DE3720249C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von
Werkstücken mittels Laserstrahlung, bei dem geladene
Teilchen, aus denen sich eine in einer Bearbeitungszone
entstehende, laserinduzierte Plasmawolke zusammensetzt, mit
Hilfe eines außerhalb der Plasmawolke erzeugten elektromagnetischen
Feldes in ihrer Bewegung abgelenkt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken
mittels Laserstrahlung, dient zum Schweißen oder Schneiden der
Werkstücke. Es sei erwähnt, daß es keine grundlegenden
Unterschiede zwischen Schweiß- und Schneidköpfen von zur
Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Vorrichtungen gibt;
unterschiedliche Laserparameter führen zu den zwei erwähnten
Betriebsarten.
Im folgenden wird überwiegend auf das Schweißen Bezug
genommen; die Überlegungen gelten auch in z. T. geänderter Form
für das Schneiden eines Werkstücks einschließlich des
Einstechens, des Bohrens von Löchern und so fort. Es steht
allerdings nicht fest, ob es nicht günstiger ist, beim
Schneiden mit dem Laserstrahl, die Plasmawolke wegzublasen und
sie nicht an der Bearbeitungsstelle zu halten.
Beim Schweißen von Metallen mit einem Laserstrahl (im
Dauerstrich mit CO2-Gas), gegebenenfalls auch unter Schutzgas
(üblicherweise Ar oder He) wird über dem Schweißherd eine
Plasmawolke erzeugt. Dies ist erforderlich, um die Laserstrahlenenergie
in das Metall einkoppeln zu können. Ohne die
Plasmawolke wird nämlich der Laserstrahl zu etwa 95% von der
Metalloberfläche reflektiert. Mit der Plasmawolke steigt der
Absorptionskoeffizient auf über 95%, so daß das Schweißen
möglich wird. Um eine Plasmawolke oder Plasmaschicht erzeugen
zu können, muß die Laserstrahlintensität die Schwelle von etwa
105 bis 106 W/cm2 überschreiten.
Bei den wünschenswerten höheren Bearbeitungsgeschwindigkeiten
und auch bei höheren Laserleistungen weist nun die Plasmawolke
die Tendenz auf, sich von der Metalloberfläche (Werkstückoberfläche)
zu entfernen. Dies führt dazu, daß der Schweißvorgang
unterbrochen und die jetzt schwebende Plasmawolke überhitzt
wird.
Das geschilderte Problem wird durch einen falsch ausgelegten
und quer zur Schweißrichtung auf die Schweißstelle geblasenen
Gasstrom (cross-jet) verstärkt. Der "cross-jet" muß nicht quer
zur Schweißrichtung gerichtet sein. Durch diesen Gasstrom wird
die Plasmawolke weggeblasen.
Eine schwebende Plasmaschicht schirmt die Metallober
fläche vom Laserstrahl ab.
Eine zusätzliche Schwierigkeit kann beim Schweißen unter
Schutzgas auftreten: Das Metallplasma zündet eine schwebende
Schutzgasschicht zu einer Plasmaschicht, die ebenfalls den
Schweißvorgang unterbricht.
Zum Stand der Technik sei noch verwiesen auf die DE-OS 29 22 563,
die diese Problematik schildert.
Der DE-OS 34 24 825 kann der Gedanke entnommen werden, zum
periodischen Unterbrechen (Choppen) des Laserstrahls diesen
in seiner Intensität entsprechend zu steuern. Das Choppen
eines Laserstrahls bringt bei bestimmten Anwendungen eine
Reihe von Vorteilen mit sich. Die dort beschriebene Lösung ist
aber unbefriedigend, insbesondere wegen der verhältnismäßig
niedrigen, maximalen Choppfrequenz.
Die DE-OS 26 30 795 beschreibt den Gedanken, beim Gravieren
einer Platte mit Hilfe eines Laserstrahls die Plasmawolke zu
Steuerungszwecken zu erfassen, weil die Plasmawolke ein Maß
für die Menge des beim Gravieren abgetragenen Materials ist.
