DE3712679A1 - Verfahren zum herstellen von calciumsulfatdihydrat - Google Patents
Verfahren zum herstellen von calciumsulfatdihydratInfo
- Publication number
- DE3712679A1 DE3712679A1 DE19873712679 DE3712679A DE3712679A1 DE 3712679 A1 DE3712679 A1 DE 3712679A1 DE 19873712679 DE19873712679 DE 19873712679 DE 3712679 A DE3712679 A DE 3712679A DE 3712679 A1 DE3712679 A1 DE 3712679A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- flue gas
- scrubbing tower
- cyclone separator
- fed
- power plant
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/46—Sulfates
- C01F11/464—Sulfates of Ca from gases containing sulfur oxides
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
- B01D53/501—Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geology (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zum
Herstellen von Rauchgasgips im Zuge der Rauchgasentschwefelung
von Kraftwerkskesselfeuerungen,
bei dem das Rauchgas in einem Waschturm mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension behandelt wird und das dabei ausgewaschene Schwefeldioxid im Waschturmsumpf unter Zufuhr von Luftsauerstoff durch Oxidation sowie durch Kristallisation in Calciumsulfatdihydrat-Kristalle überführt wird,
wobei ein Kreislaufstrom aus dem Waschturmsumpf abgezogen und über Zerstäuberdüsen dem Waschturm aufgegeben wird, wobei ein weiterer Kristallsuspensionsstrom kontinuierlich aus dem Waschturmsumpf abgezogen, einem Zyklonabscheider zugeführt und nach Abtrennung von Kristallschlamm in den Waschturmsumpf zurückgeführt wird, wobei der den Kristallschlamm führende Unterlauf des Zyklonabscheiders entwässert, Rauchgasgips abgezogen und der Klarlauf dem Waschturm aufgegeben wird, wobei nach der Lehre des Hauptpatentes die Menge der Feinanteile im Waschturmsumpf so eingestellt wird, daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der im Kristallsuspensionsstrom mitgeführten Feststoffe im Oberlauf des Zyklonabscheiders bleiben. - Die Zugabe von Kalk oder Kalkstein kann im Rahmen des gattungsgemäßen Verfahrens an verschiedenen Stellen des Waschturms erfolgen. So ist aus VGB Kraftwerkstechnik 63 (1983) 4, Seiten 335 bis 344 einerseits bekannt, eine Aufschlämmung von Kalkstein im oberen Bereich des Waschturmes aufzugeben (vgl. Fig. 11), andererseits ist es auch bekannt, Calciumhydroxid in Form von Kalkmilch in den Waschturmsumpf einzuführen (vgl. Fig. 8). Vorzugsweise wird das Rauchgas im Gegenstrom gewaschen. Im Rahmen der Erfindung liegt es aber auch, das Rauchgas im Gleichstrom zur verstäubten Waschwassersuspension zu führen.
bei dem das Rauchgas in einem Waschturm mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension behandelt wird und das dabei ausgewaschene Schwefeldioxid im Waschturmsumpf unter Zufuhr von Luftsauerstoff durch Oxidation sowie durch Kristallisation in Calciumsulfatdihydrat-Kristalle überführt wird,
wobei ein Kreislaufstrom aus dem Waschturmsumpf abgezogen und über Zerstäuberdüsen dem Waschturm aufgegeben wird, wobei ein weiterer Kristallsuspensionsstrom kontinuierlich aus dem Waschturmsumpf abgezogen, einem Zyklonabscheider zugeführt und nach Abtrennung von Kristallschlamm in den Waschturmsumpf zurückgeführt wird, wobei der den Kristallschlamm führende Unterlauf des Zyklonabscheiders entwässert, Rauchgasgips abgezogen und der Klarlauf dem Waschturm aufgegeben wird, wobei nach der Lehre des Hauptpatentes die Menge der Feinanteile im Waschturmsumpf so eingestellt wird, daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der im Kristallsuspensionsstrom mitgeführten Feststoffe im Oberlauf des Zyklonabscheiders bleiben. - Die Zugabe von Kalk oder Kalkstein kann im Rahmen des gattungsgemäßen Verfahrens an verschiedenen Stellen des Waschturms erfolgen. So ist aus VGB Kraftwerkstechnik 63 (1983) 4, Seiten 335 bis 344 einerseits bekannt, eine Aufschlämmung von Kalkstein im oberen Bereich des Waschturmes aufzugeben (vgl. Fig. 11), andererseits ist es auch bekannt, Calciumhydroxid in Form von Kalkmilch in den Waschturmsumpf einzuführen (vgl. Fig. 8). Vorzugsweise wird das Rauchgas im Gegenstrom gewaschen. Im Rahmen der Erfindung liegt es aber auch, das Rauchgas im Gleichstrom zur verstäubten Waschwassersuspension zu führen.
