DE10235857A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Bauteilen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschweißen von Bauteilen (30, 40) aus Stahl, die von Schutzschichten (30S, 40S) mit einer Verdampfungstemperatur überzogen sind, die niedriger ist, als die des Stahls. Beim Verschweißen solcher Bauteile (30, 40) kommt es zur Bildung von Metalldämpfen oder Gasen. Über einen Spalt (9) zwischen den Bauteilen (30 und 40) werden die Metalldämpfe und Gase abgeleitet. Das Ausbilden des Spalts (9) ist bis jetzt sehr aufwendig und teuer. Mit der Erfindung werden diese Nachteile umgangen. Die Bauteile (30, 40) werden im Bereich der Verbindung so überlappend angeordnet, dass der Rand (30R) des jeweils oben liegenden Bauteils (30) über den Rand (40R) des darunter liegenden Bauteils (40) übersteht. Der Rand (30R) des jeweils oben liegenden Bauteils (30) wird zum Ausbilden eines Spalts (9) beim Schweißen angehoben. Hierfür wird eine Vorrichtung (1) verwendet, die zwei Klemmelemente (3 und 4) aufweist, mit denen die überlappend angeordneten Bauteile (30 und 40) gegeneinander gepresst werden können. Ferner ist ein Biegelement (5) vorgesehen, mit dem das jeweils oben liegende Bauteil (30) mindestens im Bereich seines nach außen überstehenden Randes (30R) angehoben werden kann.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbinden von Bauteilen gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 3.
- Eine solches Verfahren und eine solche Vorrichtung kommen dort zur Anwendung, wo aufschmelzbare, beschichtete Bauteile aus Metall stoffschlüssig zu einer Baueinheit zu verbinden sind. Ein sehr großes Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Karosserien für Fahrzeuge.
- Das dauerhafte Verbinden, insbesondere das Verschweißen solcher Bauteile erfolgt vorzugsweise mit Hilfe energiereicher Strahlung, die beispielsweise mittels einer Laserquelle oder einer Elektronenstrahlkanone erzeugt wird. Als Laserquelle eigenen sich vorrangig Diodenlaser, Festkörperlaser und Gaslaser. Bauteile, die zur Fertigung von Karosserien verwendet werden, sind meist aus Stahl gefertigt. Üblicher Weise sind sie mit Schutzschichten aus Zink versehen, das eine niedrigere Verdampfungstemperatur als der Stahl selbst aufweist.
- Beim Verschweißen so gefertigter Bauteile entsteht Zinkdampf, der zu Schmelzauswürfen und Porenbildung im Bereich der Schweißnaht führen kann. Die Schädigung der Schweißnaht durch den Zinkdampf wird durch das Ausbilden eines Spaltes zwischen den zu verschweißenden Bauteilen vermieden. Über diesen Spalt kann der Zinkdampf entweichen, der sich beim Verbinden der Bauteile an deren Grenzflächen bildet. Der Spalt wird beim Schweißen kurzer Schweißnahtelemente durch eine entsprechende Formgebung der Bauteile beim Tiefziehen oder durch eine Bearbeitung der Bauteile vor dem Schweißen erzeugt. Bei diesen Verfahren werden an einem oder beiden Bauteilen im Bereich der späteren Schweißnaht Distanznoppen oder Riefen ausgebildet. Es besteht auch die Möglichkeit, lokal Material auf- oder abzutragen, so dass Durchlässe geschaffen werden, über die der Zinkdampf entweichen kann. Ferner ist es auch üblich, die Beschichtungen der Bauteile im Bereich der auszubildenden Schweißnaht zu entfernen.
- Diese Maßnahmen erfordern zusätzliche Arbeitsschritte bei der Fertigung. Zudem sind die hierfür verwendeten Werkzeuge aufwendig gestaltet, damit die erforderliche Einhaltung der nötigen engen Spaltformtoleranzen erreicht wird. Eine solche Ausbildung der Bauteile im Bereich der späteren Schweißnahtelemente und die Herstellung der hierfür notwendigen Werkzeuge erfordert entsprechendes Expertenwissen in Konstruktion, Werkzeugbau und Fertigung. Durch diesen Aufwand werden die Produktkosten erhöht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem Bauteile der eingangs genannten Art über eine einwandfreie Schweißnaht unter Umgehung des bekannten Aufwands verbunden werden können. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein solches Verfahren durchgeführt werden kann.
