DE3725107C2 - - Google Patents
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- DE3725107C2 DE3725107C2 DE3725107A DE3725107A DE3725107C2 DE 3725107 C2 DE3725107 C2 DE 3725107C2 DE 3725107 A DE3725107 A DE 3725107A DE 3725107 A DE3725107 A DE 3725107A DE 3725107 C2 DE3725107 C2 DE 3725107C2
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- Filters That Use Time-Delay Elements (AREA)
- Networks Using Active Elements (AREA)
- Noise Elimination (AREA)
Description
Die Erfindung geht aus von einer Filteranordnung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 (DE 32 09 384 A1).
In der Nachrichtentechnik, Meßtechnik, Signalverarbeitungs- und
Regelungstechnik stellt sich immer wieder die Forderung nach
Trennung von Nutz- und Störsignalen. In den meisten Fällen können
die gestellten Anforderungen durch Einsatz bekannter passiver
oder aktiver linearer Filter wie Tiefpaß-, Hochpaß-, Bandpaßfilter
und dergleichen erfüllt werden. Je nach Ordnung und Wahl
ihrer Einstellparameter, etwa nach den Regeln von Butterworth,
Tschebyscheff oder Bessel können damit in bekannter Weise bestimmte
Eigenschaften ihrer Amplituden-Frequenz-Charakteristiken,
z. B. bezüglich Restwelligkeit im Durchlaßbereich, Abfallsteilheit
zum Sperrbereich usw. erzeugt werden.
Mit der Wahl der Amplitudenkennlinie ist
gleichzeitig ein zugehöriger Phasenverlauf eindeutig festgelegt,
wobei der Phasenverlust mit zunehmender Frequenz auch mit der
Filterordnung und Abfallsteilheit zum Sperrbereich wächst und
insbesondere auch im Nutzbereich nicht vernachlässigbar ist. Bei
Anwendungen solcher Filter in rückgeführten Systemen wie Regelkreisen,
phasenstarren Schleifen (phase locked loops) und dergleichen
wirkt sich der mit dem gewünschten Amplituden-Frequenz-
Verlauf verbundene Phasen-Frequenz-Verlauf häufig ungünstig auf
andere unverzichtbare Forderungen wie Stabilität und Signal-
Rausch-Verhältnis aus.
Eine Filteranordnung der eingangs genannten Art ist in der obengenannten
DE 32 09 384 A1 beschrieben. Diese dient ebenfalls zur Unterdrückung von
einem Nutzsignal überlagerten Störsignalen. Dazu ist in einem Hauptzweig
ein adaptives Totzoneglied vorgesehen. In einem vom Hauptzweig abzwei
genden Anpaßzweig befindet sich ein Filter, dessen Ausgangssignal zum
Zwecke der Beeinflussung von Totzoneparametern einem Anpaßeingang (Va)
des Totzonegliedes zugeführt ist. Das Filter ist hinsichtlich seines
Durchlaßbereiches so eingerichtet, daß es den Nutzsignal-Frequenzbereich
im wesentlichen sperrt. Zur Anpassung der Totzoneparameter wird im we
sentlichen das Störsignal-Frequenzspektrum verwendet. Die Totzonebreite
wird in Abhängigkeit von den Störsignalen variiert.
Gemäß der DE-AS 27 12 303 ist in einem Nebenzweig ein adaptives Totzone
glied angeordnet. Dieses verfügt über einen Anpaßeingang, der ein Signal
aus einem Anpaßzweig erhält, um eine Variierung der Totzonenbreite zu
erreichen, und zwar nach Maßgabe der Höhe des Störanteiles, welcher von
dem im Anpaßzweig gelegenen Hochpaß hindurchgelassen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filteranordnung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, die die starre Regel der Verkopplung
von Amplituden- und Phasengang der linearen Filter durchbricht, d. h.
diesen insbesondere für den jeweiligen Anwendungsfall bezüglich Phasen
verlust günstiger gestaltet, und die darüber hinaus noch in der Lage ist,
sich automatisch an wechselnde Betriebsbedingungen, vor allem bezüglich
Schwankungen von Störsignalanteilen, anzupassen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 gegebenen Merkmale gelöst. Eine Lösungsvariante
ist dem Patentanspruch 2 zu entnehmen.
Die Unteransprüche enthalten weitere Ausgestaltungen der Erfindung.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Abbil
dungen näher erläutert. Es zeigt in schematischer Weise:
Fig. 1a die Eingangs-Ausgangs-Kennlinie eines nicht adaptiven Totzone
gliedes,
Fig. 1b ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines Totzone
gliedes nach Fig. 1,
Fig. 2a ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines adaptiven
Totzonegliedes, dessen Eingangs-Ausgangs-Kennlinie gemäß der Er
findung in ihrem Nullpunkt verschiebbar ist,
Fig. 2b ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines adaptiven
Totzonegliedes, bei dem der Betrag symmetrisch zum Nullpunkt
liegender Ansprechschwellen (d₁=d₂=d) anpaßbar ist,
Fig. 2c ein Funktionsschaltbild für die Realisierung eines adaptiven
Totzonegliedes gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Er
findung, bei dem wahlweise der Nullpunkt der Totzone und/oder
der Betrag symmetrisch zum Nullpunkt liegender Ansprechschwellen
(d₁=d₂=d) verändert werden kann,
Fig. 3a ein Blockschaltbild einer Filteranordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 3b ein Blockschaltbild einer ersten Variante der Filteranordnung
gemäß Fig. 3a,
Fig. 3c ein Blockschaltbild einer weiteren Variante der Filteranordnung
gemäß Fig. 3a,
Fig. 4a bis 4c Blockschaltbilder der Filteranordnungen gemäß den Fig.
