DE3725485A1 - Dieselmotor mit vertiefung im kolbenboden fuer die gesteuerte ausbreitung der flammfront - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Dieselmotor, insbeson­ dere auf einen Wirbelkammer- oder Vorkammer-Dieselmotor mit einer im Kolbenboden ausgebildeten Vertiefung für die gesteuerte Verbreitung der Flammfront vom Auslaß der Wirbel- bzw. Vorkammer aus.

Fig. 1 und 2 zeigen einen Kolbenboden mit einer darin aus­ gebildeten "Kleeblatt"-Vertiefung 1 für die Verwendung in einem Wirbelkammer- oder Vorkammer-Dieselmotor wie in der veröffentlichten japanischen Gebrauchsmusteranmeldung 57-174 725, 57-97 123 oder 58-8715 beschrieben.

Um in einem solchen Motor die Verbrennungsspitzentempera­ turen in der Wirbelkammer 2 zu senken und dadurch die ent­ stehende Menge von NO _x zu verringern, wird ein kleiner Anteil des eingespritzten Brennstoffs von der Selbstzündung des Luft-Brennstoffgemischs in der Wirbelkammer in den Hauptbrennraum überführt.

In Abwesenheit stärkerer Turbulenzen oder anderer eine Durchmischung fördernder Einflüsse im Hauptbrennraum neigt der größte Teil des so in den Hauptbrennraum überführten Brennstoffs jedoch dazu, im Bereich des Auslasses 3 der Wirbelkammer zu verharren. Die Vertiefung 1 übt nur einen geringen Einfluß zur Ausbreitung der Flammfront aus, so daß diese nach ihrem Austritt aus dem Auslaß 3 über den diesem gegenüberliegenden, abgerundeten Rand 4 der Vertie­ fung 1 hinwegspringt. Dabei wird der im Bereich des Aus­ lasses 3 der Wirbelkammer verharrende Brennstoff von einer Flammfront P mitgerissen, welche die in Fig. 1 gestrichelt angedeutete Form hat.

Dabei transportiert die Flammfront den zunächst in den Hauptbrennraum überführten Brennstoff in relativ kühle Bereiche des Hauptbrennraums. Dadurch kommt es nicht zu einer ausreichenden Durchmischung der brennstoffreichen oder fetten Flammfront und insbesondere des von dieser mit­ gerissenen Brennstoffs mit der im Hauptbrennraum vorhandenen Luft, so daß die Verbrennung nicht ausreichend schnell und vollständig erfolgt, um eine gute Motorleistung bei niedrigem Schadstoffausstoß zu erzielen.

Dementsprechend kommt es im Betrieb des Motors unter nied­ riger Belastung zu einem erhöhten Ausstoß von Kohlenwasser­ stoffen in den Abgasen, während unter hoher Belastung eine starke Rauchentwicklung eintreten kann.

Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Anordnung, welche eine schnelle Ausbreitung der aus dem Auslaß der Wirbelkammer oder Vorkammer eines Dieselmotors austretenden Flammfront und eine gründliche Durchmischung derselben mit im Hauptbrennraum vorhandener Luft und/oder Brennstoff gewährleistet, so daß eine wirksamere Verbrennung bei verringertem Ausstoß von Rauch und Kohlenwasserstoff­ emissionen erzielbar ist.

Um das vorstehend genannte Ziel zu erreichen, ist im Kolbenboden eine Vertiefung ausgebildet, welche einen ersten Flammfrontabweiser zum Unterteilen der aus dem eine Wirbelkammer mit einem Hauptbrennraum verbindenden Auslaß­ kanal auftretenden Flammfront in einer Stellung des Kolbens nahe dem oberen Totpunkt sowie einen zweiten Flammfront­ abweiser zum Ausbreiten der Flammfront nach dem Niedergang des Kolbens um ein gegebenes Maß aufweist. Diese abgestufte Ausbreitung verbessert die Durchmischung der Flammfront und des unverbrannten Brennstoffs mit der sauerstoffreichen Luft in dem Hauptbrennraum.

