DE3721745A1 - Bicyclisch substituierte chinoloncarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparate - Google Patents
Bicyclisch substituierte chinoloncarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparateInfo
- Publication number
- DE3721745A1 DE3721745A1 DE19873721745 DE3721745A DE3721745A1 DE 3721745 A1 DE3721745 A1 DE 3721745A1 DE 19873721745 DE19873721745 DE 19873721745 DE 3721745 A DE3721745 A DE 3721745A DE 3721745 A1 DE3721745 A1 DE 3721745A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- compounds
- general formula
- formula
- hydrogen
- oxo
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D487/00—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00
- C07D487/02—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00 in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D487/08—Bridged systems
Description
Die Erfindung betrifft neue 4-Pyridonderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung,
pharmazeutische Präparate, die diese Verbindungen enthalten und ihre Verwendung
als Wirkstoffe in Arzneimitteln zur Behandlung von bakteriellen Infektionen.
4-Pyridonderivate und hier insbesondere Oxoderivate von substituierten Chinolin-,
Naphthyridin-, Benzoxazin- und Benzochinolincarbonsäuren mit antibakterieller
Wirkung sind bekannt. Aus dieser Verbindungsklasse sind zum Beispiel in
der US-PS 41 46 719 Derivate der Chinolon-3-carbonsäure beschrieben, die als
besonderes Strukturelement eine cyclische Stickstoffbase in 7-Stellung des
Chinolonrings aufweisen und antibakterielle Aktivität besitzen.
In der EP 1 31 839 werden u. a. antibakteriell wirksame Chinoloncarbonsäurederivate
beschrieben, die in der 1-Stellung mit p-Fluorphenyl substituiert sein können
und die als charakteristischen Substituenten in 7-Stellung eine aliphatische,
ringförmige heterocyclische Gruppe tragen können. Überbrückte, bicyclische
Basen werden als Substituenten jedoch nicht erwähnt.
Schließlich sind aus der EP-A-1 59 174 Oxoderivate von substituierten Chinolin-,
Naphthyridin- und Benzoxazincarbonsäuren bekannt, die als charakteristischen
Substituenten in der 7-Stellung des Chinolin- oder Naphthyridinringes bzw. in der
10-Stellung des Benzoxazinringes eine überbrückte, bicyclische Stickstoffbase
tragen und ebenfalls antibakteriell wirksam sind.
Trotz der großen Zahl der in der Literatur beschriebenen, antibakteriell wirksamen
4-Pyridonderivate besteht noch immer ein Bedarf für neue Verbindungen
aus dieser Substanzklasse, da bekannte 4-Pyridonderivate hinsichtlich ihrer
Aktivität, Wirksamkeit gegen bestimmte Typen von bakteriellen Erregern, Stabilität,
pharmakokinetischen Eigenschaften und/oder toxischer Nebenwirkungen
verbessert werden können.
Es wurden nun neue, mit überbrückten Stickstoffbasen substituierte Oxoderivate
von besonderen Chinolin- und Benzoxazincarbonsäuren gefunden, die interessante
pharmakologische Eigenschaften aufweisen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue 4-Pyridonderivate der allgemeinen
Formel I des Formelblattes,
in der
R1 Methylamino, 4-Fluorphenyl, 2,4-Difluorphenyl
R2 Wasserstoff oder ein Schwefelatom, das über ein Ethylenbrücke mit dem Ringstickstoff verbunden ist
X Wasserstoff oder eine physiologisch unbedenkliche Estergruppe und
Y eine Base der allgemeinen Formel IIa oder IIb des Formelblattes,
worin
R3 für Wasserstoff, niederes Alkyl, Benzyl, Formyl, Acetonyl oder einen Rest der allgemeinen Formel III des Formelblattes steht,
bedeuten, sowie Additionssalze von Verbindungen der allgemeinen Formel I mit pharmazeutisch unbedenklichen anorganischen oder organischen Säuren oder Basen und/oder deren Hydrate.
in der
R1 Methylamino, 4-Fluorphenyl, 2,4-Difluorphenyl
R2 Wasserstoff oder ein Schwefelatom, das über ein Ethylenbrücke mit dem Ringstickstoff verbunden ist
X Wasserstoff oder eine physiologisch unbedenkliche Estergruppe und
Y eine Base der allgemeinen Formel IIa oder IIb des Formelblattes,
worin
R3 für Wasserstoff, niederes Alkyl, Benzyl, Formyl, Acetonyl oder einen Rest der allgemeinen Formel III des Formelblattes steht,
bedeuten, sowie Additionssalze von Verbindungen der allgemeinen Formel I mit pharmazeutisch unbedenklichen anorganischen oder organischen Säuren oder Basen und/oder deren Hydrate.
In der vorliegenden Beschreibung ist unter dem Begriff "niederes Alkyl" ein
geradkettiger oder verzweigter gesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.
Butyl oder tert. Butyl zu verstehen. Der Begriff "physiologisch unbedenkliche
Estergruppe" umfaßt auch Ester, welche die Resorption des Wirkstoffes erhöhen
können, wie z. B. Pivaloyloxymethyl- oder 1-Acetoxyethylester.
Von den Verbindungen der Formel I sind solche bevorzugt, in denen
R1 4-Fluorphenyl oder 2,4-Difluorphenyl, Y eine Base der allgemeinen Formel IIa, in der R3 Wasserstoff, Methyl oder Formyl darstellt, bedeutet.
R1 4-Fluorphenyl oder 2,4-Difluorphenyl, Y eine Base der allgemeinen Formel IIa, in der R3 Wasserstoff, Methyl oder Formyl darstellt, bedeutet.
