DE3739014C2 - - Google Patents
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- DE3739014C2 DE3739014C2 DE3739014A DE3739014A DE3739014C2 DE 3739014 C2 DE3739014 C2 DE 3739014C2 DE 3739014 A DE3739014 A DE 3739014A DE 3739014 A DE3739014 A DE 3739014A DE 3739014 C2 DE3739014 C2 DE 3739014C2
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
- A61N1/00—Electrotherapy; Circuits therefor
- A61N1/18—Applying electric currents by contact electrodes
- A61N1/32—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
- A61N1/38—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for producing shock effects
- A61N1/39—Heart defibrillators
- A61N1/3956—Implantable devices for applying electric shocks to the heart, e.g. for cardioversion
- A61N1/3962—Implantable devices for applying electric shocks to the heart, e.g. for cardioversion in combination with another heart therapy
- A61N1/39622—Pacing therapy
Description
Die Erfindung betrifft ein implantierbares System zur De
tektierung abnormaler Herzschlagsverhältnisse und zur Er
zeugung entsprechender Stimulierungssignale, mit einer
Schrittmacher- und einer Kardioversions-Einrichtung, deren
Ausgangssignale einem Mikroprozessor zugeführt sind.
Ein derartiges System ist aus der DE 35 03 854 A1 bekannt.
Problematisch ist bei diesem System, daß beim Ausbleiben
der Herzpolarisation innerhalb der normalen Herzschlagin
tervalls in jedem Fall ein Schrittmacherimpuls abgegeben
wird, so daß solchen Situationen nicht Rechnung getragen
wird, in denen eine ventikuläre Fibrillation (VF) vorliegt.
Vielmehr wird unabhängig von der Berücksichtigung der ven
trikulären Fibrillation beim Ausbleiben der entsprechenden
Herzdepolarisation stets das Schrittmachersignal abgegeben.
Aus der US-PS 44 75 551 ist ein implantierbares System zur
Detektion von Herzarhythmien bekannt, das zwischen einer
Fibrillation und einer Tachykardie mit geringer Herz
schlagsrate unterscheidet. Die bei diesem System über ein
Tießpaßfilter durchgeführte Entscheidung dient letztlich
dazu, den entsprechenden Energiepegel für die geeignete Be
handlung des Herzens festzulegen.
Aus Medical & Biological Engineering & Computing 1983, Vol.
21, Seiten 343 bis 350, ist eine automatische Verstärkungs
kontrolle (AGC) für die Verarbeitung von EKG-Signalen be
kannt. Dabei wird auch diskutiert, daß eine AGC-Schaltung
nicht rasch genug plötzliche Änderungen in der Amplitude
bei einer hohen Herzschlagsrate zu erfassen vermag, während
andererseits unerwünschte Signale mit niedriger Amplitude
überproportional verstärkt werden, was jeweils zu einer
falschen Aussage bei der Detektion führen kann. In ver
gleichbarer Weise ist auch in der US-PS 41 84 493 eine AGC-
Schaltung mit einer Ausfilterung von R-Wellen diskutiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
in Rede stehende System so auszulegen, daß damit Arrthyth
mien des Herzens auch im Hinblick auf eine ventrikuläre Fi
brillation genau detektiert und abhängig davon die geeigne
te Impulsabgabe gesteuert werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkma
le des Anspruchs 1. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Er
findung ist im Anspruch 2 angegeben.
In Übereinstimmung mit der Erfindung wird der gravierende
Nachteil beim Stand der Technik vermieden, auch beim Vor
liegen einer vertikalen Fibrillation Herzschrittmacher
impulse abzugeben, obwohl dies an sich im Gegensatz zur op
timalen Behandlungsmöglichkeit des augenblicklich vorlie
genden Herzzustands steht.
Nachfolgend sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert werden; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine Schaltung nach dem Stand der Technik zur
Erzeugung eines Schrittmacherimpulses;
Fig. 2 eine Kardioversions-/Schrittmacher-Vorrichtung
entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Blockdiagramm-Form;
Fig. 3 ein Diagramm, das die Zunahme der Verstärkung
des Herzschlag-Detektor-Kanals in Abhängigkeit
von der Zeit dar
stellt;
Fig. 4 ein Zeitdiagramm, das das Erfassen des Artefakts
der dem Herzen zugeführten Schrittmacherimpulse
des Herzschlags-Detektor-Kanals zeigt;
Fig. 5 ein Zeitdiagramm, in dem die Schrittmachersignale
für eine Zeitperiode ausgelassen sind, um VF-
Kardio-Signale mit niedrigem Niveau feststellen
zu können;
Fig. 6 die Verlängerung des Herzschlags als ein Elektro
kardiogramm-Signal (hier EKG)
und
Fig. 7, 8, 9 und 10 Zeitdiagramme, in denen die Unterdrückungsperio
de nur einmal und für eine bestimmte Anzahl von
Zeitintervallen danach angewandt wird und ein
Schrittmacherimpuls abgegeben wird, falls die
R-Welle nicht innerhalb jedes derartigen Inter
valls ermittelt wird.
