DE3733494C2 - - Google Patents
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- DE3733494C2 DE3733494C2 DE3733494A DE3733494A DE3733494C2 DE 3733494 C2 DE3733494 C2 DE 3733494C2 DE 3733494 A DE3733494 A DE 3733494A DE 3733494 A DE3733494 A DE 3733494A DE 3733494 C2 DE3733494 C2 DE 3733494C2
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
- H04R5/00—Stereophonic arrangements
- H04R5/027—Spatial or constructional arrangements of microphones, e.g. in dummy heads
Description
Das bekannte sogenannte Kunstkopfübertragungsverfahren
hat eine beachtliche Qualität der Schallübertragung in
Verbindung mit Kopfhörerwiedergabe ermöglicht. Die Kom
patibilität mit Lautsprecherwiedergabe ist jedoch nicht
gelungen. Die Bemühungen, anstelle der Freifeldentzer
rung sowohl des Kunstkopfes als auch des Kopfhörers die
Diffusfeldentzerrung anzuwenden, haben die Möglichkeit
der Kompatibilität näher gebracht. Andererseits ist die
Anwendung des Kunstkopfes in der praktischen Übertra
gungstechnik durch seine Größe ein optischer Störfaktor
und daher nicht immer einsetzbar.
Die österreichische Patentschrift 3 37 279 zeigt eine
Anordnung zur stereophonischen Aufnahme von Schallereig
nissen mittels zweier benachbarter Schallempfänger, de
ren Hauptempfangsrichtungen den Schenkeln eines (stump
fen) Winkels entsprechen. Die beiden Schallempfänger
weisen bis etwa 500 Hz eine kugelförmige Richtcharakte
ristik auf, oberhalb der Übergangsfrequenz ist dagegen
eine einseitige Richtcharakteristik vorgesehen. Die Ein
spracheöffnungen der Schallempfänger sind dabei einander
abgewandt und zudem etwa 18-21 cm voneinander ent
fernt. Eine dem natürlichen Hören ähnliche nach vorne
orientierte Richtcharakteristik wird entweder durch eine
Neigung der Schallempfänger nach vorne (mit einem von
den Hauptachsen eingeschlossenen Winkel von etwa 135°)
oder bei sich diametral gegenüber liegenden Einsprache
öffnungen (eingeschlossener Winkel gleich 180°) durch
Ohrmuschelnachbildungen im Bereich der Einspracheöffnun
gen erreicht. Die Ohrmuschelnachbildungen sind dabei in
der natürlichen Stellung ausgerichtet und bewirken da
durch eine Richtwirkung nach vorne. Diese Aufnahmeein
richtung kann in der Praxis nicht voll befriedigende
Ergebnisse liefern.
Aus der DE-OS 19 27 401 sind Kunstköpfe bekannt, bei
denen Mikrophon und Ohrnachbildung entfernt werden kön
nen. Ein Mikrophon und eine Ohrnachbildung bildet dabei
eine Einheit. Wenn beide Einheiten aus dem Kunstkopf
herausgenommen werden, so handelt es sich um Einzelele
mente, die keine gegenseitige Zuordnung zueinander auf
weisen. Damit sind aber auch in diesem Zustand keine
definierten Aufnahmeverhältnisse gegeben, so daß eine
Verwendung im Sinne der Kunstkopfmikrophonie in diesem
Zustand weder möglich noch beschrieben ist.
Aus dem Aufsatz "Kopf-Stereomikrophon für Amateure" in
der Funkschau 1976, Heft 9, Seiten 971-973 (305-307) ist
es bekannt, daß die Kunstkopfmikrophonie zur Verbesse
rung der Qualität von der einfachen Kopfnachbildung auf
detaillierte Nachbildungen des Kopfes, z. B. Haare, Bart
u. dgl. übergeht. Demgegenüber wird erfindungsgemäß ent
gegen dieser Tendenz auf den Kunstkopf an sich überhaupt
verzichtet.