Ein Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen beschreibt
die US-PS 34 52 178. Dort werden die erzeugten Ionen von der
Strahlungsführungsoptik ferngehalten, damit diese die Optik
nicht beschädigen.
Die JP-DS "Patents abstr. of J." 1980, Vol. 4/No 167, Sec. M-
42; Kokai. No. 55-117 586 beschreibt ein Verfahren zum Bearbeiten
von Werkstücken mittels Laserstrahlung, wobei durch Gasströmung
oder durch Energiekontrolle des Lasergenerators die
Wirkung der Plasmawolke auf die Energieübertragung beeinflußt
wird.
Ausgehend von einem Verfahren mit den eingangs genannten
Merkmalen liegt demgegenüber der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Plasmawolke zu formen und in ihrer Lage zu
beeinflussen, d. h. deren Wirkung auf die Energieübertragung
zu kontrollieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromagnetisches Feld die geladenen
Teilchen gegen die Bearbeitungszone lenkt.
Durch diese Verfahrensführung wird die Plasmawolke an der
Expansion gehindert, nach Möglichkeit komprimiert und dabei
auf die Bearbeitungszone gedrückt. Dadurch ergibt sich in
vorteilhafter Weise eine bessere Energieübertragung auf das
bearbeitete Werkstück.
Man kann beispielsweise die Lage der Plasmawolke mit Hilfe
des elektromagnetischen Feldes so verändern, daß, angepaßt
an einen Schneid- oder Schweißprozeß, der Abschirmeffekt der
Plasmawolke vermieden und die Laserenergieeinkoppelung in das
Werkstück optimiert wird. Dadurch wird also die entstehende
Plasmaschicht oder Plasmawolke gewissermaßen auf die
Metalloberfläche gedrückt, so daß diese dort permanent bleibt, auch
bei höheren Bearbeitungsgeschwindigkeiten. Unter Verwendung
eines elektrischen Feldes mit den Feldlinien parallel
zur Laserstrahlachse kann die Plasmawolke ebenfalls
auf die Metalloberfläche gedrückt werden. Die Verwendung
der elektromagnetischen Felder kann auch gleichzeitig
mit der Anlage des elektrischen Feldes erfolgen und
alle diese Verfahrensweisen werden unter dem Begriff
des elektromagnetischen Feldes subsummiert.
Durch diese Verfahrensführung wird also die Energie
des Laserstrahls sehr gleichmäßig in den gerade bear
beiteten (geschweißten oder geschnittenen) Werkstoff
eingeleitet, wodurch die Qualität der Schweiß- oder
Schneidstelle fühlbar erhöht wird, auch bei höheren
Bearbeitungsgeschwindigkeiten.
Es ist auch von praktischem Interesse, den abschirmenden
Effekt der Plasmaschicht zur Unterbrechung des Laser
strahls auszunutzen. Dies erfolgt nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung dadurch, daß die Stärke
und/oder Richtung des elektromagnetischen Feldes derart
periodisch geändert wird, daß die Laserstrahleinkoppelung
in das Werkstück durch eine entsprechende Verschiebung
der Plasmawolke mit der Modulationsfrequenz unterbrochen
oder vermindert wird.
Man kann das Verfahren auch zur Qualitätskontrolle
der Schweißnaht bzw. Schneidstelle ausnutzen, zu welchem
Zweck dann die Lage und/oder Dichte der Plasmawolke
überwacht wird.
Wenn zwischen zwei leitfähigen Fühlern, die in der Nähe
der Schweißstelle angebracht sind, eine Potential
differenz angelegt und der zwischen diesen Fühlern über
die Plasmawolke fließender Strom gemessen wird, so
erhält man eine Kontrolleinrichtung für die Plasma
bildung und für alle Effekte, die davon abhängen.