Bevorzugt ist die Verbindung 6-Fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-7-(5-methyl-
2,5-diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
Besonders bevorzugt sind die Verbindungen 6-Fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-
dihydro-7-(5-methyl-2,5-diaza-bicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-4-oxo-chinolin-3-
carbonsäureund 7-(2,5-Diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-
dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung besitzen teilweise optische Zentren
und können als Racemate oder in Form ihrer optischen Isomeren vorliegen. Die
Erfindung umfaßt sowohl die Racemate als auch die optischen Isomeren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I können dadurch
hergestellt werden, daß man
- a) Verbindungen der allgemeinen Formel IV des Formelblattes
in der R1 und R2 die in der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung haben, L eine nucleophile Abgangsgruppe wie Chlor oder Fluor, und R4 Wasserstoff, niederes Alkyl oder einen Borkomplex -B(R5R6) darstellt, worin R5 und R6 gleich sind und Fluor oder einen Rest -O(CO)niederalkyl bedeuten, mit Verbindungen der Formel Va oder Vb des Formelblattes,
in der R3 die in Formel I angegebene Bedeutung hat oder zusätzlich eine Aminoschutzgruppe bedeutet,
umsetzt, worauf man - b) so erhaltene Verbindungen, in denen R4 niederes Alkyl oder die Gruppe B(R5R6) darstellt, durch Abspaltung von -B(R5R6) oder von Alkyl in Verbindungen der Formel I, in denen X Wasserstoff bedeutet, überführt,
- c) in erhaltenen Verbindungen, die in Position R3 eine Aminoschutzgruppe tragen, diese abspaltet,
- d) gegebenenfalls erhaltene Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R3 Wasserstoff bedeutet, methyliert, formyliert oder mit Bromaceton oder einer Verbindung R7Hal, in der R7 den Rest der Formel III bedeutet, umsetzt und
- e) gewünschtenfalls in Stufen a) bis d) erhaltene Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre pharmazeutisch verträglichen Additionssalze mit Säuren oder Basen und/oder in ihre physiologisch unbedenklichen Ester überführt.
Bei der Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel IV mit Verbindungen
der Formel V nach Verfahrensschritt a) verwendet man Basen als HX-
Acceptoren. Als solche können z. B. im Überschuß eingesetzte Basen der allgemeinen
Formel Va oder Vb verwendet werden. Hierbei setzt man auf 1 Mol der
Verbindungen der allgemeinen Formel IV 1-20 Mol, vorzugsweise 1-5 Mol der
Verbindungen der Formel Va oder Vb ein. Die im Überschuß eingesetzte Base der
allgemeinen Formel Va oder Vb kann anschließend durch Aufarbeitung der
Mutterlaugen rückgewonnen werden.
Bei Verwendung äquivalenter Mengen der Verbindungen der allgemeinen Formel
IV und der Basen der allgemeinen Formel Va oder Vb setzt man als säurebindende
Mittel beispielsweise 1,4 Diazabicyclo(2,2,2)octan, Triethylamin oder 1,8-Diazabicyclo
(5,4,0)undec-7-en ein.
Die Umsetzung nach Verfahrensschritt a) wird vorteilhafterweise in Gegenwart
von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln wie beispielsweise Dimethylsulfoxid, 1,3-
Dimethyl-tetrahydro-2(1H)-pyrimidinon, Hexamethylphosphorsäuretriamid, Sulfolan,
Pyridin, Lutidin oder Collidin oder in Mischungen dieser Lösungsmittel
durchgeführt. Es ist jedoch auch möglich, als Lösungsmittel eine der oben
genannten Basen oder Mischungen dieser Basen mit einem der oben genannten
Lösungsmittel zu verwenden.
Die Reaktionsdauer der Reaktion des Verfahrensschrittes a) beträgt in der Regel
1 bis 5 Stunden, die Reaktionstemperatur 100-200°C, wobei 130 bis 170°C
bevorzugt sind.
Falls nach der Durchführung der Reaktion das Produkt beim Erkalten nicht
auskristallisiert und durch einfache Filtration gewonnen werden kann, erfolgt die
Isolierung wahlweise durch Abdestillieren der flüchtigen Anteile oder durch
Ausfällen des Produktes oder eines seiner Salze, oder durch eine Kombination
dieser Maßnahmen.
In einer besonders bevorzugten Variante des Verfahrensschrittes a) werden zur
Erhöhung der Reaktivität solche Verbindungen der allgemeinen Formel IV eingesetzt,
in denen R4 die Bedeutung von -B(R5R6) hat. Die Reaktionsdauer beträgt
bei Verwendung dieser Borkomplexe im allgemeinen 1-30 Stunden bei einer
Temperatur von Raumtemperatur bis 50°C.
Falls in Verfahrensschritt a) Verbindungen der Formel Va oder Vb eingesetzt
werden, in denen R3 die Bedeutung von Wasserstoff hat, ist es nicht notwendig,
aber in vielen Fällen vorteilhaft, die Verbindungen der Formel Va oder Vb vor
dieser Umsetzung durch Aminoschutzgruppen gegen eine nuclophile Substitution
inert zu machen. Auf diese Weise können z. B. folgende Schutzgruppen Verwendung
finden:
Carboxylsäuregruppen wie z. B. Formyl, Acetyl, Trifluoracetyl; Alkoxycarbonylgruppen wie z. B. Ethoxycarbonyl, t-Butoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl; Aryloxycarbonylgruppen wie z. B. Benzyloxycarbonyl, Phenoxycarbonyl; und Gruppen wie z. B. Trimethylsilyl, Trityl, p-Toluolsulfonyl und Benzyl.
Carboxylsäuregruppen wie z. B. Formyl, Acetyl, Trifluoracetyl; Alkoxycarbonylgruppen wie z. B. Ethoxycarbonyl, t-Butoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl; Aryloxycarbonylgruppen wie z. B. Benzyloxycarbonyl, Phenoxycarbonyl; und Gruppen wie z. B. Trimethylsilyl, Trityl, p-Toluolsulfonyl und Benzyl.
Die dem Verfahrensschritt b) entsprechende Abspaltung von R4 mit der Bedeutung
von niederem Alkyl oder -B(R5R6) erfolgt durch einstündiges Erhitzen unter
Rückfluß des unter a) erhaltenen Produktes in einem ca. zehnfachen Überschuß
von verdünnter Alkalihydroxidlösung. Nach dem Erhitzen wird die Lösung mit
HCl neutralisiert, der ausgefallene Niederschlag abgesaugt und nach üblichen
Methoden wie Waschen oder Umkristallisieren aufgearbeitet.