Das Problem, daß Kunstkopfaufnahmen nur in der Wieder
gabe mit Kopfhörern brillant sind, jedoch bei Lautspre
cherwiedergabe diese Qualität vermissen lassen, ist aus
dem Aufsatz "Natürliches Hören mit künstlichem Kopf",
Funkschau 1983, Heft 6, Seiten 41-44 bekannt. In dieser
Literaturstelle ist ein Kunstkopfmikrophon beschrieben,
dessen Aufnahmen sich auch für Lautsprecherwiedergabe
eignen. Die Ursache liegt darin, daß üblicherweise die
Mikrophonanordnungen so getroffen sind, daß an Stelle
einer Freifeldentzerrung eine Diffusfeldentzerrung
durchgeführt wird. Für die Diffusfeldentzerrung ist eine
Reihe von Koppelelementen zusätzlich erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Kompatibilität von
Kopfhörer- und Lautsprecherwiedergabe zu verbessern.
Die Erfindung zeigt, daß eine
qualitative Übertragung über Lautsprecher realisierbar ist,
ohne daß der eingangs beschriebene Aufwand notwendig wäre. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß dann, wenn man sich einerseits
bezüglich des Kunstkopfes lediglich auf die Ohrmuscheln
beschränkt und andererseits Mikrophone mit der Eigenschaft verwendet,
daß sie im niedrigen Frequenzbereich bis etwa 1500 Hz
als Richtmikrophone arbeiten und im Frequenzbereich darüber
mit spektraler Auflösung der Außenohrübertragungsfunk
tion, eine auch für Lautsprecher geeignete qua
litative Wiedergabe erreichbar ist. Überdies ergibt
sich noch der Vorteil, daß durch Einflußnahme auf die
Richtcharakteristik bzw. die Ohrmuschelstellung zusätzliche
akustische Effekte erzielbar sind. Dabei vermeidet die
Erfindung die Anwendung einer vollständigen Nachbildung
eines menschlichen Kopfes und ermöglicht überdies eine
Vielzahl von Varianten des Schallempfanges.
Eine besonders natürliche Aufnahme bzw. Wiedergabe der
Schallereignisse wird insbesondere dann erreicht, wenn die
Stellung der Ohrmuschelöffnungen derjenigen des mensch
lichen Kopfes entspricht.
Die bekannten Kunstköpfe enthalten innerhalb der Kopf
nachbildung an den Ohrmuscheln angeschlossene Druckemp
fänger vornehmlich auf elektrostatischer Basis, die zur
Freifeldentzerrung ein oder mehrere passive Filter ent
halten. Diese Maßnahmen haben Störungen der kammfilter
artigen Ohrresonanzen nicht verhindern können. Eine ver
besserte Ausführung hat die Diffusfeldentzerrung durch
einen radial angeordneten Ohrkanal nebst einem Koppler
vor der Mikrophonkapsel erbracht.
Im Vordergrund steht die Frage der Kompatibilität von
Kopfhörer und Lautsprecherwiedergabe. Sie ist beim
Kunstkopfverfahren schon dadurch nicht erfolgreich, weil
die Richtwirkung der Mikrophone, die für biphones Wie
dergabeverfahren, das derzeit ausschließlich für Schal
laufnahmen verwendet wird und eine Auslöschung durch die
Richtcharakteristik bis zu 25 db verlangt, nur 10 db
beim Kunstkopfverfahren erreicht. Damit ist die Aufnahme
ähnlich der von zwei Kugelmikrophonen mit geringer
Richtwirkung durch Abstand und Druckstau nicht zufrie
denstellend. Damit entstehen Klangverfälschungen und
andere Übertragungsfehler, die sich zur Wiedergabe mit
tels Lautsprecher nicht eignen.
Die von herkömmlichen Cardioidmikrophonen aufgenommenen
Stereosignale hingegen sind ohne Kammfilterstruktur ei
nes menschlichen Ohres. Wenn diese Signale durch Laut
sprecher an das Ohr des Zuhörers kommen, sollten seine
Ohren durch ihre richtungsabhängigen Resonanzen Entfer
nung und Richtung des Schallereignisses erkennen. Da die
Schallsignale jedoch nicht in der Richtung eintreffen,
die mit dem originalen Schallereignis übereinstimmen,
ist die Bildung der richtigen Originalsignale nicht mehr
möglich. Es bleibt nur der Intensitätseffekt des bipho
nen Wiedergabeverfahrens übrig.
Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung weisen die aus
z. B. Silikon-Kautschuk hergestellten Ohrmuscheln in
natürlicher Größe des menschlichen Ohres an der An
schlußstelle des menschlichen Ohrkanals, in seinem Ver
lauf oder am Ende desselben ein Mikrophon mit bevorzugt
einseitiger Richtwirkung, zweckmäßig der Elektrettype
auf. Derartige Mikrophone mit dieser Richtwirkung ermög
lichen durch die weich gelagerte Membran, bei Kondensa
tortypen bei etwa 1000 Hz, bei dynamischen Wandlern bei
etwa 200 Hz, die Impedanz des Trommelfells zu erreichen.
Im Frequenzbereich über etwa 1500 Hz, in dem die Ohrmu
scheln durch ihre Ohrresonanzen in Kammfilterstruktur
für den psychoakustischen Effekt des Richtungs- und Ent
fernungshörens maßgebend sind, entstehen keine störenden
Einflüsse.
Die Schallaufnahme erfolgt durch die Membran des Mikro
phons, die eine dem natürlichen Trommelfell ähnliche
Impedanz aufweist, so daß keine Reflexionen auftreten.
Unter etwa 1500 Hz arbeiten die Mikrophone mit einseiti
ger Richtwirkung bei Stellung der Ohrmuscheln entspre
chend dem menschlichen Kopf unter einem Winkel von etwa
105 Grad, da die Dimension der Ohrmuschel als Umweg
scheibe für den Druckgradienten wirkt.
Während am menschlichen Kopf unter 1500 Hz sowohl die
Zeitdifferenz als auch die Intensitätsdifferenz abhängig
vom Einfallswinkel der Schallwellen ist, ist für Stereo
übertragung mit zwei Ohrmuschelnachbildungen und daran
angeschlossenen Richtmikrophonen gemäß der Erfindung nur
die Intensität wirksam. Durch die Form der Richtcharak
teristik sowie durch Drehung oder Neigung der Ohren kön
nen im Gegensatz zum Kunstkopf vielerlei Effekte in der
Übertragungstechnik erzielt werden.
Für die Größe des Druckgradienten des im niedrigen Fre
quenzbereich wirkenden Richtmikrophons ist die Gesamt
fläche der Ohrmuschel verantwortlich, während im Bereich
über 1500 Hz die Hohlräume der Ohrmuschel mit ihren cha
rakteristischen Vertiefungen entscheidend durch die Aus
bildung ihrer Kammfilterstruktur sind. Im niedrigen Fre
quenzbereich ist bis zu einer Ausdehnung der menschli
chen Ohrmuschel auf die Größe von λ/2 der Druckgra
dient wirksam, der darüber nach einer Besselfunktion
abnimmt, während die Ohrmuschel zu wirken beginnt, um
bereits im Bereich bei doppelter Frequenz überwiegend
die für das räumliche Hören entscheidenden Richtungs-
und Entfernungseffekte zu erzeugen.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß die beiden Ohrmuschelnachbildungen nebenein
ander mit einander abgewendeten Ohröffnungen in ein
schalldurchlässiges Gehäuse eingebaut sind. Im Gegensatz
zum Kunstkopf, der durch seine Größe oft störend wirkt,
ermöglicht diese erfindungsgemäße Maßnahme den einfachen
Einbau in schalldurchlässige Gehäuse in den üblichen
Abmessungen der Stereomikrophone.
Es ist auch vorteilhaft, wenn sich die Ohrmuschelnach
bildungen übereinander in einem schalldurchlässigen Ge
häuse befinden. Diese Anordnung ermöglicht den Bau von
schlanken Mikrophonen vom Kondensatortyp.
