DE3727039A1 - Verfahren zum stahlschmelzen unter einsatz von eisenschwamm - Google Patents
Verfahren zum stahlschmelzen unter einsatz von eisenschwammInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Eisenmetallurgie und
betrifft insbesondere ein Verfahren zum Stahlschmelzen
unter Einsatz von Eisenschwamm.
Die vorliegende Erfindung kann beim Schmelzen von niedriglegierten
und legierten Stählen zur Anwendung kommen.
Besonders wirksam kann die vorliegende Erfindung beim
Schmelzen von vanadiumhaltigen Stählen eingesetzt werden.
Die ständige Entwicklung der Industrie erfordert, daß
im Bauwesen, Rohrleitungstransport, Maschinen- und Apparatebau
Hochqualitätsstähle in zunehmendem Maße eingesetzt
werden, die hohe Festigkeits-, Plastizitäts- und
Zähigkeitseigenschaften in sich vereinigen, den Einsatz
von leichteren Konstruktionen und Maschinenbauteilen ermöglichen
sowie hohe Betriebseigenschaften der Erzeugnisse
gewährleisten. Eines der Hauptverfahren, die geforderten
Metalleigenschaften zu erzielen, ist das Legieren
von Stahl mit solchen Elementen wie Mangan, Chrom, Vanadium
u. a.
Weit bekannt sind Verfahren zum Schmelzen von Stahl in
Konvertern, Siemens-Martin-Öfen und Elektroschmelzöfen
unter Einsatz von metallischen, eisenhaltigen Stoffen
wie Roheisen und Stahlschrott.
Das Legieren von Stahl wird vorwiegend am Ende des Schmelzvorgangs
in einem Stahlschmelzaggregat oder beim Abstich
des Metalls in eine Pfanne sowie während des Feinens des
Stahls außerhalb des Ofens durch Einbringen von Legierungselementen
in Form von Hartlegierungen (Ferrolegierungen,
Zusatzlegierungen) durchgeführt.
Jedoch ist dabei eine starke Überhitzung des Stahls erforderlich,
um die Legierungsstoffe aufzuschmelzen und die
Bedingungen für deren Aufnahme durch den Stahl zu verbessern.
Bei der Stahlbehandlung kommt ein bedeutender
Abbrand der Legierungselemente und eine ungleichmäßige
Verteilung der Legierungselemente im Metall (Mikroinhomogenität)
zustande.
Die Mikroinhomogenität des Flüssigstahls wird durch die
Strukturunterschiede und den physikalisch-chemischen Eigenschaften
der zu legierenden Schmelze und der Legierungsmetalle
hervorgerufen.
Es sind Verfahren zum Stahlschmelzen unter Einsatz von
Eisenschwamm anstatt Stahlschrott bekannt. Der Eisenschwamm
wird durch das Metallisieren hochwertiger Eisenerze oder
ihrer Aufbereitungsprodukte gewonnen (V. I. Trachimovi,
A. G. Schalimov "Ispol'zovanie eleza prjamogo vosstanovlenÿa
pri vyplavke stali", 1982, Verlag "Metallurgÿa",
Moskau, S. 217, S. 43 bis 57). Der auf der Eisenschwammbasis
erzeugte Stahl hat einen geringeren Gehalt an schädlichen
Buntmetallbeimengungen und entsprechend höhere
Plastizitäts- und Zähigkeitseigenschaften. Außerdem läßt
sich der Stahlschmelzvorgang infolge einer beständigen
Zusammensetzung des Eisenschwamms in diesem Fall leicht
automatisieren.
Es sind zwei Hauptvarianten von Stahlschmelzverfahren
unter Einsatz von Eisenschwamm bekannt.
Gemäß der ersten Variante (V. I. Trachimovi, A. G. Schalimov
"Ispol'zovanÿe eleza prjamogo vosstanovlenÿa pri
vyplavke stali", 1982, Verlag "Metallurgÿa", Moskau,
S. 49 bis 51) wird der Eisenschwamm zusammen mit Stahlschrott
oder Roheisen in einen Ofen eingebracht, und
der Stahl wird ähnlich wie beim Stahlschmelzverfahren
unter Einsatz von 100% Stahlschrott erschmolzen.
Jedoch erhöht sich bei diesem Verfahren der spezifische
Energieverbrauch, die Schmelzdauer und der Verbrauch an
Feuerfeststoffen.
Gemäß der zweiten Variante (V. I. Trachimovi, A. G. Schalimov
"Ispol'zovanie eleza prjamogo vosstanovlenÿa pri
vyplavke stali", 1982, Verlag "Metallurgÿa", Moskau,
S. 52 bis 58) wird der Stahl auf folgende Weise erschmolzen.
In ein Schmelzbad, das auf der Basis einer kleinen
Menge Stahlschrott oder Eisenschwamm gemacht wird, wird
Eisenschwamm ununterbrochen in einer Menge von bis zu
100% der Gesamtmasse des Metalleinsatzes aufgegeben.
Infolge des saueren Verhaltens des Taubguts im Eisenschwamm
wird gleichzeitig Kalk aufgegeben. Die entstehende
Schlacke, die in einer größeren Menge als beim Schmelzen
unter Einsatz von Stahlschrott anfällt, wird während
des Beschickens und des Einschmelzens von Eisenschwamm
aus dem Stahlschmelzaggregat abgezogen. Dann wird das Feinen
des Stahls bis zur vorgegebenen chemischen Zusammensetzung
durchgeführt.
Der Elektroenergieverbrauch und die Schmelzdauer erreichen
maximal die gleichen Werte für die Schmelzvorgänge,
die auch unter Einsatz von Stahlschrott durchgeführt
werden.
