DE3737360A1 - Elektronisches thermometer vom vorhersagetyp, insbesondere fuer die verwendung in kliniken - Google Patents
Elektronisches thermometer vom vorhersagetyp, insbesondere fuer die verwendung in klinikenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Fieberthermometer nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Thermometer werden im klinischen Bereich verwendet, um eine
Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur auf der Grundlage eines Bereiches
eines zu messenden Körpers vorherzusagen.
Aus der US-PS 46 29 336 ist bereits ein solches elektronisches Thermometer
bekannt, dessen wesentliche Merkmale anhand der Fig. 1 im folgenden
beschrieben werden.
In dieser Fig. 1 ist ein Blockschaltbild dargestellt, das eine Temperaturmeßeinrichtung
1, eine Betriebseinrichtung 2 mit einem Parameterselektor
16 und eine Anzeigeeinheit 3 aufweist. Die Temperaturmeßeinrichtung 1
enthält einen Meßfühler, beispielsweise einen Thermistor, und dient als
Schaltungsanordnung zum Ermitteln der Temperatur eines zu messenden
Bereiches in Realzeit. Die Betriebseinrichtung 2 berechnet eine Gleichgewichts-
oder Beharrungstemperatur in Abhängigkeit von einem Temperatursignal
der Temperaturmeßeinrichtung 1, wenn die vorgegebenen
Bedingungen erfüllt sind, und gibt den resultierenden Wert als statistische
Vorhersage-Beharrungstemperatur auf die Anzeigeeinheit 3. Diese
Beharrungstemperatur wird im folgenden als Vorhersagewert bezeichnet.
Bei dem Parameterselektor 16 handelt es sich um eine Schaltungsanordnung,
die ein Betriebsergebnis des Vorhersagewertes zurückmeldet, um Koeffizientenparameter
auszuwählen, die im folgenden als Parameter bezeichnet
werden und die zu einer Funktionsgleichung gehören, welche einen genaueren
Vorhersagewert gewährleistet.
In der Fig. 2 ist ein Blockdiagramm dargestellt, welches Details des bekannten
elektronischen Thermometers zeigt. Die Temperaturmeßeinrichtung
1 weist einen Sensor 5 auf, beispielsweise einen Thermistor, sowie einen
Temperaturerkenner 6. Der Temperaturerkenner 6 erkennt ein elektrisches
Signal, das vom Sensor 5 in Abhängigkeit einer Temperatur des zu messenden
Bereiches abgegeben wird. In Intervallen gibt er Temperaturdaten 21
und 22, die dem erfaßten elektrischen Signal entsprechen, auf die Betriebseinrichtung
2 ab.
Die Betriebseinrichtung 2 enthält eine Meßregelschaltung 7, eine Zeitmeßschaltung
8, eine Temperaturspeicherschaltung 9, einen Vorhersagewertrechner
10, eine Vorhersagewertanzeigeschaltung 15 und den Parameterselektor
16. Die Meßregeleinrichtung 7 erhält ein Temperaturdatensignal
21 aus dem Temperaturerkenner 6 und zeigt stets die Temperatur des zu
messenden Bereiches in Realzeit an. Sie gibt ein Vorhersagebetriebsstartsignal
24 auf die Zeitmeßschaltung 8, wenn die Temperaturdaten den vorgeschriebenen
Bedingungen entsprechen. Gleichzeitig hält die Meßregelschaltung
7 die auf den Vorhersagewertrechner 10 gegebenen Betriebsbefehlssignale
23 synchron zu den Temperaturdatensignalen 21, die in
zeitlichen Abständen vom Temperaturdetektor 6 abgegeben werden, bis
die vorgegebenen Bedingungen erfüllt sind. Die Zeitmeßschaltung 8 beginnt
dann mit der Zählzeit, wenn der Temperaturdetektor das Temperatursignal
nach dem Einschalten des elektronischen Thermometers und der Energiezuführung
ausgibt. Wenn die Zeitmeßschaltung 8 das Vorhersagebetriebsstartsignal
24 aus der Meßregelschaltung 7 erhält, werden die so erhaltenen
Zeitdaten zurückgesetzt, und das Zählen der Zeit wird erneut gestartet.
Diese Zeitdaten werden auf den Vorhersagewertrechner 10 als Daten 25
der vergangenen Zeit gegeben. Die Temperaturspeicherschaltung 9 ist eine
Schaltung, welche für die zeitweise Abspeicherung der Temperaturdaten 22
entsprechend einer Vorgabe vorgesehen ist, wenn die Temperaturdaten 22
aus dem Temperaturdetektor 6 auf die Temperaturspeicherschaltung 9
gegeben werden. Die gespeicherten Daten werden im Bedarfsfall auf den
Vorhersagewertrechner 10 gegeben. Der Vorhersagewertrechner 10 ist
durch eine Funktionsgleichung programmiert, um einen Vorhersagewert
als Funktion der vergangenen Zeit sowie eine Temperatur zu erhalten, wobei
verschiedene Parameter herangezogen werden, welche die Berechnung
des Vorhersagewertes einer Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur
beeinflussen. Im Anfangszustand, d. h., wenn das Betriebsbefehlssignal 23
von der Meßregelschaltung 7 auf den Vorhersagewertrechner 10 zum ersten
Mal gegeben wird, werden die Parameter zurückgesetzt und vorgegebene
Werte gesetzt. Der Vorhersagewertrechner 10 berechnet einen Vorhersagewert
entsprechend der erwähnten Funktionsgleichung, in welche die Parameter
gesetzt werden, wobei die Temperaturdaten 26 aus der Temperaturspeicherschaltung
9 und die Daten 25 der vergangenen Zeit aus der Zeitmeßschaltung
8 verwendet werden. Der Vorhersagewertrechner 10 gibt
die resultierenden Daten als Vorhersagewertdaten 30 auf die Vorhersagewertanzeigeschaltung
15. Die Vorhersagewertanzeigeschaltung 15 zeigt stets
die Vorhersagewertdaten 30 periodisch zum Eingangssignal an. Wenn eine
Änderung des Vorhersagewertes als Funktion der Zeit auftritt, beispielsweise,
weil er für eine bestimmte Zeit in einen gegebenen Bereich fällt,
bestimmt die Vorhersagewertanzeigeschaltung 15, daß das Ergebnis des
Vorhersagewertes, der von dem Vorhersagewertrechner 10 errechnet wurde,
korrekt ist, d. h., daß die Auswahl der Parameter, welche die Funktionsgleichung
bestimmen, korrekt ist, wobei ein Vorhersagewertsignal 33 auf
die Anzeigeeinrichtung gegeben wird. Wenn der Vorhersagewert den gegebenen
Bereich innerhalb einer bestimmten Zeit übersteigt, wird ein
negatives Rückkopplungsregelsignal 32 zusammen mit dem Vorhersagewertsignal
33 auf den Parameterselektor 16 gegeben. Der Parameterselektor 16
erhält das negative Rückkopplungssignal 32 und bringt die Parameter auf
den neuesten Stand, welche die Berechnung des Vorhersagewertes beeinflussen.
Insbesondere wählt der Parameterselektor 16 Parameter aus, welche
die Änderung im Vorhersagewert für die vorgegebene Zeit von verschiedenen
vorangestellten Werten verringern. Danach werden die auf den neuesten
Stand gebrachten Daten auf den Vorhersagewertrechner 10 als elektrisches
Signal 31 gegeben. Der Vorhersagewertrechner 10 empfängt das elektrische
Signal 31 und empfängt dann das Betriebsbefehlssignal 23 wieder aus der
Meßregelschaltung 7, so daß der Vorhersagewertrechner 10 aus der Zeitmeßschaltung
8 einen Vorhersagewert entsprechend dem Datensignal 25
betreffend die vergangene Zeit und die Temperaturdaten 26 aus der
Temperaturspeicherschaltung 9 auf der Grundlage der aufgefrischten
Parameter erhält. Ein auf diese Weise errechneter Vorhersagewert wird
als Vorhersageinformation 30 wieder ausgegeben und durch die Vorhersagewertanzeigeschaltung
15 angezeigt. Der obige Vorgang wird in der Vorhersagewertanzeigeschaltung
15 wiederholt. Auf diese Weise wird der Vorhersagewert
auf der Anzeigeeinheit 3 angezeigt, wobei der Vorhersagewert
ständig auf den neuesten Stand gebracht wird.
Die vorstehende Beschreibung wird im folgenden anhand der Kurvendarstellungen
der Fig. 3 und 4 erläutert.
In der Fig. 4 bezeichnet das Bezugszeichen T (t ) eine tatsächliche Körpertemperatur-
Anstiegskurve, die als stetige Kurve dargestellt ist, und zwar
auf der Grundlage der Temperaturdaten, die von dem Temperaturdetektor
6 erfaßt und in Intervallen ausgegeben wurden. Die Punkte T (t₀), T (t₁),
. . . bis T (t ) stellen die Temperaturen bei vergangenen Zeiten t₀, t₁,
. . . usw. dar. Das Bezugssymbol W (t ) bezeichnet eine Linie, die aufgezeichnet
ist, um eine stetige Änderung im Vorhersagewert zu zeigen, der
auf der Anzeigeeinheit 3 als Funktion der vergangenen Zeit dargestellt
ist. Da die Parameter der Funktionsgleichung zum Berechnen des Vorhersagewertes
geändert werden und weil der Vorhersagewert korrigiert wird,
ist die Linie W (t ) als ganze schnittweise aufgezeichnet. Die Bezugssymbole
W (t₀), W (t₁), . . . bezeichnen die korrigierten Vorhersagewerte bei den
vergangenen Zeiten t₀, t₁, . . . Außerdem bezeichnet das Bezugssymbol
T (t n ) eine aktuelle Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur bei der
vergangenen Zeit T n .
Im folgenden wird ein Verfahren zur Berechnung eines Vorhersagewertes
im Vorhersagewertrechner 10 beschrieben. Der Vorhersagewert W (t ) einer
Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur wird durch folgende Gleichung
ausgedrückt:
W (t ) = T (t ) + V (t )
V (t ) ist ein sogenannter Korrekturwert als Funktion der vergangenen Zeit
t; er wird allein bestimmt durch einen Wert eines Parameters C. Beispielsweise
sind in der Fig. 3 mehrere Kurven mit dünnen unterbrochenen
Strichen dargestellt, die eine Funktionsgleichung V (t ) repräsentieren, mit
der Korrekturwerte erhalten werden, wenn der Wert des Parameters C
gleich C₀, C₁, . . . ist. Diese Kurven werden für V (t ) benötigt, um den
Änderungen in der Körpertemperaturerhöhungskurve entsprechend den persönlichen
Unterschieden oder verschiedenen Meßbedingungen Rechnung zu
tragen. Demzufolge kann ein geeigneter Korrekturwert V (t ) dadurch
ausgewählt werden, daß der Wert des Parameters C auf den neuesten
Stand gebracht wird. Dieser Parameter C wird zu den vergangenen Zeiten
t₀, t₁, . . . aufgefrischt; V (t₀), V (t₁), . . . sind die Korrekturwerte,
nachdem der Parameter C auf den neuesten Stand gebracht worden ist.
