DE3731109C3 - Verfahren und Einrichtung zur Meldung eines Defektes an der Technik einer elektronischen Motorleistungssteuerung - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Meldung eines Defektes an der Technik einer elektronischen MotorleistungssteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Meldung
eines Defektes an der Technik einer elektronischen Motorleistungssteuerung.
Eine solche Warneinrichtung ist aus der DE-OS 35 10 321 bekannt.
Dort wird ein diagnostizierter Fehler in der Technik des Kraftfahr
zeugs dadurch signalisiert, daß ein bestimmter Betriebszustand des
Kraftfahrzeugs außerhalb des Fahrbetriebes abnormal verändert wird,
d. h. der Leerlauf wird moduliert. Die Möglichkeit einer Leistungsbe
grenzung ist dort nicht vorgesehen. Das Fahrzeug muß auch erst in
den Betriebszustand des Leerlaufs übergehen, damit der Fahrer auf
grund der unnatürlichen Leerlaufdrehzahlschwankungen auf den Fehler
fall aufmerksam gemacht wird. Dadurch wird der Kraftfahrer nicht ge
zwungen eine Werkstatt aufzusuchen. In der DE-PS 23 01 354 (Ein
richtung zum Regeln des Kraftstoff-Luftverhältnisses bei Brennkraft
maschinen) wird beschrieben, daß bei Ausfall der Sonde ein mageres
Gemisch zugemessen wird, um Katalysator und Umwelt zu entlasten. Da
mit ist gleichzeitig ein Leistungsabfall der Brennkraftmaschine ver
bunden.
Die EP 0 190 429 A1 beschreibt eine Einrichtung zur elektronischen
Fehleranzeige, wobei bei einem in der Motorelektronik des Kraftfahrzeugs
auftretender Fehlerzustand eine codierte Anzeige dieses Fehlers
im Anzeigeteil eines Bordrechners erfolgt. In diesem Zusammenhang
wird die Möglichkeit genannt, zusätzlich zur optischen und akustischen
Warnung, Schaltmaßnahmen zu ergreifen, um schädliche Folgen
dieser Fehler zu vermeiden. Als Beispiel für derartige Schaltmaßnahmen
wird ein Notfahrbetrieb genannt. Auf eine spezielle Ausgestaltung
dieses Notfahrbetriebs wird in der Entgegenhaltung nicht eingegangen.
Ein solcher Notfahrbetrieb stellt hinsichtlich der Fehlerübermittlung
keine optimale Lösung dar, da ein Notfahrbetrieb zur Verminderung
schädlicher Folgen unter Umständen ein möglichst normales,
komfortables Fahrverhalten aufrechthält, und so manche Defekte nicht
erkennbar werden.
Weiterhin wird die Kenntnis des Prinzips der elektronischen Motor
steuerung vorausgesetzt, z. B. Kolberg, G. "Elektronische Motor
steuerung für Kraftfahrzeuge", Motortechnische Zeitschrift,
Stuttgart, 4, 1985.
Diese Veröffentlichung beschreibt eine elektronische Motorleistungssteuerung
für Kraftfahrzeuge, wobei der Fahrer durch die Stellung
des Fahrpedals über eine elektronische Steuer-/Regeleinrichtung die
Stellung der Drosselklappe vorgibt. Ferner eröffnet diese elektronische
Motorleistungssteuerung auch die Möglichkeit, die Leistung
der Brennkraftmaschine trotz anstehendem Fahrerwunsch zu reduzieren,
beispielsweise bei Antriebsschlupfregelung oder verbrauchsoptimierter
Fahrregelung. Ferner wird vorgeschlagen, bei Fehlverhalten oder
Störungen der elektronischen Motorleistungssteuerung die Leistung
der Brennkraftmaschine unabhängig vom Fahrerwunsch zu reduzieren.
Dabei ist darauf zu achten, daß das Fahrzeug nicht unnötig stillgesetzt
wird, sondern daß eine Notfahrmöglichkeit vorhanden ist, die
dem Fahrer trotz des Defektes eine eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit
eröffnet. Ausführungsformen dieser Notfahrmöglichkeit sind
nicht angegeben.
