DE3725932A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kunststoffteilen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kunststoffteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Kunststoffteilen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem durch offenkundige Vorbenutzung bekanntgewordenen
Verfahren dieser Art werden Kunststoff-Massenartikel, wie
Schalen zum Abpacken von Fleisch, Eierverpackungen, Becher
und Teller aus einer zuvor in einer Heizstrecke erwärmten
Kunststoffolie, z.B. aus Polystyrol, Polyvinylchlorid
oder Polyäthylen, in einer Formpresse mittels spezieller
Werkzeuge durch Vakuum- oder Preßluft-Tiefziehen hergestellt.
In dieser Fertigungsphase sind die tiefgezogenen Kunststoff
teile, nachfolgend kurz Formlinge genannt, noch an ihren
Rändern zu einer Formlingseinheit miteinander verbunden.
Die Trennung der Formlinge erfolgt mittels einer Stanzpresse.
Zwischen Formpresse und Stanzpresse können noch verschiedene
Bearbeitungseinheiten, wie eine Bedruckungseinheit, eine
Lochstation, eine Perforiereinrichtung oder eine
Einlegeeinrichtung, sowie nach der Stanzpresse eine
Stapelvorrichtung angeordnet sein. Die Transportvorrichtung
für den Transport der Folie, der Formlingseinheit und der
Formlinge von Bearbeitungseinheit zu Bearbeitungseinheit
besteht in aller Regel aus einem die beiden Ränder der Folie
untergreifenden, intermittierend angetriebenen, speziellen
Kettenförderer. Während dieser Transportwege ist die
Formlingseinheit einerseits aufgrund des Abkühlungsprozesses
einer Größenänderung durch Schrumpfung und andererseits
einer Verschiebung innerhalb jeden Arbeitstaktes aufgrund
der sich summierenden Bewegungsspiele in den Gelenken der
einzelnen Kettenglieder unterworfen. Die dadurch schon innerhalb
eines Arbeitstaktes entstehende Abweichung des Positions-Ist-
Wertes der Formlingseinheit von ihrem Positions-Soll-Wert wird
um so größer, je weiter der Abstand zwischen zwei benachbarten
Bearbeitungseinheiten ist.
Um nun jeden Bearbeitungsvorgang in den einzelnen Bearbeitungs
einheiten sowie insbesondere das Trennen der Formlinge in
der Stanzpresse an exakt den gewünschten Stellen erfolgen zu
lassen, muß zur Vermeidung von Ungleichmäßigkeiten bei jeder
Bearbeitungseinheit ein Ausrichtungsvorgang stattfinden. Dieser
Ausrichtungsvorgang erfolgt nach dem bekannten Verfahren
dadurch, daß sich entweder die Formlinge infolge ihrer besonders
konischen Form oder, wenn dies nicht der Fall ist, mittels
besonderer im Folienband mit eingeformter Zentrierkonen beim
Schließen des jeweiligen Bearbeitungswerkzeuges im betreffenden
Werkzeug selbst zentrieren.
Äußerst problematisch wird diese Art der Ausrichtung bei sehr
flachen Kunststoffteilen mit einem sehr niedrigen Seitenwand
konus oder insbesondere dann, wenn kein ausreichender Platz
im Formlingsband für separate Zentrierkonen vorhanden ist.
Dies führt bei den einzelnen Bearbeitungseinheiten unweigerlich
zu Unregelmäßigkeiten und beim Trennen der Formlinge an der
Stanzpresse gar zu ungleich verlaufenden Schnittkanten, kurzum
zu einer höheren Ausschußrate, was sich wiederum in den
Gesamtkosten niederschlägt.
Es ist daher in der DE-OS 28 52 697 ein Verfahren vorgeschlagen
worden, durch das die Ungenauigkeiten der ausgestanzten Ränder
der Formlinge vermieden werden. Dies geschieht durch eine
elektromotorische Stanzverstellung der Stanzstation gegenüber
der Formstation. Die Verstellung der Stanzstation erfolgt über
eine Korrektursteuerung, die mit Hilfe von Fotozellen arbeitet,
die in der Formstation in die Formlinge eingestanzte Lochmarken
abtasten und die Stanzstation entsprechend positiv oder auch
negativ in Folienlaufrichtung korrigieren.
