DE3723239A1 - Achsanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit viskose-schwingungsdaempfer - Google Patents
Achsanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit viskose-schwingungsdaempferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Achsanordnung für ein Kraft
fahrzeug mit einer Lenkerachse, insbesondere einer
Schräglenkerachse, bei der zwischen wenigstens einem
zur Radführung dienenden, beweglich angeordneten Lenker
und dem Fahrzeugaufbau ein Federelement und ein Schwin
gungsdämpfer eingeschaltet sind.
Die meist als Stoßdämpfer bezeichneten Schwingungsdämpfer
einer Achsanordnung der genannten Art werden üblicher
weise von hydraulischen Teleskop-Schwingungsdämpfern
gebildet, die eine Einbaustellung mit vertikaler oder
annähernd vertikaler Längsachse haben. Damit geht ein
erheblicher Platzbedarf einher. Insbesondere ist es
bei von der Limousine eines Personenkraftwagens abge
leiteten Kombinationskraftfahrzeugen von Nachteil,
daß die Durchladebreite im Laderaum hinten durch die
oberhalb der Hinterachse befindlichen Stoßdämpferdome
beträchtlich reduziert wird. Dem kann nicht durch eine
Schräganordnung der Stoßdämpfer am Fahrzeugaufbau ab
geholfen werden, da dann Horizontalkräfte auftreten,
die zu einem Schütteln des Fahrzeugaufbaus führen.
Dieser Nachteil tritt besonders bei Schräglenkerachsen
beim Einfedern eines Rades auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Achsanordnung der
genannten Art mit einem konstruktiv unaufwendigen,
kompakten und montagefreundlichen Schwingungsdämpfer
aufbau anzugeben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Achsanordnung,
bei der der Schwingungsdämpfer als Viskose-Schwingungs
dämpfer aufgebaut ist. Der erfindungsgemäße Viskose-
Schwingungsdämpfer hat ein mit einem viskosen Medium
gefülltes Gehäuse, einen darin fest angeordneten ersten
Lamellensatz und eine sich durch das Gehäuse erstrecken
de Achse, die einen im Innern des Gehäuses befindlichen
zweiten Lamellensatz trägt, der mit dem ersten Lamellen
satz zusammenarbeitet. Gehäuse und Achse sind dabei
relativ zueinander drehbar, und sie werden bei Bewegun
gen des Lenkers der Lenkerachse in Relativdrehung ver
setzt.
Der erfindungsgemäße Viskose-Schwingungsdämpfer zeichnet
sich durch einen kompakten, robusten Aufbau und eine
hohe Variabilität hinsichtlich der möglichen Einbau
positionen aus. Ein besonderer Vorteil gegenüber herkömm
lichen Teleskop-Schwingungsdämpfern ist das hydraulische
Ansprechen auch bei kleinen Bewegungsgeschwindigkeiten.
Pro Lenker der Lenkerachse können zwei oder mehr Viskose-
Schwingungsdämpfer vorgesehen sein.
Der Viskose-Schwingungsdämpfer kann unter Bildung eines
Dämpferlagers in ein Lager für den Lenker der Lenker
achse integriert sein. Dieses Dämpferlager ersetzt
zugleich den Teleskop-Stoßdämpfer und das herkömmliche,
insbesondere von einem Gummikörper gebildete Drehlager
des Lenkers. Man erreicht so einen sehr kompakten,
einzelteilarmen Aufbau und eine wesentliche Vereinfachung
der Montage.
In einer bevorzugten Bauform des Dämpferlagers ist
die Achse des Viskose-Schwingungsdämpfers mit dem Fahr
zeugaufbau fest verbunden, insbesondere verschraubt.
Das Gehäuse des Viskose-Schwingungsdämpfers liegt hin
gegen an dem Lenker fest, wozu das Gehäuse insbesondere
an der Außenseite mit Hartgummi o.ä. beschichtet sein
und der Lenker eine Paßöffnung aufweisen kann, in die
sich das Gehäuse einpressen läßt. Die Montage des Dämpfer
lagers gestaltet sich so sehr einfach.
In einer alternativen Ausführungsform ist das Gehäuse
des Viskose-Schwingungsdämpfers fest am Fahrzeugaufbau
montiert und der in herkömmlicher Weise gelenkig am
Fahrzeugaufbau angebrachte Lenker über ein Koppelgetriebe
mit der Achse des Viskose-Schwingungsdämpfers verbunden.
