DE3725392A1 - Abflussregler fuer stauraeume in kanalsystemen - Google Patents
Abflussregler fuer stauraeume in kanalsystemenInfo
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- E03F5/107—Active flow control devices, i.e. moving during flow regulation
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- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
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- G05D9/02—Level control, e.g. controlling quantity of material stored in vessel without auxiliary power
Description
Die Erfindung betrifft einen Abflußregler für Stau
räume in Kanalsystemen mit einem an einem schwenk
bar befestigten Hebel angeordneten Schwimmer.
Allgemein üblich ist, die der Sammlung und Weiter
leitung von Abwasser dienenden Kanalsysteme für den
Mischwasserbetrieb auszulegen, d. h., daß sich im
Falle von Niederschlägen die in der Kanalisation
geführte und an die Kläranlage weitergegebene Was
sermenge summiert einerseits aus dem Trockenwet
terabfluß - das ist die Gesamtsumme der aus den
Haushaltungen o. dgl. abgegebenen Wassermenge - und
dem durch die Niederschläge erzeugten Regenwasser.
Naturgemäß steigt die hierbei zu transportierende
und der Kläranlage zuzuführende Wassermenge an. Um
die vorzunehmenden Klärarbeiten nicht zu beein
trächtigen oder zu gefährden, wurden Vorschriften
erlassen, wonach bei Niederschlägen die der Kläran
lage zuzuführende Wassermenge das Doppelte des
Trockenwetterabflusses nicht übersteigen darf. Zu
diesem Ziel ist es üblich, bei sog. Regenüberlauf
bauwerken im Abwasserkanal seitlich und in Längs
richtung verlaufende, nach oben offene Schwellen
in unterschiedlichen Höhen anzubringen. Wenn dann
die Abwassermenge innerhalb des Kanals aufgrund
der Niederschläge eine bestimmte Höhe überschrei
tet, wird das Wasser in einen Stauraum geleitet,
von wo es später nach und nach wieder einem zur
Kläranlage führenden Kanal hinzugegeben wird.
Bei noch weiter steigender Abwassermenge wird eine
zweite, darüber angeordnete Seitenwand überschrit
ten und das Wasser strömt von dort direkt in den
Vorfluter, d. h., in einen Bach, Fluß o. dgl. Wichtig
ist, daß das zu Beginn des Niederschlages anfallen
de Regenwasser besonders stark mit Schmutz, Laub
oder ähnlichem durchsetzt ist und dem Stauraum zu
geführt wird und nicht über den Vorfluter abgege
ben werden kann. Bei diesen Stauräumen aber auch
beim punktförmigen Zusammenführen mehrerer Kanäle
ergibt sich das Problem, daß das zur Kläranlage
führende Abflußrohr eine bestimmte Fördermenge auf
grund der oben genannten Vorschriften nicht über
schreiten darf. Durch unterschiedliche Zuflußmengen
ändern sich die Stauhöhen, so daß im Bereich des
Abflußrohres unterschiedliche Drucke herrschen,
welche die abfließende und in die Kläranlage ge
langende Wassermenge verändern und wesentlich er
höhen, so daß durch die unterschiedlichen Druck
verhältnisse eine starke Variation der abfließen
den Wassermenge verursacht wird.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaf
fung eines Abflußreglers zur Aufgabe gemacht, mit
dessen Hilfe trotz unterschiedlicher Stauhöhen ein
Ausgleich im Hinblick auf die geförderte Wasser
menge erreicht werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß am Abflußrohr einlaßseitig ein vertikal beweg
barer Schieber angeordnet ist, der mit dem in Be
zug auf den Schwenkpunkt dem Schwimmer gegenüber
liegenden Ende des Hebels in Verbindung steht.