In Fig. 1 ist in Blockdiagramm-Form eine Vorrichtung gemäß
dem Stand der Technik dargestellt mittels der bestimmt
werden kann, ob eine R-Welle im EKG oder Kardio-Signal
innerhalb eines vorbestimmten Intervalls vorhanden ist
und mittels der ein Schrittmacherimpuls abgegeben wird,
falls eine derartige R-Welle innerhalb des Zeitintervalls
nicht ermittelt wird. Das EKG- oder Kardio-Signal wird
mittels einer geeigneten Einrichtung, die am oder auf dem
Herzen oder in der Nähe des Herzens des Patienten, wie
z.B. ein bipolarer Elektrodenanschluß, eine Flächenelektro
de oder eine Kombination davon, vorgesehen ist, erfaßt.
Das Signal wird auf die Leitungen bzw. Anschlüsse 12 und
14 des Schrittmachersensors gegeben. Der Begriff "Kardio-
Signal" wird in dieser Beschreibung synonym zum EKG-Signal
verwendet. Es sei jedoch bemerkt, daß das Kardio-Signal
eine verstärkte Version des EKG-Signals sein kann. Das
Kardio-Signal auf den Leitungen 12 und 14 wird auf einen
Sensorverstärker 16 gegeben, der durch einen veränderbaren
Widerstand R1 eingestellt ist. Der Ausgang des Verstärkers
16 ist auf einen Auslöseblock oder Impulsblock 18 geführt.
Sofern die Amplitude des Kardio-Signals einen vorbestimm
ten Schwellwert überschreitet, wird das Ausgangssignal
hochgesetzt und der Impulsblock 18 aufgesteuert, z.B. in
dem Sinn, daß ein Impuls abgegeben wird. Der Impulsblock
18 erzeugt einen Rücksetzimpuls einer vorbestimmten Dauer,
wobei dieses Ausgangssignal auf den Rücksetzanschluß eines
Schrittmacher-Zeitgebers 20 gegeben wird. Der Schrittmacher-
Zeitgeber 20 ist so ausgelegt, daß er an seinem Ausgang
einen Schrittmacherimpuls erzeugt, wenn innerhalb eines
vorgegebenen Zeitintervalls ihm kein Rücksetzimpuls zuge
leitet wird. Dieses Zeitintervall definiert ein Niveau
der Herzschlagsrate, unterhalb deren Schrittmacherimpul
se dem Herzen zugeführt werden. Das Intervall kann eben
so wie die Verstärkung im Sensor-Verstärker 16 einge
stellt werden. Im allgemeinen schaltet der Zeitgeber 20
kurz nach dem R-R-Intervall während des normalen Sinus-
Rythmus′ oder eines normalen Herzschlags.
In einigen Fällen ist die ventrikuläre Fibrillation nur
durch eine schnelle Herzschlagsrate und eine elektrische
Aktivität auf sehr niedrigem Niveau manifestiert. Sofern
die Kardio-Signale auf niedrigem Niveau nicht ausreichen
um die Trigger-Schwelle des Sensor-Verstärkers 16 zu
überschreiten, würde der Schrittmacherkanal nach dem Stand
der Technik, wie er in Fig. 1 gezeigt ist, einen Schritt
macherimpuls durch den Schrittmacher-Zeitgeber 20 bei
jedem vorgegebenen Intervall beim Fehlen eines Rücksetz
impulses von dem Ein-Impuls-Block 18 abgeben. Dementspre
chend würde eine Steuerschaltung, die etwa ein Mikropro
zessor sein kann, üblicherweise auf den Schrittmacherim
puls durch Abgabe von herzschlagstimulierenden Impulsen an
das Herz reagieren. Dies deshalb, da der Mikroprozessor
nicht mit einem Hinweis auf VF-Kardio-Signale auf niedri
gem Niveau versorgt wurde.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in Fig. 2 als Blockdiagramm
dargestellt, wobei ein Schrittmacherkanal 30 und ein Herz
schlags-Detektor-Kanal 40 jeweils das Kardio-Signal von
den Anschlüssen 22 und 24 erhalten.