Nach der Lehre des Hauptpatentes wird im Waschturmsumpf ein beachtlicher
Anteil an Feststoffen eingestellt, die kleiner sind als das
dem Zyklonabscheider zugeordnete Trennkorn. Unter dieser Voraussetzung
ist die Korngröße der aus der Waschwassersuspension abgetrennten
Calciumsulfatdihydrat-Kristalle sehr genau einstellbar, wenn
der Anteil der Feststoffe, die kleiner sind als der Trennkorndurchmesser
des Zyklonabscheiders, im Waschturmsumpf gesteuert wird.
Die Lehre des Hauptpatentes nutzt dabei die Erkenntnis, daß sekundäre
Keimbildung der vorherrschende Keimbildungsmechanismus ist
und die Keimbildungsgeschwindigkeit, d. h. die Anzahl der neugebildeten
Keime je Zeiteinheit in der Waschwassersuspension, durch die
Häufigkeit und Intensität der Kollisionen der Kristalle in der Suspension
beeinflußbar ist. Der an sich bekannte Mechanismus kann nach
der Lehre des Hauptpatentes wirksam zur Steuerung der Kristallisation
eingesetzt werden, wenn das Kornspektrum in der Waschwassersuspension
so eingestellt wird, daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20
bis 70 Gew.%, der im Kristallsuspensionsstrom mitgeführten Feststoffe
im Oberlauf des Zyklonsabscheiders bleiben.
Die technische Lehre des Hauptpatentes hat sich grundsätzlich bewährt.
Mit dem aus dem Hauptpatent bekannten Verfahren kann die
Kristallgröße des Rauchgasgipses genau eingestellt werden. Der Rauchgasgips
zeichnet sich fernerhin durch eine sehr große Kornfeinheit
und gute Deponiefähigkeit aus. Die große Kornfeinheit trägt zu einer
guten Verfestigung von Mischungen aus Flugasche, Gips und Wasser
infolge Zwickelfüllung bei.
In weiterer Ausbildung und Verbesserung des Gegenstandes nach dem
Hauptpatent liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
so auszubilden, daß eine noch größere Festigkeit erreichbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß dem Waschturm
Kalk oder Kalkstein in Form eines silikathaltigen Kraftwerksklärschlammes
mit einem pH-Wert zwischen 8 und 10 zugeführt wird. -
Kraftwerksklärschlamm bezeichnet ein Vielkomponentengemisch, das
als Trockensubstanz CaO als Hauptkomponente, verschiedene Silikate
sowie weitere zur Entschwefelung nicht beitragende Bestandteile enthält.
Der Kraftwerksklärschlamm fällt bei der Naßentaschung sowie
bei der Entcarbonisierung von Dampfkraftwerkswasser, insbes. bei
der Herstellung von Kesselspeisewasser, an. Die Feststoffe von Kraftwerksklärschlamm
haben eine Körnung mit hohem Feinanteil im Sinne
der Lehre des Hauptpatentes. Überraschenderweise verbessern die
Feinanteile, die an der Entschwefelung nicht teilnehmen, die Abbindung
und Erhärtung und im Ergebnis die Festigkeit des bei der Rauchgasentschwefelung
gebildeten Gipses. Gelangt der Gips in die Zementindustrie,
so wirken sich in dem Zement, dem der Gips in Mengen
von etwa 5% beigegeben wird, die Feinanteile unmittelbar positiv
auch in dem Zement aus. Im Rahmen der Erfindung liegt es, den
für die Bindung von Schwefeldioxid erforderlichen Kalk oder Kalkstein
ausschließlich in Form von Kraftwerksklärschlamm dem Waschturm
zuzuführen. Im Rahmen der Erfindung liegt es aber auch, Kraftwerksklärschlamm
zusammen mit klassischen Absorbentien zu verwenden.