Die Abspaltung der Aminoschutzgruppe nach Verfahrensschritt c) kann nach
bekannten Methoden vor oder nach der Isolierung des Produktes der Formel I
erfolgen. So wird z. B. die Ethoxycarbonylgruppe durch Hydrolyse im sauren oder
alkalischen Milieu abgespalten, die Tritylgruppe kann durch Hydrogenolyse
entfernt werden.
Die Methylierung von Verbindungen der Formel I, in der R3 die Bedeutung von
Wasserstoff hat, nach Verfahrensschritt d) kann mit Hilfe üblicher Methylierungsmittel
wie Methyljodid oder Dimethylsulfat oder durch Erhitzen des sekundären
Amins unter Rückfluß in einem etwa 10-20 fachen Überschuß einer
Mischung aus Ameisensäure und 40%-iger Formaldehydlösung erfolgen. Die
Reaktionszeit beträgt etwa 0,5-5 Stunden. Das Reaktionsprodukt wird anschließend
eingedampft, in Wasser aufgenommen, mit verdünntem Ammoniak auf
pH 7 gebracht und mit einer Mischung aus Methylenchlorid und Chloroform
mehrmals extrahiert. Eindampfen der vereinigten organischen Phasen und Umkristallisieren,
beispielsweise aus Methanol/Ether ergibt das gewünschte alkylierte
Produkt.
Die Formylierung von Verbindungen der Formel I, in der R3 die Bedeutung von
Wasserstoff hat, erfolgt mit Hilfe üblicher Formylierungsmittel wie beispielsweise
des gemischten Anhydrides von Essigsäure und Ameisensäure. Der Umsatz mit
Bromaceton oder einer Verbindung R7Hal kann beispielsweise in einem inerten
Verdünnungsmittel wie Dimethylformamid unter Zusatz von Säurebindern wie
Kaliumhydrogencarbonat erfolgen.
Erwünschtenfalls führt man in einem Reaktionsschritt e) die nach a) bis d)
erhaltenen Verbindungen, die amphoter sind, mit Basen oder Säuren in ihre Salze
und/oder in ihre physiologisch verträglichen Ester über. Als Salze, die durch
Reaktion von Basen mit der Carboxylgruppe der erfindungsgemäßen Verbindungen
erhalten werden, kommen beispielsweise die Alkali-, Erdalkali-, Ammoniak-
und Silbersalze sowie die Salze mit pharmazeutisch verträglichen Basen wie
Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, Guanidin u. ä. in Frage.
Salze mit pharmazeutisch verträglichen anorganischen oder organischen Säuren
werden durch Reaktion am basischen Zentrum gebildet. Beispiele solcher Säuren
sind Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Oxalsäure,
Malonsäure, Salicylsäure, Methansulfonsäure u. ä.
Die Bildung der physiologisch verträglichen Ester kann nach allgemein bekannten
Methoden erfolgen.
Als Ausgangsverbindungen benötigte Substanzen der Strukturformeln IV sind
bekannt oder können analog zu bekannten Verfahren hergestellt werden, wie sie
beispielsweise in der EP 47 005, EP 1 59 174, EP 203, EP 78 362 und in J. Med. Chem.
1980, 23, 1358 oder J. Med. Chem. 1985, 28, 1558 beschrieben sind. Die 6,1 Difluor-
1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure wurde nach Formelschema
II hergestellt. Das Säurechlorid VI wurde mit dem Magnesiumsalz des
Malonsäure-ethyl-tert-butylesters zum Acylmalonester VII umgesetzt, der durch
Behandeln mit Trifluoressigsäure in den Aroylessigsäureethylester VIII überführt
wurde. Durch Kondensation von VIII mit o-Ameisensäure-triethylester/Acetanhydrid
wurde der 2-(2-Chlor-4,5-difluor-benzoyl)-3-ethoxy-acrylsäureethylester IX
erhalten, der mit 4-Fluor-anilin zum Enamin X umgesetzt wurde. Das Enamin X
wurde mit Natriumhydrid als Base zum Chinolonester XI (R = Ethyl) cyclisiert,
der dann zur gewünschten Säue XI (R = H) verseift wurde.
Das als Ausgangsmaterial für diesen Syntheseweg verwendete 2-Chlor-4,5-
difluorbenzoylchlorid VI wurde aus der entsprechenden Säure mit Thionylchlorid
erhalten.
Die 2-Chlor-4,5-difluorbenzoesäure wurde durch Samdmeyer-Reaktion aus der
nach EP 55 629 hergestellten 4,5-Difluoranthranilsäure erhalten.
Die Herstellung der Borkomplexe der allgemeinen Formel IV ist ebenfalls
literaturbekannt und kann z. B. nach den in den japanischen Anmeldungen
82/2 33 684, 83/1 88 138 und 85/1 26 290 beschriebenen Methoden erfolgen.
Die Basen der allgemeinen Formel V sind literaturbekannt und können gemäß den
folgenden Literaturstellen oder leichten Abwandlungen hiervon hergestellt werden:
- 1) P. A. Sturm, D. W. Henry, P. E. Thompson, J. B. Zeigler und J. W. McCall
J. Med. Chem. 1974, 17, 481 - 2) R. A. Barnes und H. M. Fales
J. Am. Chem. Soc. 1953, 75, 975 - 3) R. J. Michaels und H. E. Zaugg
J. Org. Chem. 1960, 25, 637 - 4) H. Newman
J. Heterocycl. Chem. 1974, 11, 449 - 5) P. S. Portoghese und A. A. Mikhail
J. Org. Chem. 1966 31, 1059 - 6) P. C. Ruenitz und E. E. Smissman
J. Heterocycl. Chem. 1976, 13, 1111
Die erfindungsgemäßen Substanzen besitzen eine hervorragende antibakterielle
Wirkung gegen verschiedene pathogene Bakterienstämme. Beispiele für solche
Stämme sind Escherichia, Klebsiella, Enterobacter, Serrattia, Acinetobacter,
Pseudomonas, Staphylococcus, Streptococcus, Bacteroides, Clostridium und Peptococcus.
