DE3739365A1 - Verfahren zur entsorgung von kuechenabfaellen - Google Patents
Verfahren zur entsorgung von kuechenabfaellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung von Küchen
abfällen.
Zur Zeit ist es üblich, Nahrungsmittelabfälle in mehr oder weni
ger frischem oder verdorbenem Zustand an Schweinemästereien zu
liefern. Dabei werden der Küchenabfall aus Marmelade, Butter,
Quark und Bechern sowie insbesondere Coca Cola- und Bierdosen
separiert und der normalen Müllentsorgung zugeführt. Diese Arbeit
ist aufwendig und wird von den Betroffenen nur ungern durchge
führt.
Die Verfütterung von Küchenabfällen an z.B. Schweinemästereien
ist aus hygienischen sowie aus Seuchengründen problematisch. Dies
gilt auch für eine Entsorgung auf normale Müllhalden, da es sich
bei Küchenabfällen, die bei Gemeinschaftsverpflegungs-Küchen täg
lich in großen Mengen anfallen, nicht um sogenannten Haushalts
müll handelt. Dabei setzen sich die Küchenabfälle einerseits zu
sammen aus Nahrungsmitteln wie z.B. Brot, belegte Brötchen, Kar
toffelschalen, Suppen und Soßen, Apfelmus, ganzen Salatköpfen,
Porreestangen, Fleisch- oder Wurstresten, Dessertresten u.dgl.
und andererseits aus Verpackungen, z.B. Plastikbechern unter
schiedlicher Größe, Milchtüten, Coca Cola-Dosen aus Aluminium,
Kondensmilchdosen aus Aluminium u.dergl.
Zur Entsorgung von Küchenabfällen werden diese bisher lediglich
zu einem "Kuchen" verpreßt. Dieses Verfahren stellt schon deshalb
keine Lösung der genannten Probleme dar, weil weder der so herge
stellte "Kuchen" noch die abgepreßte Flüssigkeit steril sind und
eine problemlose Entsorgung ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes Verfah
ren zur Entsorgung von Küchenabfällen zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Küchenabfälle zuerst zerkleinert, dann auf zumindest 100°C er
hitzt, anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt und schließlich
in hochpastöser bis bröckeliger Konsistenz der Müllverbrennung
zugeführt werden.
Die zerkleinerten Küchenabfälle werden somit erfindungsgemäß zu
mindest pastörisiert, um sie für eine bestimmte Zeit haltbar zu
machen. Wird die Erhitzung in einer druckfesten Anlage durchge
führt, kann auch eine Erhitzung auf über 100°C, z.B. auf 125°C
und somit eine Sterilisierung der Masse erfolgen.
Soweit gewünscht kann nach der genannten Erhitzung der zerklei
nerten Masse aus dieser Feuchtigkeit herauskondensiert werden.
Der Entfeuchtungsprozeß kann bis zu 30 min betragen und unter
Vakuum erfolgen unter Zuhilfenahme eines Kondensators und einer
Vakuumpumpe. Je nach Zusammensetzung des Abfalls kann aus der
zerkleinerten Masse bis zu 40% des ursprünglichen Gewichtes
herauskondensiert werden.
Grundsätzlich ist es möglich, die Zerkleinerung und den thermi
schen Prozeß in getrennten Apparaten durchzuführen. Zur Verein
fachung der Handhabung und zur Verkürzung der Aufbereitungszeit
ist es jedoch zweckmäßig, wenn die Erhitzung der Masse bereits
während ihrer Zerkleinerung beginnt.
Die Zerkleinerung der Küchenabfälle erfolgt vorzugsweise mit
umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugen, z.B. Messern, die eine ge
zielte Umwälzung der zu zerkleinernden Küchenabfälle bewirken.
Dabei laufen die Zerkleinerungswerkzeuge z.B. mit 1500 oder
3000 U/min um.
Zur Unterstützung des Zerkleinerungsvorganges sowie zur Beschleu
nigung der Erhitzung der Masse ist es vorteilhaft, wenn die Ab
fälle während der Zerkleinerung und während der gesamten Er
hitzungsphase umgewälzt werden. Diese zusätzliche Umwälzung läßt
sich durch einen Transportflügel erreichen, der erheblich langsa
mer umläuft als die Zerkleinerungswerkzeuge und die zu zerklei
nernden Abfälle bzw. die bereits zerkleinerte Masse von der Be
hälterwandung jeweils zum Zentrum lenkt.
Da Küchenabfälle nicht sehr kompakt anfallen und somit ein hohes
Volumen einnehmen, ist es zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorteilhaft, wenn von den chargenweise aufzubereiten
den Abfällen in einer ersten Zerkleinerungsstufe nur die eine
Chargenhälfte zerkleinert und dann in einer zweiten Zerkleine
rungsstufe die zweite Chargenhälfte in die vorzerkleinerte Masse
hinzugegeben wird. Dabei reicht es aus, wenn in der ersten Zer
kleinerungsstufe die Zerkleinerungswerkzeuge mit etwa 3000 U/min
und für ca. 30 s umlaufen. Hierdurch erfolgt eine so hohe Ver
dichtung der Abfälle bzw. eine so große Volumenreduzierung, daß
bereits nach ca. 1/2 min die zweite Chargenhälfte zugegeben wer
den kann. Hierdurch läßt sich die Kapazität des zum Einsatz kom
menden Apparates optimal ausnutzen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
in der zweiten Zerkleinerungsstufe die Zerkleinerungswerkzeuge
mit etwa 3000 U/min und für ca. 1 min umlaufen.
