DE3714366A1 - Verfahren zur herstellung von formteilen oder gegenstaenden aus thermoverformbaren kunststoffolien, thermoverformbaren kunststoffhaltigen bahnen oder kunststoffplatten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von formteilen oder gegenstaenden aus thermoverformbaren kunststoffolien, thermoverformbaren kunststoffhaltigen bahnen oder kunststoffplatten

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DE3714366A1 DE19873714366 DE3714366A DE3714366A1 DE 3714366 A1 DE3714366 A1 DE 3714366A1 DE 19873714366 DE19873714366 DE 19873714366 DE 3714366 A DE3714366 A DE 3714366A DE 3714366 A1 DE3714366 A1 DE 3714366A1
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Form­ teilen oder Gegenständen aus thermoverformbaren Kunststoffolien, thermoverformbaren kunststoff­ haltigen Bahnen oder Kunststoffplatten nach dem Negativtiefziehverfahren. Die vorzugsweise eingespannte oder vorgespannte Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte wird mittels der Vorrichtung und des Verfahrens unter Mitverwendung eines Druckunterschiedes und unter Erwärmung in die Negativtiefziehform ein­ gebracht und in der Negativtiefziehform ver­ formt, wobei die Kunststoffolie, kunststoffhal­ tige Bahn oder Kunststoffplatte unter Verwendung spezieller Negativtiefziehformen unter Narbge­ bung und/oder Oberflächendekoration und unter Einhaltung bestimmter Temperaturdifferenz ver­ formt werden.
Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, an sich bekannte Negativtiefziehverfahren und die Negativtiefziehvorrichtungen zur verbes­ sern. Insbesondere sollte eine genaue Oberflä­ chenreproduktion der gewünschten Oberflächen­ strukturierungen und/oder Oberflächendekorierun­ gen auch mit Folien, Bahnen oder Kunststoffplat­ ten ermöglicht werden. Weiterhin sollten spannungsarme Formteile mit Hilfe des Verfahrens und der Vorrichtung hergestellt werden können. Die verformten Kunststoffbahnen, Platten und dgl. sollten auch noch hinsichtlich ihrer Nar­ bung oder Oberflächenstrukturierung eine gute Temperaturbeständigkeit aufweisen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diesen Zielen und Aufgaben ein Verfahren und eine Vor­ richtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen aus thermoverformbaren Kunststoff­ folien, thermoverformbaren kunststoffhaltigen Bahnen oder Kunststoffplatten nach dem Negativ­ tiefziehverfahren gerecht werden, bei dem bzw. bei den die vorzugsweise eingespannte oder vorgespannte Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte unter Mitverwendung eines Druckunterschiedes und unter Erwärmung in die Negativtiefziehform eingebracht und in der Negativtiefziehform verformt wird. Gemäß der Erfindung wird die Kunststoffolie, kunststoff­ haltige Bahn oder Kunststoffplatte unter Narbge­ bung und/oder Oberflächendekoration verformt. Die Narbgebung und/oder Oberflächendekoration der Kunststoffolie, kunststoffhaltigen Bahn oder Kunststoffplatte erfolgt durch eine poröse, luftdurchlässige, vorzugsweise mikroporöse luftdurchlässige Formoberfläche aufweisende Ne­ gativtiefziehform, die eine metall-, metallegie­ rungs-, mikrometallpartikelhaltige keramik-me­ tall- und/oder keramikmetallmikropartikelhaltige Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnitt­ lichen Metallschichtdicke oder Metallpartikel­ dicke unter 80 µm, vorzugsweise unter 60 µm, aufweist, wobei zwischen der Werkzeugtemperatur und der Kunststoffolie, kunststoffhaltigen Bahn oder Kunststoffplatte, ein Temperaturunterschied von mehr als 30°C, vorzugsweise mehr als 80°C, eingehalten wird.
Die Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte wird vor der Einbringung in die Negativtiefziehform auf eine Temperatur in der Nähe oder oberhalb des Schmelzbereiches, Schmelzpunktes oder auf eine Temperatur inner­ halb, des thermoplastischen Bereiches bis 260°C aufgeheizt, während die Werkzeugtemperatur um mehr als 30°C, vorzugsweise um mehr als 80°C, unter dem Schmelzpunkt, dem Schmelzbereich oder der Schmelztemperatur oder Erweichungstemperatur der Kunststoffolie, kunststoffhaltigen Bahn oder Kunststoffplatte eingestellt wird.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden dünne Folien mit einer Dicke von 100 bis 1400 µm, vorzugsweise 200 bis 1000 µm, unter Narb- und/oder Dekorgebung im Negativtiefziehverfahren verformt. Es gelingt mit Hilfe des erfindungsge­ mäßen Verfahrens eine Narbstabilität auch bei Wärmeeinwirkung zu erreichen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Verfahrens werden Folien mit einer Shore-D-Härte von 20 bis 60, vorzugsweise 25 bis 40, unter Narb- und/oder Dekorgebung im Negativtiefziehverfahren verformt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Kunststoffolien mit einem wärmestabilen Polyole­ fin-, vorzugsweise Polypropylenschaum, mit einer Schaumschichtdicke von 0,5 bis 10 mm, vorzugs­ weise 1,5 bis 5 mm, laminiert oder versehen, bevor sie der Negativtiefziehform dreidimensio­ nal verformt und die Folienoberfläche genarbt und/oder oberflächenstrukturiert werden, wobei gegebenenfalls die Schaumschicht mit einem Trä­ ger oder einer Trägerschicht hinterlegt wird.
Die Kunststoffolie wird nach einer Ausführungs­ form nach der dreidimensionalen Verformung, Nar­ bung und/oder Oberflächenstrukturierung in dem Werkzeug nach oder während der Abkühlung entwe­ der in der Form selbst oder in einem getrennten Arbeitsgang und/oder in einer anderen Form mit einem weichen bis mittelharten Schaum, vorzugs­ weise Polyurethanschaum, hinterschäumt, wobei gegebenenfalls bei der Hinterschäumung zusätz­ lich ein Träger oder eine Trägerschicht einge­ legt wird.
Im Unterschied zu dem Positivtiefziehverfahren kann das erfindungsgemäße Verfahren verschiedene Muster des Urmodels wiedergeben, so z.B. zwei oder mehrere Arten von Narben, Ziernähte, Buch­ staben, Design, Knöpfe und/oder Holznarben oder anderen Strukturierungen.
Die verwendbaren Kunststoffbänder, -folie oder Platten bestehen aus an sich bekannten Kunst­ stoffen, vorzugsweise aus geschäumten Kunstleder, PVC-Schaum oder Polyolefin-Schaumla­ minaten oder geschäumten Kunstleder oder sind nicht geschäumte Folien, Bänder oder Platten.
Sie werden direkt oder in einem weiteren Ar­ beitsgang mit einem steifen Träger hinterlegt, wodurch Produkte mit weichem Grif und genauen Wiedergaben von Oberflächenstrukturen erreicht werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ge­ lingt es verschiedenfarbige Materialien zu ver­ formen, z.B. Folien mit Wolkendruck, Design und dgl..
Der Zeitaufwand für die Formherstellung ist kür­ zer gegenüber dem Verfahren "Slush-Moulding".
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wer­ den im Negativtiefziehverfahren Kunststoffolien, kunststoffhaltige Bahnen oder Kunststoffplatten verformt, die aus Kunststoff, einer Kunststoff­ mischung oder Kunststofflegierung und bezogen auf 100 Gew.-Teile Kunststoff, Kunststoffmi­ schung oder Kunststofflegierung 0,01 bis 15 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis 6 Gew.-Teile, Verarbeitungshilfsmittel, sowie gegebenenfalls zusätzlich Füllstoffe, Farbpigmente, Farbstoffe oder anderen Zusatzstoffen bestehen oder diese enthalten.