Es sei außerdem bemerkt, daß die Überwachung der Plasma
wolke nur dann eine Schweißnaht-Qualitätskontrolle
darstellt, wenn beim Schweißen der Laserstrahl exakt
auf die Schweißfuge positioniert ist.
Es könnte sein, daß die Lage der Plasmawolke über der
Schweißnaht von der Position des Laserstrahls in der
Schweißfuge abhängt. In einem solchen Fall könnte man
uneingeschränkt von einer Qualitätskontrolle der
Schweißnaht sprechen. Eine solche Tatsache würde außerdem
die Möglichkeit der Positionierung des Laserstrahls
auf die Fuge anbieten, ähnlich wie in der DE-OS
35 43 681 beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch und perspektivisch eine An
ordnung zur Erläuterung der grundsätzlichen
Zusammenhänge;
Fig. 2 ebenfalls schematisch und perspektivisch
eine andere Anordnung;
Fig. 3 das in Fig. 1 verwendete Koordinatensystem
mit weiteren Erläuterungen.
Fig. 1 zeigt ein einfaches Beispiel einer Schweiß
stelle auf einem geradlinigen Draht, mit dem hier
einfachheitshalber auch das Magnetfeld erzeugt wird.
Die Trajektorie der geladenen Materie, die aus dem
Schweißherd mit herausgeschleudert wird, wird durch
so gekrümmt, daß die ionisierte Materie (= Plasma
wolke) in der Nähe des Schweißherdes bleibt.
Dabei bedeutet:
I = Stromstärke durch den dick gezeichneten Leiter
q = Ladung eines Teilchens, das sich mit bewegt
= Teilchengeschwindigkeit
= magnetische Feldlinien bzw. Flußdichte
q = Ladung eines Teilchens, das sich mit bewegt
= Teilchengeschwindigkeit
= magnetische Feldlinien bzw. Flußdichte
Für die Lorenzkraft gilt: = q× .
Für +q hat die umgekehrte Richtung.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 werden die Teilchen,
die senkrecht auf die Spulenfläche herausgeschleudert
werden, nicht beeinflußt. Alle anderen Teilchen, die
unter einem anderen Winkel herausgeschleudert werden,
werden von in eine kreisförmige Bahn um die optische
Achse des Systems (= Laserstrahl) gelenkt (s. auch Fig. 3).
Die beiden Anordnungen nach Fig. 1 und 2 zeigen ledig
lich die Auswirkungen von zwei willkürlich gewählten
Feldern.
Claims (4)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mittels Laserstrahlung
bei dem geladene Teilchen, aus denen sich eine
in einer Bearbeitungszone entstehende, laserinduzierte
Plasmawolke zusammensetzt, mit Hilfe eines außerhalb der
Plasmawolke erzeugten elektromagnetischen Feldes in ihrer
Bewegung abgelenkt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromagnetische Feld die geladenen Teilchen
gegen die Bearbeitungszone lenkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Stärke und/oder Richtung des elektromagnetischen
Feldes periodisch ändert.
3. Verfahren nach einem Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage und/oder die Dichte der Plasmawolke
überwacht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strom, der sich beim Anlegen einer Potentialdifferenz
an zwei oder mehrere leitfähige, in der Nähe der
Plasmawolke angebrachte Fühler in der Plasmawolke einstellt,
gemessen wird.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19873720249 DE3720249A1 (de) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Verfahren zum schweissen oder schneiden von werkstuecken mit hilfe eines laserstrahls |
Applications Claiming Priority (1)
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| DE19873720249 DE3720249A1 (de) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Verfahren zum schweissen oder schneiden von werkstuecken mit hilfe eines laserstrahls |
Publications (2)
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| DE3720249A1 DE3720249A1 (de) | 1988-12-29 |
| DE3720249C2 true DE3720249C2 (de) | 1991-01-17 |
Family
ID=6329880
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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| DE19873720249 Granted DE3720249A1 (de) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Verfahren zum schweissen oder schneiden von werkstuecken mit hilfe eines laserstrahls |
Country Status (1)
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1987
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Also Published As
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