DE3723275A1 - Ohrmikrofon - Google Patents
OhrmikrofonInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ohrmikrofon und insbe
sondere auf ein Ohrmikrofon, das zur Verwendung bei ge
räuschvollen Verhältnissen oder lauter Umgebung geeignet
ist, indem ein Schwingungsaufnehmemechanismus zum Aufnehmen
eines knochenleitenden Ton- oder Sprachsignals von der Wand
des äußeren Gehörgangs des Ohrs und ein Lautsprecher zur
Umwandlung des empfangenen Signals in eine Stimme, d.h.
Sprache, vorgesehen werden.
Ein Ohrmikrofon der oben beschriebenen Art ist bereits
bekannt. Herkömmliche Ohrmikrofone sind beispielsweise in
der US-PS 41 50 262, US-PS 43 34 315 und der
DE-PS 28 49 152 etc. offenbart.
Diese Ohrmikrofone sind sämtlich von der Art, daß ein
Schwingungsaufnehmer wie z.B. ein piezoelektrisches Ele
ment, der ein Gewicht aufweist, unter Verwendung einer
Halterung und Abstützung wie z.B. einer Feder am Ohr
mikrofon angebracht ist, das in einen äußeren Gehörgang
eingesetzt werden soll. Wenn das Ohrmikrofon zur Erzeugung
einer Stimme bzw. von Sprache in den äußeren Gehörgang
eingesetzt wird, versetzen die Signalklänge der Sprache des
Benutzers die Wand des äußeren Gehörgangs in Form eines
knochenleitenden Sprachsignals in schwingende Bewegung. Der
Schwingungsaufnehmemechanismus nimmt die Schwingung auf und
erzeugt eine zur Schwingung proportionale Spannung, die
durch einen mit einer Aufnehmerleitung verbundenen Ver
stärker verstärkt und extern übertragen wird. Der Verstär
ker ist in einem Ohrstück angebracht.
Außerhalb des Ohrstücks ist ein Lautsprecher zur Umwandlung
des empfangenen Signals in eine Stimme, d.h. Sprachsignale,
vorgesehen und er ist über eine schalleitende Leitung oder
einen Schlauch mit dem Ohrstück verbunden.
Bei dem oben erwähnten herkömmlichen Ohrmikrofon wird der
vom Lautsprecher erzeugte Schall über den schalleitenden
Kanal in das Ohr übertragen. Wenn der schalleitende Kanal
in der Mitte gebogen ist, treten somit Nachteile auf, wie
daß der Schall kaum im Ohr gehört wird und der schallei
tende Kanal leicht ein Geräusch aufnimmt, so daß die Stimme
leicht mit dem Geräusch gemischt wird.
Das Ohrmikrofon wird dicht bzw. eng anliegend in den äuße
ren Gehörgang eingesetzt. Da das herkömmliche Ohrmikrofon
im Ohrstück keinen Leitungs- oder Lüftungskanal für eine
Verbindung oder Übertragung zwischen der Innenseite und der
Außenseite des Ohrs aufweist, ist der äußere Gehörgang
vollständig verschlossen, wenn das Ohrmikrofon in den
äußeren Gehörgang eingesetzt ist. Der vom Lautsprecher
erzeugte Schall ist im äußeren Gehörgang eingeschlossen, so
daß er unnatürlich wird. Da der äußere Schall von dem Ohr
auf der Seite nicht gehört wird, in das das Ohrmikrofon
eingesetzt ist, geht das Richtungsgefühl des Ohrs, das
sogenannte Richtungshören, verloren, was gefährlich ist. Da
der äußere Gehörgang wie beschrieben verschlossen ist, be
steht außerdem ein Nachteil darin, daß der äußere Gehörgang
leicht schwitzt.