Dabei werden im Negativtiefziehverfahren emissi­ onsarme Kunststoffolien, kunststoffhaltige Bah­ nen oder Kunststoffplatten verformt, wobei der Gesamtgehalt der bei der Verformungs­ temperatur und Verformungszeit flüchtigen Be­ standteile kleiner als 3 Gew.-%, vorzugsweise kleiner als 2 Gew.-%, ist.
Durch diese Ausführungsform wird sichergestellt, daß die poröse, vorzugsweise mikroporöse Nega­ tivtiefziehform funktionsfähig bleibt und eine nicht gewünschte Verstopfung der Mikroporen weitgehend vermieden wird.
Der Kunststoff, die Kunststoffmischung oder Kunststofflegierung der emissionsarmen Kunst­ stoffolien, kunststoffhaltigen Bahnen oder Kunststoffplatten besteht bevorzugt aus Vinyl­ chloridhomo- oder -copolymerisat, vorzugsweise in Kombination mit einem plastifizierenden und/ oder elastomermodifizierten Thermoplasten; aus einem Olefinhomo- und/oder -copolymerisat, chlo­ rierten Polyethylen, Ethylen-Propylen-Copolyme­ risat (EPM), Ethylen-Propylen-Dien-Polymerisat (EPDM), thermoplastischen Polyester, thermopla­ stische Polyurethan, kautschukartige Polyester­ urethan und/oder Polyvinylidenfluorid, oder ent­ hält einen dieser Kunststoffe als Bestandteil.
Der Kunststoff, die Kunststoffmischung oder die Kunststofflegierung besteht nach einer bevorzug­ ten Ausführungsform aus Vinylchloridhomo- oder -copolymerisat als plastifizierenden und/oder Elastomer modifizierten Thermoplasten, vorzugs­ weise Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat (insbe­ sondere mit einem Acetatgehalt von größer als 60 Gew.-%) Ethylen-Vinylacetat-Kohlenmonoxid-Ter­ polymerisat (Elvaloy), einem thermoplastischen Kautschuk, vorzugsweise Ethylen-Propylen-Copoly­ merisat (EPM) und/oder Ethylen-Pro­ pylen-Dien-Terpolymerisat (EPDM), einem Kaut­ schuk auf der Basis von Styrolpolymerisat oder Styrolblockpolymerisaten, chloriertem Polyethy­ len, thermoplastischem Polyurethan, thermopla­ stische Polyesterharze, Olefinelastomer, Acry­ lat- und/oder Methacrylathomoco- und -pfropfpo­ lymerisate, Nitrilkautschuk, Methylbutadien-Sty­ rolpolymerisat (MBS) sowie gegebenenfalls ande­ ren Modifizierungsmitteln, vorzugsweise Styro­ l-Acrylnitril-Copolymerisate (SAN), Acrylni­ tril-Butadienharz (NBA), Acrylnitril-Butadien- Copolymerisat (ABS), Acrylnitril-Acrylatharz (NAR), ASA, AEN, ABS und/oder MABS Methylmetha­ crylat, Butadienstyrolmaleinsäureterpolymerisat, Mischungen mit Adipatcarbonsäuremischestern und/oder aliphatische oder aromatische Carbon­ säureester oder höheren Dicarbonsäure­ estern, vorzugsweise Trimilithsäureester, Adipa­ ten usw. oder enthält einen oder mehrere dieser Modifizierungsmittel.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Kunststoffolie, die kunststoffhaltige Bahn oder die Kunststoffplatte, unter Mitverwendung eines Stempels oder einer ähnlichen Vorrichtung vorge­ formt, wobei der Stempel die Form oder Formteil­ bereiche der Negativtiefziehform (in Positiv­ form) aufweist. Zusammen mit der vorgenannten Temperatureinstellung der Kunststoffolie, -bahn oder Platte und der Negativtiefziehform und der mikroporösen Form und Formoberfläche gelingt es so spannungsarme und/oder weitgehend temperatur­ beständige strukturierte Kunststoffolien, -bah­ nen und Platten zu erhalten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Verfahrens wird über die Ober­ fläche des herzustellenden Formteiles Gegenstan­ des oder Urmodel des herzustellenden Formteiles oder Gegenstandes oder einer gleichmäßig oder annähernd gleichmäßig über dessen Oberfläche angeordneten Schicht oder Folie, eine Formaus­ füllung, Schicht oder Ausguß, bestehend aus oder enthaltend einen Kunststoff, vorzugsweise auf der Basis von Silikonpolymeren, Silikonkautschuk oder anderen kunststoffbindemittelhaltigen Mate­ rialien, aufgebracht, die man nach dem Aushärten entstandene (positive) Form (Matrize) abtrennt oder abzieht (nach einer Ausführungsform wird der Abguß aufgebogen, gegebenenfalls Hinter­ schnitte umgebogen oder aufgespreizt und mit einer metall-, metallegierungs-, mikrometall­ egierungs-, mikrometallpartikelhaltigen oder metallhaltige Partikel enthaltenden Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnittlichen Metall­ schichtdicke oder Metallpartikeldicke unter 80 µm, vorzugsweise unter 60 µm, versieht. Diese wird mit einem Kunststoff, kunststoffhaltigen oder bindemittelhaltigen Material unter Bildung luftdurchlässiger Strukturen oder Kanälen ausge­ gossen, ausgefüllt oder ausgespritzt, wobei die Oberfläche der Negativtiefziehform mikroporös, vorzugsweise mikroporös und luftdurchlässig ist. Die so erhaltene Negativform wird mit mindestens einer Vorrichtung zur Anlegung eines Vakuums oder Unterdruckes sowie gegebenenfalls Temperiersystem, vorzugsweise Kühlsystem oder Kühlmittelleitung, versehen und danach die Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte in der Negativtiefziehform tiefgezogen, wobei die Kunststoffolie, kunst­ stoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte unter Mitverwendung eines Stempels oder einer ähnlichen Vorrichtung vorgeformt wird.
Gemäß der Erfindung wird bereits bei dem Vor­ strecken oder Vorformen durch den Stempel eine Form hergestellt, die ganz oder in Teilbereichen den herzustellenden Formteil oder Gegenstand entspricht, wobei bereits bei, während oder am Schluß des Vorstreckens oder Vorformens Tempera­ tur- und/oder Druckunterschiede zwischen der Kunststoffolie, der kunststoffhaltigen Bahn oder der Kunststoffplatte und dem Werkzeug und/oder dem Stempel oder der Negativtiefziehform einge­ stellt werden.
Nach einer besonders wirtschaftlichen Ausfüh­ rungsform wird die Kunststoffolie oder Kunst­ stoffolienbahn oder Platte vom Extruder oder einer ähnlichen Plastifiziervorrichtung kommend unter Ausnutzung der bereits vorhandenen Wärme­ kapazität und gegebenenfalls durch zusätzliche Erwärmung auf die Temperatur im thermoplasti­ schen Bereich gebracht oder gehalten oder die Kunststoffolie, -bahn oder Kunststoffplatte auf eine Temperatur im thermoplastischen Bereich vor Einbringung in die Negativtiefziehformvorrich­ tung vorerwärmt wird.
