DE3719480A1 - Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton mit hoher trockenfestigkeit - Google Patents
Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton mit hoher trockenfestigkeitInfo
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Description
Bei der Herstellung von Papier verwendet man beispielsweise wäßrige
Lösungen von hochmolekularen Polyethyleniminen als Zusatz zum Papierstoff,
um das Kreislaufwasser der Papiermaschinen von störenden anionischen
Substanzen zu reinigen und gleichzeitig die Entwässerung des Papierstoffs
auf dem Sieb zu beschleunigen und die Retention von Faser- und Füllstoffen
zu erhöhen. Außer den genannten Effekten führt ein Zusatz von 0,1 bis
2 Gew.-% Polyethylenimin, bezogen auf trockenen Faserstoff, zu einer
Erhöhung der Naßfestigkeit des Papiers.
Aus der DE-OS 28 21 830 ist ein Verfahren zur Oberflächenleimung von
Papier bekannt, bei der man eine Leimungsmittelpräparation einsetzt, die
aus einer Mischung eines anionischen synthetischen Leimungsmittels und
einer modifizierten Stärke besteht, die durch Erhitzen von Stärke mit
wasserlöslichen kationischen Polymerisaten oder Kondensaten in Gegenwart
von Wasser auf Temperaturen oberhalb der Verkleistungstemperatur der
Stärke erhältlich ist.
Aus der US-PS 34 67 608 ist ein Verfahren zur Herstellung einer
kationischen Stärke bekannt, bei dem man eine Aufschlämmung von Stärke in
Wasser zusammen mit einem Polyalkylenimin oder Polyalkylenpolyamin mit
einem Molekulargewicht von mindestens 50 000 etwa 0,5 bis 5 Stunden auf
eine Temperatur von etwa 70 bis 110°C erhitzt. Die Mischung enthält 0,5
bis 40 Gew.-% Polyalkylenimin oder Polyalkylenpolyamin und 99,5 bis
60 Gew.-% Stärke. Gemäß Beispiel 1 wird ein Polyethylenimin mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 200 000 in verdünnter
wäßriger Lösung mit Kartoffelstärke 2 Stunden auf eine Temperatur von 90°C
erhitzt. Die modifizierte Kartoffelstärke kann in einer Mischung aus
Methanol und Diethylether ausgefällt werden. Die in der US-PS 34 67 608
beschriebenen Reaktionsprodukte aus Stärke und Polyethylenimin bzw.
Polyalkylenpolyaminen werden als Flockungsmittel verwendet.
Um die Trockenfestigkeit von Papier zu erhöhen, ist es außerdem bekannt,
native Stärken, die durch Erhitzen in Wasser in eine wasserlösliche Form
überführt werden, als Massezusatz bei der Herstellung von Papier zu
verwenden. Die Retention der in Wasser gelösten Stärke an die Papierfasern
im Papierstoff ist sehr gering.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gegenüber den bekannten
Verfahren eine Verbesserung der Trockenfestigkeit von Papier bei Einsatz
von Stärke zu erzielen. Insbesondere soll die Substantivität der Stärke
beim Aufziehen auf die Fasern im Papierstoff erhöht werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur
Herstellung von Papier, Pappe und Karton mit hoher Trockenfestigkeit durch
Zugabe eines Trockenverfestigungsmittels zum Papierstoff und Entwässern
des Papierstoffs unter Blattbildung, wenn man als
Trockenverfestigungsmittel eine Mischung einsetzt, die durch Erhitzen von
nativer Kartoffelstärke mit Polyethylenimin in wäßrigem Medium auf
Temperaturen oberhalb der Verkleistungstemperatur der Stärke erhältlich
ist.
Die erfindungsgemäß als Trockenverfestigungsmittel zu verwendenden
Mischungen weisen eine gute Retention gegenüber Papierfasern auf. Ihre
Wirksamkeit als Trockenverfestigungsmittel wird von Störsubstanzen in
Wasserkreisläufen von Papiermaschinen nur geringfügig beeinträchtigt. Die
Wirksamkeit der erfindungsgemäß einzusetzenden Mischungen ist besonders im
pH-Bereich von 3 bis 10 gegeben.
