DE3738665C2 - Vorrichtung mit mehreren Herden und Verfahren zur thermischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien - Google Patents
Vorrichtung mit mehreren Herden und Verfahren zur thermischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen MaterialienInfo
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Description
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung und das er
findungsgemäße Verfahren finden ein breites Anwendungs
gebiet für die Behandlung von organischen kohlenstoffhal
tigen Materialien, die eine bestimmte Restfeuchte besit
zen, unter gesteuertem Druck und erhöhten Temperaturen,
um eine gewünschte physikalische und/oder chemische Mo
difikation dieser Materialien zu bewirken und auf diese
Weise ein Reaktionsprodukt zu erzeugen, das als Brenn
stoff geeignet ist. Genauer gesagt bezieht sich die Er
findung auf eine Vorrichtung und ein Verfahren, mittels
der bzw. dem kohlenstoffhaltige Materialien, die beträcht
liche Mengen an Feuchtigkeit enthalten, im Rohzustand
Bedingungen erhöhter Temperatur und erhöhten Druckes aus
gesetzt werden, wodurch eine beträchtliche Herabsetzung
des restlichen Feuchtigkeitsgehaltes des festen Reaktions
produktes zusätzlich zu einer gewünschten thermischen und
chemischen Restrukturierung des organischen Materiales
erreicht wird, um verbesserte physikalische Eigenschaf
ten einschließlich eines erhöhten Heizwertes auf einer
trockenen, feuchtigkeitsfreien Basis zu erzielen.
Die Knappheit und die zunehmenden Kosten von herkömmli
chen Energiequellen, einschließlich Erdöl und Erdgas,
haben Forschungen nach alternativen Energiequellen be
wirkt, die in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen,
wie beispielsweise lignitische Kohlenarten, bitumenarme
Kohlenarten, Cellulose-Materialien, wie beispielsweise
Torf, Celluloseabfallmaterialien, wie beispielsweise Sä
gemehl, Rinde, Holzschnitzel, Zweige und Späne aus Säge
werken und Holzverarbeitungswerken, verschiedenartige
landwirtschaftliche Abfallmaterialien, wie beispiels
weise Baumwollpflanzenstengel, Nußschalen, Maiskolben
o. a., und städtische Abfallpulpe. Derartige alterna
tive Materialien sind jedoch bedauerlicherweise in ihrem
in der Natur auftretenden Zustand aus einer Reihe von
Gründen zum direkten Einsatz als Hochenergiebrennstoffe
nicht geeignet. Aufgrund dieser Tatsache ist eine Viel
zahl von Verfahren vorgeschlagen worden, um derartige
Materialien in eine zur Verwendung als Brennstoff ge
eignetere Form zu bringen, indem man ihren Heizwert auf
einer feuchtigkeitsfreien Basis erhöht und zur gleichen
Zeit ihre Beständigkeit in bezug auf Verwitterung, Trans
port und Lagerung verbessert.
Typische derartige Vorrichtungen und Verfahren des Stan
des der Technik sind in der US-PS 40 52 168 beschrieben,
gemäß der lignitische Kohlearten durch eine gesteuerte
thermische Behandlung chemisch umstrukturiert werden,
wodurch ein aufgearbeitetes festes kohlenstoffhaltiges
Produkt erzielt wird, das verwitterungsbeständig ist so
wie einen erhöhten Heizwert aufweist, der sich dem von
bituminöser Kohle annähert. In der US-PS 41 27 391 ist
ein Verfahren beschrieben, bei dem feine bituminöse Ab
fallpartikel, die aus üblichen Kohlewasch- und Reini
gungsvorgängen herrühren, thermisch behandelt werden und
feste agglomerierte koksähnliche Produkte erzeugt wer
den, die für einen direkten Einsatz als feste Brennstoffe
geeignet sind. Schließlich ist in der US-PS 41 29 420
ein Verfahren beschrieben, gemäß dem in der Natur vor
kommende Cellulosematerialien, wie beispielsweise Torf,
sowie Celluloseabfallmaterialien durch einen gesteuerten
thermischen Umstrukturierungsprozeß aufgearbeitet wer
den, um feste kohlenstoffhaltige oder koksähnliche Pro
dukte zu erzeugen, die als fester Brennstoff oder für
Gemische mit anderen herkömmlichen Brennstoffen, wie
beispielsweise Heizölschlämmen, geeignet sind. Eine Vor
richtung und ein Verfahren zur Durchführung einer Aufar
beitung von derartigen kohlenstoffhaltigen Beschickungs
materialien der in den erwähnten amerikanischen Patenten
beschriebenen Art sind in der US-PS 41 26 519 offenbart,
wobei ein flüssiger Schlamm des Beschickungsmaterials in
eine geneigte Reaktorkammer eingeführt und zunehmend er
hitzt wird, um ein im wesentlichen trockenes festes Reak
tionsprodukt mit einem erhöhten Heizwert zu erzeugen.
Die Reaktion wird unter gesteuerten erhöhten Drücken und
Temperaturen durchgeführt, wobei desweiteren der Ver
weilzeit Beachtung geschenkt wird, um die gewünschte
thermische Behandlung zu erreichen, die die Verdampfung
des nahezu gesamten Feuchtigkeitsgehaltes des Beschic
kungsmaterials sowie von mindestens einem Teil der flüch
tigen organischen Bestandteile umfassen kann, während
gleichzeitig eine gesteuerte partielle chemische Umstruk
turierung oder Pyrolyse durchgeführt wird. Die Reaktion
wird in einer nicht-oxidierenden Umgebung ausgeführt,
und das feste Reaktionsprodukt wird dann auf eine Tem
peratur gekühlt, bei der es ohne Verbrennung oder Zer
setzung in Kontakt mit der Atmosphäre abgegeben werden
kann.
Obwohl die in den vorstehend genannten amerikanischen
Patentschriften beschriebenen Verfahren und Vorrichtun
gen eine befriedigende Behandlung einer Vielzahl von koh
lenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien zur Erzeugung eines
aufgearbeiteten festen Reaktionsproduktes sichern, be
steht immer noch ein kontinuierlicher Bedarf nach einer
Vorrichtung und einem Verfahren, die in bezug auf die
kontinuierliche thermische Behandlung einer Vielzahl von
derartigen feuchten kohlenstoffhaltigen Ausgangsmateria
lien wirkungsvoller, vielseitiger, leichter und in der
Steuerung einfacher durchführbar sind und mittels denen
die Umwandlung und Erzeugung von festen Hochenergiebrenn
stoffen als Ersatz und Alternative zu herkömmlichen Ener
giequellen noch wirtschaftlicher gestaltet werden kann.
Im Oberbegriff der Patentansprüche 1, 7, 13 und 14 wird von
der Vorrichtung und dem Verfahren nach dem US-Patent
4,626,258 ausgegangen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren dieser Gattung so weiterzubilden, daß das
Erhitzen des Beschicktungsmaterials mit verbessertem Wir
kungsgrad durchgeführt und ein entsprechender Anstieg der
Leistung der Vorrichtung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der
Ansprüche 1, 7, 13 und 14 gelöst.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt die eine
Vielzahl von Herdelementen aufweisende Vorrichtung einen
Druckbehälter, der eine Kammer bildet, welche eine Vielzahl
von übereinander angeordneten ringförmigen Herdelementen
enthält, welche eine Reihe von oberen Herdelementen ein
schließen, die nach unten in Richtung auf den Umfang der
Kammer geneigt sind und eine Trocken- oder Vorheizzone aus
bilden, in der Feuchtigkeit und chemisch gebundenes Wasser
im Beschickungsmaterial extrahiert wird. Unterhalb der
oberen Herdelemente befindet sich eine Reihe von unteren
Herdelementen, die eine Reaktionszone bilden und Heizein
richtungen einschließen, um heiße Strömungsmittel in Wärme
austauschbeziehung zum Beschickungsmaterial zu injizieren
und dadurch eine Erhitzung derselben auf eine gesteuerte
erhöhte Temperatur unter gesteuertem überatmosphärischem
Druck über eine bestimmte Zeitdauer zu erreichen, die aus
reicht, um mindestens einen Teil der darin befindlichen
flüchtigen Bestandteile zu verdampfen und flüchtige Reak
tionsgase sowie ein festes Reaktionsprodukt mit einem
erhöhten Heizwert auf feuchtig
keitsfreier Basis zu erzeugen. Die in der Reaktionszone
erzeugten heißen Reaktionsgase strömen in der Trocknungs
zone im Gegenstrom im Wärmeaustausch mit dem Beschic
kungsmaterial nach oben, so daß mindestens eine Teilkon
densation ihrer kondensierbaren Teile auf dem eintreten
den Beschickungsmaterial auftritt, wodurch eine Vorer
hitzung des Beschickungsmaterials durch Freisetzung der
latenten Verdampfungswärme und desweiteren eine Freiset
zung von chemisch gebundenem Wasser im Beschickungsma
terial bewirkt wird, das unter Druck von den geneigten
Herdelementen zu einer Stelle außerhalb der Vorrichtung
abgezogen wird.