Der Schrittmacherkanal 30 ist generell gesehen ähnlich der
Schaltung, wie sie vorausgehend in Fig. 1 beschrieben wur
de. Der Erfassungs- bzw. Sensorempfänger 32 weist einen
einstellbaren Sensorpegel auf, wobei dieser vom Widerstand
des Widerstandes R1′ abhängt. Die Verstärkung und das Er
fassungsniveau des Verstärkers 32 ist durch eine Reihe
von Widerständen, die durch den Widerstand R1′ darge
stellt werden, programmierbar eingestellt bzw. festgelegt.
Da der Verstärker 32 ein Ausgangssignal erzeugt, wenn das
Kardio-Signal an den Anschlüssen 22 und 24 das Erfassungs
niveau übersteigt, wird ein einstellbarer Pegel gewünscht,
um bestimmte Sensorsignale wie z.B. die T-Welle im EKG-
Signal, Störungen, Rauschen etc. zu vermeiden. Das Ein
gangs-Kardio-Signal muß den Schwellwert des Verstärkers 32
überschreiten, damit der Ein-Impuls-Block 34 des Schritt
machers zur Erzeugung eines Rücksetzimpulses getriggert
wird. Ein charakteristischer Bereich zur Triggerung des
Verstärkers 32 ist etwa 0,5 mV bis 5,0 mV. Unterhalb die
ser Schwelle wird der Impuls-Block 34 nicht aktiviert bzw.
kein Ausgangssignal daran vorgesehen, weshalb der Schritt
macher-Zeitgeber 36 den Ablauf eines Zeitintervalls mißt
und ein Schrittmacherimpuls auf eine Mikroprozessor-Steuer
einheit 50 gibt. Der Block 34 kann auch als Schalt- oder
Zündblock verstanden werden.
Da die Amplitude des VF-Kardio-Signals an den Erfassungs
anschlüssen (z.B. einer bipolaren Leitung) sehr stark
variieren kann, wobei die Anschlüsse elektrisch mit den
Anschlüssen 22 und 24 verbunden sind, liegt bzw. fällt die
Amplitude des Kardio-Signals manchmal unter den erfaßbaren
Schwellwert des Schrittmacherkanals 30. Aufgrund dessen
läuft der Zeitgeber 36 ab bzw. stellt das Ende des bestimm
ten Zeitintervalls fest und erzeugt ein Schrittmachersignal
für die Mikroprozessor-Steuereinheit 50.
Der Herzschlag bzw. das Herzschlagsverhältnis ist eines der
Erfassungskriterien zur Diagnostizierung ventrikulärer
Fibrillation. Deshalb ist es erforderlich, die Herzaktivi
tät unterhalb der Ansprech- bzw. Empfindlichkeitsschwelle
des Schrittmachers zu messen. Der Herzschlags-Detektor-
Kanal 40 in Fig. 2 erzeugt unabhängig vom Niveau bzw. Pe
gel des Kardio-Eingangssignals an den Anschlüssen 22 und
24 ein Herzschlagssignal für den Mikroprozessor 50.
Der Herzschlags-Detektor-Kanal 40 weist einen Verstärker
42 zur Vorverstärkung des Kardio-Signals auf. Des weiteren
ist ein Verstärker 44 vorgesehen mit einer automatischen
Verstärkungssteuerung (AGC). Weiterhin ist ein Ein-Impuls-
Block 46 zur Erzeugung eines Ausgangssignals, das für den
Herzschlag bzw. das Herzschlagsverhältnis kennzeichnend ist, vor
handen. Das Intervall P1 ist das R-R-Intervall des EKG
oder Kardio-Signals, wie es vom Herzschlags-Detektor-
Kanal 40 detektiert wird.
Das Kardio-Signal wird im Verstärker 42
verstärkt und anschließend einer veränderlichen Verstär
kung im Verstärker 44 zugeführt. Die Verstärkung im Ver
stärker 44 wird durch die AGC-Steuerung bestimmt und ist
abhängig vom Eingangspegel des Kardio-Signals, das dem Ver
stärker zugeleitet wird,und ebenso von der Zeit zwischen
den Spitzen dieses Eingangssignals. Wenn das weiter ver
stärkte Kardio-Signal einen Schwellwert überschreitet,
wird ein Signal auf den Ein-Impuls-Block 46 gegeben und
ein Impuls an dessen Ausgang erzeugt der den Herzschlag
anzeigt.