Die als Trockenverfestigungsmittel einzusetzenden Mischungen sind bekannt,
vgl. US-PS 34 67 608 und DE-OS 28 21 830. Während gemäß dem bekannten
Stand der Technik sämtliche Stärken mit Polyethylenimin umgesetzt werden
können, wobei die Reaktionsprodukte entweder als Flockungsmittel oder zur
Verbesserung der Oberflächenleimung von Papier eingesetzt werden, kommt
für die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden
Trockenverfestigungsmittel für Papier lediglich native Kartoffelstärke in
Betracht. Wie bei den bekannten Verfahren üblich, wird die native
Kartoffelstärke in wäßriger Anschlämmung mit Polyethylenimin auf
Temperaturen von 70 bis 110°C erwärmt, um die native Kartoffelstärke in
eine wasserlösliche Form zu überführen. Das Erhitzen der wäßrigen
Stärkeaufschlämmung kann bereits in Gegenwart von Polyethylenimin
vorgenommen werden. Man kann jedoch auch so verfahren, daß man eine
wäßrige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke zunächst auf eine
Temperatur in dem Bereich von 70 bis 110°C erwärmt und dabei in Lösung
bringt und danach innerhalb dieses Temperaturbereiches mit einer wäßrigen
Lösung von Polyethylenimin versetzt. Man kann jedoch auch eine durch
Erhitzen im wäßrigem Medium löslich gemachte Kartoffelstärke in dem
Temperaturbereich von 15 bis 70°C mit Polyethylenimin umsetzen. Das
Löslichmachen der Stärke beansprucht in Abhängigkeit von der Temperatur
etwa 3 Minuten bis 5 Stunden, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten. Wesentlich
ist, daß man die noch nicht aufgeschlossene native Kartoffelstärke in
Gegenwart von Wasser mit Polyethylenimin auf Temperaturen oberhalb der
Verkleisterungstemperatur der nativen Kartoffelstärke erhitzt. Die
Verkleisterungstemperatur ist diejenige Temperatur, bei der die
Doppelbrechung der Stärkekörner verlorengeht, vgl. Ullmanns Encyklopädie
der Techn. Chemie, Urban und Schwarzenberg, München-Berlin, 1965,
16. Band, Seite 322. Für die Modifizierung einer bereits aufgeschlossenen
nativen Kartoffelstärke ist es dagegen ausreichend, wenn man sie mit dem
hochmolekularen Polyethylenimin auf Temperaturen im Bereich von 15 bis
70°C zur Reaktion bringt. Bei tieferen Temperaturen sind längere
Kontaktzeiten erforderlich. Die Umsetzung kann jedoch auch die bei
Temperaturen bis zu 100°C vorgenommen werden, wobei dann kürzere
Kontaktzeiten gehalten werden. Sie verläuft jedoch in allen Fällen in
Abwesenheit von Oxidationsmitteln und/oder Polymerisationsinitiatoren
sowie Alkali, das sonst üblicherweise zum Aufschluß von Stärke verwendet
wird.