3a bis 3c mit je einem zusätzlichen Schwellenwert-Anpaßzweig,
Fig. 5a bis 5c Blockschaltbilder spezieller Varianten der Filteranord
nungen der Fig. 4a bis 4c und
Fig. 6a und 6b den Amplituden-Frequenz-Verlauf bzw. den Phasen-Frequenz-
Verlauf einer Filteranordnung nach Fig. 5a.
Wie bereits erwähnt, enthält die erfindungsgemäße Filteranordnung als
wesentliches Element ein adaptives Totzoneglied. In Fig. 1a ist zunächst
die Eingangs-Ausgangs-Kennlinie eines gewöhnlichen, d. h. nicht adaptiven
Totzonegliedes wiedergegeben. Ein solches Element ist in seinen Übertra
gungseigenschaften dadurch definiert, daß es bei Eingangssignalen X, die
betragsmäßig unterhalb bestimmter vorgegebener Ansprechschwellen d₁,
d₂ liegen, kein Ausgangssignal liefert, die Ansprechschwellen über
schreitende Anteile der
Eingangssignale jedoch in ihrer Frequenz und Phase unverändert,
in ihrer Amplitude allerdings um den Betrag der Ansprechschwellen verringert
widergibt. Seine mathematische Funktionsdefinition unter
Berücksichtigung der richtigen Vorzeichen der Ansprechschwellen (d₁0,
d₂0) lautet:
Bei Realisierung der Totzone als Algorithmus in einer programmierbaren,
digitalen Elektronik gibt diese mathematische Funktionsdefinition
unmittelbar die Rechenvorschrift an. Für die Grenzwerte
d₁=d₂=0 geht das Totzoneglied in ein lineares Übertragungselement
mit der Übertragungsfunktion 1 über.
Fig. 1b zeigt ein Funktionsschaltbild für eine mögliche gerätetechnische Realisierung eines
herkömmlichen Totzonegliedes mit festen Ansprechschwellen d₁ und
d₂ unter Verwendung von je zwei Operationsverstärkern 101, 102,
Rückführpotentiometern 103, 104 und Dioden 105, 106. Für die
positive Ansprechschwelle d₂ ist der Einstellwert des ersten Poten
tiometers 104 maßgebend, das zwischen dem Ausgang eines ersten, inver
tierenden Operationsverstärkers 101 und einer festen, positiven
Referenzspannung +UR liegt, und dessen Abgriff über die eine,
bezüglich der anliegenden Referenzspannung in Sperrichtung
geschaltete Diode 106 direkt, d. h. ohne Vorwiderstand, auf den
Eingang G dieses ersten Operationsverstärkers 101 zurückgeführt
ist. Beide Operationsverstärker 101, 102 sind, was in
Fig. 1b nicht eigens gezeigt ist, in ihren mit 1 bezeichneten,
invertierenden Eingängen durch entsprechende Vor- und Rückführ
widerstände als einfache Summierverstärker geschaltet.
Für positive Eingangssignale x unterhalb der Ansprechschwelle
d₂ sperrt die Diode 106, und das (negative) Ausgangssignal
-y bleibt 0, da sich die beiden gleich großen Signale x an den
Eingängen des zweiten Operationsverstärkers 102 (über die direkte
Verbindung einerseits sowie über den ersten Operationsverstärker 101
andererseits) gerade aufheben. Wenn die Eingangsgröße x des
Totzonegliedes die Ansprechschwelle d₂ gerade erreicht, liegt am
Ausgang des ersten Operationsverstärkers 101 der invertierte
Wert -d₂ an und bewirkt, daß das Potential am Abgriff des ersten
Potentiometers 104 gerade durch 0 geht, wodurch
die dort angeschlossene Diode 106 leitend wird und den
Rückführwiderstand des ersten Operationsverstärkers 101 kurzschließt.
Dadurch bleibt auch für höhere Eingangssignale x<d₂ das
Ausgangssignal des ersten Operationsverstärkers 101 konstant
auf dem negativen Wert -d₂ stehen und wird im nachgeschalteten
zweiten Operationsverstärker 102 vom Eingangswert
subtrahiert. Für negative Eingangssignale x des Totzonegliedes
ergeben sich analoge Verhältnisse unter Berücksichtigung der über
das zweite Potentiometer 103 eingestellten Ansprechschwelle d₁
und der zweiten Diode 105. Einfache
Überlegungen zeigen, daß die gewünschten Ansprech
schwellen d₁, d₂ bei folgenden Einstellwerten der Potentiometer
104, 105 realisiert werden:
Pot. 103: P₃ = d₁/(d₁+UR)
Pot. 104: P₄ = d₂/(d₂+UR) (2)
Pot. 104: P₄ = d₂/(d₂+UR) (2)
Abweichungen von dieser Einstellregel sind durch die unvermeidlichen
Anlaufstrombereiche der Dioden 103, 104 bedingt und können
durch eine konstante, für die verwendete Diodenart typische
Potentialverschiebung berücksichtigt werden. Liegen die Ansprech
schwellen symmetrisch zum Nullpunkt des Totzonegliedes (|d₁|=d₂=d),
so lautet die Einstellregel für beide Potentiometer 103, 104
dementsprechend:
P = d/(d+UR) (3)
Gemäß der Erfindung soll nun der Nullpunkt des Totzonegliedes (N
in Fig. 1a) und damit die gesamte Eingangs-Ausgangs-Kennlinie
mittels eines Anpaßsignals anpaßbar, d. h. bei gleichbleibenden
Abständen derAnsprechschwellen d₁, d₂ vom Nullpunkt bezüglich des
Eingangssignals x veränderbar sein, was sich zum Beispiel durch
eine entsprechende Veränderung der Referenzspannung UR erreichen
läßt. Fig. 2a zeigt eine entsprechende Anordnung, die aus
Fig. 1b durch Erweiterung um zwei Operationsverstärker 107,
108 zur Erzeugung der Referenzspannung UR hervorgeht. Bei fest
eingestellten Werten der Potentiometer 103, 104 ergeben sich
die zur Erhaltung der gewünschten Ansprechschwellen d₁, d₂ erforderlichen
Eingangsgrößen für diese zusätzlichen Operationsverstärker
durch einfache Umformung aus Gleichung (2) als:
d₁ = P₃UR/(1-P₃)
d₂ = P₄UR/(1-P₄) (4)
d₂ = P₄UR/(1-P₄) (4)
oder bei symmetrischen Schwellwerten (|d₁|=d₂=d) und entsprechenden
Potentiometereinstellungen (P₃=P₄=P) als
d=PUR/(1-P) (5)
Eine Parallelverschiebung der Ansprechschwellen und damit auch
des Nullpunktes N der Eingangs-Ausgangs-Kennlinie um einen
Anpaßwert ΔN wird, wie in Fig. 2a gezeigt, in einfacher Weise
durch Addition eines in gleicher Weise wie die Ansprechschwellen
d₁, d₂ skalierten Signals ΔN über die zusätzlichen Operations
verstärker 107, 108 bewerkstelligt.
Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können auch die
Beträge der Ansprechschwellen des Totzonegliedes zwischen vorgegebenen
unteren und/oder oberen Grenzwerten anpaßbar sein, wobei
die unteren Grenzen im Extremfall auch Null werden können. Für
den vereinfachten Fall symmetrisch zum Nullpunkt des Totzonegliedes
liegender Ansprechschwellen |d₁|=d₂=d zeigen
Fig. 2b ein gegenüber Fig. 2a derart abgewandeltes Funktions
schaltbild, daß lediglich eine über ein geeignetes Anpaßsignal steuerbare
Änderung der Ansprechschwellen (d=d₀) ermöglicht wird, und
Fig. 2c ein Funktionsschaltbild einer Anordnung, welche die
adaptiven Einstellmöglichkeiten der Fig. 2a und 2b kombiniert.
Wie aus Fig. 2c im Vergleich mit Fig. 2a
hervorgeht, ist für die genannte Weiterbildung der Erfindung lediglich
eine andere Verschaltung der zusätzlichen Operationsverstärker
107 und 108 erforderlich. Eine Realisierung
verschiedener, unsymmetrisch zum Nullpunkt gelegener anpaßbarer
Schwellwerte d₁, d₂ bedarf keiner weiteren Erklärungen. Es
erübrigt sich auch zu erwähnen, daß Totzoneglieder mit den vorgenannten
adaptiven Merkmalen auch auf andere Art, und teilweise
sogar besser, wie z. B. unter Verwendung von Komparatoren und
Schalttransistoren statt der beschriebenen Dioden, realisiert
werden können.
Fig. 3a zeigt nun in einem Blockschaltbild den grundsätzlichen Aufbau
der Filteranordnung gemäß der Erfindung. Demnach wird ein zu
filterndes Eingangssignal f₁(t) in parallelen Zweigen einmal
dem Eingang eines adaptiven Totzonegliedes
301 und einem Filter 302 zugeführt.
Das Filter-Ausgangssignal fD(t) wird
sowohl einem Anpaßeingang des Totzonegliedes 302 zur Verstellung seines Nullpunktes N
um einen Anpaßwert ΔN als auch einem Summierglied 303 zu
geführt, welches dieses Signal fD(t) mit dem Ausgangssignal
fT(t) des Totzonegliedes 301 additiv zum gefilterten Signal
f₂(t) verknüpft. Zur Erläuterung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Filteranordnung sei angenommen, daß die Aufgabe darin
besteht, ein niederfrequentes Nutzsignal einer Amplitude A und
einer Frequenz Ω von einem hochfrequenten Störsignal einer
anderen Amplitude a und anderen Frequenz ω zu befreien,
d. h. aus einer Zeitfunktion der Form
f₁(t) = A sin(Ωt) + a sin(ωt) (6)
den Nutzsignalanteil zu gewinnen. Das Filter 302 muß
in diesem Fall als z. B. linearer Tiefpaß ausgeführt werden, mit
einer Bandbreite ωB, die zwischen Nutz- und Störsignalfrequenz
liegt:
Ω < ωB < ω (7)
Das Filter-Ausgangssignal fD(t)
wird im wesentlichen die Form haben
fD(t) = A₁sin(Ωt+ϕ) + ε(t) (8)
wobei sich dieses Signal vom Nutzsignal in Amplitude und Phase im
Durchlaßbereich des Filters nur wenig unterscheidet (A₁≅A, ϕ≅0)
und der im Sperrbereich des Tiefpasses liegende Störsignalanteil
ε(t) vernachlässigbar ist. Berücksichtigt man die Wirkung der
Nullpunktverschiebung des Totzonegliedes mit dem Signal
fD(t), so wird das Ausgangssignal des Totzonegliedes
die Form haben:
Dabei ist wieder das richtige Vorzeichen der Ansprechschwellen (d₁0,
d₂0) zu beachten.
