DE3721944A1 - Elektrodenstange fuer anlagen zum umschmelzen selbstverzehrender elektroden in einem geschlossenen gefaess - Google Patents
Elektrodenstange fuer anlagen zum umschmelzen selbstverzehrender elektroden in einem geschlossenen gefaessInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrodenstange für Anlagen
zum Umschmelzen selbstverzehrender Elektroden in einem
geschlossenen Gefäß, insbesondere für Druck-Elektro
schlacke-Umschmelzanlagen.
Beim Umschmelzen selbstverzehrender Elektroden in einem
geschlossenen Gefäß, wie dies beispielsweise beim
Vakuumlichtbogen-Umschmelzen, aber auch beim Druck-
Elektroschlacke-Umschmelzen der Fall ist, kann der Um
schmelzvorgang nicht direkt beobachtet werden. Während
beim Vakuumlichtbogen-Verfahren noch eine Beobachtung
des Schmelzbades entweder direkt über Schaugläser oder
indirekt über Spiegel und Fernsehkameras möglich ist,
ist eine derartige Beobachtung beim Druck-Elektro
schlacke-Umschmelzen aufgrund der starken Rauchentwick
lung innerhalb des Schmelzgefäßes völlig ausgeschlos
sen. Damit ist es aber nur schwer möglich, Anhaltspunkte
über den Ablauf des Umschmelzvorganges und über die
Gleichmäßigkeit des Nachschubes der Elektrode in die
Schmelzzone zu gewinnen.
Obwohl bei offenen Anlagen zum Elektroschlacke-Umschmel
zen eine Beobachtung des Schmelzbades und der Vorgang
des Eintauchens der Elektrode in das Schlackenbad leicht
möglich ist, werden bei derartigen Anlagen in neuerer
Zeit in immer größerem Umfang Vorrichtungen eingebaut,
welche es ermöglichen, das Restgewicht der abzuschmel
zenden Elektrode kontinuierlich zu bestimmen. Bei
laufender Beobachtung des Restgewichtes der Elektrode
wird es möglich, eine objektive Information über die
Gleichmäßigkeit des Abschmelzvorganges hinsichtlich der
Einhaltung einer gleichmäßigen Abschmelzrate zu erhal
ten. Die Einhaltung einer gleichmäßigen Abschmelzrate
der verzehrbaren Elektroden bei den Umschmelzverfahren
ist deshalb von großer Bedeutung, da die Abschmelzrate
der Elektrode bei gegebenem Kokillenquerschnitt die Form
und Tiefe des flüssigen Sumpfes im Metallbad bestimmt,
welcher seinerseits den entscheidenden Einfluß auf die
Erstarrungsstruktur des umgeschmolzenen Blockes ausübt.
Der Kontrolle der Abschmelzrate der selbstverzehrenden
Elektrode kommt daher bei den Umschmelzverfahren auf
grund der steigenden Qualitätsansprüche immer größere
Bedeutung zu.
Vorrichtungen zum kontinuierlichen Verwiegen der
Elektroden sind bisher bei offenen Elektroschlacke-Um
schmelzanlagen, aber auch bei Vakuumlichtbogenöfen be
kannt geworden.
Bei Druck- Elektroschlacke-Umschmelzanlagen wurden der
artige Systeme bisher nicht eingesetzt, da die bei
diesen Anlagen verwendeten hohen Drücke zu verhältnis
mäßig hohen Kräften in den Dichtungen und Durchführungen
führen, die bei einer einfachen Anordnung der Verwiege
vorrichtung zu einer unzulässigen Verfälschung des
Wiegeergebnisses führen würden. Anordnungen, wie sie da
her vom Elektroschlacke-Umschmelzen an Luft bzw. von
Vakuumlichtbogenöfen bekannt sind, sind für das Verwie
gen der Elektroden in Druck-Elektroschlacke-Umschmelzan
lagen nicht geeignet.
Angesichts dieses Standes der Technik hat sich der Er
finder das Ziel gesetzt, auch in geschlossenen Elektro
schlacke-Umschmelzanlagen, bei welchen der Innenraum mit
hohen Drücken beaufschlagbar ist, die eingehängten Elek
troden einwandfrei zu verwiegen und das Elektroden
restgewicht laufend anzuzeigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß innerhalb eines
durch ein äußeres doppelwandiges wassergekühltes Hüll
rohr aus elektrisch nicht leitendem Werkstoff begrenzten
Hohlraumes - der mit einem Innendruck versehen ist, der
jenem der Anlage gleicht - eine Wiegeeinrichtung fest
liegt, die anderseits ein stromleitendes Innenrohr
trägt, gegen dessen unteres Ende sich die an einer Zug
stange od.dgl. festliegende selbstverzehrende Elektrode
abstützt. Zudem ist das oben und unten offene Hüllrohr
durch eine als Dichtung ausgeführte Durchführung gas
druckdicht in vertikaler Richtung verschiebbar sowie das
obere Ende des Hüllrohres mit einer Verschlußhaube
druckdicht verschlossen, wobei die Verschlußhaube eine
Einrichtung zum Tragen oder Halten elektronischer Wiege
zellen für das stromleitende Innenrohr enthält, welches
am unteren Ende einen entsprechend geformten Kontakt
schuh trägt, gegen welchen ein mit der selbstverzehren
den Elektrode verbundenes Elektrodenkontaktstück mittels
der Zugstange gezogen ist.