Die beispielsweise über ein Gestänge hergestellte
Verbindung bewirkt, daß die Position des Schwimmers
den Schieber in vertikale Richtung bewegt und auf
diese Weise den lichten Querschnitt des Abflußroh
res einlaßseitig mehr oder weniger freigibt, wo
durch die Abflußmenge beeinfluß- und bestimmbar
wird. Um eine Abflußregelung im erfindungsgemäßen
Sinne zu erreichen, ist zwingend erforderlich, den
schwenkbar befestigten Hebel, an dessen einem Ende
der Schwimmer angeordnet ist, am gegenüberliegenden
Ende mit dem Schieber zu verbinden. Dann ist si
chergestellt, daß bei geringem Wasserstand, d. h.,
dann, wenn nur Trockenwetterabfluß vorliegt, sich
der Schwimmer unter Einwirkung der Schwerkraft ab
wärts bewegt und während der Regelung seinen tief
sten Punkt annimmt, so daß hierdurch der Schieber
nach oben gezogen und einen größeren Querschnitt
des Abflußrohres freigibt. Im Mischwasserbetrieb
erhöht sich der Wasserstand, so daß sich der
Schwimmer nach oben bewegt, durch die Verbindung
der Schieber dann nach unten gedrückt wird und
hierbei das Abflußrohr mehr oder weniger stark
versperrt. Die Folge ist, daß trotz Erhöhung der
Stauhöhe und damit zusammenhängend des Druckes
im Bereich des Abflußrohres aufgrund der Verrin
gerung des lichten Querschnittes am Eingang des
Abflußrohres die Abflußmenge nicht wesentlich
verändert wird. Bei höherem hydrostatischem Druck
aufgrund größerer Stauhöhe wird im Mischwasserbe
trieb bei Niederschlägen die Eingangsseite des
Abflußrohres querschnittsmäßig verkleinert und
umgekehrt, bei niedrigem Wasserstand, d. h., wäh
rend Trockenwetterabfluß, erhöht. Die Folge ist,
daß ein gewisser Ausgleich und eine Nivellierung
der abströmenden Wassermenge bei unterschiedli
chem Wasserstand erreicht wird. In diesem Zusam
menhang ist von Bedeutung, daß aufgrund der Vor
schriften, die im Regenfalle, als maximale För
dermenge das Doppelte des Trockenwetterabflusses
zulassen, diese zwar nicht exakt, aber doch weit
gehend eingehalten werden sollte.
Die erfindungsgemäß erreichbaren Vorteile sind
vielfältig:
Der erfindungsgemäße Abflußregler ist einfach im
Aufbau und deshalb betriebssicher und ohne großen
Kostenaufwand herstellbar. Ein weiterer besonderer
Vorzug ist darin zu sehen, daß im Gegensatz zu den
aus dem Stande der Technik bekannten Geräten kein
Sohlsprung erforderlich ist und keine Verlust an
Höhe bzw. Gefälle in Kauf genommen werden muß, so
daß der insbesondere auch nachträgliche Einbau sehr
einfach vorgenommen werden kann. Durch Fehlen einer
komplizierten Technik sowie von Antriebsmotoren ist
der Regler überall einsetzbar, da kein Motor bzw.
ein zur Energieversorgung erforderlicher elektri
scher Anschluß vorhanden sein muß, der die Einsatz
möglichkeiten stark beeinträchtigen würde. Der Ab
flußregler stellt damit sicher, daß der Abfluß aus
Stauräumen, Rückhaltebecken im Hinblick auf die Ab
flußmenge unabhängig von der Stauhöhe in etwa kon
stant ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird
der Schwimmer in Richtung des Abflußrohres in das
Innere des Stauraumes ragend angeordnet. Erfahrungs
gemäß befinden sich im Abwasser immer wieder größere
Gegenstände, die teilweise oben auf schwimmen, sich
an den mechanisch bewegbaren Teilen festsetzen und
u. U. die Funktion beeinträchtigen könnten. Da das
Abflußrohr im wesentlichen senkrecht zum Stauraum
verläuft, wird der Schwimmer mit dem zugehörigen
Gestänge von dem Abwasser, insbesondere mit Über
schreiten des maximal tiefsten Punktes des Schie
bers in das Wasser gedrückt umspült und von Zeit zu
Zeit einer gewissen Selbstreinigung unterzogen, so
daß auch nach längerem Gebrauch kaum Funktionsbe
einträchtigungen durch Festsetzungen an Schwimmer
oder Hebel auftreten können. Die auf dem Abwasser
schwimmenden Gegenstände konzentrieren sich im Be
reich der Innenwände des Stauraumes, so daß eine
Anbringung des Schwimmers mit dem zugehörigen Ge
stänge dort von Nachteil wäre. Selbstverständlich
liegt bereits vor Überschreiten des oberen Anschla
ges eine Selbstreinigung des Gestänges vor. Im Er
gebnis ist aufgrund der Selbstreinigung und der
Einfachheit des Aufbaues auch nach langem Gebrauch
eine hohe Funktionssicherheit und ein störungs
freies Arbeiten gewährleistet.
