DE3726846A1 - Verfahren und vorrichtung zum ausbrechen und/oder fertigausbauen von stollen oder dgl. - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum ausbrechen und/oder fertigausbauen von stollen oder dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbrechen und/oder
Fertigausbauen von Stollen, Tunneln, Schächten oder dgl.
langgestreckten Bauwerken, wobei von Stützrahmen oder
Führungsbogen abgestützte Messer nacheinander vorgetrieben
werden und nach dem Vortrieb aller Messer die Stützrahmen
weiterschreiten, sowie eine Vorrichtung zur Abstützung im
Ausbruch und/oder Fertigausbaubereich bei der Errichtung von
Stollen, Tunneln, Schächten oder dgl. langgestreckten
Bauwerken, mit in Form einer Haube angeordneten Messern und
die Messer abstützenden Führungsbögen, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens.
Aus der DE-AS 20 21 734 ist ein wanderndes Abstützgerüst
bekannt, bei dem vier Stützrahmen zu je zwei verschachtelten
Rahmengestellen verbunden sind. Diese bekannte Anordnung ist
wegen der erforderlichen Rahmengestelle aufwendig und
erfordert sehr lange Messer bei relativ kleinem Schrittmaß.
Lange Messer bedeuten aber neben höheren Kosten vor allem
eine schwerfälligere Manipulierbarkeit bei Kurvenfahrten und
Richtungskorrekturen.
Aus der DE-OS 26 18 571 ist eine aus Messerbohlen gebildete
selbsttragende Stützeinheit für kleine Stollenquerschnitte
bekannt. Die Messerbohlen sind dort über schwalbenschwanz
artige Führungen dauernd starr aneinander geführt, so daß
Richtungskorrekturen, die eine Relativbeweglichkeit der
Messer untereinander voraussetzen, nicht erfolgen können.
Zudem sind, um einen geschlossenen Ring zu erbringen,
Messerbohlen ebenfalls auf der Tunnelsohle angeordnet, was
die Handhabbarkeit dieser bekannten Vorrichtung stark
beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, mit welchen ein Ausbruch und/
oder Fertigausbauen eines Stollens oder dgl. ohne störende
Vorrichtungsteile und aufwendige Stützrahmen möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
ruhendem System oder nach dem Vorschub aller Messer die
Messer in gegenseitige Seitenlage gebracht und selbsttragend
werden, daß die Stützrahmen abgesenkt werden und
weiterschreiten, und daß nach Anheben der Stützrahmen die
Messer erneut vorgetrieben werden.
Die während des Vortriebs von den Stützrahmen abgestützten
Messer übernehmen, wenn alle Messer vorgetrieben sind, die
Abstützung, d.h. sie nehmen direkt den vom Gebirge
ausgeübten Druck auf und leiten diesen in die Tunnelsohle.
In diesem Zustand können die Führungsbögen oder Stützrahmen
abgesenkt werden und weiterschreiten, um dann die Abstützung
zu übernehmen, wenn die Messer erneut vorgetrieben werden.
Bei diesem Verfahren kann demnach auf ein zweites
Abstützrahmenpaar verzichtet werden, was zum einen die
Vorrichtung wirtschaftlicher macht und zum anderen weniger
Hindernisse während der Arbeit erbringt. Zudem können die
Messer kürzer ausgebildet werden, so daß Kurvenfahrten oder
Richtungskorrekturen leicht möglich sind. Die Messer sind,
während sie die Abstützung übernehmen, beidseitig auf der
Sohle abgestützt. Über die Breite der Sohle sind keine
Messer angeordnet.