Zum Legieren von Stahl mit Legierungselementen sind jedoch
genauso wie beim Stahlschmelzen unter Einsatz von
Roheisen und Stahlschrott Ferrolegierungen erforderlich,
die nach einer komplizierten mehrstufigen Technologie
unter großen unwiederbringlichen Verlusten an Legierungselementen
erzeugt werden. Durch einen geringen Gesamtauszug
der Legierungselemente ist der hohe Preis der
Ferrolegierungen und folglich des Stahls bedingt.
Außerdem werden die Vorräte an Erzrohstoffen mit einer
hohen Konzentration an Legierungselementen (Mangan-,
Chrom- und andere Erze) immer knapper, wodurch die Produktion
von Legierungsmetallen und folglich von legierten
Stählen in Zukunft eingeschränkt werden wird.
Es gibt Eisenerze, beispielsweise Titanmagnetit und Chromit,
die die für die Stahlerzeugung erforderlichen Legierungselemente
enthalten. Sie sind genügend weit verbreitet,
sind aber für einen unmittelbaren Einsatz in der
Produktion von Ferrolegierungen nicht geeignet.
Die Aufarbeitung dieser Erze nach dem Kokshochofen-Verfahren,
bei dem Roheisen und daraus Stahl und konzentrierte
Oxidstoffe erzeugt werden, ist infolge der Schwierigkeiten
beim Hochofenschmelzen kompliziert und wird
von bedeutenden Verlusten an Legierungselementen in den
Stufen der Roheisenoxidation und der Verarbeitung der
Oxidstoffe zu Ferrolegierungen begleitet. So bilden sich
beispielsweise beim Hochofenschmelzen von Titanmagnetit-
Eisenerzstoffen sogar mit einem beschränkten Titangehalt
(höchstens 4 Masse-% TiO2) Titan-Vanadiumcarbide und
-carbonitride. Dabei entstehen Ansätze am Gestell des
Hochofens, wodurch seine Leistung herabgesetzt wird. Bei
einem hohen Titangehalt ist das Hochofenschmelzen von
Titanmagnetiten überhaupt möglich. Bei der Erzeugung von
vanadiumhaltigem Roheisen aus Titanmagnetiten, bei der
Oxidation von Vanadium aus Roheisen und seiner Überführung
in die Vanadiumschlacke, bei der Verarbeitung der
Vanadiumschlacke zu Vanadiumpentoxid und beim Erschmelzen
von Ferrovanadium geht in jeder Stufe ein Teil des Vanadiums
endgültig verloren. Teilweise brennt Vanadium auch
beim Legieren des Stahls mit Ferrovanadium ab. Im Ergebnis
beträgt der Gesamtauszug von Vanadium aus dem zum
Hochofenschmelzen vorbereiteten Eisenerzrohstoff höchstens
40 bis 50 Masse-%.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Stahlschmelzen zu schaffen, durch welches der Verbrauch
an Ferrolegierungen für das Legieren von Stahl
verringert und der Gesamtauszug der Legierungselemente
bei der Verarbeitung eines Erzrohstoffs bis zur Erzeugung
von Fertigstahl erhöht wird.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einem
Verfahren zum Stahlschmelzen unter Einsatz von Eisenschwamm,
das das Einschmelzen eines eisenschwammhaltigen
Metalleinsatzes, das Frischen und das Legieren des Metalls
sowie das Feinen des gewonnenen Stahls bis zur vorgegebenen
chemischen Zusammensetzung beinhaltet, erfindungsgemäß
ein Eisenschwamm eingesetzt wird, der aus einem Legierungselement
mit einer niedrigeren Desoxidationsfähigkeit
als die von Kohlenstoff enthaltenden Eisenerzgut
gewonnen wird, und die beim Einschmelzen des Metalleinsatzes
entstehenden Metall- und Schlackenschmelzen, mit
Reduktionsmitteln und calciumhaltigen Stoffen in einer
Menge behandelt werden, die für die Bildung von ca. 1
bis ca. 5 Masse-% Eisen (Feallgemein) und von ca. 15 bis
ca. 50 Masse-% Calciumoxid (CaO) in der Schlackenschmelze
erforderlich ist.
Der Einsatz von Eisenschwamm, der aus einem Legierungselement
mit einer niedrigeren Desoxidationsfähigkeit als
die von Kohlenstoff enthaltenden Eisenerzgut gewonnen
wird, gestattet es, Legierungselemente unter Verzicht
auf Ferrolegierungen oder bei einem eingeschränkten Verbrauch
an denselben in den Stahl einzuführen. Außerdem
kann zur Erzeugung des die genannten Legierungselemente
enthaltenden Eisenschwamms ein Eisenerzgut eingesetzt
werden, dessen Verarbeitung nach anderen Verfahren mit
Schwierigkeiten verbunden wäre.
Während des Erschmelzens von Eisenschwamm werden die
darin enthaltenen Legierungselemente mit einer niedrigeren
Desoxidationsfähigkeit als die von Kohlenstoff zwischen
der Metall- und der Schlackenschmelze verteilt.
Durch die Beeinflussung der Metall- und der Schlackenschmelzen
durch calciumhaltige Stoffe und Reduktionsmittel
werden die Legierungselemente durch die Metallschmelze
sehr gut assimiliert. Die Reduktion der Legierungselemente
mit einer niedrigeren Desoxidationsfähigkeit
als die von Kohlenstoff ist hauptsächlich vom Oxidationsgrad
der Schlacke, d. h. von ihrem Eisenoxidgehalt,
sowie von ihrem Gehalt an Oxiden der Hauptelemente, vor
allem des CaO, abhängig.