- Die Aufgabe, das Verfahren betreffend, wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Die Aufgabe, die Vorrichtung betreffend, wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 3 gelöst.
- Weitere erfinderische Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
- Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine Vorrichtung zum Verbinden von Bauteilen mit beschichteten Oberflächen, -
2 die zu verbindenden Bauteile in vergrößerter Darstellung, -
3 die in1 dargestellte Vorrichtung während des Schweißens, -
4 die Bauteile gemäß2 mit Spalt. - Die in
1 dargestellte Vorrichtung1 umfasst ein Trägerelement2 , zwei Klemmelemente3 und4 , ein Biegeelement5 , einen Hubvorrichtung6 , eine Schwenkvorrichtung7 und eine optische Einrichtung8 . Das erste Klemmelement3 ist als rotationssymmetrisches Bauteil in Form einer Scheibe oder einer Rolle ausgebildet. Der nach außen weisende Rand3R des Klemmelements3 ist so ausgebildet, dass hierdurch eine funktionsfähige Klemmfläche gebildet wird. Das Klemmelement3 ist mittig drehbar über eine Achse (hier nicht dargestellt) an dem Trägerelement2 befestigt. Die Achse ist so installiert, dass sie mit der Horizontalen einen Winkel zwischen 10° und 40° einschließt. Das Trägerelement2 kann beispielsweise als teilweise geschlossenes Gehäuse (hier nicht vollständig dargestellt) ausgebildet werden. Es ist so stabil gefertigt, dass die Klemmelemente3 und4 , das Biegeelement5 , die Hubvorrichtung6 , die Schwenkvorrichtung7 und die optische Einrichtung8 daran befestigt werden können. Das Trägerelement2 ist über die Schwenkvorrichtung7 mit einer Antriebseinrichtung (hier nicht dargestellt) verbunden, die beispielsweise als Roboter ausgebildet sein kann. Mit Hilfe der Schwenkvorrichtung7 , die beispielsweise als passiver Federschwenkmechanismus ausgeführt ist, kann das Trägerelement2 um einen Winkel von zwischen 10° bis 20° im Uhrzeigersinn und zurück in die Ausgangsposition gedreht werden. Das zweite Klemmelement4 ist ebenfalls als rotationssymmetrisches Bauteil in Form einer Rolle oder einer Scheibe ausgebildet. Hierbei ist der nach außen weisende Rand4R so ausgebildet, dass ebenfalls eine funktionsfähige Klemmfläche gebildet wird. Das Klemmelement4 ist mittig drehbar über eine Achse (hier nicht dargestellt) an der Hubvorrichtung6 befestigt, und in einem definierten Abstand un terhalb des Klemmelements3 installiert. Das Biegelement5 ist drehbar auf der gleichen Achse wie das Klemmelement4 gehaltert. Beide Bauteile4 und5 sind unmittelbar hintereinander angeordnet, wobei das Klemmelement4 nach außen weist. Das Biegelement5 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel in gleicher Weise wie das Klemmelement4 ausgebildet. Sein Durchmesser ist lediglich etwa ein Millimeter bis drei Millimeter größer als der Durchmesser des Klemmelements4 . Das Klemmelement4 ist so installiert, dass seine Klemmfläche4R auf die Klemmfläche3R des Klemmelements3 aufgesetzt werden kann. Mit Hilfe der Hubvorrichtung6 kann das Klemmelement4 hierfür senkrecht zu seiner Befestigungsachse in Richtung auf das Klemmelement3 zu und davon weg bewegt werden. Die miteinander zu verbindenden Bauteile30 und40 werden zwischen den beiden Klemmflächen3R und4R angeordnet. Das Anordnen der Bauteile30 und49 zwischen den beiden Klemmelementen3 und4 wird dadurch erleichtert, dass das erste Klemmelement3 über eine Achse an dem Trägerelement2 befertigt ist, die gegen die Horizontale geneigt ist, und das zweite Klemmelement4 mit einer Hubvorrichtung auf das