestimmten Bahn geführt. Die Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung kann bei mehreren Bauteilen übereinstimmen, so dass das vorgeschlagene Verfahren entsprechend automatisiert für mehrere Bauteile gleich durchgeführt werden kann. Dabei kann der Applikator zur Versiegelung der Beschichtung jeweils im Wesentlichen gleich geführt werden, wie bezüglich dessen Bewegungsbahn insbesondere aber auch bezüglich weiterer Verfahrensparameter wie insbesondere der Bewegungsgeschwindigkeit und der Aufbringmenge, insbesondere auch unter Berücksichtigung der Eigenschaften des Versiegelungswerkstoffs wie beispielsweise dessen Viskosität.
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Ferner ist es aber auch möglich, dass die Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung für ein oder mehrere Bauteile individuell ausgeprägt ist, sodass in einem weiteren, insbesondere vorhergehenden Schritt die Größe und Position der wenigstens einen Unterbrechung eines Bauteils bestimmt wird, um hieraus insbesondere die Bahn zu ermitteln, auf welcher der Applikator vorteilhaft geführt werden kann. Beispielsweise kann so die wenigstens eine Unterbrechung bzw. die Beschichtung wiederholgenau und automatisch versiegelt werden.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens weist wenigstens eine Unterbrechung eine langgestreckte Form auf und die vorbestimmte Bahn, auf welcher der Applikator geführt wird, entspricht dem Verlauf der langgestreckten Form. Die Geometrie des Applikators ist bei dieser Ausführung insbesondere an eine Breite der Unterbrechung angepasst ausgeführt. Insbesondere kann die Breite der Form entlang dieser im Wesentlichen gleich sein. Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, die wenigstens eine Unterbrechung durch das einmalige Führen des Applikators entlang der Unterbrechung zu versiegeln. Bei einer hierfür geeignet vorgesehenen Ausführung des Applikators kann der Versiegelungswerkstoff beim Auftragen eine Verbindung mit dem an einem Rand oder insbesondere bei im Wesentlichen gleichbleibender Breite der Unterbrechung, mit dem an beiden Rändern der Unterbrechung angeordneten Beschichtungswerkstoff eingehen. Unter einer an die Breite der Unterbrechung angepasste Geometrie wird dabei auch ein Applikator verstanden, der für unterschiedliche, insbesondere auch variierende Breiten einer Unterbrechung einsetzbar ist, allerdings geeignet ist, unmittelbar anschließend an wenigstens einen am Rand der Unterbrechung angeordneten Beschichtungswerkstoff einen Versiegelungswerkstoff aufzubringen. Diese mögliche Ausführungsform stellt insbesondere hinsichtlich Zeitaufwand und Versiegelungswerkstoffverbrauch eine sehr effiziente Variante des vorgeschlagenen Verfahrens für Unterbrechungen mit langgestreckter Form und mit im wesentlichen gleichbleibender Breite dar.
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Bei einer Ausführungsform des Verfahrens ist wenigstens eine Unterbrechung an einer Bauteilkante angeordnet und der Versiegelungswerkstoff wird zum Versiegeln dieser wenigstens einen Bauteilkante wenigstens auf die Oberfläche des Bauteils aufgetragen. Dabei kann die Bauteilkante und/ oder eine daran angeordnete Unterbrechung beispielsweise aus einer materialabtragenden Bearbeitung des beschichteten Bauteils resultieren. Der Versiegelungswerkstoff dient in diesem Fall dazu, die durch die Bearbeitung entstandene Unterbrechung (wieder) zu versiegeln. Insbesondere kann bei einer solchen Variante des Verfahrens die Größe und Position wenigstens einer Unterbrechung aus dem materialabtragenden Bearbeitungsverfahren bekannt sein.
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Auch zum Durchführen einer solchen Variante des Verfahrens kann ein Applikator verwendet werden, der zum Aufbringen eines Versiegelungswerkstoffs mit entsprechend den Rändern der Unterbrechung bzw. der Beschichtung ausgebildeter Geometrie entlang der Bauteilkante eingerichtet ist. Abhängig davon, ob es sich um eine Au-ßen- oder eine Innenkante am Bauteil handelt, wird der Applikator eine zum Aufbringen des Versiegelungswerkstoffs an den Querschnitt der Unterbrechung angepasste Gestalt aufweisen.