Die Verbrauchsmenge an Reduktionsmitteln, als welche Koksgrus,
Calciumcarbid, Aluminium, Ferrosilicium u. a. eingesetzt
werden können, hängt vom Gehalt an Eisenoxiden
und Legierungselementen in der Schlacke ab.
Die Metallschmelze und die Schlacke werden mit Reduktionsmitteln
behandelt, bis in der Schlacke 1 bis 5 Masse-%
Feallgemein gebildet werden.
Bei einem Gehalt an Feallgemein über 5 Masse-% nimmt der
Assimilationsgrad bei der Aufnahme des Legierungselements
durch das Metall stark ab, und durch eine Verringerung
der Konzentration an Feallgemein unter 1 Masse-% wird der
Assimilationsgrad bei der Aufnahme der Legierungselemente
praktisch nicht vergrößert. Zur gleichen Zeit nimmt
der Verbrauch an Reduktionsmitteln stark zu, wenn man
einen Eisengehalt in der Schlacke unter 1 Masse-% erreichen
will, wodurch der Prozeß verteuert wird.
Durch die Verbrauchsmenge der calciumhaltigen Stoffe soll
ein CaO-Gehalt in der Schlacke von mindestens 15 Masse-%
gewährleistet werden. Bei einem geringeren Calciumoxidgehalt
nimmt die Viskosität der Schlackenschmelze stark
zu und die Reduktionsgeschwindigkeit der Legierungselemente
ab. Außerdem ist bei niedrigen CaO-Konzentrationen
der Aktivitätskoeffizient der Oxide der Legierungselemente
in der Schlackenschmelze gering und kann einen intensiven
Übergang der Legierungselemente in die Metallschmelze
nicht gewährleisten.
Mit einer Erhöhung des CaO-Gehaltes nimmt der Aktivitätskoeffizient
der Oxide der Legierungselemente und entsprechend
deren Assimilationsgrad bei der Aufnahme durch das
Metall zu.
Jedoch nimmt bei einem CaO-Gehalt über 50 Masse-% die
Schlackenmenge stark zu und trotz der verringerten Verteilungszahl
des Legierungselements zwischen der Schlacke
und dem Metall wird der Assimilationsgrad bei der Aufnahme
des Legierungselements durch die Metallschmelze
verschlechtert.
Zweckmäßigerweise werden zur Eisenschwammerzeugung Eisenerzstoffe
eingesetzt, die Legierungselemente aus der Gruppe
Ni, Mn, Cr, V enthalten, die vorwiegend zur Erzeugung
von niedriglegierten und legierten Stählen verwendet werden.
Es ist günstig, daß der Eisenschwamm Alkalimetalloxide
enthält.
Durch das Vorhandensein von Alkalimetalloxiden im Eisenschwamm
werden bei seinem Umschmelzen hochaktive dünnflüssige
Schlacken mit einer niedrigeren Schmelztemperatur
und einer geringen Viskosität erzeugt. In derartigen
Schlacken wird die Auflösung von schwerschmelzbaren
Spinelliden beschleunigt, in denen üblicherweise Vanadium
und Chrom enthalten sind. Dadurch sowie infolge der niedrigen
Schlackenviskosität wird die Geschwindigkeit der
Umtauschprozesse bei der Umverteilung der Legierungselemente
zwischen der Metall- und der Schlackenphase erhöht,
die beim Schmelzen von Eisenschwamm entstehen. Ebenfalls
nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit beim Übergang der Legierungselemente
aus der Schlackenschmelze in die Metallschmelze
bei deren Behandlung mit Reduktionsmitteln zu.
Vorzugsweise wird zur Erzeugung von Hochqualitätsstählen
ein Metalleinsatz verwendet, der aus 100 Masse-% Eisenschwamm
besteht.
Dadurch wird ein minimaler Gehalt an schädlichen Beimengungen
sowie hohe Plastizitäts- und Zähigkeitseigenschaften
des Stahls erzielt.
Der Eisenschwamm hat eine streng definierte Zusammensetzung
und zur Erzeugung des Stahls mit unterschiedlichem
Gehalt an einem Legierungselement soll die Menge am Eisenschwamm
im Metalleinsatz variiert werden. Es muß auch
die maximale Durchsatzleistung des Stahlschmelzaggregates
gewährleistet werden. Deswegen wird empfohlen, daß
der Metalleinsatz von 15 bis 80 Masse-% Eisenschwamm enthält
und den Rest metallische eisenhaltige Stoffe bilden.
Der Eisenschwammanteil darf 15% der Gesamtmasse des Metalleinsatzes
nicht unterschreiten, sonst wird die Qualität
des erzeugten Stahls nur unwesentlich verbessert.
Bei einem Eisenschwammanteil über 60 Masse-% wird die
Menge der Schlacke auf der Basis der Oxidphase des Eisenschwamms
vergrößert, wodurch die Behandlungsdauer der
Metall- und der Schlackenschmelze verlängert wird.
Zweckmäßigerweise wird der Metalleinsatz in zwei Stufen
eingeschmolzen, in der ersten Stufe ein die metallischen
eisenhaltigen Stoffe enthaltender Teil; aus der erhaltenen
Metallschmelze wird Phosphor oxidiert und die gebildete
phosphorhaltige Schlacke abgezogen, und in der
zweiten Stufe wird der zweite, aus Eisenschwamm bestehende
Teil des Metalleinsatzes geschmolzen.