Zur Verbesserung und insbesondere Verkürzung der Erhitzungsphase
ist es zweckmäßig, wenn nach Beendigung der zweiten Zerkleine
rungsstufe und während der noch andauernden Erhitzungsphase die
Zerkleinerungswerkzeuge einmal oder mehrmals kurzfristig umlau
fen.
Zur Erhitzung der Masse kann dieser die Wärme direkt und/oder in
direkt zugeführt werden. Dabei kann die direkte Wärmezufuhr durch
Injizierung von Dampf in die aufzuheizende Masse erfolgen. Auf
grund der permanenten Umwälzung dieser Masse erfolgt die Wärme
abgabe an die Masse völlig gleichmäßig. Bei direkter Wärmezufuhr
dauert die zweite Zerkleinerungsstufe einschließlich der gesamten
Erhitzungsphase bis zu etwa 6 min.
Die Wärmezufuhr kann aber auch indirekt erfolgen z.B. durch
Elektrowärme mittels Heizmatten, durch Heißwasser, durch Wärme
trägeröl u.dergl. Hierfür wird vorzugsweise eine die zu zerklei
nernden Abfälle aufnehmende Schüssel mit einem Doppelmantel ver
wendet. Bei indirekter Wärmezufuhr dauert die zweite Zerkleine
rungsstufe einschließlich der gesamten Erhitzungsphase bis zu
etwa 30 min.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorteilhaft, wenn die
Abfälle aus Nahrungsmitteln auf eine Stückgröße von etwa 2-3 mm
zerkleinert werden, und wenn die Abfälle aus Verpackungen auf
eine Stückgröße von etwa 10 mm zerkleinert werden. Dabei ist es
möglich, die aus Nahrungsmitteln herrührenden Küchenabfälle ge
trennt von den aus Verpackungen herrührenden Küchenabfällen zu
zuführen. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt aber
darin, daß eine derartige Trennung nicht erforderlich ist. Wäh
rend der Erhitzungsphase nehmen die auf Stückgrößen von etwa
2 bis 3 mm zerkleinerten Abfälle aus Nahrungsmitteln eine mus
artige Konsistenz, während die Verpackungsanteile kleiner oder
gleich 10 mm sind.
Nach Abkühlung auf Raumtemperatur liegt die Masse als hoch
pastöser bis bröckeliger Kuchen vor, der sich einfach handhaben,
ggf. bis zu zwei Wochen sammeln bzw. zwischenlagern läßt um dann
der Müllverbrennung zugeführt zu werden z.B. über Sammeltranspor
te. Durch die erfindungsgemäße Aufbereitung der Küchenabfälle
läßt sich eine Volumenreduzierung bis zum Achtfachen erreichen.
Claims (18)
1. Verfahren zur Entsorgung von Küchenabfällen, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Küchenabfälle zuerst zerkleinert, dann auf
zumindest 100°C erhitzt, anschließend auf Raumtemperatur
abgekühlt und schließlich in hoch-pastöser bis bröckeliger
Konsistenz der Müllverbrennung zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach
der genannten Erhitzung der zerkleinerten Masse aus dieser
Feuchtigkeit herauskondensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Entfeuchtungsprozeß bis zu 30 min beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entfeuchtungsprozeß unter Vakuum erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der zerkleinerten Masse bis zu 40% des ursprüngli
chen Gewichtes herauskondensiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erhitzung der Masse bereits während
der Zerkleinerung beginnt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung mit umlaufenden Zer
kleinerungswerkzeugen erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfälle während der Zerkleinerung
und während der gesamten Erhitzungsphase umgewälzt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß von den chargenweise aufzubereitenden
Abfällen in einer ersten Zerkleinerungsstufe nur die eine
Chargenhälfte zerkleinert und dann in einer zweiten Zerklei
nerungsstufe die zweite Chargenhälfte in die vorzerkleinerte
Masse hinzugegeben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in
der ersten Zerkleinerungsstufe die Zerkleinerungswerkzeuge
mit etwa 3000 U/min und für ca. 30 s umlaufen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zweiten Zerkleinerungsstufe die Zerkleinerungs
werkzeuge mit etwa 3000 U/min und für ca. 1 min umlaufen.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Beendigung der zweiten Zerkleine
rungsstufe und während der noch andauernden Erhitzungsphase
die Zerkleinerungswerkzeuge einmal oder mehrmals kurzfristig
umlaufen.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erhitzung der Masse dieser Wärme
direkt und/oder indirekt zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei
direkter Wärmezufuhr, z.B. mit Dampf, die zweite Zerkleine
rungsstufe einschließlich der gesamten Erhitzungsphase bis
zu 6 min dauert.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei
indirekter Wärmezufuhr die zweite Zerkleinerungsstufe ein
schließlich der gesamten Erhitzungsphase bis zu 30 min
dauert.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfälle aus Nahrungsmitteln auf eine
Stückgröße von etwa 2-3 mm zerkleinert werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfälle aus Verpackungen auf eine
Stückgröße von etwa 10 mm zerkleinert werden.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die hoch-pastöse bis bröckelige Masse
vor ihrer Verbrennung zwischengelagert wird.
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