Die Korrekturgenauigkeit weist jedoch trotz wesentlicher
Verbesserung noch folgende Mängel auf:
- 1. Eine hundertprozentige Übereinstimmung der Ränder zwischen Formkontur und Stanzkontur wird immer noch nicht erreicht.
- 2. Das durch die Fotozellen bewirkte Verstellen der Stanze zwecks Korrektur bedingt einen gewissen Zeitverlust, welcher die Kapazität der Maschine negativ beeinflußt.
- 3. Beim Vorschub aus der Formstation und Einschub in die Stanzstation erkaltet die Folie. Die Formlinge werden durch Schrumpfung deformiert und somit auch bei exakter Korrektur der Stanzstation unregelmäßig ausgestanzt.
- 4. Durch die Abkühlung der Formlinge sind wesentlich höhere Stanzkräfte erforderlich.
- 5. Die Gesamtlänge der Maschine ist durch die getrennte Anordnung von Formstation und Stanzstation zu groß.
- 6. Der Energieverbrauch ist relativ hoch, bedingt durch den
Einsatz von zusätzlichen Antrieben, wie
- a) Antrieb der Formstation,
- b) Antrieb der Lochstation,
- c) Antrieb des Verfahrweges der Stanzkorrektur,
- d) höhere Reibungskräfte und dadurch bedingte höhere Motorleistung im Folienvorschub.
- 7. Bei dem bekannten Verfahren treten hohe Werkzeugkosten durch die Verwendung separater Form- und Stanzwerkzeuge auf.
- 8. Das bedingt auch erhebliche Umrüstzeiten bei Umstellung der Maschine auf andere Artikel.
- 9. Expandiertes Polystyrol hat die Eigenschaft, daß beim Expandieren sich relativ kompakte Außenhäute bilden, während sich in der Mitte durch den Treibstoff eine mit Luftblasen versetzte Schaumstruktur bildet.
Das Nachschäumen der Folie in der Heizzone einer Thermoform
maschine bewirkt die Expansion der Folienstärke von
der Ausgangsstärke auf das Mehrfache, abhängig von der
Temperatur und der Aufheizzeit. Die Außenhäute bleiben
dabei fast kompakt. Wenn nun der Formling nach dem bekannten
Verfahren in separaten Stationen geformt und gestanzt wird,
so erkaltet die Folie zwischen dem Formvorgang und dem
Stanzvorgang. Die Außenhäute sind dann nicht mehr plastisch
durch die erhöhte Temperatur, sondern spröde. Während des
Stanzvorganges werden die Formlinge nach dem Prinzip des
Scherschnittes getrennt. Es verbleiben also an den Schnitt
kanten dünne Kompakthäute und dazwischen eine geschäumte
Zwischenschicht. Die Homogenität der Stanzränder ist also
nicht gegeben. Der Schnitt ist rauh und ungleichmäßig.
Dafür gibt es folgenden Grund: Wie oben schon ausgeführt, ist die Folie
beim Trennvorgang nach dem bekannten Verfahren bereits
erkaltet und konsistent. Durch die Scherkräfte werden alle
drei Strukturen (obere Außenhaut, Zwischenschicht, untere
Außenhaut) durch eine gleich schnelle Bewegung getrennt.
Dabei werden nacheinander die drei Strukturen separat vonein
ander getrennt. Das heißt, daß an den Schnittkanten die
Schaumstruktur freiliegt. An dieser Stelle kann daher z.B.
Wasser eindringen. Außerdem sind diese Außenkanten auch
durch mechanische Beeinträchtigungen zerstörerischen Kräften
ausgesetzt.