erste Klemmelement zu und davon weg bewegt werden kann. Um die Bauteile30 und40 für die Ausbildung einer Schweißnaht gegeneinander pressen zu können, wird das Klemmelement4 mit der Hubvorrichtung6 auf das Klemmelement3 zubewegt. Gleichzeitig wird das Trägerelement2 um einen Winkel von bis zu etwa 20° im Uhrzeigesinn geschwenkt, so dass die Klemmfläche3R auf das Bauteil30 aufsetzt, während die Klemmfläche4R von unten gegen das Bauteil4 gepresst wird. Das Trägerelement2 ist so massiv ausgebildet, dass es durch die bei der Klemmung auftretenden Kräfte nicht deformiert wird. - Die beiden Bauteile
30 und40 sind aus Stahl gefertigt, und mit jeweils einer Schutzschicht30S ,40S aus Zink versehen, wie in2 dargestellt. Die Bauteile30 und40 können auch mit anderen Schutzschichten überzogen sein, die im Vergleich zur Schmelztemperatur von Stahl eine niedrigere Verdampfungstemperatur aufweisen. Zum Verbinden der Bauteile30 und40 werden diese überlappend angeordnet, derart, dass der Rand des jeweils oben angeordneten Bauteils30 in dem Bereich, in dem die beiden Bauteile30 und40 zu verbinden sind, einige Millimeter über den Rand des darunter befindlichen Bauteils40 nach außen übersteht. Die Abmessungen des Bauteils30 sind entsprechend angepasst. Dadurch, dass das erste Klemmelement3 über eine gegen die Horizontale geneigte Achse am Trägerelement2 befestigt ist, sind die Bauteil30 und40 beim Schweißen leichter zugänglich. Zudem kann der überstehende Rand des jeweils oben angeordneten Bauteils30 schmaler ausgebildet werden. - Beim Anheben des Klemmelements
4 wird das Biegelement5 ebenfalls mitangehoben, wie in3 dargestellt. Dabei wird der Rand5R des Biegelements5 gegen die Unterseite des Randes30R gedrückt. Der Rand30R des Bauteils30 wird dadurch etwas angehoben, wie in4 dargestellt. Das ist deshalb der Fall, weil der Rand30R nach außen übersteht, und der Durchmesser des Biegelements5 etwas größer als der Durchmesser des Klemmelements4 ausgebildet ist. Hierdurch wird zwischen den beiden Bauteilen30 und40 ein kleiner Spalt9 ausgebildet. Um die beiden Bauteile30 und40 unmittelbar vor dem Klemmelement3 über einer Schweißnaht (hier nicht dargestellt) verbinden zu können, ist die optische Einrichtung8 so an dem Trägerelement2 installiert, dass der Brennpunkt eines Strahls10 so fokussiert wird, dass er auf, innerhalb oder unter der Oberfläche des Bauteils30 liegt. Der Stahl wird beispielsweise von einer Laserquelle (hier nicht dargestellt) erzeugt, die mit der optischen Einrichtung8 in Verbindung steht. Das Trägerelement2 wird für die Ausbildung einer Schweißnaht definierter Länge mit Hilfe einer Antriebsvorrichtung (hier nicht dargestellt) kontinuierlich weiter bewegt, so dass der Strahl10 , die Klemmelemente3 und4 sowie das Biegelement5 in vorgegebener Richtung entlang der Bauteile30 und40 geführt werden. Der beim Verbinden der Bauteile30 und40 sich bildende Zinkdampf kann über den Spalt9 entweichen, der sich zu den Rändern30R und40R der Bauteile30 und40 hin aufweitet, wie in4 gezeigt. Das gleiche gilt auch für Gase, die sich bei einer anderen Art von Schutzschicht bilden können. Damit wird eine fehlerfreie Schweißnaht ausgebildet. - Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf das hier beschriebene Ausführungsbeispiel. Vielmehr umfasst sie alle Variationen des Verfahrens und der Vorrichtung, die dem Kern der Erfindung zugeordnet werden können. Das gilt auch für das Verschweißen von mehr als zwei aufeinander gestapelten Bauteilen wie sie oben beschrieben sind.