Der Stempel enthält eine Temperiervorrichtung, vorzugsweise Kühlvorrichtung, zur Temperaturfüh­ rung oder Temperatursteuerung, damit innerhalb des Verfahrens die zwischen der Kunststoffolie, -bahn oder -platte gewünschte Temperaturdiffe­ renz auch bei dem Stempel eingestellt werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Ver­ fahrens weist der Stempel auch ganz oder teil­ weise Seitenwände oder Seitenwandbereiche des herzustellenden Formteiles oder Gegenstandes auf und unterstützt und trägt die Folie, Bahn oder Platte auch in diesen Bereichen vor Einbringen in die Negativtiefziehform, wobei er sie gleich­ zeitig vorformt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Entformung durch oder unter Mitverwen­ dung eines Blas- oder Gasdruckes durchgeführt, wodurch eine Erleichterung der Entformung, ins­ besondere in kritischen Bereichen (Hinterschnei­ dungen) ermöglicht wird.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens las­ sen sich die unterschiedlichsten thermoverform­ baren Kunststoffolien, -bahnen oder Platten ver­ arbeiten.
Nach einer Ausführungsform wird als Kunststoff­ folie ein Kunststoffolienlaminat eingesetzt, bei dem eine Schicht mit einem Treibmittel oder Treibmittelgemisch versehen ist, das bei dem Aufheizvorgang, bei dem Umformvorgang und/ oder Narbgebungsvorgang aufschäumt oder aufzu­ schäumen beginnt, wobei die gebildete geschäumte Schicht als Dekor- und/oder Narbgebungsschicht oder als Polsterschicht auf der Rückseite der strukturierten und/oder genarbten Folie dient.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung von dünnen Folien zur Herstellung von spannungs­ armen Formteilen mit genauer Wiedergabe oder Reproduktion von form- und temperaturstabilen Oberflächenstrukturierungen von Modellen durch die Warmverformung dieser Folien in porösen Ne­ gativtiefziehwerkzeugen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kön­ nen aus thermoverformten Kunststoffolien, Kunst­ stoffbahnen oder Kunststoffplatten spannungsarme Oberflächenbeschichtungen hergestellt werden. Es gelingt eine Verbesserung der Grifffreundlich­ keit der Oberfläche zu erzielen. Weiterhin wird eine Verbesserung der optischen Eigenschaften durch Bedrucken der Oberflächenmaterialien er­ zielt, die nachfolgend innerhalb des Verfahrens mit Strukturierungen zusätzlich versehen werden können.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung von dünnen Folien mit einer Dicke von 100 bis 1400 µm, vorzugsweise 200 bis 800 µm, zur Her­ stellung von Formteilen oder Gegenständen nach dem Negativtiefziehverfahren mit einer Schaum­ schicht oder Hinterschäumung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen, deren Oberfläche vorzugsweise eine gute Narbstabilität auch bei Wärmelagerung aufweisen.
Schließlich betrifft die Erfindung auch die Ver­ wendung von Folien mit einer Shore-D-Härte von 20 bis 60, vorzugsweise 25 bis 40, zur Herstel­ lung von Formteilen oder Gegenständen nach dem Negativtiefziehverfahren mit einer Schaumschicht oder Hinterschäumung, deren Folienoberfläche vorzugsweise eine gute Narbstabilität bei Wärme­ lagerung aufweisen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ge­ lingt es neben einer größeren Gestaltungsfrei­ heit der Form und der Oberfläche auch sehr gute Reproduzierbarkeit von Lederoptiken und span­ nungsarme Gegenstände und Formteile zu erzielen. Neben der verbesserten Oberflächenoptik sind somit auch eine verbesserte Alterung bei den spannungsarm verformten negativtiefgezogenen Folien gemäß der Erfindung feststellbar.
In Kombination mit Verwendung emmissionsarmer Folien oder Bahnen beziehungsweise emmissions­ armer Kunststoffmischungen oder -legierungen zur Herstellung dieser Folien und Bahnen wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei den verwendeten niedrigen Werkzeug- und Stempeltem­ peraturen eine Verschließung der Feinst- oder Mikroporen des Negativtiefziehwerkzeuges weitge­ hend vermieden, wodurch bei der Verwendung die­ ser Werkzeuge im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eine wesentliche höhere Stückzahl bei der Herstellung der Formteile oder Gegenstände bei insbesondere wesentlich höhere Stanzzeiten bei der Großserienherstellung oder Großserien­ fertigung möglich wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zum Verformen von Formteilen oder Gegenständen aus Kunst­ stoffolien oder Kunststoffplatten nach dem Nega­ tivziehverfahren, wobei über die Oberfläche des herzustellenden Formteiles oder Gegenstandes oder Prototyp des herzustellenden Formteiles oder Gegenstandes oder einer gleichmäßig oder annähernd gleichmäßig über dessen Oberfläche angeordneten Schicht oder Folie eine Formausfül­ lung, Schicht oder Ausguß, bestehend aus oder enthaltend einen Kunststoff, vorzugsweise auf der Basis von Silikonpolymeren, Silikonkautschuk oder anderen kunststoffbindemittelhaltigen Mate­ rialien, aufgebracht, die nach dem Aushärten entstandene (positive) Form abgetrennt oder ab­ gezogen wird und mit einem Kunststoff, kunst­ stoffhaltigen oder bindemittelhaltigen Material, ausgegossen, ausgefüllt oder ausgespritzt und mit einer metall-, metallegierungs-, mikrome­ tallegierungs-, mikrometallpartikelhaltigen und keramik-metall- und/oder keramik-metallmikropar­ tikelhaltige und/oder feinstteilige Füllstoffe enthaltenden Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnittlichen Metallschichtdicke, Keramik- Metallpartikeldicke oder Metallpartikeldicke unter 80 µm, vorzugsweise unter 60 µm, versehen wird. Die so erhaltene Negativform wird mit min­ destens einer Vorrichtung zur Anlegung eines Vakuums oder Unterdruckes und mit Heizvorrich­ tung ausgestattet wird und weist als Gegenwerk­ zeug oder Hilfswerkzeug einen Stempel oder eine ähnliche Vorrichtung auf.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrich­ tung zur Herstellung von Formteilen oder Gegen­ ständen aus thermoverformbaren Kunststoff­ folien, thermoverformbaren kunststoffhaltigen Bahnen oder Kunststoffplatten nach dem Negativ­ tiefziehverfahren, bestehend aus einer Negativ­ tiefziehform, die vorzugsweise mit einer Ein­ spann- oder Vorspannvorrichtung für die Kunst­ stoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunst­ stoffplatte versehen ist, wobei die Negativtief­ ziehform mit mindestens einer Zuleitung und/oder Vorrichtung zur Ausübung eines Druckunterschie­ des, vorzugsweise Vakuum und/oder Unterdruck, ausgestattet ist, wobei die Negativtiefziehform eine poröse, luftdurchlässige, vorzugsweise mi­ kroporöse luftdurchlässige Formoberfläche be­ sitzt, die eine metall-, metallegierungs-, mi­ krometallpartikelhaltige, keramik-metall- und/­ oder keramikmikrometallpartikelhaltige und/oder feinstteilige Füllstoffe enthaltende Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnittlichen Metallschichtdicke oder Metallpartikeldicke un­ ter 80 µm, vorzugsweise unter 60 µm, aufweist. Die Negativtiefziehform steht in Kombination mit einer Zuleitungsvorrichtung und/oder Abzugsvor­ richtung für die Kunststoffolie, -bahn oder Platte oder eine Transportvorrichtung für das hergestellte verformte Formteil oder den Gegen­ stand.
Der Negativtiefziehform ist als Gegenwerkzeug ein Stempel oder eine ähnliche Vorrichtung zuge­ ordnet, wobei der Stempel die Form oder Form­ teilbereiche der Negativtiefziehform (in Posi­ tivform) aufweist.
