DE3724444A1 - Wandaufbau fuer einen waermebehandlungsofen - Google Patents
Wandaufbau fuer einen waermebehandlungsofenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft im allgemeinen einen Wärmebe
handlungsofen und im speziellen einen Wandaufbau für
einen Wärmebehandlungsofen.
Gewöhnlich ist bei einem kontinuierlichen Wärmebehand
lungsofen die innere Wandung einer Zone, in der die
Ofentemperatur 850°C überschreitet, aus Schamottsteinen,
Keramikfasern oder dgl. ausgebildet. Bei einem Schamott
steinaufbau können jedoch, da aufgrund der Verwitterung
des Gesteins, einer Vibration des Ofens oder dgl.,
Fragmente oder abgebrochene feine Stücke der Steine
herunterfallen, gegebenenfalls Beschädigungen wie Kerben,
Vertiefungen oder Sternmarken an dem Werkstück oder dem
zu behandelnden Material auftreten. Bei der teilweisen
Behandlung eines Stahlstrangs als Werkstück wird folg
lich sein Oberflächenprofil verschlechtert, wodurch
solche Probleme auftauchen, daß das Werkstück als kommer
zieller Artikel minderwertig oder als Endprodukt schad
haft ist, wodurch der Ertrag der Produkte unerwünscht
gemindert wird.
Bei dem Keramikfaseraufbau können nichtfasrige feine
Partikel, "Shots" genannt, die mit den Keramikfasern
vermischt sind, herunterfallen und insbesondere wenn
Shots mit einer Partikelgröße von mehr als 150 µm
herunterfallen, treten ähnliche Probleme wie die obengenannten
auf.
Zur Lösung derartiger Probleme gibt es Wärmebehandlungs
öfen mit einem Aufbau, bei dem eine Anzahl von Stahl
platten fest an der inneren Wandoberfläche des Ofens
befestigt sind.
Bei Wärmebehandlungsöfen, deren Temperatur 850°C über
schreitet, werden jedoch die Auskleidungs-Stahlplatten,
da sie aufgrund des Einflusses der Wärmeausdehnung de
formiert werden, in Berührung gebracht mit dem Stahlstrang,
wodurch nicht nur der letztere beschädigt wird, sondern
ebenso die Stahlplatten. Wenn die Auskleidungsstahlplatten
beschädigt werden, werden Fragmente der zerbrochenen
Ziegel verstreut, und zur Wiederherstellung der Aus
kleidung ist ein großer Arbeitsaufwand erforderlich.
Des weiteren gibt es Wärmebehandlungsöfen mit einem
Aufbau, bei dem die innere Wandoberfläche mit einer
Drahtgaze oder einem Drahtnetz bedeckt ist, so daß
das Werkstück weniger von der Verformung der Ausklei
dungsstahlplatten beeinflußt wird. Selbst bei einem
derartigen Aufbau treten Probleme ähnlich zu den vorge
nannten auf, da feine Partikel wie Shots oder dgl.
durch die im Drahtnetz gebildeten Maschen fallen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obenge
nannten Nachteile bei den bekannten Wandaufbauten für
Wärmebehandlungsöfen zu vermeiden und einen verbesser
ten Wandaufbau für Wärmebehandlungsöfen anzugeben, wo
durch ein zu behandelndes Werkstück oder Material im
wesentlichen freigehalten wird von möglichen Beschädi
gungen wie Einkerbungen, Vertiefungen, Sternmarken oder
dgl. und das Oberflächenprofil in einer hochwertigen
Qualität hergestellt wird.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Wand
struktur für Wärmebehandlungsöfen der obengenannten Art
zu schaffen, die einfach und mit niedrigen Kosten in dem
Ofen ausgebildet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgaben ist gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ein Wandaufbau für einen
Wärmebehandlungsofen vorgesehen, der aus einer äußeren
Platte, einer Anzahl von innenseitig an der äußeren
Platte befestigten feuerfesten Elementen und einem Ge
webe aus wärmebeständigen Fasern, das an der inneren
Oberfläche der feuerfesten Elemente befestigt ist, zu
sammengesetzt ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der fol
genden Zeichnung erläutert, bei der gleiche Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittdarstellung eines kontinuier
lichen Wärmebehandlungsofens, bei dem die Er
findung angewendet ist;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines Wandaufbaus gemäß
Fig. 1 in einer ersten Ausführungsform der Er
findung;
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 4 einen Graphen zur Erläuterung der Beziehungen
zwischen der Größe der "Shots" genannten Par
tikel und der Durchlässigkeit für sie.