Daher liegt ausgehend von diesem Stand der Technik der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art so zu führen, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, unter Vermeidung
der vorgenannten Nachteile in kostengünstiger Weise sowohl
die durch den Transport als auch die durch die Schrumpfung
der Formlinge sich ergebenden Positionsabweichungen auszu
schließen und damit zu einer ausschußfreien Fertigung auch
sehr flacher Kunststoffteile zu gelangen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß die Verformung und der Trennvorgang in ein und
derselben Station vor sich gehen, wobei der Trennvorgang
bereits dann einsetzt, wenn das verformte, noch warme Teil
noch zwischen den beiden Formhälften, der Prägung und der
Formtasse, eingeschlossen ist, ist es gewährleistet, daß die
Formlinge exakt entlang den gewünschten Umfangslinien aus
dem Formlingsverband herausgetrennt werden. Auch Formlinge
aus Kompaktfolien, deren einzelne Lagen verschiedene
Wärmedehnungskoeffizienten aufweisen können, weisen eine
hundertprozentige Exaktheit ihrer Umfangslinien auf. Diese
hundertprozentige Exaktheit ist nicht nur in ästhetischer
Hinsicht von Bedeutung, sondern ist im Hinblick auf eine
automatische Verpackung und Entstapelung im Verpackungs
automat eine Notwendigkeit.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
darin zu sehen, daß ein Formling, z.B. eine Schale im
Negativverfahren hergestellt werden kann, ohne daß ein
Positivwerkzeug benötigt wird. Um z.B. eine Schale negativ
mit 20 mm Höhe herzustellen, braucht man, um die Höhe
einzuhalten, kein doppeltes Werkzeug. Durch entsprechende
Gestaltung des Negativwerkzeuges und der Höhendifferenz
zwischen Schnitt- und Formwerkzeug erhält man eine exakte
Kalibrierung der Schalenhöhe. Mit anderen Worten: Der Abstand
von der tiefsten Stelle des Negativwerkzeugs bis zur Ober
fläche der Stanzplatte in der Trennungsendphase wird einmal
eingestellt und immer exakt eingehalten. Die Folie wird bei
der Verformung durch das Anlegen eines Vakuums in die Form
hineingezogen. Auch wenn durch ungleichmäßige Heizungs
einstellung die Folie in Längs- oder/und in Querrichtung
unterschiedlich aufgeschäumt worden ist, so wird die
Höhe der einzelnen Formlinge trotzdem immer gleich bleiben.
Da die Folie zwischen dem Verformungsvorgang und dem
Trennvorgang keiner Temperaturänderung unterworfen ist,
somit auch keine Schrumpfungen eintreten können, ist ein
exaktes Trennen an den dafür vorgesehenen Konturen
gewährleistet. Weiterhin bietet das vorgenannte Verfahren
den Vorteil, daß durch die noch warme plastische Folie der
Trennvorgang erleichtert wird, also geringere Stanzkräfte
erforderlich sind. Dadurch, daß der Verformungsvorgang und
der Trennvorgang in einer einzigen Station stattfinden, ist
auch die Baulänge der gesamten Maschine wesentlich kürzer.
Auch die Werkzeugkosten können somit gesenkt werden, ebenso
wie die Umrüstzeiten bei Umstellung der Maschine auf andere
Artikel.
Durch die Verwendung von Bandstählen in der Trennvorrichtung
ergibt sich als weiterer Vorteil der Erfindung, daß im
Gegensatz zum gewohnten Durchfallschnitt keine Stege zwischen
den einzelnen Formlingen als Abfallprodukt auftreten. Somit
ist es möglich, die Formlinge eng nebeneinander aus der
Kunststoffolie herauszuformen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich aus den
Merkmalen des Anspruchs 2. Dadurch, daß die verformte, noch
warme Folie von speziell geformten Bandstahlschneiden an
den Trennlinien durchstoßen wird, wobei beim Schneidvorgang
die Ränder des Formlings durch den Bandstahl zwischen diesen
und der Stanzplatte eingeklemmt werden, werden die Ränder in
dieser Position verschweißt. Beim Durchfallschnitt ergaben
sich insbesondere bei Kompaktfolien beim bereits abgekühlten
Formlingsverband unschöne, im Querschnitt konkave Ränder.