Die Negativtiefziehform enthält mindestens eine Oberflächenschicht als Formoberfläche, die aus einem Bindemittel, einem nicht wärmeleitenden oder schlecht wärmeleitenden anorganisch-chemi­ schen feinteiligen Füllstoff, vorzugsweise Kera­ mikpulver, mit einer mittleren Teilchengröße unter 80 µm, vorzugsweise unter 50 µm, sowie einem feinteiligen Metallpulver, Metallegie­ rungspulver, mikrometallpartikelhaltigen oder keramikmetallpartikelhaltigen, feinteiligen Pul­ ver oder pulverförmigen Gemisch mit einer durch­ schnittlichen Partikeldicke unter 80 µm, vor­ zugsweise unter 60 µm, besteht oder diese ent­ hält.
Das das Gewichtsverhältnis des nicht wärmelei­ tenden oder schlecht wärmeleitenden anorga­ nisch-chemischen Füllstoff zu dem feinstteiligen Metallpulver, Metallegierungspulver, keramikme­ tall- oder -mikrometallpartikelhaltigen Pulver beträgt nach einer bevorzugten Ausführungsform 12:1 bis 1:12, vorzugsweise 5:1 bis 1:5.
Nach einer anderen Ausführungsform sind in der Oberflächenschicht der Negativtiefziehform zu­ sätzlich Fasern aus anorganisch-chemischen Mate­ rial, vorzugsweise Glasfasern, enthalten.
Nach einer weiteren Ausführungsform beträgt das Größenverhältnis (mittlere Teilchengröße) des anorganisch-chemisch feinteiligen Füllstoffes zu dem feinteiligen Metallpulver 3:1 bis 1:10, vorzugsweise 1:1 bis 1:3.
Die Negativtiefziehform und der Stempel sind vorzugsweise in einer mit Unterdruck oder mit Uberdruck beaufschlagbaren Formkammer angeord­ net. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt als Innenverkleidungsoberflächen, -teile oder -gegenstände für Kraftfahrzeuge, so z.B. für Schalttafeln, Seitenwandteile und dgl.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden tiefziehfähige, ungeschäumte Mono- oder Verbund­ folien mit einer Dicke von 100 µm bis 1400 µm, vorzugsweise 200 µm bis 1000 µm, eingesetzt. Sie bestehen aus einer oder mehreren weichma­ cherfreien oder weichmacherarmen Schicht- bzw. Schichten aus einer Mischung bzw. Legierung von Polyvinylchlorid (PVC) oder Vinylchlorid-Copoly­ merisat, Acrylnitril-Butadien-Copolymerisat (ABS) und/oder einem Plastifiziermittel oder Mo­ difizierungsmittel, vorzugsweise auf der Basis eines plastifizierenden Hochpolymeren mit pola­ ren Gruppen, das ein Molekulargewicht von größer als 10 000, vorzugsweise größer als 30 000, auf­ weist und mit Polyvinylchlorid eine Phase bildet oder mit Polyvinylchlorid verträglich ist oder Mischungen oder Legierungen von Polyvinylchlorid (PVC) oder Vinylchlorid-Copolymerisat und Acryl­ nitril-Butadien-Copolymerisat (ABS) mit einem PVC-ABS-Gehalt von mehr als 40 Gew.-%, vorzugs­ eise mehr als 50 Gew.-%, (bezogen auf 100 Gew.- Teile der Kunstharzmischung) mit einem anderen Kunstharz, vorzugsweise einem Acrylnitril-Copo­ lymerisat oder einem Kunstharzgemisch auf der Basis von Acrylnitril-Copolymerisat, sowie einem Plastifizierungsmittel auf der Basis eines plastifizierenden Hochpolymeren mit polaren Gruppen, das ein Molekulargewicht von größer als 10 000, vorzugsweise größer als 30 000, aufweist und mit Polyvinylchlorid eine Phase bildet oder mit Polyvinylchlorid verträglich ist.
Nach einer Ausführungsform wird die vorgenannte Folie als Unterfolie verwendet und zusätzlich eine weichmacherarme Oberfolie mit einer be­ stimmten Zusammensetzung. Die Oberfolie besitzt nach einer bevorzugten Ausführungsform eine Dic­ ke von 100 bis 500 µm, vorzugsweis 120 bis 200 µm, und besteht aus Polyvinylchlorid sowie einem Plastifizierungsmittel auf der Basis eines pla­ stifizierenden Hochpolymeren mit polaren Grup­ pen, das ein Molekulargewicht von größer als 10 000, vorzugsweise größer als 30 000, aufweist und mit Polyvinylchlorid eine Phase bildet oder mit Polyvinylchlorid verträglich ist oder aus Mischungen von Polyvinylchlorid oder Vinylchlo­ rid-Copolymerisat mit einem anderen Kunstharz, vorzugsweise einem Acrylnitril-Copolymerisat oder einem Kunstharzgemisch auf der Basis von Acrylnitril-Copolymerisat und/oder einem Plasti­ fiziermittel oder Modifizierungsmittel auf der Basis eines plastifizierenden Hochpolymeren mit polaren Gruppen, das ein Molekulargewicht von größer als 10 000, vorzugsweise größer als 30 000, aufweist und mit Polyvinylchlorid eine Phase bildet oder mit Polyvinylchlorid verträg­ lich ist. Die Oberfolie kann auch als Unterfolie oder als Monofolie Verwendung finden.
Als Polyvinylchlorid für die Kunststoffbahn (Mo­ nofolie, Laminate oder coextrudierte Folien aus Unter- und Oberfolie) werden Vinylchloridhomopo­ lymerisate eingesetzt. Es können jedoch auch Vi­ nylchlorid-Copolymerisate, die durch Polymerisa­ tion mit bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, (bezogen auf 100 Gew.-% Vinylchlo­ rid-Copolymerisat) anderer olefinisch ungesät­ tigter Monomere hergestellt werden, Verwendung finden.
Als Vinylchloridpolymerisate werden bevorzugt Suspensions- und Blockpolymerisate eingesetzt. Es können jedoch auch Emulsionspolymerisate Ver­ wendung finden. Als Polyolefine für die Folie können Polyethylen, Polypropylen sowie Copolyme­ re von Ethylen und Propylen oder Legierungen von einem oder mehreren dieser Bestandteile einge­ setzt werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Acrylnitril-Copolymerisat, das für die Kunststoffbahn eingesetzt wird, aus Styrol- Acrylnitril-Copolymerisat (SAN) und/oder Acryl­ nitril-Butadienharz (NBR).
Das Plastifiziermittel für die Kunststoffbahn bzw. Kunststoffmischung für die Kunststoffbahn besteht aus einem plastifizierenden Hochpölyme­ ren mit polaren Gruppen, das mit dem Polyvinyl­ chlorid ein Glaspunkt bildet, der zwischen dem Glaspunkt des PVC und dem Glaspunkt des Plasti­ fiziermittels liegt.
Nach einer Ausführungsform besteht das Acrylni­ tril-Copolymerisat der Oberfolie aus Acrylni­ tril-Butadien-Copolymerisat (ABS) und/oder Sty­ rol-Acrylnitril-Copolymerisat (SAN) und/oder Acrylnitril-Butadienharz (NBR).
Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der PVC-Gehalt der Oberfolie (bezogen auf die Kunstharzmischung bzw. -legierung, ohne Füll­ stoffe und Verarbeitungshilfsmittel) mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 60 Gew.-%.
Der Gehalt des polare Gruppen aufweisenden Pla­ stifiziermittels oder Plastifiziermittelgemi­ sches in der Kunststoffbahn (Oberfolie und/oder Unterfolie) beträgt 5-30 Gew.-%, vorzugsweise 7-23 Gew.-%, (bezogen auf die Kunstharzmi­ schung der Kunststoffbahn bzw. -folie - gerech­ net ohne Verarbeitungshilfsmittel, Zusatzstoffe, Füllmittel und dgl.).