Die Fig. 3 zeigt die Verstärkung über die Zeit nach ermit
telter Aktivitätskurve für die AGC-Steuerung in Fig. 2.
Die automatische Verstärkungssteuerung (AGC) besitzt
eine eigene Zeitkonstante, welche für eine maximale Emp
findlichkeit erforderlich ist. Die Zeitkonstante der AGC-
Steuerung ist länger als das typische Schritt
macher-Intervall oder das R-R-Intervall. Der Hauptgrund
für diese große Zeitkonstante ist, daß man ein Erfassen
ungewünschter Herzaktivität, die eine falsche Indikation
ventrikulärer Tachykardie oder ventrikulärer Fibrillation
verursachen kann, vermeiden möchte. Die Zeiten t1, t2 und
t3 in der Fig. 3 entsprechen der jeweiligen Zeitspanne,
bezogen auf den Rücksetzzeitpunkt t0 des AGC. Die AGC-
Steuerung wird auf der Basis der Zeit bzw. des Zeitpunktes
der letzten ermittelten Spitze und der Amplitude dieser
Spitze zurückgesetzt. Aufgrund dessen wird zum Zeitpunkt
t0 die AGC-Steuerung aufgrund einer normalen R-Welle im
Kardio-Signal zurückgesetzt. Der Zeitpunkt t1 kann etwa
die Mitte des R-R-Intervalls kennzeichnen. Der Zeitpunkt
t2 kann etwa dem Zwei- oder Dreifachen des R-R-Intervalls
entsprechen und der Zeitpunkt bzw. die Zeitspanne t3 kann
dem Drei- oder Vierfachen des R-R-Intervalls entsprechen.
Falls natürlich bis zum Zeitpunkt t2 kein Signal ermittelt
wird, nähert sich die Verstärkung des Verstärkers 44 einem
Maximum.
In Fig. 4 ist ein Zeitdiagramm dargestellt, in dem der
zeitliche Verlauf der Herzaktivität oder ein exemplarisches
EKG-Signal das plötzliche Einsetzen ventrikulärer Fibrilla
tion zeigt, wobei der elektrische Signalpegel der ventri
kulären Fibrillation (VF) verglichen mit der Amplitude der
R-Welle sehr klein ist. Wie des weiteren in Fig. 4 darge
stellt ist, gibt der Ein-Impuls-Block 34 bei jeder detek
tierten R-Welle einen Rücksetzimpuls ab. Aufgrund dessen
wird der Schrittmacher-Zeitgeber 36 nach dem Intervall P1
zurückgesetzt. Nach diesem Zeitintervall zählt der Schritt
macher-Zeitgeber 36 bis zum Ende des Intervalls P2 jedoch aus
und gibt ein Schrittmachersignal auf den Mikroprozessor
50. Der Schrittmacher-Zeitgeber 36 wird danach automa
tisch zurückgesetzt und fährt fort, erneut einen Inter
vall-Ablauf abzuzählen und gibt ein weiteres Schrittma
chersignal am Ende des Intervalls P3 ab. Bei Vorrichtun
gen nach dem Stand der Technik würde der Mikroprozessor
50 einen Schrittmacher-Schaltkreis 52 aktivieren, der
Schrittmacherimpulse dem Herzen zuleiten würde. Diese
Schrittmacherimpulse stimulierten das Herz und die Arte
fakten der Impulse würden den Herzschlag-Detektor-Kanal 40
so steuern, daß am Ende des Intervalls P2 ebenso wie am
Ende des Intervalls P3 ein Herzschlagsignal erzeugt würde.
Aus diesem Grunde würde der Mikroprozessor 50 möglicher
weise nicht die sehr schnelle, aber auf niedrigem Niveau
verlaufende Herzaktivität, die für manche Arten von ventri
kulärer Fibrillation indikativ ist, detektieren.
In Fig. 5 ist die gleiche Herzaktivität oder das gleiche
Herzsignal dargestellt. Ebenso ist das resultierende Aus
gangssignal des Ein-Impuls-Blockes 34 und das resultieren
de Ausgangssignal des Schrittmacher-Zeitgebers 36 gezeigt.