Wenn die Stromversorgung eingeschaltet und die gesamte Schaltungsanordnung
der Fig. 6 in Betrieb ist, wandelt der Temperaturdetektor 6
die elektrischen Signale des Sensors 5 in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur
in vorgegebenen Zeitabständen in entsprechende Temperaturdaten
um, z. B. alle zwei Sekunden, und gibt sie als Temperatursignale
21 und 22 ab. Die Meßregelschaltung 7 zeigt stets das Temperaturdatensignal
21 am Eingang hierzu an und gibt das Vorhersagebetriebsstartsignal
24 und das Betriebsbefehlssignal 23 ab, wenn die Temperaturdaten den
vorgegebenen Bedingungen genügen. Im vorliegenden Fall sind die Bedingungen
indessen nicht erfüllt, weshalb die Signale nicht ausgegeben
werden. Die vorgegebene Bedingung bedeutet beispielsweise, daß zehn
Sekunden vergangen sind, seit die Temperatur die 30°C überschritten hat
und daß sie mit einer Rate von 0,1°C/sec ansteigt.
Die Zeitmeßschaltung 8 beginnt damit, die vergangene Zeit unmittelbar
nach dem Einschalten des Netzschalters zu zählen, während die Temperaturspeicherschaltung
9 die Temperaturdaten immer dann speichert, wenn das
Temperaturdatensignal 22 entsprechend der vorgegebenen Regel eingegeben
wird. Wenn in diesem Zustand der Sensor in einen zu messenden Bereich
eingeführt wird, nimmt der Wert der Temperaturdaten gemäß einer Kurve
T (t ) zu, die in der Fig. 8 dargestellt ist. Sofern die Temperaturdaten der
vorgeschriebenen Bedingung genügen (zehn Sekunden sind vergangen, seitdem
die Temperatur 30°C überschritten hat, und sie steigt mit einer
Rate von 0,1°C/sec), beginnt der Vorhersagerechner 10 mit dem Betrieb,
nachdem der Parameter C der Funktionsgleichung zum Bereitstellen des
Vorhersagewertes dadurch zurückgesetzt worden ist, daß das Betriebsbefehlssignal
23 aus der Meßregelschaltung 7 empfangen wird.
Die Zeitmeßschaltung 8 wird zurückgesetzt, wenn das Vorhersagebetriebsstartsignal
24 eintrifft; sie beginnt erneut mit dem Zählen einer vergangenen
Zeit. Im vorliegenden Fall ist die vergangene Zeit gleich t₀. Wenn der
Betrieb zur vergangenen Zeit t₀ beginnt, wird der Parameter C so zurückgesetzt,
daß er ein Wert einer Funktionsgleichung ist, die einen Vorhersagewert
einer Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur bereitstellt,
die aus statistischer Sicht einer mittleren Körpertemperaturanstiegskurve
entspricht. In diesem Fall beträgt der Wert C₀. Der erwähnte Korrekturwert
V (t ), dessen Wert des Parameters C gleich C₀ ist, kann durch eine
Kurve dargestellt werden, die durch eine gestrichelte Linie von C=C₀ in
Fig. 3 angedeutet ist.
Als Ergebnis der Operation ist der Korrekturwert zu V (t₀) gegeben, wenn
der Parameter C gleich C₀ und die Daten der vergangenen Zeit gleich t₀
sind. In diesem Fall wird der Vorhersagewert W (t₀) aus folgenden aktuellen
Temperaturdaten erhalten:
W (t₀) = T (t₀) + V (t₀)
Er wird von dem Vorhersagewertrechner 10 als Vorhersagewert 30 abgegeben.
Hierauf wird eine Kurve geschrieben, die der Funktion V (t )
entspricht, um einen Korrekturwert zu erhalten, bei dem C=C₁ ist.
Synchron mit der Abtastung der Temperatur zu vorgegebenen Zeitintervallen,
beispielsweise alle zwei Sekunden, berechnet der Vorhersagewertrechner
10 Vorhersagewerte entsprechend der obigen Gleichung, wobei
die entsprechenden Datensignale 25 der vergangenen Zeit und die entsprechenden
Temperaturdaten 26 verwendet werden. Die resultierenden
Werte werden über die Vorhersagewertanzeigeschaltung 15 auf die Anzeigeeinrichtung
3 gegeben. Somit wird der Wert, welcher der Kurve W (t )
entspricht und der den Vorhersagewert zwischen der vergangenen Zeit t₀
und t₁ in Fig. 4 zeigt, als Zahlenwert angezeigt.
Die Vorhersagewertanzeigeschaltung 15 zeigt stets einen Änderungswert
| dW (t )/dt | des Vorhersagewertes als Funktion der Zeit an. Wenn der Änderungswert
einen vorgegebenen Wert überschreitet, z. B. a ( | dW (t )/dt | <a)
läuft während eines vorgegebenen Zeitabschnitts weiter, gibt die Vorhersagewertanzeigeschaltung
15 ein negatives Rückkopplungsregelsignal 32 ab,
so daß ein neuer Parameter C durch den Parameterselektor 16 ausgewählt
und als elektrisches Signal 31 auf den Vorhersagewertrechner 10 gegeben
wird. Ist die obige Bedingung
( | dW (t ) / dt | < a)
bei der vergangenen Zeit t₁
in der Fig. 4 erfüllt, wird der Parameter C auf einen neuen Wert C₁ aufgefrischt.
Somit wird die Funktionsgleichung V (t ) zum Erhalten eines
Korrekturwertes durch eine Kurve mit C=C₁ dargestellt. Ein Vorhersagewert
W (t₁) bei der vergangenen Zeit t₁ kann dadurch ausgedrückt werden,
daß entsprechende Temperaturdaten T (t₁) und ein entsprechender Korrekturwert
V (t₁) wie folgt verwendet werden:
W (t₁) = T (t₁) + V (t₁)
Ein Parameter wird auf folgende Weise durch den Parameterselektor 16
ausgewählt. Der Parameterselektor 16 wählt eine geeignete Funktionskurve
aus, um einen vom Fall abhängigen Korrekturwert bezüglich einer Körpertemperaturanstiegskurve
vorzusehen, d. h.
dW (t )/dt < a oder dW (t )/dt < -a
(a ist eine positive Zahl). Er ändert den Parameter C in eine Richtung,
in der dW (t )/dt abnimmt. Beispielsweise wird der Wert C₁ des Parameters
C so ausgewählt, daß C₁<C₀ ist, weil
dW (t )/dt < -a
in Fig. 8 ist. In
der Praxis ist der Wert C₁ dadurch gegeben, daß ein vorgegebener Wert
von dem Wert C₀ abgezogen wird, z. B. C₁=C₀-1. Der Parameter C
kann im wesentlichen auf dieselbe Weise vorgegeben werden, wie es oben
beschrieben ist. Allgemein gilt
C n = C n-1 - 1
wobei n eine ganze Zahl ist. Der vorgegebene Wert ist nicht auf 1 beschränkt,
sondern kann im Verlauf der Zeit geändert werden.
Nachdem der Wert des Parameters C bei der vergangenen Zeit t₁ ausgewählt
und der Wert C₀ durch den Wert C₁ ersetzt ist, wird die Funktion
V (t ) für die Bereitstellung eines Korrekturwertes im Laufe der Zeit geändert,
wie es durch die Kurve C=C₁ in Fig. 7 dargestellt ist. Somit
wird der Zahlenwert, welcher der Kurve des Vorhersagewertes W (t )
zwischen den vergangenen Zeiten t₁ und t₂ entspricht, auf die Anzeigeeinheit
3 gegeben. Hierauf fährt eine Regelschleife bei negativer Rückkopplung,
die durch einen Vorhersagewertrechner 10, eine Vorhersagewertanzeigeschaltung
15 und den Parameterselektor 16 gebildet ist, auf ähnliche
Weise fort. Während dieser Zeit wird der Wert des Parameters C auf
die Werte C₂, C₃ und C₄ bei den vergangenen Zeiten t₂ bzw. t₃ bzw. t₄
aufgefrischt. Somit werden die Vorhersagewerte W (t ) nacheinander auf die
Anzeigeeinheit 3 als Werte ausgegeben, die als eine Kurve in der Fig. 4
gezeichnet sind.
Nachdem der Wert des Parameters C in den Wert C₄ bei der vergangenen
Zeit t₄ geändert ist - falls der Änderungsbetrag des Vorhersagewertes
W (t ) nach einer vorgegebenen Zeit in einen bestimmten Bereich fällt,
d. h., wenn
| dW (t )/dt | < a
ist, wobei a einen vorgegebenen Wert darstellt
-, legt die Vorhersagewertanzeigeschaltung 15 fest, daß die Funktionsgleichung
V (t ) für die Bereitstellung eines Korrekturwertes für eine
Körpertemperaturanstiegskurve, die gerade gemessen wurde, optimal ist
und informiert den Benutzer, daß die vorliegende Entscheidung eine
optimale Entscheidung ist, durch einen Summer oder dergleichen.
Bei der Fig. 2, die eine herkömmliche Ausführungsform zeigt, wird das
Verfahren, mit dem ein Vorhersagewert im Vorhersagewertrechner 10 berechnet
wird, in der Vorhersagewertanzeigeschaltung 15 angezeigt. Eine
negative Rückkopplung auf den Parameterselektor 16 wird deshalb durchgeführt,
um die adaptive Genauigkeit einer Funktionsgleichung zu verbessern,
die einer aktuellen Körpertemperaturanstiegskurve entspricht, wobei
ein neuer Parameter der auszuübenden Funktionsgleichung ausgewählt
wird, der von einer Änderung des Vorhersagewertes abhängt, der ein Arbeitsergebnis
ist, und zwar als Funktion der Zeit und indem der resultierende
Wert zurückgekoppelt wird, wodurch man einen genauen Vorhersagewert
erhält.
Wie sich jedoch aus Fig. 4 ergibt, ist eine bestimmte Zahl von Auffrischungs-
Zyklen erforderlich, um einen optimalen Parameter auszuwählen,
weil jeder Parameter, der die zu betreibende Funktionsgleichung bestimmt,
Schritt für Schritt entsprechend einer vorgegebenen Ordnung ausgewählt
und aufeinanderfolgend geändert wird.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß gemäß der herkömmlichen Ausführungsform
nur ein Parameter eine durchzuführende Funktionsgleichung bestimmt.
Folglich erhält man selbst dann nicht notwendigerweise einen optimalen
Wert, wenn die Funktionsgleichung so ausgelegt ist, daß sie ausschließlich
für einen zu messenden Körperbereich verwendet wird, beispielsweise den
Mund oder die Achselhöhle. Hierdurch wird das Verfahren der Auswahl
der Parameter entwertet. Da ferner die Zahl der Funktionsgleichungen,
die man durch Auswahl einer bestimmten Zahl von Parametern aus einer
vorgegebenen Zahl von Parametern erhält, begrenzt ist, kann Schwankungen
der Temperaturkurve, welche durch die persönlichen Unterschiede
und durch verschiedene Meßzustände bedingt sind, nicht zufriedenstellend
begegnet werden. Damit ergibt sich das Problem einer genauen Messung.