In einem nachfolgenden Summierglied 303 wird gemäß Fig. 3a dem
Ausgangssignal fT(t) des adaptiven Totzonegliedes 301 das zur Null
punktanpassung dienende Filter-Ausgangssignal fD(t) überlagert, so daß
sich für das gefilterte Signal f₂(t) ergibt:
f₂(t) = fT(t) + fD(t) (10)
Nimmt man der Einfachheit halber an, daß die Ansprechschwellen des
Totzonegliedes 301 symmetrisch zum Nullpunkt liegen (|d₁| = |d₂| = d),
so ergibt sich als gefiltertes Signal:
Zum Verständnis der Funktion werden nun die drei wesentlichen
Frequenzbereiche, nämlich Durchlaßbereich, Sperrbereich und
Übergangs- oder Zwischenfrequenzbereich des Nullpunkt-Anpaßzweiges
betrachtet:
Im Durchlaßbereich des hier betrachteten Beispieles, d. h. im
Bereich niedriger Frequenzen folgt die Nullpunktnachführung des
Totzonegliedes 301 praktisch fehlerfrei dem Nutzsignalverlauf und
bewirkt damit seine Unterdrückung im Totzoneglied. Dieser
am Ausgang des Totzonegliedes 301
fehlende Signalanteil wird jedoch
im nachfolgenden Summierglied 303 über den Nullpunkt-Anpaßzweig wieder
hinzugefügt. Die Totzone (der Breite ±d) "reitet" damit gewissermaßen
auf der Nutzsignalamplitude und unterdrückt alle additiv
überlagerten hochfrequenten Störsignalanteile, gleichgültig
welcher Frequenz, soweit sie nur außerhalb des Durchlaßbereichs
des Nullpunkts-Anpaßzweiges liegen und die Beträge ihrer Amplituden
die Totzonebreite nicht überschreiten. Ist insbesondere
die Störamplitude bekannt und die Totzonebreite danach angepaßt
so wird die Totzone durch das hochfrequente Signal vollständig
ausgefüllt und bewirkt damit gleichzeitig eine weitgehende
Linearisierung der nichtlinearen Eingangs-Ausgangs-Kennlinie des
Totzonegliedes nach der Art eines sogenannten Dithersignals. In
der Praxis werden allerdings die Störsignalanteile häufig aus
einem Frequenzgemisch, insbesondere auch Rauschanteilen, bestehen,
von denen bestenfalls Spektralverteilungen oder statistische
Mittelwerte bekannt sind. Die Totzonebreite wird dann zweckmäßigerweise
auf solche statistischen Mittelwerte wie quadratischen
Mittelwert, Varianz (σ), und/oder Vielfache davon, z. B. den
sogenannten 2σ- oder 3σ-Wert, eingestellt. In diesem Fall wird
zwar keine vollständige Unterdrückung der Störsignalanteile, wohl
aber eine erhebliche Verbesserung der Signal-Rausch-Verhältnisse
erzielt.
Treten bei einer so abgestimmten Filteranordnung gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Erfindung kurzzeitige Änderungen des
Eingangssignals auf, so werden diese im Hauptzweig (Fig.
3a) ohne Phasenverschiebung über das Totzoneglied 301 unmittelbar und
ohne Verzögerung zum Ausgang weitergeleitet, da der Nullpunkt-Anpaßzweig
solchen Änderungen nicht zu folgen vermag und der Nullpunkt des
Totzonegliedes unverändert bleibt. Diese Änderungen spiegeln sich
im gefilterten Signal allerdings nur im Mittelwert der den Totzonebereich
überschreitenden hochfrequenten Signalanteile wieder, was zu
einer kurzzeitigen, nur in der Übergangsphase bis zum Nachlaufen
des Nullpunkts-Anpaßzweiges wirksamen Verschlechterung der Signal-Rausch-Ver
hältnisse führt, nach Einstellung des stationären Zustandes
jedoch wieder verschwindet. Solche Verhältnisse treten insbesondere
dann auf, wenn über geeignete Kommandos gewünschte Änderungen
der Betriebsbedingungen oder Arbeitspunkte in ein die erfindungsgemäße
Filteranordnung enthaltendes System eingegeben werden. Ähnliche
Verhältnisse wie im Zusammenhang mit kurzfristigen Änderungen
des Arbeitspunktes beschrieben gelten auch im Übergangsbereich
des Nullpunkt-Anpaßzweiges. Eingangssignale, deren Frequenz
zwischen Durchlaßbereich und Sperrbereich des im Nullpunkt-
Anpaßzweig angeordneten Filters 302 liegt, erleiden
eine Amplituden- und Phasenänderung und führen damit zu einem
entsprechenden Fehler in der Nullpunktnachführung des adaptiven
Totzonegliedes. Dessen ungeachtet wird jedoch das Eingangssignal
f₁(t) über das phasenunempfindliche Totzoneglied
301 und das nachfolgende Summierglied 303 zum Ausgang der Filteranordnung
durchgeleitet.
Um dies einzusehen, denke man sich
vorübergehend den Totzonebereich durch entsprechende Wahl der sie
steuernden Signale (Fig. 2b, 2c) gleich Null gesetzt. Unter
Bezug auf Fig. 3a und die sie beschreibende Gleichung (11)
entartet das Totzoneglied 301 dann zu einer streng linearen Eingangs-
Ausgangs-Kennlinie, deren Nullpunkt über den Nullpunkte-Anpaßzweig mittels des
Filter-Ausgangssignals fD(t) verschiebbar bleibt. Damit entfällt auch
die getroffene Unterscheidung negativer und positiver Amplitudenbereiche,
und die beschreibende Gleichung (11) erhält die Form
f₂(t) = f₁(t) - fD(t) + fD(t) = f₁(t) (11a)
d. h., daß das gefilterte Signal f₂(t) für jedes beliebige
Filter-Ausgangssignal fD(t) mit dem Eingangssignal f₁(t)
in Amplitude und Phase identisch bleibt.
Bei Vorhandensein einer
Totzone zur Unterdrückung unerwünschter Signalanteile werden dem
gegenüber im betrachteten Zwischenfrequenzbereich Amplituden- und
Phasenabweichungen des Filter-Ausgangssignals fD(t)
gebenüber dem Eingangssignal ₁(t) dazu führen, daß die
an sich zu unterdrückenden, den Totzonebereich im wesentlichen
ausfüllenden Störsignale die Ansprechschwellen (d₁, d₂, d) überschreiten
und ihr durch den Gleichrichtereffekt der Totzone-
Charakteristik entstehender Mittelwert mit guter Näherung das
unverzögerte Eingangssignal widerspiegelt. Je nach Art des
Signalspektrums im betrachteten Zwischenfrequenzbereich treten
für diese Signale mehr oder weniger geringfügige Amplitudenverzerrungen
und Restanteile nicht unterdrückter hochfrequenter
Störsignale auf, deren letztere im Bedarfsfalle durch zusätzlich
nachgeschaltete Filter weiter abgeschwächt werden können.