Bei einer solchen Schmelzführung wird eine hohe Stahlqualität
auch bei einem geringeren Eisenschwammverbrauch
gewährleistet. Experimentell wurde nachgewiesen, daß die
Kohlenstoffoxidation und die Metallentphosphorisierung
während des Schmelzens mit einer geringeren Menge des
Metalleinsatzes keine Schwierigkeiten bereitet. Die
Schlackenmasse nimmt während des Schmelzens und des
Oxidierens infolge der verringerten Menge der aus dem
Metall oxidierenden Beimengungen und der für die Bindung
nicht erforderlichen schlackenbildenden sauren Oxiden ab.
Im Ergebnis werden die Eisenverluste mit der abgezogenen
Schlacke herabgesetzt und schließlich die Flüssigstahlausbeute
erhöht.
Um den Verbrauch von Reduktionsmitteln herabzusetzen,
ist es günstig, das Schmelzen von Eisenschwamm und die
Behandlung der Metall- und der Schlackenschmelzen bei einem
Kohlenstoffgehalt im Metall von ca. 0,2 bis ca. 3,0
Masse-% durchzuführen.
Durch die Aufrechterhaltung des Kohlenstoffgehalts im
genannten Bereich wird während des Erschmelzens von Eisenschwamm
die Aktivität derartiger Legierungselemente
wie Mangan, Chrom und Vanadium im Metall herabgesetzt,
die Eisenkonzentration in der Schlacke reduziert und
letzten Endes die Bedingungen für die Reduktion der Legierungselemente
verbessert.
Bei einem Kohlenstoffgehalt in der Metallschmelze unter
0,2 Masse-% steigt in der Schlackenschmelze der Gehalt
an Eisenoxiden stark an, wodurch der Verbrauch von Reduktionsmitteln
vergrößert wird.
Durch eine Vergrößerung der Kohlenstoffkonzentration über
die obere Grenze wird der Assimilationsgrad bei der Aufnahme
der Legierungselemente praktisch nicht beeinflußt,
jedoch führt es zu einem unvertretbaren Verbrauch an kohlenstoffhaltigen
Stoffen und zu Schwierigkeiten bei der
Einstellung des sortengerechten Kohlenstoffgehalts im
Stahl.
Vorzugsweise wird die nach der Behandlung der Metall-
und der Schlackenschmelzen mit Reduktionsmitteln erhaltene
Schlackenschmelze von der Metallschmelze getrennt.
Dadurch wird beim Feinen des Stahls bis zur vorgegebenen
chemischen Zusammensetzung ermöglicht, den Kohlenstoffgehalt
im Metall in einem engen Bereich einzustellen und
Bedingungen für die Durchführung der Entschwefelung und
der endgültigen Stahldesoxidation zu verbessern.
Es wird empfohlen, die Metallschmelze nach Abtrennen der
Schlackenschmelze einer oxidierenden Behandlung zu unterwerfen.
Das gibt die Möglichkeit, einen naturlegierten Stahl und
einen konzentrierten, Oxide eines Legierungselements enthaltenden
Oxidstoff gleichzeitig zu erzeugen, welches
sowohl für das direkte Legieren von Stahl, als auch für
die Erzeugung von Ferrolegierungen geeignet ist.
Um einen erhöhten Gehalt an Legierungselementen im Stahl
zu erzielen, wird empfohlen, zusammen mit dem Eisenschwamm
die über 10 Masse-% Oxide des Legierungselements enthaltenden
Oxidstoffe in einer Menge von ca. 1 bis ca. 10 Masse-%
der Eisenschwammasse zusätzlich einzubringen.
Der Gehalt an Oxiden des Legierungselements soll 10
Masse-% überschreiten, um die Menge der zusätzlich anfallenden
Schlacke im Stahlschmelzaggregat herabzusetzen.
Bei einem Verbrauch des Oxidstoffes unter 1% der Eisenschwammasse
steigt der Gehalt an Legierungselement im
Stahl unbedeutend an und bei einem Verbrauch des Oxidstoffs
über 10% der Eisenschwammasse nimmt die Schlackenmasse
im Stahlschmelzaggregat zu und der Assimilationsgrad
bei der Aufnahme des Legierungselements sinkt.
Aus dem oben Dargestellten geht hervor, daß durch das
Verfahren zum Stahlschmelzen in der fertigen Stahlschmelze
die geforderte Konzentration der Legierungselemente erzielt
wird, welche unmittelbar aus dem den naturlegierten
Eisenschwamm enthaltenden Metalleinsatz eingebracht werden.
Durch den kontinuierlichen Übergang des Legierungselements
in die Metallschmelze wird eine hohe Homogenität
des Stahlmikrogefüges gewährleistet.
Die bevorzugten Ausführungsvarianten des Verfahrens sind
wie folgt.
In ein vorgeschmolzenes Flüssigmetallbad, das in einem
Ofen aus dem restlichen Teil des Flüssigstahls der vorherigen
Schmelze oder durch das Einschmelzen eines aus
Eisenschwamm bestehenden Einsatzes erzeugt wird, wird
die restliche Menge von Eisenschwamm kontinuierlich aufgegeben,
der zusammen oder getrennt Legierungselemente
enthält, deren Desoxidationsfähigkeit niedriger als die
von Kohlenstoff ist. Es wird Eisenschwamm mit einem geringen
Taubgutgehalt eingesetzt. Nach der Bildung der
Schlackenschmelze werden zusammen mit dem Eisenschwamm
kontinuierlich oder diskontinuierlich calciumhaltige
Stoffe (Kalk) und Reduktionsmittel (Koksgrus, Aluminium,
Ferrosilicium u. a.) aufgegeben.
Es wird empfohlen, Reduktionsmittel einzusetzen, die
Calcium (Calciumcarbid, Silicocalcium) enthalten. Dadurch
wird der Kalkverbrauch für den Schmelzvorgang und die
Schlackenmenge im Stahlschmelzaggregat verringert.