Zur Bestimmung der antibakteriellen Wirksamkeit wurden die MHK-Werte (minimale
Hemmkonzentrations-Werte) in vitro sowie die ED50-Werte in vivo gemessen.
Als Vergleichssubstanzen dienten Ciprofloxacin (die bevorzugte Substanz der
EP 78 362), Pefloxacin (die bevorzugte Substanz der DE-OS 28 43 066) sowie
Enoxacin (die bevorzugte Substanz der EP 9 425). Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Substanzen zeigt sich isbesondere gegenüber grampositiven Bakterien
und bei oraler Applikation, da die Resorption der erfindungsgemäßen
Verbindungen gegenüber Ciprofloxacin, Pefloxacin und Enoxacin deutlich verbessert
ist.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können als Heilmittel, z. B. in Form
von pharmazeutischen Präparaten Verwendung finden, welche sie in Mischung
mit einem für die enterale oder parenterale Applikation geeigneten pharmazeutischen,
organischen oder anorganischen inerten Hilfs- und/oder Trägermaterial,
wie z. B. phamazeutisch unbedenklichen Lösungsmitteln, Gelatine, Gummi arabicum,
Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche Öle, Polyalkylenglykole,
Vaseline und dergleichen, enthalten.
Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form, beispielsweise als
Tabletten, Dragees, Suppositorien, Kapseln und dergleichen, in halbfester Form,
beispielsweise als Salben oder in flüssiger Form, beispielsweise als Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen, vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und
enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs- oder Emulgiermittel,
Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes und dergleichen.
Insbesondere können pharmazeutische Präparate die erfindungsgemäß herstellbaren
Verbindungen in Kombination mit anderen therapeutisch wertvollen Stoffen
enthalten. Mit diesen können die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen
zusammen mit den oben angegebenen Hilfs- und/oder Trägerstoffen zu Kombinationspräparaten
formuliert werden.
0,42 g (1,60 mMol) 7-Chlor-6-fluor-1,4-dihydro-1-methylamino-4-oxo-chinolin-3-
carbonsäure, 0,60 g (4,8 mMol) 8-Methyl-3,8-diazabicyclo(3.2.1)octan und 1 ml
Dimethylsulfoxid werden 3 Stunden bei 140°C gerührt. Nach dem Erkalten
werden die ausgefallenen Kristalle abgesaugt, mit Ether gewaschen und aus 2 N-
Salzsäure umkristallisiert. Man erhält das Hydrochlorid von 1,4-Dihydro-6-fluor-
1-methylamino-7-(8-methyl-3,8-diazabicyclo(3.2.1)oct-3-yl)-4-oxo-chi-nolin-3-carbonsäure
in Form gelblicher Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 291-294°C
(unter Zersetzung).
Ausbeute: 0,25 g (43% der Theorie)
Ausbeute: 0,25 g (43% der Theorie)
0.46 g (1,53 mMol) 8-Chlor-1,2-dihydro-7-fluor-5-oxo-5-H-thiazolo(3,2-a)chinolin-
4-carbonsäure, 0,57 g (4,52 mMol) 8-Methyl-3,8-diazabicyclo(3.2.1)octan und
4.0 ml Dimethylsulfoxid werden bei 140°C gerührt, wobei nach 30 Min. das
Reaktionsgemisch kurz vollständig gelöst ist, später jedoch wieder trüb wird. Es
wird noch 2 Stunden bei 140°C gerührt. Anschließend wird das beim Erkalten
ausgefallene kristalline Rohprodukt abgesaugt und mit Dimethylsulfoxid, Methanol
und Ether gewaschen. Umkristallieren aus Dimethylformamid ergibt 1,2-
Dihydro-7-fluor-8-(8-methyl-3,8-diazabicyclo(3.2.1)oct-3-yl)-5-oxo-5H-thiazolo
(3,2-a)-chinolin-4-carbonsäure in Form von leicht gelblichen Kristallen vom
Schmelzpunkt 308-311°C (unter Zersetzung).
Ausbeute: 0.32 g (54% der Theorie)
Ausbeute: 0.32 g (54% der Theorie)
Man arbeitet, wie in Beispiel 2 beschrieben, mit 0,42 g (1,40 mMol) 8-Chlor-1,2-
dihydro-7-fluor-5-oxo-5H-thiazol(3,2a)chinolin-4-carbonsäure und 0,28 g (2,85
mMol) 2,5-Diazabicyclo(2.2.1)heptan. Nach dem Umkristallisieren des Rohproduktes
aus Dimethylformamid erhält man unter Verwendung von Aktivkohle
sowie Behandlung mit Dicyclohexylamin in Aceton und 2 N-Salzsäure 8-(2,5-
Diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-1,2-dihydro-7-fluor-5-oxo-5H-thiazolo(3,2-a)chinolin-
4-carbonsäure in Form des Salzes mit 1 Mol Dicyclohexylamin und 2 Mol HCl
(Zersetzung ab 150°).
Ausbeute: 0,24 g (28% der Theorie)
Ausbeute: 0,24 g (28% der Theorie)
0,5 g (1,4 mMol) des 6,7-Difluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-
carbonsäureanhydrids mit Difluorborsäure, hergestellt durch einstündiges Erhitzen
von 6,7-Difluoro-1-(4-fluorophenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
hergestellt analog D. T. W. Chu et. al., J. Med. Chem. 1985, 28, 1558, mit
Bortrifluorid-etherat in Acetonitril gefolgt von Abdestillieren der flüchtigen
Bestandteile, und 0,4 g (2,0 mMol) 8-Methyl-3,8-diazabicyclo(3.2.1)octan Dihydrochlorid
werden in 20 ml absolutem Dimethylsulfoxid mit 0,60 g (6,0 mMol)
Triethylamin 24 Stunden bei 40°C gerührt. Danach wird im Vakuum zur
Trockene eingedampft und der Rückstand mit 30 ml 1N-NaOH eine Stunde unter
Rückfluß erhitzt. Nach Zusatz von Aktivkohle wird filtriert und das Filtrat mit
2 N Salzsäure angesäuert, der entstandene Niederschlag abfiltriert und aus
Wasser/Dimethylformamid umkristallisiert. Es werden 0,28 g des Dihydrochlorids
von 6-Fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-7-(8-methyl-3,8-diazabicyclo(3.2.1)-
oct-3-yl)-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure in Form von farblosen Kristallen mit
einem Schmelzpunkt von 280°C (Zersetzung) erhalten.
