DE3722863A1 - Auffangbeutel fuer urin und sekrete - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Auffangbeutel für Urin und Sekre­ te, mit einer als Mikroben- oder Bakterienschranke wirkenden Barriere. Mit der Erfindung sollen zum einen Infektionsrisiken vermieden und zum anderen das Bakterienwachstum sichtbar ge­ macht bzw. einzelne Komponenten aus Urin und Sekreten bestimmt werden.

Es ist eine als Mikroben- oder Bakterienschranke wirkende Ein­ richtung bekannt, die einlaßseitig am Einwegventil des Schlauch­ systems angeordnet ist (DE-OS 29 27 376). Im wesentlichen wird sie von einem mit antiseptischer Substanz imprägnierten Schwamm gebildet, der als ringförmige Barriere gestaltet ist.

Bei einer anderen bekannten Lösung wurde dem Einwegventil ein Zwischenstück vorgeordnet, in dessen Hohlraum antiseptische Substanz eingebracht ist (DE-OS 34 17 071). Mit beiden Lösun­ gen wird eine Entwicklungshemmung oder Abtötung von Bakterien angestrebt, aber eine Infektionsgefahr nicht ausreichend ange­ zeigt, deren eindeutige Identifizierung jedoch für eine Diagno­ se unbedingt erforderlich ist.

Es ist das Ziel der Erfindung, die Nachteile der bekannten Mikroben- oder Bakterienschranken zu vermeiden. Weiterhin ist es darauf gerichtet, bei gleichzeitig totaler Bakterienbehin­ derung nach außerhalb des Auffangbeutels auch die speziellen Anforderungen für eine quantitative Analyse zu erfüllen. Die neuen Maßnahmen sollen dabei gegen Bakterienstämme gerichtet sein, die nach dem Lancefield-Klassifikationssystem zur Gruppe der pathogenen Bakterien gehören.

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen bakteriellen Indi­ kator zu schaffen, der eine sichere Abtötung von Bakterien, ins­ besondere solcher der obligat pathogenen und fakultativ patho­ genen Bakterienarten erreicht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Ein­ laß des Auffangbeutels, die Schlauchoberseite des eingelassenen Teiles eines Schlauches bzw. eines Schlauchsystems oder ein den Auffangbeutel mit dem Schlauchsystem verbindendes Zwischenstück einen antibakteriellen Überzug oder mehrere bakteriostatisch und/oder bakterizit wirkende Überzüge aufweisen, die als sta­ bile bzw. sich ständig selbst stabilisierende Oberflächenfilme ausgebildet sind und sich bei Adsorption durch migratorische Stoffe aus dem Trägermaterial erneuern.

An einem Ausführungsbeispiel wird nachfolgend die Erfindung er­ läutert. In der zugehörigen Zeichnung wird der Einlaß eines Auffangbeutels gezeigt, von dem nur ein Stück in teilweiser Schnittdarstellung erkennbar ist. Bevor auf die erfindungsge­ mäße Lösung mit antibakteriell wirksamen Stoffen, die noch stark verdünnt zur Entwicklungshemmung oder Abtötung von Bakterien führen, näher eingegangen wird, werden einige Ausführungen zu dem Streptobacillus notwendig sein.

Wie schon in der DE-OS 35 05 311 ausführlich beschrieben ist, sind von den in der Natur weit verbreiteten Streptokokken nur einige Stämme pathogen gegenüber Menschen und/oder Tieren, wo­ hingegen andere keine krankmachenden Eigenschaften besitzen und als Saprophyten vorkommen. Die Streptokokken sind klassifiziert in Sero-Gruppen, von denen die Streptokokken der Gruppe A fast immer Infektionen beim Menschen hervorrufen. Deshalb müssen ge­ rade die als Krankheitserreger, z. B. von Wundinfektionen, Ent­ zündungen usw. und die wegen ihrer Nachkrankheiten gefürchteten Krankheitserreger, z. B. von rheumatischem Fieber, Scharlach usw., verantwortlichen Streptokokken identifiziert werden, da­ mit eine der diagnostizierten Krankheit entsprechende Behand­ lung erfolgen kann.

Die Identifizierung der Anwesenheit von diesen Streptokokken und deren Entwicklungshemmung oder Abtötung soll nun erfin­ dungsgemäß durch einen antibakteriellen Überzug 1 bzw. mehrere bakteriostatisch und/oder bakterizit wirkende Überzüge 2 er­ reicht werden, die als stabile bzw. sich ständig selbst stabi­ lisierende Oberflächenfilme ausgebildet sind und die sich bei Adsorption durch migratorische Stoffe aus dem Trägermaterial erneuern. Als Träger für die Überzüge 1, 2 dienen der mit dem Auffangbeutel 3 einstückig ausgebildete Einlaß 4, das einge­ lassene Teil 6 des Schlauches 5 eines Schlauchsystems 14 oder ein den Auffangbeutel 3 mit dem Schlauch 13 verbindendes Zwi­ schenstück 7.

Die Überzüge 1, 2 sind mit Reagenzien 8 imprägniert. Sie können in einer Reihenschaltung als Antibiogramm 9 benutzt werden.

Wie bereits dargelegt, werden Infektionen hauptsächlich durch β-hämolysierende Streptokokken der pyogenen Gruppe A hervorge­ rufen. Es ist deshalb zweckmäßig, nicht nur den Weg vom Auf­ fangbeutelinneren 10 nach auswärts ins Freie zu versperren, sondern auch den Zufluß zum Auffangbeutel 3 mit einem bakteri­ zit wirkenden Überzug 11 zu versehen. Dieser befindet sich ringsum an der inneren Wandung 12 des Schlauches 13, und zwar in Zuflußrichtung vor dem Einwegventil (nicht gezeichnet).

• Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen  1 antibakterieller Überzug (Oberflächenfilm)
   2 bakteriostatische bzw. bakterizite Überzüge (Oberflächenfilm)
   3 Auffangbeutel
   4 Einlaß
   5 Schlauch
   6 Teil (von 5)
   7 Zwischenstück
   8 Reagenzien
   9 Antibiogramm (Überzüge von 2)
  10 Auffangbeutelinneres
  11 bakteriziter Überzug (Oberflächenfilm an 12)
  12 Wandung (von 13)
  13 Schlauch
  14 Schlauchsystem (in Verlängerung von 13)

Claims (1)

1. Auffangbeutel für Urin und Sekrete, mit einer als Mikroben- oder Bakterienschranke wirkenden Barriere, gekennzeichnet da­ durch, daß der Einlaß (4) des Auffangbeutels (3), die Schlauch­ oberseite des eingelassenen Teiles (6) eines Schlauches (5) bzw. eines Schlauchsystems (14) oder ein der Auffangbeutel (3) mit dem Schlauchsystem (14) verbindendes Zwischenstück (7) einen antibakteriellen Überzug (1) oder mehrere bakteriosta­ tisch und/oder bakterizit wirkende Überzüge (2, 11) aufweisen, die als stabile bzw. sich ständig selbst stabilisierende Ober­ flächenfilme ausgebildet sind und sich bei Adsorption durch migratorische Stoffe aus dem Trägermaterial erneuern.