Wie oben angegeben, sind die Vorteile, die sich mittels einer Vorhersage
ergeben, bei den bekannten elektronischen Klinikthermometern, die auf
dem Prinzip des Vorhersagebetriebes beruhen, nicht hinreichend genutzt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches
Thermometer zu schaffen, das einen Vorhersagewert für eine optimale
Gleichgewichtstemperatur innerhalb kurzer Zeit mit hoher Genauigkeit
errechnen kann.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß ein
erster Parameter für die Bestimmung einer Y-Koordinate einer Körpertemperaturvorhersagekurve,
ein zweiter Parameter für die Bestimmung
einer X-Koordinate der Kurve sowie ein dritter Parameter für die Bestimmung
der Form dieser Kurve verwendet werden. Man erhält eine optimale
Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur, indem ein zuvor errechneter
Parameter als einer von drei Parametern für die Festlegung der Körpertemperaturvorhersagekurve
und gerade errechnete Parameter als die verbleibenden
beiden Parameter verwendet werden.
Bekannte Ausführungen sowie Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in
der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild, das eine prinzipielle Anordnung eines bekannten
elektronischen Thermometers zeigt, das in Kliniken verwendet
wird und auf dem Vorhersageverfahren beruht,
Fig. 2 ein Blockschaltbild, das eine mehr ins einzelne gehende Anordnung
eines Thermometers gemäß Fig. 1 zeigt,
Fig. 3 eine Kurvendarstellung, welche eine Änderung des Korrekturwertes
als Funktion der Zeit bei einem bekannten elektronischen
Thermometer nach dem Vorhersageprinzip zeigt,
Fig. 4 eine Kurvendarstellung, welche eine Änderung der aktuellen
Körpertemperaturanstiegskurve und des Vorhersagewertes bei
einem bekannten elektronischen Thermometer vom Vorhersagetyp
zeigt,
Fig. 5 eine Kurvendarstellung, welche verschiedene Körpertemperaturanstiegskurven
zeigt, die auf Unterschiede in den Meßbedingungen
beruhen,
Fig. 6 eine Kurvendarstellung, welche verschiedene Körpertemperaturvorhersagekurven
zeigt, wenn ein Gradientenparameter C auf den
neuesten Stand gebracht wird,
Fig. 7 eine Kurvendarstellung, welche eine Änderung der Körpertemperaturvorhersagekurve
zeigt, wenn ein Startpunktparameter B auf
den neuesten Stand gebracht wird,
Fig. 8 eine Kurvendarstellung, die eine Änderung der Körpertemperaturanstiegsvorhersagekurve
zeigt, wenn ein Endpunktparameter A
auf den neuesten Stand gebracht wird,
Fig. 9 eine Kurvendarstellung, die eine Änderung der Körpertemperaturvorhersagekurve
zeigt, wenn drei Arten von Parametern aufeinanderfolgend
auf den neuesten Stand gebracht werden, um eine
optimale Kurve zu erhalten,
Fig. 10 eine Darstellung, welche Schritte der Arbeitsparameter gemäß
der vorliegenden Erfindung zeigt,
Fig. 11 eine Kurvendarstellung, welche den Abtastvorgang einer Körpertemperaturanstiegskurve
zeigt,
Fig. 12 eine Kurvendarstellung, die einen Zustand zeigt, bei dem ein
Temperaturgradient K aus einer Körpertemperaturanstiegskurve
erhalten wird,
Fig. 13 eine Kurvendarstellung, die einen Zustand zeigt, bei dem die
Anfangswerte der Parameter gesetzt werden, die eine Körpertemperaturanstiegskurve
verwenden,
Fig. 14 eine Kurvendarstellung, die das Verhältnis zwischen einer Körpertemperaturanstiegskurve
und einer errechneten Körpertemperaturvorhersagekurve
zeigt,
Fig. 15 eine Kurvendarstellung, die einen Vorgang zeigt, bei dem eine
Körpertemperaturvorhersagekurve dadurch geändert wird, daß
die Parameter A und B aufgrund von Berechnungen geändert
werden,
Fig. 16 eine Kurvendarstellung, die einen Vorgang zeigt, bei dem die
Körpertemperaturvorhersagekurve dadurch geändert wird, daß die
Parameter A und B aufgrund von Berechnungen geändert werden,
Fig. 17 ein Blockschaltbild, das eine Prinzipanordnung des erfindungsgemäßen
elektronischen Thermometers vom Vorhersagetyp zeigt,
Fig. 18 ein Blockschaltbild, das eine mehr ins einzelne gehende Anordnung
des Thermometers gemäß Fig. 17 zeigt,
Fig. 19 ein Flußdiagramm, welches eine Funktion des erfindungsgemäßen
Themometers darstellt,
Fig. 20 eine Kurvendarstellung, die eine Änderung der aktuellen Körpertemperaturanstiegskurve
sowie den Vorhersagewert als Funktion
der Zeit gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
Ein Verfahren zum Berechnen einer Funktionsgleichung für die Bereitstellung
eines Vorhersagewertes einer Körpertemperatur und Parametern
der Funktionsgleichung sowie ein Verfahren zum Berechnen eines Vorhersagewertes
einer Körpertemperatur entsprechend der Erfindung werden im
folgenden beschrieben.
Die Fig. 5 ist eine Kurvendarstellung, die eine Körpertemperaturanstiegskurve
zeigt, d. h., es wird eine Änderung der Temperatur dargestellt, die
vom Beginn der Messung bis zu einem Zustand der Gleichgewichts- oder
Beharrungstemperatur als Funktion der Zeit beobachtet wird. Wie oben
bereits beschrieben, wird die Körpertemperaturanstiegskurve auf verschiedene
Weise geändert, wie es durch T 1(s) bis T 4(s) in Abhängigkeit
von persönlichen Unterschieden und von zu messenden Körperteilen sowie
von physikalischen Charakteristiken (in erster Linie Wärmekapazität) eines
Sensors angezeigt ist. Die Körpertemperaturkurven besitzen offensichtlich
keine Regelmäßigkeit. Eine repräsentative Körpertemperaturanstiegskurve
T 0(s), die durch Sammeln von Daten, ihr exaktes Reproduzieren, ihr
statistisches Analysieren und durch Errechnen eines Mittelwertes aller
Daten erhalten wird, kann durch folgende Funktionsgleichung (1) angenähert
werden:
U (s) = A - C / (S + B ) (1)
Die Funktionsgleichung (1) ist diejenige für die Bereitstellung eines Vorhersagewertes
für eine Körpertemperatur gemäß der Erfindung. Demzufolge
wird die Funktionsgleichung (1) nicht theoretisch aus den Ergebnissen eingeführt,
die man durch Analysieren eines Vorgangs der Temperaturerhöhung
erhält, sondern sie ist eine induktive Gleichung, die empirisch
aus den Daten gewonnen wird, welche durch tatsächliches Messen der
Temperaturen zahlreicher Menschen unter verschiedenen Bedingungen gesammelt
werden. In der Funktionsgleichung (1) ist U (s) ein Vorhersagewert
der Körpertemperatur, S eine vergangene Meßzeit (in Sekunden),
während A, B und C Parameter sind, die es ermöglichen, daß die Funktionsgleichung
(1) flexibel auf die Unterschiede der Meßbedingungen und der
thermischen Eigenschaften eines Organismus reagiert. Charakteristiken der
Parameter werden im folgenden beschrieben.
Die Elemente (i), (ii) und (iii) sollen einen Körpertemperaturanstieg (Anstiegskurve)
wie folgt ändern:
Dieser Faktor enthält eine Wärmekapazität an einem zu messenden örtlichen
Bereich, eine thermische Leitfähigkeit der Oberfläche des zu messenden
Bereiches, eine Blutflußrate unter der Haut und dergleichen sowie
Änderungen des Gradienten der Anstiegskurve. Beispielsweise kann eine
Anstiegskurve einer schlanken jungen Person durch eine steile Kurve gegeben
sein, wie sie durch T 1(s) in Fig. 5 angedeutet ist.
Dieser Faktor ändert einen Endpunkt der Anstiegskurve, welcher der zu
messenden Körpertemperatur entspricht.
Um eine thermische Gleichgewichts- oder Beharrungskörpertemperatur zu
messen, d. h. eine Körpertemperatur einige Zentimeter unter der Haut,
muß ein zu messender Bereich vor der Umgebungstemperatur geschützt
werden, während ein Wärmegradient zwischen dem zu messenden Bereich
und dem Bereich unter der Haut sehr klein sein muß, indem Wärme durch
den Blutfluß zugeführt wird. Die Temperatur des zu messenden Bereiches
ist dann, wenn dieser Bereich abgedeckt ist (im allgemeinen gegenüber der
Umgebungstemperatur), eine wichtige Anfangsbedingung, die den Startpunkt
der Anstiegskurve ändert.
Wenn beispielsweise eine Körpertemperatur bei Kälte im Freien gemessen
wird, wird der Startpunkt in eine Position gebracht, die einer niedrigeren
Temperatur niedrigerer Richtung entspricht, wie es durch T 4(s) in Fig. 5
angedeutet ist.
A entspricht dem Element (ii) (einem Endpunktparameter). B entspricht
dem Element (iii) (einem Startpunktparameter). C entspricht dem Element
(iii) (einem Gradientenparameter). Die Fig. 6 bis 8 zeigen charakteristische
Kurven, welche Änderungen in den Vorhersagekurven darstellen,
die auf der Funktionsgleichung (1) beruhen, welche diese Parameter verwendet.
Die Fig. 6 stellt verschiedene Vorhersagekurven dar, wenn nur der
Gradientenparameter C auf die Werte C₁ bis C₄ aufgefrischt wird. Die
Fig. 7 zeigt verschiedene Vorhersagekurven, wenn nur der Startpunktparameter
B auf die neuen Werte B₁ bis B₄ gebracht wird. Die Fig. 8 zeigt
verschiedene Vorhersagekurven, wenn nur der Endpunktparameter auf die
Werte A₁ bis A₄ aufgefrischt wird.
In der Fig. 9 sind Vorhersagekurven dargestellt, die dadurch erhalten
wurden, daß die drei Parameter A, B und C auf den neuesten Stand gebracht
wurden. Das Bezugssymbol T 4(s) bezeichnet eine der Temperaturanstiegskurven,
die in Fig. 5 gezeigt wird. Die Fig. 9 zeigt außerdem einen
Zustand, in dem die Vorhersagekurve P (s) , die aus der Anstiegskurve T 4(s)
errechnet wurde, ständig korrigiert wird.