Im einzelnen schafft die Erfindung in einer ersten Ausfüh­ rungsform eine Brennkraftmaschine mit einem zur Begrenzung eines Brennraums von variablem Volumen in einer Bohrung hin- und herbeweglich in dieser geführten Kolben, und einer über einen Auslaßkanal mit dem Brennraum strömungsverbun­ denen Brennstoff-Einspritzkammer, wobei der Kolben in seinem Kolbenboden eine Vertiefung aufweist, mit einem darin ausgebildeten ersten Flammfrontabweiser, welcher sich in einer Stellung des Kolbens nahe dem oberen Totpunkt im Weg einer aus dem Auslaßkanal austretenden Flammfront befindet, sowie mit einem in der Vertiefung ausgebildeten zweiten Flammfrontabweiser, welcher im Weg der Flammfront nach einer Abwärtsbewegung des Kolbens um ein Bestimmtes Maß aus der oberen Totpunktstellung angeordnet ist.

In einer zweiten Ausführungsform schafft die Erfindung eine Brennkraftmaschine mit einem zur Begrenzung eines Brennraums von variablem Volumen in einer Bohrung in dieser hin- und herbeweglich geführten Kolben, einer über einen Auslaßkanal mit dem Brennraum strömungsverbundenen Brenn­ stoff-Einspritzkammer und einer im Boden des Kolbens ausgebildeten Vertiefung, wobei diese einen zwischen dem Mittelpunkt des Kolbens und der Stelle, an welcher der Auslaßkanal in den Brennraum mündet, angeordneten ersten Flammfrontabweiser und einen zweiten Flammfrontabweiser aufweist, welcher in bezug auf die Stelle, an welcher der Auslaßkanal in den Brennraum mündet, mit dem ersten Flamm­ frontabweiser fluchtend in größerem Abstand als dieser zu der betreffenden Stelle angeordnet ist.

In einer dritten Ausführungsform schafft die Erfindung eine Brennkraftmaschine mit einem zur Begrenzung eines Brennraums von variablem Volumen in einer Bohrung hin- und herbeweglich in dieser geführten Kolben, einer über einen Auslaßkanal mit dem Brennraum strömungsverbundenen Brenn­ stoff-Einspritzkammer und einer im Boden des Kolbens aus­ gebildeten, erste und zweite profilierte Wandbereiche auf­ weisenden Vertiefung mit einem zwischen dem Mittelpunkt des Kolbens und der Stelle, an welcher der Auslaßkanal in den Brennraum mündet, angeordneten ersten Flammfrontabweiser, aus Teilen des ersten profilierten Wandbereichs gebildeten, einwärts gerichteten ersten und zweiten Führungsflächen zum Ablenken der vom ersten Flammfrontabweiser abgelenkten Flammfront zurück zur Mitte des Kolbenbodens, und einem durch einen Teil des zweiten profilierten Wandbereichs gebildeten zweiten Flammfrontabweiser, welcher in Ausrich­ tung (a) zu der Stelle, an welcher der Auslaßkanal in den Brennraum mündet, und (b) zum ersten Flammfrontabweiser angeordnet ist.

In einer vierten Ausführungsform schafft die Erfindung ein Verfahren für den Betrieb einer Brennkraftmaschine, wobei gemäß der Erfindung vorgesehen ist, daß in einer über einen Auslaßkanal mit einem Brennraum strömungsverbun­ denen, relativ kleinen Kammer ein brennbares Luft-Brenn­ stoffgemisch gebildet wird, daß das Gemisch zur Entzündung gebracht wird, daß eine Flammfront durch den Auslaßkanal hindurch in den Brennraum und in eine im Boden des Kolbens ausgebildete Vertiefung gerichtet wird, daß die Flammfront durch eine erste Ablenkfläche abgelenkt wird, während sich der Kolben in einer Stellung nahe dem oberen Totpunkt befindet, und daß die Flammfront mittels einer zweiten Ablenkfläche abgelenkt wird, nachdem sich der Kolben um ein gegebenes Maß aus der oberen Totpunktstellung abwärts bewegt hat.

Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die eingangs erläuterte bekannte Anordnung mit einer in einem Kolbenboden ausgebil­ deten Vertiefung,

Fig. 2 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 und 4 eine Draufsicht und eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 5 und 6 eine Schnittansicht und eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, und

Fig. 7, 8 und 9, 10 jeweils eine dritte bzw. vierte Aus­ führungsform der Erfindung.