Im Rahmen der Erfindung liegt es fernerhin, den Feinanteil
im Waschturmsumpf durch eine Mengenregelung des eingespeisten Kraftwerksklärschlammes
zu beeinflussen und zu steuern.
Vorzugsweise wird ein Kraftwerksklärschlamm verwendet, der mehr
als 10 Gew.% SiO₂ sowie 15 bis 50 Gew.% CaO, bezogen auf die bei
40°C getrocknete Substanz, aufweist. Der Kraftwerksklärschlamm
ist dabei um so wirksamer, je größer der Feinanteil ist. Vorzugsweise
sollte zumindest die Hälfte der mit dem Kraftwerksklärschlamm zugeführten
Feststoffe Feinanteile im Sinne des Hauptpatentes sein. Die
Körnung von Kraftwerksklärschlamm unterliegt je nach Herkunft Schwankungen.
Die mittlere auf den Massendurchgang bezogene Korngröße
schwankt zwischen etwa 5 und 40 µm, wobei die größten Feststoffpartikel
Korngrößen bis zu 120 µm aufweisen können. Wenn der Kraftwerksklärschlamm
einen großen Feststoffgrobanteil aufweist, empfiehlt
die Erfindung, daß Feststoffgrobanteile des Kraftwerksklärschlammes
vor Eintritt in den Waschturm abgetrennt werden, wobei der Trennschnitt
entsprechend dem Trennkorndurchmesser des Zyklonabscheiders
gewählt wird. Der Trennkorndurchmesser des Zyklonabscheiders ist
maximal 25 µm. Er sollte vorzugsweise nicht mehr als 20 µm betragen,
wobei ein Feststoffteilchen, das dem Trennkorndurchmesser entspricht,
definitionsgemäß zu gleichen Anteilen in den Oberlauf und in den
Unterlauf gelangt. Eine in der betrieblichen Praxis vorteilhafte Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß aus
dem Oberlauf des Zyklonabscheiders ein Suspensionsregelstrom abgetrennt
und durch eine feststofffreie Flüssigkeit ersetzt wird, wobei
die Körnung des Rauchgasgipses durch Anpassung der Menge des
Suspensionsregelstromes eingestellt wird. Der Suspensionsregelstrom
erlaubt eine sehr einfache Steuerung der Kornfeinheit. So wird die
Kornfeinheit der abgetrennten Calciumsulfatdihydrat-Kristalle größer,
wenn der Suspensionsregelstrom gedrosselt wird und wird die Kornfeinheit
kleiner, wenn eine größere Menge des Suspensionsregelstromes
entnommen wird. Allein durch die Mengenregelung des Suspensionsregelstromes
ist sowohl eine Verstärkung als auch eine Abschwächung
der den Prozeß bestimmenden Keimbildungsgeschwindigkeit möglich.
Die zahlenmäßige Zuordnung zwischen Körnung des Rauchgasgipses
einerseits und den Feststoffanteilen in der Waschwassersuspension
andererseits ist allerdings von weiteren Faktoren, wie z. B. Fremdsalzen,
Strömungsführung und dergleichen abhängig und somit eine
anlagenspezifische Größe, die im Versuch allerdings leicht ermittelt
werden kann. Im Rahmen der Erfindung liegt es, den Suspensionsregelstrom
als kontinuierlichen Mengenstrom aus dem Oberlauf abzuführen,
wobei dieser durch Regeleinrichtungen bzw. eine drehzahlgeregelte
Pumpe entsprechend eingestellt werden kann. Eine einfachere
und bevorzugte Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Suspensionsregelstrom diskontinuierlich abgeführt wird und die Menge
des Suspensionsregelstromes durch Einstellung der Intervallzeiten
geregelt wird. In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, daß der Suspensionsregelstrom aufkonzentriert
und der abgezogene Klarlauf in den Waschturmsumpf zurückgeführt
wird. Im Rahmen dieser Maßnahmen ermöglicht es das erfindungsgemäße
Verfahren, die Wirkung von gelösten Komponenten in der Waschwassersuspension
auf die Kristalltracht zu beeinflussen. Dadurch
werden die Steuerungsmöglichkeiten der Kristallisation noch erweitert.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Rauchgasgips
weist eine sehr große Kornfeinheit mit großer Oberfläche auf und
ist überraschenderweise sehr porös. Der erfindungsgemäß hergestellte
Rauchgasgips ist flockenförmig; keinesfalls sind die Kristalle grobkörnig,
blättchenförmig oder nadelförmig wie in VGB Kraftwerkstechnik
63 (1983) 4, Seiten 335 bis 344, Fig. 9, 15 und 16, dargestellt.
