DE3723975A1 - Verfahren zum mahlen von geologisch jungem torf, lignit, weicher braunkohle und energetischen kohlen und zur vorbereitung von deren brennstaubverfeuerung - Google Patents
Verfahren zum mahlen von geologisch jungem torf, lignit, weicher braunkohle und energetischen kohlen und zur vorbereitung von deren brennstaubverfeuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mahlen von geologisch jungem Torf,
Lignit und energetischen Kohlen, sowie zur Vorbereitung von deren Brennstaubver
feuerung.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Leistung von Kesseln mit Rostfeuerung -
auch wenn Kohlen der besten Qualität verwendet werden - von der Größe der aus
führbaren Rostfläche weitgehend beschränkt wird.
In jüngster Zeit werden bei Kesseln mit Leistungen über 30-50 t/h Dampfstrom
junger Torf, Lignit, weiche Braunkohle und energetische Braunkohle verwendet,
die aber auf dem Rost überhaupt nicht oder nur mit einem hohen energetischen
Verlust verbrannt werden können.
Wenn man die obenerwähnte Feuerungsweise mit der Kohlenstaubverfeuerung ver
gleicht, geht es eindeutig hervor, daß bei der Kohlenstaubverfeuerung die
Erhöhung der Leistung immer auf die Frage der Erhöhung des Brennraumvolumens
vereinfacht wird.
Ein weiterer Vorteil der Kohlenstaubverfeuerung besteht darin, daß weder die
Körnung der Rohkohle, noch deren Staubinhalt von Bedeutung sind, da die Feue
rung gegenüber dem Aschegehalt der Kohle ziemlich unempfindlich ist. Der fein
gemahlene Brennstoff verfügt nämlich über eine recht große reaktionsfähige
Fläche; auf diese Weise kann der so vorbereitete Brennstoff mit einem geringeren
Luftüberschuß und vollkommener - wenn er staubförmig schwebend gehalten ist -
verbrannt werden als auf dem Rost.
Seit der Einführung der Kohlenstaubverfeuerung hat man verschiedene Lösungen
zum Mahlen der Kohle verwendet, aus denen die Mahlanlagen von geringerer Ge
schwindigkeit und langsamem Lauf - so die Kugelmühlen und Rollmühlen - die
bekanntesten Typen darstellen. Es werden weiterhin Hammermühlen und Ventila
tormühlen angewendet, wobei die letzterwähnten mit hoher Geschwindigkeit ar
beitende Mahlanlagen sind. In den ersterwähnten Mahlanlagen werden harte gas
arme Kohlen gemahlen, während die letzterwähnten zum Mahlen von jungen, eine
intensive Trocknung beanspruchenden Ligniten, weichen Braunkohlen und energe
tischen Kohlen eingesetzt werden.
Zum Mahlen von jungem Torf, Lignit, weichen Braunkohlen und energetischen
Kohlen pflegt man Mahlanlagen zu verwenden, die mit einer Geschwindigkeit von
etwa 30 bis 90 m/s arbeiten und in denen der Brennstoff insbesondere auf Wir
kung von Schlagkräften zerkleinert wird. Der sich drehende Teil der Mühle
sichert die Ventilationswirkung, die zum Fördern des zur Trocknung des Brenn
stoffes erforderlichen Gemisches aus heißem Abgas und Luft beansprucht wird,
die auch zum Einblasen des Kohlenstaubs mit der erforderlichen Geschwindigkeit
neben der Überwindung des in dem Windsichter und bei den Brennern auftreten
den Strömungswiderstands genügt.
Der Gasstrom innerhalb des Mahlraums - und dadurch die Berührung zwischen
den Körnern des Brennstoffes und den Heißgasen - ist so intensiv, daß der hohe
Feuchtigkeitsgehalt (30 bis 80%) während des Mahlprozesses bei einer zweck
dienlich gewählten Umfangsgeschwindigkeit von etwa 30 bis 90 m/s getrocknet
wird.
Die wesentliche Charakteristik des allgemein angewendeten Verfahrens zum
Mahlen von geologisch jungem Lignit, Torf sowie weicher Braunkohlen und zur
Vorbereitung der Brennstaubverfeuerung war die folgende:
Rohkohle und Heißgase werden in den sich drehenden Teil einer Ventilator-Mühle
eingeleitet, wo man sie bis zum Erreichen des gewünschten Maßes der Zerklei
nerung zirkulieren läßt, wonach das Mahlgut in einen Separator (Windscheider)
gelangt. Von hier werden das feine Mahlgut und das Trägergas unmittelbar zu
den Anwendungsstellen (zu den Brennern) geleitet, während die Grobfraktion des
Mahlguts (der Grieß) in den rotierenden Teil der Ventilatormühle zwecks Feinzer
kleinerung zurückgeleitet wird.