Die Vorrichtung ist mit einer mittig angeordneten dreh
baren Welle versehen, die eine Vielzahl von Kratz- bzw.
Rührarmen aufweist, die benachbart zur Oberfläche eines
jeden Herdelementes angeordnet sind und bei Drehung der
Welle in Funktion treten, um eine fortschreitende Über
führung des Beschickungsmateriales in Radialrichtung
entlang eines jeden Herdelementes abwechselnd nach in
nen und außen und dadurch eine kaskadenförmige Abwärts
bewegung des Beschickungsmaterials von einem Herdelement
zum nächsten darunter befindlichen Herdelement zu errei
chen. Vorzugsweise finden in der Trocknungszone der Vor
richtung ringförmige Leitelemente Verwendung, die über
den Herdelementen und Kratz- bzw. Rührarmen angeordnet
sind, um die Strömung der im Gegenstrom geführten heißen
Reaktionsgase auf einen Bereich unmittelbar benachbart
zum Beschickungsmaterial auf diesen Herdelementen zu
begrenzen und dadurch den Kontakt und die Wärmeübertra
gung zwischen den Beschickungsmaterialien und den Gasen
zu verbessern.
Das feste Reaktionsprodukt wird vom Bodenabschnitt der
Vorrichtung abgezogen und in eine geeignete Kühlkammer
überführt, in der es auf eine Temperatur abgekühlt wird,
auf der es ohne nachteilige Auswirkungen in Kontakt mit
der Atmosphäre gebracht werden kann.
In ihrem oberen Abschnitt ist die Vorrichtung mit einem
Auslaß versehen, der dazu dient, die flüchtigen Reaktions
gase unter Druck als ein Gasprodukt abzuziehen, das zur
Verbrennung und Erhitzung in der Reaktionszone des Reak
tors eingesetzt werden kann, falls dies gewünscht wird.
Der obere Abschnitt der Vorrichtung ist ferner mit einem
Einlaß versehen, über den das kohlenstoffhaltige Ausgangs
material oder Mischungen davon über einen geeigneten
Druckverschluß in die Reaktionskammer und auf das oberste
Herdelement in der Trocknungszone geführt werden können.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung wird ein Trocknen und Vorer
hitzen des Beschickungsmateriales in einer ersten Stufe
durchgeführt, die außerhalb der mehrere Herdelemente auf
weisenden Vorrichtung angeordnet ist, und das hieraus
resultierende vorerhitzte und teilweise entwässerter Be
schickungsmaterial wird danach in die die Reaktionszone
bildende mehrere Herdelemente aufweisende Vorrichtung
eingeführt, und zwar in entsprechender Weise wie bei der
Reaktionszone, die den unteren Abschnitt der vorstehend
beschriebenen kombinierten Vorrichtung mit mehreren Herd
elementen bildet. In Verbindung mit beiden Ausführungs
formen wird ferner vorgeschlagen, geeignete Reinigungsvor
richtungen, wie beispielsweise Drahtbürsten, zum Entfer
nen von Ansammlungen von Enkrustationen von den Außen
flächen der ringförmigen Leitelemente zu verwenden, um
dadurch einen optimalen Wirkungsgrad der Vorrichtung auf
rechtzuerhalten.
Gemäß den Verfahrensmerkmalen der Erfindung werden die
feuchten organischen kohlenstoffhaltigen Beschickungs
materialien in eine Vorheizzone eingeführt, die vom Re
aktor getrennt oder in diesen integriert ist. In dieser
Vorheizzone wird das Beschickungsmaterial durch den Ge
genstrom der Reaktionsgase auf eine Temperatur von etwa
150 bis etwa 260°C vorerhitzt. Gleichzeitig wird Feuch
tigkeit, die auf dem kalten eingegebenen Ausgangsmaterial
kondensiert, sowie durch Erhitzen des Ausgangsmaterials
freigesetzte Feuchtigkeit dem Ausgangsmaterial entzogen
und unter Druck aus der Vorheizzone über ein Entwässe
rungssystem abgeführt. Das in einem teilweise entwässer
ten Zustand befindliche Ausgangsmaterial dringt von der
Vorheizzone nach unten durch die Reaktionszone und wird
auf eine Temperatur von etwa 200 bis 650°C oder höher
erhitzt, und zwar unter einem von etwa 21 bis 207 bar
reichenden Druck oder höher über eine Zeitdauer von etwa
1 min bis auf etwa 1 h oder länger, um eine Verdampfung
von mindestens einem Teil der darin befindlichen flüch
tigen Substanzen und die Erzeugung einer gasförmigen
Phase sowie eines festen Reaktionsproduktes zu errei
chen.
Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein Ausführungs
beispiel einer mehrere Herdelemente aufwei
senden Vorrichtung;
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Vorrich
tung der Fig. 1, und zwar durch den Reaktor
abschnitt derselben, bei dem die Anordnung
der perforierten Herdelemente für die Strö
mungsmittelinjektion zur direkten Erhitzung
erkennbar ist;
Fig. 3 einen Teilvertikalschnitt durch ein in Fig.
2 gezeigtes ringförmiges Herdelement und durch
die Strömungsmittelkammer, die in Verbindung
mit der perforierten Oberfläche des Herdelemen
tes steht;
Fig. 4 ein schematisches Flußdiagramm der Vorrich
tung und der diversen Behandlungsströme bei
der thermischen Behandlung des kohlenstoff
haltigen Beschickungsmateriales; und
Fig. 5 eine Teilseitenansicht, teilweise im Schnitt,
einer mehrere Herdelemente aufweisenden Vor
richtung, die mit einer getrennten Vorerhit
zungs- und Trocknungsstufe versehen ist, wel
che vom Reaktorbereich getrennt ist, gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Wie man den Fig. 1 bis 3 entnehmen kann, umfaßt eine
Ausführungsform einer mehrere Herdelemente aufweisenden
Vorrichtung einen Druckbehälter 10 mit einem domförmigen
oberen Abschnitt 12, einem kreiszylindrischen Mittelab
schnitt 14 und einem domförmigen unteren Abschnitt 16,
die mit Hilfe von ringförmigen Flanschen 18 gasdicht an
einander befestigt sind. Die Vorrichtung wird in einer im we
sentlichen aufrechtstehenden Position von einer Reihe
von Beinen 20 getragen, die an Anschlägen 22 befestigt
sind, welche mit dem unteren Flansch 18 des Mittelab
schnitts des Behälters verbunden sind. Der obere domför
mige Abschnitt 12 ist mit einem mit einem Flansch ver
sehenen Einlaß 24 zur Einführung von partikelförmigem
feuchten kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial in das
Innere des Behälters versehen. Ein ringförmiges Leit
element 26 ist benachbart zum Einlaß 24 angeordnet und
dient dazu, das eintretende Ausgangsmaterial in Richtung
auf den Umfang der Reaktionskammer zu führen. Ein mit
einem Flansch versehener Auslaß 28 ist auf der gegen
überliegenden Seite des oberen Abschnittes 12 vorgese
hen und dient dazu, flüchtige Reaktionsgase unter Druck
von der Reaktionskammer abzuziehen, und zwar in einer
Art und Weise, die nachfolgend in weiteren Einzelheiten
erläutert wird. Ein sich nach unten erstreckender ring
förmiger Vorsprung 30 ist am inneren mittleren Abschnitt
des oberen Abschnittes 12 ausgebildet, in welchem ein
Lager 32 zur drehbaren Lagerung des oberen Endes einer
drehbaren Welle 34 angeordnet ist.
Die drehbare Welle 34 erstreckt sich in der Mitte des
Innenraums der Kammer und ist an ihrem unteren Ende mit
Hilfe eines Lagers 38 und einer strömungsmitteldichten
Dichtungseinheit 40 in einem ringförmigen Vorsprung 36
gelagert, der im unteren Abschnitt 16 ausgebildet ist.