Als günstig hat es sich auch erwiesen, die Zugstange
durch den Kolben eines am oberen Ende des Innenrohres
aufgebauten Hydraulikzylinder zu betätigen und zwischen
diesem sowie dem stromleitenden Innenrohr einen Kupfer
ring einzubauen, der über flexible Leiterelemente mit
einem zwischen dem äußeren Hüllrohr und der auf diesem
aufgebauten Verschlußhaube vorgesehenen Kupferflansch
verbunden ist; dieser ist seinerseits an eine von außen
herangeführte Hochstromzuleitung angeschlossen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist das
obere Ende des - bevorzugt aus austenitischem Stahl be
stehenden - Hüllrohres einen Flansch als Verbindung zur
Verschlußhaube auf, und der Kupferring ist zwischen
einem Flansch des Hydraulikzylinders und einem Flansch
des Innenrohres eingebaut. Der Flansch des äußeren Hüll
rohres ist erfindungsgemäß gegen den Kupferflansch iso
liert, der zwischen einem Flansch des Hüllrohres und
einem Flansch der Verschlußhaube eingebaut ist.
Die Verschlußhaube ist vorteilhafterweise wassergekühlt
ausgebildet, und auch das Innenrohr ist ein doppelwan
diges wassergekühltes Kupferrohr.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß das äußere Hüll
rohr gegen einen über Atmosphärendruck liegenden Innen
druck in der Anlage nach innen gedrückt wird.
Erfindungsgemäß erfolgt die elektronische Verwiegung der
verzehrbaren Elektrode durch eine in der Verschlußhaube
aufgehängte Zugdose, welche über ein Auge mit dem Zug
stangen-Zylinder der Zugstange verbunden ist, bzw. durch
eine oder mehrere in die Verschlußhaube eingebaute
Druckmeßdosen, welche in der Haube auf Tragelementen
aufgebaut sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in
der Zeichnung dargestellter bevorzugter Ausführungsbei
spiele. Die Zeichnung zeigt in ihren beiden Figuren
schematisierte Längsschnitte durch erfindungsgemäße Vor
richtungen.
Eine Elektrodenstange 10 für die Zuführung von Gleich-
oder Wechselstrom zu einer selbstverzehrenden Elektrode
12 in einem Umschmelzgefäß 13 einer - aus Gründen er
Üebersichtlichkeit in der Zeichnung vernachlässigten -
geschlossenen und unter beliebigem Druck stehenden Um
schmelzanlage, weist gemäß Fig. 1 ein doppelwandiges,
wassergekühltes, mit geeigneten Wasserleiteinrichtungen
versehenes, unten und oben offenes äußeres Hüllrohr 15
aus vorzugsweise nichtmagnetisierbarem Werkstoff auf. Es
dient nicht für die Zuleitung des Stroms zur Elektrode
10, wird jedoch zwangsweise durch eine an einem Durch
bruch 14 angebrachte Druckdurchführung 16 gegen unter
schiedliche Gasdrücke in den Schmelzinnenraum gedrückt
und ist für die Aufnahme der aus dem Unterschied
zwischen Innen- und Außendruck resultierenden Kräfte
ausgelegt. Das obere Ende des Hüllrohres 15 ist durch
eine Verschlußhaube 17 verschlossen, welche ebenfalls in
der Lage ist, die aus dem Unterschied zwischen Innen-
und Außendruck resultierenden Kräfte aufzunehmen, und
die gegebenenfalls durch Wasser gekühlt werden kann.
Die Verschlußhaube 17 ist mit einer Anschlußvorrichtung
18 zum Tragen oder Halten elektronischer Zugmeßdosen 20
ausgestattet, die ihrerseits ein stromführendes Innen
rohr 22 tragen, welches vorzugsweise als doppelwandiges
Kupferrohr mit Wasserleiteinrichtungen ausgeführt ist
und am unteren Ende einen entsprechend geformten Kon
taktschuh 24 trägt. Gegen letzteren wird ein Elektroden
kontaktstück 11 mittels einer Zugstange 26 gepreßt, die
durch den nicht erkennbaren Kolben eines am oberen Ende
des doppelwandigen Innenrohres 22 angeordneten Hydrau
likzylinder 28 betätigt wird. Zwischen dem Hydraulik
zylinder 28 und einem Flansch des doppelwandigen Innen
rohres 22 ist ein Kupferring 30 vorgesehen, der über
flexible Leiterelemente 32 mit einem zwischen dem
äußeren, nicht leitenden Hüllrohr 15 und der Verschluß
haube 16 eingebauten Kupferflansch 34 verbunden ist.
