DE3725111A1 - Markraumnagel, insbesondere verriegelungsnagel - Google Patents
Markraumnagel, insbesondere verriegelungsnagelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Markraumnagel, insbesondere Verrie
gelungsnagel, zur Fixierung von Knochenfragmenten eines Röhren
knochens mit einem Querschnitt, der eine partielle Anlage des
Markraumnagels an der Innenfläche des Markraumes ermöglicht.
Derartige Markraumnägel werden in den Markraum eines Röhren
knochens eingeschoben und erstrecken sich über dessen gesamte
Länge, wobei sie an der Innenwand des Markraumes anliegen.
Im einfachsten Falle werden die Knochenfragmente durch ela
stische Verklemmung gehalten, Markraumnägel dieser Art sind
als Küntscher-Markraumnägel bekannt. Sie können beispielsweise
den Querschnitt eines dreiblättrigen Kleeblattes aufweisen,
wobei sich die entsprechend geformten Außenwände mit ihren
drei Ausformungen linienförmig elastisch an die Markraum
innenwand anlegen.
Derartige Markraumnägel können zusätzlich einseitig oder beid
seitig durch quer verlaufende Verriegelungsnägel festgelegt
werden, die den Knochen und quer verlaufende Bohrungen im
Markraumnagel durchsetzen und vorzugsweise in den Markraum
nagel und/oder den Knochen eingeschraubt sind. Durch derarti
ge Verriegelungsnägel werden die Knochenfragmente zusätzlich
gegen Rotation um die Längsachse des Knochens festgelegt, aus
serdem wird ihr relativer Abstand zueinander sicher definiert.
Allerdings schwächen die dazu notwendigen Querbohrungen die
Markraumnägel, so daß bei bekannten Markraumnägeln relativ
häufig Risse und Brüche im Bereich der Querbohrungen auf
treten. Außerdem ist es schwierig, Verriegelungsnägel in
der richtigen Ausrichtung in die Querbohrungen einzusetzen,
da die Querbohrung natürlich nach dem Einsetzen des Markraum
nagels im Inneren des Knochens angeordnet und nicht mehr
sichtbar ist. Zum Auffinden der richtigen Lage sind daher
aufwendige Zielvorrichtungen notwendig (Prospekt AO-Univer
sal-Marknagel der Firma Institut Straumann AG, Abteilung
Synthes, Waldenburg, Schweiz; Howmedica: Das Grosse & Kempf
Verriegelungsnagel-System, Firma Howmedica GmbH, Kiel,
1986; System der Verriegelungs-Nagelung nach Klemm/Schellmann
"Special", Firma Ortopedia GmbH, Kiel, 1985).
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Markraum
nagel derart weiterzubilden, daß er eine verbesserte Festig
keit insbesondere beim Einsetzen von Verriegelungsnägeln auf
weist.
Diese Aufgabe wird bei einem Markraumnagel der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Mark
raumnagel im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist, und zwei
durch einen Steg verbundene Schenkel aufweist, wobei die
Schenkel etwa ab der Hälfte ihrer Höhe schräg nach außen ge
richtet sind.
Es hat sich herausgestellt, daß ein Markraumnagel mit dem be
schriebenen Querschnitt einerseits gegen Biegung besonders
stabil ist und andererseits eine besonders wirksame Stabili
sierung der Fragmente eines Röhrenknochens bietet.
Günstig ist es, wenn die Schenkel von dem Steg bis zur Hälfte
ihrer Höhe parallel zueinander verlaufen.
Es kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Außenfläche des Ste
ges und die freien Enden der Schenkel auf einem gemeinsamen
Kreis liegende Anlageflächen bilden. Dadurch legen sich die
freien Enden der Schenkel und die Außenfläche des Steges
flächig an die Innenfläche des Markraumes an, die auch einen
im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Durch
die flächige Anlage ergibt sich eine besonders wirksame Stabi
lisierung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Markraumnagel
im Bereich zwischen den beiden Schenkeln bis zu deren halber
Höhe massiv ausgebildet. Dadurch erhöht sich die Festigkeit
des Markraumnagels.