Die Restfeuchtigkeit des mechanisch entwässerten Rauchgasgips beträgt
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren etwa 30%. Daraus leiten
sich Vorteile ab. Die große Kornfeinheit mit großer Oberfläche bewirkt
eine hohe Verfestigung von Mischungen aus Flugasche, Gips und Wasser
aus der Rauchgasentschwefelungsanlage infolge Zwickelfüllung.
Die an der SO₂-Bindung nicht teilnehmenden Feinanteile von Kraftwerksklärschlamm
tragen zu einer weiteren Verbesserung der Druckfestigkeit
in beachtlichem Umfang bei. Im übrigen ist aufgrund der
großen Oberfläche eine außerordentlich große Reaktivität bei der
chemischen Umsetzung mit Bestandteilen der Flugasche gegeben und
dadurch eine geringe Auslaugung gewährleistet. Im Ergebnis weist
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Rauchgasgips
eine ausgezeichnete Deponiefähigkeit auf. Hinzu kommt, daß bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren aufgrund der besseren Wasseraufnahme
des Gipses eine abwasserfreie Fahrweise möglich ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die
einzige Figur zeigt das Verfahrensschema sowie die wesentlichen Komponenten
einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das in der Figur dargestellte Verfahren dient zum Herstellen von
im wesentlichen aus Calciumsulfatdihydrat bestehendem Rauchgasgips
im Zuge der Rauchgasentschwefelung von Kraftwerkskesselfeuerungen.
Das Rauchgas 1 wird einem Waschturm 2 zugeführt und im Gegenstrom
mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension 3 behandelt.
Dabei wird das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid ausgewaschen.
Das von SO₂ befreite Rauchgas tritt nach einer Tropfenabscheidung
4 am Waschturmkopf 5 aus. Die Waschwassersuspension
wird in einem ersten Kreislaufstrom 6 aus dem Waschturmsumpf 7
abgezogen und über Zerstäuberdüsen 8 dem Waschturm aufgegeben.
Kalk oder Kalkstein wird in Form eines silikathaltigen Kraftwerksklärschlammes
9 mit einem pH-Wert zwischen 8 und 10 über im oberen
Bereich des Waschturms angeordnete Düsen 10 aufgegeben. Im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt es aber auch, Kraftwerksklärschlamm
dem Waschturmsumpf direkt zuzuführen. In einem solchen
Fall wird die Waschwassersuspension in verschiedenen Etagen, die
sich über die gesamte Waschturmhöhe erstrecken, in den Waschturm
eingeführt. Fernerhin wird dem Waschturmsumpf Luftsauerstoff 11
zugeführt. Im Waschturmsumpf wird durch Oxidation sowie durch Kristallisation
das ausgewaschene Schwefeldioxid in Calciumsulfatdihydrat-
Kristalle überführt.
Aus dem Waschturmsumpf 7 wird ein Kristallsuspensionsstrom 12 abgezogen
und einem Zyklonabscheider 13 zugeführt. In dem Zyklonabscheider
werden Calciumsulfatdihydrat-Kristalle, die größer sind als das
dem Zyklonabscheider zugeordnete Trennkorn, abgetrennt und als
Kristallschlamm im Unterlauf 14 des Zyklonabscheiders 13 ausgeführt.
Der Zyklonabscheider wird mit einem Trennkorndurchmesser von maximal
25 µm betrieben, wobei ein Feststoffteilchen, das dem Trennkorndurchmesser
entspricht, definitionsgemäß zu gleichen Anteilen in den
Oberlauf und in den Unterlauf gelangt. Vorzugsweise sollte der Trennkorndurchmesser
des Zyklonabscheiders jedoch nicht größer als 20
µm sein. Der Kristallschlamm wird in einem nachgeschalteten Eindicker
15, beispielsweise einem Vakuumtrommelfilter, mechanisch entwässert
und als Rauchgasgips 16 abgezogen. Der Oberlauf 17 des
Zyklonabscheiders sowie der bei der mechanischen Entwässerung des
Kristallschlammes anfallende Klarlauf 18 werden in den Waschturmsumpf
7 zurückgeführt.
