DE3716443A1 - Vorrichtung zur fassung von sickerwasser aus deponien - Google Patents
Vorrichtung zur fassung von sickerwasser aus deponienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fassung von
Sickerwasser aus Deponien nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die Dichtplattform
durch die Decke des Kontrollraumes gebildet. Um
problematische Sickerwässer gezielt zu sammeln und die
zugehörigen Deponieabschnitte auffinden zu können, ist die
Oberseite der Plattform durch erhabene Feldbegrenzungen in
Kassetten rasterförmig unterteilt. Die Decke des
Kontrollraumes selbst ist jedoch durchgehend geschlossen.
Wenn Bereiche der Decke des Kontrollraumes beschädigt sind,
lassen sich diese Deckenbereiche nur schwierig ausbessern
oder auswechseln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden, daß im
Reparaturfalle die entsprechenden Bereiche der
Dichtplattform einfach ausgewechselt werden können.
Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
Dichtplattform in die einzelnen Plattformelemente
unterteilt. Sollten einzelne Plattformelemente undicht
werden, können sie in einfacher Weise einzeln ausgewechselt
werden. Die über den Plattformelementen befindlichen
Bedarfstragelemente übertragen beim Auswechseln die Auflast
des Deponiekörpers auf die benachbarten Plattformelemente.
Die auszuwechselnden Plattformelemente brauchen darum nur
mit geeigneten Stützvorrichtungen beim Auswechselvorgang
abgestützt und abgelassen zu werden, während die
benachbarten Plattformelemente keine Abstützung erfordern.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer Ansicht gemäß der Linie I-I
in Fig. 2 einen Teil einer unterhalb
eines Deponiekörpers befindlichen
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
Draufsicht,
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung und im
Schnitt eine zwischen zwei
benachbarten Teilen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
gebildete Fuge, in die zwei mit
Abstand übereinanderliegende
Dichtungsbahnen nach unten zur Rinne
geführt sind,
Fig. 4 in einem Schnitt längs der Linie
IV-IV in Fig. 2 die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit Bedarfstragelementen,
Fig. 5 den Auswechselvorgang bei einem
Plattformelement der Vorrichtung
gemäß Fig. 4, bei dem
Bedarfstragelemente vorübergehend die
Müllauflast auf Stützen übertragen.
Fig. 6 einen alternativen Auswechselvorgang
bei einem Plattformteil der
Vorrichtung gemäß Fig. 4, bei dem die
Bedarfstragelemente und zum Teil auch
ein in einer Sickerschicht
aktiviertes Gewölbe vorübergehend die
Müllauflast auf die benachbarten
Plattformelemente übertragen,
Fig. 7 die Fortsetzung des
Auswechselvorganges gem. Fig. 6,
Fig. 8 die letzte Phase des
Auswechselvorganges, bei der das
Plattformelement ausgebaut wird.
Die Vorrichtung dient zur horizontalen Abdichtung eines
Deponiekörpers 1. Die Vorrichtung wird aus einzelnen
Dichtkörpern 2, 3 gebildet, die mit Abstand neben- und
hintereinander angeordnet sind (Fig. 1 und 2). Sie haben
jeweils eine Plattform 4 und 5, die im Ausführungsbeispiel
rechteckigen Umriß hat, aber je nach örtlichen
Gegebenheiten, nach der Bodenbeschaffenheit, nach der zu
erwartenden Art von Sickerwasser und dgl. auch andere
Umrißformen haben kann. Zwischen den benachbarten
Dichtkörpern 2 und 3 werden Fugen 6 gebildet, die durch
einander zugewandte Ränder 7 und 8 der benachbarten
Dichtkörper begrenzt werden. Die Plattformen 4, 5 der
Dichtkörper 2, 3 bilden im Bereich unterhalb des
Deponiekörpers 1 die Decke eines begehbaren Kontrollraumes
9, der den Deponiekörper 1 flächig unterfängt. Dadurch kann
vom Kontrollraum 9 aus der Zustand der Plattformen 4, 5 und
der Dichtkörper 2, 3 insgesamt jederzeit kontrolliert
werden. Sollten Schäden am Dichtkörper auftreten, kann er
an Ort und Stelle ausgebessert oder ausgetauscht werden.