Eine Vorrichtung insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß sich die Messer
bei ruhendem System gegenseitig über seitliche Stützorgane
abstützen und ohne sohlenseitige Verbindung selbsttragend
sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist an einer Seite
jedes Messers ein langes, im Querschnitt T-förmiges
Stützorgan mit nach unten gerichtetem Querschenkel und an
der anderen Seite jedes Messers ein kurzes, im Querschnitt
U-förmiges Stützorgan mit nach oben gerichteten Schenkeln
angeordnet, das L-förmige Stützorgan eines Messers greift in
das U-förmige Stützorgan eines benachbarten Messers ein und
an dem T-förmigen Stützorgan sind ausgehend von mittleren
Abschnitten konstanter Breite keilförmige Auflauframpen
angeordnet. Wenn alle Messer gleich weit vorgetrieben sind,
liegen die Schenkel des U-förmigen Abstützorgans an den
Bereichen konstanter Breite des T-förmigen Abstützorgans an,
so daß die Messer untereinander in direktem Kontakt stehen.
Damit können ohne Querbewegen der Messer auftretende Kräfte
bis in die sohlenseitigen Messer und von diesen in die Sohle
eingeleitet werden. Während des Vortriebs der Messer kann
eine Relativbewegung der Messer erfolgen, da die
keilförmigen Auflauframpen an dem T-förmigen Abstützorgan
innerhalb des U-förmigen Abstützorgans ausreichend Spiel
aufweisen, um die Messer in die gewünschte Richtung zu
schwenken.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem
U-förmigen Stützorgan ein einstellbares Anschlagelement
vorgesehen. Dieses Anschlagelement kann in Form einer
Schraube ausgebildet sein, welche durch Eindrehen und
Herausdrehen eine Einstellung des Spiels zwischen den
Abstützorganen ermöglicht.
In Weiterbildung der Erfindung sind an den sohlenseitigen
Messern quer zur Längsachse des Messers angreifende
Hebevorrichtungen angeordnet, die insbesondere als
hydraulische oder pneumatische Kolbenzylindereinheiten
ausgebildet sind. Nach dem Vortrieb aller Messer werden die
Hebevorrichtungen betätigt, so daß jedes Messer mit dem
benachbarten Messer in unmittelbare Anlage gebracht werden
kann, damit nach Absenken der Abstützbögen keine
unkontrollierte Bewegung der Messer zur Sohle hin erfolgen
kann. Über die Kolbenzylindereinheiten wird dann der Druck
in die Sohle geleitet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind an den
Führungsbögen oder Stützrahmen an den sohlenseitigen Enden
Hebevorrichtungen angeordnet. Mit diesen Hebevorrichtungen
können die Stützbögen abgesenkt werden, damit bei ruhendem
System, d.h. wenn die Messer selbsttragend sind, die Bögen
in eine neue Abstützstellung verfahren werden können. Nach
erneuter Anordnung werden Hebevorrichtungen betätigt und die
Oberseite der Führungsbögen in Anlage mit der Unterseite der
Messer gebracht, damit die Messer während des Vortriebs die
erforderliche Führung erhalten. Die Hebevorrichtungen an den
Abstützbögen sind vorzugsweise hydraulische oder
pneumatische Kolbenzylindereinheiten.
Damit Horizontalkräfte von den Stützrahmen oder
Führungsbögen in die Sohle übertragen werden können, sind
vorzugsweise an den sohlenseitigen Enden der Stützrahmen
Führungselemente angeordnet, die in auf Bodenplatten
angeordnete Führungen eingreifen. Die Hebevorrichtungen für
die Stützrahmen sind vorzugsweise auf den Bodenplatten
angeordnet, wodurch ermöglicht wird, daß nach Einziehen der
Hebevorrichtungen beim Absenken der Führungsbögen die
Bodenplatten zusammen mit den Führungen angehoben werden, um
mit den Führungsbögen verfahren zu werden.
An den sohlenseitigen Enden der Stützrahmen sind
Vorzugsweise in auf der Sohle verlegbaren Führungen
eingreifende und verschiebbare Streben vorgesehen. Beim
Absenken der Führungsbögen werden damit gleichzeitig die
Platten mit den Führungen angehoben und die Streben stützen
sich auch Schienen auf, so daß die Führungsbögen, die dann
nicht mehr in Kontakt sind mit den Vortriebsmessern,
verfahren werden können.