Im einzelnen wird der Gradientenparameter C einer Vorhersagebetriebskurve
U (s) , die aus den ersten Meßdaten der Anstiegskurve T 4(s) errechnet
wurde, auf den neuesten Stand gebracht, indem die zweiten und die darauffolgenden
Meßdaten verwendet werden, wodurch eine Vorhersagekurve
U C(s) erhalten wird. Eine Vorhersagekurve U B(s) kann man erhalten, indem
der Startpunktparameter B aufgefrischt wird. Folglich kann man eine
Vorhersagekurve U A(s) erhalten, wenn man den Endpunktparameter A auf
den neuesten Stand bringt.
Selbst wenn die Vorhersagekurve U (s) , die versuchsweise aus den
ersten Meßdaten gewonnen wurde, sehr verschieden von der tatsächlichen
Körpertemperaturanstiegskurve T 4(s) ist, kann die Vorhersagekurve U A(s) ,
die der tatsächlichen Körpertemperaturkurve sehr ähnlich ist, durch Auffrischen
der drei Parameter A, B und C entsprechend der zweiten und
der darauffolgenden Meßdaten-Messung erhalten werden.
Um das Verständnis der Wirkungsweise der Erfindung zu erleichtern, zeigt
die Fig. 9 eine Änderung der Vorhersagekurve, wenn die Parameter einer
nach dem anderen aufgefrischt und optimiert werden. In der Praxis wird
die Vorhersagekurve dadurch berechnet, daß ein System verwendet wird,
bei dem mehrere Parameter gleichzeitig aufgefrischt werden. Die Grundabläufe
sind indessen dieselben wie oben beschrieben. Die Funktionsgleichungen
und Parameter gemäß der Erfindung wurden bereits beschrieben.
Ein Verfahren für den Vorhersagebetrieb und die Berechnungsparameter,
die auf einer tatsächlichen Körpertemperaturmessung beruhen, werden im
folgenden erläutert.
Die Fig. 10 zeigt jeden Schritt des Vorhersagebetriebes. Die Bezugssymbole
SP₀ bis SP₅ bezeichnen die jeweiligen Schritte der Berechnungsparameter.
Die Parameter sind bei jedem Schritt dargestellt, in dem die Parameter,
die durch ausgezogene Buchstaben dargestellt werden, bei jedem Schritt
aufgefrischte Parameter sind. Die Parameter, die durch gestrichelte Buchstaben
dargestellt werden, sind diejenigen Parameter, die errechnet wurden
und die verwendet werden, ohne auf den neuesten Stand gebracht worden
zu sein.
Jeder der in der Fig. 10 gezeigten Schritte wird später noch im einzelnen
beschrieben. Das Prinzip besteht darin, daß die Parameter A, B und C als
Näherungswerte A₀, B₀ und C₀ berechnet werden, wobei die ersten Meßdaten
beim Schritt SP₀ verwendet werden, wenn der Parameterberechnungsbetrieb
beginnt. Beim nächsten Schritt SP₁ werden neue Parameter A₁
und B₁ berechnet, wobei die Daten der nächsten Messung verwendet und
der Wert C₀, der im Schritt SP₀ errechnet wurde, zugeführt werden. Hierauf
werden im Schritt SP₂ die neuen Parameter A₂ und C₁ errechnet,
indem der Wert B₁ zugeführt wird, der im Schritt SP₁ errechnet wurde.
Nachdem diese Operation in den Schritten SP₃ und SP₄ in derselben Weise
wie oben beschrieben durchgeführt ist, werden im Schritt SP₅ neue Parameter
B₃ undC₃ errechnet, indem ein Wert A₄, der im Schritt SP₄ errechnet
wurde, auf den Parameter A angewandt wird. Hierbei wird der
Vorhersagewert U (se) einer Körpertemperatur nach einer bestimmten
Zeit S e errechnet, indem die drei Parameter A₄, B₃ und C₃ verwendet
werden. In den Schritten SP₁ bis SP₄ werden die beiden Arten von Parametern,
die den Parameter A enthalten, alternativ berechnet. Der Grund,
weshalb dieses Verfahren angewandt wird, besteht darin, daß dann, wenn
die drei Arten von Parametern gleichzeitig auf den neuesten Stand gebracht
werden, ein Vorhersagewert (der Anzeigewert einer Körpertemperatur)
stark durch eine Veränderung der Meßdaten beeinflußt und folglich stark
verändert wird. Demgemäß werden nach der Erfindung nur zwei Arten von
Parametern, einschließlich des Parameters A, der den größten Einfluß auf
den Vorhersagewert ausübt, auf den neuesten Stand gebracht, während der
verbleibende Parameter der vorhergehende Parameter ist, wodurch eine
exzessive Abweichung des Anzeigewertes der Körpertemperatur verhindert
wird.
Die Inhalte der Meßdaten, die bei jedem Schritt gespeichert werden, sowie
ein Temperaturgradient K, der auf der Grundlage der gespeicherten Meßdaten
errechnet wird, werden vor der Beschreibung jedes Schrittes beschrieben.
Die Fig. 11 zeigt eine Kurvendarstellung, in der eine Körpertemperaturanstiegskurve
T s innerhalb der Abtastzeit S n abgetastet wird, um die
Temperaturdaten T n zu erhalten. Die Inhalte der Temperaturdaten sind
in der Tabelle 1 dargestellt.
In der Tabelle 1 bezeichnen die Bezugssymbole M a bis M c drei Speicherbereiche,
die sich in einer Temperaturspeicherschaltung befinden, welche
später noch beschrieben wird. T a bis T c sind die Daten, die in den Speicherbereichen
M a bis M c gespeichert werden sollen. T a sind die Temperaturdaten,
die gerade zur Zeit S a abgetastet werden. T b bezeichnet die
Temperaturdaten, die zur unmittelbar vorhergehenden Zeit S b abgetastet
werden; und T c sind die Daten, die zur Zeit S c abgetastet werden, d. h.
zwei Messungen vor der aktuellen Messung. Falls die Abtastzeit S₃, die
in der Fig. 15 dargestellt ist, dem Schritt SP₀ entspricht, sind S a =S₃,
S b =S₂ und S c =S₁, und somit werden die Daten T a im Speicherbereich
M a zu Temperaturdaten T₃, die Daten T b im Speicherbereich M b zu Temperaturdaten
T₂ und die Daten T c im Speicherbereich M c zu Temperaturdaten
T₁. Beim Schritt SP₁, zur Abtastzeit S₄, werden alle Temperaturdaten
zum nächsten Schritt verschoben, weil S a =S₄, S b =S₃ und S c =
S₂ ist, so daß die Daten T a zu Temperaturdaten T₄, die Daten T b zu
Temperaturdaten T₃ und die Daten T c zu Temperaturdaten T₂ werden.
Hierauf werden bei jedem Schritt die Temperaturdaten nacheinander verschoben
und als Daten T a bis T c gespeichert. Eine Kombination der drei
Daten T a bis T c wird verwendet, um die neuen Parameter in jedem Schritt
zu errechnen.
Ein Verfahren für die Berechnung des Temperaturgradienten K als Grundlage
für die Parameterberechnung, bei dem die drei Daten T a , T b und T c
verwendet werden, wird im folgenden beschrieben.
Eine Tangente K₀=dT (s) /dS (s=Sb) der Körpertemperaturanstiegskurve
T (s) , die in der Fig. 12 zur Zeit S b dargestellt ist, welche einen Zwischenpunkt
zwischen den Abtastzeiten S a und S c bedeutet, ist die einzige, die
wirklich erhalten werden muß, wobei die Temperaturdaten T a bis T c verwendet
werden, die den Abtastzeiten S a bis S c entsprechen. Da jedoch die
Tangente K₀ nicht direkt von den drei Temperaturdaten T a , T b und T c
ableitbar ist, wird ein angenäherter Wert
K = Δ T / Δ S (Δ T=T a -T c und Δ S=S a -S c )
des Temperaturgradienten errechnet sowie K=K₀. Wie sich
aus der Fig. 12 ergibt, kann ein Fehler in der obigen Näherung in der
Praxis vernachlässigt werden.
Die Berechnung der Parameter und der Vorhersagevorgang werden nun für
jeden in der Fig. 10 gezeigten Schritt beschrieben.
Wie in der Fig. 10 gezeigt, werden bei diesem Schritt die ersten Parameter
A₀, B₀ und C₀ als vorläufige Werte berechnet. Wenn die Parameterberechnung
beginnt, werden gleichzeitig Gleichungen (2) aus den Temperaturdaten
gebildet, die in den Speicherbereichen M a , M b und M c als T a =T₃, T b =
T₂ und T c =T₁ abgespeichert sind, wie es die Tabelle 1 zeigt, sowie aus
den Abtastzeiten S a , S b und S c , wie es die Fig. 13 zeigt, und zwar auf
folgende Weise:
A₀ = T a + A s (2a)
dU (s) /dS (Sb) = K (2b) (2)
U (Sa) = T a (2c)
In der Gleichung (2) ist A eine Konstante, die statistisch aus einer repräsentativen
Körpertemperaturanstiegskurve erhalten wurde. Der Anfangswert
A₀ des Endpunktparameters ist als vorläufiger Wert gegeben, der
durch Addieren der Konstanten A s zu den Temperaturdaten T a bei der
Abtastzeit S a gewonnen wurde. Die Gleichung (2b) wird so aufgestellt,
daß ein Gradient einer Tangente der Funktionsgleichung (1) bei der Abtastzeit
S b beim unmittelbar vorangegangenen Schritt gleich dem Temperaturgradienten
K ist. Die Gleichung (2c) ist in der Weise gebildet, daß
ein Wert der Funktionsgleichung (1) bei der Abtastzeit S a beim laufenden
Schritt so festgelegt wird, daß er gleich T a ist. Die Einsetzung von
U (s) = A - C / (S a +B )
aus Gleichung (1) in die linke Seite der Gleichung (2b)
der Simultangleichungen (2) sowie von
U (Sa) = A - C / (S a +B )
in die linke Seite der Gleichung (2c) und ihre Auflösung führt zu folgenden
Anfangsparametern:
A₀ = T a + A s (3a)
B₀ = A s /K + S b (3b)
C₀ = A s ²/K (3c)
Aus der Fig. 10 ergibt sich, daß die ersten Parameter A undB berechnet
werden. Wenn die Abtastzeit um einen Schritt nach dem unmittelbar vorangegangenen
Schritt SP₀ verstrichen ist, werden die Temperaturdaten,
die in den Speicherbereichen M a , M b und M c gespeichert sind, als T a =
T₄, T b =T₃ und T c =T₂ aufgefrischt. Hieraus folgt, daß ein neuer Wert
des Temperaturgradienten K auf der Basis der neuen Temperaturdaten errechnet
wird, während die Simultangleichungen (4) wie folgt gebildet
werden:
dU (s) /dS (Sb) = K (4b)
(4)
U (Sa) = T a (4c)
Die Gleichungen (4b) und (4c) entsprechen jeweils den Gleichungen (2b)
und (2c) im Schritt SP₀. Somit können neue Parameter in der gleichen
Weise wie im Schritt SP₀ errechnet werden, d. h., indem
U (s) = A - C / (S+B ) und U (Sa) = A - C / (S a +B )
in der linken Seite der Gleichungen
(4b) und (4c) eingesetzt werden, wobei der Wert des Parameters C gleich
C₀ sein kann, der in dem gerade vorangegangenen Schritt errechnet wurde.