Die Plattformen 4, 5 sind an ihrer Unterseite im
Ausführungsbeispiel mit zwei mit Abstand und parallel
zueinander verlaufenden Längsträgern 10 versehen, die sich
annähernd über die gesamte Länge der Plattformen 4, 5
erstrecken. Die Längsträger 10 und Querträger 11 zwischen
den Längsträgern verleihen der Plattform 4, 5 ausreichende
Steifigkeit. Die Träger 10, 11 sind auf Stützen 12, 13
aufgelagert, die auf dem Boden 14 des Kontrollraumes 9
stehen. Infolge der beschriebenen Ausbildung sind die
Plattformen 4, 5 jeweils als doppelstegige Plattenbalken
ausgebildet. Selbstverständlich können die Plattformen auch
jede andere geeignete Ausbildung aufweisen. Im
Ausführungsbeispiel sind die Plattformen 4, 5 und die
Träger 10, 11 einteilig ausgebildet. Es ist aber auch
möglich, die Plattformen 4, 5 von der Tragkonstruktion 10,
11 zu trennen. Dann wird eine evtl. erforderliche
Erneuerung einzelner Dichtkörper 2, 3 wesentlich
erleichtert, weil dann beispielsweise nur die Plattform 4,
5 ausgewechselt werden muß.
Jeder Dichtkörper 2, 3 hat eine im Gefälle liegende
Abdichtung 15 (Fig. 3), die sich oberhalb der Plattform 4,
5 befindet. Die Abdichtung 15 wird im Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 bis 3 durch zwei mit Abstand
übereinanderliegende Dichtungsfolien 16 und 17 gebildet,
zwischen denen sich eine Dränschicht 18 befindet. Die
untere Dichtungsfolie 17 kann auch mit Ankernoppen versehen
sein und vor dem Betonieren der Plattform 4, 5 in die
Schalung verlegt werden. Die Ankernoppen gewährleisten eine
feste Verbindung der Dichtungsfolie 17 mit dem Beton. Die
Dichtungsfolien 16, 17 sind bis in die jeweiligen Fugen 6
zwischen den Dichtkörpern 2, 3 heruntergezogen (Fig. 3).
Auch die Dränschicht 18 ist bis in die Fugen 6 geführt. Die
Dichtungsfolien 16 der benachbarten Dichtkörper 2, 3
schließen an eine Rinne 19 an, die im Bereich unterhalb der
Plattformen 4, 5 verläuft. Auch die Dichtfolien 17
benachbarter Dichtkörper 2, 3 sind an eine Rinne 20
angeschlossen, die mit Abstand unterhalb der Rinne 19
liegt. Beide Rinnen 19, 20 sind mit Gefälle an (nicht
dargstellte) Sickerwassersammelbehälter angeschlossen. Das
durch den Deponiekörper 1 sickernde Wasser wird von den im
Gefälle liegenden oberen Dichtungsfolien 16 zu den Rinnen
19 geleitet, in denen es in den Sammelbehälter fließt.
Sollte Sickerwasser durch die obere Dichtungsfolie 16 in
die Dränschicht gelangen, wird es auf der unteren
Dichtungsfolie 17 zur unteren Rinne 20 geleitet und von
dort zum entsprechenden Sammelbehälter geführt. Da die
Rinnen 19, 20 an unterschiedliche
Sickerwassersammelbehälter angeschlossen sind, kann einfach
festgestellt werden, ob die obere Dichtungsfolie 16 noch
ausreichend dicht ist. Auf die beschriebene Weise sind
unterhalb jeder Fuge 6 solche Rinnen 19 und 20 vorgesehen.
Selbstverständlich muß die Dränschicht 18 nicht an die
Rinnen 20 angeschlossen sein. Die Verwendung der Rinnen 20
hat aber den großen Vorteil, daß die Dichtigkeit der oberen
Abdichtungsfolie 16 optisch kontrolliert werden kann.
Es ist auch möglich, die Abdichtung 15 in den Dichtkörper
2, 3 zu integrieren, so daß die Dichtungsfolien 16, 17 und
die Dränschicht 18 nicht erforderlich sind. Zumindest die
Plattformen 4, 5 dieser Dichtkörper werden aus
wasserundurchlässigem Material, vorzugweise Normalbeton
B 45 hergestellt, die zweckmäßig mit korrosionsgeschütztem
Betonstahl bewehrt sind. Eine solche Ausbildung der
Plattformen 4, 5 kann auch bei den Ausführungsformen gemäß
den Fig. 1 bis 3 verwendet werden. Auf die Oberseite der
Plattformen 4, 5 wird anstelle der Abdichtung 15 mit den
beiden Dichtungsfolien 16, 17 und der Dränschicht 18 eine
Kunstharzbeschichtung aufgebracht, die z. B. aus
ungesättigtem Polyesterharz bestehen kann. Diese als
Abdichtung dienende Kunstharzbeschichtung ist vorzugweise
glasfaserverstärkt. Die Kunstharzbeschichtung ist gegen
chemische Angriffe widerstandsfähig und undurchlässig für
Flüssigkeiten. Außerdem ist hierdurch eine gute mechanische
Festigkeit und Haftfestigkeit sowie ein zusätzlicher Schutz
für die Konstruktion vorhanden.