Ausbeute: 0,28 g (40% der Theorie)
Ausbeute: 0,28 g (40% der Theorie)
Analog der Arbeitsvorschrift des Beispiels 4, jedoch mit 0,19 g (1,68 mMol) von
2-Methyl-2,5-diazabicyclo(2.2.1)hepten als Ausgangsmaterial, werden 0,25 g 6-
Fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-7-(5-methyl-2,5-diazabicyclo(2.2.1)hept-2yl)-
4-oxo-chinolin-3-carbonsäure als Hydrochlorid in Form von farblosen Kristallen
mit Schmp. 265°C (Zersetzung) erhalten.
Ausbeute: 0,48 g (56% der Theorie)
Ausbeute: 0,48 g (56% der Theorie)
Zu einer Lösung von 1,5 g (4 mMol) des gemischten Anhydrids von 6,7-Difluor-1-
(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure und Difluorborsäure in
10 ml Dimehtylsulfoxid werden 0,9 g (4,78 mMol) 2-(Phenylmethyl)-2,5-diazabicyclo
(2.2.1) heptan und 0,4 g (4 mMol) Triethylamin zugegeben. Nachdem 4
Stunden bei Raumtemperatur gerührt wurde, wird die Reaktionslösung mit 150
ml Ether verdünnt. Es bildet sich ein Niederschlag, der abfiltriert wird. Der
Niederschlag wird in einer Mischung aus 60 ml Dioxan und 90 ml 1,5 N NaOH-
Lösung dispergiert und eine Stunde bei 100°C erhitzt. Die Lösung wird filtriert,
um ungelöstes Material zu entfernen. Dann wird mit konzentrierter HCl neutralisiert.
Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert, mit destilliertem
Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Nach Umkristallisieren aus DMF
werden 1,23 g 6-Fluor-1-(4-fluor-phenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-7-(5-phenylmethyl-
2,5-diaza-bicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-chinolin-3-carbonsäure erhalten (Schmelzpunkt:
275-280°C unter Zersetzung)
Ausbeute: 1,23 g (63% der Theorie)
Ausbeute: 1,23 g (63% der Theorie)
7,07 g (2,2 mMol) 6-Fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-7-(2-phenyl-methyl-
2,5-diaza-bicyclo(2.2.1)hept-2-yl)chinolin-3-carbonsäure werden in 70 ml absolutem
Ethanol, der 7 g HCl enthält, aufgelöst. 1 g eines Hydrierkatalysators
(gepulverte Aktivkohle mit 10% Palladium) wird zugegeben und die entstehende
Mischung bei 15 psi und 60°C 90 Minuten hydriert. Der Katalysator wird
abfiltriert, das Filtrat am Rotovapor eingedampft und in 30 ml 1 N NaOH-Lösung
wieder aufgenommen. Eine leichte Trübung wird abfiltriert und die wässrige
Lösung durch Zugabe von konzentrierter HCl neutralisiert. Nach Zugabe von 50
ml Dimethylformamid wird die Lösung auf 100°C erhitzt, bis sich das gelartige
Produkt wieder gelöst hat. Nach dem Abkühlen fällt ein kristalliner Niederschlag
von 0,68 g 7-(2,5-Diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-
4-oxo-chinolin-3-carbonsäure als Monohydrat aus, Schmp.: 290 bis 309°C
(Zersetzung).
Ausbeute: 0,68 g (74,4% der Theorie)
Ausbeute: 0,68 g (74,4% der Theorie)
Zu 1,2 g (3 mmol) 7-(2,5-Diazabicyclo (2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(4-fluorphenyl)-
1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure in 10 ml Ameisensäure werden 2,64 g
(30 mmol) des gemischten Anhydrids aus Essigsäure und Ameisensäure gegeben.
Die Mischung wird 6 Stunden gerührt. Dann wird eingedampft und der erhaltene
Rückstand aus Ethanol umkristallisiert. Man erhält 0,4 g von 7-(5-Formyl-2,5-
diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxochinolin-
3-carbonsäure, Schmp. 274-276°C.
Ausbeute: 0,4 g (31% der Theorie)
Ausbeute: 0,4 g (31% der Theorie)
15,0 g (37.36 mmol) des gemischten Anhydrids von 7-Chlor-6-fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-
1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure und Difluorborsäure,
hergestellt durch Erhitzen von 7-Chlor-6-fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-
4-oxo-chinolin-3-carbonsäure in 60%-iger wässriger Fluorborsäure, 15,36 g (56
mmol) des Dihydrobromids von 2-Methyl-2,5-diaza-bicyclo(2.2.1)heptan und 31
ml (0.224 mol) Triethylamin werden zu 200 ml trockenem Dimethylsulfoxid
gegeben und 6 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Danach wird die
Reaktionsmischung in 800 ml kaltes Wasser gegossen. Der sich bildende
Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und dann in einem Gemisch
aus 100 ml Dioxan und 150 ml 3 N Natronlauge eine Stunde zum Rückfluß
erhitzt. Nach dem Abkühlen werden unter Rühren 500 ml konzentrierte Salzsäure
zugegeben. Es wird eine Stunde nachgerührt, vom Unlöslichen abfiltriert und das
klare gelbe Filtrat noch mehrmals mit Methylenchlorid extrahiert. Die wässrige
Phase wird dann unter Eiskühlen durch Zugabe von festen Natriumhydroxyd auf
dem pH-Wert 7,4 gebracht. Anschließend wird mit Chloroform extrahiert. Die
Chloroformphase wird mit Natriumsulfat getrocknet und das Chloroform im
Vakuum abdestilliert. Das so erhaltene dunkelbraune Öl gibt nach Kristallisation
aus 450 ml Ethanol 3,15 g 6-Fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-7-(5-methyl-
2,5-diaza-bicyclo(2.2.1)-hept-2-yl)-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure als Hydrat,
Schmp. 215-220°C (Zersetzung).