Fig. 3b zeigt ein Blockschaltbild einer Variante der Erfindung, um auf
andere Weise die mit der Nullpunktverschiebung des Totzonegliedes
erreichbaren Wirkungen zu erzielen. In diesem
Fall wird die durch Nullpunktsverschiebung der Eingangs-Ausgangs-
Kennlinie eines Totzonegliedes bedingte Wirkung dadurch
erreicht, daß einem gewöhnlichen, nichtadaptiven Totzoneglied
300 die in einem vorgeschalteten, weiteren Summierglied 304 gebildete
Differenz zwischen Eingangssignal f₁(t) und dem in einem
Filterzweig über das Filter 302
gebildeten Filter-Ausgangssignal D(t) zugeführt wird. Obwohl sich im all
gemeinen lineare und nichtlineare Schaltkreiselemente nicht ohne
Auswirkungen auf die Wirkungsweise eines Schaltkreises vertauschen
lassen, ist diese Maßnahme im vorliegenden Fall mit der
Realisierung einer Nullpunktverschiebung des Totzonegliedes
entsprechend den Ausführungsbeispielen (Fig. 2a, 2c) völlig
identisch und kann z. B. wahlweise dann eingesetzt werden, wenn
sich damit eine Verringerung des Realisierungsaufwandes erzielen
läßt.
Fig. 3c zeigt ein Blockschaltbild einer weiteren Variante der Erfindung, die
dazu dient, das Übertragungsverhalten im Zwischenfrequenzbereich
weiter zu verbessern. Dies wird durch Einschalten eines weiteren
Filters 305 zwischen dem Ausgang des
Filters 302 und dem die Nullpunktsverschiebung der Totzone bewirkenden
Summiergliedes 304 erreicht. Unerwünschte Amplituden- und
Phasenänderungen, hervorgerufen durch das Filter 302,
können damit weitgehend korrigiert und gleichzeitig
eventuelle Amplitudenverzerrungen der Eingangs-Ausgangs-Kennlinie,
die von der Wirkung der Totzone herrühren, weiter linearisiert
werden. Es ist offensichtlich, daß die Übertragungseigenschaften
des weiteren Filters 305 auf das
Filter 302 abgestimmt sein müssen und daher beispielsweise bei
Ausbildung des letzteren als Tiefpaß insbesondere Amplituden
überhöhung bzw. Phasenvorhalt bildende Filter
wie Hochpässe, Bandpässe und Vorhaltglieder geeignet sind.
Selbstverständlich lassen sich alle linearen Übertragungsglieder,
die zur Erläuterung des Erfindungsgedankens getrennt
ausgewiesen und in ihrem Einfluß zum erfindungsgemäßen Zweck
diskutiert worden sind, durch lineare Umformungen in äquivalente
Schaltungen und Netzwerke umrechnen. Dies trifft insbesondere
für das Filter 302, das weitere
Filter 305 und die Verknüpfung des Filter-Ausgangssignals f₀(t) mit
dem Eingangssignal f₁(t) im Summierglied 304 zu.
In der Praxis tritt nun häufig der Fall auf, daß sich die Signal
verhältnisse insbesondere bezüglich ihrer Störanteile abhängig
von den jeweils gerade herrschenden Betriebs- und Umweltbedingungen,
wie z. B. Temperaturschwankungen, Alterungserscheinungen und
dergleichen verändern. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des
Erfindungsgedankens kann erreicht werden, daß die Güte der
Störunterdrückung trotz betriebsbedingter Änderungen des Störpegels
hinsichtlich Amplituden und spektraler Verteilung erhalten
bleibt. Diese vorteilhaften Eigenschaften einer
Filteranordnung der vorstehend beschriebenen Art werden
dadurch sichergestellt, daß die Beträge der Ansprechschwellen des
Totzonegliedes durch einen zusätzlichen adaptiven Eingriff in
Abhängigkeit von Signalen verändert werden, die aus dem Ein
gangssignal durch Mittelwertbildung über alle, innerhalb eines
oder mehrerer ausgewählter Frequenzbereiche des Störspektrums
liegenden Signalanteile gewonnen werden. Die Anpassung kann
kontinuierlich oder in diskreten Schritten erfolgen. Bei Auftreten
nur sehr langzeitig wirksamer Schwankungen der Störungen kann
die Verstellung der Ansprechschwellen natürlich auch extern und evtl.
von Hand vorgenommen werden.
Fig. 4a zeigt das Blockschaltbild einer Variante
der genannten Art. Die nichtlineare, weitestgehend phasentreue
Filteranordnung nach Fig. 3a ist dabei erweitert um einen
Schwellwert-Anpaßzweig, der wie der Nullpunkts-Anpaßzweig vom
Eingangssignal f₁(t) gespeist wird, und dessen Ausgangssignale
f₄₁(t), f₄₂(t) dazu benutzt werden, die Ansprechschwellen
d₁, d₂ des im Hauptzweig liegenden Totzonegliedes
401 zu verschieben beispielsweise auf die in Fig.
2c gezeigten Weise. In dem zusätzlichen Schwellwert-Anpaßzweig selbst sind
Filter 403, ein Mittelwertbildner 404,
ein Formfilter 405, eine Aufschaltfunktion 406 und eventuell
ein Totzoneglied 407 bekannter Art (z. B. nach Fig. 1b)
mit fest vorgegebenen Ansprechschwellen angeordnet.