Der unterschiedliche Wärmausdehnungskoeffizient von Beton
und Kunststoff wirkt sich nicht nachteilig aus, weil in der
Grenzfläche der Plattform 4, 5 und dem Müll kaum
Temperaturunterschiede auftreten. Auch ist zu beachten, daß
das Betonschwinden vor Aufbringen der Kunstharzbeschichtung
größtenteils abgeklungen ist. Die Dichtkörper 2, 3 mit der
Kunstharzbeschichtung lassen sich als Fertigteile einfach
einstellen, wobei die Beschichtung eine hohe Qualität
sicherstellt. Die Porendichtigkeit der Beschichtung auf den
Plattformen 4, 5 wird abschließend zweckmäßig mit einem
Porenprüfgerät überprüft.
Die Beschichtung der Plattformen 4, 5 kann auch aus
Edelstahlblechen oder Keramikplatten bestehen, die
vorzugsweise eine profilierte Oberfläche haben. Diese
Dichtelemente werden vorzugsweise an den Rändern 7, 8 der
Dichtkörper 2, 3 nach unten weitergeführt, so daß sie die
Plattformen auch im Bereich der Fugen 6 abdecken.
Die Fugen 6 sind gegen den Dichtkörper 1 abgedeckt, so daß
der Deponiemüll nicht nach unten in die Fugen gelangen
kann. Hierfür wird im Ausführungsbeispiel ein Formstein 21
(Fig. 3) verwendet, der vorzugweise aus keramischem,
säurefestem Material besteht, das eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen aggressive Medien aufweist. Der
Formstein 21 ist so gestaltet, daß die auf die obere
Dichtungsfolie 16 gelangenden Sickerwässer unter dem
Formstein hindurch in die Fugen 6 gelangen können.
Da die Decke des Kontrollraumes 9 durch einzelne
Plattformen 4, 5 gebildet wird, die mit Abstand
nebeneinander und hintereinander angeordnet sind, läßt sich
das Sickerwasser getrennt erfassen, so daß bei auftretender
Undichtigkeit einfach festgestellt werden kann, in welchem
Bereich der undichte Dichtkörper sich befindet.
Ein weiterer Vorteil der einzelnen Plattformen 4, 5 besteht
darin, daß im Reparaturfall nicht die gesamte Decke des
Kontrollraumes 9 repariert oder ausgetauscht werden muß,
sondern daß abschnittsweise die einzelnen Dichtkörper 2, 3
bzw. ihre Plattformen 4, 5 ausgetauscht werden können.
Schließlich können infolge der Plattformaufteilung
unterschiedliche Setzungen der Plattformgründung besser
übertragen werden.
Das Auswechseln der Plattformabdichtung 15 im Reparaturfall
erfolgt durch Demontage eines Plattformelementes, bestehend
aus Plattform 4, Träger 10, 11 und Stützen 12, 13.
Alternativ hierzu wäre ein Auswechseln ausschließlich der
Plattform 4 möglich, wenn die Plattform 4 nicht mit den
Trägern 10, 11 fest verbunden ist und die Träger 10, 11 auf
einem vertikal beweglichen Lagerelement (z.B. Sandtopf) auf
den Stützen 12, 13 lagern und abgelassen werden können.
Die Grundfläche der Plattformelemente wird
zweckmäßigerweise in länglicher Rechteckform ausgebildet.
Dadurch wird bei der Demontage des Plattformelementes bzw.
der Plattform 4 die Brückenbildung des darüberliegenden
festen Mülls begünstigt und dessen Nachrutschen weitgehend
verhindert.
Um zu erreichen, daß ein Nachrutschen des Mülls
ausgeschlossen ist, werden über der Plattform 4
Bedarfstragelemente 22 angeordnet, welche senkrecht zu den
Trägern 10 des Plattformelementes die Haupttragrichtung
haben. Zwischen den Bedarfstragelementen 22 und den
Plattformen 4 wird eine Filterschicht 23
dazwischengeschaltet.