Polyethylenimine, die zur Modifizierung der nativen Kartoffelstärke
einsetzbar sind, sind bekannt. Vorzugsweise verwendet man hochmolekulare
Polyethylenimine, die in 50gew.-%iger wäßriger Lösung eine Viskosität von
10 000 bis 33 000, vorzugsweise 20 000 bis 31 000 mPas (gemessen bei 20°C
im Brookfield-Viskosimeter bei 20 UpM) haben.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß als Trockenverfestigungsmittel zu
verwendenden Mischungen verwendet man vorzugsweise auf 100 Gew.-Teile
einer nativen Kartoffelstärke 1 bis 20, insbesondere 8 bis 12 Gew.-Teile
eines hochmolekularen Polyethylenimins.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß als Trockenverfestigungsmittel zu
verwendenden Mischungen geht man von wäßrigen Anschlämmungen nativer
Kartoffelstärke aus, die pro 100 Gew.-Teile Wasser 0,1 bis 10 Gew.-Teile
nativer Kartoffelstärke enthalten. Mit anderen Stärkesorten werden die
Vorteile der Erfindung nicht erreicht. Die erfindungsgemäß als
Trockenverfestigungsmittel zu verwendende Mischung wird dem Papierstoff in
einer Menge von 0,5 bis 3,5, vorzugsweise 1,2 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf
trockenen Papierstoff, zugesetzt. Der pH-Wert der Mischung beträgt 9 bis
11, vorzugsweise 9,5 bis 10,5. Die Lösung des Trockenverfestigungsmittels
in Wasser hat bei einer Feststoffkonzentration von 2,2 Gew.-% eine
Viskosität von 20 bis 500, vorzugsweise 50 bis 200 mPas, gemessen in einem
Brookfield-Viskosimeter bei 20 UpM und einer Temperatur von 20°C.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Trockenverfestigungsmittel können bei
der Herstellung von allen bekannten Papier-, Karton- und Pappenqualitäten
verwendet werden, z. B. Schreib-, Druck- und Verpackungspapieren. Die
Papiere können aus einer Vielzahl verschiedenartiger Fasermaterialien
hergestellt werden, beispielsweise aus Sulfit- oder Sulfat-Zellstoff in
gebleichtem oder ungebleichtem Zustand, Holzschliff, Altpapier,
thermomechanischem Stoff (TMP) und chemothermomechanischem Stoff (CTMP)
oder Altpapier. Der pH-Wert der Stoffsuspension liegt zwischen 4,0 und 10,
vorzugsweise zwischen 4,3 und 8. Die Trockenverfestigungsmittel können
sowohl bei der Herstellung von Rohpapier, für Papiere mit geringem
Flächengewicht (LWC-Papieren) sowie für Karton verwendet werden. Das
Flächengewicht der Papiere beträgt zwischen 30 und 200, vorzugsweise 35
und 150 g/m², während es bei Karton bis zu 600 g/m² betragen kann. Die
erfindungsgemäß hergestellten Papierprodukte haben gegenüber den
unbehandelten eine merklich verbesserte Festigkeit, die z. B. anhand der
Reißlänge, des Berstdrucks, des CMT-Werts und des Weiterreißwiderstands
quantitativ erfaßt werden kann.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
Die Blätter wurden in einem Rapid-Köthen-Laborblattbildner hergestellt. Die
Trockenreißlänge wurde gemäß DIN 53 112, Blatt 1, der Trockenberstdruck
nach Mullen, DIN 53 141, der CMT-Wert nach DIN 53 143 und der
Weiterreißwiderstand nach Brecht-Imset gemäß DIN 53 115 bestimmt.
Die Prüfung erfolgte jeweils nach Klimatisierung der Blätter von
24 Stunden bei einer Temperatur von 23°C und einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 50%.
Der K-Wert der Polymerisate wurde nach H. Fikentscher, Cellulose Chemie,
13, 58 bis 64 und 71 bis 74 (1932) bei einer Temperatur von 20°C in
5%igen wäßrigen Kochsalzlösungen bei einer Temperatur von 20°C und einer
Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-% bestimmt; dabei bedeutet K=k · 10³.
Folgende Einsatzstoffe wurden verwendet:
Polymer 1:
Hochmolekulares Polyethylenimin mit einer Viskosität der 50%igen wäßrigen Lösung von 28 000 mPas
Hochmolekulares Polyethylenimin mit einer Viskosität der 50%igen wäßrigen Lösung von 28 000 mPas
Polymer 2:
Copolymerisat aus 70% Acrylamid und 30% Dimethylaminoethylacrylat-methochlorid mit einem K-Wert von 205
Copolymerisat aus 70% Acrylamid und 30% Dimethylaminoethylacrylat-methochlorid mit einem K-Wert von 205
Verfestiger 1:
Eine 3%ige Aufschlämmung von nativer Kartoffelstärke (Verkleisterungstemperatur 90°C) in Wasser wird mit einer 50%igen wäßrigen Lösung von Polymer 1 versetzt, so daß die resultierende Mischung 10% Polymer, bezogen auf eingesetzte native Kartoffelstärke, enthält. Die Mischung wird dann 15 Minuten unter Rühren auf eine Temperatur in dem Bereich von 90 bis 95°C erwärmt und nach dem Abkühlen auf eine Temperatur in dem Bereich von 10 bis 40°C gemäß Erfindung als Trockenverfestigungsmittel für Papier verwendet, indem man sie einer Stoffsuspension vor der Blattbildung zugibt.