Das Filter 403 dient zur
Festlegung der Frequenzgrenzen, innerhalb derer eine Anpassung
der Totzone im Totzoneglied 401 des Hauptzweiges erfolgen soll.
Vorzugsweise werden hier Hochpaßfilter, Bandpaßfilter, aber auch
Tiefpaßfilter und je nach Anwendungsfall Kombinationen der
genannten Filterarten in geeigneter Serien- und/oder Parallelschaltung
eingesetzt. Für den Mittelwertbildner 404 kommen alle
Schaltungen oder Bauelemente in Frage, die geeignet sind, aus dem
Frequenzgemisch am Ausgang des Filters 403 von Null
verschiedene Mittelwerte oder Gleichanteile zu bilden, wie
beispielsweise Einweggleichrichter, Doppelweggleichrichter,
Spitzenwertgleichrichter sowie gerade Potenzen ihres Eingangssignals
bildende Funktionselemente, wie Quadrierer und dergleichen.
Im nachfolgenden Formfilter 405 des Schwellwert-Anpaßzweiges
gemäß Fig. 4a wird das Ausgangssignal des Mittelwertbildners 404
geglättet, bzw. es werden Signalanteile für die Anpassung der Ansprechschwellen
ungeeigneter, z. B. hoher Frequenzen unterdrückt, wozu
sich Tiefpaßfilter erster und höherer Ordnung oder Bandsperren in
besonderem Maße eignen.
Durch die Aufschaltfunktion 406 des Schwellwert-Anpaßzweiges wird fest
gelegt, nach welchem funktionalen Zusammenhang die Ansprechschwellen
des Totzonegliedes 401 im Hauptzweig angepaßt
werden sollen. Im einfachsten Fall kann es sich dabei um lineare
Verstärkungskennlinien mit Ausgangssignalbegrenzung handeln,
wobei die Begrenzung sicherstellt, daß keine unerwünscht großen
Erweiterungen des Totzonebereichs und damit verbundene Signalunterdrückung
im Durchlaßbereich auftreten können. Im allgemeinen
werden jedoch geeignete, auf die Charakteristik der Mittelwertbildung
abgestimmte, nichtlineare Verstärkungskennlinien, wie
z. B. inverse quadratische Kennlinien entsprechend Quadratwurzelfunktionen,
logarithmische Kennlinien oder Funktionen und
dergleichen zweckmäßiger sein, um den jeweiligen Anforderungen
gerecht zu werden. In vielen Fällen empfiehlt es sich erfindungsgemäß,
der Aufschaltfunktion 406 ein Totzoneglied 407 mit unveränder
lichen Ansprechschwellen (Fig. 1b) nachzuschalten zur Unterdrückung
der unvermeidbaren Restwelligkeit des Schwellwert-
Anpaßsignals, sowie um eine definierte untere Grenze der
Anpassung der Ansprechschwellen sicherzustellen. Insbesondere kann durch eine
unsymmetrische Aufschaltfunktion 406 und/oder Totzoneglieder mit
betragsmäßig verschiedenen links- bzw. rechtsseitigen Ansprechschwellen
und/oder Verstärkungen im Schwellwert-Anpaßzweig eine
dementsprechend unsymmetrische Verstellung der Ansprechschwellen
im Totzoneglied 401 des Hauptzweiges erreicht werden.
Aus den Ausführungen zu den Fig. 3a und 3c, insbesondere
was die Phasentreue der Filterübertragung bei Totzonebreite 0
bzw. kleinen Werten auch in den Zwischenbereichen anbelangt, wo
das Filter 302 bereits Amplituden- und Phasenveränderungen
des Nutzsignals aufweist, geht hervor, daß für das Übertra
gungsverhalten der Filteranordnung die
Einsatzflanke des Amplitudenabfalls im wesentlichen dort ansetzt,
wo der Schwellwert-Anpaßzweig den Totzonebereich zur Unterdrückung
der Störsignalamplituden zu öffnen beginnt. Liegt dieser
Einsatzpunkt bei Frequenzen, die wesentlich höher liegen als die
Bandbreite des Durchlaßbereichs für die Nullpunktverschiebung, so
bleibt die phasentreue Übertragung auch bis zu dieser Frequenz
gewährleistet.
Fig. 4b zeigt ein Blockschaltbild einer Ausführungsform,
bei der in einer
zu Fig. 3b analogen Weise die Nullpunktsverschiebung
des Totzonegliedes 401 durch eine Differenzbildung zwischen Eingangs
signal f₁(t) und Filter-Ausgangssignal fD(t) in einem
Summierglied 304 vor dem Eingang des Totzonegliedes 401 ersetzt
ist.
In Fig. 4c ist das Blockschaltbild einer weiteren Variante
gezeigt, bei der zur
weiteren Verbesserung des dynamischen Verhaltens und Kompensation
von Amplitudenverzerrungen im Übergangsbereich ein weiteres
Filter 305 vorgesehen ist, dessen Funktion und Übertragungs
merkmale bereits im Zusammenhang mit Fig. 3c beschrieben
wurden.
Fig. 5a zeigt ein Ausführungsbeispiel der Filteranordnung gemäß der Erfindung
in ihrer erweiterten, doppelt adaptiven Form. In Übereinstimmung
mit den Erläuterungen zur Funktionsweise einer ersten Ausführungsform
der Erfindung nach den Fig. 3a und 3b wurde im Nullpunkts-
Anpaßzweig ein Tießpaßverhalten angenommen, das im vorliegenden
Fall durch ein gewöhnliches Tiefpaßfilter zweiter Ordnung mit
einer Filterzeitkonstante T₁ und einer Dämpfung ζ₁ sichergestellt
wird. Im Schwellwert-Anpaßzweig sind in spezieller Ausbreitung
der in Fig. 4a gezeigten Funktionselemente
einzelne
Übertragungsfunktionen bzw. Eingangs-Ausgangs-Kennlinien dargestellt.