Als Koppelgetriebe kommt insbesondere ein Hebelgestänge
mit einem fest auf der Achse des Viskose-Schwingungs
dämpfers sitzenden Kurbelarm und einem einenends am
Kurbelarm und andernends am Lenker angelenkten Pendel
in Betracht. Diese Bauart des Viskose-Schwingungsdämpfers
als Hebelstoßdämpfer ist für den Einsatz in Mehrlenker
achsen besonders geeignet, und zwar sowohl für Vorder
achsen, als auch für Hinterachsen.
Für das Gehäuse des als Hebelstoßdämpfer ausgebildeten
Viskose-Schwingungsdämpfers kommen verschiedene Montage
plätze in Betracht. In einer besonders robusten und
montagefreundlichen Bauform ist das Gehäuse eines oder
mehrerer Viskose-Schwingungsdämpfer an einem Stabilisator
angebracht, der sich oberhalb des Achsdifferentials
insbesondere einer Hinterachse befinden kann.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist
der Drehwiderstand des Viskose-Schwingungsdämpfers
bei einer dem Einfedern des Rads entsprechenden Lenker
bewegung geringer als bei einer dem Ausfedern des Rads
entsprechenden Lenkerbewegung. Man bildet so das Dämpfungs
verhalten eines herkömmlichen Teleskop-Stoßdämpfers
nach, der bei einer durch Einfedern des Rads sich er
gebenden Belastung auf Druck eine weichere Dämpfung
aufweist als bei der beim Ausfedern des Rads auftreten
den Belastung auf Zug.
Der Viskose-Schwingungsdämpfer kann insbesondere einen
Freilauf enthalten, welcher bewirkt, daß beim Ausfedern
des Rads (Belastung im Zug) mehr Lamellen bewegt werden,
und die Dämpfung entsprechend härter ist, als beim
Einfedern des Rads (Belastung im Druck). Der Freilauf
kann sowohl zwischen einem Teil der Lamellen des ersten
Lamellensatzes und dem Gehäuse, als auch zwischen einem
Teil der Lamellen des zweiten Lamellensatzes und der
Achse angeordnet sein. Der Freilauf sperrt in der einen
Relativdrehrichtung von Achse und Gehäuse, so daß die
Lamellen an Gehäuse oder Achse angekoppelt werden,
und er gibt die Lamellen in der anderen Relativdreh
richtung von Achse und Gehäuse frei. Durch geeignete
Wahl der Zahl beschalteter Lamellen kann man ein Zug-Druck-
Verhältnis des Viskose-Schwingungsdämpfers erreichen,
das dem eines herkömmlichen Teleskop-Stoßdämpfers gleich
ist. Es bedarf daher sonst keiner besonderen Modifikation
der Achskonstruktion, um das gewohnte Fahrverhalten
zu erreichen.
Eine alternative Möglichkeit zur Beeinflussung des
Zug-Druck-Verhältnisses besteht in der Verwendung eines
viskosen Mediums, dessen Viskosität elektromagnetisch
beeinflußbar ist. Man kann dann das Dämpfungsverhalten
anhand der Feldstärke eines elektromagnetischen Felds
steuern, in dem das viskose Medium liegt. Insbesondere
kommt das Spulenfeld einer an den Viskose-Schwingungs
dämpfer angebauten Magnetspule in Betracht. Diese Anord
nung eröffnet bei einfachem Aufbau vielseitige Steuerungs
möglichkeiten, und insbesondere eine Anpassung der
Dämpfung an unterschiedliche Beladungs- und Fahrbahn
verhältnisse.
Das viskose Medium des erfindungsgemäßen Viskose-Schwin
gungsdämpfers ist vorzugsweise eine Silikonverbindung
von hoher Viskosität.