Eine 3%ige Aufschlämmung von nativer Kartoffelstärke (Verkleisterungstemperatur 90°C) in Wasser wird mit einer 50%igen wäßrigen Lösung von Polymer 1 versetzt, so daß die resultierende Mischung 10% Polymer, bezogen auf eingesetzte native Kartoffelstärke, enthält. Die Mischung wird dann 15 Minuten unter Rühren auf eine Temperatur in dem Bereich von 90 bis 95°C erwärmt und nach dem Abkühlen auf eine Temperatur in dem Bereich von 10 bis 40°C gemäß Erfindung als Trockenverfestigungsmittel für Papier verwendet, indem man sie einer Stoffsuspension vor der Blattbildung zugibt.
Verfestiger 2:
Eine 3%ige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke in Wasser wird 15 Minuten unter Rühren auf eine Temperatur von 90 bis 95°C erhitzt. Die Verkleisterungstemperatur der nativen Kartoffelstärke beträgt 90°C. Die so erhaltene klare Lösung wird auf eine Temperatur von 70°C abgekühlt und mit einer solchen Menge an Polymer 1 versetzt, daß die resultierende Mischung, bezogen auf die eingesetzte native Kartoffelstärke, 10% Polymer enthält. Die Mischung wird 15 Minuten bei einer Temperatur von 70°C gehalten und danach abgekühlt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb 40°C wird sie gemäß Erfindung als Trockenverfestigungsmittel bei der Herstellung von Papier verwendet. Sie wird der Stoffsuspension vor der Blattbildung zugesetzt.
Eine 3%ige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke in Wasser wird 15 Minuten unter Rühren auf eine Temperatur von 90 bis 95°C erhitzt. Die Verkleisterungstemperatur der nativen Kartoffelstärke beträgt 90°C. Die so erhaltene klare Lösung wird auf eine Temperatur von 70°C abgekühlt und mit einer solchen Menge an Polymer 1 versetzt, daß die resultierende Mischung, bezogen auf die eingesetzte native Kartoffelstärke, 10% Polymer enthält. Die Mischung wird 15 Minuten bei einer Temperatur von 70°C gehalten und danach abgekühlt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb 40°C wird sie gemäß Erfindung als Trockenverfestigungsmittel bei der Herstellung von Papier verwendet. Sie wird der Stoffsuspension vor der Blattbildung zugesetzt.
Verfestiger 3 (Vergleich):
Eine 3%ige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke in Wasser wird so mit dem Polymer 2 versetzt, daß die resultierende Mischung 10% Polymer, bezogen auf die eingesetzte native Kartoffelstärke enthält. Die Mischung wird dann 15 Minuten unter Rühren auf eine Temperatur in dem Bereich von 90 bis 95°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb 40°C wird sie als Zusatz zur Stoffsuspension verwendet.
Eine 3%ige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke in Wasser wird so mit dem Polymer 2 versetzt, daß die resultierende Mischung 10% Polymer, bezogen auf die eingesetzte native Kartoffelstärke enthält. Die Mischung wird dann 15 Minuten unter Rühren auf eine Temperatur in dem Bereich von 90 bis 95°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb 40°C wird sie als Zusatz zur Stoffsuspension verwendet.
Verfestiger 4 (Vergleich):
Eine 3%ige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke in Wasser wird auf 15 Minuten auf eine Temperatur von 90 bis 95°C erhitzt. Danach kühlt man die Lösung auf 70°C ab und gibt das Polymer 2 in einer solchen Menge zu, daß die dabei resultierende Mischung 10% Polymer 2, bezogen auf die eingesetzte native Kartoffelstärke enthält. Die Mischung wird noch 15 Minuten bei einer Temperatur von 70°C erwärmt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb von 40°C kann die Mischung bei der Herstellung von Papier verwendet werden.