Die Bedarfstragelemente 22 werden vorzugsweise als
Stahlbetonfertigteilplatten ausgebildet. Auch andere
Konstruktionsformen sind möglich. Sie überspannen ein oder
mehrere Plattformfelder in Quer- oder Längsrichtung. Zum
Schutz gegen das Sickerwasser sind die Bedarfstragelemente
22 vorzugsweise vollkommen mit einer Dichtungsfolie
verkleidet. Die Bedarfstragelemente 22 können aber auch an
sich aus gegen Sickerwasser beständigem Material bestehen.
Ein Abfließen des Sickerwassers über die Oberfläche der
Plattform 4 in die Sammelrinne wird durch Abflußöffnungen
ermöglicht, die durch Durchbrechungen in den
Bedarfstragelementen 22 oder durch die von benachbarten
Bedarfstragelementen gebildeten Fugen gebildet sein können.
Die Filterschicht 23 dient als Flächendrainage für
durchtretendes Sickerwasser. Neben der Dränfunktion werden
der Filterschicht 23 bei entsprechender Auslegung (Dicke,
Bindemittel, Festigkeit) Tragfunktionen zugewiesen. Nach
dem Ausbau eines Plattformteiles werden die
Bedarfstragelemente 22 seitlich flächenhaft durch die
Filterschicht 23 abgestützt. Das Eigengewicht wird durch
Gewölbe- und Haftwirkung abgetragen.
Die Filterschicht besteht vorwiegend aus gebundenem porösem
Material. Die Bindung dieser Schicht ist so auszulegen, daß
bei Herausnahme eines Plattformelementes 4, 5 das
Eigengewicht durch Gewölbe- und Haftwirkung getragen werden
kann. Bei entsprechender Auslegung, d.h. bei entsprechender
Dicke und Festigkeit, übernimmt die Filterschicht 23
zusätzlich auch die Funktion einer Bedarfstragschicht. Ein
Anhaften der Filterschicht 23 an den Plattformelementen 4,
5 kann durch eine geeignete Zwischenschicht, z. B. eine
Folie, vermieden werden.
Muß nun im Schadensfall die Plattformdichtung 15 eines
Plattformelementes ausgewechselt werden, so werden die
Bedarfstragelemente 22 bei den Fugen 6 mit Stützen 24
unterstützt, d.h. die das entsprechende Bedarfstragelement
22 tragenden Stützen 24 (Fig. 5) erstrecken sich durch den
Bereich der Fugen 6. Nach der Demontage des Plattformteiles
4 bzw. des Plattformelementes übertragen die
Bedarfstragelemente 22 die Müllauflast.
Alternativ kann die Auswechslung der Plattformdichtung auf
andere Art erfolgen.
Der Auswechselvorgang der Plattformelemente 4, 5 soll
anhand der Fig. 6 bis 8 erläutert werden.
Die Träger 10, 11 mit dem jeweils darüberliegenden
Plattformelement 4, 5 bilden einen Trägerrost. Die
Plattformelemente 4, 5 sitzen mit ihren Trägern 10 auf
sogenannten Sandtöpfen 25, die auf den Stützen 12, 13
angeordnet sind. Soll ein Plattformelement 4, 5
ausgetauscht werden, wird ein Plattformwagen 26 mit einem
Stützgerüst unter das entsprechende Plattformelement
gefahren. Anschließend wird das Stützgerüst auf dem
Plattformwagen 26 so weit angehoben, bis es an den Trägern
10, 11 anliegt. Die Sandtöpfe 25 an den Stützen 12, 13
werden abgelassen, wodurch die Last des Plattformelementes
4 voll auf das Stützgerüst des Plattformwagens 26
übertragen wird. Da zwischen den Trägern 10, 11 des
Plattformelementes 4 und den Stützen nach dem Ablassen der
Sandtöpfe 25 Spiel vorhanden ist, kann das Plattformelement
mit dem Plattformwagen 26 seitlich gegenüber den Stützen
12, 13 verschoben werden, wie es in Fig. 7 dargestellt ist.
Anschließend wird das Stützgerüst mit dem aufliegenden
Plattformelement 4 so weit abgesenkt, daß das
Plattformelement aus der horizontalen Lage in eine
vertikale Lage (Fig. 8) geschwenkt werden kann.