Der Verbrauch an calciumhaltigen Stoffen und Reduktionsmitteln
soll so sein, daß der CaO-Gehalt in der Schlackenschmelze
am Ende des Erschmelzens von Eisenschwamm in
einem Bereich von 15 bis 50 Masse-%, vorzugsweise von
25 bis 45 Masse-% liegt und der Eisengehalt in der Schlacke
am Ende der Reduktion 1 bis 5 Masse-%, vorzugsweise
2 bis 3 Masse-% beträgt. Dabei wird ein Reduktionsgrad
des Legierungselements in die Metallschmelze von mindestens
80 Masse-% erreicht.
Um den Verbrauch an Reduktionsmitteln für die thermische
Metallreduktion (Aluminium, Ferrosilicium, Silicocalcium
u. a.) herabzusetzen, wird empfohlen, einen Kohlenstoffgehalt
in der Metallschmelze von 0,2 bis 3,0 Masse-%
durch Aufkohlen des Metalls mit Aufkohlungsmitteln oder
durch die Aufgabe des Kohlenstoffs zusammen mit Eisenschwamm
aufrecht zu erhalten.
Wenn die Reduktion beendet ist und die Metallschmelze
hinsichtlich ihres Kohlenstoffgehalts mit der sortengerechten
Stahlzusammensetzung übereinstimmt, wird das Metall
mit oder ohne Schlacke aus dem Stahlschmelzaggregat in
eine Pfanne abgestochen. In der Pfanne wird das Feinen des Stahls
bis zur vorgebenen chemischen Zusammensetzung durchgeführt.
Bei einem niedrigen Kohlenstoffgehalt wird das Metall
im Stahlschmelzaggregat oder während des Abstichs der
Schmelze aufgekohlt.
Bei einem hohen Kohlenstoffgehalt im Metall wird nach
der Behandlung der Metall- und der Schlackenschmelze mit
Reduktionsmitteln die Schlackenschmelze von der Metallschmelze
getrennt. Das Feinen des Stahls hinsichtlich
des Kohlenstoffgehalts wird durch eine Oxidationsbehandlung
mit Sauerstoff oder mit seinen Gemischen mit einem
Inertgas unmittelbar im Stahlschmelzaggregat oder in der
Pfanne bei einer außerhalb des Ofens erfolgenden Behandlung
des Stahls durchgeführt. Die Temperatur des Metalls
soll dabei den vorzugsweisen Verlauf der Reaktion der
Kohlenstoffoxidation gewährleisten.
Um einen naturlegierten Stahl und einen konzentrierten,
Legierungselemente enthaltenden Oxidstoff gleichzeitig
zu erzeugen, wird nach der Beendigung der Reduktion die
Schlackenschmelze von der Metallschmelze getrennt. Danach
wird das Metall einer Oxidationsbehandlung bei einer Temperatur
unterzogen, bei der eine vorherrschende Oxidation
des Legierungselements gewährleistet wird.
Nach der Erzeugung des konzentrierten Oxidstoffes wird
er von der Metallschmelze getrennt und das Feinen des
Stahls bis zur vorgegebenen chemischen Zusammensetzung
und Temperatur durchgeführt.
In einem Stahlschmelzaggregat werden metallische eisenhaltige
Stoffe (Roheisen, Stahlschrott) in einer Menge
von 40 bis 85 Masse-% der Gesamtmasse des Metalleinsatzes
eingeschmolzen, eine Phosphoroxidation durchgeführt und
die entstandene phosphorhaltige Schlacke abgezogen. Auf
die Oberfläche der Metallschmelze wird kontinuierlich
Eisenschwamm (15 bis 60% der Gesamtmasse des Metalleinsatzes)
aufgegeben und zusammen mit ihm calciumhaltige
Stoffe und Reduktionsmittel kontinuierlich oder periodisch
aufgegeben. Bei einem erhöhten Gehalt an der Oxidphase
im Eisenschwamm wird empfohlen, einen Eisenschwamm einzusetzen,
der Alkalimetalloxide enthält. Die Behandlung
der Metall- und der Schlackenschmelzen, die auf der Basis
von Eisenschwamm erhalten werden, wird ähnlich wie
in der Variante 1 durchgeführt.
Der Kohlenstoffgehalt im Metall soll nahe dem sortengerechten
Gehalt im Stahl liegen.
Nach der Beendigung der Reduktion wird die Metallschmelze
mit oder ohne Schlacke in eine Pfanne abgestochen und
das Feinen des Stahls bis zur vorgegebenen chemischen
Stahlzusammensetzung durchgeführt.
Um einen Stahl mit einem erhöhten Gehalt an Legierungselement
zu erzeugen, wird zusammen mit dem Eisenschwamm
ein konzentrierter Oxidstoff mit einem Gehalt an Oxiden
des Legierungselements über 10 Masse-% aufgegeben. Die
Menge des Oxidstoffes soll in einem Bereich von 1 bis
10% der Eisenschwammasse liegen. Der Verbrauch an
calciumhaltigen Stoffen und Reduktionsmitteln wird unter
Berücksichtigung der Oxide des Legierungselements und
der schlackenbildenden Oxide des konzentrierten Oxidstoffes
korrigiert.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden
nachstehend konkrete Durchführungsbeispiele angeführt.
In einem 100-t-Lichtbogenofen wurden 20 t Metall aus der
vorhergehenden Schmelze zurückgelassen, die aus einem
aus Eisenschwamm bestehenden Metalleinsatz gewonnen worden
war.