Um dabei trotzdem dessen Gewicht herabzusetzen und die Elasti
zität zu erhöhen, kann er in dem massiv ausgebildeten Bereich
einen Längskanal aufweisen, der im Querschnitt vorzugsweise
kreisförmig ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorge
sehen, daß er zur Aufnahme von Verriegelungsbolzen Quer
bohrungen aufweist, deren Längsachse in der Mittellängs
ebene des Markraumnagels liegt, und daß der Durchmesser
der Querbohrung so groß ist, daß die Querbohrung über einen
Teil der Höhe der Schenkel durch diese begrenzt ist. Dies
hat zur Folge, daß ein in die Querbohrung eingesetzter Ver
riegelungsbolzen in der Querbohrung nicht nur über die Höhe
der Materialstärke geführt ist, sondern über die gesamte
Höhe, über die die Schenkel an der Querbohrung anliegen.
Es kann dabei vorteilhaft sein, wenn die Querbohrung min
destens bis zur halben Höhe der Schenkel durch diese be
grenzt ist, d.h. der Verriegelungsbolzen wird dann über
die halbe Höhe oder den halben Durchmesser des Markraumes
durch die Schenkel des Markraumnagels geführt, so daß eine
besonders wirksame Stabilisierung gegen Rotation erreicht
wird. Außerdem geben die breiten Schenkel dem Markraum
nagel selbst im Bereich der Querbohrung eine so große Stabi
lität, daß Risse oder Brüche in diesem Bereich vermieden
werden.
Die Querbohrung kann eine einfache Durchsteckbohrung für
einen Verriegelungsbolzen sein, der in den Knochen einge
schraubt ist und dazu vorzugsweise ein selbstschneidendes
Knochengewinde trägt, es ist aber auch möglich, daß bei
einer Ausführungsform die Querbohrung selbst mit einem
Innengewinde versehen ist, wobei sich dieses vorzugweise
in der durch die Schenkel gebildeten Begrenzungsfläche
der Querbohrung fortsetzt. Dadurch ergibt sich eine maxi
male Sicherung des Verriegelungsbolzens in dem Markraum
nagel.
Besonders vorteilhaft ist bei allen Verriegelungsnägeln,
daß durch ihre Formgebung die Einführung der Verriegelungs
bolzen in die Querbohrungen erleichtert wird, da die schräg
nach außen gebogenen freien Enden der Schenkel durch ihre
konvergierende Formgebung als Leitelemente dienen, die
die Verriegelungsbolzen in die Querbohrung einführen und
sie in dieser zentrieren. Es ist daher mit den beschrie
benen Verriegelungsnägeln wesentlich einfacher, die Ver
riegelungsbolzen richtig einzuführen und zu zentrieren.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsfor
men dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines
Verriegelungsnagels mit einem einge
schraubten Verriegelungsbolzen;
Fig. 2 eine Schnittansicht durch ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel eines Verriegelungsnagels im
Bereich einer Querbohrung;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 mit einem an
deren bevorzugten Ausführungsbeispiel eines
Verriegelungsnagels und
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 mit einem in den Ver
riegelungsnagel eingesetzten Verriegelungsbolzen
mit einem selbstschneidenden Knochengewinde.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines sogenannten Verrie
gelungsnagels erläutert, also eines Markraumnagels mit Querboh
rungen zur Aufnahme von Verriegelungsbolzen. Es versteht sich
aber, daß das beschriebene Profil auch bei Markraumnägeln ver
wendet werden kann, die nicht mittels Verriegelungsbolzen ver
riegelt werden, sondern die lediglich durch Klemmung eine Fixie
rung der Fragmente eines Knochens hervorrufen.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Markraumnagel 1 weist
über seine gesamte Länge einen U-förmigen Querschnitt auf,
bei dem ein gebogener Steg 2 zwei senkrecht von ihm abstehende
Schenkel 3 und 4 miteinander verbindet. Die Schenkel 3 und 4
sind etwa ab der Hälfte ihrer Höhe schräg nach außen gerichtet
und enden in Auflageflächen 5 und 6, die sich ebenso wie die
Außenfläche 7 des Steges 2 auf einem gemeinsamen Kreis befinden,
dessen Mittelpunkt sich in der Mitte zwischen den beiden Schenkeln
etwa auf halber Höhe der Schenkel befindet.