Das nach außen vorstehende Ende der drehbaren Welle 34
ist mit einem abgestuften Stummelwellenabschnitt 42 ver
sehen, der in einem Axialdrucklager 44 gelagert ist, wel
ches in einem Lagerträger 46 montiert ist.
Eine Vielzahl von radial verlaufenden Kratz
armen 48 ist in vertikalen Abständen entlang der drehba
ren Welle 34 angeordnet und steht von dieser radial vor.
Normalerweise können zwei, drei oder vier Kratzarme in
der Vorheiz- oder Trocknungszone und bis zu sechs Kratz
arme in der Reaktionszone Verwendung finden. Typischer
weise sind vier Kratzarme auf jedem Niveau der drehbaren
Welle befestigt, und zwar in Abständen von etwa 90°. Eine
Vielzahl von winklig angeordneten Kratzzähnen 50 ist an
den unteren Seiten der Kratzarme 48 angeordnet und so
winklig orientiert, daß in Abhängigkeit von einer Dreh
ung der Welle eine radial einwärts- und auswärtsgerich
tete Überführung von Ausgangsmaterial entlang den meh
reren Herdelementen erreicht wird.
Eine Drehung der Welle 34 und der daran befindlichen
Kratzarmeinheiten wird mit Hilfe eines Motors 52 er
reicht, der auf einer einstellbaren Basis 54 gelagert
ist und ein Kegelrad 56 aufweist, das an seiner Ausgangs
welle fixiert ist und in konstanter Weise mit einem an
getriebenen Kegelrad 58 kämmt, das am unteren Endab
schnitt der Welle fixiert ist. Bei dem Motor 52 handelt
es sich vorzugsweise um einen solchen mit verändlicher
Drehzahl, so daß die Drehzahl der Welle in gesteuerter
leise verändert werden kann.
Um eine Expansion und Kontraktion der Welle in Längsrich
tung und Veränderungen in der Vertikallage der davon vor
stehenden Kratzarme in Abhängigkeit von Temperaturände
rungen innerhalb der Vorrichtung zu ermöglichen, sind
die Basis 54 und das auswärts vorstehende Ende der Wel
le 34 auf einstellbaren Hubeinrichtungen 60 angeordnet,
die durch einen strömungsmittelbetätigten Zylinder 62
unterstützt werden. Hierdurch kann die Höhe der Basis
54 wahlweise verändert werden, um eine geeignete Anord
nung der Kratzzähne 50 relativ zu den Oberflächen der
Herdelemente in der Vorrichtung zu erreichen.
Bei der in Fig. 1 gezeigten speziellen Ausführungsform
ist das Innere der Vorrichtung in eine obere Vorheiz-
oder Entwässerungszone und eine untere Reaktionszone un
terteilt. Die Vorheizzone umfaßt eine Vielzahl von über
einander angeordneten, geneigten ringförmigen Herdele
menten 64, die in Richtung auf den Umfang der Reaktions
kammer abwärts geneigt sind. Die obere Vorheizzone ist
mit einer kreiszylindrischen Auskleidung 66 versehen,
die mit radialem Abstand innerhalb der Wand 14 des Mit
telabschnitts angeordnet ist und an der die geneigten
Herdelemente 64 befestigt sind. Das oberste Ende der Aus
kleidung 66 ist mit einem auswärts geneigten Abschnitt
68 versehen, um das Eindringen von kohlenstoffhaltigem Be
schickungsmaterial in den Ringraum zwischen der Ausklei
dung und der Wand 14 des Mittelabschnitts zu verhindern.
Das in Fig. 1 oberste Herdelement 64 ist an seinem Um
fang mit der Auskleidung 66 verbunden und erstreckt sich
nach oben und nach innen in Richtung auf die drehbare
Welle 34. Das Herdelement endet in einem abwärts gerich
teten kreisförmigen Leitelement 70, das einen Ringkanal
bildet, durch den das Beschickungsmaterial kaskadenför
mig nach unten auf den inneren Abschnitt des darunter
befindlichen ringförmigen Herdelementes fällt. Das ab
wärts geneigte ringförmige Herdelement 64, das unter dem
obersten Herdelement 64 angeordnet ist, ist mit Hilfe
von Armen 72 in Winkelabständen an der Auskleidung 66
befestigt und daran gelagert. Das zweite ringförmige Herd
element 64 ist mit einer Vielzahl von Öffnungen 73 um
seinen Umfang herum versehen, durch die das Beschickungs
material kaskadenförmig auf das darunter befindliche
nächste Herdelement abgegeben wird. Bei der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform wird feuchtiges kohlenstoff
haltiges Ausgangsmaterial, das durch den Einlaß 24 einge
führt wird, vom Leitelement 26 zum Außenumfang des ober
sten Herdelementes 64 abgeleitet und danach mit Hilfe
der Kratzzähne 50 aufwärts und einwärts in eine Lage
über dem kreisförmigen Leitelement 70 gefördert, wo das
Material nach unten auf das darunter befindliche Herd
element fällt. In entsprechender Weise fördern die auf
dem zweitobersten Herdelement vorgesehenen Kratzzähne
50 das Ausgangsmaterial nach unten und nach außen ent
lang der Oberfläche des Herdelementes, bis es schließ
lich durch die um den Umfang des Elementes herum ange
ordneten Öffnungen 73 abgegeben wird. Das Ausgangsmate
rial setzt seine Abwärtsbewegung in einer abwechselnd
einwärts und auswärts gerichteten kaskadenförmigen Weise
fort, wie durch die Pfeile in Fig. 1 angedeutet ist,
und wird schließlich in die untere Reaktionszone abge
geben.
Während seiner kaskadenförmigen Abwärtsbewegung kontak
tiert das Ausgangsmaterial die im Gegenstrom geführten
erhitzten flüchtigen Gase, die eine Vorerhitzung des
Ausgangsmateriales auf eine Temperatur zwischen etwa
94 und etwa 260°C bewirken. Um einen engen Kontakt des
Ausgangsmaterial s mit den aufwärtsströmenden erhitzten
Gasen zu erreichen, sind ringförmige Leitelemente 71
unmittelbar über den Kratzarmen 48 über mindestens eini
gen der winklig geneigten Herdelemente 64 angeordnet,
so daß die Strömung von diesen heißen Reaktionsgasen
auf einen Bereich unmittelbar benachbart zur Oberflä
che der ringförmigen Herdelemente begrenzt wird und hier
ein Wärmeaustausch mit dem auf den Herdelementen befind
lichen Ausgangsmaterial stattfinden kann. Eine Vorer
hitzung des Ausgangsmaterials wird teilweise durch Kon
densation von kondensierbaren Teilen des erhitzten Ga
ses erreicht, wie beispielsweise von Dampf auf den Ober
flächen des kalten eintretenden Ausgangsmaterials, so
wie durch einen direkten Wärmeaustausch. Die kondensier
ten Flüssigkeiten sowie das freigesetzte chemisch gebun
dene Wasser in dem eintretenden Ausgangsmaterial werden
abwärts und auswärts entlang den winklig geneigten Herd
elementen entwässert und am Umfang dieser Herdelemente,
die an ihren äußersten Enden mit der kreisförmigen Aus
kleidung verbunden sind, über eine ringförmige Rinne 74
abgezogen, die mit einem Sieb 76, beispielsweise einem
Johnson-Sieb, über ihrem Einlaßende versehen ist, wel
ches mit Hilfe eines Kratzers oder einer Drahtbürste 77
am äußersten Kratzzahn des benachbarten Kratzarmes kon
tinuierlich abgewischt werden kann. Die ringförmigen Rin
nen 74 stehen in Verbindung mit Fallrohren 78, die inner
halb des Ringraumes zwischen der Auskleidung 66 und der
Wand des Mittelabschnitts 14 angeordnet sind. Die Flüs
sigkeit wird aus dem Reaktionsbehälter über einen Konden
satauslaß 80 abgezogen, wie in Fig. 1 gezeigt.
Die gekühlten Reaktionsgase, die aufwärts durch die Vor
heizzone strömen, werben schließlich durch den mit dem
Flansch versehenen Auslaß 28 vom oberen Abschnitt 12 des
Druckbehälters abgezogen.