Das führte mitunter dazu, daß sich im Randbereich der Verband
der einzelnen Schichten in der Kunststoffolie löste bzw. z.B.
Wasser eintreten konnte. Beim vorliegenden Verfahren zieht
die Bandstahlschneide eine der beiden glatten Außenhäute der
Folie auf die gegenüberliegende Außenhaut, führt sie somit um
die dazwischenliegende Schaumstruktur herum und verschweißt
sie miteinander.
Dieser Verschweißvorgang wird dadurch erleichtert, daß gemäß
Anspruch 3 die Bandstähle aufgeheizt werden. Das hat den
weiteren Vorteil, daß die Stanzkräfte weiter verringert werden
können.
Über den Vorteil der Einsparung einer ganzen Station
(separate Stanzstation) hinaus ist durch den Vorschlag des
Anspruchs 4 eine weitere Reduzierung des maschinellen
Aufwandes gegeben. Sowohl der Verformungshub als auch der
Trennhub werden durch ein und denselben Druckmittel
zylinder bewirkt. Dieser Druckmittelzylinder kann z.B. so
ausgestaltet sein, daß er von pneumatischer Arbeitsweise
auf hydraulische Arbeitsweise umschaltbar ist. Dabei führt
der Druckmittelzylinder zuerst einen pneumatischen Eilhub
zum Verformen aus und danach einen hydraulischen Krafthub.
Das Verformen erfolgt in der Endphase des Eilhubes und
der Langsamphase des Krafthubes. Die gesamte Folie ist noch
plastisch. Über den Bandstahlschnitt zieht sich die Folie
im Eilhub und im Teil des Krafthubes, ohne ausgestanzt zu
werden. Die Folie erhält so die Konturen des Formwerkzeuges
und des Bandstahlschnittes. Nach der gewünschten Verformung
des Formlings geht der Krafthub in seine Endposition und
stanzt den Rest der Folienstärke durch. Die Endposition ist
beliebig einstellbar und richtet sich nach der Folienstärke.
Im Gegensatz zu den Ansprüchen 4 und 5 kann der Verformungs-
und Trennhub auch durch einen mechanischen Antrieb bewirkt
werden.
Nach dem Anspruch 7 können die Formlinge in bekannter Weise
sowohl durch eine Druck- als auch durch eine Vakuumverformung
aus der erwärmten Kunststoffolie ausgeformt werden.
Wird die Verformung durch Vakuum bewirkt, so können gemäß
Anspruch 8 die Vakuumkanäle als Druckluftkanäle für den
Auswurf des fertigen Formlings dienen.
Gemäß dem Merkmal des Anspruchs 9 kann die Kunststoffolie
sowohl positiv als auch negativ verformt werden. Bei der
Negativverformung wird die Kunststoffolie durch Anlegen eines
Vakuums in die Form hineingezogen, bei der Positivverformung
wird die Kunststoffolie durch Druckluft und/oder Vakuum
über eine Form gezogen. Es ist natürlich auch möglich, den
Formling mit Hilfe des Zusammenwirkens von Patrize und
Matrize auszuformen.
Gegenstand des Anspruchs 10 ist eine erfindungsgemäße Vorrich
tung zur Durchführung des oben genannten Verfahrens. Sie
besteht im wesentlichen aus einer auf einer Stanzplatte
befestigten Prägung und/oder einer darauf zu bewegbaren, an
einem Hubtisch angeordneten Formtasse. Zwischen den einzelnen
Ausformungen der Form sind Aussparungen zur Führung von
Schneidwerkzeugen, die aus Bandstahl bestehen, vorgesehen.