Weiter ist vorgeschlagen, für den Schieber einen
oberen und/oder unteren Anschlag anzubringen. Im
ersteren Fall kann der Schieber nicht herausrut
schen und es wird eine maximale Durchflußmenge
festgelegt, die in Abhängigkeit von den örtlichen
Verhältnissen variiert und eingestellt werden
kann. Bei Überdimensionierung des Abflußrohres
wird der obere Anschlag des Schiebers etwas tie
fer gesetzt werden. Der gleichzeitig oder unab
hängig davon realisierbare untere Anschlag legt
die minimale Durchflußmenge fest.
Schließlich wird in einer weiteren Ausbildung
vorgeschlagen, den Schieber nach unten zu spitz
zulaufend zu formen. Der Schieber wird in an
sich bekannter Weise durch im wesentlichen ver
tikal verlaufende seitliche Führungsschienen er
faßt und geführt. Nach gewisser Benutzungsdauer
besteht die Gefahr, daß sich im Abwasser befind
liche Schwebstoffe, vor allen Dingen im unteren
Bereich der Führungsschienen ablagern, die Füh
rungsnut verschließen, und die Abwärtsbewegung
des Schiebers erschweren oder gar unmöglich ma
chen würden. Wenn nun der Schieber in der vorge
schlagenen Weise geformt ist, müssen die seitli
chen Führungsschienen nicht ganz bis nach unten
geführt werden, so daß sie sich nicht mehr ohne
weiteres zusetzen und die Funktionsfähigkeit be
einträchtigen können. Durch die Form ist der
Schieber dann dennoch zu einem maximalen, d. h.
weitgehenden Verschließen des Abflußrohres in
der Lage.
Der schließlich noch vorgebrachte Vorschlag des
Ausschäumens des Schwimmers bewirkt, daß ins
Innere kein Wasser eindringen kann.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Be
schreibungsteil entnehmen, in dem anhand der
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert wird. Es zeigt
Fig. 1 einen in einem Stauraum befestigten
Abflußregler in Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
Draufsicht.
Fig. 1 zeigt in schematisch gehaltener Seitenan
sicht einen Stauraum 1 mit einem entsprechend der
Pfeilrichtung beaufschlagten Abflußrohr 2 und einem
Zufluß 3. Im Inneren des Stauraumes 1 befindet sich
in wechselnden Höhen das Abwasser 4. Entsprechend
der Pfeilrichtung wird über einen (oder mehrere)
Zuflüsse 3 Abwasser eingeleitet, welches über das
Abflußrohr 2 eines Kläranlage zugeleitet wird.
Derartige Stauräume sind in Kanalsystemen bekannt
und üblich.
Im Inneren des Stauraumes 1 befindet sich der er
findungsgemäße Abflußregler, welches gebildet wird
aus einem einlaßseitig im Bereich des Abflußrohres
3 befindlichen und vertikal verschieblichen Schie
ber 5, einem Schwimmer 6, einem Hebel 7 und einem
von dort zum Schieber 5 die Verbindung herstellen
den Gestänge 8. Der Schwimmer 6 befindet sich am
einen Ende des Hebels 7, der seinerseits über einen
Schwenkpunkt 9 an einer Haltevorrichtung 10 im
Stauraum 1 befestigt ist. An dem Schwimmer 6 gegen
überliegenden Ende des Hebels 7 ist das eine Ende
des Gestänges 8 angelenkt und das andere mit dem
oberen Ende des Schiebers 5 schwenkbar verbunden.
