DE3737658C2 - Einrichtung zur Tankinhaltsmessung eines Kraftstofftanks eines Fahrzeugs - Google Patents
Einrichtung zur Tankinhaltsmessung eines Kraftstofftanks eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Patentanspruch 1.
Aus der GB 2 142 732 A ist eine Vorrichtung zur Messung des Inhaltes eines Wassertankes
bekannt, die im wesentlichen als einarmige Balkenwaage aufgebaut ist, d. h. die Funktion
des Meßgewichtbalkens wird von einer Feder übernommen. Bei Unterschreitung einer
gewissen Füllmenge wird eine Signaleinrichtung aktiviert. Da mit dieser Vorrichtung nur eine
Füllstandsminimumabfrage erfolgt, kann der Aufbau sehr einfach gehalten sein.
Verhältnismäßig genaue quantitative Angaben über die Füllmenge sind bei dieser
Meßvorrichtung nur mit symmetrischen, beispielsweise zylindrischen Behältern möglich.
Eine sehr ähnliche Füllstandsmeßvorrichtung ist aus der DE 30 09 554 A1 bekannt. Auch hier
sitzt der zu wiegende Flüssigkeitsbehälter auf einer Einarmbalkenwaage, deren
füllstandsabhängiger Neigungswinkel zur Bestimmung des Füllgrades des Behälters
herangezogen wird.
Aus der GB 2 020 045 A ist eine weitere Behälterwiegevorrichtung bekannt, die auf dem
Balkenwaagenprinzip beruht. Hier wird der zu wiegende Behälter außermittig auf den
Drehpunkt der Balkenwaage gesetzt, wodurch der Kraftaufnehmer für die
Meßwertbestimmung weniger belastet ist. Die Balkenwaage ist federbelastet, so daß die
Dehnung der Feder unmittelbar als Füllstandsmaß für den Behälter abgenommen werden
kann. Auch hier werden verhältnismäßig genaue Ergebnisse nur mit symmetrischen
Behältern erreicht.
Eine Meßvorrichtung, die auch das Wiegen unsymmetrischer Behälter erlaubt, ist aus der
DE 34 36 287 A1 bekannt. Hier wird der gesamte Flüssigkeitsbehälter auf einen
Dehnmeßstreifen gestellt, dessen Belastung als kraftproportionale elektrische Größe
abgenommen wird. Prinzipiell sind solche Dehnmeßstreifen auch bei den oben genannten
Waagen einsetzbar, wodurch der Kippwinkel der Waage verringert wird. Die Übernahme
eines solchen Dehnmeßstreifens beseitigt jedoch nicht die Problematik, daß genaue
Meßwerte nur bei symmetrischen Behältern möglich sind.
Betrachtet man den Einsatzfall der Erfindung, nämlich zur Ermittlung
des restlichen Kraftstoffinhalts in einem Kraftstofftank, so nehmen übliche
Einrichtungen eine Füllstandsmessung unter Verwendung eines Schwimmers vor.
Die Meßgenauigkeit derartiger Einrichtungen ist jedoch abhängig von der jeweiligen
Tankform; sie ist um so kleiner, je flacher der Tank ist. Insbesondere bei modernen
Kunststofftanks, die den Vorteil der Herstellbarkeit sehr komplizierter, die
speziellen Platzverhältnisse im Fahrzeug optimal nutzender Tankformen durch
Blasen bieten, ist eine hinreichend genaue Messung mit den herkömmlichen Einrich
tungen kaum noch möglich. Hinzu kommen Nachteile wie die Verwendung elektrischer
Schleifkontakte, Maßnahmen an und im Tank (z. B. Geberöffnungen), Fehlmessungen
durch "Atmen" des Tanks bei Temperatur- und Füllungsänderungen sowie in der
Regel zusätzliche elektromechanische Instrumente, so daß Bedarf besteht nach
einer Einrichtung zur Tankinhaltsmessung, die mit einfachen
Mitteln unabhängig von der jeweiligen Tankform eine hinreichend genaue Ermittlung
des jeweiligen Tankinhalts gestattet.
Diesen Bedarf zu befriedigen ist Aufgabe der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht in den Merkmalen
des Patentanspruchs 1, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschreiben
die Unteransprüche.