Ferner besteht ein Erfindungsmerkmal darin, daß die
Durchmesser des Gehörkanals und des Richtmikrophons etwa
gleich groß sind. Die Verwendung von Mikrophonen von
gleichem Durchmesser wie der Gehörgang der Ohrmuschel
nachbildung erfordert keine besondere Anpassung zufolge
der Tatsache, daß die Membran etwa die gleiche Flächen
ausdehnung aufweist, wie das Trommelfell des menschli
chen Ohres.
Eine Variante besteht darin, daß der Gehörkanal in eine
offene Kammer größeren Durchmessers mündet, wobei der
Durchmesser des in dieser Kammer angeordneten Mikrophons
größer als der endseitige Durchmesser des Gehörganges
ist. Damit wird der Vorteil erzielt, daß der Rauschab
stand durch die größere elektrische Kapazität des Mikro
phons erhöht ist, was den Forderungen der Digitaltechnik
besser entspricht.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die offene
Kammer in Verbindung mit einer gedampften Masse als
Saugkreis ausgebildet und vor der Membran des Mikrophons
angeordnet. Um den Anforderungen der bisherigen Frei
feldmeßmethode in Richtung der Diffusfeldmessung nachzu
kommen, ist ein akustischer Tiefpaß als Saugkreis vor
der Membran des Mikrophons eine akustisch vorteilhafte
Lösung.
Es ist ferner zweckmäßig, wenn der äußere Gehörgang als
gesonderte Rohrleitung nachgebildet ist. Um das äußere
Ohr des Menschen vollständig nachzubilden, erweist sich
eine Nachbildung des Gehörganges als vorteilhaft.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß die Ohrmuschelnachbildungen in je ein ge
trenntes Gehäuse eingesetzt sind, die verdrehbar und
verschwenkbar sind. Durch den Einsatz von getrennten
Gehäusen für die Ohrmuschelnachbildungen ergibt sich der
Vorteil, daß durch Verschwenkung oder Verdrehung der
Gehäuse die akustische Feinabstimmung erhöht werden
kann.
Schließlich ist es auch noch von Vorteil, wenn neben den
Ohrmuschelnachbildungen mit einem elektrischen Hochpaß
zwei Cardioidmikrophone mit elektrischem Tiefpaß ange
ordnet sind, wobei die Ausrichtung der Hochtonmikrophon
paare gegenüber den Tieftonpaaren veränderbar ist. Eine
weitere Steigerung der akustischen Anpassung ist durch
eine Aufspaltung des Übertragungsbereiches auf ein Hoch
ton- und ein Tieftonmikrophon möglich, wobei der Hoch
tonbereich mit Ohrmuschelnachbildungen arbeitet und der
Tieftonteil mit üblichen Cardioidmikrophonen.
Die Erfindung verfolgt weiterhin den Gedanken, den bis
her für stereophone Aufnahmen gebräuchlichen Aufnahme
techniken möglichst gerecht zu werden. Diese Aufgabe
wird dadurch gelöst, daß in die Ohrmuschelnachbildungen
die Mikrophone mit einseitiger Richtwirkung zur Ohrmu
schelachse schräg bzw. mit schräger Einspracheöffnung
eingesetzt wird, wobei die Stellung der Ohrmuschelnach
bildungen der Stellung der Ohren am menschlichen Kopf
entspricht.
Eine solche Anordnung hat den Vorteil, im Frequenzbe
reich unterhalb von etwa 1500 Hz den für Stereoaufnahmen
gebräuchlichen Aufnahmewinkel der beiden Mikrophone zwi
schen 90° und 140° zu wählen, während oberhalb der ge
nannten Frequenz einzig und allein die Außenohrübertra
gungsfunktion zur Geltung gelangt.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht noch darin, daß
die Ohrmuschelnachbildungen im Abstand von etwa 18 cm
angeordnet sind.
Der besondere Vorteil für diese Anordnung der Ohrmu
schelnachbildungen ist darin gegeben, daß die interaura
le Zeitdifferenz zwischen beiden Ohrmuschelnachbildungen
voll zur Auswirkung gelangt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfin
dungsgemäßen Einrichtung und Frequenzkurven dargestellt.
In Fig. 1 sind zwei Ohrmuschelnachbildungen 1, 2 mit
Mikrophonen 3, 4 in der Mündung des Gehörkanals des
menschlichen Ohres dicht eingesetzt.