Dieser ist nach außen mit einer beweglichen oder flexib
len Hochstromzuleitung 36 verbunden. Mit 38 ist eine
zwischen Hüllrohr 14 und Kupferflansch 34 eingebaute
Isolierung bezeichnet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 erfolgt das Verwie
gen der Elektrode 10 durch eine oder mehrere Druckmeß
dosen 40, die auf entsprechenden Trageinrichtungen 42
in der Verschlußhaube 17 aufgebaut ist/sind und einen
Support 44 des Hydraulikzylinders 28 aufnehmen.
Claims (12)
1. Eektrodenstange für Anlagen zum Umschmelzen selbst
verzehrender Elektroden in einem geschlossenen Ge
fäß, insbesondere für Druck-Elektroschlacke-Um
schmelzanlagen, welche über eine Durchführung, die
zur Abdichtung gegen den Druckunterschied zwischen
Anlageninnendruck und -außendruck dient, in das An
lageninnere geführt wird und Strom von außen zu der
im Inneren eines Umschmelzgefäßes vorgesehenen
selbstverzehrenden Elektrode leitet,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb eines durch ein äußeres doppelwandiges
wassergekühltes Hüllrohr (15) aus elektrisch nicht
leitendem Werkstoff begrenzten Hohlraumes, der mit
einem zur Anlage gleichen Innendruck versehen ist,
eine Wiegeeinrichtung (20, 40) festliegt, die ander
seits ein stromleitendes Innenrohr (22) trägt, gegen
dessen unteres Ende sich die an einer Zugstange (26)
od.dgl. festliegende selbstverzehrende Elektrode
(12) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das oben und unten offene Hüllrohr (15) durch
eine als Dichtung ausgeführte Durchführung (16) gas
druckdicht in vertikaler Richtung verschiebbar sowie
das obere Ende des Hüllrohres (15) mit einer Ver
schlußhaube (17) druckdicht verschlossen ist, daß
die Verschlußhaube (17) eine Einrichtung (18, 42)
zum Tragen oder Halten elektronischer Wiegezellen
(20, 40) für das stromleitende Innenrohr (22) ent
hält, welches am unteren Ende einen entsprechend ge
formten Kontaktschuh (24) trägt, gegen welchen ein
mit der selbstverzehrenden Elektrode (12) verbun
denes Elektrodenkontaktstück (11) mittels der Zug
stange (26) gezogen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zugstange (26) durch den Kolben
eines am oberen Ende des Innenrohres (22) aufgebau
ten Hydraulikzylinder (28) betätigbar und zwischen
diesem sowie dem stromleitenden Innenrohr (22) ein
Kupferring (30) eingebaut ist, der über flexible
Leiterelemente (32) mit einem zwischen dem äußeren
Hüllrohr (15) und der auf diesem aufgebauten
Verschlußhaube (17) angeordneten Kupferflansch (34)
verbunden ist, der seinerseits an eine von außen
herangeführte Hochstromzuleitung (36) angeschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das obere Ende des Hüllrohres
(15) einen Flansch zum Anschluß der Verschlußhaube
(17) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kupferring (30) zwischen einem Flansch des
Hydraulikzylinders (28) und einem Flansch des Innen
rohres (22) eingebaut ist.
6. Elektrodenstange nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch des
äußeren Hüllrohres (15) gegen den Kupferflansch
(34) isoliert ist, der zwischen einem Flansch des
Hüllrohres (15) und einem Flansch der Verschlußhaube
(17) eingebaut ist.
7. Elektrodenstange nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 6, gekennzeichnet durch ein äußeres Hüllrohr
(15) aus austenitischem Stahl.
8. Elektrodenstange nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere
Hüllrohr (15) gegen einen über Atmosphärendruck
liegenden Innendruck in der Anlage nach innen ge
drückt ist.
9. Elektrodenstange nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschluß
haube (17) wassergekühlt ausgebildet ist.
10. Elektrodenstange nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (22) als
doppelwandiges wassergekühltes Kupferrohr ausgebil
det ist.
11. Elektrodenstange nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die elektro
nische Verwiegung der verzehrbaren Elektrode (12)
durch eine in der Verschlußhaube (17) aufgehängte
Zugdose (20) erfolgt, welche über ein Auge mit dem
Zugstangen-Zylinder (28) der Zugstange (26) verbun
den ist.
12. Elektrodenstange nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die elektro
nische Verwiegung der verzehrbaren Elektrode (12)
durch eine oder mehrere in die Verschlußhaube (17)
eingebaute Druckmeßdosen (46) erfolgt, welche in der
Haube auf Tragelementen (42) aufgebaut sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT284986 | 1986-10-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721944A1 true DE3721944A1 (de) | 1988-05-19 |
DE3721944C2 DE3721944C2 (de) | 1989-07-06 |
DE3721944C3 DE3721944C3 (de) | 1994-07-28 |
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DE19873721944 Expired - Fee Related DE3721944C3 (de) | 1986-10-27 | 1987-07-03 | Elektrodenstange für Anlagen zum Umschmelzen selbstverzehrender Elektroden in einem geschlossenen Gefäß |
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---|---|
DE (1) | DE3721944C3 (de) |
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- 1987-07-03 DE DE19873721944 patent/DE3721944C3/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3721944C2 (de) | 1989-07-06 |
DE3721944C3 (de) | 1994-07-28 |
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