DE3719141C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/34—Disposal of solid waste
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/30—Processing
- G21F9/301—Processing by fixation in stable solid media
- G21F9/307—Processing by fixation in stable solid media in polymeric matrix, e.g. resins, tars
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Processing Of Solid Wastes (AREA)
- Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung radioaktiv
beladener Ionenaustauscherharze
- a) bei dem die radioaktiv beladenen Ionenaustauscherharze nach dem Entfernen aus dem Ionentauscher so behandelt werden, daß zunächst das im Toneraustauscherharz enthaltene Wasser abgegeben wird,
- b1) die Ionenaustauscherharze auf Temperaturen über 120°C so erwärmt und verpreßt werden, daß bei einer weiteren Volumenverkleinerung in den Ionenaustauscherharzen enthaltene zähflüssig gewordene thermoplastische Anteile in Hohlräume des Ionenaustauscherharzes gedrückt werden,
- c1) bei dem anschließend die Ionenaustauscherharze abgekühlt werden
- d) und bei dem die verbleibenden verpreßten, volumenreduzierten Ionenaustauscherharze einem Endlager zugeführt werden.
In der Kerntechnik werden Ionenaustauscher beispielsweise zur
Dekontamination von Wässern und Gasen eingesetzt. Die in den
Ionenaustauschern enthaltenen Ionenaustauscherharze sind nur
für eine begrenzte Betriebszeit einsetzbar. Eine anschließende
Regeneration der Harze ist technisch nur bei Kugelharzen
durchführbar. Übliche Regenerationsverfahren führen darüber
hinaus zu großen Mengen an Sekundärabfall, die beseitigt werden
müssen. Eine Regeneration von Ionenaustauscherharzen wird
daher nur in Ausnahmefällen durchgeführt. In der Regel werden
verbrauchte Ionenaustauscherharze aus dem Ionenaustauscher
entfernt und durch neue Harze ersetzt. Die entfernten Harze
werden verworfen und müssen als radioaktiver Abfall behandelt
werden.
Ein bekanntes Konzept zur Entsorgung verbrauchter Harze sieht
zunächst eine Teiltrocknung beispielsweise durch Zentrifugieren
vor. Danach werden die getrockneten Harze in endlagerfähigen
Gebinden konditioniert. Dieses Verfahren führt dazu, daß
das Volumen, das in ein Endlager eingebracht wird, größer ist
als das Volumen des ursprünglich zu beseitigenden Abfalles.
Das Atomgesetz fordert aber eine Minimierung der Menge radioaktiver
Abfälle.
Eine Verringerung des Volumens ist bisher nur bei schwach kontaminierten
Harzen zu erzielen. Derartige schwach kontaminierte
Harze werden verbrannt. Dabei ist aber der notwendige Aufwand
um ein Entweichen radioaktiver Stoffe zu verhindern, sehr
hoch.
Ein Verfahren der eingangs erwähnten Art ist durch
DE 36 00 537 A1 bekannt. Dadurch werden feste Abfallmaterialien
mit Hilfe wenigstens eines thermoplastischen Harzes oder
Kunststoffes als Verfestigungsmittel verdichtet und verfestigt.
Hierzu werden die festen Abfallmaterialien fein geschnitten
oder zerquetscht. Ein Teil der Abfallmaterialien
kann durch gebrauchte Ionenaustauscherharze gebildet sein. Die
Verdichtung und Verfestigung erfolgt durch Extrudieren der Abfallmischung,
die einen Anteil von wenigstens 10 Gew.-% an
thermoplastischen Harzen oder Kunststoffen aufweisen muß. Die
beim Extrudieren auftretende Reibung sorgt für eine Aufheizung
des Materials auf über 120°C, wodurch der thermoplastische
Anteil plastisch wird und dafür sorgt, daß beim Extrudieren
lagerfähige Stäbe entstehen.
Ein ähnliches Verfahren ist durch DE 36 23 919 A1 bekannt. Danach
werden Austauscherharze in einem Spritzgußverfahren zu
Pellets geformt, die dann in Behältern gelagert werden.
