DE3717491A1 - Elektronischer leistungstrennschalter - Google Patents
Elektronischer leistungstrennschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektronischen
Leistungstrennschalter der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Stromkreisunterbrechungsvorrichtungen weisen im allgemeinen
zwei mechanische Schaltkontakte auf, die zwischen eine
Stromquelle und den gesteuerten Stromkreis geschaltet sind
und auf Kommando mittels einer Betätigungsvorrichtung
schnell getrennt werden. Wenn die Kontakte getrennt werden,
bildet sich zwischen ihnen ein Lichtbogen, der weiterhin
Strom führt, bis der Strom aufhört. Da die Energie, die dem
Lichtbogen zugeordnet ist, die Kontakte stark beschädigen
kann, ist es notwendig, den Stromfluß so schnell wie
möglich zu stoppen. Im Stand der Technik gibt es
verschiedene Lichtbogenkammerkonfigurationen und
Materialien, die so ausgelegt sind, daß die
Lichtbogenspannung schnell vergrößert wird. Früher sind
bereits Versuche gemacht worden, einen "lichtbogenfreien"
Leistungstrennschalter zu schaffen, bei dem
Halbleiterelemente in verschiedenen Kombinationen zusammen
mit den Schaltkontakten benutzt werden, um die Auswirkungen
der Lichtbogenbildung zu reduzieren. Beispielsweise
beschreibt die US-PS 35 58 910 einen zweiseitigen
Halbleiterschalter, der zu den Kontakten eines
elektromechanischen Relais parallel geschaltet ist, um eine
Lichtbogenbildung an den Kontakten zu verhindern. Die
US-PS 35 43 047 beschreibt eine Zwei-Schalter-Anordnung in
Serie mit einer elektrischen Niederspannungsstromquelle und
einer Last. Ein Varistorshunt an einem der Schalter
absorbiert die zu unterbrechende Energie, wenn der Schalter
geöffnet wird, und dämpft den Strom, um die
Lichtbogenbildung zu reduzieren, wenn der andere Schalter
später geöffnet wird.
Die US-PS 44 20 784 beschreibt einen Feldeffekttransistor
und eine Z-Diode zwischen zwei trennbaren
Leistungskontakten. Eine Lichtbogenkammer ist erforderlich,
um den Lichtbogen zu kontrollieren, der sich an den
Kontakten bildet, und die Lichtbogenspannung zu erhöhen,
damit der Durchlaßfehlerstrom, der über die Kontakte geht,
reduziert wird.
Zweck der Erfindung ist es, einen kontaktlosen oder
elektronischen Schalter parallel zu einem Kontaktpaar
vorzusehen, um erstens, nach dem Öffnen der Kontakte, den
Strom von den Kontakten bei einem niedrigen Spannungsabfall
über den elektronischen Schalter zu leiten, um den
Lichtbogen zu löschen, der sich vorübergehend zwischen den
Kontakten bildet, und dann den Spannungsabfall bei
Nichtvorhandensein eines Lichtbogens zu erhöhen, so daß der
Strom dann schnell auf null abfällt.