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In einem zweiten Aspekt wird zur Lösung der Aufgabe eine Vorrichtung zum Versiegeln einer an einer Oberfläche eines Bauteils angeordneten Beschichtung vorgeschlagen. Die Beschichtung weist dabei wenigstens eine bezüglich der Größe und Position vorbestimmte Unterbrechung auf, die an wenigstens einem Rand von Beschichtungswerkstoff begrenzt ist. Die Vorrichtung weist einen auf einer vorbestimmten Bahn führbaren Applikator auf, zum Aufbringen eines Versiegelungswerkstoffs auf die Oberfläche des Bauteils, anschließend an den Rand des an der wenigstens einen Unterbrechung angeordneten Beschichtungswerkstoffs.
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Begriffe und Merkmale, welche im Zusammenhang mit dem vorausgehend beschriebenen Verfahren erläutert wurden, werden, sofern keine anderslautenden Angaben gemacht werden, auch im Zusammenhang mit der im Folgenden erläuterten Vorrichtung in der vorausgehend beschriebenen Weise verstanden. Insbesondere ist die vorgeschlagene Vorrichtung dafür geeignet, eine oder mehrere Ausführungen des vorausgehend vorgeschlagenen Verfahrens auszuführen.
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Die vorgeschlagene Vorrichtung ermöglicht es entsprechend, die Bauteiloberfläche im Bereich einer Unterbrechung bzw. die wenigstens eine Unterbrechung aufweisende Beschichtung im Wesentlichen oversprayfrei zu versiegeln. Mittels des auf einer vorbestimmten Bahn führbaren Applikators kann der Versiegelungswerkstoff auf die Bauteiloberfläche im Bereich der Unterbrechung und dabei unmittelbar anschließend an den durch den Beschichtungswerkstoff gebildeten Rand der Unterbrechung aufgebracht werden. So kann sich eine Verbindung zwischen dem Beschichtungswerkstoff und dem Versiegelungswerkstoff ausbilden, um die Oberfläche des Bauteils gegenüber Umwelteinflüssen versiegeln.
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Bei einer Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Robotereinrichtung auf, welche den Applikator automatisiert auf der vorbestimmten Bahn führt. Mittels einer Robotereinrichtung ist der Applikator abhängig von der Bauart der Robotereinrichtung frei entlang einer definierten, insbesondere dreidimensionalen Bahn führbar, wobei abhängig von der Robotereinrichtung unterschiedliche Freiheitsgrade insbesondere bezüglich des räumlichen Verlaufs oder der Verfahrgeschwindigkeit verfügbar sein können. Insbesondere ist der Applikator mittels einer Robotereinrichtung automatisiert und wiederholbar auf derselben vorbestimmten Bahn an einer Vielzahl von Bauteilen führbar.
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Bei einer Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Recheneinrichtung auf, welche aus Daten bezüglich der Position und Größe der wenigstens einen Unterbrechung die vorbestimmte Bahn berechnet, auf welcher der Applikator zum Versiegeln einer Beschichtung insbesondere in einem günstigen Weg-Zeit-Verhältnis führbar ist. Die dabei berechnete vorbestimmte Bahn kann beispielsweise bezüglich verschiedener Parameter der Versiegelung optimiert ausgelegt sein, beispielsweise um eine zuverlässige Versiegelung auch in höher beanspruchten Bereichen des Bauteils zu gewährleisten.
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Bei einer Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Einrichtung zum Erfassen der Position und Größe der wenigstens einen Unterbrechung der Beschichtung eines Bauteils auf. Diese Ausführung der Vorrichtung ist geeignet, die Position und Größe wenigstens einer Unterbrechung zu erfassen. Die erfassten Daten sind dann beispielsweise einer Recheneinrichtung zuführbar, um insbesondere die vorbestimmte Bahn zu berechnen, auf welcher der Applikator zum Versiegeln der Beschichtung bzw. der Bauteiloberfläche geführt werden soll. Beispielsweise können die erfassten Daten aber auch zur Überprüfung verwendet werden, ob die Position und Größe der wenigstens einen Unterbrechung der Beschichtung am vorliegenden Bauteil mit der Position und Größe der wenigstens einen Unterbrechung übereinstimmt, welche der Festlegung der vorbestimmten Bahn zugrunde lag.