Diese Bandstähle verfügen an ihrem freien, der Stanzplatte
zugewandten Ende über eine Schneide, die entweder spitz
zulaufen kann, aber auch anders geformt sein kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Form aus einem inneren Teilbereich
und einem diesen umgebenden Randbereich besteht, die durch
einen Spalt voneinander getrennt sind. Wird z.B. ein Teller
hergestellt, so formt der innere Teilbereich der Form den
Bodenbereich des Tellers, während der den inneren Teilbereich
umgebende Randbereich die Seitenwand bzw. den Tellerrand
formt. Beim Verformungsvorgang drückt sich dabei etwas von
der Kunststoffolie in den ringförmigen Spalt, so daß sich im
Bodenbereich eine ringförmige Wulst ergibt, die dem Teller
eine größere Stabilität verleiht. Ein weiterer Vorteil
dieser Ausgestaltung ist darin zu sehen, daß der Spalt
sowohl als Vakuumkanal als auch als Druckluftkanal zum
Auswerfen des fertigen Formlings dienen kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen
dargestellt und näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die schematische Seitenansicht auf die kombinierte
Verformungs-Trennstation,
Fig. 2 Querschnitt der Verformungs-Trennvorrichtung im
Ausschnitt,
Fig. 3 im Ausschnitt einen Querschnitt durch die Form- und
Trennvorrichtung ohne Prägestempel,
Fig. 4 im Ausschnitt einen Querschnitt durch die Form- und
Trennvorrichtung mit geteilter Form.
In der Fig. 1 ist eine Thermoverformungs- und eine
Trennvorrichtung insgesamt mit dem Bezugszeichen (1) versehen.
Vor der Vorrichtung (1) ist eine Heizstrecke (3) zur
Erwärmung der Kunststoffolie (4) auf z.B. 120° angeordnet.
Im vorliegenden Fall trägt der Hubtisch (5) eine Formtasse
(6), wohingegen der untere Hubtisch (7) eine Prägung (8)
trägt, wobei jedoch zwischen unterem Hubtisch (7) und der
Prägung (8) noch eine Kühlplatte (9) und eine Stanzplatte
(10) angeordnet sind. Zwischen der Formtasse und dem oberen
Hubtisch (5) ist eine unabhängig von der Formtasse heb- und
senkbare obere Stanzplatte (11), sowie eine oberhalb der
Stanzplatte (11) angeordnete weitere obere Kühlplatte
vorgesehen. Nicht dargestellt sind die Zuführungen für das
Kühlmedium bzw. für die Druckluft zur Druckverformung bzw.
zum Ausstoßen des Formlings. Ebenfalls nicht dargestellt
ist die Vakuumerzeugung für die alternativ mögliche
Vakuumverformung. Lediglich die Kanäle (12), durch die die
Luft aus dem Formraum abgezogen werden kann, sind dargestellt.
Anzufügen ist noch, daß die Formtasse auch am unteren
Hubtisch und die Prägung am oberen Hubtisch angeordnet
sein können. In der Formtasse (6) sind in Richtung der
Hubbewegung Aussparungen vorgesehen, die die Ausformungen
der Formtasse (6) entsprechend den gewünschten Randabmessungen
der Formlinge umgeben. In diesen Aussparungen sind Bandstähle
(13) geführt, die an der oberen Stanzplatte (11) befestigt
sind. An ihrem freien Ende weisen die Bandstähle Schneiden
(14) auf, die im Durchmesser kleiner sind als der restliche
Bandstahl. Die Schneidenlänge beträgt im vorliegenden
Beispiel ca. 2 mm, so daß oberhalb der Schneide auf beiden
Seiten derselben eine Schulter (15) entsteht. Ausgelöst wird
sowohl die Hubbewegung für den Verformungsvorgang als auch
für den Trennvorgang von einem einzigen Druckmittelzylinder,
welcher in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
Unterhalb der Folienbahn (4) verläuft ein spezieller Ketten
förderer (16), dessen Kettenglieder (17) zu ihrer
Schwenkbeweglichkeit mit einem gewissen Spiel behaftet
sind. Dieser im dargestellten Fall unterhalb der Folie (4)
verlaufende Kettenförderer (16) transportiert die Folie (4)
aus der Heizstrecke (3) in die Verform-Trennvorrichtung
(1), in der über einen Längenabschnitt (A) eine bestimmte
Anzahl zu einer Formlingseinheit (17) verbundene Formlinge
(18) mittels Vakuum oder Preßluft tiefgezogen werden.