Die Menge der Feinanteile im Waschturmsumpf 7 ist so eingestellt,
daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der mitgeführten
Feststoffe im Oberlauf 17 des Zyklonabscheiders 13 bleiben.
Sie werden im wesentlichen als Kristallkeime in den Waschturmsumpf
7 zurückgeführt. Die Konzentration der Feststoffanteile im Waschturmsumpf
beeinflußt die Körnung des bei dem Verfahren hergestellten
Rauchgasgips. Eine größere Anzahl von Kristallkeimen regt eine
sekundäre Keimbildung in der Waschwassersuspension an und führt
zu einer größeren Kornfeinheit des Rauchgasgipses 16. Entsprechend
wird der Rauchgasgips 16 grober, wenn die sekundäre Keimbildung
reduziert wird, indem die Anzahl der Kristallkeime in der Waschwassersuspension
reduziert wird. Bei dem im Ausführungsbeispiel dargestellten
Verfahren wird die Körnung des Rauchgasgipses 16 mit
Hilfe eines aus dem Oberlauf 17 des Zyklonabscheiders abgeführten
Suspensionsregelstromes 19 genau eingestellt. Die Menge des Suspensionsregelstroms
19 wird entsprechend der Körnung des Rauchgasgipses
16 angepaßt. Zur Einstellung eines feineren Rauchgasgipses wird
die abgetrennte Menge gedrosselt, zur Einstellung eines groberen
Produktes erhöht. Im stationären Betriebszustand ist auch eine abwasserfreie
Fahrweise möglich. Nach bevorzugter Ausführung der Erfindung
wird der Suspensionsregelstrom 19 diskontinuierlich abgeführt
und die Menge durch Einstellung der Intervallzeiten geregelt. Eine
weitere im Ausführungsbeispiel allerdings nicht dargestellte Ausgestaltung
des Verfahrens besteht darin, daß der aus dem Oberlauf
abgetrennte Suspensionsregelstrom aufkonzentriert und der abgezogene
Klarlauf in den Waschturmsumpf zurückgeführt wird. Dadurch besteht
die Möglichkeit, die Zusammensetzung der gelösten Komponenten in
der Waschwassersuspension zu beeinflussen.
Kraftwerksklärschlamm, der erfindungsgemäß verwendet wird, fällt
einerseits bei der Naßentaschung und andererseits bei der Entcarbonisierung
von Dampfkraftwerkswasser an und bezeichnet ein Vielkomponentengemisch,
welches neben CaO als Hauptkomponente (bezogen auf die
Trockensubstanz) verschiedene Silikate sowie weitere Bestandteile,
die an der SO₂-Bindung nicht teilnehmen, aufweist. Die Tabelle
1 zeigt chemische Zusammensetzungen von Kraftwerksklärschlamm,
wobei sich die angegebenen Massenanteile auf die bei 40°C getrocknete
Substanz beziehen. Vorzugsweise wird ein Kraftwerksklärschlamm
verwendet, der mehr als 10 Gew.% SiO₂ sowie 15 bis 20 Gew.% CaO,
bezogen auf die bei 40°C getrocknete Substanz, aufweist. Gemäß
Tabelle 2 weist der Kraftwerksklärschlamm bereits einen beachtlichen
Massenanteil auf, der kleiner ist als der Trennkorndurchmesser des
Zyklonabscheiders. Allerdings ist die Körnung je nach Herkunft Schwankungen
unterworfen. Vorzugsweise wird im Rahmen der Erfindung
ein Kraftwerksklärschlamm eingesetzt, bei dem zumindest die Hälfte
der mit dem Kraftwerksklärschlamm zugeführten Feststoffe Feinanteile
sind. Die Körnung des Kraftwerksklärschlammes kann durch
eine Klassierung beeinflußt werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn Feststoffgrobanteile des Kraftwerksklärschlammes vor
Eintritt in den Waschturm abgetrennt werden, wobei der Trennschnitt
entsprechend dem Trennkorndurchmesser des Zyklonabscheiders gewählt
wird.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, als Absorptionsmittel für die nasse
Entschwefelung von Rauchgasen ausschließlich Kraftwerksklärschlamm
einzusetzen. Im Rahmen der Erfindung liegt es jedoch auch,
Kraftwerksklärschlamm zusammen mit anderen Absorbentien, zu verwenden
sowie Kraftwerksklärschlamm zur Steuerung der Feinanteile
im Waschturmsumpf zuzugeben.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen von Rauchgasgips im Zuge der Rauchgasentschwefelung von Kraftwerkskesselfeuerungen,