Claims (6)
- Verfahren zum Verbinden von mit metallischen Schutzschichten (
30S ,40S ) versehenen Bauteilen (30 ,40 ) aus Metall, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verbindenden Bauteile (30 ,40 ) wenigstens im Bereich der auszubildenden Verbindung so überlappend angeordnet werden, dass der Rand (30R ) des jeweils oben liegenden Bauteils (30 ) über den Rand (40R ) des darunter liegenden Bauteils (40 ) übersteht, und dass das oben aufliegende Bauteil (30 ) beim Schweißen zur Ausbildung eines Spalts (9 ) zwischen beiden Bauteilen (30 ,40 ) angehoben wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessungen des jeweils oben aufliegenden Bauteils (30 ) so gewählt werden, dass dessen Rand (30R ) im Bereich der Schweißnaht weniger als acht Millimeter über den Rand (40R ) des darunter liegenden Bauteils (40 ) übersteht, und dass das oben aufliegenden Bauteil (30 ) beim Schweißen im Bereich der Schweißnaht so weit angehoben wird, dass über die Öffnung des Spalts (9 ) das verdampfte Material der Schutzschichten (30S ,40S ) freigesetzt wird. - Vorrichtung zum Verbinden von mit metallischen Schutzschichten (
30 ,40 ) versehenen Bauteilen (30 ,40 ) aus Metall, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Klemmelemente (3 und4 ) vorgesehen sind, mit denen die überlappend angeordneten und zu verschweißenden Bauteile (30 und40 ) gegeneinander pressbar sind, dass wenigstens ein Biegelement (5 ) vorgesehen ist, mit dem jedes oben liegende Bauteil (30 ) mindestens im Bereich des zugehörigen Randes (30R ) anhebbar ist, und dass wenigstens ein Trägerelement (2 ) für die Befestigung des Biegelements (5 ) und der Klemmelemente (3 und4 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Biegelement (
5 ) und die beiden Klemmelemente (3 und4 ) als rotationssymmetrische Bauteile in Form von Scheiben oder Rollen ausgebildet und die nach außen weisenden Ränder (3R ,4R ,5R ) des Biegelements (5 ) und der beiden Klemmelemente (3 und4 ) als Klemmflächen nutz bar sind, dass das Biegeelement (5 ) sowie das erste und das zweite Klemmelemente (3 ,4 ) drehbar an dem Trägerelement (2 ) befestigt sind, und dass der Durchmesser des Biegelements (5 ) geringfügig größer ist als der Durchmesser des zweiten Klemmelements (4 ) ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das von oben auf die Bauteile (
30 ,40 ) aufsetzbare erste Klemmelement (3 ) mittig über eine Achse mit dem Trägerelement (2 ) verbunden ist, die mit der Horizontalen einen Winkel zwischen 10° und 40° einschließt, und dass das erste Trägerelement (2 ) um bis 40° im Uhrzeigersinn schwenkbar gehaltert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite von unten gegen die gestapelten Bauteile (
30 ,40 ) pressbare Klemmelement (4 ) ebenfalls mittig drehbar über eine Achse an einer am Trägerelement (2 ) installierten Hubvorichtung (6 ) unterhalb des ersten Klemmelements (3 ) gehaltert ist, und dass das Biegelement (5 ) ebenfalls drehbar auf der gleichen Achse wie das zweite Klemmelement (4 ), von außen gesehen, dahinter gehaltert ist. 7, Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Klemmelement (3 ) so weit schwenkbar und das zweite Klemmelement (4 ) so weit anhebbar ist, dass die beiden Klemmflächen (3R ,4R ) aufeinander setzbar sind, und dass der nach außen überstehende Rand (30R ) des Bauteils (30 ) durch das mit dem zweiten Klemmelement (4 ) angehobene Biegelement (5 ) anhebbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Trägerelement (
2 ) eine optische Einrichtung (8 ) so installiert ist, dass ein Strahl (10 ) einer Laserquelle oder einer Elektronenstrahlkanone zwischen dem Rand (30R ) und dem ersten Klemmelement (3 ) auf die Oberfläche des Bauteils (30 ) leitbar ist, und dass das Trägerelement (2 ) parallel zu dem Rand (30R ) bewegbar ist.
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