Aus der Vorrichtung (1) werden die Formlinge (18) sodann
von dem Kettenförderer (16) zu weiteren Bearbeitungsstationen
transportiert. Da die Kunststoffolie (4) unmittelbar nach
Verlassen der Heizstrecke (3) einem Abkühlungsprozeß
unterworfen ist, ist sie und auch die in der Vorrichtung (1)
geformte Formlingseinheit (17) einer stetigen Schrumpfung
unterworfen. Dadurch, daß die Formlinge (18) direkt im
Anschluß an die Verformung in derselben Station bei noch
geschlossener Form aus der Formlingseinheit (17) heraus
getrennt werden, ist ein exaktes Arbeiten bzw. die exakte
Trennung der einzelnen Formlinge entlang den gewünschten
Umfangslinien gewährleistet. Die besondere Ausgestaltung der
Bandstahlschneiden (14) bringt es dabei mit sich, daß beim
Durchtrennen der Folienbahn dieselben zwischen den Schultern
(15) im Bandstahl (13) und der Stanzplatte eingeklemmt
wird. In diesem Zustand werden die Ränder der Formlinge
verschweißt. Der Ablauf des Herstellungsverfahrens der
Formlinge ist wie folgt: Die in die geöffnete Vorrichtung (1)
eingelegte Folienbahn (4), die in der vorgeschalteten
Heizstrecke (3) erwärmt worden ist, wird durch Schließen
der Vorrichtung (1), d.h. durch eine relative Aufeinander
zubewegung von Prägung und Formtasse oder der Herstellung
entweder eines Vakuums oder durch Druckbeaufschlagung unter
Verzicht auf die Prägung verformt. Zu diesem Zweck führt
der nicht dargestellte Druckmittelzylinder einen pneumatischen
Eilhub aus. Dann findet im Druckmittelzylinder die Umschaltung
von pneumatischem auf hydraulischen Betrieb statt. Der
Druckmittelzylinder führt einen hydraulischen Krafthub aus,
der die Bandstähle mit ihren Schneiden durch die Folie auf
die untere Stanzplatte drückt. Dabei werden die noch
"eingespannten" Formlinge aus dem Formlingsverband heraus
getrennt. Gleichzeitig werden durch die besondere Formgebung
der Schneiden (14, 15) bzw. durch die aufgeheizten Bandstähle
die Formlingsränder verschweißt. Über die Bohrungen (12)
werden die ausgestanzten Formlinge mit Hilfe von Druckluft
ausgeworfen und über den Kettenförderer (16) aus der
Vorrichtung (1) herausbefördert.
In der Fig. 3 ist ein Verformungswerkzeug dargestellt, das
lediglich aus einer Formtasse (6) besteht. Durch Anlagen
z.B. eines Vakuums wird die Folie in die Formtasse (6)
hineingezogen (Negativverformung), der Abstand der Stanz
platte (10) zum tiefsten Punkt der Formtasse wird dabei
konstant gehalten. In diesem Ausführungsbeispiel weisen
die Bandstähle eine spitz zulaufende Schneide auf.