Die Metallschmelze wurde durch Zusatz von 0,15 t Koks
aufgekohlt, und es wurden 90 t vanadiumhaltigen Eisenschwamm
mit einer Zusammensetzung (Masse-%): 91,9 Feallgemein:
86,6 Femetallisch; 0,25 V; 0,009 P; 0,007 S;
I,I C; Rest - CaO, MgO, SiO2, Al2O3 und TiO2 kontinuierlich
aufgegeben. Während des Einschmelzens von Eisenschwamm
wurde periodisch Kalk zugesetzt. Insgesamt wurden
5,5 t Kalk aufgegeben. Nach dem Erschmelzen von 70 t
Eisenschwamm wurden die Metall- und die Schlackenschmelzen
während der Chargierung der Restmenge von Eisenschwamm
mit Aluminiumgranulat in einer Menge von 0,5 t und Ferrosilicium
(65 Masse-% Si) in einer Menge von 0,3 t behandelt.
Am Ende des Eisenschwammschmelzens enthielt die Schlacke
42 Masse-% CaO und 3,9 Masse-% Fe und das Metall - 0,22
Masse-% C und 0,16 Masse-% V. Die Temperatur der Metallschmelze
betrug 1670°C. Die Schlackenschmelze wurde
durch Zusatz von 0,1 t Aluminiumgranulat zusätzlich desoxidiert
und der Hauptteil der Schlacke aus dem Ofen abgezogen.
Die Metallschmelze wurde mit Sauerstoff bis zu
einem C-Gehalt von 0,09 Masse-% geblasen und zusammen
mit den Schlackenresten in eine Pfanne abgestochen. Während
des Abstichs wurden ins Metall chrom- und manganhaltige
Ferrolegierungen sowie ein schlackenbildendes
Gemisch eingeführt. Dann wurde das Argonblasen des Metalls
und die endgültige Desoxidation des Stahls in der
Pfanne durchgeführt.
Der Gehalt an Vanadium im Stahl betrug 0,21 Masse-%, an
Phosphor - 0,012 Masse-%, an Schwefel - 0,005 Masse-%,
an Kupfer - 0,02 Masse-%, an Antimon, Zinn und Blei -
jeweils unter 0,001 Masse-%. Der Anteil an ausgezogenem
Vanadium aus dem Eisenschwamm ins Metall betrug 89 Masse-%.
Durch den Einsatz von vanadiumhaltigem Eisenschwamm wurde
die Erzeugung eines vanadiumhaltigen Hochqualitätsstahls
mit einem niedrigen Gehalt an schädlichen Beimengungen
ohne Verwendung von Ferrovanadium ermöglicht.
Durch die Verwertung von Vanadium aus dem Eisenschwamm
wurde der Verbrauch an kostenspieligem Vanadium aus dem
Ferrovanadium für das Legieren des Stahls vermieden. Im
Vergleich zur Verwendung von Ferrovanadium wurde der
Gesamtauszug von Vanadium aus dem Eisenerzgut bis zum
Fertigstahl um das 2fache erhöht.
In einen 25-t-Lichtbogenofen wurden 15 t nickelchromhaltigen
Eisenschwamm mit einer Zusammensetzung (Masse-%):
89,7 Feallgemein; 80,8 Femetallisch; 1,75 Cr, 0,27 Ni;
0,012 P; 0,006 S; 2,1 C; Rest - CaO, MgO, SiO2 und Al2O3
als Einsatz aufgegeben.
Nach der Bildung der Metallschmelze wurden dem Metall
0,0625 t Blechnickel zugegeben und noch 15 t Eisenschwamm
kontinuierlich aufgegeben. Während des Eisenschwammschmelzens
wurden die Metall- und die Schlackenschmelzen durch
Zusatz von 1,2 t Kalk, 0,2 t Calciumcarbid und 0,15 t
Ferrosilicium (65 Masse-% Si) behandelt und das Schmelzbad
auf 1620°C gebracht. Nach der Beendigung des Eisenschwammschmelzens
enthielt das Metall 0,42 Masse-% C,
1,82 Masse-% Cr, 0,52 Masse-% Ni und die Schlacke - 47
Masse-% CaO, 3,5 Masse-% Feallgemein.
Das Metall wurde zusammen mit der Schlacke in eine Pfanne
abgestochen. Die endgültige Desoxidation des Stahls
wurde während des Abstichs der Schmelze durchgeführt.
Der Gehalt an Chrom im Stahl betrug 1,87 Masse-%, an Nickel
- 0,52 Masse-%, an Phosphor - 0,016 Masse-%, an Schwefel
- 0,004 Masse-%. Der Assimilationsgrad bei der Aufnahme
von Chrom betrug 96%, von Nickel - 99%.
Der Verbrauch an Chrom aus den Ferrolegierungen für das
Legieren des Stahls wurde um 20 kg/t Stahl, an Nickel
um 5 kg/t Stahl verringert.
In einem 0,5-t-Lichtbogenofen wurden 0,7 t Eisenschwamm
mit einer Zusammensetzung (Masse-%): 82,0 Feallgemein;
74,1 Femetallsich; 0,43 V; 0,25 Mn, 2,1 C; 0,006 P;
0,006 S; 3,2 TiO2; 0,45 Na2O + K2O; Rest - CaO, MgO,
SiO2, Al2O3 aufgegeben und eingeschmolzen.
Zusammen mit dem Eisenschwamm wurden in den Ofen 0,06 t
Kalk und 0,015 t Koks aufgegeben. Durch die Oxide der
Alkalielemente wurde das Einschmelzen von Eisenschwamm
und die Trennung der Metall- und der Schlackenschmelzen
beschleunigt.
Bei einer Temperatur von 1415°C enthielt das Metall 1,1
Masse-% C; 0,18 Masse-% V und die Schlacke - 36 Masse-%
CaO und 6,2 Masse-% Feallgemein.