Fig. 1 zeigt eine in einem kontinuierlichen Wärmebe
handlungsofen ausgebildete Heizzone 1, in der die
Temperatur 850°C überschreitet. Wie in Fig. 1 darge
stellt ist, ist in der Heizzone 1 eine Anzahl von
Walzen 3, die einen Stahlstrang- oder streifen 4 fördern, an
geordnet, wobei die Zone 1 durch eine Wandung 2 festgelegt
ist.
Fig. 2 zeigt einen Wandaufbau gemäß einer ersten Aus
führungsform der Erfindung, bei dem die Wand 2 zusammen
gesetzt ist aus einer äußeren Platte 5, einer Anzahl
von an der Innenseite der äußeren Platte 5 aufgeschich
teten Isolierplatten 6, einer Anzahl von innenseitig
der Isolierplatten 6 befestigten Isolier-Schamottstei
nen 7, ein die Schamottsteine 7 bedeckender Keramikfaser
filz 8 und einem Atlasgewebe 10 aus hochhitzebeständigen
Fasern zum Befestigen des Keramikfaserfilzes 8 auf den
Schamottsteinen 7 mittels einer Anzahl von Befestigungs
stiften 9.
Fig. 3 zeigt den Wandaufbau gemäß einer zweiten Ausführungs
form der Erfindung, bei dem keine Schamottsteine verwen
det werden. Der Keramikfaserfilz 8 a ist zwischen der
äußeren Platte 5 und dem aus hochhitzebeständigem Materi
al bestehenden Atlasgewebe 10 angeordnet, und an ihm mittels
einer Anzahl von Bolzen 11, Muttern und Unterlegscheiben 12
befestigt, wobei die Bolzen 11 feststehend an der äuße
ren Platte 5 befestigt sind.
Das vorgenannte Gewebe 10 aus hochhitzebeständigen Fasern
ist ein Atlasgewebe, das unter Verwendung von Aluminium
oxid-Boroxid-Siliziumoxidfasern (Al₂O₃: 62%, SiO₂: 24%,
B₂O₃: 14%), genannt Kaowool (Handelsname; hergestellt
durch die Babcock & Wilcox Insulating Products Division,
einer McDermott Unternehmung), hergestellt wird.
Das Kaowool wird zu dem Atlasgewebe mit fünf Schichten
ausgebildet, wobei jede Kette und jeder Schuß in ähnlicher
Weise gezwirnt sind, wie es durch 1/2 - 1,5S gegeben ist
und die Dichten der Kette und des Schusses jeweils 32
Fäden pro Inch (ca. 12,6 Fäden pro cm) betragen. Dabei
sind die Kette und der Schuß Fäden, die in Längsrichtung
bzw. Querrichtung des Gewebes verlaufen, und 1/2 - 1,5S
bedeutet, daß zwei Fäden dreimal pro Inch (pro 2,54 cm)
in einer S-Krümmung verzwirnt sind, wobei jeder Faden
einem Bündel aus 390 Filamenten entspricht.
Es sollte hier festgestellt werden, daß das Gewebe 560 g/m2
wiegt und eine Festigkeit von 29 kg/2,5 cm (114 N/cm) bzw.
43 kg/2,5 cm (169 N/cm) in Längs- bzw. Querrichtung auf
weist.
Nach dem Anbringen des Atlasgewebes 10 an der Wandung 2
des Ofens, so wie es oben beschrieben wurde, und durch
Betreiben des Ofens zu Versuchszwecken wurde bestätigt,
daß ein Herunterfallen von Shots mit einem Durchmesser
von mehr als 100 µm, wie durch die gestrichelte Kurve A
in Fig. 4 dargestellt ist, im wesentlichen verhindert
wird, d. h., daß die Durchlässigkeit für Partikel wie
Shots geringer als 20% ist und dementsprechend das Pro
dukt nur gering beschädigt wird. Bei entsprechenden
Experimenten mit Atlasgeweben, die eine andere Faden
zwirnung oder Fadendichte aufwiesen, ergaben sich Durch
lässigkeiten für Partikel wie sie durch die gestrichelte
Kurve B und die durchgezogenen Kurven C und D in Fig. 4
dargestellt sind.