Die erfindungsgemäße Achsanordnung findet eine bevor
zugte Verwendung für Kombinationsfahrzeuge, die von
der Limousine eines Personenkraftwagens abgeleitet
sind. Dank des Einsatzes von Viskose-Schwingungsdämpfern
kann bei solchen Fahrzeugen eine große, nicht durch
Stoßdämpferdome eingeschränkte Durchladebreite erreicht
werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht einer Schräglenker-
Hinterachse, deren Lenker mit je einen Viskose-
Schwingungsdämpfer enthaltenen Dämpferlagern
an dem Fahrzeugaufbau angelenkt sind;
Fig. 2 den Axialschnitt eines Dämpferlagers;
Fig. 3 die Draufsicht einer Schräglenker-Hinterachse,
deren in herkömmlicher Weise gelagerte Lenker
über ein Hebelgestänge mit der Achse je eines
Viskose-Schwingungsdämpfers verbunden sind,;
Fig. 4 eine Seitenansicht der Schräglenker-Hinter
achse mit Blick in Richtung IV von Fig. 3;
Fig. 5 die perspektivische Ansicht eines aufgebroche
nen Viskose-Schwingungsdämpfers mit integrier
tem Freilauf;
Fig. 6 das Kraft-Geschwindigkeits-Diagramm eines
Viskose-Schwingungsdämpfers und
Fig. 7 das Kraft-Weg-Diagramm eines Viskose-Schwingungs
dämpfers.
Fig. 1 zeigt eine Schräglenker-Hinterachse mit Lenkern
10, 12, die zur Führung der Halbachsen 14 mit den nicht
näher dargestellten Radlagern und Rädern dienen. Die
Lenker 10, 12 sind gegabelte Schräglenker. Sie sind
mit an den beiden Gabelenden angeordneten Lagern 18
schwenkbar am Fahrzeugaufbau 20 gelagert und mittels
einer kurz vor dem Gabelpunkt angreifenden Schraubendruck
feder 22 federnd gegen den Fahrzeugaufbau 20 abgestützt.
Bezugnehmend auf Fig. 1 und Fig. 2, ist in die Lager
18 ein Viskose-Schwingungsdämpfer integriert. Die Lager
18 haben ein im wesentlichen kreiszylindrisches Gehäuse
24 mit einem Zylindermantel 26 und stirnseitigen Zylinder
deckeln 28. Das Gehäuse 24 umschließt eine mittig und
axial darin aufgenommene Achse 30, die in Buchsen 32
an den Zylinderdeckeln 28 unter Abdichtung drehbar
gelagert ist. Die Buchsen 32 sind zylindrisch und in
mittiger Anordnung einstückig an die Zylinderdeckel
28 angeformt, von denen sie nach außen abstehen. Die
Achse 30 steht geringfügig über die Buchsen 32 über,
und sie weist auf ihren freien Stirnflächen je eine
zur Achsbefestigung dienende, axiale Sackgewindebohrung
auf. Zur Montage des Gehäuses ist auf der Außenseite
des Zylindermantels 26 eine Beschichtung 34 aus Hart
gummi oder einem ähnlichen Material vorgesehen.
Der Zylindermantel 26 trägt auf seiner Innenseite einen
Satz gehäusefester, im wesentlichen in Radialebenen
liegender Lamellen 36, deren Innenring einigen Abstand
von der Achse 30 hat. Mit dieser ist ein zweiter Satz
ebenfalls in Radialebenen liegender Lamellen 38 fest
verbunden, deren Außenring einigen Abstand von dem
Zylindermantel 26 hat. Die Lamellensätze 36, 38 kämmen.
Das Innere des Gehäuses 24 ist mit einem viskosen Medium
gefüllt, das den Zwischenraum zwischen den Lamellen
sätzen 36, 38 einnimmt. Insofern kommt insbesondere
eine Silikonverbindung von hoher Viskosität in Betracht.
Im montierten Zustand ist die Achse 30 der Lager 18
fest mit dem Fahrzeugaufbau 20 verschraubt. Das Gehäuse
24 der Lager 18 sitzt in einer Paßbohrung des Lenkers
10, 12 ein, in das es unter Verformung der Hartgummi
beschichtung 34 eingepreßt ist. Es wird so eine dreh
feste, etwas abgefederte Verbindung zwischen Gehäuse
24 und Lenker 10, 12 geschaffen.
Im Betrieb werden die Lenker 10, 12 bei einem Einfedern
oder Ausfedern der Räder verschwenkt, wobei sich das
Gehäuse 24 des Lagers 18 um die Achse 30 dreht. Der
entsprechenden Relativdrehung der Lamellensätze 36, 38
wird durch das viskose Medium ein Bremsmoment entgegen
gesetzt, das die Lenkerbewegung dämpft und die einge
tragene kinetische Energie in Wärme umsetzt. Die Funktion
des Lagers 18 ist insofern der einer mit erzwungenem
Schlupf betriebenen Viskose-Kupplung vergleichbar.