In der in Fig. 3 und 4 gezeigten ersten Ausführungsform ist im Boden eines Kolbens 100 eine Vertiefung für die Ausbrei­ tung einer Flammfront ausgebildet. Die Vertiefung ist durch einander gegenüberstehende profilierte Wandbereiche 101 und 102 begrenzt. Im Vergleich zu der in Fig. 1 und 2 gezeigten bekannten Anordnung ist die Vertiefung relativ flach. Dies verhindert eine Verringerung der Kompression, wie sie bei einer Vertiefung von übermäßig großem Volumen unvermeidbar wäre.

Zur Erleichterung der Beschreibung der Form und Anordnung der verschiedenen Bereiche der Vertiefung sind in Fig. 3 eine erste und eine zweite Bezugslinie A bzw. B einge­ zeichnet, welche lotrecht zueinander verlaufen und sich im Mittelpunkt 0 des Kolbenbodens überschneiden.

In dieser Ausführungsform weist die Vertiefung 102 einen kurzen Einlaßbereich 104 auf, welcher in den Wandbereich 101 hineinreicht und auf der Bezugslinie A liegt. Der Einlaßbereich 104 ist so ausgebildet, daß er mit einem Ende nahe dem Umfang des Kolbens 100 und unter der Mündung 106 eines Auslaßkanals liegt, welcher den Hauptbrennraum mit einer Wirbelkammer 108 verbindet.

Die beiderseits des Einlaßbereichs 104 verlaufenden Teile des ersten Wandbereichs 101 begrenzen einen ersten etwa halbmondförmigen Ausbreitungbereich 110, welcher in bezug auf die Bezugslinie A symmetrisch ist und an einer Stelle knapp unterhalb der Mündung des Auslaßkanals 106 in den Einlaßbereich 104 übergeht.

Symmetrisch zur ersten Bezugslinie A und in Richtung der zweiten Bezugslinie B im wesentlichen miteinander fluchtend sind ein zweiter und ein dritter, jeweils kreisförmiger Ausbreitungsbereich 112 bzw. 114 ausgebildet, welche ein­ ander sowie den ersten Ausbreitungsbereich 110 überschnei­ den.

In der Mitte zwischen dem ersten, dem zweiten und dem dritten Ausbreitungsbereich 110 bzw. 112 bzw. 114 ist auf der Bezugslinie A zwischen der Mündung des Auslaßkanals 106 und dem Mittelpunkt 0 des Kolbens 100 ein erster Flamm­ frontabweiser 116 in Form einer inselartigen Erhebung aus­ gebildet. Der erste Flammfrontabweiser 116 ist so ausge­ bildet und angeordnet, daß er im Weg der sich in der ersten Phase der Verbrennung vom Auslaßkanal 116 aus ausbreitenden Flammfront liegt, während sich der Kolben 100 noch in einer Stellung nahe dem oberen Totpunkt befindet. An der Anström­ seite hat der erste Flammfrontabweiser 116 in der Ausbrei­ tungsrichtung der Flammfront auseinanderstrebende Flanken für eine erste Unterteilung der Flammfront. Die beiden Flanken des ersten Flammfrontabweisers streben in einem Winkel α auseinander.

Ein zweiter Flammfrontabweiser ist in Form einer keil­ förmigen Nase 120 aus Teilen des zweiten profilierten Wandbereichs 103 gebildet und ragt zwischen den zweiten und den dritten Ausbreitungsbereich 112 bzw. 114 hinein. Die Flanken der Nase 120 streben unter einem Winkel β auseinander. Gemäß der Erfindung ist der Winkel α vorzugs­ weise größer als der Winkel b.

In Fig. 3 ist zu erkennen, daß sich der zweite und der dritte Ausbreitungsbereich 112 bzw. 114 jeweils bis zum äußeren Umfang des Kolbens 100 erstrecken.

Bezüglich der Beschreibung einer solchen Vertiefung, in welcher sich im wesentlichen kreisförmige Ausbreitungs­ bereiche in ähnlicher Weise wie vorstehend beschrieben jeweils bis zum äußeren Umfang des Kolbens erstrecken, sei hier auf die am 11. Juni 1985 im Namen von Giichi Shiyoyama et al. eingereichte US-Patentanmeldung 7 43 673 verwiesen. Diese Patentanmeldung beschreibt eine Vertiefung, bei welcher in an den Einlaßbereich angrenzenden Bereichen des Ausbreitungsraums der Flammfront im Brennraum durch gegenseitige Beeinflussung der gegenläufigen Wirbelströ­ mungen hervorgerufene Druckstöße und die damit einher­ gehenden abträglichen Einflüsse auf das Strömungsverhalten dadurch verringert sind, daß man die rückwärts gerichteten Strömungen an der Wandung der Zylinderbohrung auslaufen läßt. Auf den Inhalt dieser Anmeldung ist hier insoweit Bezug genommen.