In Fig. 5 sind jedoch die Schrittmachersignale durch den
Mikroprozessor 50 für beispielsweise eine Zeitperiode von
2 Sekunden dunkelgetastet, ausgelassen oder ignoriert, so
daß die AGC-Steuerung die Verstärkung des Verstärkers 44
im Herzschlags-Detektor-Kanal 40 erhöhen kann, so daß
hierdurch die Herzschlagssignale dem Mikroprozessor 50 am
Ende des verlängerten Zeitintervalls P4 zugeführt sind. In
diesem dargestellten speziellen Fall sind die ersten zwei
Schrittmachersignale ausgelassen, so daß der Mikroprozessor
50 sozusagen auf das Herzschlagssignal vom Herzschlags-
Detektor-Kanal 40 "schauen" kann, bevor er Schrittmacher
impulse dem Herzen zuleitet. Anschließend an das Intervall
P4 könnte der Mikroprozessor 50 bestimmen, welche geeig
nete Behandlung dem Herzen zukommen soll d.h. ob kardio
vertierende Impulse von einer Defibrillator- (oder Kardio
versions)-Schaltung 54 mit niedrigem Pegel, Kardioversions
impulse mit hohem Pegel, eine bestimmte Schrittmacherim
puls-Routine oder Kombinationen davon zur Behandlung der
ventrikulären Fibrillation ergriffen werden sollen.
Fig. 6 zeigt das EKG-Signal eines Herzens, bei dem Brady
kardie (eine niedrige Herzschlagsrate) festgestellt wurde.
Sofern die Austast- oder Unterdrückungsperiode ein oder
zwei Sekunden beträgt, wird der Herzschlag nur für eine
relativ kurze Zeitdauer verlängert, bevor Schrittmacher
impulse von einer Schrittmacherschaltung 52 abgegeben wer
den. Nach der Austastzeit und bei Vorhandensein weiterer
Schrittmachersignale die dem Mikroprozessor 50 zugeführt
werden, ist der Mikroprozessor so programmiert, daß er
reguläre, stimulierende Schrittmacherimpulse an das Herz
auf der Basis des vom Schrittmacher-Zeitgebers 36 erhalte
nen Schrittmachersignals abgibt.
Der Mikroprozessor 50 kann auch so programmiert sein, daß
er das Schrittmachersignal nur einmal unterdrückt bzw. aus
tastet und über die Schrittmacherschaltung 52 Schrittma
cherimpulse abgibt, falls die Herzschlagsrate bzw. das
Herzschlagsverhältnis unter einem vorgegebenen Niveau ver
bleibt.
Die Fig. 7 bis 10 zeigen Zeitdiagramme, welche die Funk
tionsweise bzw. Verarbeitungsschritte eines derartigen
Programmes zeigen. In einem Ausführungsbeispiel wird der
Schrittmacherkanal dazu verwendet, um die Herzaktivität
für die Schrittmacherfunktion zu beobachten. Der Herz
schlags-Detektor-Kanal erfaßt bzw. beobachtet das Herz im
Hinblick auf eine Tachykardie. Falls die Herzschlagsrate
auf dem Schrittmacherkanal über dem Hysterese-Verhältnis
oder dem vorbestimmten niedrigen Niveau der Herzschlags
rate liegt wird die Herzschlagsaktivität nicht beein
flußt bzw. nicht beschleunigt.
In Fig. 7 ist das Zeitintervall zwischen der R-Welle R0
und der Welle R1 im EKG-Signal kleiner als das Hysterese-
Verhältnis, das durch das Intervall AHys gekennzeichnet ist.
Das Intervall B2s-A steht im vorliegenden Beispiel für das
Austastintervall von zwei Sekunden Länge für das Schritt
machersignal. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß,
falls nach dem Auftreten von R1 die Rate unter die Hyste
rese-Rate, wie sie in Fig. 7 dargestellt ist, fällt, das
Herz schrittmachermäßig mit der Bradykardie-Schrittmacher-
Rate beaufschlagt wird. Bevor jedoch ein Schrittmacher
impuls abgegeben wird, wenn die Rate unter das Niveau der
Hysterese-Rate abnimmt, müssen jedoch zwei Sekunden ver
gangen sein, wie es auf der Zeitachse dargestellt ist.
Falls auf dem Schrittmacherkanal vor dem ersten Hysterese-
Ablauf keine R-Welle detektiert wird, wird eine Unterbre
chung von zwei Sekunden initiiert. Sofern während dieser
zwei Sekunden Unterbrechung (A′Hys+B2s-A)keine R-Welle
detektiert wird, wird ein Schrittmacherimpuls nach dem zwei
Sekunden-Ablauf abgegeben, d.h. am Ende der Zeitspanne
B2s-A erzeugt- Sofern die spezifische Herzaktivitat unter
halb der Bradykardie-Rate oder der Hysteresis-Rate ver
bleibt, wird das Herz mit der Bradykardie-Schrittmacher
rate beaufschlagt.