Die durch die Extrusionsverfahren erzielbare Volumenverminderung
ist gering.
Durch die DE 31 12 226 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
Abfallstoffe unter Temperatureinwirkung verpreßt werden. Die
hierbei angesprochenen Abfallprodukte sind solche, die in
Kernkraftwerken, Krankenhäusern, Laboratorien, Instituten usw.
anfallen und beispielsweise auch Textilien, Papier, Zellstoff,
Holz oder dergleichen umfassen. Das Volumen dieser Abfallstoffe
wird im wesentlichen dadurch bestimmt, daß ihre Elastizität
einem Zusammenpressen entgegenwirkt. Daher wird vorgesehen,
die Abfallstoffe zu wenige cm² großen Teilen zu zerkleinern,
wodurch die elastischen Rückstellkräfte der voluminösen Abfallstoffe
bereits erheblich verringert werden. Beim Pressen
sollen dann die thermoplastischen Kunststoffe, die in den Abfallstoffen
enthalten sind, zum Fließen gebracht werden und so
die zerkleinerten Abfallteilchen miteinander verkleben. Eine
Behandlung von Ionenaustauscherharzen ist nicht beschrieben.
Aus DE 28 10 089 B2 ist bekannt, radioaktive, pulverförmige
Kunststoffabfälle in einer thermoplastischen Masse durch Knetung
einzubetten. Eine Volumenverkleinerung ist dabei nicht
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Entsorgung radioaktiv beladener Ionenaustauscherharze zu erstellen,
das für alle Harzarten einsetzbar ist und den Forde
rungen des Atomgesetzes entsprechend nur eine kleine Restmenge
radioaktiver Abfälle übrigläßt, so daß nur wenig Raum im Endlager
benötigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der
eingangs erwähnten Art gelöst, daß dadurch gekennzeichnet ist,
daß
- e) die zu entsorgenden Ionenaustauscherharze entweder mindestens 10% einer organischen zelluloseähnlichen Faser (AF2-Komponente) enthalten, oder die erforderliche Menge einer thermoplastischen Substanz zugefügt wird,
- b2) daß die Ionenaustauscherharze bei Temperaturen zwischen 120°C und 180°C mit Drücken größer als 8 MPa (80 bar) verpreßt werden
- c2) und daß die Ionenaustauscherharze unter Druck abgekühlt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Vorteil erzielt,
daß ohne Abgabe von Schadstoffen an die Umgebung das zu beseitigende
Volumen kontaminierter Ionenaustauscherharze erheblich
verkleinert wird. Dadurch wird die angestrebte geringe Endlagerkapazität
erreicht.
Die Harze zur Reduktion ihres Volumens bei Temperaturen
zwischen 120°C und 180°C und mit Drücken größer als ungefähr
8 MPa (80 bar) verpreßt. Anschließend werden sie unter
Druck abgekühlt. Diese Verfahrensschritte sind anwendbar zur
Entsorgung von Pulverharzen, die mit einem Anteil von ungefähr
20% eine organische, zelluloseähnliche Faser, eine sogenannte
AF2-Komponente (vgl. Produktinformation Lewasorb AF 2
der Bayer AG - Bestell-Nr. 5-9200) enthalten. Während der Verdichtung
dieser Pulverharze wird zunächst überschüssiges Wasser
abgegeben. Dadurch wird das Volumen bereits verkleinert.
Infolge der weiter anhaltenden Druckeinwirkung wird dann die
zelluloseartige thermoplastische AF2-Komponente des Pulverharzes
zähflüssig. Sie füllt bei Druckanwendung in der Pulverharzschüttung
vorhandene Hohlräume aus. Versuche haben gezeigt,
daß, falls der ursprüngliche Anteil der AF2-Komponente
am Pulverharz mindestens ungefähr 10% beträgt, bei Anwendung
des geschilderten Verfahrens alle Hohlräume der Pulverschüttung
angefüllt werden. Die Pulverschüttung wird durch die
flüssig gewordene AF2-Komponente bei reduziertem Volumen
verklebt. Dadurch wird das unter Druckeinwirkung erzielte
kleine Volumen stabilisiert. Selbst wenn nach dem Abkühlen das
komprimierte Harz nur noch dem Atmosphärendruck ausgesetzt
ist, bleiben Form und Volumen des gebildeten Körpers unverändert.