Beim Absenken des auszutauschenden Plattformelementes 4
bildet sich in der Filterschicht 23 ein Gewölbe 28, das das
Eigengewicht der Filterschicht und das jeweils darüber
befindliche Bedarfstragelement 22 trägt. Das
Plattformelement 4 wird so weit abgesenkt, daß es beim
Verschwenken aus der horizontalen in die vertikale Lage
(Fig. 8) nicht mit der Filterschicht 23 im Bereich des
Gewölbes 28 in Berühung kommt. Anschließend wird ein neues
Plattformelement in umgekehrter Reihenfolge eingebaut.
Die Müllauflast im Bereich des auszutauschenden
Plattformelementes wird über das entsprechende
Bedarfstragelement 22 und das Gewölbe 28 der Filterschicht
23 auf die benachbarten Plattformelemente 4, 5 übertragen.
Die benachbarten Plattformelemente müssen jedoch vorher um
die jetzt zu übertragende Zusatzlast während der
Auswechselphase verstärkt werden.
Die Bedarfstragelemente 22 können in Quer- oder
Längsrichtung einen Teil eines Plattformelementes 4, 5 oder
ein ganzes Plattformelement oder mehrere Plattformelemente
überspannen.
Die tragfähige Filterschicht 23 kann beispielsweise ein
Einkornbeton sein, der sowohl wasserdurchlässig als auch
tragfähig ist.
Anstelle der beschriebenen Sandtöpfe 25 können auch
hydraulische oder mechanische Vorrichtungen verwendet
werden, die in der Lage sind, im Normalzustand die Auflast
der Deckenkonstruktion und des gelagerten Mülls zu tragen.
Beim Austauschen eines Plattformelementes 4, 5 werden diese
Lagerelemente 25 dann abgesenkt, wobei das auszutauschende
Plattformelement 4, 5 in der beschriebenen Weise vom
Plattformwagen 26 bzw. dessen Stützgerüst abgestützt wird.
Unter Plattformwagen 26 sind solche Vorrichtungen zu
verstehen, die mittels hydraulischer und/oder mechanischer
Einbauten höhenverstellbar und horizontal verstellbar sind,
so daß die jeweiligen Plattformelemente abgesenkt und
seitlich verschoben werden können.
In Fig. 8 ist eine Hilfsunterstützung 27 dargestellt, auf
die das vom Plattformwagen 26 abgesenkte Plattformelement
4, 5 abgesetzt werden kann. Auf der Hilfsunterstützung 27
wird dann das Plattformelement in der beschriebenen Weise
aus der horizontalen in die vertikale Lage geschwenkt. Eine
solche Hilfsunterstützung 27 kann unverstellbar oder auch
höhenverstellbar ausgebildet sein. Die Verwendung der
Hilfsunterstützung 27 empfiehlt sich dann, wenn mehrere
Plattformelemente 4, 5 ausgetauscht werden sollen. Dann
kann der Plattformwagen 26 nach dem Absetzen des ersten
Plattformelementes auf der Hilfsunterstützung 27 zum
nächsten auszutauschenden Plattformelement verfahren
werden, während gleichzeitig auf der Hilfsunterstützung 27
das Plattformelement in die vertikale Lage geschwenkt wird.
Bei Verwendung der Hilfsunterstützung 27 steht somit der
Plattformwagen 26 früher zur Verfügung, so daß der
Austauschvorgang mehrerer Plattformelemente wesentlich
verkürzt wird.