Das vorerhitzte und teilweise entwässerte Ausgangsmate
rial gelangt vom untersten Herdelement in der Vorheiz
zone zum obersten ringförmigen Herdelement 82 in der Re
aktionszone unter einem kontinuierlich gesteuerten er
höhten Druck und wird weiter erhitzt auf Temperaturen,
die von etwa 200 bis etwa 650°C oder höher reichen. Die
ringförmigen Herdelemente 82 in der Reaktionszone sind
in einer im wesentlichen horizontalen Lage angeordnet,
vorzugsweise mit einer geringfügig konischen Form aus
strukturellen Gründen. Diese Herdelemente sind abwech
selnd mit ihrem Umfang in abgedichteter Weise an einer
kreiszylindrischen feuerfesten Auskleidung 84 an der In
nenwand des Mittelabschnittes 14 angeordnet. Die Kratz
zähne 50 an den Kratzarmen 48 in der Reaktionszone be
wirken in entsprechender Weise eine abwechselnd radial
einwärts und radial auswärts gerichtete Bewegung des Aus
gangsmaterials durch die Reaktionszone in einer kaska
denförmigen Weise, wie durch die Pfeile in Fig. 1 ange
deutet ist. Das im wesentlichen feuchtigkeitsfreie und
thermisch aufgearbeitete feste Reaktionsprodukt wird am
Mittelpunkt des untersten Herdelementes 82 in einen ko
nischen Kanal 86 abgegeben und vom Druckbehälter über
einen mit einem Flansch versehenen Produktauslaß 88 ab
geführt.
Um die Wärmeverluste des Druckbehälters weiter zu redu
zieren, sind der zylindrische Abschnitt sowie der untere
Abschnitt 16 mit einer äußeren Isolationsschicht 90 ir
gendeiner bekannten Ausführungsform versehen. Der Mittel
abschnitt ist vorzugsweise desweiteren mit einer äußeren
Umhüllung 92 ausgestattet, um die darunter befindliche
Isolation zu schützen.
Die Erhitzung des Ausgangsmaterials innerhalb der Reak
tionszone wird bei einer verbesserten Ausführungsform
der Erfindung dadurch erreicht, daß ein heißes Strömungs
mittel, wie beispielsweise ein erhitztes Gas, durch die
porösen Abschnitte der Herdelemente 82 in der Reaktions
zone injiziert wird. Das erhitzte Gas kann irgendein Gas
oder überhitzten Dampf umfassen, das bzw. der eine ange
messene Wärmekapazität besitzt, um ein Erhitzen des Be
schickungsmaterials in der Reaktionszone auf die gewünsch
te erhöhte Temperatur zu bewirken. Beispielsweise kann das
erhitzte Gas überhitzten Dampf umfassen, wie er aus einer
Verbrennung der Produktgase, die aus der Vorrichtung über
den Auslaß 28 abgezogen wurden, wie in Fig. 1
gezeigt, herrührt. Vorzugsweise umfaßt das erhitzte Gas
mindestens einen Teil des Produktgases selbst, der auf
eine erhöhte Temperatur und auf einen Druck geringfügig
über dem innerhalb der Reaktionszone wiedererhitzt und
wieder unter Druck gesetzt worden ist und der in das auf
den Herdelementen 82 in der Reaktionskammer befindliche
Ausgangsmaterial eingeführt worden ist. Das von der Vor
richtung abgezogene Produktgas wird normalerweise einer
weiteren Behandlung unterzogen, um die kondensierbaren
organischen Bestandteile darin und den darin befindli
chen Feuchtigkeitsgehalt zu extrahieren, die nachher fil
triert und nach Wiederunterdrucksetzen mit Hilfe eines
geeigneten Wärmetauschers behandelt werden können, um
eine Erhitzung auf eine erhöhte Temperatur bis zu etwa
650°C oder höher zu bewirken. Normalerweise wird das
Injektionsgas für die Reaktionszone auf eine Tempera
tur erhitzt, die von etwa 590 bis etwa 620°C reicht,
um ein Erhitzen des Ausgangsmaterials auf den Herdele
menten innerhalb der Reaktionszone bis auf eine Tempe
ratur von etwa 425°C zu erreichen. Das erhitzte Gas
wird normalerweise auf einen Druck gebracht, der gering
fügig über dem in der Reaktionszone vorhandenen Druck
liegt, beispielsweise einem Druck von etwa 0,689 bar
über dem Innendruck in der Reaktionszone. Das Wiederer
hitzen des Produktgases oder des überhitzten Dampfes
kann durchgeführt werden, indem ein Überschuß des er
zeugten Produktgases einschließlich der aus der Vor
richtung gewonnenen organischen Bestandteile eingesetzt
wird. Der Einsatz von rückgeführtem Produktgas wird ge
genüber der Verwendung von überhitztem Dampf bevorzugt,
da überhitzter Dampf in der Vorheizzone ein Kondensat
bildet, das die Extraktion von übermäßig großen Mengen
an Kondensat erfordert, während das rückgeführte Produkt
gas nur eine minimale Menge eines derartigen Kondensa
tes erzeugt.
Die Erhitzung des Ausgangsmateriales innerhalb der Re
aktionszone kann auch durch Hilfsheizvorrichtungen, wie
beispielsweise elektrische Heizelemente, Wärmeaustausch
rohrbündel u. ä., unterstützt werden. Bei der in Fig.
1 dargestellten Ausführungsform ist ein spiralförmiges
Rohrbündel 94 gezeigt, das sich entlang der Innenwand
der feuerfesten Auskleidung 84 erstreckt und mit einem
mit einem Flansch versehenen Einlaß 98 sowie mit einem
mit einem Flansch versehenen Auslaß 100 versehen ist,
welche an eine äußere Quelle eines Wärmeübertragungs
strömungsmittel, wie beispielsweise Kohlendioxid u. ä.,
angeschlossen sind. Üblicherweise ist der Einsatz von
derartigen Hilfsheizvorrichtungen nicht erforderlich,
da das Volumen und die Temperatur des direkt durch die
Herdelemente 82 in die Reaktionszone eingeführten Heiz
mittels ausreicht, um eine optimale Steuerung der Tem
peratur des Ausgangsmateriales zu erreichen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung be
sitzen die durchlässigen Herdelemente 82 in der Reak
tionszone sechs kuchenförmige Segmente 95 mit jeweils
60°, die nach ihrem Zusammenbau ein kreisförmiges Herd
element bilden. Wie am besten aus den Fig. 2 und 3
hervorgeht, besitzt jedes Segment 95 einen äußeren ring
förmigen Rand 96, der mit einem aufrechtstehenden Ring
flansch 97 versehen ist, an dem ein Strahlungsschild 99
beispielsweise durch Schweißen befestigt werden kann.
Der innere Abschnitt eines jeden Segmentes 95 ist mit
einem ringförmigen Rand 101 versehen, an den eine obere
perforierte Wand 102 und eine untere Wand 103 geschweißt
sind, welche zwischen sich eine Kammer 104 bilden. Wie in Fig.
2 gezeigt, erstreckt sich der perforierte Abschnitt der
oberen Wand 102 nur über einen Teil der Oberfläche des Seg
mentes 95. Unterhalb der Oberfläche der perforierten Wand 102
ist ein poröses metallisches Sieb 105 vorgesehen, das verhin
dert, daß auf der oberen Fläche des Herdelementes befindli
ches Ausgangsmaterial in die Kammer 104 eindringt. Eine Be
schickungsleitung 106 ist mit der unteren Wand 103 verbunden
und steht mit der Kammer in Verbindung, um dieser unter Druck
stehendes erhitztes Gas zuzuführen. Jedes Segment ist mit
einer Beschickungsleitung 106 versehen, die wiederum an einen
ringförmigen Verteiler 107 angeschlossen ist, der mit einem
mit einem Flansch versehenen Einlaßrohr 108
in Verbindung steht, wie in Fig. 1 gezeigt. Ein Leit
element 109 ist vorzugsweise an der Unterseite des porö
sen Siebes 106 an einer Stelle befestigt, die zu dem Be
schickungsrohr 106 ausgerichtet ist, wie in Fig. 3 ge
zeigt, um eine gleichförmigere Gasverteilung durch den
porösen Abschnitt der oberen Wand 102 zu erreichen. Die
obere Wand eines jeden kuchenförmigen Segmentes 95 ist
vorzugsweise mit einer Öffnung 113 in alternierenden Herd
elementen versehen, damit darauf angeordnetes Ausgangs
material nach unten durch die Öffnung auf das darunter
befindliche nächste Herdelement fallen kann. Diejenigen
Herdelemente, auf denen das Ausgangsmaterial radial ein
wärts geführt wird, benötigen derartige Öffnungen 113
nicht, da das Ausgangsmaterial nach unten über die inne
re Kante des inneren ringförmigen Randes 101 in einer
Weise geführt wird, wie sie vorher in Verbindung mit den
oberen Herdelementen beschrieben worden ist. Wie in Fig.