Es werden so in einer Baueinheit, die als Dämpferlager
bezeichnet werden kann, die Funktionen eines Lagers
für den Achslenker 10, 12 und eines Schwingungsdämpfers
vereinigt. Hydraulische Kolben-Zylinder-Stoßdämpfer,
wie sie üblicherweise insbesondere in Gestalt von Tele
skop-Stoßdämpfern vorhanden sind, entfallen bei der
Achsanordnung der Fig. 1.
In Fig. 3 und Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Achsanordnung dargestellt. Es
handelt sich um eine Schräglenker-Hinterachse, deren
Lenker 10, 12 in herkömmlicher Weise am Fahrzeugaufbau
gelagert sind. Die entsprechenden Drehlager 40 können
einen elastischen Körper beispielsweise aus Gummi ent
halten. Zur Abstützung von Schraubendruckfedern 22
dienende Teller an den Lenkern 10, 12 sind bei 42 darge
stellt. Die Lenker 10, 12 führen je eine Halbachse
14 mit einem Radlager 44, in das ein Bremssystem inte
griert ist.
Zur Dämpfung der Lenker 10, 12 ist je ein Viskose-
Schwingungsdämpfer 46 vorgesehen. Letztere haben ein
geschlossenes, im wesentlichen kreiszylindrisches Gehäuse
24, das fest am Fahrzeugaufbau 20 montiert ist. Hierzu
dient je ein Bügel 48, der den unteren Teil des Gehäuses
24 umschlingt und an seinen abgewinkelten Enden bei
50 mit dem Fahrzeugaufbau 20 verschraubt ist. Die Montage
plätze der Viskose-Schwingungsdämpfer 46 liegen symme
trisch bezüglich einer Längsmittelebene des Fahrzeugs
beidseits und etwas rückversetzt und oberhalb des Achs
differentials. An den einander zugewandten Stirnseiten
der Viskose-Schwingungsdämpfer 46 befindet sich je
ein Gehäuseansatz 52, der zur Herausführung der Achse
30 der Viskose-Schwingungsdämpfer 46 dient. Die Gehäuse
ansätze 52 haben stirnseitig eine Anzahl in einem Ring
angeordneter Montagebohrungen 54. Letztere dienen dazu,
das Gehäuse 24 der Viskose-Schwingungsdämpfer 46 an
einem Stabilisator 56 zu befestigen. Letzterer wird
von einer Stange gebildet, die oberhalb des Achsdifferen
tials abgefangen ist und an ihren beiden Enden Flansche
58 hat, die an den Montagebohrungen 54 verschraubt
werden.
Bezugnehmend auch auf Fig. 5, greift an der aus dem
Gehäuse 24 herausgeführten Achse 30 der Viskose-Schwin-
gungsdämpfer 46 je ein fest damit verbundener, radialer
Hebel 60 an, der sich im wesentlichen horizontal nach
vorn erstreckt. Der Hebel 60 läßt sich in Pfeilrichtung
62 verschwenken, wodurch die Achse 30 gedreht wird.
Wie am besten in Fig. 4 zu erkennen, ist am äußeren
Ende des Hebels 60 ein Pendel 64 angelenkt, das sich
schräg nach unten erstreckt und mit seinem anderen
Ende gelenkig an dem inneren Gabelarm des zugehörigen
Schräglenkers 10, 12 angebracht ist. Pendel 64 und
Hebel 60 bilden so ein Koppelgetriebe, das Schräglenker
bewegungen in eine Drehung der Achse 30 des Viskose-
Schwingungsdämpfers 46 umsetzt.
Bezugnehmend auf Fig. 5, hat der Viskose-Schwingungs
dämpfer 46 den schon beschriebenen Grundaufbau mit
einem gehäusefesten ersten Lamellensatz 36, einem an
der Achse 30 angeordneten zweiten Lamellensatz 38 und
einem den Lamellenzwischenraum ausfüllenden Medium
von hoher Viskosität. Es ist aber nur ein Teil der
Lamellen des zweiten Lamellensatzes starr mit der Achse
30 verbunden und zwischen den anderen Teil 66 des
zweiten Lamellensatzes 38 und die Achse 30 ein Freilauf
68 eingeschaltet. Letzterer wird bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel von einem Rollenfreilauf gebildet.