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform besteht das Plastifiziermittel aus einem Ethylen-Vinyla­ cetat-Copolymerisat (EVA) mit polaren Gruppen und einem Vinylacetatgehalt von 60-80 Gew.-%, vorzugsweise 65-70 Gew.-%.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht das Plastifiziermittel aus einem olefi­ nischen Terpolymerisat mit statistisch verteil­ ten Acetat- und Kohlenmonoxidgruppen. Es weist ein Molekulargewicht größer als 200 000 und eine Zusammensetzung von 50-79 Gew.-%, vorzugsweise 57-72 Gew.-% Ethylen, 35-15 Gew.-%, vorzugsweise 29-19 Gew.-% Vinylacetat und 15-6 Gew.-% vorzugsweise 14-9 Gew.-% Kohlenmono­ xid auf.
Nach einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform wird als Plastifiziermittel ein Polycaprolacton (PCL) mit polaren Gruppen verwendet.
Weiterhin werden bevorzugt in der Kunststoffmi­ schung aliphatische und/oder aromatische Poly­ carbonsäuren eingesetzt.
Die Kunststoffbahnen (Ober- und/oder Unterfolie oder Monofolie) enthalten cadmiumfreie Stabili­ satoren, vorzugsweise Zinnstabilisatoren. Die Mischungen werden vorzugsweise unter Zusatz von Stabilisatoren, Antioxidation, Verarbeitungs­ hilfsmitteln usw. hergestellt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht bzw. bestehen die Unterfolie bzw. Unterfolien aus 20-50 Gew.-%, vorzugsweise 25-37 Gew.-%, Polyvinylchlorid und 60-20 Gew.-%, vorzugswei­ se 37-25 Gew.-%, Acrylnitril-Butadien-Copoly­ merisat (ABS), (bezogen auf die Kunstharzmi­ schung bzw. -legierung ohne Verarbeitungshilfs­ mittel und Füllstoffe) sowie Restbestandteilen aus einem Plastifiziermittel oder Plastifizier­ mittelgemisch und Styrol-Acrylnitril-Copolymeri­ sat (SAN) und/oder Acrylnitril-Butadienharz (NBA) und enthalten je 100 Gew.-Teile des Kunst­ harzgemisches zusätzlich 0,5-12 Gew.-Teile, vorzugsweise 1-7 Gew.-Teile, eines oder meh­ rerer Verarbeitungshilfsmittel sowie 0-40 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,5-20 Gew.-Teile, eines Füllstoffes oder Füllstoffgemisches und/­ oder eines Mittels zum Schwerentflammbarmachen. Diese Rezeptur ist auch für Monofolien geeignet. Die Oberfolien enthalten bevorzugt 10-35 Gew.-%, vorzugsweise 18-30 Gew.-%, eines Pla­ stifiziermittels oder Plastifiziermittelgemi­ sches oder Modifiziermittels (bezogen auf die Kunstharzmischung bzw. -legierung ohne Verarbei­ tungshilfsmittel und Füllstoffe), sowie je 100 Gew.-Teile des Kunstharzgemisches 0,5-12 Gew.-Teile, vorzugsweise 1-7 Gew.-Teile, eines oder mehrerer Verarbeitungshilfsmittel. Ggf. können nach einer Ausführungsform je 100 Gew.- Teile der Kunststoffmischung 0-40 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,5-20 Gew.-Teile, eines Füll­ stoffes oder Füllstoffgemisches und/oder eines Mittels zum Schwerentflammbarmachen zugefügt werden. Diese Mischung ist auch für Kunststoff­ bahnen oder Monofolien geeignet.
Die Kunststoffbahn oder die aus Unterfolie und Oberfolie bestehende Kunststoffolie ist nach einer Ausführungsform mit einer Lackschicht oder Kunststoffbeschichtung, vorzugsweise auf der Basis von Acrylatharzen, Polyvinylchlorid-Acry­ latharzen, Polyurethanharzen und/oder Epoxidhar­ zen, überzogen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und der er­ findungsgemäßen Vorrichtung werden bevorzugt Formkörper oder Formkörperteile für Kraftfahr­ zeuginnenräume, Aramturenbretter von Kraftfahr­ zeugen sowie Sicherheitsabdeckungen, Seitenwände, Vorder- und Rückwandteile, Schalt­ tafeln sowie Seitenpfosten und deren Sicher­ heitsabdeckungen für Kraftfahrzeuge und Flugzeu­ ge hergestellt.
Zum Ausschäumen werden die an sich bekannten schäumbaren Kunststoffe, z. B. Polyurethan­ schaum, Polyolefinschaum und dgl. verwendet, denen je nach Art und Zusammensetzung der Kunst­ stoffe bei der Herstellung Treibmittel, Mittel zum Schwerentflammbarmachen, Hilfs- und Zusatz­ stoffe vor dem Verschäumen zugesetzt werden.
Die Dicke des Schaumes richtet sich nach dem vorgesehenen Einsatzzweck und der äußeren Form des Formteiles.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform wird eine (aus einer oder mehreren Schichten beste­ hende) Kunststoffbahn oder Kunststoffolie, ins­ besondere flexible thermoverformbare Kunststoff­ bahn oder flexible Tiefziehfolie, bestehend aus 90-25 Gew.-%, vorzugsweise 85-28 Gew.-%, eines Vinylchloridhomo-, -co-, -pfropfpolymeri­ sates und/oder einer Legierung oder Mischung auf der Basis von Polyvinylchlorid und 10-75 Gew.-%, vorzugsweise 15-72 Gew.-% (bezogen auf 100 Gew.-% der Kunststoffmischung oder -legie­ rung ohne Zusatzmittel, Füllstoffe, Stabilisato­ ren, Verarbeitungshilfsmittel), mindestens eines Modifizierungsmittels mit einer Glasumwandlungs­ temperatur von größer als 70°C, vorzugsweise größer als 80°C, und/oder mindestens eines Mo­ difizierungsmittels und einer Glasumwandlungs­ temperatur von kleiner als 60°C, vorzugsweise kleiner als 50°C, sowie zusätzlich mindestens einem Stabilisierungsmittel oder Stabilisie­ rungsmittelgemisch und gegebenenfalls Füllstof­ fen, Antioxidantien, Weichmacher, Gleitmittel, Verarbeitungshilfsmittel, Farbstoffe oder Farb­ pigmente, Flammschutzmittel oder andere Zusatz­ mittel oder Gemische von einem oder mehreren dieser Stoffe, zur Thermoverformung gemäß der Erfindung im Negativtiefziehverfahren einge­ setzt.
Das Gewichtsverhältnis des Modifizierungsmittels oder Modifizierungsmittelgemisches mit einer Glasumwandlungstemperatur von größer als 70°C, vorzugsweise größer als 80°C, zu dem weiteren Modifizierungsmittel oder Modifizierungsmittel­ gemisch mit einer Glasumwandlungstemperatur von kleiner als 60°C, vorzugsweise kleiner als 50 °C, beträgt 4:1 bis 1:4, vorzugsweise 3:1 bis 1:3.
Das Polymere oder das Polymergemisch (Modifizie­ rungsmittel), das eine Glasumwandlungstemperatur von größer als 70°C, vorzugsweise größer als 80 °C, besitzt, ist bevorzugt ein Styrol-Acrylni­ tril-Copolymerisat (SAN), ein Methylstyrol- Acrylnitril-Copolymerisat, ein Styrol-Maleinsäu­ reanhydrid-Copolymerisat, ein Polymethylmetha­ crylat (PMMA) und/oder ein Copolymerisat aus ei­ nem oder mehreren Acrylestern mit Acrylnitril oder eine Mischung von zwei oder mehreren dieser Polymerisate oder Copolymerisate, während das andere Polymere oder Polymergemisch (Modifizie­ rungsmittel) ein Homo-, Pfropf-, Copolymerisat oder eine Kunststofflegierung oder -mischung mit polaren Gruppen mit einer Glasumwandlungstempe­ ratur von kleiner als 60°C, vorzugsweise klei­ ner als 50°C, vorzugsweise Ethylen-Vinylace­ tat-Copolymerisat und/oder Ethylen-Vinylacetat- Kohlenmonoxid-Terpolymerisat, ist.