2 gezeigt, ist der äußere ringförmige Rand 96 vorzugs
weise mit einer Kerbe 115 entlang seiner äußeren Kante
versehen, die mit vertikalen Säulen entlang der Innenwand
der Vorrichtung zusammenwirken kann, um ein Lager für
jedes Segment zu bilden und desweiteren das Segment in
geeigneter winkliger Ausrichtung zu halten.
Obwohl die unteren Herdelemente 82 im wesentlichen in
Horizontallage angeordnet sind, wird es aus strukturel
len Überlegungen bevorzugt, eine geringfügige Aufwärts
neigung vorzusehen, so daß eine konische Ausführungsform
erhalten wird, die eine größere Festigkeit und Steifigkeit
der Einheit mit sich bringt.
Wie man insbesondere dem Flußdiagramm der Fig. 4 ent
nehmen kann, wird im Betrieb der Vorrichtung ein geeig
netes feuchtes kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial aus
einem Lagerbunker 110 über einen geeigneten Druckverschluß
111 unter Druck in den Einlaß 24 des Druckbehälters 10
geführt. Das feuchte Ausgangsmaterial wird über die obere
Vorheizzone 112 in der vorstehend beschriebenen Weise
und in Wärmeaustauschkontakt mit den sich nach oben be
wegenden erhitzten Gasen abwärts geführt, um eine Vor
erhitzung des Ausgangsmaterials innerhalb eines Tempera
turbereiches von etwa 94 bis etwa 260°C in der vorstehend
in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Weise zu errei
chen. Danach dringt das vorerhitzte und teilweise entwäs
serte Ausgangsmaterial nach unten in die Reaktionszone
114 der Vorrichtung ein, in der es auf eine erhöhte Tem
peratur von etwa 200 bis etwa 650°C erhitzt wird, um
eine gesteuerte thermische Umstrukturierung oder Teil
pyrolyse des Materials zu erreichen, die von einer Ver
dampfung nahezu des gesamten Restfeuchtigkeitsgehaltes
sowie der organischen flüchtigen Bestandteile und der
Pyrolysereaktionsprodukte begleitet wird. Der Druck in
nerhalb der Vorrichtung wird in einem Bereich von etwa
21 bis etwa 207 bar oder höher gesteuert, je nach der
verwendeten Art des Ausgangsmaterials und der gewünsch
ten thermischen Umstrukturierung desselben, um das ge
wünschte feste Endprodukt zu erzeugen. Die Anzahl der
ringförmigen Herdelemente in der Vorheizzone und in der
Reaktionszone der Vorrichtung wird in Abhängigkeit von
der gewünschten Behandlungsdauer gesteuert, um eine Ver
weilzeit des Materials in der Reaktionszone vorzusehen,
die von etwa 1 min bis 1 h oder länger reicht. Das ent
standene thermisch aufgearbeitete feste Reaktionsprodukt
wird über den Produktauslaß 88 im unteren Abschnitt des Reak
tors abgeführt und in einem Kühler 116 weiter bis auf eine
Temperatur abgekühlt, auf der das feste Reaktionsprodukt ohne
Verbrennung oder andere nachteilige Auswirkungen in Kontakt
mit der Atmosphäre gebracht werden kann. Üblicherweise ist
eine Abkühlung des festen Reaktionsproduktes auf eine Tempe
ratur unter etwa 260°C, üblicherweise unter etwa 150°C, ange
messen. Die Abgabeleitung
vom Produktauslaß 88 ist ebenfalls mit einem Druckver
schluß 118 versehen, den das Reaktionsprodukt passiert,
um einen Druckverlust der Vorrichtung zu verhindern.
Die abgekühlten Gase umfassen ein Gemisch aus flüchti
gen Gasen, die vom Ausgangsmaterial ausgetreten sind,
und von den erhitzten Gasen, die in die Reaktionszone
eingeführt worden sind. Dieses Gemisch wird vom oberen
Ende des Reaktors durch den Auslaß 28 abgezogen und
strömt über ein Druckreduzierventil 120 zu einem Konden
sator 122. Im Kondensator 122 werden die organischen und
kondensierbaren Teile des Gases kondensiert und als als
Nebenprodukt anfallendes Kondensat abgezogen. Der den
nicht kondensierbaren Teil umfassende Anteil des Produkt
gases wird abgezogen, wobei der gesamte Teil oder nur
ein Anteil davon zur Ergänzung der Beheizung der Reak
tionszone eingesetzt werden kann. In entsprechender Wei
se wird der vom Reaktor in der Vorheizzone abgezogene
flüssige Anteil durch ein geeignetes Druckreduzierven
til 124 als Abwasser abgezogen. Dieses Abwasser enthält
häufig wertvolle gelöste organische Bestandteile und kann
weiterbehandelt werden, um eine Extraktion dieser Be
standteile zu erreichen. Alternativ dazu kann das Abwas
ser, das die gelösten organischen Bestandteile enthält,
direkt zur Herstellung eines wäßrigen Schlammes verwen
det werden, der Teile des verkleinerten festen Reaktions
produktes enthält, um einen Transport desselben zu einem
vom Reaktor entfernten Punkt zu ermöglichen.
Wie man Fig. 4 entnehmen kann, kann das gekühlte Pro
duktgas vom Kondensator 122 durch eine Pumpe 130 wieder
auf einen Druck gebracht werden, der geringfügig über
dem in der Vorrichtung vorherrschenden Druck liegt, wo
nach es in einem Wärmetauscher oder Ofen 132 auf die ge
wünschte erhöhte Temperatur erhitzt und danach durch die
diversen Einlässe dem Verteiler 107 (Fig. 2 und 3)
zur Einführung durch die durchlässigen Herdelemente in
die Reaktionszone zugeführt wird. Je nach der Art des
Ausgangsmaterials kann der Heizwert des Produktgases für
die Prozeßheizung ausreichen oder nicht. Es wird jedoch
das gesamte Gas, das erzeugt wird, zur Prozeßheizung zur
Verfügung gestellt, nachdem das umgewälzte Gas angesam
melt worden ist. Wenn überhitzter Dampf zur Einführung
in die Vorrichtung verwendet wird, kann das gesamte Pro
duktgas sofort als Heizquelle im Dampferzeuger verwendet
werden. Diesbezüglich können Teile des aus der Vorheiz
zone gewonnenen Abwassers zur Erzeugung von überhitztem
Dampf zur Einführung in die Reaktionszone eingesetzt wer
den.
Desweiteren zeigt das Flußdiagramm der Fig. 4 in sche
matischer Weise Hilfsheizsysteme zur Umwälzung des Wär
meübertragungsmediums durch den am Umfang angeordneten
Wärmetauscherabschnitt der Reaktionszone 114. Wie dar
gestellt, umfaßt das Wärmetauschsystem eine Pumpe 126
zum Umwälzen des Wärmeübertragungsmittels durch einen
Wärmetauscher oder Ofen 128, um eine Wiedererhitzung des
selben zu erreichen, und zur Abgabe in das Rohrbündel
der Reaktionszone.
Der vorstehend beschriebene Reaktor und das entsprechen
de Verfahren sind besonders geeignet zur Behandlung von
kohlenstoffhaltigen Materialien oder Gemischen aus der
artigen Materialien der vorstehend beschriebenen Art,
die insbesondere dadurch gekennzeichnet sind, daß sie
in ihrem Rohzustand einen hohen Feuchtigkeitsgehalt auf
weisen. Der hier verwendete Begriff "kohlenstoffhaltig"
soll Materialien bezeichnen, die einen hohen Gehalt an
Kohlenstoff aufweisen und in der Natur vorkommende Lager
stätten sowie Abfallmaterialien umfassen, die aus der
Landwirtschaft und Forstwirtschaft resultieren. Derarti
ge Materialien umfassen üblicherweise Kohlearten mit
geringem Bitumengehalt (unterbituminöse Kohlen), ligni
tische Kohlearten, Torf, Celluloseabfallmaterialien, wie
beispielsweise Sägemehl, Rinde, Holzschnitzel, Zweige
und Späne aus Sägewerken und Holzbearbeitungsfabriken,
landwirtschaftliche Abfallmaterialien, wie beispielswei
se Baumwollpflanzenstengel, Nußschalen, Maiskolben, Reis
schalen o. a., und feste städtische Abfallpulpe, aus der
Glas und metallische Verunreinigungen entfernt worden
sind und die weniger als etwa 50 Gew.-% Feuchtigkeit, typi
scherweise etwa 25 Gew.-% Feuchtigkeit, enthält. Der vor
stehend beschriebene Reaktor und das entsprechende Ver
fahren sind besonders geeignet zur Behandlung und Aufar
beitung von derartigen Cellulosematerialien unter Bedin
gungen und Verfahrensparametern, wie sie in den US-PS'en
40 52 168, 41 26 519, 41 29 420, 41 27 391 und 44 77 257
beschrieben sind.