Ein elektronischer, strombegrenzender Leistungstrennschalter
nach der Erfindung enthält ein Paar Kontakte, die zwischen
einer Stromquelle und einer geschützten Last elektrisch in
Reihe geschaltet sind. Ein elektronischer Schalter, der in
Nebenschlußschaltung an die Kontakte angeschlossen ist,
leitet den Strom über den elektronischen Schalter ab, wenn
die Kontakte geöffnet werden. Der Strom fließt zuerst über
ein erstes Schaltungselement innerhalb des elektronischen
Schalters für eine Mindestzeit die gerade ausreicht, um das
anfängliche Lichtbogenplasma zu deionisieren und die
Kontaktoberflächen auf eine Temperatur unterhalb der
thermionischen Emission abzukühlen. Der Strom wird dann über
ein zweites Schaltungselement innerhalb des elektronischen
Schalters für eine ausreichende Zeit übertragen, um die
Energie abzuführen, die in der Induktivität des Strompfades
gespeichert ist, wobei zu dieser Zeit der Strom auf null
abfällt, um den Stromkreis zu unterbrechen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Schaltbild einer Gleichstromschaltung,
die eine erste Ausführungsform des
elektronischen, strombegrenzenden
Leistungstrennschalters nach der Erfindung
enthält,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der
Spannungswellenform an dem
Leistungstrennschalter für die in Fig. 1
gezeigte Schaltung,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Wellenform
des durch den mechanischen Schalter, der
in der Schaltung nach Fig. 1 benutzt wird,
fließenden Stroms,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Wellenform
des Stroms, welcher durch den
elektronischen Schalter fließt, der in der
Schaltung nach Fig. 1 benutzt wird,
Fig. 5 eine graphische Darstellung der gesamten
Stromwellenform in der Schaltung nach
Fig. 1,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der
Schaltung, die in dem elektronischen
Schalter nach Fig. 1 benutzt wird,
Fig. 7 ein Schaltbild einer Gleichstromschaltung,
die eine zweite Ausführungsform des
elektronischen, strombegrenzenden
Leistungstrennschalters nach der Erfindung
enthält,
Fig. 8 eine graphische Darstellung der
Spannungswellenform an dem
Leistungstrennschalter für die in Fig. 7
gezeigte Schaltung,
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Wellenform
des Stroms, der durch ein erstes
Schaltungselement innerhalb des
elektronischen Schalters fließt, welcher
in der Schaltung nach Fig. 7 benutzt wird,
Fig. 10 eine graphische Darstellung der Wellenform
des Stroms, der durch ein zweites
Schaltungselement innerhalb des
elektronischen Schalters fließt, welcher
in der Schaltung nach Fig. 7 benutzt wird,
Fig. 11 eine graphische Darstellung der
Spannungswellenform an der Last, die in
der Schaltung nach Fig. 7 gezeigt ist,
Fig. 12 eine schematische Darstellung der
Schaltung, die in dem elektronischen
Schalter nach Fig. 7 benutzt wird,
Fig. 13 eine Gleichrichterschaltung zur Verbindung
mit der Ausführungsform nach Fig. 1 bei
Verwendung in einer Wechselstromschaltung,
Fig. 14 ein Schaltbild der Schaltung nach Fig. 12
für eine Wechselstromschaltung, und
Fig. 15 eine graphische Darstellung der Strom- und
Spannungswellenformen für die
Wechselstromschaltung nach Fig. 14.
Ein Lichtbogen wird sich zwischen sich trennenden Kontakten
in dem Bereich von Strömen und Spannungen bilden, die bei
den meisten Stromkreisunterbrechungsvorrichtungen gegeben
sind. Für die Zwecke der folgenden Beschreibung wird
"lichtbogenfreie" Unterbrechung als das Begrenzen der
Lichtbogenbildung auf ausreichend niedrige Energiewerte und
auf eine ausreichend kurze Zeitdauer, so daß keine
nennenswerte Erosion oder Beschädigung der Kontakte bei
Nichtvorhandensein einer Lichtbogenkammer oder von
Lichtbogenkanälen hervorgerufen wird, definiert. Zum Schutz
der Silber- und Silber-Wolfram-Kontakte, die bei
Stromkreisschutzvorrichtungen benutzt werden, ist es
wichtig, daß das anfängliche Lichtbogenplasma, das bei der
Kontakttrennung gebildet wird, auf eine Zeit begrenzt wird,
die ausreicht, um das anfängliche Lichtbogenplasma zu
entionisieren und die Kontaktoberflächen auf eine Temperatur
unterhalb der thermionischen Emission abzukühlen, und
üblicherweise in einem Bereich von 10-100 Mikrosekunden
liegt.
Eine Ausführungsform des Festkörper- oder elektronischen,
strombegrenzenden Leistungstrennschalters nach der Erfindung
weist die Kombination aus einem mechanischen Schalter 14 und
einem Festkörper- oder elektronischen Schalter 18 auf, die
in der Schaltung 9 gemäß der Darstellung in Fig. 1
angeschlossen sind, die eine Spannungsquelle V 0,
beispielsweise eine Batterie, aufweist, welche an eine Last,
die aus einer Induktivität L in Reihe mit einem Widerstand R
besteht, über einen Speiseleiter 7 und einen Rückleiter 8
über den mechanischen Schalter 14 angeschlossen ist, der aus
einem feststehenden Kontakt 15 und einem beweglichen Kontakt
16 besteht. Ein Beispiel eines mechanischen
Hochgeschwindigkeitsschalters findet sich in der
US-PS 46 20 122. Der leitende Pfad geht über Klemmen 12, 13,
wenn der mechanische Schalter in der Schließstellung ist,
und über Klemmen 10, 11, wenn
der mechanische Schalter in der offenen Stellung ist.