Indem die Gleichungen aufgelöst werden, ergibt sich folgendes:
A₁ = T a + C₀ / (S a +B₁) (5a)
B₁ = C₀ / K - S b (5b)
Hiernach wird ein Vorhersagewert U (Se) der Körpertemperatur nach
einer vorgegebenen Zeit S e , welche die besagte Vorhersagezeit ist, entsprechend
der folgenden Gleichung berechnet, die durch Anwendung der
neu errechneten Parameter A₁ und B₁ sowie des Parameters C₀, der im
vorangegangenen Schritt errechnet wurde, zur Funktionsgleichung (1) führt.
U (Se) = A₁ - C₀ / (S e +B₁)
Die Fig. 14 zeigt eine Kurvendarstellung, die das Verständnis der Simultangleichungen
(4) erleichtert, worin die Parameter A₁ und B₁ so berechnet
werden, daß die Vorhersagekurve U (s) , die man durch die Gleichung (4)
erhält, einen Wert besitzt, der gleich dem Temperaturgradienten K zur
Abtastzeit S b ist und die aktuellen Temperaturdaten T a einschließt.
Die Fig. 15 zeigt ein Verfahren, bei dem man verschiedene Vorhersagekurven
erhält, indem die Parameter A und B aufgefrischt werden. Hierin
stellen U′ (s) und U (s) die Vorhersagekurven dar, die in den Schritten SP₀
bzw. SP₁ erhalten wurden.
Die Vorhersagekurve U′ (s) wird in die X-Richtung durch Δ B umgesetzt,
wobei der Parameter B aufgefrischt wird. Sie wird ferner in dieY-Richtung
durch Δ A übersetzt, wobei der Parameter A auf den neuesten Stand
gebracht wird und hierdurch eine weitere Vorhersagekurve U (s) gebildet
wird.
Aus der Fig. 10 ergibt sich, daß in diesem Schritt die Parameter A und C
berechnet werden. Wenn die Abtastzeit um einen Schritt seit dem vorangegangenen
Schritt SP₁ verstrichen ist, werden die Temperaturdaten, die
in den Speicherbereichen M a , M b und M c gespeichert sind, als T a =T₅,
T b =T₄ und T c =T₃ auf den neuesten Stand gebracht, wie es in der
Tabelle 1 dargestellt ist. Ein neuer Wert des Temperaturgradienten wird
auf der Grundlage der neuen Temperaturdaten berechnet, während die
Simultangleichungen (4) auf die gleiche Weise wie im Schritt SP₁ gebildet
werden:
dU (s) /dS (s=S b ) = K (4b)
(4)
U (Sa) = T a (4c)
Die neuen Parameter werden berechnet, indem
U (s) = A - C / (S+B ) und U (sa) = A - C / (S a +B )
auf der jeweils linken Seite der Gleichungen (4b)
bzw. (4c) eingesetzt werden. Der Wert des Parameters B entspricht hierbei
dem Wert B₁, der beim vorangegangenen Schritt errechnet wurde. Die
Auflösung der resultierenden Gleichungen ergibt:
A₂ = T a + C₁ / (S a +B₁) (6a)
C₁ = (S b +B₁)²K (6c)
Hierauf wird der Vorhersagewert U (Se) der Temperatur nach einer vorgegebenen
Zeit entsprechend der folgenden Gleichung erhalten, indem die
neu errechneten Parameter A₂ und C₁ angewendet werden, die auf der
Funktionsgleichung (1) beruhen, sowie durch Anwendung des Parameters
B₁, der im vorangegangenen Schritt errechnet wurde.
U (Se) = A₂ - C₁ / (S e +B₁)
Die Fig. 16 zeigt ein Verfahren, bei dem verschiedene Kurven erhalten
werden, indem die errechneten Parameter A und C auf den neuesten Stand
gebracht werden, wobei U′ (s) und U (s) die Vorhersagekurven darstellen,
die in den Schritten SP₁ bzw. SP₂ erhalten werden. Die Kurvenform der
Vorhersagekurve U′ (s) wird dadurch geändert, daß der Parameter C aufgefrischt
wird und durch Auffrischen des Parameters A in die Y-Richtung
umgesetzt wird, wobei man die weitere neue Vorhersagekurve U (s) erhält.
Das Verfahren im Schritt SP₃ läuft ebenso ab wie im Schritt SP₁.
Das Verfahren im Schritt SP₄ ist dasselbe wie das des Schrittes SP₂. Die
Vorgänge bei den Schritten SP₁ und SP₂ werden für eine bestimmte Zeitdauer
wiederholt.
Wie die Fig. 10 zeigt, ist der Schritt SP₅ ein Schritt für die Berechnung
der Parameter B und C, wobei bezüglich der Vorhersagekurve U (s) eine
letzte Feineinstellung durchgeführt wird, die korrigiert wurde, damit sie im
wesentlichen mit der Körpertemperaturanstiegskurve T (s) zusammenfällt,
und zwar indem die Berechnungen der Parameter A und B sowie A und C
in den vorangegangenen Schritten SP₁ bis SP₄ wiederholt wurden.
In diesem Schritt werden die folgenden Simultangleichungen (7) eingesetzt:
dU (s) /dS (s=S b ) (7b)
(7)
U (Sb) = T b (7c)
Die Gleichung (7b) entspricht den Gleichungen (2b) und (4b) in den
Simultangleichungen (2) und (4). Die Gleichung (7c) ist jedoch bei diesem
Schritt einmalig. Angesichts der Tatsache, daß die Vorhersagekurve, wie
oben beschrieben, im wesentlichen mit der Körpertemperaturanstiegskurve
zusammenfällt, werden die Parameter B₃ und C₃ so berechnet, daß die
Vorhersagekurve einen Gradienten besitzt, der gleich dem Temperaturgradienten
K zur Abtastzeit S b ist und die Temperaturdaten T b einschließt,
wodurch die Vorhersagekurve genauer an die Körpertemperaturanstiegskurve
angenähert wird. Die folgenden neuen Parameter werden
durch Einsetzen von
U (s) = A - C / (S+B ) und U (Sb) = A - C / (S b +B )
in die linke Seite der Gleichungen (7b) bzw. (7c) errechnet, wobei der
Wert des Parameters A gleich dem Wert A₄ ist, der im vorangegangenen
Schritt errechnet wurde. Die Auflösung der Gleichungen ergibt:
B₃ = (A₄-T b ) / K - S b (8b)
C₃ = (A₄-T b )²/K (8c)
Im Anschluß hieran wird der endgültige Vorhersagewert U (Se) der Körpertemperatur entsprechend der Funktionsgleichung (1) berechnet, wobei die
Parameter B₃ und C₃ erneut im Schritt SP₅ und der Parameter A₄ im
vorangegangenen Schritt als die endgültigen Parameter A e , B e und C e wie
folgt berechnet werden:
U (Se) = A e - C e / (S e +B e )
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen im folgenden beschrieben. Dieselben Bezugszahlen wie in
Fig. 2 bezeichnen die entsprechenden Komponenten in den Fig. 17 und 18.
In der Fig. 17 ist ein Blockschaltbild dargestellt, das eine prinzipielle
Anordnung eines erfindungsgemäßen elektronischen Klinikthermometers
nach dem Vorhersageprinzip zeigt. Eine Temperaturerkennungseinrichtung 1
erkennt eine Temperatur eines zu messenden Bereiches und gibt in zeitlichen
Intervallen die sich ergebenden Werte als elektrische Signale ab.
Die Temperaturerkennungseinrichtung 1 ist mit einer Betriebseinrichtung
2 verbunden. Die Betriebseinrichtung 2 weist eine Parameterbetriebseinrichtung
4 auf und errechnet einen Vorhersagewert einer Gleichgewichtstemperatur,
der auf den Temperaturdaten beruht, die von der Temperaturerkennungseinrichtung
1 kommen. Der sich ergebende Wert wird als elektrisches
Signal auf eine Anzeigeeinrichtung 3 gegeben. Die Parameterberechnungseinrichtung
4 ist eine Einrichtung für die Berechnung der Parameter
einer Funktionsgleichung für die Bereitstellung eines Vorhersagewertes.
Die Anzeigeeinrichtung 3 ist eine Einrichtung für die Umwandlung
des Vorhersagewerteingangssignals der Betriebseinrichtung 2, das als elektrisches
Signal vorliegt, in einen numerischen Wert einer Körpertemperatur,
die dem Vorhersagewert entspricht, wobei der resultierende Wert angezeigt
wird.
Die Fig. 18 stellt ein Blockschaltbild dar, das eine ins einzelne gehende
Anordnung eines erfindungsgemäßen elektronischen Klinikthermometers vom
Vorhersagetyp zeigt. Die Temperaturerkennungseinrichtung 1 wird durch
einen Sensor 5, beispielsweise einen Thermistor, und durch einen Temperaturerkenner
6 gebildet. In der Temperaturerkennungsschaltung 1 werden
die Temperatursignale vom Sensor 5 in Abhängigkeit von Körpertemperaturen
in zeitlichen Abständen auf die Betriebseinrichtung 2 als Temperaturdatensignale
21 und 22 ausgegeben, die den Temperaturdaten T a bis
T c entsprechen, die vom Temperaturerkenner 6 erkannt werden.
Die Betriebseinrichtung 2 enthält eine Meßregelschaltung 7, eine Zeitmeßschaltung
8, eine Temperaturspeicherschaltung 9, die Parameterberechnungsschaltung
4 und einen Vorhersagewertrechner 10. Wenn die Meßregelschaltung
7 das Temperaturdatensignal 21 aus dem Temperaturerkenner 6
erhält und dieselben Betriebsstartbedingungen wie bei dem bekannten Beispiel
vorliegen, d. h., es sind zehn Sekunden verstrichen, seitdem 30°C
oder mehr oder 0,1°C/sec oder mehr erkannt wurden, werden die
Betriebsbefehlssignale 23 in zeitlichem Abstand auf die Parameterberechnungseinrichtung
4 gegeben, und zwar synchron zu den Ausgaben der
Temperaturdatensignale 21 aus dem Temperaturerkenner 6 nach einem bestimmten
Betrieb. Wenn die Parameterberechnungseinrichtung 4 die Signale
aus der Meßregelschaltung 7 erhält, errechnet die Parameterberechnungseinrichtung
4 mehrere Parameter A, B und C einer Funktionsgleichung,
um einen Vorhersagewert für eine Gleichgewichtstemperatur in Abhängigkeit
von Signalen bereitzustellen, die aus der Zeitmeßschaltung 8 und aus
der Temperaturspeicherschaltung 9 entsprechend der vorgegebenen Betriebsweise
kommen. Hierbei werden ein B · A-Signal 34, ein C · A-Signal 35
und ein B · C-Signal 36 (die im folgenden ganz allgemein als Parametersignale
bezeichnet werden) auf den Vorhersagewertrechner 10 gegeben.