Ausbeute: 3,15 g (18,8% der Theorie)
Ausbeute: 3,15 g (18,8% der Theorie)
Analog zu Beispiel 6 werden bei Verwendung von 5,56 g (13,85 mmol) des
gemischten Anhydrids von 7-Chlor-6-fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-4-
oxo-chinolin-3-carbonsäure und Difluorborsäure, 5.82 g (16.62 mmol) 2-Phenylmethyl-
2,5-diazabicyclo(2.2.1)heptan Dihydrobromid und 11.58 ml (83
mmol) Triäthylamin in 50 ml trockenem Dimethylsulfoxid 2.73 g von 6-Fluor-1-
(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-7-(5-phenylmethyl-2,5-diaza-bicyclo (2.2.1)
hept-2-yl)chinolin-3-carbonsäure mit einem Schmp. von 233-238°C (Zersetzung)
nach Umkristallisation aus Toluol erhalten.
Ausbeute: 2,73 g (39% der Theorie)
Ausbeute: 2,73 g (39% der Theorie)
2,57 g (5,08 mmol) von 6-Fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-7-(5-
phenylmethyl-2,5-diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)chinolin-3-carbonsäure wird in 170
ml absolutem Ethanol, welches 18 g Salzsäure enthält, gelöst und mit 2,1 g 10
%iger Palladium-Aktivkohle versetzt. Es wird 2 Stunden lang bei 15 psi und 60°C
hydriert. Nach Entfernen des Katalysators wird unter vermindertem Druck
eingedampft. Der erhaltene Feststoff wird in 80 ml Wasser aufgenommen und ein
pH-Wert von 7 eingestellt. Die erhaltene Suspension wird 20 Minuten auf 60°C
erhitzt. Nach Abkühlen wird der Niederschlag abfiltriert. Nach Umkristallisieren
aus Dimethylformamid erhält man 1,53 g 7-(2,5-Diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-
fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure als Hydrat,
Schmp.: 198-204°C (Zersetzung).
Ausbeute: 1,53 g (69,5% der Theorie)
Ausbeute: 1,53 g (69,5% der Theorie)
0.5 g (1.2 mmol) 7-(2,5-Diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-
1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure werden in 20 ml Dimethylformamid
suspendiert und mit 3 ml gemischtem Anhydrid aus Essigsäure und
Ameisensäure versetzt. Nach 90-minütigem Rühren bei Raumtemperatur wird
das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Der ölige Rückstand
wird nach Verrühren mit Äther fest und kann abfiltriert werden. Umkristallisation
aus einer Mischung von 20 ml Dimethylformamid und 5 ml Ligroin gibt 0,24
g 7-(5-Formyl-2,5-diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(2,4-difluorphenyl)1,4-
dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
Schmp.: 252-258°C (Zersetzung).
Ausbeute: 0,24 g (43,3% der Theorie)
Ausbeute: 0,24 g (43,3% der Theorie)
Zu einer Lösung von 0,6 g (1,5 mMol) 7-(2,5-Diazabicyclo(2.2.1)-hept-2-yl)-6-
fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure in 60 ml Dimethylformamid
werden 0,23 g (1,65 mMol) Kaliumcarbonat und 0,82 g (6 mMol)
Bromaceton zugegeben und die Reaktionsmischung 6 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Danach wird das überschüssige Bromaceton und das Dimethylformamid
unter vermindertem Druck abgezogen, der Rückstand in 1 N NaOH
aufgenommen, klarfiltriert und das Filtrat mit 4 N Salzsäure auf pH 6,5 gestellt.
Der erhaltene Niederschlag wird abfiltriert, in Methanol aufgenommen und über
Kieselgel chromatographiert (Elutionsmittel: Benzol/Methanol 5 : 4). Es werden
0,20 g 7-(5-Acetonyl-2,5-diazabicyclo(2.2.1)-hept-2-yl)-6-fluor-1-(4-fluorphenyl)-
1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure mit Schmp. 200-205°C (Zersetzung)
erhalten.
Ausbeute: 0,20 g (29,4% der Theorie)
Ausbeute: 0,20 g (29,4% der Theorie)
188 mg (0,434 mmol) von 7-(2,5-Diazabicyclo(2,2,1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(2,4-
difluorphenyl)-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäuremonohydrat (Beispiel 11)
werden in 20 ml trockenem Dimethylformamid suspendiert, mit 96 mg (0,95
mmol) wasserfreiem Kaliumhydrogencarbonat und 92 mg (0,48 mmol) 4-Brommethyl-
5-methyl-1,3-dioxolen-2-on versetzt und zehn Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wird auf eine Mischung von 150 ml Ethylacetat und 50
ml Wasser gegossen und die Phasen getrennt. Die organische Phase wird fünf mal
mit je 30 ml Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und bei
vermindertem Druck bei Raumtemperatur eingeengt. Umkristallisation aus
Ethylacetat gibt 63 mg 1-(2,4-Difluorphenyl)-6-fluor-1,4-dihydro-7-(5((5-methyl-
2-oxo-1,3-dioxolen-4-yl)methyl)-2,5-diazabicyclo(2,2,1)hept-2-yl)-4-oxochinolin-3-
carbonsäure.