Beispiel 1
Eine Kunststoffolie mit einer Dicke von 500 µm wurde in die Negativtiefziehform gebracht. Die Zusammensetzung der Kunststoffolie:
70 Gew.-Teilechloriertes Polyethylen 30 Gew.-TeilePolyvinylchlorid mit einem
K-Wert von 70 20 Gew.-Teileeines Gemisches von Stabilisatoren, Verarbeitungshilfsmitteln, Gleitmitteln sowie Mittel zum Schwerentflammbarmachen und Pigmenten
Die Härte betrug gemessen nach Shore-A 76.
Vor Einbringung in die Negativtiefziehform wurde die Kunststoffolie auf eine Temperatur von 170°C aufgeheizt. Die Temperatur der Negativtiefziehform betrug 64°C.
Nach dem Verformen unter Mitverwendung eines Stem­ pels der Formteile der Negativtiefziehform in Posi­ tivform aufwies, erfolgte eine Abkühlung mittels Wasser bis zur Entformungstemperatur von 35°C.
Beispiel 2
Eine Kunststoffolie mit einer Dicke von 500 µm wur­ de in die Negativtiefziehform gebracht. Die Kunst stoffolie hatte folgende Zusammensetzung:
Suspensionspolyvinylchlorid
(PVC) K-Wert 70 25 Gew.-Teile Acrylnitril-Butadien-Styrol-
Copolymerisat (ABS) 25,25 Gew.-Teile Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat
(SAN) 12,50 Gew.-Teile Acrylnitril-Acrylatharz (NAR)  5,00 Gew.-Teile Olefinisches Terpolymerisat mit
statistisch verteilten Acetat-
und Kohlenmonoxidgruppe 24,00 Gew.-Teile Aromatischer Polycarbonsäure-
ester  8,00 Gew.-Teile 100,0 Gew.-Teile
Stabilisatoren  2,2 Gew.-Teile Gleitmittel und/oder
Antioxydantien  2,5 Gew.-Teile
Die Härte betrug gemessen nach Shore-D36.
Vor Einbringung in die Negativtiefziehform wurde die Kunststoffolie auf eine Temperatur von 156°C aufgeheizt. Die Temperatur der Negativtiefziehform betrug 52°C.
Nach dem Verformen unter Mitverwendung eines Stem­ pels der Formteile der Negativtiefziehform in Posi­ tivform aufwies, erfolgte eine Abkühlung mittels Wasser bis zur Entformungstemperatur von 32°C.
Beispiel 3
Eine Kunststoffolie mit einer Dicke von 700 µm wur­ de in die Negativtiefziehform gebracht. Die Zusam­ mensetzung der Kunststoffolie:
Suspensionspolyvinylchlorid
(PVC) K-Wert 70 28 Gew.-Teile Acrylnitril-Butadien-Styrol-
Copolymerisat (ABS) 32 Gew.-Teile Acrylnitril-Acrylatharz (NAR) 15 Gew.-Teile Ethylen-Vinylacetat-Copolyme-
risat mit polaren Gruppen (EVA) 11 Gew.-Teile Aromatischer Polycarbonsäure-
ester 14 Gew.-Teile 100 Gew.-Teile
Stabilisatoren  2 Gew.-Teile Gleitmittel und/oder
Antioxydantien  2,6 Gew.-Teile
Die Härte betrug gemessen nach Shore-D 37.
Vor Einbringung in die Negativtiefziehform wurde die Kunststoffolie auf eine Temperatur von 160°C aufgeheizt. Die Temperatur der Negativtiefziehform betrug 56°C.
Nach dem Verformen unter Mitverwendung eines Stem­ pels der Formteile der Negativtiefziehform in Posi­ tivform aufwies, erfolgte eine Abkühlung mittels Wasser bis zur Entformungstemperatur von 36°C.
Beispiel 4
Eine Kunststoffolie mit einer Dicke von 650 µm wur­ de in die Negativtiefziehform gebracht. Die Kunst­ stoffolie hatte folgende Zusammensetzung.
50 Gew.-TeileEthylen-Vinylacetat-Kohlen-
monoxid-Terpolymerisat 50 Gew.-TeilePolyvinylchlorid (E-PVC)  5,5 Gew.-Teileeines Stabilisatorgemisches
Die Härte betrug gemessen nach Shore-D 38.
Vor Einbringung in die Negativtiefziehform wurde die Kunststoffolie auf eine Temperatur von 168°C aufgeheizt. Die Temperatur der Negativtiefziehform betrug 62°C.
Nach dem Verformen unter Mitverwendung eines Stem­ pels der Formteile der Negativtiefziehform in Posi­ tivform aufwies, erfolgte eine Abkühlung mittels Wasser bis zur Entformungstemperatur von 37°C.
Beispiel 5
Eine Kunststoffolie mit einer Dicke von 600 µm wur­ de in die Negativtiefziehform gebracht. Die Kunst­ stoffolie hatte folgende Zusammensetzung:
50 Gew.-TeileEthylen-Vinylacetat-Kohlen-
monoxid-Terpolymerisat 50 Gew.-TeilePolyvinylchlorid (E-PVC)  5,5 Gew.-Teileeines Stabilisatorgemisches  3,8 Gew.-TeileTreibmittelgemisch mit unter-
schiedlichen Zersetzungspunkten
Vor Einbringung in die Negativtiefziehform wurde die Kunststoffolie auf eine Temperatur von 170 auf­ geheizt. Die Temperatur der Negativtiefziehform betrug 62°C. Das Treibmittelgemisch schäumte aus.
Nach dem Verformen unter Mitverwendung eines Stem­ pels der Formteile der Negativtiefziehform in Posi­ tivform aufwies, erfolgte eine Abkühlung mittels Wasser bis zur Entformungstemperatur von 37°C.