Danach besteht der Schwellwert-Anpaßzweig aus einem linearen Hochpaß
zweiter Ordnung als Filter 403, einem Quadrierer
als Mittelwertbildner 404, einem zweifachen linearen Tiefpaß
erster Ordnung als Formfilter 405, einem Ouadratwurzelbildner
als Aufschaltfunktion 406 und einem nachfolgenden Totzoneglied
407 mit unveränderlichen Ansprechschwellen ±δ, einer
Verstärkung VH im linearen Kennlinienbereich und Ausgangssignal
begrenzung ±L. Der Einfachheit halber wurde ferner angenommen,
daß die Anpassung der Ansprechschwellen im Totzoneglied 401 des Hauptzweiges
symmetrisch zum Nullpunkt erfolgt und dessen Verschiebung (ΔN) mit dem
Filter-Ausgangssignal fD(t)
etwa gemäß Fig. 2c vorgenommen wird.
Fig. 5b stellt das Ausführungsbeispiel von Fig. 5a in
geringfügig abgewandelter Form dar, indem nämlich das Totzoneglied 402
im Hauptzweig als lediglich adaptiv (±Δd) in seinen Ansprechschwellen ±d,
etwa gemäß Fig. 2b, und seine Nullpunktsverschiebung
über die bereits beschriebene Differenzbildung
im vorgeschalteten Summierglied 304 ausgeführt ist.
Fig. 5c zeigt eine Erweiterung des vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiels um ein weiteres Filter 305 zur
Verbesserung des dynamischen Verhaltens und der Eingangs-Aus
gangs-Kennlinie im Übergangsbereich vom Nutz- zum Störspektrum des
zu filternden Eingangssignals f₁(t). Das Filter
305 ist in diesem Fall als einfacher, symmetrischer Bandpaß
ausgebildet, wobei die Parameter zweckmäßigerweise in folgender
Relation zueinander gewählt werden:
T₁ < aT₂ < T₂ < aT₃ < T₃ < TH (12)
um die erwähnte Amplitudenüberhöhung (a) und Phasenvoreilung im
Zwischenfrequenzbereich zu erzielen.
Die gerätetechnische Ausführung der vorstehend in ihrer Wirkungsweise
und ihren Übertragungseigenschaften beschriebenen Funktionselemente
der Anpaßzweige, wie Filter, Gleichrichter, lineare und
nichtlineare Eingangs-Ausgangs-Kennlinien bereitet dem Fachmann
keinerlei Schwierigkeiten. Die Umsetzung der in analoger Darstellung
gegebenen Filter-Übertragungsfunktionen und Eingangs-Ausgangs-
Kennlinien in entsprechende Digitalschaltungen oder Algorithmen
für Prozeßrechner als Realisierungshilfsmittel ist dem
Fachmann gleichermaßen geläufig.
Das in Fig. 5a beschriebene Ausführungsbeispiel einer doppelt
adaptiven, nichtlinearen Filteranordnung wurde mit Hilfe analoger
Bausteine realisiert und sein Frequenzgang vermessen. Die Fig.
6a und 6b zeigen den gemessenen Amplituden- bzw.
Phasenverlauf 6a bzw. 6b in Abhängigkeit von der Frequenz bei sinusförmigen
Eingangssignalen für folgende Parameterwerte:
T₁ = 1,4 sec
ζ₁ = 0,6
TH = 0,1
TF = 50 sec
VH =
δ = 0
ζ₁ = 0,6
TH = 0,1
TF = 50 sec
VH =
δ = 0
bei linearer Eingangs-Ausgangs-Kennlinie mit der Verstärkung
VH und verschwindender Totzone des entarteten "Totzonegliedes"
407. Man erkennt die Vorteile der erfindungsgemäßen, nicht
linearen Filteranordnung, wenn man z. B. Amplitude und Phase mit der
des normalen, linearen Durchlaßbereichsfilters 2. Ordnung vergleicht.
Der Verlauf beider Frequenzgänge ist in Fig. 6a und 6b
dargestellt.
Es liegt auf der Hand, daß neben den zur Erläuterung der Erfindung
gewählten Beispielen und Ausführungsformen der
Anpaßzweige je nach Anwendungsfall auch andere Ausgestaltungen,
Filterarten, sowie lineare und nichtlineare Übertragungselemente
Anwendung finden können.
Insbesondere können in beiden beschriebenen Anpaßzweigen zweckdienliche
Serien- und Parallelschaltungen einzelner Filter bzw.
Übertragungsglieder zur Anwendung kommen und in konsequenter
Weiterbildung der Erfindung auch vollständige Anpaßzweige
zur Realisierung sich überlappender oder sich gegenseitig aus
schließender Teilbereiche der Anpassung über ausgewählte Frequenz-
und/oder Amplitudenbereiche Anwendung finden. Bei der Auslegung
der Anpaßzweige ist zu beachten, daß der Schwellenwert-Anpaßzweig
infolge der in ihm enthaltenen Mittelwertbildung nur auf
Signalamplituden, nicht aber auf Phasenverhältnisse reagiert.
Daraus folgt, daß die Einsatzflanken der die zu unterdrückenden
Störspektren begrenzenden Frequenzbereiche durch Verwendung von
Filtern hoher Ordnung sehr scharf abgegrenzt werden können, ohne
daß die damit verbundene Phasenverschiebung sich auf das Ausgangssignal
der nichtlinearen Filteranordnung nachteilig auswirkt.