Schmp.: 133-138°C (Zersetzung)
Ausbeute: 63 mg (27,5% der Theorie)
Schmp.: 133-138°C (Zersetzung)
Ausbeute: 63 mg (27,5% der Theorie)
Die antibakteriellen Eigenschaften der Verbindung des Beispiels 5 (Verbindung 5)
wurden im MHK-Test (Minimaler Hemmkonzentrationstest) nach der Agar Verdünnungsmethode
gegenüber verschiedenen gram-positiven und anaeroben Bakterienstämmen
bestimmt und mit Ciprofloxacin und Pefloxacin bzw. Enoxacin
verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Die antibakteriallen Eigenschaften der Verbindung des Beispiels 5 (Verb. 5)
wurden in vivo im Mäusetest gegen akute lethale Infektionen im Vergleich mit
Ciprofloxacin und Pefloxacin getestet. Hiezu wurde weiblichen Mäusen (Gewicht
20 ± 2 g) vom Stamm Charles River CD 1 eine intraperitoneale Injektion einer
Menge einer Suspension einer bakteriellen Zellkultur, die ausreichend war, um
nichtbehandelte Tiere innerhalb von 24-48 Stunden zu töten, verabreicht. Nach
einer halben Stunde erhielten die Versuchstiere eine orale oder subcutane Dosis
der Testverbindungen in 0,5 ml 0,2%-iger Agarlösung. Bei Streptokokkeninfektion
erhielten die Tiere eine zweite Dosis nach 3 Stunden. Bei jedem Test wurden
pro Dosis 5 Tiere getestet und jeder Test wurde dreimal durchgeführt. Die ED 50
wurde aus den Werten der 7-Tage-Überlebensrate berechnet. Zur Abschätzung
der Resorbierbarkeit der Testsubstanzen wurde das Verhältnis der ED 50-Werte
bei oraler und subcutaner Applikation gebildet.
Die antibakteriellen Eigenschaften der Verbindungen der Beispiele 9 und 11
wurden im MHK-Test (Agarverdünnungstest, Medium nach Müller-Hinton) gegenüber
verschiedenen gram-positiven und gram-negativen Bakterienstämmen bestimmt
und mit Pefloxacin verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle III
zusammengefaßt.
Claims (11)
1. Neue 4-Pyridonderivate der allgemeinen Formel I des Formelblattes,
in der
R1 Methylamino, 4-Fluorphenyl, 2,4-Difluorphenyl
R2 Wasserstoff oder ein Schwefelatom, das über eine Ethylenbrücke mit dem Ringstickstoff verbunden ist
X Wasserstoff oder eine physiologisch unbedenkliche Estergruppe und
Y eine Base der allgemeinen Formel IIa oder IIb des Formelblattes,
worin
R3 für Wasserstoff, niederes Alkyl, Benzyl, Formyl, Acetonyl oder einen Rest der allgemeinen Formel III des Formelblattes steht,
bedeuten, sowie Additionssalze von Verbindungen der allgemeinen Formel I mit pharmazeutisch unbedenklichen anorganischen oder organischen Säuren oder Basen und/oder deren Hydrate.
R1 Methylamino, 4-Fluorphenyl, 2,4-Difluorphenyl
R2 Wasserstoff oder ein Schwefelatom, das über eine Ethylenbrücke mit dem Ringstickstoff verbunden ist
X Wasserstoff oder eine physiologisch unbedenkliche Estergruppe und
Y eine Base der allgemeinen Formel IIa oder IIb des Formelblattes,
worin
R3 für Wasserstoff, niederes Alkyl, Benzyl, Formyl, Acetonyl oder einen Rest der allgemeinen Formel III des Formelblattes steht,
bedeuten, sowie Additionssalze von Verbindungen der allgemeinen Formel I mit pharmazeutisch unbedenklichen anorganischen oder organischen Säuren oder Basen und/oder deren Hydrate.
2. Verbindungen der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin R1 für 4-
Fluorphenyl oder 2,4-Difluorphenyl steht.
3. Verbindungen der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin Y eine Base
der allgemeinen Formel IIa ist, in der R3 für Wasserstoff, Methyl oder
Formyl steht.
4. 6-Fluor-1-(2,4-difluorphenyl)-1,4-dihydro-7-(5-methyl-2,5-diaza-bicy-clo
(2.2.1)hept-2-yl)-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
5. 7-(2,5-Diazabicyclo(2.2.1)hept-2-yl)-6-fluor-1-(2,4difluorphenyl)-1,4--dihydro-
4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
6. 6-Fluor-1-(4-fluorphenyl)-1,4-dihydro-7-(5-methyl-2,5-diazabicyclo(2-.2.1.) hept-
2-yl)-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure.
7. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der im Anspruch 1 definierten
allgemeinen Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Verbindungen der allgemeinen Formel IV des Formelblattes
in der R1 und R2 die in der allgemeinen Formel I angegebene Bedeutung haben, L eine nucleophile Abgangsgruppe wie Chlor oder Fluor, und R4 Wasserstoff, niederes Alkyl oder einen Borkomplex -B(R5R6) darstellt, worin R5 und R6 gleich sind und Fluor oder einen Rest -O(CO)niederalkyl bedeuten, mit Verbindungen der Formel Va oder Vb des Formelblattes,
in der R3 die in Formel I angegebene Bedeutung hat oder zusätzlich eine Aminoschutzgruppe bedeutet,
umsetzt, worauf man - b) so erhaltene Verbindungen, in denen R4 niederes Alkyl oder die Gruppe B(R5R6) darstellt, durch Abspaltung von -B(R5R6) oder von Alkyl in Verbindungen der Formel I, in denen X Wasserstoff bedeutet, überführt,
- c) in erhaltenen Verbindungen, die in Position R3 eine Aminoschutzgruppe tragen, diese abspaltet,
- d) gegebenenfalls erhaltene Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R3 Wasserstoff bedeutet, methyliert, benzyliert, formyliert oder mit Bromaceton oder einer Verbindung R7Hal, in der R7Hal, in der R7 den Rest der Formel III bedeutet, umsetzt und
- e) gewünschtenfalls in Stufen a) bis d) erhaltene Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre pharmazeutisch verträglichen Additionssalze mit Säuren oder Basen und/oder in ihre physiologisch unbedenklichen Ester überführt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man im Verfahrensschritt
a) die Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel IV,
in der R4 für -B(R5R6) steht, mit Verbindungen der Formel Va oder Vb bei
Temperaturen von Raumtemperatur bis 50°C bei einer Dauer von 1-30
Stunden durchführt.
9. Pharmazeutische Präparate, enthaltend Verbindungen der allgemeinen Formel
I in Kombination mit üblichen galenischen Hilfs- und/oder Trägerstoffen.