Es versteht sich, daß die speziellen Temperaturen in
den verschiedenen Zonen des Reaktors, der verwendete
Druck und die Verweilzeit des Ausgangsmaterials innerhalb
der verschiedenen Zonen variiert werden können, um die
erforderliche thermische Aufarbeitung und/oder chemische
Restrukturierung des Cellulose-Ausgangsmaterials in Ab
hängigkeit von dessen Ausgangsfeuchtigkeitsgehalt, von
dessen allgemeinem chemischen Aufbau und von dessen Koh
lenstoffgehalt sowie die gewünschten Eigenschaften des
festen Reaktionsproduktes zu erreichen. Die Vorheizzone
des Reaktors kann daher so gesteuert werden, daß sie eine
Vorerhitzung des eintretenden Ausgangsmaterials bei Raum
temperatur auf eine erhöhte Temperatur bewirkt, die all
gemein von etwa 94°C bis zu etwa 260°C reicht, wonach
das Material beim Eintreten in die Reaktionszone weiter
auf eine Temperatur von etwa 650°C oder höher erhitzt
wird. Der Druck im Reaktor kann ebenfalls in einem Bereich
von etwa 20,7 bis etwa 207 bar variiert werden, wobei
Drücke von etwa 41,3 bis etwa 103 bar typisch sind.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäß
en Vorrichtung, die in Fig. 5 dargestellt ist, wird
die Vorheizzone durch eine geneigte Kammer 134 gebildet,
deren oberes Auslaßende über einen Flansch 136 mit einem
mit einem Flansch versehenen Einlaß 138 eines mehrere
Herdelemente aufweisenden Reaktors 140 verbunden ist,
die die Reaktionszone bildet. Die Kammer 134 ist an ihrem
unteren Endabschnitt mit einem Einlaß 142 versehen, durch
den das feuchte kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterial ein
tritt. Dieses Material wird über einen Schneckenförderer
oder einen Bunkerverschluß 144 unter Druck in das untere
Ende der Kammer geführt. Das kohlenstoffhaltige Ausgangs
material wird unter Druck mit Hilfe eines Schneckenför
derers 146, der sich über die Länge der Kammer erstreckt,
durch die Kammer 134 nach oben geführt. Das obere Ende
des Schneckenförderers wird durch eine Endkappe 148 ge
lagert, die über Bolzen am oberen Ende der Kammer befe
stigt ist, während das untere Ende des Förderers mit Hilfe
einer Dichtungs- und Lagereinheit 150 gelagert wird, wel
che an einem Flansch montiert ist, der über Bolzen am
unteren Ende der Kammer befestigt ist. Die vorstehende
Endwelle des Schneckenförderers 146 ist mit Hilfe einer
Kupplung 152 an einen Elektromotor 154 mit veränderli
cher Drehzahl angeschlossen.
Das obere Ende der Kammer 134 weist einen mit einem
Flansch versehenen Auslaß 156 auf, der mit einer Bruch
scheibe oder einem anderen geeigneten Druckentlastungs
ventil versehen ist, um den Druck des Reaktorsystems bei
Erreichen eines vorgegebenen überhöhten Druckniveaus abzu
bauen. Der untere Abschnitt der geneigten Kammer ist mit
einem zweiten mit einem Flansch versehenen Auslaß 158
versehen, der über ein geeignetes durchlässiges Sieb,
beispielsweise ein Johnson-Sieb, in der Wand der Kammer
134 angeschlossen ist und durch den die nichtkondensier
baren Gase vom System abgezogen werden. Der Auslaß 158
ist in einer in Fig. 4 gezeigten Weise über Ventil
120 an ein Behandlungs- und Wiedergewinnungssystem für
ein als Endprodukt anfallendes Gas angeschlossen.
Eine Vorerhitzung und teilweise Entwässerung des kohlen
stoffhaltigen Materials, das aufwärts durch die geneigte
Kammer 134 gefördert wird, wird in Abhängigkeit von den
im Gegenstrom geführten heißen flüchtigen Gasen, die aus
dem Reaktor 140 über den Einlaß 138 nach außen geführt
werden, durchgeführt. Wie bei der in Verbindung mit Fig.
1 beschriebenen Ausführungsform wird eine Vorerhitzung
des Ausgangsmaterials zum Teil durch Kondensation der
kondensierbaren Teile des Reaktionsgases, wie beispiels
weise Dampf auf den Oberflächen des kalten eintretenden
Materials, sowie durch einen direkten Wärmeaustausch er
reicht. Die Vorerhitzung des Ausgangsmaterials erfolgt
allgemein in einem Temperaturbereich von etwa 94°C bis
etwa 260°C. Die kondensierten Flüssigkeiten und das che
misch gebundene Wasser, das während der Vorerhitzung und
Kompaktion des kohlenstoffhaltigen Materials in der Kam
mer 134 freigesetzt wird, werden nach unten entwässert
und aus dem unteren Abschnitt der Kammer durch eine Öff
nung 160 abgezogen, und zwar in der Art und Weise, wie
sie in Verbindung mit Fig. 4 beschrieben worden ist.
Die Öffnung 160 ist mit einem Druckreduzierventil 124 zur
Abwasserbehandlung und Wiedergewinnung versehen. Die Wand
der Kammer 134 benachbart zur Öffnung 160 ist mit einem
geeigneten durchlässigen Sieb, beispielsweise einem John
son-Sieb, versehen, um das Entweichen von festen Teilen
des Ausgangsmateriales minimal zu halten.
Der in Fig. 5 dargestellte Reaktor 140 besitzt einen
entsprechenden Aufbau wie der in Fig. 1 gezeigte Reaktor,
mit der Ausnahme, daß das innere des Reaktors eine Reaktions
zone bildet und nicht die winklig geneigten Herdelemente 64
enthält, die in Fig. 1 im oberen Vorheizabschnitt darge
stellt sind. Der Reaktor 140 besitzt eine entsprechende Kon
struktion und umfaßt einen domförmigen oberen Abschnitt 162,
der mit einem kreiszylindrischen Mittelabschnitt 164 in gas
dichter Weise über Ringflansche 166 verbunden ist. Ein ring
förmiger Vorsprung 168 ist am inneren Mittelabschnitt des Ab
schnitts 162 ausgebildet und nimmt ein Lager 170 auf, in dem
das oberen Ende einer drehbaren Welle 172 gelagert ist, die
eine Vielzahl von Kratzarmen 174 wie bei der vorstehend in
Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Ausführungsform trägt.
Jeder Kratzarm ist mit einer Vielzahl von winklig angeordne
ten Kratzzähnen 176 versehen, die das Ausgangsmaterial radial
einwärts und auswärts über eine Vielzahl von mit vertikalem
Abstand angeordneten Herdelementen 178 fördern.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Ausführungsform dringt
das vorerhitzte und teilweise entwässerte Ausgangsmate
rial, das vom oberen Ende der winklig geneigten Kammer
134 abgegeben wird, in den Reaktor durch den Einlaß 138,
der mit einer Rinne 180 zur Verteilung des Materials über
das oberste Herdelement 178 versehen ist, ein. In Abhän
gigkeit von einer Drehung der Kratzarme bewegt sich das
Material in der vorstehend beschriebenen und in Fig.
5 mit Pfeilen angedeuteten Weise abwechselnd kaskaden
förmig nach unten. Da der untere Abschnitt des Reaktors
140 im wesentlichen dem in Fig. 1 gezeigten Reaktor ent
spricht, ist keine spezielle Darstellung vorgesehen. Die
Antriebs- und Lageranordnung der Fig. 1 kann in zufrie
denstellender Weise auch für den Reaktor 140 eingesetzt
werden.