Der Vorhersagewertrechner 10 empfängt die Parametersignale 34, 35 und
36 und gibt dann entsprechend vorgegebenen Verfahren resultierende Werte
auf die Anzeigeeinrichtung 3. Es ist zu beachten, daß die Einzelheiten der
Anordnungen und der Betriebsweisen im Hinblick auf die Temperaturerkennungseinrichtung
1, die Meßregelschaltung 7, die Zeitmeßschaltung 8
und die Temperaturspeicherschaltung 9 dieselben sind wie in dem bekannten
Beispiel.
Somit wird bei der Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung die
Parameterberechnungseinrichtung 4 anstelle der Vorhersagewertanzeigeschaltung
15 und des Parameterselektors 16 vorgesehen, welche die Betriebseinrichtung
2 bilden, so daß die Signale in eine Richtung von der
Parameterberechnungseinrichtung 4 auf den Vorhersagewertrechner 10
fließen. Dies unterscheidet sich von dem negativen Rückkopplungsprozeß,
der von dem Vorhersagewertrechner 10, der Vorhersagewertanzeigeschaltung
15 und dem Parameterselektor 16 durchgeführt wird. Im folgenden wird der
Vorgang der Berechnung einesVorhersagewertes beschrieben, wobei die genaue
Anordnung und der Betrieb der Parameterberechnungseinrichtung 4
im wesentlichen unter Bezugnahme auf ein Flußdiagramm in Fig. 19
und auf eine Kurve in der Fig. 20 erläutert werden.
In der Fig. 18 wird die Parameterberechnungseinrichtung 4 von einer
Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11, einem B · A-Rechner 12, einem
C · A-Rechner 13 und einem B · C-Rechner 14 gebildet. Wenn der B · A-
Rechner 12, der C · A-Rechner 13 und der B · C-Rechner 14 ein B · A-
Berechnungssignal 27, ein C · A-Berechnungssignal 28 bzw. ein B · C-
Berechnungssignal 29 erhalten (im folgenden allgemein als Parameterberechnungssignale
bezeichnet), errechnen sie die drei Parameter A, B
und C der Funktionsgleichung, um einen Vorhersagewert bereitzustellen.
Beispielsweise werden die Parameter A und B dadurch berechnet, daß der
B · A-Rechner entsprechend den Schritten SP₁ bis SP₃, die in der Fig. 10
dargestellt sind, betrieben wird.
Die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 empfängt Zeitdatensignale 25
(S a bis S c ), welche die vergangene Zeit angeben, sowie die Temperaturdatensignale
21 (T a bis T c ) aus der Zeitmeßschaltung 8 und der Temperaturspeicherschaltung
9, und zwar jedesmal dann, wenn das Betriebsbefehlssignal
23 aus der Meßregelschaltung 7 zugeführt wird. Jedesmal, wenn die
Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 die erwähnten Signale und Daten
erhält, gibt sie Parameterberechnungssignale 27, 28 und 29, welche die
Daten über die vergangene Zeit und die Temperaturdaten enthalten, auf
die drei Parameterrechner 12, 13 und 14 entsprechend einer Vorschrift ab,
die später noch beschrieben wird. Die Parameterberechnungssignale 27,
28 und 29 werden repräsentiert, beispielsweise ein B · A-Berechnungssignal
27 durch den B · A-Rechner 12. Jedesmal, wenn die Parameterrechner 12,
13 und 14 die Parameterberechnungssignale 27, 28 und 29 erhalten, berechnen
sie bestimmte Parameterdaten und geben sie als Parametersignale
34, 35 und 36 auf den Vorhersagewertrechner 10. Der Vorhersagewertrechner
10 bringt nur diejenigen Parameter A, B und C auf
den neuesten Stand, die den Eingangsparametersignalen entsprechen, berechnet
einen Vorhersagewert entsprechend einer Funktionsgleichung, die
durch die aufgefrischten Parameter bestimmt wird, und gibt den Vorhersagewert
auf die Anzeigeeinheit 3.
Es wird ein Ablauf beschrieben, bei dem der Schritt für die Abtastzeit
S zwei Sekunden benötigt und eine Vorhersagezeit S e bei einem tatsächlichen
Klinikthermometer auf 300 Sekunden festgesetzt wird.
Bei einem realen klinischen Thermometer wird der Wert der Vorhersagezeit
auf 300 Sekunden festgelegt, d. h. auf fünf Minuten, weil angenommen
wird, daß eine Gleichgewichtstemperatur im Mund innerhalb von
fünf Minuten nach der Temperaturerkennung vorliegt. In der Achselhöhle
und im Rektum können die Gleichgewichtstemperaturen nach entsprechenden
Werten der Vorhersagezeit erkannt werden. Beispielsweise beträgt der
Wert in der Achselhöhle zehn Minuten, weshalb folglich die vergangene
Zeit S 600 Sekunden beträgt.
Jedesmal wenn die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 ein Signal aus
der Meßregelschaltung 7 empfängt, erhält sie die Daten der vergangenen
Zeit S sowie die korrespondierenden Temperaturdaten T a , T b und T c aus
der Zeitmeßschaltung 8 und der Temperaturspeicherschaltung 9. In diesem
Fall sind die Daten T a , T b und T c die Temperaturdaten, die zeitweise
in den drei Speicherbereichen M a , M b und M c gespeichert werden, welche
die Temperaturspeicherschaltung 9 bilden, wie es in der Tabelle 1 dargestellt
ist.
Da die Abtastzeit der erwähnten Temperaturerkennung zwei Sekunden beträgt,
sind die vergangenen Zeiten S b und S c diejenigen Werte, die zwei
bzw. vier Sekunden vor dem aktuellen Wert S a vorlagen. Wenn die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 das erste Betriebsbefehlssignal 23 aus
der Meßregelschaltung 7, nachdem der Netzschalter eingeschaltet wurde,
empfängt, wird der Vorgang bei [Schritt SP₀] durchgeführt, und die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 setzt die Parameter A, B und C zurück,
wobei sie diese als Anfangswerte ausgibt, wie oben bereits beschrieben
wurde.
A₀ = T a + A s (3a)
B₀ = A s /K + S b (3b)
C₀ = A s ²/K (3c)
Hierauf wird, wie bereits erwähnt, jeder Wert der Parameter als vorübergehender
Wert verarbeitet. In diesem Zustand gibt die Berechnungszustandsbefehlsschaltung
11 kein Parameterberechnungssignal auf die Parameterrechner,
d. h. den B · A-Rechner 12, den C · A-Rechner 13 und den
B · C-Rechner 14, so daß ein Vorhersagewert nicht berechnet wird. Nach
zwei Sekunden, wenn das Betriebsbefehlssignal 23 aus der Meßkontrollschaltung
7 ausgegeben wird, wird der Vorgang im [Schritt SP₁] durchgeführt,
und die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 empfängt das
Betriebsbefehlssignal 23 sowie die Daten S der vergangenen Zeit und die
entsprechenden Temperaturdaten T a , T b und T c aus der Zeitmeßschaltung
8 bzw. aus der Temperaturspeicherschaltung 9. Jeder Datenwert S sowie
T a , T b und T c wird auf den gerade neuesten Stand gebracht. Die Berechnungszustandsbefehlsschaltung
11 gibt die B · A-Berechnungssignale 27
einschließlich der Daten S über die vergangene Zeit und der Temperaturdaten
T a , T b und T c ab, während der B · A-Rechner 12 diese empfängt,
um einen Parameter B₁ gemäß der folgenden Gleichung zu berechnen:
worin C₀ ein Wert ist, der im vorausgegangenen Schritt erhalten wurde
und als Anfangswert dient. Somit wird der Parameter A₁ nach der folgenden
Gleichung berechnet:
A₁ = T a + C₀ / (S a +B₁) (5b)
Die Parameter B₁ und A₁, die nach den Gleichungen (5a) und (5b) berechnet
wurden, werden als B · A-Signal 34 abgegeben.
Der Vorhersagewertrechner 10 frischt einen Wert eines Parameters entsprechend
einem Eingangssignal auf und bestimmt die Funktionsgleichung
(1) für die Bereitstellung eines Vorhersagewertes, wobei ein Vorhersagewert
U gemäß folgender Gleichung berechnet wird:
U (Se) = A₁ - C₀ / (300+B₁) (1a)
Dies ist ein Wert, den man durch Einsetzen der Parameter A, B und C in
die Funktionsgleichung (1) erhält, wobei die Vorhersagezeit S e der vergangenen
Zeit S zu 300 Sekunden angenommen wird. Hierauf wird der
Vorhersagewert U (Se) , der über die Gleichung (1a) berechnet wird, auf
eine Anzeigeeinrichtung 3 als Vorhersagewert 33 gegeben. Auf diese Weise
wird ein entsprechender Zahlenwert angezeigt. Wenn ein Signal aus der
Meßregelschaltung 7 wieder in die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11
gegeben wird, wird der Vorgang bei [Schritt SP₂] durchgeführt, und die
Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 gibt das C · A-Berechnungssignal
28 auf den C · A-Rechner 13. Der C · A-Rechner 13 berechnet die entsprechenden
Parameter C₁ und A₂ entsprechend folgender Gleichung:
C₁ = K × (S b + B₁)² (6c)
Der Wert des Parameters A₂ kann entsprechend diesem Ergebnis wie folgt
gegeben sein:
A₂ = T a + C₁ / (S a +B₁) (6a)
In den Gleichungen (6a) und (6c) ist der Wert des Parameters B₁ derjenige,
den man erhält, wenn der Parameter B · A im vorangegangenen
Schritt berechnet wird. Die Werte der Parameter C₁ und A₂, die man
gemäß den Gleichungen (6a) und (6c) erhält, werden als C · A-Signal
35 ausgegeben. Hierauf werden in dem Vorhersagewertrechner 10 die
Werte der Parameter C und A entsprechend dem C · A-Signal 35 auf den
neuesten Stand gebracht, wodurch die Funktionsgleichung (1) bestimmt ist
und wobei der Vorhersagewert U (Se) entsprechend der Gleichung (1b)
berechnet und der resultierende Wert auf die Anzeigeeinrichtung 3 als
Vorhersagewertsignal 33 gegeben wird.
U (Se) = A₂ - C₁ / (300+B₁) (1b)
In diesem Fall wird der Vorhersagewert, der angezeigt wurde, aufgefrischt.
Nach zwei Sekunden wird das Betriebsbefehlssignal 23 wieder aus der Meßregelschaltung
7 gegeben und der Vorgang gemäß [Schritt SP₃] durchgeführt.
Somit wird derselbe Vorgang wie beim zweiten Schritt wiederholt,
d. h. vier Sekunden vor der aktuellen Zeit. Wenn das Betriebsbefehlssignal
23 in die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 eingegeben wird,
gibt die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 das B · A-Berechnungssignal
27 ab, das die Daten der vergangenen Zeit und die Temperaturdaten
enthält, berechnet die Parameter B₂ und A₃ und gibt dann das
B · A-Signal 34, das hierzu entspricht, auf den Vorhersagewertrechner 10.