Obgleich der mechanische Schalter 14 als ein einpoliger
mechanischer Ausschalter dargestellt ist, der um einen
Drehpunkt 17 schwenkbar ist, können andere Variationen von
einpoligen mechanischen Ausschaltern ebenfalls benutzt
werden. Der elektronische oder kontaktlose Schalter 18 weist
zwei Betriebszustände auf, einen ersten Zustand, bei welchem
es sich um Stromleitung bei einem niedrigen Spannungsabfall
von weniger als Lichtbogenspannung handelt, und einen
zweiten Zustand, bei welchem es sich um Stromleitung bei
einem hohen Spannungsabfall von mehr als Versorgungsspannung
handelt. Wenn der Stromfluß in der Schaltung unterbrochen
werden soll, wird der mechanische Schalter geöffnet, und der
Strom wird sofort über die Klemmen 10 und 11 durch den
elektronischen Schalter 18 geleitet. Der Strom fließt
zuerst durch den elektronischen Schalter 18 mit einem
Spannungsabfall von weniger als 10 Volt und leitet den Strom
von dem Lichtbogen weg, der zwischen den Kontakten 15 und 16
auftritt, wenn diese zum ersten Mal getrennt werden. Nach
einer ersten Zeitspanne, die beispielsweise in dem Bereich
von 10 bis 100 Mikrosekunden liegt, ist das Lichtbogenplasma
zwischen den Kontakten entionisiert worden, und die
Oberflächen der Kontakte haben sich auf eine Temperatur
abgekühlt, die niedriger als die thermionische
Emissionstemperatur ist, und die Kontakte haben sich
ausreichend getrennt, so daß eine Spannung, die wesentlich
höher als die Versorgungsspannung ist, wieder angelegt
werden kann, ohne daß sich ein Lichtbogen bildet. Es wird
angenommen, daß die in der oben erwähnten US-PS 44 20 784
beschriebene Anordnung bewirken könnte, daß die Kontakte,
welche üblicherweise in gekapselten Leistungsschaltern
benutzt werden, bei Nichtvorhandensein einer
Lichtbogenkammer überhitzt und beschädigt werden. Zu dieser
Zeit schaltet der elektronische Schalter 18 von einem ersten
Zustand auf einen zweiten Zustand um, in welchem der
Spannungsabfall höher als die Versorgungsspannung ist. Der
elektronische Schalter wird so gewählt, daß er
Spannungsklemm- sowie Energieaufnahme- und -ableitvermögen
hat, so daß die in der Induktivität des Strompfades
gespeicherte Energie schnell aufgenommen wird und der Strom
nahezu linear auf null in einer zweiten Zeitspanne, die in
dem Bereich von 100 Mikrosekunden bis 1 Millisekunde liegt,
absinkt.