Vorzugsweise sind zwei über Druckvorrichtungen verbundene
Stützrahmen vorgesehen. Die Druckvorrichtungen sind
vorzugsweise Kolben/Zylinder-Einheiten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht auf die Rückseite einer Vorrichtung
bestehend aus Vortriebsmessern und eine Abstütz
vorrichtung,
Fig. 2 bis 5 die Vorrichtung nach Fig. 1 in verschiedenen auf
einanderfolgenden Arbeitsstadien,
Fig. 6 eine Draufsicht auf zwei nebeneinander liegende
Messer der Vorrichtung nach Fig. 1, und
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII von Fig. 6.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Ausbruch und zur
Abstützung im Ausbruch und/oder Fertigausbaubereich besteht
aus Messern 10 bis 36, die an ihren Längsseiten
gegeneinander verschiebbar verbunden sind und die Form einer
Haube bilden. An den sohlenseitigen Messern 10 und 36 sind
Hebevorrichtungen 38 bzw. 40 in Form von hydraulischen
Kolben/Zylinder-Einheiten vorgesehen. Während des Vortriebs
der Messer 10 bis 36 werden diese über zwei Abstützbögen 42,
44 abgestützt. Der Führungsbogen 44 liegt in
Vortriebsrichtung vor dem Führungsbogen 42. An den
sohlenseitigen Enden des Führungsbogens 42 (wie auch des
Führungsbogens 44) sind Hebevorrichtungen 46, 48 in Form von
Kolben/Zylinder-Einheiten angeordnet. Die Einheiten 46 und
48 sind auf Bodenplatten 50, 52 befestigt, auf denen
Führungszylinder 54, 56 angeordnet sind. In diese
Führungszylinder 54 und 56 greifen Führungszapfen 58, 60
ein, die an den Enden des Stützbogens befestigt sind. Mit
Hilfe der Führungen und der Bodenplatte können
Horizontalkräfte in die Sohle abgeleitet werden. An den
sohlenseitigen Enden des Führungsbogens 42 sind abgewinkelte
Stützstreben 62 bzw. 64 angeordnet, deren untere Enden über
auf der Sohle 66 verlegten Schienen 68, 70 liegen. Wenn der
Stützbogen 42 abgesenkt wird, kommen die Enden der Streben
62 und 64 mit den Schienen 68 und 70 in Kontakt, während
gleichzeitig durch Einziehen der Kolben der
Kolben/Zylinder-Einheiten 46 und 48 die Platten 50 und 52
zusammen mit den Führungszylindern 54 und 56 angehoben
werden. In diesem Zustand können die Führungsbögen 42 und 44
in Vortriebsrichtung verfahren werden, um an den neuen
Standorten wieder durch Ausfahren der Kolben der
Kolben/Zylinder-Einheiten 46 und 48 die Platten 50 und 52
auf die Sohle 66 abzusenken und die Führungsbögen 42 und 44
bis in Anlage mit der Unterseite der Messer 10 bis 36
anzuheben. Während des Absenkens und des Verfahrens der
Führungsbögen 42 und 44 sind die Messer 10 bis 36
selbsttragend, d.h. durch ihre gegenseitige Verbindung an
den Längsrändern werden Gebirgsdruckkräfte in die
sohlenseitigen Meser 10 und 36 und dort über die
Kolben/Zylinder-Einheiten 38 und 40 in die Sohle übertragen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind lediglich zwei
Führungsbögen oder Stützrahmen erforderlich, da bei ruhendem
System, d.h. wenn alle Messer 10 bis 36 vorgetrieben worden
sind, die Messer selbsttragend sind und den Gebirgsdruck
aufnehmen und in die Sohle ableiten.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen die verschiedenen Schritte während
eines Ausbruchs einer Tunnelstrecke bei gleichzeitigem
Fertigausbau. Die über Kolben/Zylinder-Einheiten 80
untereinander verbundenen Stützrahmen oder Führungsbögen 42
und 44 sind in einer Stellung unter den Messern 10 bis 36
(gezeigt ist Messer 24) angeordnet, aus welcher die Messer
für den weiteren Ausbruch vorgetrieben werden. Die Enden 82
der Messer bilden gleichzeitig die Schalung für den Ausbau
84. Bei der in Fig. 3 gezeigten Stellung sind alle Messer um
den Betrag a vorgetrieben, so daß sich der Stützrahmen 42 am
Ende der Messer befindet. Durch Betätigen der
Kolben/Zylinder-Einheiten an den sohlenseitigen Enden des
Bogens 42 wird dieser abgesenkt, wobei gleichzeitig die
Messer 10 bis 36 sich gegenseitig abstützen und
selbsttragend werden. Durch Einziehen des Kolbens der
Kolben/Zylinder-Einheit 80 wird der Führungsbogen 42 zu dem
Führungsbogen 44 hin verschoben. In der nächstmöglichen
Stellung des Führungsbogens 42 zu dem Führungsbogen 44
werden die Kolben/Zylinder-Einheiten des Führungsbogens 42
erneut betätigt und der Führungsbogen 42 angehoben, wobei er
in Anlage mit der Unterseite der Messer 10 bis 36 gelangt.