Im Vorhersagewertrechner 10 werden die Daten der Parameter entsprechend
dem B · A-Signal 34 aufgefrischt, um die Funktionsgleichung (1) zu bestimmen,
wobei der Vorhersagewert U (Se) berechnet und der Wert auf die
Anzeigeeinrichtung 3 als Vorhersagewertsignal 33 gegeben wird. Der B · A-
Rechner 12 und der C · A-Rechner 13 werden alternativ betrieben, bis
die vorbestimmte Bedingung erfüllt ist, so daß die Parameter B und A
sowie C und A wiederholt berechnet werden. Obwohl bei diesem Ausführungsbeispiel
die vorgegebene Bedingung das Vergehen eines bestimmten
Zeitabschnittes bedeutet, kann sie beispielsweise der Zahl der Betriebszyklen
des B · A-Rechners 12 und des C · A-Rechners 13 entsprechen. Nachdem
die Bedingung erfüllt ist, wenn die Berechnungszustandsbefehlsschaltung
11 ein Signal vom Meßregelsignal 7 erhält, wird der Vorgang beim [Schritt
SP₅] durchgeführt, und die Berechnungszustandbefehlsschaltung 11 gibt
das B ·C-Berechnungssignal 29, das die Daten der vergangenen Zeit und
die Temperaturdaten enthält, auf den B · C-Rechner 14. Der B · C-
Rechner 14 empfängt das Berechnungssignal 29, berechnet die Werte der
Parameter B₃ und C₃ gemäß der folgenden Gleichungen und gibt diese auf
den Vorhersagewertrechner 10.
B₃ = (A₄-T b ) / K - S b (8b)
C₃ = (A₄-T b )²/K (8c)
worin der Parameter A₄ derjenige Wert ist, der berechnet wurde, als der
Parameter B · A oder C · A im vorangegangenen Schritt berechnet wurde.
Der Vorhersagewertrechner 10 empfängt das B · C-Signal 36, das den
Parametern B₃ und C₃ entspricht, bestimmt die Funktion (1) auf dieselbe
Weise wie oben beschrieben, berechnet den Vorhersagewert U (Se) und gibt
den resultierenden Wert auf die Anzeigeeinheit 3. Gleichzeitig wird ein
Summer oder dergleichen betätigt um anzuzeigen, daß der angezeigte Wert
der endgültige Vorhersagewert ist.
Der gerade beschriebene Vorgang wird im folgenden zusammengefaßt.
Wenn die vorgegebene Bedingung (10 Sekunden sind vergangen, seitdem
30°C oder mehr oder 0,1°C/sec oder mehr erkannt wurden) erfüllt ist
und der Vorgang beginnt, werden die Werte der Parameter A, B und C auf
die Anfangswerte zurückgesetzt. Sodann werden die Parameter B und A
sowie die Parameter C und A berechnet. Dieser Vorgang wird in den folgenden
Schritten wiederholt, wobei der Vorhersagewert jedesmal aufgefrischt
wird. Diese aufgefrischten Werte werden nacheinander angezeigt.
Die Werte der Parameter B e und C e werden nach der vorgegebenen Zeitspanne
berechnet, und der letzte Vorhersagewert U (Se) wird angezeigt,
während der Summer ein Geräusch abgibt.
In der Fig. 20 sind charakteristische Kurven dargestellt, die mehrere Vorgänge
entsprechend der Methode der Berechnung des Vorhersagewertes
vom Beginn der Temperaturerkennung bis zur Anzeige des endgültigen Vorhersagewertes
zeigen. Die Werte 0, 2, 4, . . . in der Fig. 20, die vergangene
Zeiten S entlang der Abszisse darstellen, werden von der Temperaturerkennungseinrichtung
1 erkannt. Jeder Wert stellt eine Zeit dar, zu der
die Temperaturdaten ausgegeben werden, wobei jeder Wert mit einer Zeitgabe
synchron läuft, wenn die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 ein
Signal auf jeden der Parameter-Rechner 12, 13 und 14 gibt. Die vergangene
Zeit ist nicht eine Zeit, die vom Beginn der Temperaturerfassung an gezählt
wird, sondern eine Zeit, die dadurch gezählt wird, daß die Erkennungsstartzeit
in der Betriebseinrichtung 2 auf null Sekunden gesetzt
wird. Folglich bezeichnen die Bezugssymbole T (0), T (2), . . . aktuelle
Temperaturen, wenn die vergangenen Zeiten S 0, 2, . . . sind. Sie werden
als durchgehende Kurven T (s) aufgezeichnet. Das Bezugssymbol T (300)
bezeichnet eine Gleichgewichtstemperatur, die 300 Sekunden nach der Erkennung
der Temperatur im Mund festgestellt wird. Die Bezugssymbole
U (0), U (2), . . . bezeichnen Vorhersagewerte, die berechnet werden, wenn
die Werte der vergangenen Zeiten S gleich 0, 2, . . . sind. Änderungen
des Wertes im Verlaufe der Zeit werden durch U (s) dargestellt. Außerdem
werden die Funktionen für die Bereitstellung der Vorhersagewerte U (0)
bis U (10) jeweils durch die Kurven U ABC bis U BC verdeutlicht, die durch
gestrichelte Linien dargestellt sind. Somit entsprechen die auf der Grundlage
der Funktionsgleichung (1) errechneten Werte bei der verflossenen
Zeit S nach 300 Sekunden den Vorhersagewerten U (0) bis U (10), ganz wie
bei der Gleichgewichtstemperatur.
Wenn der Netzschalter eingeschaltet wird und die Erkennung der Temperatur
beginnt, steigt die Temperatur an, während die Temperaturwerte
als Kurve T (s) aufgezeichnet werden. Hierauf wird dann, wenn die vorgegebene
Bedingung (daß zehn Sekunden verstrichen sind, seitdem 30°C oder
mehr oder 0,1°C/sec oder mehr erkannt worden sind) zur Zeit S gleich
null erfüllt ist, das Betriebsbefehlssignal 23 von der Meßregelschaltung 7
abgegeben, wobei dei Parameter A, B und C auf die Anfangswerte zurückgesetzt
werden. Obwohl der Vorhersagewert in der Praxis zu dieser Zeit
nicht berechnet wird, wird ein Vorhersagewert der Einfachheit halber errechnet
und als U (0) angezeigt. Nach zwei Sekunden, wenn ein Signal
eingegeben wird, werden die Werte der Parameter B und A berechnet und
eine Funktionsgleichung bestimmt, um die Kurve U BA darzustellen. Auf
diese Weise wird der Vorhersagewert U (2) berechnet. Vier Sekunden nach
dem Start werden die Werte der Parameter C und A auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben berechnet, und es wird eine Funktionsgleichung für
die Aufzeichnung der Kurve U CA festgelegt, wobei man den Vorhersagewert
U (4) erhält. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis eine bestimmte
Zeit vergangen ist. Es sei angenommen, daß diese Bedingung nach zehn
Sekunden erfüllt ist. Die Werte der Parameter B und C werden berechnet,
und eine Funktionsgleichung für die Bereitstellung der Kurve U BC wird
bestimmt, wodurch man den endgültigen Vorhersagewert U (10) erhält.
Die Fig. 19 stellt ein Flußdiagramm dar, welches im einzelnen die Funktionsweise
des im Blockschaltbild der Fig. 17 gezeigten Thermometers
wiedergibt. In den Schritten 100 bis 108 werden in der Hauptsache die
Vorgänge der Temperaturerkennung und der Fehlererkennung gezeigt. Bei
den Fehlererkennungsschritten wird erkannt, ob die Temperatur ordnungsgemäß
bemessen wurde oder nicht, wobei ein Zustand des Temperaturanstiegs
stets angezeigt wird. Wenn festgestellt wird, daß die Messung
inkorrekt war, so wird die Determination informiert und die weitere Durchführung
gestoppt. Da dieser Vorgang nicht in unmittelbarem Zusammenhang
zur vorliegenden Erfindung steht, wird auf seine ausführliche Beschreibung
verzichtet. Die Abzweigungsschritte unterhalb des Entscheidungsschrittes
109 werden nach den Betriebsarten M klassifiziert, die durch die
Zahlenwerte 1 bis 5 dargestellt werden. Jede Betriebsart wird durch einen
Zustand bestimmt, wenn ein Vorhersagewert berechnet wird, so daß der
Fluß zu einer Abzweigung fortschreitet, der einem Zahlenwert der Betriebsart
M im Entscheidungsschritt 109 entspricht. In der Abzweigung,
die der Betriebsart 1 entspricht, wird eine Bedingung angezeigt, bei der
die Parameter einer Funktionsgleichung berechnet werden oder auch nicht,
während ein Anfangswert jedes Parameters nach dem Start des Vorgangs
vorgesehen ist. In den Abzweigungen, die den Betriebsarten 2 bis 4 entsprechen,
werden die Parameter berechnet. In der Abzweigung, die der
Betriebsart 5 entspricht, wird der erwähnte Fehler oder dergleichen angezeigt
und der Vorgang gestoppt. Bei den Schritten 123 bis 127 erhält
man einen Vorhersagewert entsprechend den errechneten Parametern; der
Vorgang bezüglich der Anzeige wird durchgeführt und der Summer betätigt.
Der Netzschalter wird beim Schritt 100 eingeschaltet, und dieser Vorgang
wird so lange wiederholt, bis die vorgegebenen Bedingungen, die in der
Fig. 17 dargestellt sind, erfüllt sind. In diesem Fall können die vorgegebenen
Bedingungen solche sein, wie sie bei dem bekannten Beispiel
vorliegen. Um jedoch die Genauigkeit zu verbessern und die Rechenzeit zu
verkürzen, werden die Bedingungen wie folgt festgelegt:
- (i) Die abgelaufene Zeit S beträgt vier Sekunden oder mehr.
- (ii) Die Temperaturdaten T₀ sind 34°C oder mehr.
- (iii) Der Temperaturgradient K fällt innerhalb des Bereiches von 0,02 bis 0,06°C.
Die Bedingung (i) wird festgelegt, weil die Zeit, die erforderlich ist, um
alle Temperaturdaten T₀, T₂ und T₄ im Schritt 104 zu speichern, vier
Sekunden nach dem Einschalten beträgt.