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Bei einer Ausführungsform ist der Applikator der Vorrichtung ausgewählt aus einer Gruppe, welche Filz-, Schaumstoff-, Woll- und Pinselapplikatoren enthält, oder der Applikator ist ausgewählt aus einer Gruppe, welche Düsenapplikatoren enthält. Die Auswahl des Applikators erfolgt dabei abhängig von den Eigenschaften des aufzubringenden Versiegelungswerkstoffs sowie von der aufzubringenden Menge, wobei die aufbringbare Menge bei Filz-, Schaumstoff-, Woll- und Pinselapplikatoren insbesondere geringer ist als bei Düsenapplikatoren.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen
- 1a eine schematische Darstellung eines beispielhaften beschichteten Bauteils mit einer Unterbrechung der Beschichtung;
- 1b eine schematische Darstellung des beispielhaften Bauteils aus 1a nach dem Versiegeln der Unterbrechung der Beschichtung;
- 2a eine schematische Darstellung eines weiteren beispielhaften beschichteten Bauteils mit einer Unterbrechung der Beschichtung;
- 2b eine schematische Darstellung des weiteren beispielhaften Bauteils aus 2a nach dem Versiegeln der Unterbrechung der Beschichtung; und
- 3 eine schematische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1a zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften beschichteten Bauteils 10 mit einer Unterbrechung 11 der an einer Oberfläche 9 eines Bauteils 10 angeordneten Beschichtung 12. Die Unterbrechung 11 der Beschichtung ist an den beiden dargestellten Rändern 14 von Beschichtungswerkstoff begrenzt. Das Bauteil 10 ist in 1a kurz vor dem Versiegeln der Unterbrechung 11 gezeigt. Hierzu wird der Applikator 16 zunächst in Richtung des Pfeils 16a näher zur Bauteiloberfläche 9 abgesenkt und dort auf einer vorbestimmten Bahn geführt, um Versiegelungswerkstoff unmittelbar anschließend an den Beschichtungswerkstoff am Rand 14 der Unterbrechung 11 auf die Oberfläche 9 des Bauteils 10 aufzubringen. Dabei kann der Applikator 16 auch automatisiert entlang der vorbestimmten Bahn geführt werden.
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Die Unterbrechung 11 erstreckt sich in einer senkrecht zur Bildebene der 1a angeordneten Richtung. Die Länge der Unterbrechung 11 beträgt dabei ein mehrfaches der dargestellten und im wesentlichen konstanten Breite der Unterbrechung 11 und weist entsprechend eine langgestreckte Form mit im wesentlichen gleichbleibender Breite auf. Die vorbestimmte Bahn 18, auf welcher der Applikator 16 geführt wird ist mittels eines von hinten dargestellten Pfeils 18a (Kreis mit innenliegendem Kreuz) gezeigt. Der Pfeil 18a symbolisiert die langgestreckte Form der Unterbrechung 11 und damit die vorbestimmte Bahn, auf welcher der Applikator 16 geführt wird. Bei der beispielhaft dargestellten Ausführung ist die Geometrie des Applikators 16 an die Breite der Unterbrechung 11 angepasst, so dass die Unterbrechung 11 parallel zur Führung des Applikators 16 entlang der vorbestimmten Bahn 18 auf ihrer gesamten Breite versiegelt wird. Der Versiegelungswerkstoff bildet dabei eine Verbindung mit dem am Rand 14 der Beschichtung 12 angeordneten Beschichtungswerkstoff aus.
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1b zeigt eine schematische Darstellung des beispielhaften beschichteten Bauteils 10 aus 1a nach dem Versiegeln der Unterbrechung 11 der Beschichtung 12. In 1b ist eine Überlappung 15 eines Randbereichs der Beschichtung 12 mit dem Versiegelungswerkstoff 21 gezeigt, wie sie sich abhängig von der vorliegenden Geometrie beim Aufbringen des Versiegelungswerkstoffs 21 auf die Bauteiloberfläche 9 und an den die Unterbrechung 11 unmittelbar begrenzenden Randbereich der Beschichtung 12 ausbilden kann. In 1b ist dargestellt, dass der Versiegelungswerkstoff 21 etwas dicker als der Beschichtungswerkstoff aufgetragen ist. Dies ist eine Variante der Ausbildung der Versiegelung. Eine andere, nicht dargestellte Variante ist beispielsweise eine gleiche oder etwas geringere Dicke der aufgebrachten Versiegelungsschicht, welche dann beispielsweise eine konkav geformte Oberfläche ausbildet. Die Menge der aufgebrachten Versiegelung ist insbesondere abhängig von der jeweils vorliegenden Anwendung. Unabhängig davon kann mit dem vorgeschlagenen Verfahren ohne vorherige Maskierung des Bauteils 10 eine wie dargestellt saubere Kante entlang der versiegelten Unterbrechung 11 erhalten werden.
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2a zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren beispielhaften beschichteten Bauteils 10 mit einer sich entlang der gesamten Seitenfläche erstreckenden Unterbrechung 11 der Beschichtung 12 des Bauteils 10. Auch bei diesem Bauteil 10 ist die Unterbrechung 11 der Beschichtung 12 an den beiden Rändern 14 von Beschichtungswerkstoff begrenzt. Das Bauteil 10 ist in 2a kurz vor dem Versiegeln der Unterbrechung 11 gezeigt. Hierzu wird der Applikator 16 zunächst in Richtung des Pfeils 16a näher zur Bauteiloberfläche 9 bewegt und dort auf einer vorbestimmten Bahn 18 entlang der Seitenfläche des Bauteils 10 geführt, um Versiegelungswerkstoff 21 unmittelbar anschließend an den Beschichtungswerkstoff an den Rändern 14 der Beschichtung 12 auf die Oberfläche 9 des Bauteils 10 aufzubringen. Auch bei dieser Ausführung kann der Applikator 16 automatisiert entlang der vorbestimmten Bahn 18 geführt werden.