Sofern - wie in Fig. 8 dargestellt - (vgl. R1) während des
zwei Sekunden-Intervalls eine R-Welle festgestellt wird,
wird ein zusätzliches Hysterese-Intervall CHys zeitlich
ausgezählt, gemessen bzw. angehängt; sofern keine R-Welle
während dieses Intervalls detektiert wird, wird das Herz
am Ende des Intervalls, falls die Gesamtzeit zwei Sekunden
übersteigt, schrittmachermäßig bearbeitet.
Zusätzliche einzelne Hysterese-Intervalle werden zeitlich
abgezählt bzw. angeschlossen, sofern keine vier aufeinan
derfolgenden R-Wellen detektiert werden, wobei dies eine
größere Herzschlagsrate als die Hysterese-Rate anzeigt,
d.h., daß die R-Wellen in das Intervall der Hysterese-
Rate hineinfallen. Falls dies auftritt, wird man vor der
Einleitung von Schrittmacher-Aktivitäten die zwei Sekun
den Intervall-Zählung reinitieren bzw. neu durchführen.
Fig. 9 zeigt eine Welle R1 innerhalb des zwei Sekunden-
Intervalls und eine Welle R2 innerhalb des Hysterese-
Intervalls CHys, aber keine andere R-Welle innerhalb des
nächsten Intervalls DHys. Deshalb wird am Ende des Inter
valls DHys ein Schrittmacherimpuls erzeugt, ohne daß die
Austast- bzw. Unterdrückungszeit erneut funktionsmäßig an
gewandt wird.
In Fig. 10 sind Wellen R2 und R3 in Intervallen CHys und
DHys entsprechend dargestellt. Jedoch wird ein Schrittma
cherimpuls am Ende des Intervalls EHys abgegeben, da wäh
rend dieses Zeitintervalls keine R-Welle vorhanden ist.
Um die Austastzeit von zwei Sekunden zu reaktivieren oder
operativ zur Geltung kommen zu lassen, müßte eine R-Welle
während der Intervalle CHys, DHys, EHys und FHys detektiert
werden, um den Mikroprozessor zurückzusetzen.
Claims (2)
1. Implantierbares System zur Detektierung abnormaler
Herzschlagsverhältnisse und zur Erzeugung entspre
chender Stimulierungssignale, mit einer Schritt
macher-Einrichtung und einer Kardioversions-Einrichtung, deren
Ausgangssignale einem Mikroprozessor zugeführt sind,
dadurch gekennzeichnet,
- (a) daß das Kardiosignal auf die Schrittmacher-Einrichtung (30) gegeben wird, die eine Detektoreinrichtung (34, 36) für die Amplitude und das Zeitintervall des Kardiosignals auf weist, und die bei Ausbleiben der Amplitude des Kardiosignals innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne ein Schrittmachersignal auf den Mikroprozessor (50) gibt,
- (b) daß das Kardiosignal zugleich auf
die Kardioversionseinrichtung (40) gesehen wird, die eine
Verstärkereinrichtung (44) mit automati
scher, zeitlich zunehmender Verstärkung der
Amplitude in Abhängigkeit von der
Amplitude des Kardiosignals aufweist, wobei
die Zeitkonstante der Verstärkereinrichtung
(44) mit automatischer Verstärkung größer ist als
ein Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden
R-Impulsen des Kardiosignals,
daß der Verstärkereinrichtung (42, 40) eine Detektoreinrichtung (46) zugeordnet ist, die ein Herzschlagsignal auf den Mikroprozessor (50) gibt, wenn die verstärkte Amplitude des Kardio signals einen vorgegebenen Schwellwert über schreitet, und
daß der Mikroprozessor (50) vor Abgabe eines Stimulierungssignals (abhängig von Schritt machersignal und Herzschlagsignal) ein auftre tendes Schrittmachersignal für ein oder mehrere Zeitintervalle unterdrückt, um Kardiosignale mit kleiner Amplitude erfassen zu können.
2. Implantierbares System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikroprozessor (50) ein auftretendes Schritt
machersignal solange unterdrückt, bis sich die Ver
stärkung der Verstärkereinrichtung (44) einem maxi
malen Wert genähert hat.
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GB (1) | GB2198044B (de) |
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