Eine 3%ige Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke in Wasser wird auf 15 Minuten auf eine Temperatur von 90 bis 95°C erhitzt. Danach kühlt man die Lösung auf 70°C ab und gibt das Polymer 2 in einer solchen Menge zu, daß die dabei resultierende Mischung 10% Polymer 2, bezogen auf die eingesetzte native Kartoffelstärke enthält. Die Mischung wird noch 15 Minuten bei einer Temperatur von 70°C erwärmt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb von 40°C kann die Mischung bei der Herstellung von Papier verwendet werden.
In einem Rapid-Köthen-Blattbildner werden Blätter vom Flächengewicht
120 g/m² hergestellt. Der Papierstoff besteht aus 80% gemischtem
Altpapier und 20% gebleichtem Buchensulfitzellstoff, der auf 49° SR
(Schopper-Riegler) gemahlen ist und zu dem Verfestiger 1 in einer Menge
zugesetzt ist, daß der Feststoffgehalt an Verfestiger 1, bezogen auf
trockenen Papierstoff, 2,2% beträgt. Der pH-Wert der Stoffsuspension
beträgt 7,7. Um den Einfluß des Verfestigers 1 auf die Eigenschaften des
so hergestellten Papiers zu bestimmen, wurden die in Tabelle 1 angegebenen
Eigenschaften gemessen.
In einem Rapid-Köthen-Blattbildner wird ein Papierstoff entwässert, der
aus 80% gemischtem Altpapier und 20% gebleichtem Buchensulfitzellstoff,
der auf 49° SR gemahlen ist und, bezogen auf trockenen Papierstoff, 2,2%
Verfestiger 2 enthält, der pH-Wert der Stoffsuspension beträgt 7,7. Die
Blätter haben ein Flächengewicht von 120 g/m². Die bei der Prüfung
ermittelten Festigkeitswerte des Papiers sind in Tabelle 1 angegeben.
Der in Beispiel 1 beschriebene Papierstoff vom pH-Wert 7,7 wird in einem
Rapid-Köthen-Blattbildner ohne jeden weiteren Zusatz entwässert. Die
Festigkeitswerte der so erhaltenen Blätter vom Flächengewicht von
120 g/m² sind in Tabelle 1 angegeben.
Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man anstelle von
Verfestiger 1, bezogen auf trockenen Papierstoff, 2% einer wäßrigen
Lösung von nativer Kartoffelstärke zusetzt, die durch 15minütiges
Erwärmen einer 3%igen wäßrigen Anschlämmung von nativer Kartoffelstärke
auf 90 bis 95°C erhältlich ist. Die wäßrige Lösung der nativen
Kartoffelstärke, die oberhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke
erhitzt wurde, hatte zur Zeit der Anwendung eine Temperatur von 23°C.
Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man anstelle des
Verfestigers 1 den Verfestiger 3 in einer Menge von ebenfalls 2,2%,
bezogen auf Papierstoff, einsetzt. Die Festigkeitswerte des so
erhaltenen Papiers sind in Tabelle 1 angegeben.
Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man anstelle des
Verfestigers 1 die gleiche Menge des Verfestigers 4 einsetzt. Man erhält
auch hier wiederum Blätter vom Flächengewicht 120 g/m², deren
Festigkeitswerte in Tabelle 1 angegeben sind.
Auf einer Versuchspapiermaschine wird Papier eines Flächengewichts von
120 g/m² in einer Breite von 68 cm bei einer Geschwindigkeit der
Papiermaschine von 50 m/min hergestellt. Als Papierstoff wird 80%
gemischtes Altpapier und 20% gebleichter Buchensulfitzellstoff
(Mahlgrad 50° SR) eingesetzt, zu dem Verfestiger 1 in einer solchen Menge
dosiert wird, daß die Stoffsuspension, bezogen auf trockenen Papierstoff,
1,65% des Verfestigers 1 enthält. Der pH-Wert Siebwassers beträgt 7,0.