Die Veröffentlichung "Flug- und Modelltechnik 360-1/86, Seiten 50
bis 52" wird eine Möglichkeit zur Meldung eines entladenen Energiespeichers
des Flugzeugmodells mit Notfahrmöglichkeit vorgeschlagen.
In Abhängigkeit der Akkuspannung ändert sich das Steuerverhalten des
Modells. Die Referenzspannung für die Ansteuersignalbildung des
Steuersystems wird dabei derart verändert, daß der Einsatzpunkt des
elektrischen Motors bei ca. einem Drittel des Steuerknüppelweges
liegt.
Aus der nicht vorveröffentlichte EP-A 1 269 780 ist bekannt,
zur Meldung eines Defekts an der Technik einer elektronischen
Motorleistungssteuerung das elektronische Motorleistungs
steuersystem abzuschalten und eine Motorleistungssteuerung
über einen mechanischen Übertragungsweg zu aktivieren. Dieser
weist am Anfang des Fahrpedalwegs einen Leerweg auf, der
die Wirksamkeit der Leistungssollwertvorgabe zur Fehlermeldung
ändert.
Aus der EP-A 1 123 731 ist eine elektronische Motorleistungs
steuerung bekannt, bei der im Fehlerfall das elektronische
Motorleistungssteuersystem abgeschaltet und zur Motorleistungs
steuerung ein mechanischer Übertragungsweg zwischen
Leistungssollwertvorgabe und Leistungsstellglied aktiviert
wird. Dabei ist im mechanischen Übertragungsweg ein Spiel
vorgesehen, um Zusatzfunktionen wie Drehzahl- oder Geschwindig
keitsbegrenzung bzw. Geschwindigkeitsregelung zu realisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Meldung
eines Defekts an der Technik einer elektronischen Motorleistungssteuerung
zu schaffen, welches eine klare Fehlerzustandsmeldung an
den Fahrer übermittelt, die den Fahrer zwingt eine Werkstatt aufzusuchen
zwecks Beseitigung des Defekts und die dennoch einen
sicheren Betrieb des elektronischen Motorleistungssteuersystems
erlaubt.
Dies wird dadurch erreicht, daß bei einem festgestellten Defekt an
der Technik der elektronischen Motorleistungssteuerung die Abhängigkeit
zwischen Leistungssollwertvorgabe und Leistungserzeugung
bzw. -abgabe zur Meldung des Defekts durch geänderte Wirksamkeit
dieser Sollwertvorgabe mittels eines Leerwegs am Anfang des Fahrpedalweges
oder mittels eines stufenförmigen Verlaufs der Sollwertvorgabecharakteristik
modifiziert wird.
Das erfindungsgemäße Warnverfahren bzw. -Einrichtung nach der
Gattung des Hauptanspruchs bietet den Vorteil, daß bei Auftreten
eines Defekts die Warnung durch Störung einer normalen Funktion bzw.
Fahrverhaltens des Fahrzeugs erfolgt, so daß der Defekt mit Sicher
heit nicht unbemerkt bleibt. Dabei liegt der Vorteil des Verfahrens
darin, daß der Fahrer einerseits gezwungen ist, eine Werkstatt auf
zusuchen, andererseits das Fahrzeug aber mit eigener Kraft eine
solche Werkstatt aufsuchen kann. Das erfindungsgemäße Warnverfahren
eignet sich somit insbesondere zum Melden von Defekten, die anderen
falls ein Liegenbleiben des Fahrzeugs nach sich ziehen würden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteil
hafte Weiterbildungen und Verbesserungen zum erfindungsgemäßen Warn
verfahren möglich. In vorteilhafter Weise kann das erfindungsgemäße
Warnverfahren dabei für einen Notfahrbetrieb des Kraftwagens einge
setzt werden, insbesondere bei Ausfall oder Defekt der E-Gas-Ein
richtung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Fig.