Claims (27)

1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen aus thermoverformbaren Kunststoff­ folien, thermoverformbaren kunststoffhaltigen Bahnen oder Kunststoffplatten nach dem Negativ­ tiefziehverfahren, wobei die vorzugsweise einge­ spannte oder vorgespannte Kunststoffolie, kunst­ stoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte unter Mitverwendung eines Druckunterschiedes und unter Erwärmung in die Negativtiefziehform eingebracht und in der Negativtiefziehform verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte unter Narbgebung und/oder Oberflächendekoration verformt wird und die Narbgebung und/oder Oberflächendekoration der Kunststoff­ folie, kunststoffhaltigen Bahn oder Kunststoff­ platte durch eine poröse, luftdurchlässige, vor­ zugsweise mikroporöse luftdurchlässige Formober­ fläche aufweisende Negativtiefziehform erfolgt, die eine metall-, metallegierungs-, mikrometall­ partikelhaltige keramik-metall- und/oder kera­ mikmikrometallpartikelhaltige Schicht oder Ober­ fläche mit einer durchschnittlichen Metall­ schichtdicke oder Metallpartikeldicke
unter 80 µm, vorzugsweise
unter 60 µm,
aufweist, wobei zwischen der Werkzeugtemperatur und der Kunststoffolie, kunststoffhaltigen Bahn oder Kunststoffplatte, ein Temperaturunterschied von
mehr als 30°C, vorzugsweise
mehr als 80°C,
eingehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte vor der Einbringung in die Negativtiefziehform auf eine Temperatur in der Nähe oder oberhalb des Schmelzbereiches, Schmelzpunktes oder auf eine Temperatur inner­ halb des thermoplastischen Bereiches bis 260°C aufgeheizt wird und die Werkzeugtemperatur
um mehr als 30°C, vorzugsweise
um mehr als 80°C,
unter dem Schmelzpunkt, dem Schmelzbereich oder der Schmelztemperatur oder Erweichungstemperatur der Kunststoffolie, kunststoffhaltigen Bahn oder Kunststoffplatte eingestellt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß dünne Folien mit einer Dicke von
100 bis 1400 µm, vorzugsweise
200 bis 1000 µm,
unter Narb- und/oder Dekorgebung im Negativtief­ ziehverfahren verformt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Folien mit einer Shore-D-Härte von
20 bis 60, vorzugsweise
25 bis 40,
unter Narb- und/oder Dekorgebung im Negativtief­ ziehverfahren verformt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunst­ stoffolien mit einem wärmestabilen Polyolefin-, vorzugsweise Polypropylenschaum, mit einer Schaumschichtdicke von
0,5 bis 10 mm, vorzugsweise
1,5 bis 5 mm,
laminiert oder versehen werden, bevor sie der Negativtiefziehform dreidimensional verformt und die Folienoberfläche genarbt und/oder oberflä­ chenstrukturiert wird, wobei gegebenenfalls die Schaumschicht mit einem Träger oder einer Trä­ gerschicht hinterlegt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunst­ stoffolie nach der dreidimensionalen Verformung, Narbung und/oder Oberflächenstrukturierung in dem Werkzeug nach oder während der Abkühlung entweder in der Form selbst oder in einem ge­ trennten Arbeitsgang und/oder in einer anderen Form mit einem weichen bis mittelharten Schaum, vorzugsweise Polyurethanschaum, hinterschäumt wird, wobei gegebenenfalls bei der Hinterschäu­ mung zusätzlich ein Träger oder eine Träger­ schicht eingelegt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Negativ­ tiefziehverfahren Kunststoffolien, kunststoff­ haltige Bahnen oder Kunststoffplatten verformt werden, die aus Kunststoff, einer Kunststoffmi­ schung oder Kunststofflegierung und bezogen auf 100 Gew.-Teile Kunststoff, Kunststoffmischung oder Kunststofflegierung
0,01 bis 15 Gew.-Teile, vorzugsweise
0,1 bis 6 Gew.-Teile,
Verarbeitungshilfsmittel, sowie gegebenenfalls zusätzlich Füllstoffe, Farbpigmente, Farbstoffe oder anderen Zusatzstoffen bestehen oder diese enthalten.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Negativ­ tiefziehverfahren emmissionsarme Kunststoff­ folien, kunststoffhaltige Bahnen oder Kunst­ stoffplatten verformt werden, wobei der Gesamt­ gehalt der bei der Verformungstemperatur und Verformungszeit flüchtigen Bestandteile
kleiner als 3 Gew.-%, vorzugsweise
kleiner als 2 Gew.-%,
ist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunst­ stoff, die Kunststoffmischung oder Kunststoffle­ gierung der emmissionsarmen Kunststoffolien, kunststoffhaltigen Bahnen oder Kunststoffplatten aus Vinylchloridhomo- oder -copolymerisat, vor­ zugsweise in Kombination mit einem plastifizie­ renden und/oder elastomermodifizierten Thermo­ plasten; aus einem Olefinhomo- und/oder -copoly­ merisat, chlorierten Polyethylen, Ethylen-Propy­ len-Copolymerisat (EPM), Ethylen-Propylen-Dien- Polymerisat (EPDM), thermoplastischen Polyester, thermoplastischen Polyurethan, kautschukartige Polyesterurethan und/oder Polyvinylidenfluorid, besteht oder einen dieser Kunststoffe als Be­ standteil enthält.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunst­ stoff, die Kunststoffmischung oder die Kunst­ stofflegierung aus Vinylchloridhomo- oder -copo­ lymerisat als plastifizierenden und/oder Elasto­ mer modifizierten Thermoplasten, Ethylen-Vinyl­ acetat-Copolymerisat, vorzugsweise mit einem Acetatgehalt von größer als 60 Gew.-%, Ethylen­ vinylacetat-Kohlenmonoxid-Terpolymerisat (Elva­ loy), einen thermoplastischen Kautschuk, vor­ zugsweise Ethylen-Propylen-Copolymerisat (EPM) und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymerisat (EPDM), einen Kautschuk auf der Basis von Sty­ rolpolymerisat oder Styrolblockpolymerisaten, chloriertem Polyethylen, ein thermoplastisches Polyurethan, ein thermoplastisches Polyester­ harz, Olefinelastomer, Acrylat- und/oder Methacrylathomoco- und -pfropfpolymerisate, Ni­ trilkautschuk, Methylbutadien-Styrolpolymeri­ sat-(MBS) sowie gegebenenfalls anderen Modifi­ zierungsmitteln, vorzugsweise Styrol-Acrylni­ tril-Copolymerisate (SAN), Acrylnitril-Butadien­ harz (NBA), Acrylnitril-Butadien-Copolymerisat (ABS), ASA, AEN, ABS + MABS (Butadien-Styrolma­ leinsäureterpolymerisat), Mischungen mit Adipat­ carbonmischestern und/oder aliphatische oder aromatische Carbonsäureester, vorzugsweise Tri­ milithsäureester, Adipate.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunst­ stoffolie, die kunststoffhaltige Bahn oder die Kunststoffplatte, unter Mitverwendung eines Stempels oder einer ähnlichen Vorrichtung vorge­ formt wird, wobei der Stempel die Form oder Formteilbereiche der Negativtiefziehform (in Positivform) aufweist.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß über die Oberfläche des herzustellenden Formteiles Gegen­ standes oder Urmodel des herzustellenden Form­ teiles oder Gegenstandes oder einer gleichmäßig oder annähernd gleichmäßig über dessen Oberflä­ che angeordneten Schicht oder Folie, eine Form­ ausfüllung, Schicht oder Ausguß, bestehend aus oder enthaltend einen Kunststoff, vorzugsweise auf der Basis von Silikonpolymeren, Silikonkaut­ schuk oder anderen kunststoffbindemittelhaltigen Materialien, aufgebracht, die nach dem Aushärten entstandene (positive) Form (Matrize) abgetrennt oder abgezogen wird und mit einer metall-, me­ tallegierungs-, mikrometallegierungs-, mikrome­ tallpartikelhaltigen oder metallhaltige Partikel enthaltenden Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnittlichen Metallschichtdicke oder Me­ tallpartikeldicke
unter 80 µm, vorzugsweise
unter 60 µm,