Die Festigkeitseigenschaften des Papiers sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel 3 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß der Zusatz des
Verfestigers 1 entfällt. Die Festigkeitseigenschaften dieses Papiers sind
in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel 3 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man anstelle des
Verfestigers 1 1,5% einer handelsüblichen kationischen, wasserlöslichen
Stärke als Trockenverfestigungsmittel zusetzt. Die Festigkeitswerte des so
erhaltenen Papiers sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel 3 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man anstelle des
Verfestigers 1 1,5% einer nativen Kartoffelstärke zusetzt, die durch
15minütiges Erhitzen einer 3%igen wäßrigen Anschlämmung von nativer
Kartoffelstärke auf 90 bis 95°C und Abkühlen der Lösung erhalten wird. Die
Festigkeitswerte des so hergestellten Papiers sind in Tabelle 2 angegeben.
Auf einer Versuchspapiermaschine wird bei einer Produktionsgeschwindigkeit
der Papiermaschine von 60 m/min ein Papier vom Flächengewicht 50 g/m², das
als Rohpapier für LWC-Papier geeignet ist, aus folgendem Stoffmodell
hergestellt: 40% gebleichter Holzschliff, 30% gebleichter
Nadelholzsulfitzellstoff und 30% gebleichter Birkensulfatzellstoff
(Mahlgrad 35° SR). Bezogenen auf trockenen Faserstoff werden dann noch 20%
Chinaclay und 0,3% einer 7%igen wäßrigen Lösung eines handelsüblichen
schwach-kationischen Polyacrylamids mit einem K-Wert von 120 zugesetzt.
Außerdem fügt man zum Papierstoff noch 0,5% Alaun und 2,2%, bezogen auf
trockenen Papierstoff, des Verfestigers 1. Das ablaufende Siebwasser hat
einen pH-Wert von 6,0. Die Festigkeitswerte des so hergestellten Papiers
sind in Tabelle 3 angegeben.
Beispiel 4 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man kein
Verfestigungsmittel zusetzt. Die Festigkeitswerte des Papiers sind in
Tabelle 3 angegeben.
Beispiel 4 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man zum Papierstoff eine
wäßrige Lösung von 2% nativer Kartoffelstärke, bezogen auf trockenen
Papierstoff, zusetzt. Die wäßrige Lösung der nativen Kartoffelstärke wird
dadurch hergestellt, daß man eine 3%ige wäßrige Anschlämmung von nativer
Kartoffelstärke 15 Minuten auf eine Temperatur von 90 bis 95°C erwärmt und
anschließend abkühlen läßt. Die Festigkeitswerte des Papiers sind in
Tabelle 3 angegeben.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Papier, Pappe und Karton mit hoher
Trockenfestigkeit durch Zugabe eines Trockenverfestigungsmittels zum
Papierstoff und Entwässern des Papierstoffs unter Blattbildung,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Trockenverfestigungsmittel eine
Mischung einsetzt, die durch Erhitzen von nativer Kartoffelstärke mit
Polyethylenimin in wäßrigem Medium auf Temperaturen oberhalb der
Verkleisterungstemperatur der Stärke erhältlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Trockenverfestigungsmittel eine Mischung einsetzt, die dadurch
erhältlich ist, daß man auf 100 Gew.-Teile einer nativen
Kartoffelstärke 1 bis 20 Gew.-Teile Polyethylenimin einwirken läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Polyethylenimin einsetzt, das in 50gew.-%iger wäßriger Lösung eine
Viskosität von 10 000 bis 33 000 mPas (gemessen bei 20°C im
Brookfield-Viskosimeter bei 20 UpM) hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719480 DE3719480A1 (de) | 1986-08-05 | 1987-06-11 | Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton mit hoher trockenfestigkeit |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3626502 | 1986-08-05 | ||
DE19873719480 DE3719480A1 (de) | 1986-08-05 | 1987-06-11 | Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton mit hoher trockenfestigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3719480A1 true DE3719480A1 (de) | 1988-02-18 |
Family
ID=25846254
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873719480 Withdrawn DE3719480A1 (de) | 1986-08-05 | 1987-06-11 | Verfahren zur herstellung von papier, pappe und karton mit hoher trockenfestigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3719480A1 (de) |
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CN105061774A (zh) * | 2015-09-22 | 2015-11-18 | 东乡县鹤达实业有限公司 | 一种造纸增强剂及其制备方法 |
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1987
- 1987-06-11 DE DE19873719480 patent/DE3719480A1/de not_active Withdrawn
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