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Die Unterbrechung 11 erstreckt sich auch bei der Darstellung in 2a in einer senkrecht zur Bildebene der 2a angeordneten Richtung. Die Länge der Unterbrechung 11 beträgt dabei ein mehrfaches der Breite der Unterbrechung 11 und weist entsprechend eine langgestreckte Form mit im wesentlichen gleichbleibender Breite auf. Die vorbestimmte Bahn 18, auf welcher der Applikator 16 geführt wird, ist mittels eines von hinten dargestellten Pfeils 18a (Kreis mit innenliegendem Kreuz) gezeigt. Bei der beispielhaft dargestellten Ausführung überragt der Applikator 16 die Breite der Unterbrechung 11, um sowohl auf die Oberfläche 9 des Bauteils 10 als auch auf die Ränder 14 der Beschichtung 12 Versiegelungswerkstoff 21 aufzutragen. Der Versiegelungswerkstoff 21 bildet auch bei dieser Ausführung eine Verbindung mit dem am Rand 14 der Beschichtung 12 angeordneten Beschichtungswerkstoff aus.
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2b zeigt eine schematische Darstellung des weiteren beispielhaften Bauteils 10 aus 2a nach dem Versiegeln der Unterbrechung 11 der Beschichtung 12. Der Versiegelungswerkstoff 21 kann dabei in einer Breite und/ oder Menge aufgetragen werden, dass keine Überlappung eines Randbereichs der Beschichtung 12 mit dem Versiegelungswerkstoff 21 entsteht. Dieser schließt dann vielmehr mit der Oberfläche der Beschichtung 12 ab. Insbesondere an Kanten mit stumpfem Winkel, wie beispielsweise an Bauteilrändern kann sich, wie in 2b beispielhaft schematisch dargestellt ist, auch eine Überlappung 15 eines Randbereichs der Beschichtung 12 mit dem Versiegelungswerkstoff 21 oder eine Unterlappung bzw. Stufe 17 eines Randbereichs der Beschichtung 12 mit dem Versiegelungswerkstoff 21 ausbilden. Wie dargestellt entsteht mit dem vorgeschlagenen Verfahren ohne vorherige Maskierung des Bauteils 10 eine saubere Kante entlang der versiegelten Unterbrechung 11.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Vorrichtung 30 mit einem auf einer vorbestimmten Bahn 18 insbesondere automatisiert führbaren Applikator 16 zum Aufbringen eines Versiegelungswerkstoffs anschließend an den Rand des einer Unterbrechung 11 der Beschichtung 12 des Bauteils 10 angeordneten Beschichtungswerkstoffs auf die Oberfläche 9 des Bauteils 10. Die beispielhafte Ausführung der Vorrichtung weist eine Robotereinrichtung 31 auf, mittels der der Applikator 16 auf einer vorbestimmten Bahn führbar ist.
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Zudem kann die Vorrichtung 1 eine Recheneinrichtung 32 aufweisen , welche aus Daten bezüglich der Position und Größe wenigstens einer Unterbrechung 11 die vorbestimmte Bahn 18 berechnet. Zudem kann eine Vorrichtung 30 auch eine Einrichtung 33 zum Erfassen der Position und Größe der wenigstens einen Unterbrechung 11 der Beschichtung 12 eines Bauteils 10 aufweisen. Der Versiegelungswerkstoff 21 wird dabei über eine Zuführungsleitung 34 vom Vorratsbehälter 35 zum Applikator 16 geführt.
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Bezugszeichenliste
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- 9
- Oberfläche des Bauteils
- 10
- Bauteil
- 11
- Unterbrechung
- 12
- Beschichtung
- 14
- Rand
- 15
- Überlappung
- 16a
- Pfeil
- 16
- Applikator
- 17
- Stufe
- 18a
- Pfeil
- 18
- vorbestimmte Bahn
- 21
- Versiegelungswerkstoff
- 30
- Vorrichtung
- 31
- Robotereinrichtung
- 32
- Recheneinrichtung
- 33
- Einrichtung zum Erfassen der Position und Größe einer Unterbrechung
- 34
- Zuführungsleitung
- 35
- Vorratsbehälter