Claims (30)
1. Vorrichtung zur Fassung von Sickerwasser aus Deponien,
deren Deponiekörper durch eine Dichtplattform
wenigstens teilweise unterfangen ist, die auf der
Oberseite eine Abdichtung aufweist und unterhalb der
mindestens ein zugänglicher Kontrollraum angeordnet
ist, der sich zumindest über den größeren Teil der
abzudichtenden Dichtfläche des Deponiekörpers
erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtplattform in
einzelne Plattformteile (4, 5) unterteilt ist, oberhalb
derer Bedarfstragelemente (22) angeordnet sind, welche
die Auflast des Deponiekörpers (1) beim Auswechseln der
Plattformelemente (4, 5) auf benachbarte
Plattformelemente übertragen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bedarfstragelemente
(22) plattenförmig ausgebildet sind und eine flächige
Überdeckung der Plattformteile (4, 5) bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bedarfstragelemente
(22) über Ränder benachbarter Plattformelemente (22)
ragen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die durch die
Bedarfstragelemente (22) gebildete Überdeckung mit
Abflußöffnungen versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Bedarfstragelementen (22) und den Plattformelementen
(4, 5) eine Filterschicht (23) liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Filterschicht (23) beim
Ausbau von Plattformelementen (4, 5) die
Bedarfstragelemente (22) seitlich flächenhaft abstützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Eigengewicht der
Filterschicht (23) im Bereich des ausgebauten
Plattformelementes (4, 5) durch Gewölbewirkung
abgetragen wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung (15) bis
in die jeweilige Fuge (6) zwischen benachbarten
Plattformelementen (4, 5) geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung (15) die
einander zugewandten, die jeweilige Fuge (6)
begrenzenden Ränder (7, 8) benachbarter
Plattformelemente (4, 5) bedeckt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung (15) mit
Gefälle zur jeweiligen Fuge (6) verläuft.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungen (15) an
jeweils eine Rinne (19, 20) anschließen, die
vorzugsweise an einen Sammelbehälter angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (19, 20) im
Bereich unterhalb der jeweiligen Fuge (6) liegt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung (15) jedes
Plattformelementes (4, 5) aus zwei
übereinanderliegenden Dichtfolien (16, 17) besteht,
zwischen denen eine Dränschicht (18) liegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das in die jeweilige Fuge
(6) geführte Ende der oberen Dichtfolie (16) an die
Rinne (19) anschließt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das in die jeweilige Fuge
(6) geführte Ende der unteren Dichtfolie (17) an eine
weitere Rinne (20) anschließt, die der Dränschicht (18)
zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rinnen (19, 20)
im Bereich unterhalb der jeweiligen Fuge (6) mit
Abstand übereinanderliegen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungen aus
beschichteten Edelstahlblechen bestehen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die untere
Abdichtung aus Keramikplatten besteht.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen (6) gegen den
Deponiekörper (1) abgedeckt sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Abdecken der Fugen (6)
Formsteine (21), vorzugweise aus säurefestem
keramischen Material, vorgesehen sind, die auf den
Plattformelementen (4, 5) aufliegen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattformelemente (4,
5) auf einer Abstützung (10 bis 13) vorgesehen sind,
mit der sie auf dem Boden (14) des Kontrollraumes (9)
abgestützt sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattformelemente (4,
5) jeweils wenigstens einen Träger (10, 11) aufweisen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattformelemente (4,
5) von den Trägern (10, 11) getrennt sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (10, 11) auf
Stützen (12, 13) vorgesehen sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24
und 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattformelemente (4,
5) mit den Trägern (10, 11) und die Stützen (12, 13)
Fertigteile sind, die vorzugsweise aus Beton bestehen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattformelemente (4,
5) mit einer Bewehrung versehen sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung aus
korrosionsfestem Material, wie feuerverzinktem
Betonstahl, besteht.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, 16
und 19 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung durch eine
Kunstharzbeschichtung der Plattformteile (4, 5)
gebildet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kunstharzbeschichtung
glasfaserverstärkt ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 24 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattformelemente (4,
5) auf höhenverstellbaren Lagerelementen (25) gelagert
sind, die auf den Stützen (12, 13) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3716443A DE3716443C2 (de) | 1986-05-16 | 1987-05-16 | Vorrichtung zur Fassung von Sickerwasser aus Deponien |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3616553 | 1986-05-16 | ||
DE3716443A DE3716443C2 (de) | 1986-05-16 | 1987-05-16 | Vorrichtung zur Fassung von Sickerwasser aus Deponien |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3716443A1 true DE3716443A1 (de) | 1987-11-19 |
DE3716443C2 DE3716443C2 (de) | 1996-07-25 |
Family
ID=6300989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3716443A Expired - Fee Related DE3716443C2 (de) | 1986-05-16 | 1987-05-16 | Vorrichtung zur Fassung von Sickerwasser aus Deponien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3716443C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4221218A1 (de) * | 1992-06-27 | 1994-01-05 | Zueblin Ag | System-Lagerzellen für Gefahrstoffe |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3423438A1 (de) * | 1984-06-26 | 1986-04-30 | Klaus Dr. 6242 Kronberg Wiemer | Vorrichtung zur fassung von sickerwasser und gas aus deponien |
-
1987
- 1987-05-16 DE DE3716443A patent/DE3716443C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3423438A1 (de) * | 1984-06-26 | 1986-04-30 | Klaus Dr. 6242 Kronberg Wiemer | Vorrichtung zur fassung von sickerwasser und gas aus deponien |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4221218A1 (de) * | 1992-06-27 | 1994-01-05 | Zueblin Ag | System-Lagerzellen für Gefahrstoffe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3716443C2 (de) | 1996-07-25 |
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