Bei den oben beschriebenen Verfahren konnte nicht gewährleistet werden, daß die
gewünschte Mahlfeinheit und Trocknungstemperatur durch einmaliges Durchblasen
durch die Ventilatormühle erreicht werden; daher ließ man den Massenstrom
unter Anwendung einer bedeutenden Leistung zirkulieren bzw. die in dem
Separator (Windsichter) ausgeschiedene Grobfraktion sollte in den rotierenden
Teil der Ventilatormühle zwecks weiterer Feinzerkleinerung zurückgeführt wer
den. Als dessen Folge war der durch den rotierenden Teil der Ventilatormühle
strömende Gas- und Kohlenstrom wesentlich höher als der zu der Anwendungs
stelle geleitete Gas- und Kohlenstaubstrom.
Der Nachteil der geschilderten Verfahren besteht in dem hohen Bedarf an spezi
fischer Mahlenergie und in dem hochgradigen Verschleiß und der kontinuierliche
Verbrauch von großen Stahlmengen beeinträchtigte die Wirksamkeit der
Betriebsführung und Wirtschaftlichkeit.
Neben dem hohen Energie- und Materialaufwand soll man noch den weiteren
Nachteil erwähnen, der sich aus dem Arbeitszeit- und Lohnaufwand des mit der
Reparatur und der Erneuerung der Kohlenmühlen beauftragten qualifizierten Per
sonals ergibt.
Als weiterer Nachteil kann auch der Umstand erwähnt werden, daß die tradi
tionell ausgeführten Mahlanlagen eben bei jungem Lignit und geologisch junger
Braunkohle mit niedrigerem Heizwert die erforderliche Mahlleistung nicht
erreichten, falls der Heizwert der Kohle abnahm, Aschengehalt und/oder
Feuchtigkeitsgehalt zunahmen, was seinerseits zur Abnahme des Dampfstroms
des Kessels führte.
Der Erfindung wurde das Ziel gesetzt die oben erwähnten Mangelhaftigkeiten zu
vermeiden.
Die Ausarbeitung des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht auf der Erkenntnis,
daß der entscheidende Anteil der spezifischen Energie bei den bekannten Ver
fahren durch den Arbeitsbedarf für das Feinmahlen in der Ventilatormühle bean
sprucht wird. Wenn nun daher das Grobmahlgut nicht in den rotierenden Teil
zwecks weiterer Zerkleinerung zurückgeführt wird, wird die Ventilatormühle aus
schließlich zum Vorbrechen des Brennstoffs verwendet. Im Sinne der Erfindung
wird das Feinmahlen des Brennstoffes in einer der gestellten Aufgaben entspre
chend ausgestalteten Walzenmühle vorgenommen; auf diese Weise wird im Sinne
der Erfindung ganz und gar neuartig, ein Teil des Brennstoffes anstatt aufgrund
der mit hohem Energieaufwand und hohem Verschleiß verbundenden Schlagarbeit
in der Walzenmühle gemahlen, wo auf Wirkung des auf eine große Fläche ausge
übten Druckes und der Scherkräfte mit wesentlich geringerem Energieaufwand
der Mahlprozeß vor sich geht; gleichzeitig wird die Lebensdauer der bisher einem
Verschleiß ausgesetztem Bestandteile weitgehend verlängert.
Auf diese Weise kann unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens der
hohe spezifische Verbrauch an Stahl bei der Kohlenstaubverfeuerung herabgesetzt
werden. Der innere Gas- und Materialverkehr der nach dem Stand der Technik
angewendeten Ventilatormühle konnte verringert werden, wodurch die Leistungen
beim Mahlen, dem Trocknen und dem Transport bedeutend zunahmen.
Der äußerst große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es
bei sich bereits im Betrieb befindenden Mühlen eingesetzt werden kann, wodurch
deren Leistung wesentlich erhöht wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Mahlen und zum Trocknen von
geologisch jungem Torf, Lignit, von Weichbraunkohlen und/oder energetischen
Braunkohlen sowie zur Vorbereitung zur Kohlenstaubverfeuerung, im Laufe dessen
der Rohbrennstoff und das Trocknungs- und Trägergas in eine mit hoher
Geschwindigkeit arbeitende Ventilatormühle zugeführt wird. Die Neuheit des er
findungsgemäßen Verfahrens zeigt sich insbesondere darin, daß in der
Ventilatormühle der Brennstoff vorzerkleinert und getrocknet wird, die
Grobfraktion aus dem Separator - z. b. dem Windsichter - herausgeführt in einer
Walzenmühle feingemahlen wird, wonach das Mahlgut in den Separator (z. B.
Windsichter) zurückgeführt wird; aus dem Windsichter wird das zur Verfeuerung
bereits geeignete Feinmahlgut durch die Ventilatormühle zur Anwendungsstelle
geleitet, d. h. es gelangt zu den Brennern.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen der Walzenmühle wird auf 2 bis 20 m/s
eingestellt.
Die das Mahlen ausführenden Walzenpaare der Walzenmühle werden mit gleicher
oder unterschiedlicher Geschwindigkeit in Bewegung gesetzt.
Die in einem mit der Walzenmühle parallel verlaufenden Kanal hindurchströmen
den heißen Abgase fördern das Trocknen des Mahlguts hinter der Walzenmühle.