Die Wandstärke des Steges und der Schenkel ist im wesentlichen
gleich.
In einem Endbereich oder in beiden Endbereichen des Verriege
lungsnagels 1 sind jeweils eine oder mehrere Querbohrungen
8 angeordnet, von denen in der Zeichnung eine dargestellt ist.
Die Längsachse der Querbohrung 8 liegt auf einer Längsmittel
ebene des Verriegelungsnagels 1, die sich genau zwischen den
beiden Schenkeln 3 und 4 senkrecht zum Steg 2 erstreckt.
Der Durchmesser der Querbohrung 8 ist so groß gewählt, daß
die Innenseite der Schenkel 3 und 4 in dem sich an den Steg 2
anschließenden Bereich die Querbohrung 8 seitlich begrenzt,
wobei die Querbohrung 8 auch so groß ausgebildet sein kann,
daß sie geringfügig in die beiden Schenkel 3 und 4 eingreift.
In dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Querbohrung 8 mit einem Innengewinde 9 versehen, daß
sich auch in die anschließenden Begrenzungsflächen der Schenkel
3 und 4 fortsetzt.
In die Querbohrung 8 kann ein Verriegelungsbolzen 10 eingesetzt
werden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Dieser Verriege
lungsbolzen 10 weist zunächst eine Spitze 11 auf sowie einen
mittleren Bereich 12 mit einem Außengewinde 13. Daran schließt
sich ein erweiterter Schaftteil 14 mit einem Kopf 15 an. Beim
Einsetzen des Verriegelungsbolzens 10 in die Querbohrung 8
wird die Spitze 11 durch die seitlich nach außen gerichteten
oberen Teile der Schenkel 3 und 4 zentriert und in die Quer
bohrung 8 geführt, so daß dann der Verriegelungsbolzen 10
mittels seines Außengewindes 13 in das Innengewinde 9 der
Querbohrung 8 eingeschraubt werden kann. Dabei wird das
Außengewinde 13 auch durch das Innengewinde in den Innen
flächen der Schenkel 3 und 4 geführt, so daß sich insgesamt
eine Gewindeführung für den Verriegelungsbolzen 10 ergibt,
die sich etwa über den halben Durchmesser des Verriegelungs
nagels 1 erstreckt, also über eine Länge, die wesentlich
größer ist als die Wandstärke des Verriegelungsnagels. Dies
führt zu einer besonders sicheren Fixierung des Verriege
lungsbolzens 10 im Verriegelungsnagel 1 und damit auch zu
einer besonders sicheren Fixierung des Verriegelungsnagels 1
im umgebenden Knochen, in den der Verriegelungsbolzen 10
eingesetzt ist.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten abgewandelten Auführungs
beispiel ist der Innenraum des Verriegelungsnagels 1 bis
in eine Höhe, in der die freien Enden der Schenkel 3 und 4
schräg nach außen gerichtet sind, massiv ausgebildet. In
diesem massiven Teil 16 ist ein Längskanal 17 mit kreisförmi
gem Querschnitt angeordnet, so daß bei dieser Konstruktion
zwar einerseits die Stabilität erhöht wird, andererseits
aber keine allzu große Zunahme des Gewichts des Verriege
lungsnagels erfolgt. Die Querbohrung 8 ist in gleicher
Weise angeordnet wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1
und 2. Es durchsetzt diese Querbohrung den gesamten mas
siven Teil 16, so daß über die gesamte Länge des massiven
Teils allseitig eine Abstützung und Führung eines einge
setzten Verriegelungsbolzens 10 gegeben ist.