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
In Abhängigkeit von der Stauhöhe des Abwassers 4
bewegt sich der Schwimmer entsprechend der ange
gebenen Pfeile nach oben oder unten. Über Hebel 7
und Gestänge 8 wird diese Bewegung auf den Schie
ber 5 übertragen, der auf- und abwärts bewegt
wird, so daß der Einlaß des Abflußrohres 2 mehr
oder weniger weit verschlossen oder freigegeben
wird. Durch die Kinematik erreicht man, daß sich
bei zunehmender Stauhöhe des Abwassers 4 der
Schwimmer nach oben bewegt und der Schieber 5
nach unten und die Auslaßöffnung zum Abflußrohr
2 hin verkleinert. Bei Vergrößerung der Stauhöhe
erhöht sich der im Bereich des Abflußrohres 2
herrschende hydrostatische Druck, der eine Ver
größerung der Abflußmenge bewirken würde, sofern
durch die Abwärtsbewegung des Schiebers 5 dem
nicht entgegen gewirkt würde. Umgekehrt wird bei
Verringerung der Stauhöhe und damit des hydro
statischen Druckes der lichte Querschnitt des
Abflußrohres durch den Schieber 5 vergrößert und
der sich durch die Druckerniedrigung bedingten
Verringerung der Abflußmenge durch Querschnitts
vergrößerung entgegengewirkt.
Durch den erfindungsgemäßen Abflußregler erreicht
man trotz wechselnder Stauhöhen eine im wesent
lichen konstante Abflußmenge.
In Fig. 2 ist die gleiche Vorrichtung in Drauf
sicht gezeigt. Zur Vermeidung von Wiederholungen
soll der Stauraum 1 mit dem Abflußrohr und dem
Zufluß 3 nicht näher beschrieben werden.
Der Schwimmer 6 ist nunmehr als Zylinder zu er
kennen, der über einen gabelförmigen Hebel 7 fest
gehalten wird, welcher an der dem Schwimmer 6 ge
genüberliegenden Ende mit einem Gestänge 8 ver
bunden ist. Dabei ist der Hebel 7 über eine
Schwenkachse 9 an einer Haltevorrichtung 10 an der
Innenseite des Stauraumes 1 befestigt.
Ausgehend von Hebel 7 führt das Gestänge 8 zum
Schieber 5, durch den der Einlaß des Abflußrohres
2 mehr oder weniger weit in Abhängigkeit von der
Stellung des Schwimmers 6 geöffnet oder verschlos
sen wird.
Im Ergebnis erlaubt die erfindungsgemäße Vorrich
tung eine Abflußmengeneinstellung entsprechend den
Vorschriften, wonach im Mischwasserbetrieb die der
Kläranlage zuzuführende Abwassermenge nicht mehr
als das Doppelte des Trockenwetterabflusses betra
gen darf. Die Anordnung ist betriebssicher, ohne
weiteres nachträglich einbaubar und bedeutet kei
nen Verlust an Gefälle oder das Erfordernis eines
Sohlsprungs.
Claims (6)
1. Abflußregler für Stauräume in Kanalsystemen
mit einem an einem schwenkbar befestigten Hebel an
geordneten Schwimmer, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Abflußrohr 2
einlaßseitig ein vertikal bewegbarer Schieber 5 an
geordnet ist, der mit dem in Bezug auf den Schwenk
punkt 9 dem Schwimmer 6 gegenüberliegenden Ende des
Hebels 7 in Verbindung steht.
2. Abflußregler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwimmer
6 in Richtung des Abflußrohres 2 in das Innere des
Stauraumes 1 ragend angeordnet ist.
3. Abflußregler nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß
für den Schieber 5 ein oberer und/oder unterer An
schlag angebracht ist.
4. Abflußregler nach einem der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch
einen nach unten zu spitz zulaufenden Schieber 5.
5. Abflußregler nach einem der Ansprüche 1 bis
4, gekennzeichnet durch
einen seitlich in Führungsschienen eingreifenden
Schieber 5.
6. Abflußregler nach einem der Ansprüche 1 bis
5, gekennzeichnet durch
einen ausgeschäumten Schieber 5.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE8717652U DE8717652U1 (de) | 1987-07-31 | 1987-07-31 | |
DE19873725392 DE3725392C2 (de) | 1987-07-31 | 1987-07-31 | Abflußregler für Stauräume in Kanalsystemen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873725392 DE3725392C2 (de) | 1987-07-31 | 1987-07-31 | Abflußregler für Stauräume in Kanalsystemen |
Publications (2)
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ID=6332785
Family Applications (2)
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DE8717652U Expired DE8717652U1 (de) | 1987-07-31 | 1987-07-31 |
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EP3763892A1 (de) | 2019-07-08 | 2021-01-13 | Stefan Sjöbert | Strömungsregler |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3725392C2 (de) | 1998-07-23 |
DE8717652U1 (de) | 1989-11-09 |
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