Zur Zeit der Anbringung ist der Schwingungsaufnehmemecha
nismus im herkömmlichen Ohrmikrofon außerdem parallel zum
äußeren Gehörgang angeordnet. Wenn der Aufnehmemechanismus
bei dieser Anordnung seitlich angeordnet ist, muß das den
Aufnehmemechanismus enthaltende Ohrstück nämlich seitlich
in großer Länge angeordnet sein. Dies führt dazu, daß die
Länge des Endes des Ohrstücks, das in den äußeren Gehörgang
eingesetzt werden soll, vergrößert werden muß. Da die
Schwingung durch das Ende des in den äußeren Gehörgang
eingesetzten Ohrstücks aufgenommen wird, kann der End
abschnitt des Ohrstücks nicht weich ausgeführt werden. Da
das Ende des Ohrstücks tief in den äußeren Gehörgang ein
gesetzt wird, ist das Empfinden des Benutzers in bezug auf
die Anbringung des Ohrstücks verschlechtert, so daß die
Möglichkeit besteht, daß ein Schmerzempfinden im Ohr des
Benutzers verursacht wird. Überdies besteht die Tendenz,
daß der Ausfluß aus einem Ohr in dem am Ende des Ohrstücks
gebildeten Schallkanal gespeichert wird, und es besteht
daher der Nachteil, daß der Ausfluß des Ohrs kaum gereinigt
wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Zwei
richtungsohrmikrofon zu schaffen, das zur Verwendung in der
Massenfabrikation geeignet ist und bei dem die Zumischung
eines Geräusches aufgrund eines schalleitenden Kanals und
die Dämpfung von Schall aus einem Lautsprecher verhindert
wird, wobei die Klarheit des Schalls verbessert und die
Anzahl von Teilen herabgesetzt sind.
Es soll ferner ein Ohrmikrofon vorgesehen werden, bei dem
eine Zunahme des Schalldrucks (Schalleinschlußempfinden) im
Ohr zur Zeit der Anbringung ausgeschaltet werden kann,
Außenschall gehört werden kann und kaum ein Ohrausfluß im
Ohr erzeugt werden kann.
Es soll ferner ein erfindungsgemäßes Ohrmikrofon vorgesehen
werden, bei dem ein gutes Anbringungsempfinden erreicht
wird, ohne daß es tief in den äußeren Gehörgang eingesetzt
wird, und das aus einem weichen Material am Ende eines
Ohrstücks bestehen kann.
Ein erfindungsgemäßes Ohrstück soll ferner keinen Schmerz
verursachen, selbst wenn es tief in das Ohr eingesetzt ist,
und es soll an seinem Ende leicht gereinigt werden können.
Diese und weitere Zielsetzungen, Merkmale und Vorteile der
Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung bevor
zugter Ausführungsbeispiele der Erfindung und der Zeichnung
weiter hervor. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Ohrmikrofons,
Fig. 2 eine Längsschnittansicht eines Ohrstücks des
Ohrmikrofons,
Fig. 3 eine Ansicht, in der der Zustand der Anbringung
des Ohrmikrofons am Ohr veranschaulicht ist,
Fig. 4 eine Längsschnittansicht eines anderen Ausfüh
rungsbeispiels der Erfindung und
Fig. 5 eine Längsschnittansicht eines weiteren Aus
führungsbeispiels der Erfindung.
Im folgenden wird das am meisten bevorzugte Ausführungs
beispiel der Erfindung im einzelnen unter Bezugnahme auf
die Zeichnung erläutert.