Das ist darauf zurückzuführen, daß die AF2-Komponente
alle anderen Komponenten fest miteinander verklebt hat.
Bei der Entsorgung von Pulverharzen mit einem Anteil von min
destens ungefähr 10% einer AF2-Komponente erzielt man mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren den Vorteil, daß kleine, dichte
und stabile Körper gebildet werden, die ohne Beschädigung zu
transportieren sind und im Endlager wenig Raum einnehmen.
Falls zu entsorgende Pulverharze eine AF2-Komponente mit einem Anteil von weniger
als 10% enthalten, wird beispielsweise
zunächst eine thermoplastische Substanz zugemischt. Erst danach
wird das Gemisch zur Reduktion seines Volumens erwärmt,
verpreßt und anschließend unter Druck abgekühlt. Temperatur
und Druck werden dabei entsprechend gewählt, wie bei der Entsorgung
von Pulverharzen mit einem hohen Anteil AF2-Komponenten.
Die zugemischte thermoplastische Substanz ist hinsichtlich
ihrer Eigenschaften mit der AF2-Komponente der Pulverharze
vergleichbar. Mit der Zumischung der thermoplastischen Substanz
erzielt man den Vorteil, daß auch Pulverharze mit geringem
AF2-Komponentenanteil genauso wirksam und zuverlässig zu
verdichten und damit zu entsorgen sind, wie die Pulverharze
mit einem hohen AF2-Komponentenanteil.
Neben den Ionenaustauschern, die Pulverharze enthalten, sind
auch Ionenaustauscher, die Kugelharze enthalten, im Einsatz.
Derartige Kugelharze enthalten anders als die Pulverharze keine
AF2-Komponente und auch keine vergleichbare organische Faser.
Damit das erfindungsgemäße Verfahren zur Entsorgung
radioaktiv beladener Ionenaustauscherharze auch für Kugelharze
Anwendung finden kann, wird den Kugelharzen beispielsweise als
erster Verfahrensschritt eine thermoplastische Substanz zugemischt.
Die benötigte Menge ist dabei größer als bei Pulverharzen,
die bereits einen kleinen Anteil einer AF2-Komponente
aufweisen. Das Gemisch aus Kugelharzen und thermoplastischer
Substanz wird dann unter den gleichen Bedingungen wie das Pulverharz
mit hohem AF2-Komponentenanteil erwärmt, verpreßt und
unter Druck abgekühlt. Mit der zugemischten thermoplastischen
Substanz werden die vorhandenen Hohlräume der Kugelharzschüttung
ausgefüllt und die Schüttung dauerhaft verklebt.
Kugelharze lassen sich bisher selbst bei Druckeinwirkung nicht
bleibend zu einem festen Körper zusammenpressen. Das wird
erstmals mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht. Auch
Kugelharze sind nämlich erfindungsgemäß durch Zumischen einer
thermoplastischen Substanz und durch anschließendes Erwärmen,
Verpressen und Abkühlen unter Druck in feste Körper umzuwandeln,
die im Endlager nur wenig Raum einnehmen.
Beispielsweise können den Kugelharzen, statt einer beliebigen
thermoplastischen Substanz zunächst auch Pulverharze, die eine
ausreichende Menge AF2-Komponente enthalten, zugemischt werden.
Falls der Anteil der AF2-Komponente am Pulverharz entsprechend
größer als 10% ist, reicht die vorhandene Menge
AF2-Komponente aus, neben dem Pulverharz auch im Gemisch vorhandenes
Kugelharz zu verkleben. Eine Vermischung von Kugelharzen
und Pulverharzen ist vorteilhaft einsetzbar, falls zur
Entsorgung beide Harzarten anfallen. Ein häufig geeignetes Mischungsverhältnis
ist 1 : 1.