versehen wird, und mit einem Kunststoff, kunst­ stoffhaltigen oder bindemittelhaltigen Material unter Bildung luftdurchlässiger Strukturen oder Kanälen ausgegossen, ausgefüllt oder ausge­ spritzt, wobei die Oberfläche der Negativtief­ ziehform mikroporös, vorzugsweise mikroporös und luftdurchlässig ist, daß die so erhaltene Nega­ tivtiefziehform mit mindestens einer Vorrichtung zur Anlegung eines Vakuums oder Unterdruckes sowie gegebenenfalls Temperiersystem, vorzugs­ weise Kühlsystem oder Kühlmittelleitung, verse­ hen und danach die Kunststoffolie, kunststoff­ haltige Bahn oder Kunststoffplatte in der Nega­ tivtiefziehform tiefgezogen wird, wobei die Kunststoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunststoffplatte unter Mitverwendung eines Stem­ pels oder einer ähnlichen Vorrichtung vorgeformt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß bereits bei dem Vorstrecken oder Vorformen durch den Stempel eine Form hergestellt wird, die ganz oder in Teilbereichen dem herzustellenden Form­ teil oder Gegenstand entspricht und bei dem Vor­ strecken oder Vorformen Temperatur- und/oder Druckunterschiede zwischen der Kunststoffolie, der kunststoffhaltigen Bahn oder der Kunststoff­ platte und dem Werkzeug und/oder dem Stempel oder der Negativtiefziehform eingestellt werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunst­ stoffolie oder Kunststoffolienbahn oder Platte vom Extruder oder einer ähnlichen Plastifizier­ vorrichtung kommend unter Ausnutzung der bereits vorhandenen Wärmekapazität und gegebenenfalls durch zusätzliche Erwärmung auf die Temperatur im thermoplastischen Bereich gebracht oder ge­ halten oder die Kunststoffolie oder Kunststoff­ platte auf eine Temperatur im thermoplastischen Bereich vor Einbringung in die Negativtiefzieh­ formvorrichtung vorerwärmt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Stem­ pel eine Temperiervorrichtung, vorzugsweise Kühlvorrichtung, zur Temperaturführung oder Tem­ peratursteuerung enthält.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Stem­ pel ganz oder teilweise Seitenwände oder Seitenwandbereiche des herzustellenden Formtei­ les oder Gegenstandes aufweist und die Folie oder Platte auch in diesen Bereichen vor Ein­ bringen in die Negativtiefziehform unterstützt, vorformt und trägt.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Entformung durch oder unter Mitverwendung eines Blas- oder Gasdruckes erfolgt, wodurch eine Er­ leichterung der Entformung, insbesondere in kri­ tischen Bereichen (Hinterschneidungen) ermög­ licht wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunst­ stoffolie ein Kunststoffolienlaminat eingesetzt wird, bei dem eine Schicht mit einem Treibmittel oder Treibmittelgemisch versehen ist, das bei dem Aufheizvorgang, bei dem Umformvorgang und/ oder Narbgebungsvorgang aufschäumt oder aufzu­ schäumen beginnt, wobei die gebildete geschäumte Schicht als Dekor- und/oder Narbgebungsschicht oder als Polsterschicht auf der Rückseite der strukturierten und/oder genarbten Folie dient.
19. Verwendung von dünnen Folien zur Herstellung von spannungsarmen Formteilen mit genauer Wiedergabe oder Reproduktion von form- und temperaturstabi­ len Oberflächenstrukturierungen von Modellen durch die Warmverformung dieser Folien in porö­ sen Negativtiefziehwerkzeugen.
20. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zum Verformen von Formteilen oder Gegenständen aus Kunststoffolien oder Kunststoffplatten nach dem Negativziehverfahren, wobei über die Oberfläche des herzustellenden Formteiles oder Gegenstandes oder Prototyp des herzustellenden Formteiles oder Gegenstandes oder einer gleichmäßig oder annähernd gleichmäßig über dessen Oberfläche angeordneten Schicht oder Folie eine Formaus­ füllung, Schicht oder Ausguß, bestehend aus oder enthaltend einen Kunststoff, vorzugsweise auf der Basis von Silikonpolymeren, Silikonkautschuk oder anderen kunststoffbindemittelhaltigen Mate­ rialien, aufgebracht, die nach dem Aushärten entstandene (positive) Form abgetrennt oder ab­ gezogen wird und mit einem Kunststoff, kunst­ stoffhaltigen oder bindemittelhaltigen Material, ausgegossen, ausgefüllt oder ausgespritzt und mit einer metall-, metallegierungs-, mikrome­ tallegierungs-, mikrometallpartikelhaltigen oder metallhaltige Partikel und/oder feinstteilige Füllstoffe enthaltenden Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnittlichen Metallschichtdicke, Metallpartikeldicke oder Teilchengröße
unter 80 µm, vorzugsweise
unter 60 µm,
versehen wird, die so erhaltene Negativform mit mindestens einer Vorrichtung zur Anlegung eines Vakuums oder Unterdruckes und mit Heizvorrich­ tung versehen wird, wobei die Vorrichtung als Gegenwerkzeug oder Hilfswerkzeug einen Stempel oder eine ähnliche Vorrichtung aufweist.
21. Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen aus thermoverformbaren Kunststoff­ folien, thermoverformbaren kunststoffhaltigen Bahnen oder Kunststoffplatten nach dem Negativ­ tiefziehverfahren, bestehend aus einer Negatif­ tiefziehform, die vorzugsweise mit einer Ein­ spann- oder Vorspannvorrichtung für die Kunst­ stoffolie, kunststoffhaltige Bahn oder Kunst­ stoffplatte versehen ist, wobei die Negativtief­ ziehform mit mindestens einer Zuleitung und/oder Vorrichtung zur Ausübung eines Druckunterschie­ des vorzugsweise Vakuum und/oder Unterdruck aus­ gestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Negativtiefziehform eine poröse, luftdurchlässi­ ge, vorzugsweise mikroporöse luftdurchlässige Formoberfläche besitzt, die eine metall-, me­ tallegierungs-, mikrometallpartikelhaltige, ke­ ramik-metall- und/oder keramikmikrometallparti­ kelhaltige und/oder feinstteilige Füllstoffe enthaltende Schicht oder Oberfläche mit einer durchschnittlichen Metallschichtdicke oder Me­ tallpartikeldicke unter 80 µm, vorzugsweise un­ ter 60 µm, aufweist und die Negativtiefziehform in Kombination mit einer Zuleitungsvorrichtung und/oder Abzugsvorrichtung für die Kunststoff­ olie, -bahn oder Platte oder Transportvorrich­ tung für das hergestellte verformte Formteil oder den Gegenstand steht.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Negativtiefziehform als Gegen­ werkzeug ein Stempel oder eine ähnliche Vorrich­ tung zugeordnet ist und der Stempel die Form oder Formteilbereiche der Negativtiefziehform (in Positivform) aufweist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehren der Ansprüche 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Nega­ tivtiefziehform mindestens eine Oberflächen­ schicht als Formoberfläche enthält, die aus ei­ nem Bindemittel, einem nicht wärmeleitenden oder schlecht wärmeleitenden anorganisch-chemischen feinteiligen Füllstoff, vorzugsweise Keramikpul­ ver, mit einer mittleren Teilchengröße unter 80 µm, vorzugsweise unter 50 µm, sowie einem fein­ teiligen metall-, metallegierungs-, mikrometall­ partikelhaltigen, keramikmetallpartikelhaltigen, feinteiligen Pulver oder pulverförmigen Gemisch mit einer durchschnittlichen Partikeldicke unter 80 µm, vorzugsweise unter 60 µm, besteht oder diese enthält.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des nicht wärmeleitenden oder schlecht wärmeleitenden anorganisch-chemischen Füllstoff zu dem feinstteiligen Metallpulver, Metallegierungspulver, keramikmetall- oder -mi­ krometallpartikelhaltigen Pulver 12:1 bis 1:12 vorzugsweise 5:1 bis 1:5 beträgt.
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß in der Oberflächenschicht zusätzlich Fasern aus anorganisch-chemischen Material, vorzugsweise Glasfasern, enthalten sind.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Teilchengröße des anorganisch-chemisch feinteiligen Füllstoffes zu dem feinteiligen Metallpulver im Verhältnis von 3:1 bis 1:10, vorzugsweise 1:1 bis 1:3 steht.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Negativtiefziehform und der Stempel in einer mit Unterdruck oder mit Überdruck beaufschlagbaren Formkammer angeordnet sind.
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