Wie bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist auch der Reaktor
140 der Fig. 5 mit einer zylindrischen Auskleidung 182 ver
sehen, die die Innenwand der Reaktionszone bildet. Diese Aus
kleidung ist mit einer äußeren Isolationsschicht versehen,
die sich zwischen der Auskleidung und der Wand des Mittelab
schnitts 164 befindet. In entsprechender Weise kann die Außen
fläche der Wand und des domförmigen oberen Abschnittes mit
einer Isolationsschicht 186 versehen sein, um Wärmeverluste
minimal zu halten.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform besit
zen die Herdelemente 178 eine Konstruktion, die der vor
stehend in Verbindung mit den Fig. 1, 2 und 3 der
Zeichnung beschriebenen entspricht. Die Erhitzung des
Ausgangsmaterials in der Reaktionszone wird durch direk
te Injektion von erhitzten Gasen bei gesteuerten Tem
peraturen und Drücken erreicht, wobei desweiteren wahl
weise Hilfsheizvorrichtungen vorgesehen sein können, wie
beispielsweise das in Fig. 1 dargestellte spiralförmige
Rohrbündel 94.
Nach einer langen Betriebsdauer kann eine unerwünschte
Ansammlung von Teer und anderen Materialien auf den In
nenflächen der in den Fig. 1 und 5 dargestellten Vor
richtungen auftreten. In einem solchen Fall kann das In
nere der Vorrichtung gereinigt werden, indem die weitere
Einführung von Ausgangsmaterialien gestoppt wird. Nach
dem der letzte Teil des Materials den Auslaß verlassen
hat, kann Luft in das Innere der Vorrichtung eingeführt
werden, um eine Oxidation und Entfernung der angesammel
ten kohlenstoffhaltigen Ablagerungen zu bewirken.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist der
Reaktor 140 vorzugsweise ebenfalls mit einem einen
Flansch aufweisenden Auslaß 194 im domförmigen oberen
Abschnitt versehen, der an eine geeignete Bruchscheibe
oder ein Druckentlastungssystem angeschlossen sein kann,
und zwar in entsprechender Weise wie der Auslaß 156 an
der Kammer 134.
Die Betriebsbedingungen der in Fig. 5 dargestellten Vor
richtung entsprechen im wesentlichen denen der vorstehend
in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Vorrichtung, wo
bei ein aufgearbeitetes, chemisch umstrukturiertes, teil
weise pyrolysiertes Produkt erzeugt wird.
Es wird nunmehr ein typisches Ausführungsbeispiel für
die Betriebsweise einer der Ausführungsform der Fig.
5 entsprechenden Vorrichtung zur Aufarbeitung eines feuch
ten Holz-Beschickungsmateriales beschrieben. Wie aus Fig.
5 hervorgeht, dringt das Beschickungsmaterial unter
einem Druck in den Einlaß 142 ein, der Atmosphärendruck
entspricht, und mit einer Temperatur von etwa 16°C. Das
nasse Holz dringt durch den Bunkerverschluß 144 und wird
in das untere Ende der geneigten Kammer 134 mit einem
Druck von 56,2 bar und einer Temperatur von etwa 18,5°C
eingeführt. Das Ausgangsmaterial wird mit Hilfe des Schnec
kenförderers durch die Kammer 134 nach oben geführt, wobei
es in Gegenstromkontakt mit den erhitzten Gasen vom Reak
tor 140 steht. Das eine Temperatur von etwa 200°C und
einen Druck von etwa 56,5 bar aufweisende vorerhitzte
Holz wird in den Einlaß 138 des Reaktors überführt. Produkt
gas unter einer Temperatur von etwa 77°C und einem Druck von
etwa 56,2 bar wird vom Auslaß 158 der Kammer 134 abgezogen,
während Abwasser aus der Öffnung 160 unter einer Temperatur
von etwa 200°C und einem Druck von etwa 56,2 bar abgezogen
wird.
Das vorerhitzte Ausgangsmaterial wird durch Heißgaseinführung
in den Reaktor 140 auf eine gewünschte Betriebstemperatur von
beispielsweise 400°C weiter erhitzt, und zwar während seiner
kaskadenförmigen Abwärtsbewegung durch die Reaktionszone. Da
bei dringen die heißen Gase nach oben und werden im Gegen
strom durch die Kammer 134 geführt. Das entstehende thermisch
aufgearbeitete Festprodukt wird auf eine Temperatur, bei
spielsweise unter etwa 94°C, weiter abgekühlt, wonach es über
einen geeigneten Bunkerverschluß zur Lagerung unter Atmosphä
rendruck abgegeben wird.
Claims (14)
1. Vorrichtung mit mehreren Herdelementen zur thermischen
Behandlung von organischen kohlenstoffhaltigen Materialien
unter Druck mit einem Druckbehälter, der eine Kammer um
grenzt, die eine Vielzahl von übereinander angeordneten
ringförmigen Herdelementen aufweist, die eine Reihe von
oberen Herdelementen, die in Richtung auf den Umfang der
Kammer abwärts geneigt sind, und eine Reihe von unteren
Herdelementen, die im Abstand darunter angeordnet sind,
enthalten, einer Einlaßeinrichtung im oberen Abschnitt
des Behälters zur Einführung eines feuchten kohlenstoff
haltigen Ausgangsmateriales unter Druck auf das oberste
Herdelement, Kratz- bzw. Rühreinrichtungen, die über je
dem Herdelement angeordnet sind und das Ausgangsmaterial
radial entlang jedem Herdelement abwechselnd einwärts
und auswärts fördern, um eine kaskadenförmige Abwärts
bewegung des Ausgangsmaterials von einem Herdelement zum
darunter befindlichen nächsten zu erzeugen, einer Auslaß
einrichtung im oberen Abschnitt des Behälters zum Abzug
von Reaktionsgasen unter Druck von der Kammer, Leiteinrich
tungen, die die oberen Herdelemente und Kratzeinrichtungen
überlagern und den aufwärts gerichteten Gegenstrom der
Reaktionsgase benachbart zum Ausgangsmaterial führen,
so daß eine Wärmeübertragung dazwischen stattfinden kann,
Entwässerungseinrichtungen, die in Verbindung mit den
oberen Herdelementen zum Abziehen von darauf befindli
cher Flüssigkeit unter Druck aus der Kammer stehen, Heiz
einrichtung in der Kammer, die im Bereich der unteren
Herdelemente angeordnet sind und das darauf befindliche
Ausgangsmaterial über eine ausreichende Zeitdauer auf
eine erhöhte Temperatur bringen, um mindestens einen Teil
der flüchtigen Substanzen desselben zur Erzeugung von
flüchtigen Gasen und einem Reaktionsprodukt zu verdamp
fen, und einer Abgabeeinrichtung im unteren Abschnitt
des Behälters zum Abziehen des Reaktionsproduktes unter Druck aus
der Kammer,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtungen mindestens eines der unteren Herdele
mente (82) umfassen, das mit einer durchlässigen oberen Fläche
versehen ist, die in Verbindung mit einer Kammer (104) zur Abgabe
eines erhitzten Gases in Kontakt mit dem Beschickungsmaterial auf
dem Herdelement (82) steht, und daß Zuführeinrichtungen zur Zufüh
rung des erhitzten Gases zur Kammer (104) unter einer gesteuerten
erhöhten Temperatur und unter einem Druck, der über dem Druck in
der Kammer liegt, vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Reinigungseinrichtungen (Drahtbürsten 77) umfaßt, die zum Reinigen
der Entwässerungseinrichtungen (76) dienen und den Kratzeinrich
tungen (Kratzarmen 48) zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die unteren Herdelemente (82) eine Vielzahl von aneinander ange
paßten Segmenten (95) umfassen, die mit einer durchlässigen Ober
fläche über mindestens einen Teil ihrer oberen Fläche versehen
sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die unteren Herdelemente (82) mit einer durch
lässigen Oberfläche versehen sind, die eine oberen Wand (102) mit
einer Vielzahl von Perforationen und ein poröses metallisches Sieb
(105) umfaßt, das auf der unteren Fläche des Herdelementes ange
ordnet ist und verhindert, daß Ausgangsmaterial in die Kammer
(104) eindringt.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen Hilfswärmeübertragungsein
richtungen in der Kam
mer zum Unterstützen der Erhitzung des Ausgangsmaterials
durch das über die unteren Herdelemente (82) eingeführte
erhitzte Gas umfassen.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie desweiteren Einrichtungen
zum einstellbaren Lagern der Kratz- bzw. Rühreinrichtun
gen (48) für eine Vertikalbewegung relativ zu den Ober
flächen der oberen und unteren Herdelemente (64, 82) um
faßt.