Danach wird der Führungsbogen 44 abgesenkt und durch
Ausfahren des Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit 80 in
Vortriebsrichtung verschoben, bis er unter das vordere Ende
der Messer gelangt. Aus Fig. 5 ist die Stellung zu ersehen,
in welcher der Führungsbogen 44 erneut angehoben worden ist,
so daß er zusammen mit dem Führungsbogen 42 die Führung der
erneut vorzutreibenden Messer übernehmen kann. Wie aus den
Fig. 2 bis 5 zu ersehen ist, befinden sich die Führungsbögen
42 und 44 abwechselnd in einer Stütz- und in einer
Wanderstellung. Die zwischen den einzelnen Messern
angeordneten Abstützelemente sind nur dann wirksam, wenn
alle Messer 10 bis 36 der Haube verschoben sind und in
diesem Stadium übernimmt die Messerhaube die Funktion einer
selbsttragenden Einheit. Während des Vorschubs der Messer
wird die selbsttragende Funktion der Messerhaube aufgehoben,
um die für Kurvenfahrten und Richtungskorrekturen
erforderliche Relativbeweglichkeit der Messer untereinander
in Umfangsrichtung der Messerhaube zu ermöglichen.
Die Ausbildung der gegenseitigen Verbindung der Messer an
den Längsseiten ist aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich. Fig. 6
zeigt eine Draufsicht beispielsweise auf die Längsränder der
nebeneinander angeordneten Messer 22 und 24. Etwa im Bereich
der Stellung an dem des Führungsbogens 44 in Fig. 2 sowie im
Bereich der Stellung des Führungsbogens 42 in Fig. 3 sind an
den Längsseiten der Messer 22 und 24 Stützorgane 90 bzw. 92
angeordnet. Jedes der Messer 10 bis 36 weist beispielsweise
an seiner rechten Längsseite ein kurzes Stützorgan 90 und an
seiner linken Längsseite ein langgestrecktes Stützorgan 92
auf. Lediglich die sohlenseitigen Messer 10 und 36 sind nur
an einer Seite mit einem entsprechenden Stützorgan
ausgebildet.
Das an der rechten Seite des Messers 22 angeordnete
Stützorgan 90 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet mit
einem Basisschenkel 94 und zwei rechtwinklig von diesem
abstehenden Schenkeln 96 und 98. Der Schenkel 96 ist
beispielsweise an der Längsseitenwand 100 des Messers 22
angeschweißt. In dem Schenkel 98 des Stützorgans 90 ist eine
ein- und ausdrehbare Schraube 102 angeordnet, was durch den
Pfeil 104 angedeutet ist. Die Schraube 102 weist einen
halbkugelförmigen Kopf 106 auf, um in punktförmige Anlage
mit dem Stützorgan 92 zu gelangen.