Dadurch daß die Erfindung nicht unmittelbar den jeweiligen Füllstand, d. h.
die Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Tank, als Maß für den Tankinhalt heranzieht,
sondern das vom Gewicht des Tanks einschließlich seiner jeweiligen Füllung um
eine Schwenkachse ausgeübte Moment erfaßt, ist die Anzeigegenauigkeit unabhängig
von der jeweiligen Tankform; insbesondere kann diese, wie bei modernen Kraftstoff
tanks, sehr flach und gegebenenfalls "zerklüftet" ausgeführt sein.
Zwecks Erzielung einer linearen Anzeige werden die
durch diese ungleichmäßige Gestaltung des Tanks
hervorgerufenen füllungsabhängigen Schwerpunktverlagerungen desselben durch eine
Linearisierungsschaltung berücksichtigt, in der also gleichsam die jeweilige
Tankform gespeichert ist.
Auch der Einfluß von Schaukelbewegungen des Tankinhalts läßt sich leicht elimi
nieren bzw. in erträglichen Größen halten, wenn gemäß Patentanspruch 4 im Zuge
der Meßvorrichtung eine beispielsweise durch einen Tiefpaß gewonnene Dämpfungs
schaltung liegt. Da einerseits bei stehendem Fahrzeug das Problem des Schaukelns
des Tankinhalts nicht auftritt und man andererseits beim Starten der Antriebsma
schine des Fahrzeugs daran interessiert ist, möglichst schnell eine eindeutige
Aussage beispielsweise über den noch zur Verfügung stehenden Kraftstoffvorrat
zu haben, sieht Patentanspruch 5 eine Möglichkeit zur Überbrückung der Dämpfungs
schaltung vor.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß sie handelsübliche,
erprobte Bauteile insbesondere auch im Rahmen der Meßvorrichtung verwenden kann.
Zur Erfassung des vom jeweiligen Gewicht des gefüllten Tanks ausgeübten Drehmoments
können Dehnungsmeßstreifen, gegebenenfalls in einer an sich bekannten und daher
hier nicht zu beschreibenden Brückenschaltung, Einsatz finden; und auch die
weiteren Bausteine zur Signalverarbeitung einschließlich der analogen oder digi
talen Anzeige sind für sich bekannt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
für die Ermittlung des jeweiligen Inhalts eines Kraftstofftanks erläutert.
Der Tank 1, der, wie unmittelbar aus der Figur ersichtlich, relativ flach ist
und einen in horizontaler Richtung komplizierten Verlauf besitzt, ist auf dem
Rahmen 2 fest gelagert; der Rahmen 2 ist bei 3 über eine senkrecht zur Zeichen
ebene und damit horizontal verlaufende Schwenkachse 4 schwenkbar gelagert, während
sein in der Figur rechtes Ende mittels eines Zugorgans 5 gegen die Wirkung des
vom Gewicht des gefüllten Tanks um die Schwenkachse 4 ausgeübten Drehmoments
aufgehängt ist. Statt einer Aufhängung kann hier auch eine Abstützung vorgesehen
sein. Mit 8 ist ein fahrzeugfester Teil bezeichnet.
Die Schwenkachse kann auch durch Spannbänder gebildet sein, die zugleich eine
Momentenaufhängung darstellen.
Das die Aufhängung 5 bildende Zugorgan trägt zumindest einen Dehnungsmeßstreifen 7,
dessen Ausgang (vorzugsweise über eine Brückenschaltung) elektrisch mit dem
Verstärker 8 üblicher Bauart verbunden ist. Zwischen diesem und der Digitalan
zeige 9 erkennt man die beiden elektrischen Baugruppen 10 und 11. Die Baugruppe 10
stellt ein RC-Tiefpaßfilter zur Dämpfung dar, das die Aufgabe hat, bei Schaukel
bewegungen des Tankinhalts auftretende Schwankungen des vom Dehnungsmeßstreifen 7
abgegebenen elektrischen Signals eine Anzeige zu verzögern, bis die Schaukelbewe
gungen abgeklungen sind. Damit der Fahrer des Fahrzeugs bereits beim Starten
der Maschine, also bei stehendem Fahrzeug und Fehlen von Schaukelbewegungen
des Tankinhalts, eine rasche Anzeige des Tankinhalts erhält, liegt parallel
zu dem eigentlichen Filter der Kontakt 12 des im übrigen nicht dargestellten
Zündschalters der Maschine, so daß nur beim Einschalten der Zündung des Fahrzeug
motors die Dämpfung überbrückt und demgemäß sofort eine Anzeige im Blick 9 hervor
gerufen wird.