Ein Ohrstück 1 ist gewöhnlich aus Kunststoff geformt. Ein
Einsetzabschnitt 2 des Ohrstücks 1, der in einen äußeren
Gehörgang eingesetzt werden soll, springt in einer ge
krümmten Form vor, die ein enganliegendes (dichtes) Ein
setzen in den äußeren Gehörgang ermöglicht. Im Abschnitt
eines Ohrstückkörpers 3, der außerhalb des Ohrs angeordnet
ist, sind ein Aufnehmemechanismus 4 und ein Lautsprecher 5
enthalten. Um den Aufnehmemechanismus 4 und den Lautspre
cher 5 im Ohrstück 1 zuzuordnen bzw. zu verbinden, kann das
Ohrstück 3 in Längsrichtung zerteilt sein, wie in Fig. 2
gezeigt ist. Der Aufnehmemechanismus 4 besteht aus einem
Abtastabschnitt zum Abtasten eines knochenleitenden
Sprach- oder Tonsignals (Schwingung, Vibration) eines Be
nutzers selbst, das zur Wand des äußeren Gehörgangs über
tragen werden soll, und aus einem Schwingungsaufnehmeele
ment zum Umwandeln der durch den Abtastabschnitt abge
tasteten Schwingung in ein elektrisches Signal. Bei dem
Schwingungsaufnehmeelement wird gewöhnlich ein piezo
elektrisches Element verwendet, aber es kann stattdessen
ein Silizium-Halbleiter verwendet werden, um die Änderung
eines Widerstandswertes bei Änderung des Drucks auf den
Silizium-Halbleiter zu detektieren. Bei dem Aufnehmeme
chanismus kann auch als weiterer Typ ein System zur Er
zeugung eines Stroms durch Schwingung einer Spule in einem
Magnetfeld verwendet werden. Im Ohrstück 1 ist ein Schall
kanal 6 ausgebildet, der mit dem Ende des Einsetzabschnitts
2 vom Lautsprecher 5 her in Verbindung steht. Im Ohrstück
ist ferner ein Leitungs- oder Lüftungskanal 7 ausgebildet,
der mit dem Ende des Einsetzabschnitts 2 von der Rückseite
des Körpers 3 her in Verbindung steht. Die vordere Hälfte
des Leitungskanals 7 kann mit dem Schallkanal 6 in Verbin
dung stehen, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Der Leitungskanal 7
ist dazu vorgesehen, eine Verbindung zwischen der Innen
seite und der Außenseite des Ohrs zur Zeit der Anbringung
des Ohrmikrofons zu schaffen, damit Schalldrücke zwischen
der Außenseite und der Innenseite des Ohrs ausgeglichen
werden. Da eine Zunahme des Schalldrucks im Ohr ausge
schaltet wird, so daß ein Schalleinschließgefühl verhindert
wird, und der Leitungskanal 7 das Hören von Außenschall
nicht stört, geht auf diese Weise das Schallrichtungshören
des Benutzers nicht verloren. Das Ohr schwitzt des weiteren
nicht leicht, und die Anordnung des das Mikrofon und den
Lautsprecher enthaltenden Ohrstücks hat verschiedene Vor
teile, wie z.B. daß ein Pfeifen vermieden wird. Das Ohr
stück 1 umfaßt auch eine vom Aufnehmemechanismus 4 fort
führende Anschlußleitung oder Leitungsschnur 8 und eine vom
Lautsprecher 5 fortführende Anschlußleitung oder Leitungs
schnur 9.
Der Aufnehmemechanismus 4 muß nicht notwendigerweise stets
seitlich angeordnet sein, wie in Fig. 2 gezeigt ist,
sondern kann auch in Längsrichtung im Ohrstückkörper 3
angeordnet sein, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Wenn der
Aufnehmemechanismus 4 seitlich angeordnet ist, muß der
Einsetzabschnitt 2 in der Länge sehr vergrößert sein. Wenn
jedoch der Aufnehmemechanismus 4 in Längsrichtung im Körper
3 angeordnet ist, kann der Einsetzabschnitt 2 in der Länge
verkürzt sein. Selbst wenn der Aufnehmemechanismus 4 somit
in Längsrichtung angeordnet ist, wird die Wandschwingung
des äußeren Gehörgangs auf das Ohrstück 1 übertragen und
durch den Aufnehmemechanismus 4 auf dieselbe Weise wie bei
dem seitlich angeordneten Aufnehmemechanismus aufgenommen.
Bei einem solchen Aufbau des Ohrstücks 1 ist der Einsetz
abschnitt 2 in der Länge verkürzt, so daß das Ohrstück 1
nicht tief im äußeren Gehörgang eingesetzt ist. Es wird auf
diese Weise ein vorzuziehendes Anbringungsgefühl in bezug
auf das Ohrstück 1 erzielt. Da der Aufnehmemechanismus
nicht im Einsetzabschnitt 2 angeordnet ist, kann der
Einsetzabschnitt 2 aus einem weichen Material gebildet
werden.