Die Kurve B zeigt das Ergebnis für den Fall, daß die
Dichten der Kette und des Schusses 29 bzw. 32 Fäden/Inch
(11,4 bzw. 12,6 Fäden/cm) betragen, wobei die Zwirnung
die gleiche ist, wie im Fall der Kurve A.
Die Kurve C zeigt das Ergebnis für den Fall, daß die
Dichten von Kette und Schuß 29 bzw. 26 Fäden/Inch (11,4
bzw. 10,2 Fäden/cm) betragen, wobei die anderen Bedin
gungen die gleichen sind wie im Fall der Kurve A.
Die Kurve C zeigt das Ergebnis für den Fall, daß die Dich
ten von Kette und Schuß die gleichen wie im Fall der
Kurve C sind und die Zwirnung auf 2,7 S (2,7 Drehungen
/Inch 1,1 Drehungen/cm) sowohl in Längsrichtung als
auch in Querrichtung des Gewebes erhöht ist.
Bei Durchführung des Experiments mit einem Gewebe, bei
dem die Dichten von Kette und Schuß jeweils 18 Fäden/Inch
(7,1 Fäden/cm) betrugen und die Zwirnung die gleiche
war wie im Fall der Kurve A, wurde das gleiche Resultat,
das durch die Kurve D gezeigt ist, erhalten.
Es ist bekannt, daß die Eigenschaften zur Verhinderung
des Durchtretens von Shots durch das Gewebe verbessert
werden, wenn das Garn dünn und seine Dichte erhöht ist.
Wenn jedoch die Dichte übermäßig über 60 Fäden/Inch
(23,6 Fäden/cm) erhöht wird, nimmt die Festigkeit des
Garns in unerwünschter Weise ab. Die Dichte sollte vor
zugsweise zwischen 20 und 60 Fäden/Inch (7,9-23,6
Fäden/cm) liegen.
Es soll festgestellt werden, daß die hochhitzebeständigen
Fasern nicht auf die der vorstehenden Ausführungsform
beschränkt sind und daß Siliziumoxidfasern oder dgl. als
hochhitzebeständige Faser verwendet werden kann. Es soll
ferner festgestellt werden, daß die Webart nicht auf ein
Atlas- oder Kettatlasweben beschränkt ist, und daß Glatt
weben, Diagonalweben, Doppelweben oder dgl. durchgeführt
werden kann und zusätzlich können natürlich mehrere
Gewebe überlappend angeordnet sein.
Erfindungsgemäß können, da das Gewebe aus hitzebeständi
gen Fasern an der inneren Fläche der feuerfesten Elemente
befestigt ist, die kaum durch Hitze beschädigt werden.
Des weiteren kann ein Durchtreten von Shots mit einem
Durchmesser von mehr als 150 µm, die einen schlechten
Einfluß auf das Produkt ausüben, verhindert werden, so
daß der Nutzen der Produkte verbessert werden kann.
Des weiteren kann, wenn das Gewebe beschädigt ist, es
einfach repariert werden, da es unterschiedlich zu dem
gewöhnlichen Drahtnetz ist.
Claims (4)
1. Wandaufbau für einen Wärmebehandlungsofen mit
einem äußeren Plattenelement (5),
zumindest einer Art von feuerfesten Elementen (6, 7, 8; 8 a),
die innenseitig der äußeren Platte (5) befestigt sind,
und
einem Gewebe (10) aus hitzebeständigen Fasern, das an
der inneren Oberfläche der feuerfesten Elemente (6, 7, 8; 8 a)
angebracht ist.
2. Wandaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hitzebeständige Faser eine
Aluminiumoxid-Boroxid-Siliziumoxidfaser ist.
3. Wandaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hitzebeständige Faser eine
Siliziumoxidfaser ist.
4. Wandstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gewebe (10) eine Garndichte
zwischen 20 und 60 Fäden/Inch (7,9 und 23,6 Fäden/cm)
in Längs- bzw. Querrichtung aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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JP11739686U JPS6322598U (de) | 1986-07-29 | 1986-07-29 |
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DE (1) | DE3724444A1 (de) |
FR (1) | FR2602321B1 (de) |
Cited By (1)
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- 1986-07-29 JP JP11739686U patent/JPS6322598U/ja active Pending
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- 1987-07-23 DE DE19873724444 patent/DE3724444A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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JPS6322598U (de) | 1988-02-15 |
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