7. Vorrichtung zur thermischen Behandlung von organischen
kohlenstoffhaltigen Materialien unter Druck mit einer
Vorheizkammer mit einem Einlaß an einem Ende zur Aufnahme
des Ausgangsmaterials unter Druck und einem Auslaß am
anderen Ende zur Abgabe des vorerhitzten Ausgangsmateri
als, einer Fördereinrichtung zum Fördern des Ausgangsma
terials durch die Kammer vom Einlaß zum Auslaß, einer
Entwässerungseinrichtung in der Kammer zum Abziehen von
darin befindlicher Flüssigkeit unter Druck aus der Kammer,
einer Auslaßeinrichtung im oberen Abschnitt der Kammer
zum Abziehen von flüchtigen Gasen unter Druck von der
Kammer an einer Stelle, die im Abstand vom Auslaß ange
ordnet ist, einer mehrere Herdelemente aufweisenden Vor
richtung, die einen Druckbehälter mit einer Vielzahl von
übereinander angeordneten ringförmigen Herdelementen auf
weist, einer Einlaßeinrichtung im oberen Abschnitt des
Behälters, die in Verbindung mit dem Auslaß der Kammer
zur Einführung des vorerhitzten Ausgangsmaterials unter
Druck auf das oberste Herdelement steht, Kratz- bzw. Rühr
einrichtungen, die über jedem Herdelement angeordnet sind
und das Material radial einwärts eines jeden Herdelemen
tes abwechselnd einwärts und auswärts fördern, um eine
kaskadenartige Abwärtsbewegung des Ausgangsmaterials von
einem Herdelement zum nächsten darunter befindlichen Herd
element zu erzeugen, Heizeinrichtungen im Behälter zum
fortschreitenden Erhitzen des Ausgangsmateriales auf den
Herdelementen auf eine erhöhte Temperatur über eine Zeit
dauer, die zum Verdampfen von mindestens einem Teil der
darin befindlichen flüchtigen Substanzen zur Erzeugung
von flüchtigen Gasen und einem Reaktionsprodukt ausreicht,
Einrichtungen zum Lenken der flüchtigen Gase nach oben
durch den Behälter und durch die Vorheizkammer im Gegen
strom zur Bewegung des Ausgangsmaterials zur Auslaßein
richtung und einer Abgabeeinrichtung im unteren Abschnitt
des Behälters zur Abgabe des Reaktionsproduktes unter
Druck vom Reaktor, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz
einrichtungen mindestens ein ringförmiges Herdelement
(178) umfassen, das mit einer durchlässigen Oberfläche
versehen ist, die in Verbindung mit einer Kammer zur Ab
gabe eines erhitzten Gases in Kontakt mit dem Beschic
kungsmaterial auf dem Herdelement (178) steht, und daß
Zuführeinrichtungen zur Zuführung des erhitzten Gases
zur Kammer auf einer gesteuerten erhöhten Temperatur und
einem Druck über dem Druck im Behälter vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung in der Kammer einen Schnecken
förderer (146) umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Heizeinrichtungen Hilfswärmeübertra
gungseinrichtungen im Druckbehälter zur Ergänzung der
Erhitzung des Ausgangsmaterials durch das über die Herd
elemente (178) eingeführte erhitzte Gas umfassen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Herdelemente (178) eine Vielzahl
von aneinandergepaßten Abschnitten umfassen, die mit einer
durchlässigen Oberfläche über mindestens einen Teil ihrer
oberen Fläche versehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Herdelemente (178) mit
einer durchlässigen Oberfläche versehen sind, die eine
obere Wand mit einer Vielzahl von Perforationen und ein
poröses Metallsieb umfaßt, das auf der unteren Fläche
des Herdelementes vorgesehen ist und verhindert, daß Aus
gangsmaterial in die Kammer eindringt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß sie desweiteren Einrichtungen
zum einstellbaren Lagern der Kratz- bzw. Rühreinrichtun
gen im Reaktor für eine Vertikalbewegung relativ zu den
oberen Flächen der Herdelemente aufweist.
13. Verfahren zur thermischen Behandlung von feuchten
organischen kohlenstoffhaltigen Materialien unter Druck
mit den folgenden Schritten:
- a) Einführen eines feuchten kohlenstoffhaltigen Materials, das unter Druck behandelt werden soll, in eine mehrere Herdelemente aufweisende Vorrichtung, die einen Druck behälter aufweist, welcher eine Vielzahl von überein ander angeordneten ringförmigen Herdelementen umfaßt, die eine Reihe von oberen Herdelementen, welche in Richtung auf den Umfang des Behälters abwärts geneigt angeordnet sind, und eine Reihe von unteren Herdele menten, die im Abstand darunter angeordnet sind, um fassen,
- b) Absetzen des Ausgangsmaterials auf dem obersten Herd element und Fördern desselben radial entlang eines jeden Herdelementes abwechselnd einwärts und auswärts, um eine kaskadenförmige Abwärtsbewegung des Materials von einem Herdelement zum nächsten darunter befindli chen Herdelement zu erreichen,
- c) Inkontaktbringen des Ausgangsmaterials mit im Gegen strom geführten erhitzten flüchtigen Gasen, um eine Vorerhitzung des Ausgangsmaterials auf den oberen Herdelementen auf eine Temperatur von etwa 94 bis etwa 260°C zu erreichen,
- d) Entfernen von Flüssigkeit von den oberen Herdelemen ten, die aus der freigesetzten Feuchtigkeit des Aus gangsmaterials und von kondensierbaren Flüssigkeiten in den flüchtigen Gasen stammt, unter Druck aus dem Inneren des Behälters,
- e) Erhitzen des vorerhitzten Ausgangsmaterials auf den unteren Herdelementen auf eine erhöhte Temperatur und
- f) Abziehen der verbleibenden Reaktionsgase aus dem obe
ren Abschnitt des Behälters und Abgeben des festen
Reaktionsproduktes unter Druck vom unteren Abschnitt
des Behälters,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorerhitzte Ausgangsma terial dadurch erhitzt wird, daß man ein erhitztes Gas in Wärmeaustauschkontakt mit dem Ausgangsmaterial auf mindestens einigen der unteren Herdelemente über eine Zeitdauer einführt, die ausreicht, um mindestens einen Teil der darin befindlichen flüchtigen Substanzen zu verdampfen und flüchtige Gase und ein festes Reaktions produkt zu erzeugen.
14. Verfahren zur thermischen Behandlung von feuchten
organischen kohlenstoffhaltigen Materialien unter Druck
mit den folgenden Schritten:
- a) Einführen eines feuchten kohlenstoffhaltigen Ausgangs materials, das unter Druck behandelt werden soll, in eine Vorheizkammer und Vorerhitzen des Ausgangsmate rials auf eine Temperatur von etwa 94 bis etwa 260°C durch Wärmeübertragung mit im Gegenstrom geführten erhitzten flüchtigen Gasen,
- b) Entfernen jeglicher Flüssigkeit, die sich in der Vor heizkammer gebildet hat, unter Druck aus der Kammer,
- c) Einführen des vorerhitzten Ausgangsmaterials unter Druck in eine mehrere Herdelemente aufweisende Vorrich tung, die einen Druckbehälter umfaßt, der eine Viel zahl von übereinander angeordneten ringförmigen Herd elementen besitzt,
- d) Verteilen des vorerhitzten Ausgangsmaterials auf das oberste Herdelement und Fördern des Ausgangsmaterials radial entlang eines jeden Herdelements abwechselnd nach innen und außen, um eine abwärts gerichtete kas kadenförmige Bewegung des Ausgangsmaterials von einem Herdelement zum nächsten darunter befindlichen Herd element zu erreichen,
- e) Erhitzen des Ausgangsmaterials in der Vorrichtung auf eine erhöhte Temperatur,
- f) Führen der erhitzten flüchtigen Reaktionsgase im Ge genstrom zum Ausgangsmaterial durch den Druckbehälter und in die Vorheizkammer und
- g) Abgeben des festen Reaktionsproduktes unter Druck von
der Vorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß man zum Erhitzen des Ausgangs materials ein erhitztes Gas in Wärmetauschkontakt mit dem Ausgangsmaterial auf mindestens einigen der ringförmi gen Herdelemente über eine Zeitdauer einführt, die aus reicht, um mindestens einen Teil der darin befindlichen flüchtigen Substanzen zu verdampfen und flüchtige Gase sowie ein festes Reaktionsprodukt zu erzeugen.
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