In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Wie in Fig. 3, wird auch hier auf die Prägung
verzichtet und die Verformung der Kunststoffolie durch das
Zusammenwirken der Formtasse (6) mit einem angelegten
Vakuum bewirkt. Diese Formtasse ist zweiteilig ausgeführt,
wobei ein innerer Teilbereich mit dem Bezugszeichen (30)
und ein diesen umgebender Randbereich mit dem Bezugszeichen
(31) versehen ist. Zwischen den beiden Bereichen (30 und
31) ist ein Spalt (32) gelassen, in den sich beim Verform
vorgang Material der Kunststoffolie hineindrückt. Dieses
Material bildet in dem Spalt eine in sich geschlossene
Ringwulst (33). An seiner oberen äußeren Kante weist der
Randbereich (31) eine umlaufende Ringnut (34) auf, in die
sich beim Verformungsvorgang ebenfalls Material der Folie
hineinzieht. So wird auch an dieser Stelle eine in sich
geschlossene Ringwulst (35) gebildet. Ganz links ist in der
Zeichnung der für die Trennung verantwortliche Bandstahl mit
seiner Schneide dargestellt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffteilen, die aus
einer erwärmten Kunststoffolie in einer Verformungsvor
richtung zu Formlingen tiefgezogen und die Formlinge
sodann mit Hilfe einer Trennvorrichtung aus dem Form
lingsverband der Kunststoffolie herausgetrennt werden
und mit Hilfe einer Transportvorrichtung zu nachfolgenden
Bearbeitungsstationen, wie einer Bedruckungseinheit oder
einer Stapelvorrichtung usw. gefördert werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verformung und die Trennung der
einzelnen Formlinge (18) aus der noch warmen Folie in
einer Station (1) direkt aufeinanderfolgend durchgeführt
werden, wobei zuerst die Verformung stattfindet und dann
die Trennung durch Bandstahlabschnitt (13, 14, 15) erfolgt,
während die Form (6, 8) noch im geschlossenen Zustand
verweilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Trennung durch Bandstahlabschnitt die Kanten der
Formlinge (18) verschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bandstähle aufgeheizt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Antrieb des Verformungs- und
Trennhubes der gleiche Druckmittelzylinder dient.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckmittelzylinder zum Verformen einen pneumatischen
Eilhub und einen hydraulischen Krafthub ausführt, der
mit Hilfe der Bandstahlschneiden die Konturen des
Formlings (18) in die verformte Folie einprägt und welcher
in seiner Endphase die Formlinge (18) aus dem
Formlingsverband heraustrennt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verformungs- und Trennhub durch
einen mechanischen Antrieb bewirkt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch Druck- oder Vakuumverformung.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Erzeugung des Vakuums vorgesehenen Kanäle als
Druckluftkanäle für den Auswurf des fertigen Formlings
(18) dienen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie sowohl positiv
als auch negativ verformbar ist.
10. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, bestehend im wesentlichen aus
einer Verformungs- und einer Trennvorrichtung für die
Formlinge, wobei die Verformungsvorrichtung im
wesentlichen aus einer Prägung und/oder einer zu
dieser komplementären Formtasse besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formtasse (6) parallel zur
Hubrichtung der Verformungsvorrichtung (1) verlaufende
Aussparungen als Führungen für Schneidwerkzeuge (13, 14)
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidwerkzeuge (13, 14) aus Bandstahl (13)
bestehen, der an seinem freien Ende eine Schneide
(14) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang vom Bandstahl (13) zur Schneide (14)
stufenförmig ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb für die Hubbewegungen
der Verformungsvorrichtung und der Schneidvorrichtung
durch einen Druckmittelzylinder gebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmittelzylinder von pneumatischer auf
hydraulische Betätigung und umgekehrt umschaltbar ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Form (6)
aus einem inneren Teilbereich (30) und einem diesen
umgebenden Randbereich (31) besteht, die durch einen
Spalt (32) voneinander getrennt sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725932 DE3725932A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-08-05 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kunststoffteilen |
US07/174,250 US4952264A (en) | 1987-07-01 | 1988-03-28 | Method for producing plastic components |
EP19880110339 EP0297522A3 (de) | 1987-07-01 | 1988-06-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoffteilen |
DE19883823189 DE3823189A1 (de) | 1987-07-01 | 1988-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kunststoffteilen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3721780 | 1987-07-01 | ||
DE19873725932 DE3725932A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-08-05 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kunststoffteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3725932A1 true DE3725932A1 (de) | 1989-01-12 |
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ID=25857166
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE3725932A1 (de) |
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