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist derart, daß die beim Verbrennungshub des Motors aus dem Auslaßkanal 106 austretende Flammfront zunächst den ersten Flammfrontabweiser 116 beaufschlagt. Dadurch werden Teile der Flammfront auswärts und rückwärts abgelenkt, wie durch Pfeile a 1 in Fig. 3 angedeutet. Bei der Abwärts­ bewegung des Kolbens 100 wandert dann der Bereich, in welchem die aus dem Auslaßkanal 106 austretenden Flamm­ front den Kolbenboden beaufschlagt, von der Zuströmseite des ersten Flammfrontabweisers 116 in Richtung auf den Mittelpunkt 0 des Kolbens und den zweiten Flammfront­ abweiser 120. Nachdem sich also der Kolben 100 um ein gegebenes Maß aus der oberen Totpunktstellung abwärts bewegt hat, wird die Flammfront dann durch den zweiten Flammfrontabweiser 120 in der durch Pfeile a 2 in Fig. 3 dargestellten Weise geteilt.

Durch diese Teilung der Flammfront in zwei Schritten ergibt sich eine durch eine gestrichelte Linie P 1 angedeu­ tete Ausbreitung der Flammfront. Diese Ausbreitung der Flammfront ist beträchtlich größer als in bekannten Aus­ führungen und erfaßt beträchtlich schneller ein erheblich größeres Volumen der im Brennraum vorhandenen Luft. Dies ergibt eine vollständigere und schnellere Verbrennung des vor Einsetzen der Verbrennung in den Brennraum gelangten Brennstoffanteils sowie der unverbrannten Brennstoffanteile in der aus dem Auslaßkanal austretenden Flammfront. Dadurch verringert sich der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen bei niedriger Belastung sowie die Freisetzung von Rauch unter hoher Belastung.

Im Rahmen der Erfindung können die die Vertiefung begren­ zenden und dazugehörigen Teile einstückig mit dem Kolben ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, einzelne Teile aus keramischem Werkstoff und andere aus Metall zu fertigen.

Fig. 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfin­ dung. In dieser Ausführungsform ist der Einlaßbereich 104 kürzer als in der ersten Ausführungsform, und der erste Flammfrontabweiser 210 hat vier abgerundete Ecken und diese miteinander verbindende, leicht eingebuchtete Wände. Die erste, zuströmseitige Ecke ist dem Einlaßbereich 104 zuge­ wandt, die beiden seitlichen Ecken sind im wesentlichen lotrecht zur Bezugslinie A ausgerichtet und die abström­ seitige Ecke ist dem keil- oder nasenförmigen zweiten Flammfrontabweiser 120 zugewandt.

Am ersten Wandbereich sind zwei einwärts gerichtete, finger­ förmige Führungsnasen 212, 214 ausgebildet, welche in dieser Ausführungsform ungefähr auf die abströmseitige Ecke des ersten Flammfrontabweisers 210 gerichtet sind.

Beim Austritt der Flammfront aus dem Auslaßkanal 106 beaufschlagt sie zunächst die zuströmseitige abgerundete Ecke des ersten Flammfrontabweisers 210, wodurch sie in zwei Strömungsäste zerteilt wird. Diese werden von den Führungsnasen 212, 214 wieder zurück zur Mitte des Kolbens 100 gelenkt, so daß sich im wesentlichen kreisförmige Strömungswirbel ergeben wie durch den Pfeil a 3 in Fig. 6 angedeutet. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 100 um ein vorbestimmtes Maß wandert die Flammfront dann über den ersten Flammfrontabweiser hinweg und wird anschließend vom zweiten Flammfrontabweiser aufgerissen, wie durch Pfeile a 4 angedeutet. Diese zweite Ablenkung der Flamm­ front verstärkt die Wirbelströmungen in den im wesent­ lichen kreisförmigen Ausbreitungsbereichen 112 und 114. Die Ausbreitung der Flammfront insgesamt ist wiederum durch eine gestrichelte Linie P 2 angedeutet.