Wenn alle Bedingungen (i) bis (iii) erfüllt sind und die Meßregelschaltung
7 ein Signal auf die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 abgibt, bewegt
sich der Fluß auf Schritt 111 zu, in dem ein Wert einer Konstanten A₁
ausgelesen wird. Die Anfangswerte der Parameter A, B und C für die
Funktionsgleichung (1) werden errechnet. Im Schritt 113 wird die Betriebsart
M auf 2 gesetzt, wobei die Vorbereitung für die Abgabe eines Signals
zum B · A-Rechner 12 durchgeführt wird. Die Meßregelschaltung 7 gibt
ein Signal auf die Zeitmeßschaltung 8. Im Schritt 114 wird die vergangene
Zeit S mit S=0 zurückgesetzt, und die Zeitmeßschaltung 8 beginnt erneut
mit der Messung der Zeit. Wenn die Meßregelschaltung 7 aufeinanderfolgende
Ausgangssignale abgibt, führt die Berechnungszustandsbefehlsschaltung
11 dem B · A-Rechner 12 ein Signal zu, wobei die Werte der
Parameter B und A in den Schritten 115 und 116 berechnet werden. Nachdem
die Betriebsart M auf 3 gesetzt und die Vorbereitung für die Berechnung
der Parameter C und A im Schritt 117 durchgeführt ist, wird
der Schritt 123 mittels des Vorhersagewertrechners 10 ausgeführt und ein
Vorhersagewert U berechnet. Der Vorhersagewert U wird auf der Anzeigeeinheit
3 während des Anzeigeverarbeitungsschrittes 127 angezeigt, indem
die Anzeigemarkierung F 1 im Schritt 124 auf eine logische "1" gesetzt
wird. Im Schritt 125 wird erkannt, ob die Bedingung zum Anhalten der
Berechnung der Parameter erfüllt ist oder nicht. Im vorliegenden Fall
wird die Bedingung wie folgt festgelegt:
- (iv) Die abgelaufene Zeit S beträgt zehn Sekunden oder mehr.
Im Entscheidungsschritt 126 wird ein Summer so eingestellt, daß er ein
Geräusch erzeugt, wenn die Bedingung erfüllt ist, wobei ein endgültiger
Vorhersagewert angezeigt wird, während die Determination durch den
Summer informiert wird.
Außerdem wird im Entscheidungsschritt 120 S₁ auf acht Sekunden festgelegt,
um die Bedingung wie folgt zu bestimmen:
- (v) Die verstrichene Zeit S beträgt acht Sekunden oder mehr.
Die vorstehende Bedingung wird so festgelegt, daß die Berechnungen der
Parameter B und A sowie C und A zweimal alternativ wiederholt werden.
Die Parameter B und C werden einmal als Endwerte berechnet, und der
Vorgang der Berechnung der Parameter A, B und C ist beendet.
Nachdem die Parameter B und A in den Schritten 115 und 116 berechnet
worden und eine Reihe von Operationen bis zum Schritt 124 beendet worden
sind, wird dann, wenn die obige Bedingung im Entscheidungsschritt
25 nicht erfüllt wird, die Anzeige in der Anzeigeeinrichtung 3 im Schritt
127 durchgeführt, worauf der Fluß zu Schritt 101 zurückkehrt. Der Fluß
schreitet auf Schritt 109 zu, wobei die obigen Vorgänge wiederholt werden.
Anschließend werden die Schritte 118 und 119 nacheinander ausgeführt,
wenn die Berechnungszustandsbefehlsschaltung 11 ein Signal auf den C · A-
Rechner 13 aufgrund eines Eingangssignals von der Meßregelschaltung 7
gibt. Da die gerade vergangene Zeit S vier (Sekunden) beträgt, bestimmt
der Schritt 120, daß die Bedingung (v) nicht erfüllt ist. Der Fluß wendet
sich nun dem nächsten Schritt 122 zu, um die Betriebsart M auf 2 zu
setzen; sodann wendet er sich wieder den Schritten 115 und 116 zum Berechnen
der Parameter B und A zu. Anschließend wird der Vorgang der
Parameterberechnung auf dieselbe Weise wie oben beschrieben durchgeführt,
und die Parameter C und A werden in den Schritten 118 und 119
berechnet, wenn die vergangene Zeit acht Sekunden beträgt. Da die Bedingung
(v) im Entscheidungsschritt 120 erfüllt wird, wendet sich der
Fluß dem Schritt 121 zu, in dem die Betriebsart M auf 4 gesetzt wird.
Wenn die vergangene Zeit S zehn Sekunden beträgt und der Fluß von dem
Entscheidungsschritt 109 auf den Schritt 128 übergeht, werden die Werte
der Parameter B und C berechnet, und der Fluß wendet sich den Schritten
129, 123 und 124 in der angegebenen Reihenfolge zu. Da die Bedingung
(iv) im Entscheidungsschritt 125 erfüllt ist, wird im Schritt 126 eine
Summer-Fehlanzeige F 2 auf eine logische "1" gesetzt. Während des Schrittes
127 wird ein Vorhersagewert angezeigt und zur gleichen Zeit der Summer
betätigt, wobei alle Schritte beendet werden. Obwohl die Bedingungen
(iv) und (v), wie beschrieben, in den Schritten 125 und 120 gesetzt werden,
kann die Methode der Parameterberechnung durch Setzen dieser Bedingungen
geändert werden, was anhand eines Beispiels erläutert wird. In den
Schritten 125 und 120 werden die Bedingungen jeweils wie folgt geändert:
- (vi) Die verstrichene Zeit S beträgt 14 Sekunden oder mehr.
- (vii) Die verstrichene Zeit S beträgt 12 Sekunden oder mehr.
Indem die Bedingungen (vi) und (vii) in dieser Weise verändert werden,
wird eine Berechnung der Parameter B und A in der Betriebsart 2 und
eine Berechnung der Parameter C und A in der Betriebsart 3 dreimal
alternativ wiederholt. Schließlich werden die Parameter B und C im Schritt
125 berechnet. Auf ähnliche Weise läuft der Vorgang ab, wenn die Bedingungen
in den Schritten 125 und 120 wie folgt gesetzt werden:
- (viii) Die verstrichene Zeit S beträgt 18 Sekunden oder mehr.
- (ix) Die verstrichene Zeit S beträgt vier Sekunden oder mehr.
Die Berechnungen in den Betriebsarten 2, 3 und 4 werden nacheinander
ausgeführt, wobei sie einen Zyklus bilden. Dieser Zyklus wird dreimal
wiederholt. Die Betriebsart M wird im Schritt 129 auf 2 gesetzt, um der
Situation zu genügen, bei welcher die obige Situation realisiert wird.
Obwohl in den beiden oben beschriebenen Fällen die optimale Genauigkeit
eines Vorhersagewertes bezüglich einer Gleichgewichtstemperatur verbessert
werden kann, ist verhältnismäßig viel Zeit erforderlich, um alle
Berechnungen dieser Parameter durchzuführen und einen endgültigen Vorhersagewert
anzuzeigen. Die Bedingungen (vi) und (v), die in dem Ausführungsbeispiel
gezeigt sind, erfüllen sowohl die Bedingung der Vorhersagegenauigkeit
als auch die der Vorhersagezeit.
Claims (6)
1. Elektronisches Thermometer vom Vorhersagetyp, insbesondere für die
Verwendung in Kliniken, mit einer Temperaturerkennungseinrichtung,
welche die Temperatur eines zu messenden Körperteils erfaßt; mit einer
Betriebseinrichtung, welche eine Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur
entsprechend einer vorgegebenen Funktionsgleichung erzeugt, die auf
der Temperatur beruht, welche von der Temperaturerkennungseinrichtung
erfaßt wurde und mit einer Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines von der
Betriebseinrichtung errechneten Wertes, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß die Betriebseinrichtung eine Temperaturspeichereinrichtung enthält, in der wenigstens zeitweise mehrere Temperaturdaten gespeichert werden können, die von der Temperaturerkennungseinrichtung erfaßt worden sind;
- b) daß eine Zeitmeßeinrichtung zum Messen der verstrichenen Zeit seit der Temperaturerkennung und zum Ausgeben von Daten über die vergangene Zeit vorgesehen ist;
- c) daß eine Parameterberechnungseinrichtung für den Empfang der verschiedenen Temperaturdaten und der Daten betreffend die verstrichene Zeit vorgesehen ist, die die Parameter der Funktionsgleichung berechnet; und
- d) daß ein Vorhersagewert-Rechner vorgesehen ist, der eine Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur entsprechend der Funktionsgleichung berechnet, wobei Parameter verwendet werden, die durch die Parameterberechnungseinrichtung auf den neuesten Stand gebracht worden sind.
2. Elektronisches Thermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionsgleichung
lautet, worin U ein Vorhersagewert der Körpertemperatur ist, der entsprechend
der Funktionsgleichung berechnet wurde, S die vergangene Zeit
bedeutet, A ein Endpunktparameter für das parallele Schieben einer vorhersagemäßig
erzeugten Körpertemperaturkurve ist, welche durch die
Funktionsgleichung in Richtung der Y-Achse aufgezeichnet wird, wobei
diese Richtung diejenige Richtung bedeutet, in welcher die Temperatur
sich erhöht oder vermindert, B ein Startpunktparameter für das parallele
Verschieben der vorhersagemäßig erzeugten Körpertemperaturkurve auf
der X-Achse ist, wobei die Richtung der X-Achse die zu- und abnehmende
Zeit anzeigt, und C ein Gradientenparameter zum Ändern der Kurvenform
der vorhersagemäßig betriebenen Körpertemperatur in Richtung der X-
oder Y-Achse ist.
3. Elektronisches Thermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Parameterberechnungseinrichtung drei Parameterrechner zum Berechnen
der drei Parameter A, B und C enthält, wobei zwei der drei
Parameter kombiniert werden, und daß eine Berechnungszustandsbefehlsschaltung
vorgesehen ist, welche die Durchführungsbefehlssignale auf die
drei Parameterrechner entsprechend einer vorgegebenen Reihenfolge gibt.
4. Elektronisches Thermometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorhersagewert-Rechner die Gleichgewichts- oder Beharrungstemperatur
gemäß der Funktionsgleichung berechnet, indem zwei neue
Parameter zugeführt werden, die gerade von der Parameterberechnungseinrichtung
berechnet wurden, und ein verbleibender Parameter, der
durch die Parameterberechnungseinrichtung in einem unmittelbar vorangegangenen
Schritt berechnet wurde.
5. Elektronisches Thermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bearbeitungsschritt eine Meßregelschaltung aufweist, welche die
Temperaturen fortlaufend anzeigt, die intermittierend von der Temperaturerkennungseinrichtung
zugeführt werden, und welche den Betrieb der
Zeitmeßschaltung und der Parameterberechnungseinrichtung regelt, wobei
die Meßregelschaltung ein Vorhersagebetriebsstartsignal auf die Zeitmeßschaltung
gibt, indem eine Vorhersagebetriebsstartbedingung gemäß einer
Bedingung bestimmt wird, welche durch die Temperaturdaten festgelegt
ist, und wobei das Betriebsbefehlssignal auf die Parameterberechnungseinrichtung
gegeben wird, und zwar gleichzeitig mit einem Abtastvorgang der
Temperaturerkennungseinrichtung.
6. Elektronisches Thermometer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorhersagebetriebsstartbedingung durch Daten der nach der Inbetriebnahme
vergangenen Zeit der Temperatur und des Temperaturgradienten
bestimmt wird.
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