Zu Darstellungszwecken repräsentiert I T den Gesamtstromfluß
in der Schaltung 9 in Fig. 1, der einen Wert I O hat, bevor
der Schalter 14 geöffnet wird. I 1 repräsentiert den
Stromfluß in dem Schaltungszweig, welcher sich zwischen den
Klemmen 12, 13 befindet und über den Schalter 14 führt, und
I 2 repräsentiert den Stromfluß in dem Schaltungszweig,
welcher sich zwischen den Klemmen 10, 11 befindet und über
den elektronischen Schalter 18 führt. Die
Spannungswellenform 20, die die Spannung an dem mechanischen
Schalter 14 und an dem elektronischen Schalter 18
repräsentiert, ist in Fig. 2 dargestellt, wobei der
Spannungsabfall an dem Schalter 14 und den Klemmen 10, 11
vor dem Öffnen des Schalters 14 nahezu null ist und etwa auf
einen Wert V 2 ansteigt, der gleich dem
Lichtbogenspannungsabfall von ungefähr 12 Volt an den
Kontakten 15, 16 zur Zeit T 0 ist, zu der der Schalter 14 zum
ersten Mal geöffnet wird. Für den elektronischen Schalter 18
in Fig. 6 repräsentiert T 1 die Zeit, zu der der gesamte
Strom auf den elektronischen Schalter 18 übertragen worden
ist. Der Strompfad wird nun zwischen den Klemmen 10, 11
durch I 2 repräsentiert, der graphisch in Fig. 4 dargestellt
ist. Wenn der mechanische Schalter 14 zuerst bei T O öffnet,
steigt I 2 von null auf einen Maximalwert an, der gleich dem
Quellenstrom I 0 ist, während I 1 kontinuierlich von einem
Anfangsspitzenwert I 0 bei T 0 auf null absinkt, was bei T 1
in Fig. 3 gezeigt ist. Die Spannungswellenform 20 in Fig. 2
zwischen der Zeit T 1 und der Zeit T 2 ist wesentlich
niedriger als V 2, um das Entionisieren und Abkühlen zu
gestatten. Zur Zeit T 2 schaltet der elektronische Schalter
18 von dem Betriebszustand niedriger Spannung auf den
Betriebszustand hoher Spannung um. Die Spannungswellenform
20 in Fig. 2 erreicht zur Zeit T 2 einen Spitzenwert V P , der
wesentlich höher ist, als die Quellenspannung V 0. In Fig. 4
ist zu erkennen, daß der Strom I 2 durch den elektronischen
Schalter schnell von einem Maximalwert von I 0 zur Zeit T 2
auf null zur Zeit T 3 absinkt, da die Energie, die in der
Induktivität L gespeichert war, in dem elektronischen
Schalter vernichtet wird. Der Strom I T , der den Gesamtstrom
in der Schaltung 9 repräsentiert, bleibt gemäß der
Darstellung in Fig. 5 auf einem relativ konstanten Wert von
I 0, bis der elektronische Schalter umschaltet, und sinkt in
der zweiten Zeitspanne von T 2 bis T 3 schnell auf null ab.
Der Mechanismus zum Steuern des elektronischen Schalters 18
wird am besten anhand von Fig. 6 verständlich, gemäß welcher
der elektronische Schalter 18 die Kombination aus einem
Leistungstransistor Q 1 und einer Z-Diode Z 1 aufweist, die
beide zwischen den Klemmen 10, 11 in der in Fig. 1
dargestellten Schaltung angeordnet sind. Zu
Erläuterungszwecken ist ein einzelner bipolarer Transistor
dargestellt. Es können jedoch auch mehrere in Darlington-
Schaltung verbundene bipolare Transistoren,
Feldeffekttransistoren, feldgesteuerte Transistoren und
abschaltbare Vorrichtungen wie z.B. Thyristoren benutzt
werden. Einer der Gründe für die erfolgreiche
"lichtbogenfreie" Unterbrechung, die durch den
elektronischen Schalter 18 nach Fig. 6 erzielt wird, ist,
daß relativ große Kollektorströme durch relativ kleine
Basisströme während des Betriebszustands niedriger Spannung
gesteuert werden können. Die Steuerungserfordernisse für den
elektronischen Schalter 18 werden mittels eines
Stromwandlers erfüllt, dessen Primärwicklung CT A zwischen
die Klemme 11 und den Emitter von Q 1 geschaltet ist und
dessen Sekundärwicklung CT B zwischen die Basis und den
Emitter geschaltet ist, um die Basisansteuerung von Q 1 zu
bewirken. Wenn der mechanische Schalter 14 zuerst geöffnet
wird, wird eine Spannung erzeugt und an die Kombination aus
der Z-Diodenkapazität und der Stromwandlersekundärwicklung
CT B angelegt, die ausreichend Anfangsbasisstrom erzeugt, um
Q 1 in Sättigung zu treiben, und ausreichend
Rückkopplungsstrom, um Q 1 in seinem leitenden Zustand zu
halten. Durch sorgfältige Wahl der Größe und des Materials
des Magnetkerns kann der Stromwandler veranlaßt werden, zur
Zeit T 2 in Sättigung zu gehen und den Transistor Q 1
abzuschalten. Die Induktivität L bewirkt, daß die Spannung V
an den Klemmen 10, 11 ansteigt, wodurch die Z-Diode Z 1
leitend wird, um dem Transistor Q 1 in dem Betriebszustand
hoher Spannung des elektronischen Schalters Basisstrom zu
liefern, wie weiter oben mit Bezug auf die Fig. 2-5
beschrieben.