Die Metall- und die Schlackenschmelzen wurden durch Zusatz
von 0,006 t Koks, 0,05 t Kalk und 0,0015 t Aluminiumpulver
behandelt und auf 1550°C erhitzt.
Der Vanadiumgehalt im Metall stieg auf 0,45 Masse-%. Danach
wurde die Schlacke aus dem Ofen entfernt und die
Metallschmelze mit Sauerstoff geblasen. Die von der Metallschmelze
getrennte Vanadiumschlacke enthielt 19,2
Masse-% V2O5 und war für die Verarbeitung zu Vanadiumpentoxid
und Ferrovanadium geeignet. Der Vanadiumgehalt
im Metall betrug 0,08 Masse-% und stimmte mit dem sortengerechten
Gehalt im Stahl überein.
In einen 100-t-Lichtbogenofen wurden 5 t Roheisen und
70 t Stahlschrott aufgegeben und eingeschmolzen. Eine
Entphosphorisierung des Metalls wurde durchgeführt und
die phosphorhaltige Schlacke abgezogen. Auf die Metalloberfläche
wurden 30 t Eisenschwamm mit einer Zusammensetzung
(Masse-%): 82 Feallgemein; 74,1 Femetallisch;
0,43 V; 0,25 Mn; 2,1 C; 3,2 TiO2; 0,45 Na2O + K2O, 0,006
P; 0,006 S; Rest - CaO, MgO, SiO2, Al2O3 kontinuierlich
aufgegeben.
Während des Eisenschwammschmelzens wurden in den Ofen
3,5 t Kalk aufgegeben. Am Ende des Eisenschwammschmelzens
wurden die Metall- und die Schlackenschmelzen bei einer
Temperatur von 1650°C mit Aluminiumgranulat in einer
Menge von 0,4 t, Ferrosilicium in einer Menge von 0,3 t
und Koks in einer Menge von 0,1 t behandelt.
Nach der Reduktion enthielt das Metall 0,36 Masse-% Kohlenstoff,
0,28 Masse-% Mangan, und 0,11 Masse-% Vanadium
und die Schlacke - 39 Masse-% CaO und 2,9 Masse-% Feallgemein.
Danach wurde die Schlacke teilweise aus dem Ofen abgezogen
und die Schmelze mit der restlichen Schlacke in eine
Pfanne abgestochen. Während des Abstichs wurde das Legieren
und die Desoxidation des Metalls mit Mangan, Silicium
und Aluminium durchgeführt.
Der Gehalt an Vanadium im Stahl betrug 0,115 Masse-%,
an Phosphor - 0,018 Masse-%, an Schwefel - 0,007 Masse-%.
Der Assimilationsgrad bei der Aufnahme von Vanadium durch
den Stahl aus dem Eisenschwamm betrug 90%. Der Verbrauch
an Vanadium aus dem Ferrovanadium wurde um 1,2 kg/t Stahl
verringert. Der Manganverbrauch wurde um 2 kg/t Stahl
reduziert.
In einen 100-t-Lichtbogenofen wurden 90 t Stahlschrott
aufgegeben und eingeschmolzen.
Nach der Entphosphorisierung des Metalls und dem Abzug
der phosphorhaltigen Schlacke wurden 18 t Eisenschwamm
mit einer Zusammensetzung (Masse-%): 72,8 Feallgemein;
65,0 Femetallisch; 0,8 V; 12,2 TiO2; 0,011 P; 0,02 S;
1,5 C; Rest - CaO, MgO, SiO2 und Al2O3 kontinuierlich
aufgegeben.
Zusammen mit dem Eisenschwamm wurden 2,2 t Kalk und 0,5 t
Calciumcarbid aufgegeben.
Im erfindungsgemäßen Verfahren führte ein erhöhter TiO2-
Gehalt im Eisenschwamm zu keinen Schwierigkeiten beim
Schmelzen.
Nach dem Erschmelzen von Eisenschwamm wurde die Schlackenschmelze
durch Zusatz von 1,2 t Kalk, 0,3 t Silicocalcium
und 0,2 t Aluminium behandelt. Der Gehalt an CaO
in der Schlacke betrug 49 Masse-%, an Feallgemein - 2,4
Masse-% bei einem Gehalt an Kohlenstoff im Metall von
0,22 Masse-%, an Vanadium von 0,13 Masse-%, an Schwefel
von 0,025 Masse-%.
Danach wurde der Hauptteil der Schlacke abgezogen, chromhaltige
Ferrolegierungen ins Metall eingeführt und ein
schlackenbildendes Gemisch aus Kalk und Flußspat zugesetzt.
Zusammen mit der Schlacke wurde das Metall in eine
Pfanne abgestochen. Während des Abstichs wurde die
endgültige Desoxidation des Stahls durchgeführt.
Im erzeugten Metall betrug der Gehalt an Vanadium 0,12
Masse-%, an Titan - 0,01 Masse-%, an Schwefel - 0,011
Masse-%, an Phosphor - 0,017 Masse-%.
Der Assimilationsgrad bei der Aufnahme von Vanadium betrug
84%. Der Gehalt an schädlichen Buntmetallbeimengungen
verringerte sich um 14% im Vergleich zum Schmelzen
mit 100% Stahlschrott. Der Verbrauch an Vanadium aus
Ferrovanadium wurde um 1,25 kg/t Stahl reduziert.
Der eingesetzte Eisenschwamm wurde aus Titanmagnetitrohstoff
mit einem hohen TiO2-Gehalt erzeugt, der für das
Hochofenschmelzen ungeeignet ist.