Mit der Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß
das Volumen in der Kerntechnik anfallender Ionenaustauscherharze,
wie vom Atomgesetz gefordert, auf einfache Weise zu minimieren
ist, ohne daß Sekundärabfall anfällt. Durch die erfindungsgemäße
Verkleinerung des Volumens wird nur wenig
Lagerraum in den begrenzt vorhandenen Endlagern benötigt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird das Volumen der zu
entsorgenden radioaktiv beladenen Ionenaustauscherharze auf
etwa 1/4 des ursprünglichen Volumens reduziert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Entsorgung radioaktiv beladener Ionenaus
tauscherharze,
- a) bei dem die radioaktiv beladenen Ionenaustauscherharze nach dem Entfernen aus dem Ionentauscher so behandelt werden, daß zunächst das im Toneraustauscherharz enthaltene Wasser abgegeben wird,
- b1) die Ionenaustauscherharze auf Temperaturen über 120°C so erwärmt und verpreßt werden, daß bei einer weiteren Volumenverkleinerung in den Ionenaustauscherharzen enthaltene zähflüssig gewordene thermoplastische Anteile in Hohlräume des Ionenaustauscherharzes gedrückt werden,
- c1) bei dem anschließend die Ionenaustauscherharze abgekühlt werden
- d) und bei dem die verbleibenden verpreßten, volumenreduzierten Ionenaustauscherharze einem Endlager zugeführt werden.
dadurch gekennzeichnet,
- e) daß die zu entsorgenden Ionenaustauscherharze entweder mindestens 10% einer organischen zelluloseähnlichen Faser (AF2-Komponente) enthalten, oder die erforderliche Menge einer thermoplastischen Substanz zugefügt wird,
- b2) daß die Ionenaustauscherharze bei Temperaturen zwischen 120°C und 180°C mit Drücken größer als 8 MPa (80 bar) verpreßt werden
- c2) und daß die Ionenaustauscherharze unter Druck abgekühlt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719141 DE3719141A1 (de) | 1987-06-09 | 1987-06-09 | Verfahren zur entsorgung radioaktiv beladener ionenaustauscherharze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719141 DE3719141A1 (de) | 1987-06-09 | 1987-06-09 | Verfahren zur entsorgung radioaktiv beladener ionenaustauscherharze |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3719141A1 DE3719141A1 (de) | 1989-01-05 |
DE3719141C2 true DE3719141C2 (de) | 1993-02-18 |
Family
ID=6329282
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873719141 Granted DE3719141A1 (de) | 1987-06-09 | 1987-06-09 | Verfahren zur entsorgung radioaktiv beladener ionenaustauscherharze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3719141A1 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE19700832A1 (de) * | 1997-01-13 | 1998-07-16 | Siemens Ag | Produkt zur Endlagerung radioaktiv kontaminierter Ionenaustauscherharze |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2810089B2 (de) * | 1978-03-08 | 1980-06-19 | Kraftwerk Union Ag, 4330 Muelheim | Verfahren und Einrichtung zum Einbetten von radioaktiven, pulverförmigen Kunststoffabfällen |
DE3112226A1 (de) * | 1981-03-27 | 1982-10-07 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Verfahren zur konditionierung von radioaktiven abfallstoffen |
US4772430A (en) * | 1985-01-11 | 1988-09-20 | Jgc Corporation | Process for compacting and solidifying solid waste materials, apparatus for carrying out the process and overall system for disposal of such waste materials |
DE3623919A1 (de) * | 1986-07-16 | 1987-03-19 | Egon Altmeyer | Volumenreduzierende konditionierung von radioaktiven filterkonzentraten durch ein spritzgussverfahren |
-
1987
- 1987-06-09 DE DE19873719141 patent/DE3719141A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3719141A1 (de) | 1989-01-05 |
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