Eine zweite Ausführungsform des elektronischen,
strombegrenzenden Leistungstrennschalters nach der Erfindung
enthält den elektronischen Schalter 21, der in Fig. 7
gezeigt ist, wobei der Betriebszustand niedriger Spannung
durch das gesteuerte, niedrige Spannung leitende Element 22
(im folgenden als gesteuertes Element bezeichnet) geschaffen
wird, und wobei der Betriebszustand hoher Spannung durch das
hohe Spannung leitende Element 19 (im folgenden als
Hochspannungselement bezeichnet) geschaffen wird. Das
gesteuerte Element 22 gleicht dem weiter obenen für den
elektronischen Schalter 18 nach Fig. 1 beschriebenen. Das
Hochspannungselement 19 muß in der Lage sein, eine große
Menge an elektrischer Energie in kurzer Zeit aufzunehmen und
aufzuzehren, ohne beschädigt zu werden. Eine solche
elektronische Vorrichtung, die einen spannungsabhängigen
Widerstand hat, ist der Metalloxidvaristor (MOV), der die in
der US-PS 43 74 049 beschriebene Zusammensetzung hat.
Die Schaltung für den elektronischen Schalter 21 ist in
Fig. 12 gezeigt, gemäß welcher das gesteuerte Element 22
dem in Fig. 6 gezeigten gleicht, wobei aber ein Kondensator
C 1 die Z-Diode Z 1 ersetzt. Der Kondensator in Kombination
mit der Induktivität, welche durch die
Stromwandlersekundärwicklung CT B vorhanden ist, liefert die
Anfangsspannung zum Einschalten des Transistors Q 1 auf
weiter oben beschriebene Weise. Wenn der Transistor Q 1
durch Sättigung des Stromwandlerkerns ausgeschaltet ist,
fließt der Strom durch den Metalloxidvaristor 19. Die
betreffende Spannungswellenform 23 ist in Fig. 8 gezeigt,
und die Stromwellenformen sind in den Fig. 9 und 10 für
dieselben Zeitabschnitte wie in den Fig. 2-5 gezeigt, so daß
gleiche Bezugszeichen dort benutzt werden, wo es möglich
ist. In Fig. 7 ist der zusätzliche Strompfad über den
Metalloxidvaristor 19 zwischen den Klemmen 24, 25 mit I 3
bezeichnet. Der Strom I 1 durch den mechanischen Schalter 14
und der Gesamtstrom I T in der Schaltung sind
dieselben bei beiden Ausführungsformen, die in den Fig. 7
und 1 gezeigt sind, so daß nur die Stromwellenformen I 2 in
dem gesteuerten Element 22 und I 3 in dem Hochspannungselement
19 in den Fig. 9 bzw. 10 dargestellt sind.
Gemäß Fig. 8 verändert sich die Spannungswellenform 23 von
einem niedrigen Anfangswert, bei dem der Schalter 14 in der
Schließstellung ist, auf einen etwas höheren Wert zur Zeit
T 0, wenn der Schalter zum ersten Mal geöffnet wird, was
einen Lichtbogenspannungsabfall an den Kontakten 15, 16 in
der Größenordnung von ungefähr 12 Volt darstellt. Zur Zeit
T 1 ist der Strom vollständig auf das Element 22 zwischen den
Klemmen 10, 11 übergegangen, was durch I 2 dargestellt ist.