Claims (10)
1. Filteranordnung zum Unterdrücken von Störsignalen, die einem
Nutzsignal überlagert sind und zusammen mit diesem ein Eingangssignal
f₁(t) bilden, sowie zum ausgangsseitigen Abgeben eines entsprechenden
gefilterten Signals f₂(t), wobei Nutz- und Störsignale im wesentlichen
in unterschiedlichen Frequenzbereichen vorliegen, mit einem adaptiven
Totzoneglied, welches in einem das Eingangssignal aufnehmenden
Hauptzweig angeordnet ist, einem von letzterem vor dem Totzoneglied ab
zweigenden Anpaßzweig mit einem Filter, dessen Ausgang zum Zwecke der
Beeinflussung von Totzoneparametern mit einem Anpaßeingang des Totzone
gliedes verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Nutzsignal-
Frequenzbereich hindurchlassendes Filter (302) verwendet und das
Totzoneglied (301) so ausgelegt ist, daß der Nullpunkt N der Totzone
proportional zur Amplitude des am Anpaßeingang anstehenden Signals ver
schoben wird, und daß der Ausgang des Filters (302) zusätzlich mit einem
dem Totzoneglied (301) nachgeschalteten, dessen Ausgangssignal fT(t)
zum Filter-Ausgangssignal fD(t) addierenden, seinerseits ausgangsseitig
das gefilterte Signal f₂(t) abgebenden Summierglied (303) verbunden
ist.
2. Filteranordnung zum Unterdrücken von Störsignalen, die einem
Nutzsignal überlagert sind und zusammen mit diesem ein Eingangssignal
f₁(t) bilden, sowie zum ausgangsseitigen Abgeben eines entsprechenden
gefilterten Signals f₂(t), wobei Nutz- und Störsignale im wesentlichen
in unterschiedlichen Frequenzbereichen vorliegen, mit einem Totzone
glied, welches in einem das Eingangssignal aufnehmenden Hauptzweig an
geordnet ist, sowie einem von letzterem vor dem Totzoneglied abzweigenden
Filterzweig mit einem Filter, dadurch gekennzeichnet, daß ein den
Nutzsignal-Frequenzbereich hindurchlassendes Filter (302) verwendet
wird, dessen Ausgang einmal mit einem Eingang eines dem Totzoneglied
(300) im Hauptzweig vorgeschalteten, an seinem anderen Eingang das Ein
gangssignal f₁(t) aufnehmenden und von diesem das Filter-Ausgangssignal
fD(t) subtrahierenden Summiergliedes (304) und zum anderen mit einem
Eingang eines weiteren, dem Totzoneglied (300) nachgeschalteten, an
seinem anderen Eingang das Totzone-Ausgangssignal fT(t) aufnehmenden
und dieses zum Filter-Ausgangssignal fD(t) addierenden, seinerseits
ausgangsseitig das gefilterte Signal f₂(t) abgebenden Summiergliedes
(303) verbunden ist.
3. Filteranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem mit dem Ausgang des Filters (302) verbundenen einen Eingang des Sum
miergliedes (304) ein weiteres Filter(305) vorgeschaltet ist.
4. Filteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Filter (302) ein Tiefpaß erster oder zweiter Ord
nung verwendet ist.
5. Filteranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das adaptive Totzoneglied (301) vier Operationsver
stärker (101, 102, 107,. 108) aufweist, erste Eingänge des ersten (101)
und zweiten Operationsverstärkers (102) mit dem Eingang (x) des Totzone
gliedes (301), der Ausgang des zweiten Operationsverstärkers (102) mit
dem Ausgang (y) des Totzonegliedes (301), erste Eingänge des dritten
(107) und vierten Operationsverstärkers (108) mit dem Anpaßeingang
(ΔN) des Totzonegliedes, der Ausgang des ersten (101) und ein zweiter
Eingang des zweiten Operationsverstärkers (102) mit den einen Enden
zweiter Potentiometer (103, 104), die Ausgänge des dritten (107) und
vierten Operationsverstärkers (108) jeweils mit dem anderen Ende eines
der beiden Potentiometer (103, 104), die Abgriffe der Potentiometer
(103, 104) über in Reihe geschaltete Dioden (105, 106) miteinander und
ein zweiter Eingang des ersten Operationsverstärkers (101) mit einem
zwischen den Dioden (105, 106) gelegenen Abgriff verbunden sind.
6. Filteranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zweite Eingänge des dritten (107) und vierten Operationsverstärkers
(108) mit zusätzlichen, das Anlegen von Potentialen zur Einstellung der
Ansprechschwellen (d₁, d₂) der Totzone erlaubenden Eingängen des
Totzonegliedes (301) verbunden sind.
7. Filteranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der dritte Operationsverstärker (107) zusätzliche Eingänge zum Anlegen
von Potentialen zur Einstellung symmetrischer Ansprechschwellen (±d)
der Totzone sowie zur symmetrischen Veränderung dieser Ansprechschwellen
(Δd) aufweist und sein Ausgang zusätzlich mit einem zweiten Eingang
des vierten Operationsverstärkers (108) verbunden ist.
8. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Hauptzweig zusätzlich ein das Eingangssignal
f₁(t) aufnehmender Schwellenwert-Anpaßzweig abzweigt, der ein den
Störsignal-Frequenzbereich hindurchlassendes Filter (403) und einen Mit
telwertbildner (404) enthält und mit zusätzlichen, der Anpassung
(Δd₁, Δd₂; ±Δd) der Ansprechschwellen dienenden Eingängen des
Totzonegliedes (402) verbunden ist.
9. Filteranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwellenwert-Anpaßzweig ein weiteres Totzoneglied (407) mit fest
einstellbaren Ansprechschwellen enthält.
10. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch eine zumindest teilweise Realisierung der Funktions
elemente durch funktionsmäßig äquivalente Algorithmen einer festverdrahteten
oder programmierbaren Digitalelektronik.
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