Bei einer in Fig. 4 dargestellten Abwandlung fehlen das
Innengewinde 9 und das entsprechende Außengewinde 13
des Verriegelungsbolzens, bei dieser Ausführungsform
wird der Verriegelungsbolzen durch die eine glatte Innen
wand aufweisende Querbohrung 8 hindurchgesteckt, wird aber
dafür mittels eines selbstschneidenden Knochengewindes 18
in der Spitze 11 und/oder dem Schaftteil 14 in den Knochen
eingeschraubt.
Claims (12)
1. Markraumnagel, insbesondere Verriegelungsnagel, zur
Fixierung von Knochenfragmenten eines Röhrenkno
chens mit einem Querschnitt, der eine partielle An
lage des Markraumnagels an der Innenfläche des Mark
raumes ermöglicht, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Markraumnagel (1) im
Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und zwei durch
einen Steg (2) verbundene Schenkel (3, 4) aufweist,
wobei die Schenkel (3, 4) etwa ab der Hälfte ihrer
Höhe schräg nach außen gerichtet sind.
2. Markraumnagel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (3, 4) von dem Steg (2) bis zur Hälfte
ihrer Höhe parallel zueinander verlaufen.
3. Markraumnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche des Steges
(2) und die freien Enden der Schenkel (3, 4) auf einem
gemeinsamen Kreis liegende Anlageflächen (5, 6, 7)
bilden.
4. Markraumnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (3, 4) im
Bereich ihrer halben Höhe durch einen weiteren Steg
miteinander verbunden sind.
5. Markraumnagel nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß er im Bereich zwischen den beiden
Schenkeln (3, 4) bis zu deren halber Höhe massiv aus
gebildet ist.
6. Markraumnagel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er in dem massiv ausgebildeten Bereich (16) einen
Längskanal (17) aufweist.
7. Markraumnagel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Längskanal (7) im Querschnitt kreisförmig ist.
8. Markraumnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er zur Aufnahme von Ver
riegelungsbolzen (10) Querbohrungen (8) aufweist, deren
Längsachse in der Mittellängsebene des Markraumnagels
(1) liegt, und daß der Durchmesser der Querbohrung (8)
so groß ist, daß die Querbohrung (8) über einen Teil
der Höhe der Schenkel (3, 4) durch diese begrenzt ist.
9. Markraumnagel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querbohrung (8) mindestens bis zur halben Höhe
der Schenkel (3, 4) durch diese begrenzt ist.
10. Markraumnagel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Querbohrung (8) mit einem Innengewinde (9)
versehen ist.
11. Markraumnagel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Innengewinde (9) in der durch die Schenkel
(3, 4) gebildeten Begrenzungsfläche der Querbohrung (8)
fortsetzt.
12. Markraumnagel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verriegelungsbolzen (10) zumindest
im Bereich seiner Spitze ein selbstschneidendes
Knochengewinde (18) trägt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725111 DE3725111A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Markraumnagel, insbesondere verriegelungsnagel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725111 DE3725111A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Markraumnagel, insbesondere verriegelungsnagel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3725111A1 true DE3725111A1 (de) | 1989-02-09 |
DE3725111C2 DE3725111C2 (de) | 1991-05-08 |
Family
ID=6332619
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873725111 Granted DE3725111A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Markraumnagel, insbesondere verriegelungsnagel |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3725111A1 (de) |
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1987
- 1987-07-29 DE DE19873725111 patent/DE3725111A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3725111C2 (de) | 1991-05-08 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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D2 | Grant after examination | ||
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