Fig. 9 zeigt den Strom I 2 bei null, wenn der Schalter 14
geschlossen wird, und schnell ansteigend auf einen
Maximalwert von I 0 in dem Zeitabschnitt T 0 bis T1, der die
Zeit repräsentiert, welche der Strom benötigt, um von dem
Strompfad 12, 13 auf den Strompfad 10, 11 überzugehen. I 2
bleibt in dem gesteuerten Element 22 relativ konstant, was
durch den Zeitabschnitt T 1 bis T 2 dargestellt ist. Zur Zeit
T 2 schaltet das gesteuerte Element 22 ab, und das
Hochspannungselement 19 wird leitend. Die
Spannungswellenform an den Klemmen 12, 13 hat gemäß der
Darstellung in Fig. 8 einen Maximalwert V P zur Zeit T 2 und
nimmt über dem Zeitabschnitt T 2 bis T 3 etwas ab, bevor sie
zur Zeit T 3 abrupt auf die Quellenspannung V 0 absinkt. Der
Strom I 3 in dem Hochspannungselement 19 nimmt über demselben
Zeitabschnitt schnell auf null ab, was in Fig. 10 gezeigt
ist.
Wenn der elektronische Schalter 18 nach Fig. 1 in einer
Wechselstromschaltung benutzt wird, bei der die
Spannungsquelle V 0 eine Wechselstromquelle ist, wird die
Brückengleichrichterschaltung 26, die aus Dioden D 1-D 4
besteht und in Fig. 13 gezeigt ist, zwischen den Klemmen 12,
13 und 10, 11 angeordnet. Der elektronische Schalter 18
verhält sich auf gleiche Weise wie weiter oben mit Bezug auf
die in den Fig. 2-5 dargestellten Wellenformen beschrieben.
Wenn eine Wechselspannungsquelle in Verbindung mit dem
elektronischen Schalter 21 benutzt wird, der in Fig. 7
gezeigt ist, wird die Schaltungsanordnung benutzt, die in
Fig. 14 gezeigt ist. In dieser Anordnung ist das
Hochspannungselement 19 an die Klemmen 12, 13 in dem
Wechselstromteil des Brückengleichrichters 26 angeschlossen,
und das gesteuerte Element 22 ist an die Klemmen 10, 11 in
dem Gleichstromteil des Brückengleichrichters angeschlossen.
Das Hochspannungselement 19 könnte zwar an den
Gleichstromteil des Brückengleichrichters auf ähnliche Weise
wie weiter oben mit Bezug auf Fig. 12 beschrieben
angeschlossen werden, das Hochspannungselement ist jedoch
stabiler, wenn es an Wechselspannung betrieben wird.
Innerhalb des gesteuerten Elements 22 ist ein Kondensator C 1
an den Kollektor und die Basis des Transistors Q 1
angeschlossen, um einen Einschaltstromimpuls an der Basis
des Transistors auf dieselbe Weise wie oben beschrieben zu
erzeugen. Die Stromwandlerwicklungen CT A und CT B werden auf
ähnliche Weise benutzt, um die regenerative Basisansteuerung
für den Transistor Q 1 zu schaffen. Die Verwendung eines
Stromwandlers mit sättigbarem Kern zum Umschalten zwischen
den leitenden Zuständen niedriger Spannung und hoher
Spannung des elektronischen Schalters ist zwar im
Zusammenhang mit der Erfindung beschrieben worden, es können
jedoch andere Einrichtungen zum Abschalten des gesteuerten
Elements 22 im Rahmen der Erfindung benutzt werden.
Die Lastspannung V L , die weiter oben als die Spannung an der
Last definiert worden ist, welche durch eine Induktivität L
und einen Widerstand R für die Ausführungsform nach Fig. 7
dargestellt wird, ist graphisch in Fig. 11 gezeigt. Wenn der
mechanische Schalter 14 geschlossen ist, ist die Spannung V L
die Quellenspannung V 0 und bleibt bis zur Zeit T 0 konstant, zu
der der mechanische Schalter geöffnet wird und ein kleiner
Lichtbogenspannungsabfall in der Größenordnung von 12 Volt
an den Kontakten 15, 16 auftritt. Zur Zeit T 1 fließt der
Strom I 2 durch das gesteuerte Element 22, und die
Lastspannung nähert sich V 0. Zur Zeit T 2 wird das
Hochspannungselement 19 leitend, und der Strom I 3 fließt
über den Strompfad zwischen den Klemmen 24 und 25. Die
Lastspannung V L sinkt dann abrupt auf einen negativen Wert
ab, der gleich der Differenz zwischen der Quellenspannung V 0
und der Spitzenspannung V P ist. Die Spannung an der Last
bleibt negativ, bis der Strom I 3 zur Zeit T 3 auf null
absinkt, wie es in Fig. 10 gezeigt ist, wobei zu dieser Zeit
die Lastspannung ebenfalls null wird.