Bei den in Fig. 2 und 4 gezeigten Ausführungsbeispielen
kann das Ende des Einsetzabschnitts 2 außerdem entfernbar
ausgebildet werden. Wie im einzelnen in Fig. 5 gezeigt ist,
ist am Ende des Einsetzabschnitts 2 ein abnehmbarer Teil 10
ausgebildet, der am Einsetzabschnitt 2 mittels Schnappsitz
abnehmbar angebracht ist. Ein mit dem Schallkanal 6 und dem
Leitungskanal 7 (meistens gemeinsam ausgebildet) in Ver
bindung stehender Kanal 11 ist im abnehmbaren Teil 10
perforiert bzw. mit Öffnungen versehen. Da der Kanal 11 am
Ende des Einsetzabschnitts 2 vorgesehen ist, besteht die
Tendenz, daß ein Ohrausfluß gespeichert wird. Er kann
jedoch einfach durch Entfernen des Ohrstücks 1 gereinigt
werden und stets in einem sauberen Zustand gehalten werden.
Der abnehmbare Teil 10 kann aus einem elastischen Material,
wie z.B. Urethan oder Silikon gebildet sein. Das Schmerz
empfinden eines Benutzers in dem Fall, daß das Ohrstück 1
tief in den äußeren Gehörgang eingesetzt wird, kann auf
diese Weise gemildert werden.
Die Erfindung läßt sich wie folgt zusammenfassen:
In einem Ohrstück sind ein Schwingungsaufnehmemechanismus
zum Aufnehmen eines knochenleitenden Sprachsignals von der
Wand eines äußeren Gehörgangs und ein Lautsprecher zum Um
wandeln des aufgenommenen Signals in Sprache enthalten, um
eine Zweirichtungsverständigung (Unterhaltung) in einem
handfreien Zustand zu ermöglichen. Ein zwischen der Innen
seite und der Außenseite des Ohrs verbindender Leitungs
kanal ist zur Zeit der Anbringung des Ohrstücks im Gehör
gang gebildet, damit eine Zunahme des Schalldrucks im Ohr
ausgeschaltet wird, wodurch im Ohr Außenschall gehört wird.
Dieses Ohrmikrofon eignet sich insbesondere zur Verwendung
mit frei bleibenden Händen, d.h. es ist eine Zweirich
tungskommunikation (Sprechen und Hören) möglich, ohne daß
Hände benötigt werden, da kein Mikrofon bzw. Hörer gehalten
werden muß. Der Betriebszustand ist daher "handfrei".
Claims (6)
1. Ohrmikrofon, gekennzeichnet durch
einen Schwingungsaufnehmemechanismus (4) zur Aufnahme eines
Knochenleitungsschallsignals von der Wand eines äußeren
Gehörgangs und einen Lautsprecher (5) zur Umwandlung eines
empfangenen Signals in Sprache in einem Ohrstück (1).
2. Ohrmikrofon nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schwingungsaufnehmeelement (4) in
dem Schwingungsaufnehmemechanismus (4) ein piezoelektri
sches Element ist.
3. Ohrmikrofon nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schwingungsaufnehme
mechanismus (4) in Längsrichtung in einem Ohrstückkörper
(3) angeordnet ist.
4. Ohrmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Leitungskanal (7) vom
Ende des Einsetzabschnitts (2) des Ohrstücks (1) im äußeren
Gehörgang zur Rückseite des Ohrstückkörpers (3) hin ausge
bildet ist.
5. Ohrmikrofon nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vordere Hälfte des Leitungskanals
(7) so angeordnet ist, daß sie mit einem Schallkanal in
Verbindung steht, der vom Lautsprecher (5) bis zum Ende des
Einsetzabschnitts (2) des Ohrstücks (1) im äußeren Gehör
gang ausgebildet ist.
6. Ohrmikrofon nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ende (10) des Ein
setzabschnitts (2) des Ohrstücks im äußeren Gehörgang aus
einem elastischen Material, wie z.B. Urethan oder Silikon,
gebildet ist und abnehmbar am Einsetzabschnitt angebracht
ist.
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