Das langgestreckte (die Länge entspricht gut der doppelten
Vortriebslänge des Messers) Stützorgan 92, das im
Querschnitt etwa T-förmig ausgebildet ist mit einem Schenkel
108 und einem Querschenkel 110 ist mit einem Ende des
Querschenkel 108 an der Längsseitenwand 112 des Messers 24
beispielsweise durch Schweißen befestigt. Der Querschenkel
110 weist an der zu der Abstützschraube 102 gerichteten
Seite einen Bereich 114 konstanter Breite auf, an welchen
sich beidseitig Auflauframpen 116 bzw. 118 anschließen. Das
freie Ende des Schenkels 108 weist einen mittleren Bereich
120 mit konstanter Breite auf, an welchen sich beidseitig
ebenfalls Auflauframpen 122 bzw. 124 anschließen. Der
Bereich 120 und die Auflauframpen 122 und 124 sind im
Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet, so daß eine
Linienbelastung mit der Innenseite des Schenkels 96 des
Stützorganes 90 erreicht wird.
Die gerundete bzw. halbkugelförmige Ausbildung des Kopfes
106 der Schraube 102 sowie die im Querschnitt
halbkreisförmige Ausbildung der Auflauframpen 122 und 124
sowie des mittleren Bereichs 120 ermöglicht eine definierte
gegenseitige Abstützung der Messer untereinander, wenn
Messer im bogenförmigen Verlauf der Stützrahmen 42, 44
zueinander verdreht liegen.
Wenn das Messer 24 vorgetrieben wird, während das Messer 22
in Ruhe auf den Führungsbögen 42 und 44 aufliegt, gelangen
die Bereiche 114 und 120 konstanter Breite des Stützorgans
92 außer Anlage mit der Führungsschraube 102 bzw. dem
Schenkel 96 des Stützorgans 90, wodurch eine relativ freie
Beweglichkeit des Messers 24 erreicht wird. Damit ist es
möglich, das Messer 24 während des Vortriebs derart zu
steuern, daß eine Abweichung der Vortriebshaube von einer
Geraden, d.h. eine Kurvenfahrt durchgeführt werden kann. Zur
Erzielung einer derartigen Kurvenfahrt sind an den
Nachbarmessern rechts und links des zuerst vorzutreibenden
Messers vorne je eine einstellbare Druckvorrichtung
vorgesehen, so daß die Vortriebsrichtung des zuerst
vorwandernden Messers während seines Vortriebs gesteuert
werden kann. Durch die Anordnung der Auflauframpen und der
Bereiche konstanter Breite müssen zwangsläufig alle anderen
Messer dem zuerst vorgetriebenen und in die richtige
Richtung gebrachten Messer folgen, so daß nach dem Vortrieb
aller Messer die Stützorgane wieder die in den Fig. 6 und 7
gezeigten Stellungen einnehmen, in welchen die Messer
seitlich in unmittelbarem Kontakt untereinander sind, so daß
sie ihre selbsttragende Funktion übernehmen können, wenn die
Stützrahmen oder Führungsbögen verfahren werden.
Messer oder messerähnliche Schalungsbohlen mit seitlichen
Stützorganen und Führungsbögen können auch im Betonnier
bereich eines Stollens analog wie im Ausbruchsbereich
eingesetzt werden. Durch die selbstragende Funktion der
Messer oder Schalungsbohlen kann auf eine hinderliche
Abstützung oder ein Lehrgerüst verzichtet werden.
Claims (17)
1. Verfahren zum Ausbrechen und/oder Fertigausbauen von
Stollen, Tunneln, Schächten od.dgl. langgestreckten
Bauwerken, wobei von Stützrahmen oder Führungsbögen
abgestützte Messer nacheinander vorgetrieben werden und
nach dem Vortrieb aller Messer die Stützrahmen
weiterschreiten, dadurch gekennzeichnet,
daß bei ruhendem System oder nach dem Vorschub aller
Messer die Messer in gegenseitige Seitenanlage gebracht
und selbsttragend werden, daß die Stützrahmen abgesenkt
werden und weiterschreiten, und daß nach Anheben der
Stützrahmen die Messer erneut vorgetrieben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Messer beidseitig auf der Sohle
abgestützt werden.