10. Pharmazeutische Präparate, enthaltend Verbindungen der allgemeinen Formel
I in Kombination mit anderen pharmazeutischen Wirkstoffen sowie
üblichen galenischen Hilfs- und/oder Trägerstoffen.
11. Verbindungen nach Anspruch 1 zur Verwendung als Wirkstoffe für Arzneimittel
zur Behandlung und Prophylaxe von bakteriellen Infektionen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721745 DE3721745A1 (de) | 1986-07-04 | 1987-07-01 | Bicyclisch substituierte chinoloncarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparate |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3622509 | 1986-07-04 | ||
DE19873721745 DE3721745A1 (de) | 1986-07-04 | 1987-07-01 | Bicyclisch substituierte chinoloncarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721745A1 true DE3721745A1 (de) | 1988-01-14 |
Family
ID=25845260
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721745 Withdrawn DE3721745A1 (de) | 1986-07-04 | 1987-07-01 | Bicyclisch substituierte chinoloncarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3721745A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0357047A1 (de) * | 1988-08-31 | 1990-03-07 | Daiichi Pharmaceutical Co., Ltd. | Spiro-Verbindungen |
US5091383A (en) * | 1985-09-18 | 1992-02-25 | Pfizer Inc. | Substituted bridged diazabicycloalkyl quinolone carboxylic acids |
US5286723A (en) * | 1988-08-31 | 1994-02-15 | Daiichi Seiyaku Co., Ltd. | Spiro compound |
US7012074B2 (en) | 2000-10-20 | 2006-03-14 | Astrazeneca Ab | 3,8-Diazabicyclo[3.2.1]octanes and their use in the treatment of cardiac arrhythmias |
WO2011031745A1 (en) | 2009-09-09 | 2011-03-17 | Achaogen, Inc. | Antibacterial fluoroquinolone analogs |
-
1987
- 1987-07-01 DE DE19873721745 patent/DE3721745A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5091383A (en) * | 1985-09-18 | 1992-02-25 | Pfizer Inc. | Substituted bridged diazabicycloalkyl quinolone carboxylic acids |
EP0357047A1 (de) * | 1988-08-31 | 1990-03-07 | Daiichi Pharmaceutical Co., Ltd. | Spiro-Verbindungen |
US5286723A (en) * | 1988-08-31 | 1994-02-15 | Daiichi Seiyaku Co., Ltd. | Spiro compound |
CN1036193C (zh) * | 1988-08-31 | 1997-10-22 | 第一制药株式会社 | 7-未取代的或取代的氨基-5-氮杂螺(2,4)庚烷的制法 |
US7012074B2 (en) | 2000-10-20 | 2006-03-14 | Astrazeneca Ab | 3,8-Diazabicyclo[3.2.1]octanes and their use in the treatment of cardiac arrhythmias |
WO2011031745A1 (en) | 2009-09-09 | 2011-03-17 | Achaogen, Inc. | Antibacterial fluoroquinolone analogs |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3433924C2 (de) | ||
DE3514076C2 (de) | ||
EP0259804B1 (de) | Pyrido [3,2,1-ij]-1,3,4-benzoxadiazinderivate, Verfahren zu deren Herstellung, entsprechende pharmazeutische Präparate und im Verfahren verwendbare Zwischenprodukte | |
DD259190A5 (de) | Verfahren zur herstellung von substituierten bruecken-diazabic ycloalkyl-chinolon-carbonsaeuren | |
DD263290A5 (de) | Verfahren zur herstellung von neuen chinolinderivaten | |
DE4121214A1 (de) | 7-azaisoindolinyl-chinolon- und -naphthyridoncarbonsaeure-derivate | |
EP0251308B1 (de) | 4-Chinolon-3-carbonsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Präparate | |
DE4120646A1 (de) | 7-isoindolinyl-chinolon- und naphthyridoncarbonsaeure-derivate | |
EP0607825A1 (de) | 6-H-4-Oxo-3-chinolinecarbonsäure und ihre Analoge als antibakterielle Mittel | |
DD244553A5 (de) | Verfahren zur herstellung von 5,6-difluor-naphthyridinen und 5,6,8-trifluorchinolinen | |
EP0216345B1 (de) | Chinolinderivate | |
DD224851A5 (de) | Verfahren zur herstellung von imidazolen | |
EP0205029A2 (de) | Antibakteriell wirksame Chinoloncarbonsäureester | |
DE3601567A1 (de) | 7-(azabicycloalkyl)-chinoloncarbonsaeure- und -naphthyridon-carbonsaeure-derivate | |
EP0481274B1 (de) | 7-(2,7-Diazabicyclo[3,3.0]octyl)-3-chinolon- und -naphthyridoncarbonsäure-Derivate | |
DE2914258C2 (de) | ||
DE3542002A1 (de) | 1-cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-7- (1-piperazinyl)-3-chinolincarbonsaeuren, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese enthaltende antibakterielle mittel | |
DE3721745A1 (de) | Bicyclisch substituierte chinoloncarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparate | |
EP0705828B1 (de) | Chinolon- und Naphthyridoncarbonsäure-Derivate als antibakterielle Mittel | |
EP0589318B1 (de) | Antibakterielle 7-(Aminomethyl-oxa-7-aza-bicyclo 3.3.0 oct-7-yl)chinolon- und -naphthyridoncarbonsäure-Derivate | |
EP0726270B1 (de) | 1,6-Naphthyridoncarbonsäurederivate | |
DE2914218C2 (de) | N-Acylderivate des Ampicillins und Amoxicillins, Verfahren zu deren Herstellung und pharmazeutische Zubereitungen, welche die Verbindungen enthalten | |
EP0704443B1 (de) | Chinolon- und Naphthyridoncarbonsäurederivate | |
DE19506535A1 (de) | 1,6-Naphthyridoncarbonsäurederivate | |
EP0804442A1 (de) | NEUE THIAZOLO 3,2-a]CHINOLIN- UND -NAPHTHYRIDINDERIVATE |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CHEMIE LINZ (DEUTSCHLAND) GMBH, 6200 WIESBADEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |