DE3729972A1 - Pleuel, insbesondere fuer eine kolben-brennkraftmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Pleuel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei bekannten Pleueln dieser Art verläuft die Teilungsebene zwischen pleuelschaft­ seitigem Pleuellagerteil und Lagerbügel in Höhe der (senkrecht zur Pleuelachse verlaufenden) Lagermittelebene. Wie auch in der DE-OS 15 75 383, 47b 7/02, darge­ legt, ist in dieser Ebene die Beanspruchung des Pleuels besonders groß, so daß die zur Verbindung der beiden Pleuelaugenteile vorgesehenen Bolzen oder Schrauben besonders hoch beansprucht sind. Hinzu kommt, daß bei der üblichen Verwendung von Durchgangsbohrungen zur Unterbringung der Bolzen oder Schrauben der Material­ querschnitt des pleuelschaftseitigen Pleuelaugenteils auch oberhalb der Mittel­ ebene nahe dem Übergangsbereich zum eigentlichen Pleuelschaft in unerwünschter Weise verringert wird, wobei dort in der Regel relativ scharfe Kanten und Durch­ messersprünge nicht zu vermeiden sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bewährte Pleuelkonstruktion mit seitlich des Lagers verlaufenden Befestigungsschrauben oder Bolzen für den Lager­ bügel dahingehend zu verbessern, daß Querschnittsverringerungen durch zur Aufnahme der Schrauben oder Bolzen dienende Bohrungen an belastungskritischen Stellen des Pleuelauges vermieden sind.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Abgesehen davon, daß die Erfindung die Lösung der Aufgabe mit besonders einfachen Mitteln erreicht, ist sie auch insofern vorteilhaft, als die Befestigungsmittel für den Lagerbügel auf der dem Pleuelschaft bezüglich der Mittelebene des Lagers abgekehrten Seite liegen und demgemäß der oszillierende Massenanteil des Pleuels verringert wird.

Verständlicherweise können die Schrauben auch zur Erzielung einer erforderlichen Lagervorspannung dienen, und zwar unabhängig davon, ob die inneren Oberflächen von pleuelschaftseitigem Lagerteil und Lagerbügel unmittelbar als Lagerflächen beispielsweise für eine Kurbelwelle dienen oder eine geteilte Lagerschale umschlie­ ßen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, die eine Stirnansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten Pleuels, teilweise im Schnitt, wiedergibt.

Das Pleuel, das aus starrem Material, Metall oder Kunststoff, besteht, besitzt als wesentliche Bestandteile den Pleuelschaft 1 mit dem kleinen Pleuelauge 2 zur Aufnahme eines Kolbenbolzens und dem pleuelschaftseitigen Teil 3 des allgemein mit 4 bezeichneten Pleuelauges, das das Lager 5 für eine Kurbelwelle bildet und durch den Lagerbügel 6 vervollständigt wird.

Der pleuelschaftseitige Pleuelaugenteil 3 besitzt über die Lagermittelebene 7, die senkrecht zur Pleuelachse 8 verläuft, in der Figur nach unten ragende Fortsätze 9 und 10, die parallel zu der - gegebenenfalls gekrümmten - Pleuelachse 8 in diesem Bereich verlaufen und die Gewindebohrungen 11 und 12 aufnehmen. Die Gewinde­ bohrungen sind durch Sacklöcher gebildet, die sich, von unten her betrachtet, nur bis in den Bereich der Lagermittelebene 7 erstrecken, so daß die kritischen Querschnitte im pleuelschaftseitigen Pleuelaugenteil 3 oberhalb der Mittelebene 7 und im Übergangsbereich zum eigentlichen Pleuelschaft 1 durch die Befestigungs­ mittel unbeeinflußt bleiben.

Die Gewinde 13 und 14 zum Einschrauben der Schrauben 15 und 16, die mit Spiel Ausnehmungen 17 und 18 im Lagerbügel 6 durchsetzen, enden bereits unterhalb der Lagermittelebene 7, so daß alle aus der Befestigung des Lagerbügels 6 resultie­ renden Beanspruchungen in die Fortsätze 9 und 10, nicht aber in höhergelegene Querschnittsbereiche des pleuelschaftseitigen Pleuelaugenteils 3 eingeleitet werden.

Bei 19 und 20 erkennt man innere Absätze des pleuelschaftseitigen Pleuelaugen­ teils 3, die inneren Endbereichen des Lagerbügels 6 gegenüberstehen und - bei Fehlen einer zusätzlichen Lagerschale - durch die Verspannung der Schrauben 15 und 16 aufeinandergepreßt werden.

Wie auch aus der Figur ersichtlich, bewirkt die Erfindung gegenüber dem Stand der Technik nicht nur eine Entlastung der beanspruchungskritischen Querschnitte im Bereich des pleuelschaftseitigen Pleuelaugenteils 3, sondern verlegt etwaige durch die Befestigungsmittel für den Lagerbügel 6 hervorgerufene Zusatzmassen in den dem Pleuelschaft 1 bezüglich der Mittelebene 7 abgekehrten Bereich des Pleuels, wodurch eine erwünschte Verringerung der oszillierenden Massen des Pleuels hervorgerufen wird. Durch die den Lagerbügel 6 teilweise seitlich über­ greifenden Fortsätze 9 und 10 wird ferner auf einfache Weise eine seitliche Führung bzw. Zentrierung des Lagerbügels 6 erreicht.

Claims (4)

1. Pleuel, insbesondere für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine, mit einem geteilten Pleuelauge, das von einem pleuelschaftseitigen Pleuelaugenteil und einem Lagerbügel gebildet ist, die gemeinsam ein Lager umschließen und durch seitlich desselben etwa parallel zur Pleuelachse verlaufende Schrauben verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der pleuelschaftseitige Pleuelaugenteil (3) etwa parallel zu den Schrauben (15, 16) verlaufende, den Lagerbügel (6) seitlich teilweise übergreifende, über die Mittelebene (7) des Lagers (5) hinausragende Fortsätze (9, 10) zur Aufnahme von Gewindebohrungen (11, 12) für die Schrauben (15, 16) aufweist, wobei sich die Gewinde (13, 14) der Gewindebohrungen (11, 12), von den freien Stirnflächen der Fortsätze (9, 10) aus betrachtet, höchstens bis in den Bereich der Mittelebene (7) des Lagers (5) erstrecken.

2. Pleuel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleuelbohrungen durch Sacklöcher (11, 12) gebildet sind.

3. Pleuel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sacklöcher (11, 12) sich höchstens bis in den Bereich der Mittelebene (7) des Lagers (5) erstrek­ ken.

4. Pleuel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der pleuelschaftseitige Pleuelaugenteil (3) in der Mittelebene (7) des Lagers (5) diesem benachbarte innere Absätze (19, 20) aufweist, die Endbereichen des Lagerbügels (6) gegenüberstehen.