Die weiter oben beschriebenen Ausführungsformen, die in den
Fig. 1 und 7 gezeigt sind, werden benutzt, wenn
"lichtbogenfreies" Umschalten verlangt wird,
beispielsweise in einer explosiven Atmosphäre in Bergwerken,
und wenn "geräuschloses" Umschalten verlangt wird,
beispielsweise bei empfindlicher elektronischer Ausrüstung
in Computern. Der elektronische, strombegrenzende
Leistungstrennschalter nach der Erfindung hat auch einen
wichtigen Verwendungszweck als Schaltungsschutzvorrichtung,
wenn es notwendig ist, den Strom in einem Stromkreis zu
unterbrechen, um den Stromkreis und die Stromkreiskomponenten
vor einer Beschädigung durch übermäßig großen Strom zu
schützen. Wenn der Leistungstrennschalter nach der Erfindung
für einen solchen Verwendungszweck benutzt wird, ist keine
Lichtbogenkammer oder andere
Lichtbogenhandhabungsvorrichtung erforderlich. Bei
Verwendung als Schutzvorrichtung ist ein Stromsensor wie
beispielsweise ein Stromwandler mit seiner Primärwicklung
an den Speiseleiter 7 in Fig. 7 und mit seiner
Ausgangswicklung an eine Unterbrechungsvorrichtung
angeschlossen, um den mechanischen Schalter 14 schnell zu
öffnen, wenn der Strom einen vorbestimmten Wert erreicht.
Die Verwendung eines solchen Stromwandlers und einer solchen
Betätigungsvorrichtung innerhalb eines geschützten
Stromkreises ist beispielsweise in den US-PS 41 15 829 und
40 01 742 beschrieben, auf die bezüglich weiterer
Einzelheiten verwiesen wird. Die Gesamtstromwellenform I T
und die Spannungswellenform 27 an den Klemmen 12, 13 für den
elektronischen Schalter 21, der in Fig. 7 gezeigt ist, sind
innerhalb einer Wechselspannungsquelle in Fig. 15 gezeigt.
Bei einem vorbestimmten Stromwert wird der mechanische
Schalter 14 zur Zeit T 0 geöffnet. V repräsentiert die
Spannung an dem gesteuerten Element 22 und ist gleich dem
Lichtbogenspannungsabfall V 2, der an den Kontakten bis zur
Zeit T 1 gebildet wird, zu der der Strom durch das gesteuerte
Element 22 fließt und die Spannung auf einen neuen Wert
absinkt, der den geringen Spannungsabfall an dem gesteuerten
Element 22 darstellt. Zur Zeit T 2 schaltet das gesteuerte
Element 22 ab, und der Strom fließt nun durch das
Hochspannungselement 19, wie es weiter oben mit Bezug auf
den in Fig. 12 gezeigten elektronischen Schalter 21
beschrieben worden ist. Die Spannung an dem
Hochspannungselement 19 steigt schnell auf einen Spitzenwert
V P an, wie es weiter oben beschrieben worden ist. Der Strom
in dem Hochspannungselement sinkt schnell auf null ab, um
den Stromfluß zur Zeit T 3 vollständig zu unterbrechen, wobei
zu dieser Zeit die Spannung an dem elektronischen Element
die Wellenform der normalen Speisespannung wie angegeben
annimmt.