Mit den herkömmlichen Lösungen verglichen stellt das erfindungsgemäße Ver
fahren die folgenden bedeutenden Vorteile sicher:
- - der spezifische Energiebedarf zum Mahlen des Brennstoffs kann bedeutend herabgesetzt werden;
- - im Vergleich zu den bekannten Verfahren verschleißt die Mahlanlage während des Mahlprozesses weniger, wodurch der spezifische Stahlverbrauch für die Koh lenstaubfeuerung abnimmt;
- - durch die gemeinsame Verwendung der Ventilatormühle und der Walzenmühle nimmt der Gas- und Materialverkehr des Prozesses bedeutend ab, wodurch Lei stungen hinsichtlich des Mahlens, des Trocknens und des Transports weitgehend erhöht werden können.
- - Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es bei bereits sich im Betrieb befindlichen Mühlen leicht realisiert werden kann, wodurch deren Leistung bedeutend erhöht werden kann.
Es wird als vorteilhaft betrachtet, daß durch den Einbau eines zu der Walzen
mühle parallel verlaufenden Kanals das aus der Walzenmühle austretende Mahlgut
mit den ohne Strömungswiderstand strömenden heißen Abgasen mit höchster
Wirksamkeit getrocknet werden kann.
Nachstehend geben wir ein Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren an:
Geologisch junger Lignit, Torf oder Weichbraunkohle werden kontinuierlich zur
Vorbereitung zur Staubverfeuerung gemahlen. Der Brennstoff wird kontinuierlich
in den sich drehenden Teil der Ventilatormühle eingeführt; gleichzeitig wird das
heiße Trocknungsgas eingeleitet. Das aus der Ventilatormühle austretende Mahl
gut wird in den zu diesem Zwecke ausgestalteten Separator (Windsichter) einge
führt, von wo das Feinmahlgut mit dem Trocknungsgas - als Trägergas - un
mittelbar zu der Anwendungsstelle, d. h. in die Brenner gefördert wird. Das in
dem Separator (Windsichter) - vorher zirkulierende, jetzt aber schon abgeschie
dene - Feinmahlgut (Grieß) wird in der Walzenmühle feinzerkleinert. Das Fein
mahlgut wird von der Walzenmühle in den rotierenden Teil der Ventilatormühle
zurückgeführt, wo diese feine Fraktion mit dem kontinuierlich dosierten Roh
brennstoff vermischt wird.
Nach Bedarf kann die Umdrehungszahl der Walzen der Walzenmühle auch auf
voneinander abweichende oder gleiche Werte eingestellt werden.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen der Walzenmühle beträgt 2 bis 20 m/s.
Unter Zwischenschaltung eines die Walzenmühle umgehenden Kanals der das
heiße Trocknungsgas fördert -kann eine noch wirksamere Trocknung des Mahl
gutes hinter der Walzenmühle gewährleistet werden.
In der Walzenmühle wird die Grobfraktion nicht durch Zerschlagen, sondern mit
einem hohen Flächendruck und Scherwirkung gemahlen. Auf diese Weise werden
die an den Walzen bzw. unter hohem Druck aneinandergepreßten Kohlenstückchen
leicht zerkleinert. Der Verschleiß der Mahlwalzen ist geringfügig.
Durch die zweckdienlich ausgestaltete Konstruktion kann erreicht werden, daß
die in der Längsrichtung gekerbten Walzen aus einem Grundstoff von hoher
Flächenhärte, mindestens vom Werte 500 HB - gefertigt werden können. Da
durch, daß nur die eine Walze festgelagert ist, kann die an der ortsfesten Walze
gegen Federkraft oder hydraulische Kraft befestigte, nicht ortsfest gelagerte
Walze sich entfernen, falls zwischen die Walzen ein hochfestes Gestein oder
Stahlstück gelangt; als Erfolg gehen die Walzen auseinander, das harte Stück
fällt zwischen den Walzen ab und kein Schaden wird verursacht.
Claims (4)
1. Verfahren zum Mahlen und Trocknen von geologisch jungem Torf, Lignit, wei
cher und/oder energetischer Braunkohle sowie Vorbereitung von deren Brenn
staubverfeuerung, im Laufe dessen Rohbrennstoff und das Tocknungs-,
Trägergas in eine mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Ventilatormühle ge
leitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ventilatormühle der
Brennstoff vorzerkleinert und getrocknet wird die Grobfraktion (Grieß) aus
dem Separator (z. B. Windsichter) in eine Walzenmühle geleitet und dort feinge
mahlen wird, danach das die Walzenmühle verlassende Mahlprodukt wiederholt
in den Separator (Windsichter) gefördert wird und das zum Verfeuern geeignete
Feinmahlgut durch die Ventilatormühle hindurch zu der Anwendungsstelle,
vorzugsweise in die Brenner, geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlwalzen der
Walzenmühle mit gleicher oder unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangs
geschwindigkeit der Walzen der Walzenmühle 2-20 m/sec beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
heiße Abgase über einen zu der Walzenmühle parallelen Kanal strömengelassen
werden und dadurch das weitere Trocknen des Mahlguts hinter der Walzen
mühle gefördert wird.
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