1 zeigt das Zusammenwirken der Komponenten bei dem erfindungsgemäßen
Warnverfahren, Fig. 2 zeigt ein Blockschema des erfindungsgemäßen
Warnverfahrens, Fig. 3 zeigt die Charakteristik des Fahrpedals im
Warn- bzw. Notfahrbetrieb.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 handelt es sich
um ein Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine 13 als Antrieb.
Dem Fahrer steht ein Leistungsollwertgeber für den Antriebsmotor in
Form eines Fahrpedals 10 zur Verfügung. Der mechanische
Sollwert
(Winkel α) wird über einen Stellwiderstand 10a in ein elektrisches
Signal umgewandelt. Dieses Signal wird einer elektrischen Regelungs
einrichtung 11 zugeführt, die aber auch weitere Parameter wie Motor
temperatur, Zusatzlasten, Motordrehzahl N etc. über Signaleingang 15
erfassen kann.
Diese Regeleinrichtung 11 erstellt ein Steuersignal für einen elek
trischen Antrieb 12, der die Drosselklappe 12a der Brennkraftma
schine 13 bewegt. Eine derartige Anordnung ist als "Elektronische
Motorsteuerung für Kraftfahrzeuge" z.B. aus Kolberg, G., Motor
technische Zeitschrift, Stuttgart, 4, 1985 bekannt.
Weiterhin umfaßt das Steuersystem eine Vorrichtung bzw. Diagnose
schaltungsanordnung 11b die wenigstens einen Fehler im technischen
System des Kraftfahrzeuges durch Überwachung erkennen kann und/oder
als Signal über externe Eingänge zugeführt bekommen kann. Diese Vor
richtung gibt im Fehlerfall im Ausführungsbeispiel ein optisches
Signal 14 und/oder akustisches Signal an den Fahrer. Das Signal darf
aber auch fehlen. Erfindungsgemäß verändert diese Vorrichtung aber
die Charakteristik zwischen Sollwertvorgabe und Motorleistung in
signifikanter Weise.
Dieser Ablauf ist in Fig. 2 dargestellt. Der Leistungssollwertgeber
10 ist mechanisch mit dem Stellwiderstand 10a verbunden, der den
mechanischen Sollwert in einen elektrischen in Form einer Spannung
umwandelt. Dieser Sollwert kann über zwei Wege 17, 18 mit zwei
Regelprogrammen 20, 21 dem elektrischen Antrieb 12 der Drosselklappe
12a zugeführt werden.
Die Diagnoseschaltungsanordnung 11b funktioniert wie oben beschrie
ben. Im Normalfall d.h., wenn kein Fehler vorliegt, gibt die Diagno
seschaltung 11b mit der Fehlerzustandserkennung 11c den Weg 18 zur
normalen Antriebsregelung (Regelprogramm) 21 frei, die über den
elektrischen Antrieb 12 die Drosselklappe 12a betätigt. Wird ein
Fehler festgestellt, so wird anstelle des Weges 18 über die normale
Regelung der Weg 17 über eine modifizierte Regelung bzw. Steuerung
freigegeben, die ebenfalls über den elektrischen Antrieb 12 die
Drosselklappe 12a betätigt.
Die so modifizierte Regelung bzw. Steuerung wirkt im bevorzugten
Ausführungsbeispiel wie in Fig. 3 angegeben. Anstelle des im
Normalfall gewünschten Verlaufs zwischen Sollwert und Wirkung an der
Antriebsmaschine existiert nun ein Leerweg am Anfang des Sollwert
gebers, der ca. 75% der möglichen Wegstrecke umfaßt und keinerlei
Reaktion des Motors erkennen läßt. Darauf folgt bis zum Endanschlag
des Sollwertgebers ein annähernd linearer Verlauf zwischen Pedal
wertgeberwinkel und Motorleistung, wobei die Motorleistungsabgabe
ein Maximum von etwa 30% möglichen Motorhöchstleistung erreicht.
Selbstverständlich sind auch andere Kurvenverläufe denkbar, z.B. daß
der Leerweg sich am Ende des linearen Teils, der dann am Anfang
liegt, anschließt oder generell stufenförmige Verläufe.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Einrichtung auch als Notfahr
steuerung Verwendung finden, wenn z.B. die Hauptsollwertregelung
wegen eines Defektes ausgefallen ist. In jedem Fall wird der Fahrer
jedoch auf den Fehler aufmerksam gemacht und gezwungen eine Werk
statt aufzusuchen.
Ebenso ist die Erfindung aber auch auf Kraftfahrzeuge mit anderen
Antriebssystemen wie z.B. Elektromotoren anwendbar. Weiterhin ist
die Erfindung nicht an Motorleistungssollwertgeber in Form eines
Fahrpedals gebunden, sondern kann auch in sonstwie zweckdienlicher
Form ausgeführt sein, z.B. ein Drehgriff bei Zwei- und Dreirad
fahrzeugen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Meldung eines Defektes an der Technik einer
elektronischen Motorleistungssteuerung,
- - mit einer Regeleinrichtung, welche abhängig von einer Lei stungssollwertvorgabe mittels eines Fahrpedals ein Steuersignal für einen elektrischen Antrieb eines die Motorleistung beeinflussenden Stellglieds erstellt,
- - wobei die Meldung von Defekten in einer für den Fahrer
klar erkennbaren Weise durch Modifizierung der für den
Fahrer bekannten bzw. gewohnten Abhängigkeit zwischen der
Leistungssollwertvorgabe und der Leistungserzeugung bzw.
-abgabe erfolgt,
bestehend aus den Schritten: - - Feststellen eines Defektes an der Technik einer elektro nischen Motorleistungssteuerung,
- - Freigabe einer modifizierten Regelung bzw. Steuerung anstelle der normalen Regelung, wenn ein Fehler vorliegt, die ebenfalls mit einem Regelprogramm über den elektrischen Antrieb das Stellglied betätigt, wobei die Abhängigkeit zwischen Leistungssollwertvorgabe und Lei stungserzeugung bzw. -abgabe modifiziert ist zur Meldung des Defektes durch geänderte Wirksamkeit dieser Sollwertvorgabe mittels eines Leerwegs am Anfang des Fahrpedalwegs oder mittels eines stufenförmigen Verlaufs der Sollwertvorgabecharakteristik.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leerweg sich zwischen 0% und ca. 75% des möglichen
Fahrpedalweges erstreckt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsmaschinenhöchstleistung auf
etwa 30% reduziert ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Fehlermeldung über die
modifizierte Wirkung des Leistungssollwertgebers wenigstens ein
getrenntes Warnsignal für den Fahrer erkennbar wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das wei
tere Warnsignal ein optisches und/oder akustisches Signal ist.
6. Einrichtung zur Meldung eines Defektes an der Technik einer
elektronischen Motorleistungssteuerung,
- - mit einem Fahrpedal zur Leistungssollwertvorgabe,
- - mit einer Regeleinrichtung, welche abhängig von einer Lei stungssollwertvorgabe ein Steuersignal für einen elektrischen Antrieb eines die Motorleistung beeinflussenden Stellglieds erstellt,
- - mit Mitteln, die einen Defekt an der Technik einer elek tronischen Motorleistungssteuerung erkennen und in einer für den Fahrer klar erkennbaren Weise melden,
- - und mit Mitteln, die bei Vorliegen eines Fehlers eine modifizierte Regelung bzw. Steuerung anstelle der normalen Regelung freigeben, die ebenfalls mit einem Regelprogramm über den elektrischen Antrieb das Stellglied betätigt und die für den Fahrer bekannte bzw. gewohnte Abhängigkeit zwischen der Leistungssollwertvorgabe und Leistungs erzeugung bzw. -abgabe zur Meldung des Defekts durch geänderte Wirksamkeit der Sollwertvorgabe mittels eines Leerwegs am Anfang des Fahrpedalwegs oder mittels eines stufenförmigen Verlaufs der Sollwertvorgabecharakteristik modifizieren.
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