3. Vorrichtung zum Ausbruch und zur Abstützung im Ausbruch
und/oder Fertigausbaubereich bei der Errichtung von
Stollen, Tunneln, Schächten od.dgl. langgestreckten
Bauwerken, mit in Form einer Haube angeordneten Messern
und die Messer abstützenden Führungsbögen, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (10
bis 36) bei ruhendem System sich gegenseitig über
seitliche Stützorgane abstützen und ohne sohlenseitige
Verbindung selbsttragend sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß an einer Seite jedes Messers (10
bis 36) ein langes, im Querschnitt T-förmiges Stützorgan
(92) mit nach unten gerichtetem Querschenkel (110) und an
der anderen Seite jedes Messers ein kurzes, im
Querschnitt U-förmiges Stützorgan (90) mit nach oben
gerichteten Schenkeln (96, 98) angeordnet ist, daß das
T-förmige Stützorgan (92) eines Messers (24) in das
U-förmige Stützorgan (90) eines benachbarten Messers (22)
eingreift, und daß an dem T-förmigen Stützorgan (92)
ausgehend von mittleren Abschnitten konstanter Breite
(114, 120) keilförmige Auflauframpen (116, 118; 122, 124)
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem U-förmigen Stützorgan (90)
ein einstellbares Anlageelement (102) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mittlere Abschnitt (120) und
die Auflauframpen (122, 124) des Stützorgans (92) sowie
der Kopf (106) des einstellbaren Anlageelementes (102)
des Stützorgans (90) im Querschnitt halbkreisförmig
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils im vorderen
und hinteren Bereich jedes Messers (10 bis 36)
Stützorgane (90, 92) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß an den sohlenseitigen
Messern (10, 36) quer zur Längsrichtung der Messer
angreifende Hebevorrichtungen (38, 40) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hebevorrichtung (38, 40)
hydraulische oder pneumatische Kolben/Zylinder-Einheiten
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Führungsbögen
oder Stützrahmen (42, 44) an den sohlenseitigen Enden
Hebevorrichtungen (46, 48) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hebevorrichtungen (46, 48)
hydraulische oder pneumatische Kolben/Zylinder-Einheiten
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß an den sohlenseitigen
Enden der Stützrahmen (42, 44) Führungselemente (58, 60)
angeordnet sind, die in auf Bodenplatten (50, 52)
angeordneten Führungen (54, 56) eingreifen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenplatten (50,
52) mit den Hebevorrichtungen (46, 48) verbunden sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß an den sohlenseitigen
Enden der Stützrahmen (42, 44) in auf der Sohle (66)
verlegbaren Führungen (68, 70) eingreifende und
verschiebbare Streben (62, 64) vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Streben (62, 64) abgewinkelt
sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei über
Druckvorrichtungen (80) verbundene Stützrahmen (42, 44)
vorgesehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckvorrichtungen (80)
Kolben/Zylinder-Einheiten sind.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3800046A1 (de) * | 1988-01-04 | 1989-07-13 | Sp Kt Bjuro Glavtonnelmetrostr | Ausbau fuer einen kalottenschlitz |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1942759A1 (de) * | 1969-08-22 | 1971-03-04 | Bochumer Eisen Heintzmann | Tunnel-Vortriebsvorrichtung mit messerartigen,zueinander parallelverschieblichen Vortriebsbohlen |
DE2742332A1 (de) * | 1977-09-20 | 1979-03-29 | Walbroehl H T Dipl Ing | Verfahren und vorrichtung zur horizontalen und vertikalen steuerung von messervortrieben |
DE3024464A1 (de) * | 1980-06-28 | 1982-01-21 | Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia, 4670 Lünen | Messerschild-vortriebseinrichtung |
-
1987
- 1987-08-12 DE DE19873726846 patent/DE3726846A1/de not_active Withdrawn
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