Der Schaltungsbaustein 11 dient zur Linearisierung der elektrischen Meßgröße,
d. h. zur Herstellung einer Proportionalität zwischen der Eingangsspannung U
des Bausteins einerseits und dem in 1 gemessenen Tankinhalt andererseits. Betrach
tet man nochmals den Tank 1, so ergibt sich bei einem ersten, relativ niedrigen
Flüssigkeitsspiegel 13 beispielsweise der Schwerpunkt S1 mit einem ersten Hebelarm
bezüglich der Schwenkachse 4, während bei fast gefülltem Tank (Spiegel 14) der
dann vorliegende Schwerpunkt S2 einen erheblich größeren Hebelarm bezüglich
der Schwenkachse 4 besitzt. Demgemäß ist das Ausgangssignal des Dehnungsmeßstrei
fens 7 nicht nur in gewünschter Weise abhängig vom jeweiligen Kraftstoffgewicht,
sondern auch von der individuellen Form des Tanks 1. Dies berücksichtigt die
Linearisierungsstufe 11, d. h. sie eliminiert gleichsam die Abhängigkeit des
Ausgangssignals des Sensors 7 von der individuellen Tankform, so daß bei 9 eine
von der Tankform unabhängige Anzeige der jeweils im Tank 1 noch zur Verfügung
stehenden Kraftstoffmenge erfolgt.
Zur Anzeige kann die bei modernen Kraftfahrzeugen ohnehin vorhandene Multifunk
tionsanzeige ausgenutzt werden; individuelle elektromechanische Instrumente
fallen fort.
Mit der Erfindung ist demgemäß eine auch bei "skurrilen" Tankformen einsetzbare
Einrichtung zur Tankinhaltsmessung geschaffen, die in vorteilhafter Weise mit
erprobten mechanischen und elektrischen Bauteilen auskommt.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Tankinhaltsmessung
eines Kraftstofftanks eines Fahrzeugs, mit den Merkmalen, daß der
Tank (1) um eine bei allen Füllzuständen auf derselben Seite des Tankschwer
punkts (S1, S2) verlaufende, im wesentlichen horizontale Achse (4) schwenkbar
gelagert und mit ihm eine Meßvorrichtung (7-12) zur Erfassung des von ihm
um diese Schwenkachse (4) ausgeübten Moments als Maß für den jeweiligen
Tankinhalt verbunden ist, daß
der Tank (1) fest auf einem Rahmen (2) liegt, an dem einerseits eine
die Schwenkachse (4) definierende fahrzeugfeste Gelenkanordnung (3) und
andererseits eine fahrzeugfeste Momentenaufnahme (5) angreifen,
daß der Tank flach ist und einen in
horizontaler Richtung komplizierten, an die Platzverhältnisse
im Fahrzeug angepaßten Verlauf besitzt, und
daß die elektrische Meßvorrichtung (7-12) eine füllungsabhängige
Schwerpunktverlagerungen des Tanks (1) berücksichtigende Linearisierungs
schaltung (11) enthält.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung
(7-12) zumindest ein Kraftmeßglied (7) in der Momentenaufnahme (5) auf
der der Schwenkachse (4) bei allen Füllzuständen bezüglich des Schwerpunkts
(S1, S2) abgekehrten Seite enthält.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftmeßglied
ein Dehnungsmeßstreifen (7) auf einem als Aufhängung (5) dienenden Zugorgan
ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrische Meßvorrichtung (7-12) eine Dämpfungsschaltung
(10) enthält.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Dämp
fungsschaltung (10) ein nur beim Einschalten der Zündung des Fahrzeugmotors
geschlossener Kontakt (12) liegt.
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