Eine dritte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 7 und 8 dargestellt. Sie unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform im wesentlichen dadurch, daß dem Auslaß­ kanal 106 im wesentlichen diametral gegenüber eine etwa halbmondförmige Vertiefung 220 nahe dem äußeren Umfang des Kolbens 100 im Kolbenboden ausgebildet ist. Diese Vertie­ fung dient dazu, den Anteil des die relativ kühle Wand der Zylinderbohrung beaufschlagenden und sich dabei abkühlenden brennenden Gasgemischs möglichst zu verringern und dadurch die Konzentration von Kohlenwasserstoffen in den Abgasen des Motors herabzusetzen.

Fig. 9 und 10 zeigen eine vierte Ausführungsform der Erfindung. In dieser Ausführungsform setzt sich der erste Flammfrontabweiser aus zwei im wesentlichen gleichen, spiegelbildlich zueinander angeordneten Teilen 302, 304 zusammen,welche in bezug auf die Linie A symmetrisch sind und einen Durchlaß 306 zwischen sich freilassen. Die Breite des Durchlasses 306 ist dabei kleiner als die des Auslaßkanals 106. Dementsprechend wird das Vordringen der Flammfront durch den Durchlaß 306 gedrosselt, so daß zwei seitliche Teilströme entstehen. Diese werden durch Führungs­ nasen 312, 314 umgelenkt, so daß sie sich wieder mit dem duch den Durchlaß 306 vorgedrungenen Teilstrom vermischen und anschließend den zweiten Flammfrontabweiser 120 beauf­ schlagen. Zu diesem Zweck sind die Führungsnasen 312, 314 auf eine Stelle an der Abströmseite der beiden Teile 302, 304 des ersten Flammfrontabweisers ausgerichtet.

Diese Anordnung führt zur Ausbildung einer weit ausge­ breiteten Flammfront, wie durch die gestrichelte Linie P 4 angedeutet.

Claims (12)

1. Brennkraftmaschine mit einem zur Begrenzung eines Brennraums von variablem Volumen hin- und herbewegbar in einer Bohrung geführten Kolben und einer mit einem Brenn­ stoff beschickbaren Kammer, welche über einen Auslaßkanal mit dem Brennraum strömungsverbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (100) eine in seinem Boden ausgebildete Vertiefung (102) aufweist, mit einem darin ausgebildeten ersten Flammfrontabweiser (116, 201, 302), welcher in einer Stellung des Kolbens nahe dem oberen Totpunkt im Wege einer aus dem Auslaßkanal (106) austretenden Flammfront liegt, und mit einem zweiten Flammfrontabweiser (120), welcher nach der Abwärtsbewegung des Kolbens um ein gegebenes Maß vom oberen Totpunkt im Weg der Flammfront liegt.

2. Brennkraftmaschine mit einem zur Begrenzung eines Brennraums von variablem Volumen hin- und herbewegbar in einer Bohrung geführten Kolben, einer mit einem Brennstoff beschickbaren Kammer, welche über einen Auslaßkanal mit dem Brennraum strömungsverbunden ist, und mit einer im Boden des Kolbens ausgebildeten Vertiefung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (102) einen zwischen dem Mittelpunkt (0) des Kolbens (100) und der Stelle, an welcher der Auslaßkanal (106) in den Brennraum mündet, angeordneten ersten Flammfrontabweiser (116, 210, 302) und einen zweiten Flammfrontabweiser (120) enthält, welcher in Ausrichtung auf die Stelle, an welcher der Aus­ laßkanal in den Brennraum mündet, und auf den ersten Flammfrontabweiser in einem größeren Abstand von der genannten Stelle als der erste Flammfrontabweiser angeordnet ist.