Die Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Einrichtung nach
Fig. 1.
In der Fig. 3 sind zwei Ohrmuschelnachbildungen 1, 2 mit
Mikrophonen 3, 4 übereinander angeordnet. Die schall
durchlässigen Gehäuse in den Fig. 1, 2 und 3 sind mit 5
bezeichnet. Die Befestigung der Ohrmuschelnachbildungen
im Gehäuse ist der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
In Fig. 4 sind zwei Ohrmuschelnachbildungen 1, 2 mit dem
menschlichen Gehörgang nachgebildeten Rohren 6 mit daran
angeschlossenen Mikrophonen 7 und 8 dargestellt.
In Fig. 5 ist in die Ohrmuschelnachbildung ein Mikrophon
9 in der Größe des Ohrkanalquerschnitts eingebaut.
Die Fig. 6 zeigt ein Mikrophon 10, dessen Abmessungen
größer sind als der Gehörgang. Ein akustischer Tiefpaß
als Saugkreis, bestehend aus gedämpfter Masse 11 und
offener Kammer 12 ermöglicht den Frequenzgang im Bereich
von etwa 3000 Hz abzusenken, um für Diffusfeldentzerrung
die Kompatibilität zwischen Kopfhörer und Lautsprecher
herzustellen.
In Fig. 7 ist das Meßergebnis im schalltoten Raum eines
Schallempfängers gemäß der Erfindung für verschiedene
Einfallsrichtungen bei konstantem Schalldruck wiederge
geben.
Die Fig. 8 zeigt das Meßergebnis eines Mikrophones eines
herkömmlichen Kunstkopfes für verschiedene Einfallswin
kel.
In Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung
mit zwei in getrennten Gehäusen 13, 14 eingebauten Ohr
muschelnachbildungen dargestellt. Durch Verdrehen
und Schwenken der Gehäuse ist eine subjektive
Veränderung des räumlichen Eindruckes der Übertragung
möglich.
Ein Vergleich der Einrichtung gemäß der Erfindung mit
dem Kunstkopfmikrophon ist den Fig. 7 und 8 zu entneh
men.
Während in Fig. 7 die Frequenzkurven für verschiedene
Einfallsrichtungen zeigen, daß die Einrichtung nach der
Erfindung von den tiefsten Frequenzen bis etwa 1500 Hz
eine frequenzunabhängige Richtwirkung mit Löschung von
etwa 20 db und darüber liefert und im höheren Frequenz
bereich die für die Ohrmuschel entsprechende Kammfilter
struktur entsteht, ist wie Fig. 8 beweist, das Kunst
kopfmikrophon im Frequenzbereich unter 1500 Hz durch
eine Richtwirkung von höchstens 8 db gekennzeichnet. Das
bedeutet, daß durch die angewendeten Druckempfänger nur
Druckstau, Beugung und Reflexion der Kopfnachbildung
wirksam sind. Damit ist auch die Kompatibilität von
Kopfhörer und Lautsprecherwiedergabe gestört. Die Unver
träglichkeit von Stereocardioidmikrophonen neben Kunst
kopfsystemen ist durch diese Unterschiede im Bereich
unter 1500 Hz durch wesentliche Raumklangunterschiede
begründet. Die Fig. 7 und 8 zeigen andererseits die fre
quenzabhängigen Spitzen und Täler im hohen Frequenzbe
reich, die von der Schalleinfallsrichtung bestimmt wer
den und für die Schallquellenrichtung und Entfernung
maßgebend sind.
In Fig. 10 sind die beiden Mikrophone 15, 16 für die
stereophonische Aufnahme in den entsprechenden Ohrmu
schelnachbildungen 1, 2 jeweils zur Ohrmuschelachse
schräg bzw. mit schräger Einspracheöffnung eingesetzt.
Dabei verbleibt die Stellung der Ohrmuschelnachbildungen
1, 2 am menschlichen Kopf gleich, wodurch die Mikrophone
15, 16 mit Richtwirkung für die Stereoaufnahme gemeinsam
einen Winkel ϕ von etwa 90° bis zu 140° einschließen.