Der Freilauf 68 sperrt bei einer Drehung der Achse
30, wie sie durch die Schräglenkerbewegung beim Ausfedern
des Rads auftritt, was der Belastung eines Kolben-
Schwingungsdämpfers auf Zug entspricht. Die mit dem
Freilauf 68 beschalteten Lamellen 66 werden dann an
die Achse 30 angekoppelt. In Gegendrehrichtung der
Achse 30, wie sie auf Grund der Schräglenkerbewegung
beim Einfedern des Rads auftritt, werden hingegen die
Lamellen 66 freigegeben. Sie tragen daher in dieser
Phase, die der Belastung eines Kolben-Schwingungsdämpfers
auf Druck entspricht, nicht zu der Dämpfungswirkung
des Viskose-Schwingungsdämpfers 46 bei, so daß dieser
"im Druck" eine weichere Dämpfung hat als "im Zug".
Das entspricht dem Zug-Druck-Verhältnis eines herkömm
lichen Kolben-Schwingungsdämpfers.
Fig. 6 zeigt ein Kraft-Geschwindigkeits-Diagramm und
Fig. 7 ein Kraft-Weg-Diagramm des erfindungsgemäßen
Viskose-Schwingungsdämpfers 46. Der schraffierte Bereich
70 in Fig. 7 entfällt auf Grund der Freilaufanordnung
eines Teils 66 der Lamellen 38, dank derer "im Zug"
mehr Lamellen bewegt werden, und die Dämpfung entsprechend
härter ist, als "im Druck". Anhand der Zahl der mit
dem Freilauf 68 beschalteten Lamellen 66 läßt sich
das Zug-Druck-Verhältnis des Viskose-Schwingungsdämpfers
46 in weiten Grenzen beeinflussen.
Erfindungsgemäß besteht auch die Möglichkeit, einen
in seiner Dämpfungscharakteristik steuerbaren Viskose-
Schwingungsdämpfer zu realisieren. Man verwendet hierzu
ein in seinen Viskositätseigenschaften elektromagnetisch
beeinflußbares viskoses Medium, beispielsweise ein
entsprechendes Silikonöl, und setzt es einem Magnetfeld
von steuerbar veränderlicher Feldstärke aus. Die Dämpfung
kann dann anhand des Magnetfelds statisch und dynamisch
in weiten Grenzen variiert werden. Es versteht sich,
daß die beschriebene Freilaufanordnung und magnetische
Dämpfungsbeeinflussung auch für ein Dämpferlager in
Betracht kommt, wie es anhand von Fig. 1 und 2 beschrieben
wurde.
Liste der Bezugszeichen:
10, 12 Lenker
14 Halbachse
18 Lager
20 Fahrzeugaufbau
22 Schraubendruckfeder
24 Gehäuse
26 Zylindermantel
28 Zylinderdeckel
30 Achse
32 Buchse
34 Hartgummibeschichtung
36, 38 Lamellensatz
40 Lager
42 Teller
44 Radlager
46 Viskose-Schwingungsdämpfer
48 Bügel
50 Schraube
52 Gehäuseansatz
54 Montagebohrung
56 Stabilisator
58 Flansch
60 Hebel
62 Pfeil
64 Pendel
66 Lamellensatz
68 Freilauf
70 schraffierter Bereich
14 Halbachse
18 Lager
20 Fahrzeugaufbau
22 Schraubendruckfeder
24 Gehäuse
26 Zylindermantel
28 Zylinderdeckel
30 Achse
32 Buchse
34 Hartgummibeschichtung
36, 38 Lamellensatz
40 Lager
42 Teller
44 Radlager
46 Viskose-Schwingungsdämpfer
48 Bügel
50 Schraube
52 Gehäuseansatz
54 Montagebohrung
56 Stabilisator
58 Flansch
60 Hebel
62 Pfeil
64 Pendel
66 Lamellensatz
68 Freilauf
70 schraffierter Bereich
Claims (12)
1. Achsanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einer Lenker
achse, insbesondere einer Schräglenkerachse, bei
der zwischen wenigstens einem zur Radführung dienen
den, beweglich angeordneten Lenker und dem Fahrzeug
aufbau ein Federelement und ein Schwingungsdämpfer
eingeschaltet sind, dadurch gekennzeich
net, daß der Schwingungsdämpfer als Viskose-
Schwingungsdämpfer (18, 46) aufgebaut ist, der ein
mit einem viskosen Medium gefülltes Gehäuse (24),
einen darin fest angeordneten ersten Lamellensatz
(36) und eine sich durch das Gehäuse (24) erstrecken
de Achse (30) aufweist, die einen im Inneren des
Gehäuses befindlichen zweiten Lamellensatz (38)
trägt, der mit dem ersten Lamellensatz (36) zusammen
arbeitet, wobei Gehäuse (24) und Achse (30) relativ
zueinander drehbar sind und bei Bewegungen des Lenkers
(10, 12) in Relativdrehung versetzt werden.
2. Achsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Viskose-Schwingungsdämpfer
unter Bildung eines Dämpferlagers (18) in ein Lager
für den Lenker (10, 12) integriert ist.
3. Achsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse (30)
des Viskose-Schwingungsdämpfers (18) insbesondere
mittels einer Schraubverbindung mit dem Fahrzeug
aufbau (20) fest verbindbar, und das Gehäuse (24)
des Viskose-Schwingungsdämpfers (18) an dem Lenker
(10, 12) festlegbar ist, wozu vorzugsweise das Gehäuse
(24) an der Außenseite mit Hartgummi o.ä. beschichtet
ist und der Lenker (10, 12) eine Paßöffnung aufweist,
in die sich das Gehäuse (24) einpressen läßt.
4. Achsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß pro
Lenker (10, 12) zwei oder mehr Dämpferlager (18)
vorgesehen sind.
5. Achsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (24) des Viskose-
Schwingungsdämpfers (46) fest am Fahrzeugaufbau
(20) montierbar ist, und daß der gelenkig am Fahrzeug
aufbau (20) angeordnete Lenker (10, 12) über ein
Koppelgetriebe mit der Achse (30) des Viskose-Schwin
gungsdämpfers (46) verbunden ist.
6. Achsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Koppelgetriebe ein Hebel
gestänge mit einem fest auf der Achse (30) des Viskose-
Schwingungsdämpfers (46) sitzenden Kurbelarm (60)
und einem einenends am Kurbelarm (60) und andern
ends am Lenker (10, 12) angelenkten Pendel (64)
vorgesehen ist.
7. Achsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (24)
wenigstens eines Viskose-Schwingungsdämpfers (46)
an einem oberhalb des Achsdifferentials vorgesehenen
Stabilisator (56) angebracht ist.
8. Achsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehwiderstand des Viskose-Schwingungsdämpfers (18,
46) bei einer dem Einfedern des Rads entsprechenden
Lenkerbewegung (Belastung auf Druck) geringer ist
als bei einer dem Ausfedern des Rads entsprechenden
Lenkerbewegung (Belastung auf Zug).
9. Achsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Viskose-Schwingungsdämpfer (46) einen Freilauf (68)
enthält, der zwischen einem Teil der Lamellen des
ersten Lamellensatzes (36) und dem Gehäuse (24)
bzw. zwischen einem Teil (66) der Lamellen des
zweiten Lamellensatzes (38) und der Achse (30) angeord
net ist und in der einen Relativdrehrichtung von
Achse (30) und Gehäuse (24) unter Ankopplung der
Lamellen (66) an Gehäuse (24) bzw. Achse (30) sperrt,
und in der anderen Relativdrehrichtung von Achse
(30) und Gehäuse (24) die Lamellen (66) freigibt.
10. Achsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Viskose-Schwingungsdämpfer ein viskoses Medium
enthält, dessen Viskosität elektromagnetisch beeinfluß
bar und einem elektromagnetischen Feld von steuerbar
veränderlicher Feldstärke ausgesetzt ist.
11. Achsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das
viskose Medium eine Silikonverbindung von hoher
Viskosität ist.
12. Verwendung der Achsanordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 11 für ein von der Limousine eines Personen
kraftwagens abgeleitetes Kombinationskraftfahrzeug.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723239 DE3723239A1 (de) | 1987-07-14 | 1987-07-14 | Achsanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit viskose-schwingungsdaempfer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723239 DE3723239A1 (de) | 1987-07-14 | 1987-07-14 | Achsanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit viskose-schwingungsdaempfer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3723239A1 true DE3723239A1 (de) | 1989-02-02 |
DE3723239C2 DE3723239C2 (de) | 1990-04-19 |
Family
ID=6331543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873723239 Granted DE3723239A1 (de) | 1987-07-14 | 1987-07-14 | Achsanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit viskose-schwingungsdaempfer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3723239A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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