Es ist somit zu erkennen, daß ein lichtbogenloser,
strombegrenzender Leistungstrennschalter mittels eines
schnell öffnenden mechanischen Schalters realisiert werden
kann, um den Strom in dem Stromkreis in einem frühen
Stadium in der Stromwellenform gemäß der Darstellung in
Fig. 15 zu unterbrechen und den Stromkreisstrom auf einen
relativ niedrigen Wert im Vergleich zu dem angegebenen
unbeeinflußten Strom zu begrenzen. Die gemeinsame Verwendung
eines gesteuerten Elements zum Wegschalten des Stroms von
den mechanischen Schalterkontakten, um das Lichtbogenplasma
zu entionisieren und die Kontakte auf eine Temperatur
abzukühlen, die niedriger als die Temperatur der
thermionischen Emission ist, damit sie die mit einem
Hochspannungselement wieder angelegte Spannung aushalten, um
die gespeicherte Energie aufzuzehren, ergibt die
vollständige Stromkreisunterbrechung mit dem Lichtbogen
niedrigster Energie an den Kontakten, die jemals früher
erzielt worden ist.
Claims (6)
1. Elektronischer Leistungstrennschalter, gekennzeichnet
durch:
eine mechanische Schalteinrichtung (14), die ein aus einem festen und einem beweglichen Kontakt (15, 16) bestehendes Kontaktpaar, durch das ein Strom fließt, trennt; einen Transistor (Q 1), der an die Kontakte (15, 16) angeschlossen ist, um zuerst den Strom von den Kontakten (15, 16) für eine Zeitspanne wegzuleiten, die in dem Bereich von 10 bis 100 Mikrosekunden liegt;
einen Varistor (19), der an die Kontakte (15, 16) angeschlossen ist, zum anschließenden Wegleiten des Stroms von dem Transistor (Q 1); und
eine Einrichtung, die an den Transistor (Q 1) angeschlossen ist, zum Einschalten des Transistors, um dem Strom zu gestatten, für die 10 bis 100 Mikrosekunden durch den Transistor (Q 1) zu fließen, um dann den Transistor (Q 1) abzuschalten.
eine mechanische Schalteinrichtung (14), die ein aus einem festen und einem beweglichen Kontakt (15, 16) bestehendes Kontaktpaar, durch das ein Strom fließt, trennt; einen Transistor (Q 1), der an die Kontakte (15, 16) angeschlossen ist, um zuerst den Strom von den Kontakten (15, 16) für eine Zeitspanne wegzuleiten, die in dem Bereich von 10 bis 100 Mikrosekunden liegt;
einen Varistor (19), der an die Kontakte (15, 16) angeschlossen ist, zum anschließenden Wegleiten des Stroms von dem Transistor (Q 1); und
eine Einrichtung, die an den Transistor (Q 1) angeschlossen ist, zum Einschalten des Transistors, um dem Strom zu gestatten, für die 10 bis 100 Mikrosekunden durch den Transistor (Q 1) zu fließen, um dann den Transistor (Q 1) abzuschalten.
2. Leistungstrennschalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Varistor (19) den Strom für eine
Zeitspanne von 100 Mikrosekunden bis 1 Millisekunde leitet.
3. Leistungstrennschalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einschalten des
Transistors (Q 1) einen Stromwandler aufweist, der eine
Primär- und eine Sekundärwicklung (CT A , CT B ) und einen
sättigbaren Kern hat, wobei die Primärwicklung (CT A )
zwischen einen der beiden Kontakte und einen Emitter des
Transistors (Q 1) geschaltet ist und wobei die
Sekundärwicklung (CT B ) zwischen eine Basis des Transistors
(Q 1) und den Emitter geschaltet ist, um den Transistor
abzuschalten, wenn der sättigbare Kern gesättigt wird.
4. Leistungstrennschalter nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch einen Kondensator (C 1), der zwischen einen Kollektor
des Transistors (Q 1) und die Transistorbasis geschaltet ist,
zum Liefern einer Anfangsspannung zum Einschalten des
Transistors (Q 1), wenn der feste und der bewegliche Kontakt
(15, 16) zum ersten Mal getrennt werden.
5. Leistungstrennschalter nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch eine Z-Diode (Z 1), die zwischen einen Kollektor des
Transistors (Q 1) und die Transistorbasis geschaltet ist, zum
Liefern einer Anfangsspannung zum Einschalten des Transistors
(Q 1), wenn der feste und der bewegliche Kontakt (15, 16) zum
ersten Mal getrennt werden.
6. Leistungstrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der feste und der bewegliche
Kontakt (15, 16) aus einer Silber-Wolfram-Legierung bestehen.
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