DE3441906A1

DE3441906A1 - Verfahren zum herstellen von formteilen aus thermoplasthaltigem muell sowie aus reinen thermoplasten

Info

Publication number: DE3441906A1
Application number: DE19843441906
Authority: DE
Inventors: Erich 6520 Worms Beck
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1984-11-16
Filing date: 1984-11-16
Publication date: 1986-05-28

Description

Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Form-
teilen aus thermoplasthaltigem Müll sowie aus reinen ihermoplasten. Sie bezieht sich auf die Ausführung der Oberfläche, die durch Aufbringung einer in Farbe und Oberflächenstruktur wählbaren Schicht aus Kunststoffen oder anderen bekannten Dekormaterialien bestimmt werden kann.
Es sind Verfahren zur Herstellung von meist dickwandigen Teilen aus Kunststoffmüll bekannt, bei denen die Schmelze in bekannter Weise in einem Walzenextruder, Schneckenextruder oder einem Scheibenschinelzer erzeugt und in bestimmten portionen als Klumpen in preßformen eingelegt und durch hohen Druck ausgeformt werden.
Da Kunststoffmüll nur in Form von vermischten und verschmutzten Abfällen aus Haushalt und Industrie erhältlich ist, sind die daraus geformten Preßteile zum größten Teil unansehnlich grau bis schwarz.
sinne Aufhellung durch Beigabe von Farbpigment erfordert, da es sich meist um dickwandige, großformatige Teile handelt, erhebliche Mengen von Pigment und scheitert deshalb aus Kostengründen.
Darüberhinaus ist durch solche Verfahren keine frei wählbare Farbe zu erzielen.
Es ist bekannt, daß die qualitativen Merkmale dieser vermischten Kunststoffabfälle durchaus den gestellten Anforderungen genügen.
Ein Mangel besteht bisher, in der freiwählbaren Farbe und Oberflächenstruktur der Teile.
Die Anwendungsmöglichkeiten für Fertigteile aus Kunststoffmüll sind deshalb stark eingeengt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat demgegenüber den Vorteil, daß Oberflächenstruktur und Farbe der Teile im gleichen Maße, wie bei Kunststoffprodukten aus Neuware frei wählbar sind, wobei der Großteil des Volumens aus Abfallmaterialien besteht, die in großen Mengen zu niedrigsten Kosten erhältlich sind.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Presse mit einem Form-Unter- und Oberteil. Eine aufzukaschierende Folie wird in die Form eingelegt. Durch die Kühlung der Form und die direkte Berührung zwischen Folie und Formwand ist gewährleistet, daß beim folgenden Preßvorgang die mit der Formoberfläche in Berührung stehende Schicht nicht fließfähig wird. Je nach Auswahl des Folienmaterials kann die der eingelegten Schmelze zugewandte Seite nach dem völligen Auspressen durch oberflächliches Verschweißen mit dem Formteil verbunden werden. Vorzugsweise verwendet man eine koextrudierte Mehrschichtfolie, deren der Forinwand zugewandte Seite aus einem höher schmelzenden Kunststoff, wie Polyamid oder Polyester besteht; während die der Schmelze zugewandte Seite aus einem gleichen oder ähnlichen Material besteht, das mit der Schmelze eine Schweißverbindung eingeht.
bei vermischten Kunststoffabfällen mit unterschiedlichen Bestandteilen, beispielsweise Polyäthylen, PVC, Polystyrol und andere kann die dem Schmelzklumpen zugekehrte Folienseite zur Erzielung der erforderlichen Haftung mit einem Schmelzkleber oder mit einem Haftvermittler, wie beispielsweise einem ionomeren Kunststoff versehen sein.
Bei Formteilen mit nicht ebenen Oberflächen kann die in die Form einzugebende Folie durch Vorformung in einer Tiefziehmaschine in die gewünschte Vorform gebracht werden.
Das Einlegen von Kaschierfolienvorformen kann sowohl in das Unterteil, als auch in das Oberteil oder in beide Formteile erfolgen.
Figur 1 und 2 zeigen Ausführungsbeispiele von Preßformen mit eingelegten Folien verschiedener Formgebung.
in Fig. 1 ist eine Presse mit dem Tisch 1 und der Oberplatte 2 dargestellt. Auf dem Tisch befindet sich die Matritze 3 mit einem eingelgten Folienstück 5 und einem heißen Schmelzeklumpen 6.
An der Oberfläche 2 ist die Matritze 4 befestigt. Durch Portionierung der Schmelze 6 wird die Dicke der Platte nach dem Verpressen des heißen Klumpens vorausbestimmt.
Fig. 2 zeigt das Formunterteil 1 und ein Formoberteil 2, eingespannt in eine Presse wie in Fig. 1.
Einlegeteile 3 und 4 aus Kaschierfolie sind durch einen vorherigen Vakuumtiefziehvorgang der Form angepaßt.
Bei Teil 4 kann durch einen entsprechenden Unterschnitt die Haftung in der Oberform erzielt werden. Durch Zusammenfahren der beiden Formteile wird der eingelegte Schmelzeklumpen 5 auf die gewünschte Endform gepreßt.
Je nach Auswahl der Materialien von Kaschierfolie und Schmelze kann hier ebenfalls mit oder ohne Kaschierkleber gearbeitet werden. Vorzugsweise kann auch hier eine Mehrschichtfolie, die im Tiefziehverfahren verformbar ist und eine höher schmelzende Schicht besitzt, eingesetzt werden.

Claims

Pat entansprü che 1, Verfahren zur Veredelung der Oberfläche von aus Kunststoffmüll und anderen Kunststoffen, im Preßverfahren hergestellten Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einlegen der Kunststoffschmelze in das Formnest eine nach Farbe und Oberflächenstruktur frei wählbare Folie eingelegt und der Preßvorgang in üblicher Weise ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die eingelegte Kaschierfolie auf der dem Schmelzeklumpen zugewandten Seite mit einem Schmelzkleber versehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Kaschierfolie durch Vorformung, zum Beispiel in einem Tiefziehvorgang geformt und vor dem Einlegen des Schmelzeklumpens in das Formnest eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Kaschierfolie vor dem Preßvorgang in das untere und obere Formnest eingelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 3 und 4 dadurch gekennzeichnet, daß als Kaschierfolie eine koextrudierte oder laminierte Mehrschichtfolie verwendet wird, die aus einer mit dem Schmelzeklumpen verschweißbaren Schicht und einer Schicht mit wesentlich höherer Schmelztemperatur besteht, die wiederum durch einen Haftvermittler miteinander verbunden sein können.