3. Brennkraftmaschine mit einem zur Begrenzung eines Brennraums von variablem Volumen hin- und herbeweglich in einer Bohrung geführten Kolben, einer mit einem Brennstoff beschickbaren Kammer, welche über einen Auslaßkanal mit dem Brennraum strömungsverbunden ist, und einer im Boden des Kolbens ausgebildeten, durch erste und zweite profi­ lierte Wandbereiche begrenzten Vertiefung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (102) einen zwischen dem Mittelpunkt (0) des Kolbens 100 und der Stelle, an welcher der Auslaßkanal (106) in den Brenn­ raum mündet, angeordneten ersten Flammfrontabweiser (210, 302) aus Teilen des ersten profilierten Wandbereichs (201, 301) gebildete, einwärts gerichtete erste Führungsnasen (212, 214; 312, 314) zum Umlenken der vom ersten Flamm­ frontabweiser abgelenkten Flammfront zur Mitte des Kolben­ bodens und einen aus einem Teil des zweiten profilierten Wandbereichs (202, 302) gebildeten zweiten Flammfront­ abweiser (120) enthält, welcher in Ausrichtung (a) mit der Stelle, an welcher der Auslaßkanal (106) in den Brenn­ raum mündet, und (b) mit dem ersten Flammfrontabweiser angeordnet ist.

4. Brennkraftmaschine nach wenigstens einem der An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden des Kolbens (100) eine zweite Vertiefung (220) ausgebildet ist, welche der Stelle, an welcher der Auslaß­ kanal (106) in den Brennraum mündet, im wesentlichen dia­ metral gegenüber angeordnet ist, so daß der erste und der zweite Flammfrontabweiser (210, 120) zwischen ihr und der genannten Stelle liegen.

5. Brennkraftmaschine nach wenigstens einem der An­ sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Flammfrontabweiser (116) im wesentlichen keil­ förmig ist und einen vorbestimmten ersten Winkel (α) ein­ schließt, und daß der zweite Flammfrontabweiser (120) im wesentlichen keilförmig ist und einen vorbestimmten zweiten Winkel (β) einschließt, wobei der zweite vorbestimmte Winkel kleiner ist als der erste vorbestimmte Winkel.

6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (102) einen im wesentlichen halbmondförmigen ersten Abschnitt (110), einen vom ersten Abschnitt ausgehenden, mit einem Ende nahe dem äußeren Umfang des Kolbens (100) unterhalb der Stelle, an welcher der Auslaßkanal (106) in den Brennraum mündet, liegenden Einlaßbereich (104) sowie einen zweiten und einen dritten jeweils im wesentlichen kreisförmigen Abschnitt (112, 114) aufweist, wobei der zweite und der dritte Abschnitt einander sowie den ersten Abschnitt über­ schneiden und am jeweiligen Rand des Kolbenbodens auslaufen.

7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaßbereich (104) entlang einem Durchmesser (A) des Kolbenbodens aufgerichtet ist, daß der erste und der zweite Flammfrontabweiser (116, 120) auf demselben Durchmesser ausgerichtet und beider­ seits eines den ersten Durchmesser lotrecht schneidenden zweiten Durchmessers (B) angeordnet sind, und daß der zweite und der dritte Abschnitt (112, 114) der Vertiefung (102) in bezug auf den ersten Durchmesser im wesentlichen symmetrisch ausgebildet und derart angeordnet sind, daß ihre Mittelpunkte nahe dem zweiten Durchmesser liegen.

8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Flammfront­ abweiser (302) ein erstes und ein zweites Teil (302, 304) aufweist, zwischen denen ein auf den zweiten Flammfront­ abweiser (120) gerichteter Durchlaß (306) hindurch verläuft.

9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Durchlasses (306) kleiner ist als die des Auslaßkanals (106).

10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (102) durch erste und zweite profilierte Wandbereiche (101, 102) begrenzt ist.

11. Verfahren für den Betrieb einer Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in einer über einen Auslaßkanal mit einem Brennraum strömungsverbundenen Vorkammer ein brennbares Luft-Brennstoffgemisch erzeugt wird, daß das Luft-Brennstoffgemisch zur Verbrennung gebracht wird, daß eine Flammfront durch den Auslaßkanal hindurch in den Brennraum und in eine im Boden des Kolbens ausgebildete Vertiefung geleitet wird, daß die Flammfront mittels eines ersten Flammfrontabweisers umgelenkt wird, wenn sich der Kolben in einer Stellung nahe dem oberen Totpunkt befindet, und daß die Flammfront mittels eines zweiten Flammfrontabweisers umgelenkt wird, nachdem sich der Kolben um ein gegebenes Maß aus der oberen Totpunkt­ stellung abwärts bewegt hat.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man vor dem Einleiten der Verbrennung eine kleine Brennstoffmenge aus der Kammer in den Brenn­ raum entweichen läßt.