Damit wird die bei Stereoaufnahmen im allgemeinen ge
bräuchliche und bewährte Mikrophonaufstellung für Fre
quenzen unterhalb von etwa 1500 Hz beibehalten, während
im Bereich hoher Frequenzen die Ausrichtung und die
Richtwirkung zusammen mit dem Frequenzverlauf der Ohr
muschelnachbildungen 1, 2 gegeben sind.
Werden die in den Gehäusen 13 und 14 untergebrachten
Ohrmuschelnachbildungen 1, 2 und die in ihnen schräg
eingesetzten Mikrophone 15, 16 mit einseitiger Richtwir
kung im Abstand A, der im allgemeinen bei etwa 18 cm
liegen wird, voneinander angeordnet, so wird sowohl der
Intensitäts- als auch der Laufzeiteinfluß zwischen bei
den Ohrmuschelnachbildungen voll wirksam. Auch hierbei
läßt sich der bereits erwähnte Aufnahmewinkel ϕ von etwa
90° bis 140° für die Richtwirkung der Stereoaufnahme
unterhalb von 1500 Hz beibehalten.
Claims (12)
1. Aufnahmeeinrichtung mit zwei im wesentlichen entge
gengesetzt orientiert angeordneten Mikrophonen zur ste
reophonen Aufnahme von Schallereignissen, mit Ohrmusch
elnachbildungen (1, 2) mit äußerem Gehörgang, die den
menschlichen Ohrmuscheln nachgebildet sind, wobei die
Mikrophone (3, 4) in den äußeren Gehörkanalnachbildungen ein
gebaut sind und mit einseitiger
Richtwirkung arbeiten, und zwar im niedrigen Frequenzbereich bis etwa 1500
Hz als Richtmikrophone und im Frequenzbereich darüber mit
spektraler Auflösung der Außenohrübertragungsfunktion.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Ohrmuschelöffnungen derjenigen des
menschlichen Kopfes entspricht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ohrmuschelnachbildungen (1, 2) nebenein
ander mit einander abgewendeten Ohröffnungen in ein
schalldurchlässiges Gehäuse (5) eingebaut sind (Fig. 1,
2).
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Ohrmuschelnachbildungen (1, 2) übereinander
in einem schalldurchlässigen Gehäuse (5) befinden (Fig.
3).
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesser des Gehörkanals und des Richtmikro
phons (9) etwa gleich groß sind (Fig. 5).
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehörkanal in eine offene Kammer (12) größeren
Durchmessers mündet, wobei der Durchmesser des in dieser
Kammer angeordneten Mikrophons (10) größer als der end
seitige Durchmesser des Gehörganges ist (Fig. 6).
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die offene Kammer (12) in Verbindung mit einer ge
dämpften Masse (11) als Saugkreis ausgebildet und vor
der Membran des Mikrophons (10) angeordnet ist (Fig. 6).
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Gehörgang als gesonderte Rohrleitung (6)
nachgebildet ist (Fig. 4).
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ohrmuschelnachbildungen in je ein getrenntes
Gehäuse (13, 14) eingesetzt sind, die verdrehbar und
verschwenkbar sind (Fig. 9).
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß neben den Ohrmuschelnachbildungen mit einem elektri
schen Hochpaß zwei Cardioidmikrophone mit elektrischem
Tiefpaß angeordnet sind, wobei die Ausrichtung der Hoch
tonmikrophonpaare gegenüber den Tieftonpaaren veränder
bar ist.
11. Aufnahmeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ohrmuschelnach
bildungen (1, 2) die Mikrophone (15, 16) mit einseitiger
Richtwirkung zur Ohrmuschelachse schräg, bzw. mit schrä
ger Einspracheöffnung eingesetzt sind, wobei die Stel
lung der Ohrmuschelnachbildungen (1, 2) der Stellung der
Ohren am menschlichen Kopf entspricht.
12. Aufnahmeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ohrmuschelnachbil
dungen (1, 2) im Abstand von etwa 18 cm angeordnet sind.
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