In einem 5-t-Lichtbogenofen wurden 3 t Stahlschrott eingeschmolzen,
eine Entphosphorisierung des Metalls durchgeführt
und die phosphorhaltige Schlacke abgezogen. Dann
wurden 2,5 t Eisenschwamm mit der gleichen Zusammensetzung
wie im Beispiel 3 aufgegeben. Zusammen mit dem Eisenschwamm
wurden in den Ofen 0,125 t Vanadiumschlacke zugegeben,
die 22 Masse-% V2O5 und 10 Masse-% MnO enthielt, sowie
0,5 t Kalk aufgegeben. Nach dem Einschmelzen wurden die
Metall- und die Schlackenschmelzen mit 0,03 t Aluminiumgranulat,
0,01 t Koksgrus und 0,1 t Flußspat behandelt.
Nach der Behandlung enthielt die Schlacke 45 Masse-%
CaO und 1,5 Masse-% Feallgemein, und das Metall - 0,3
Masse-% C und 0,43 Masse-% V.
Dann wurde die Schmelze zusammen mit der Schlacke in eine
Pfanne abgestochen, in die dann aus einem anderen 5-t-
Ofen eine kohlenstoffarme Stahlschmelze gegossen wurde,
die mit Nickel und Chrom legiert worden war.
Der erzeugte Stahl enthielt 0,21 Masse-% V, 0,006 Masse-%
P und 0,004 Masse-% S.
Der Assimilationsgrad bei der Aufnahme von Vanadium aus
dem Eisenschwamm und der Vanadiumschlacke betrug 92%.
Während des Schmelzvorgangs wurde infolge eines gemeinsamen
Einsatzes von vanadiumhaltigem Eisenschwamm und
konzentriertem vanadiumhaltigem Oxidstoff ein Metall mit
einem erhöhten Vanadiumgehalt erzeugt.
Aus den angeführten Beispielen sind folgende Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Stahlschmelzen im
Vergleich zu den bekannten Verfahren ersichtlich:
- - Es wird ein durchgehender Auszug der Legierungselemente vom Erzrohstoff bis zum Fertigstahl gewährleistet;
- - es wird ein Eisenerzgut, das für die anderen Verarbeitungsverfahren ungeeignet ist, eingesetzt;
- - es wird ein niedriger Gehalt an schädlichen Beimengungen im Stahl erzielt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Stahlschmelzen unter Einsatz von Eisenschwamm,
das das Einschmelzen eines eisenschwammhaltigen
Metalleinsatzes, das Frischen und das Legieren
des Metalls sowie das Feinen des geschmolzenen Stahls
bis zur vorgegebenen chemischen Zusammensetzung beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Eisenschwamm eingesetzt wird, der aus einem Legierungselement
mit einer niedrigeren Desoxidationsfähigkeit
als die von Kohlenstoff enthaltenden Eisenerzgut
gewonnen wird, und die beim Einschmelzen des Metalleinsatzes
entstehenden Metall- und Schlackenschmelzen
mit Reduktionsmitteln und calciumhaltigen Stoffen,
in einer Menge behandelt werden, die für die Bildung
von ca. 1 bis ca. 5 Masse-% Eisen (Fe allgemein) und
von ca. 15 bis ca. 50 Masse-% Calciumoxid (CaO) in
der Schlackenschmelze erforderlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Eisenschwamm
Eisenerzstoffe eingesetzt werden, die Legierungselemente
aus der Gruppe Ni, Mn, Cr, V enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Eisenschwamm Alkalimetalloxide
enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalleinsatz 100 Masse-% Eisenschwamm enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalleinsatz von ca. 15
bis ca. 60 Masse-% Eisenschwamm enthält und der Rest
aus metallischen eisenhaltigen Stoffen besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalleinsatz in zwei Stufen
eingeschmolzen wird, und zwar in der ersten Stufe
einen die metallischen eisenhaltigen Stoffe enthaltenden
Teil, aus der erhaltenen Metallschmelze Phosphor
oxidiert und die entstandene phosphorhaltige Schlacke
abgezogen, und in der zweiten Stufe der zweite, aus
Eisenschwamm bestehende Teil des Metalleinsatzes geschmolzen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schmelzen von Eisenschwamm
und die Behandlung der Metall- und der Schlackenschmelze
bei einem Kohlenstoffgehalt im Metall von ca. 0,2
bis ca. 3,0 Masse-% durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Behandlung der Metall-
und der Schlackenschmelzen mit Reduktionsmitteln die
erhaltene Schlackenschmelze von der Metallschmelze
getrennt wird.
9. Verfahren nach Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallschmelze
oxidiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zusammen mit dem Eisenschwamm
die höchstens 10 Masse-% des Legierungselements enthaltenden
Oxidstoffe in einer Menge von ca. 1 bis ca.
10 Masse-% der Eisenschwammasse zusätzlich eingebracht
werden.
Priority Applications (2)
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JP62199251A JPS6442512A (en) | 1987-08-13 | 1987-08-11 | Steel making method using sponge iron |
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DE19873727039 Withdrawn DE3727039A1 (de) | 1987-08-13 | 1987-08-13 | Verfahren zum stahlschmelzen unter einsatz von eisenschwamm |
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JPS5734329A (en) * | 1980-08-09 | 1982-02-24 | Sumitomo Electric Ind Ltd | Manufacture of simiconductor device |
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1987
- 1987-08-11 JP JP62199251A patent/JPS6442512A/ja active Pending
- 1987-08-13 DE DE19873727039 patent/DE3727039A1/de not_active Withdrawn
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Stahl u. Eisen, 90, 1970, S. 667-676 * |
Also Published As
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JPS6442512A (en) | 1989-02-14 |
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