bei dem das Rauchgas in einem Waschturm mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension behandelt wird und das dabei ausgewaschene Schwefeldioxid im Waschturmsumpf unter Zufuhr von Luftsauerstoff durch Oxidation sowie durch Kristallisation in Calciumsulfatdihydrat-Kristalle überführt wird,
wobei ein Kreislaufstrom aus dem Waschturmsumpf abgezogen und über Zerstäuberdüsen dem Waschturm aufgegeben wird, wobei ein weiterer Kristallsuspensionsstrom kontinuierlich aus dem Waschturmsumpf abgezogen, einem Zyklonabscheider zugeführt und nach Abtrennung von Kristallschlamm in den Waschturmsumpf zurückgeführt wird, wobei der den Kristallschlamm führende Unterlauf des Zyklonabscheiders entwässert, Rauchgasgips abgezogen und der Klarlauf dem Waschturm aufgegeben wird, wobei nach der Lehre des Hauptpatentes die Menge der Feinanteile im Waschturmsumpf so eingestellt wird, daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der im Kristallsuspensionsstrom mitgeführten Feststoffe im Überlauf des Zyklonabscheiders bleiben, dadurch gekennzeichnet, daß dem Waschturm Kalk oder Kalkstein in Form eines silikathaltigen Kraftwerksklärschlamms mit einem pH-Wert zwischen 8 und 10 zugeführt wird.
bei dem das Rauchgas in einem Waschturm mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension behandelt wird und das dabei ausgewaschene Schwefeldioxid im Waschturmsumpf unter Zufuhr von Luftsauerstoff durch Oxidation sowie durch Kristallisation in Calciumsulfatdihydrat-Kristalle überführt wird,
wobei ein Kreislaufstrom aus dem Waschturmsumpf abgezogen und über Zerstäuberdüsen dem Waschturm aufgegeben wird, wobei ein weiterer Kristallsuspensionsstrom kontinuierlich aus dem Waschturmsumpf abgezogen, einem Zyklonabscheider zugeführt und nach Abtrennung von Kristallschlamm in den Waschturmsumpf zurückgeführt wird, wobei der den Kristallschlamm führende Unterlauf des Zyklonabscheiders entwässert, Rauchgasgips abgezogen und der Klarlauf dem Waschturm aufgegeben wird, wobei nach der Lehre des Hauptpatentes die Menge der Feinanteile im Waschturmsumpf so eingestellt wird, daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der im Kristallsuspensionsstrom mitgeführten Feststoffe im Überlauf des Zyklonabscheiders bleiben, dadurch gekennzeichnet, daß dem Waschturm Kalk oder Kalkstein in Form eines silikathaltigen Kraftwerksklärschlamms mit einem pH-Wert zwischen 8 und 10 zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kraftwerksklärschlamm mehr als 10 Gew.% SiO₂ sowie 15 bis 50 Gew.%
CaO, bezogen auf die bei 40°C getrocknete Substanz, aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Hälfte der mit dem Kraftwerksklärschlamm zugeführten
Feststoffe Feinanteile sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Feststoffgrobanteile des Kraftwerksklärschlamms vor
Eintritt in den Waschturm abgetrennt werden, wobei der Trennschnitt
entsprechend dem Trennkorndurchmesser des Zyklonabscheiders gewählt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkorndurchmesser des Zyklonabscheiders maximal
25 µm, vorzugsweise jedoch weniger als 20 µm, beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Oberlauf des Zyklonabscheiders ein Suspensionsregelstrom
abgetrennt und durch eine feststofffreie Flüssigkeit
ersetzt wird, wobei die Körnung des Rauchgasgipses durch Anpassung
der Menge des Suspensionsregelstromes eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Suspensionsregelstrom aufkonzentriert und der abgezogene Klarlauf
in den Waschturm zurückgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Suspensionsregelstrom diskontinuierlich abgeführt wird und die
Menge des Suspensionsregelstromes durch Einstellung der Intervallzeiten
geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712679 DE3712679A1 (de) | 1987-04-14 | 1987-04-14 | Verfahren zum herstellen von calciumsulfatdihydrat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712679 DE3712679A1 (de) | 1987-04-14 | 1987-04-14 | Verfahren zum herstellen von calciumsulfatdihydrat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3712679A1 true DE3712679A1 (de) | 1988-10-27 |
DE3712679C2 DE3712679C2 (de) | 1989-07-27 |
Family
ID=6325618
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873712679 Granted DE3712679A1 (de) | 1987-04-14 | 1987-04-14 | Verfahren zum herstellen von calciumsulfatdihydrat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3712679A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19730228A1 (de) * | 1997-07-15 | 1999-01-21 | Abb Patent Gmbh | Verfahren und Anordnung zur Entfernung von Schadgasen aus dem Abgas einer Verbrennungsanlage |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3504775A1 (de) * | 1985-02-13 | 1986-08-14 | Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, 4300 Essen | Verwendung von dampfkraftwerksklaerschlamm fuer die nasse entschwefelung von rauchgasen |
-
1987
- 1987-04-14 DE DE19873712679 patent/DE3712679A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3504775A1 (de) * | 1985-02-13 | 1986-08-14 | Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, 4300 Essen | Verwendung von dampfkraftwerksklaerschlamm fuer die nasse entschwefelung von rauchgasen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19730228A1 (de) * | 1997-07-15 | 1999-01-21 | Abb Patent Gmbh | Verfahren und Anordnung zur Entfernung von Schadgasen aus dem Abgas einer Verbrennungsanlage |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3712679C2 (de) | 1989-07-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3881315T2 (de) | Nassentschwefelungsverfahren zur Behandlung von Abgasen. | |
DE3603365C2 (de) | ||
DE2928061C2 (de) | Verfahren zur Abgasbehandlung | |
DE3586880T2 (de) | Verfahren zur oxydation des absorbents der rauchgasentschwefelung und das dabei hergestellte produkt. | |
DE2511291C2 (de) | Verfahren zum Entfernen von gasförmigem Schwefeloxid aus einem Gasstrom | |
EP0262396A2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Calciumsulfatdihydrat bei der Rauchgasentschwefelung | |
DE2820357A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwefeloxiden aus verbrennungsabgasen | |
EP0483889B1 (de) | Verfahren zur Gipsreinigung | |
DE2412372C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Gicht- bzw. Rauchgas unter Erzeugung von Gips | |
DE2304496A1 (de) | Verfahren zur so tief 2-entfernung | |
DE3240317C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Dihydrat im Zuge der Entschwefelung von Rauchgasen aus Kraftwerkskesselfeuerungen | |
DE68919774T2 (de) | Entschwefelungsverfahren und -vorrichtung. | |
EP0044005B1 (de) | Herstellung von Gipshalbhydrat mit Wärmemüll, wässriger H2SO4 und schwefelsauren Salzen | |
EP0324845B1 (de) | Verfahren zur entschwefelung von rauchgasen aus kraftwerkskesselfeuerungen | |
DE3514857A1 (de) | Verfahren zum regeln einer sulfitkonzentration | |
DE3727801C2 (de) | ||
DE3504775C2 (de) | ||
DE3712679A1 (de) | Verfahren zum herstellen von calciumsulfatdihydrat | |
DE3119749A1 (de) | Verfahren zur herstellung von calciumsulfathalbhydrat | |
DE2913867A1 (de) | Verfahren zum reinigen von rauchgasen u.a. abgasen, die schadstoffe enthalten | |
EP0263317A1 (de) | Verfahren zum nassen Entfernen von Schwefelddioxid | |
DE3834679C1 (en) | Process for the desulphurisation of flue gases of power station boiler furnaces | |
DE3241539A1 (de) | Verfahren zur verbesserung der gipsbildung bei der nassen rauchgasentschwefelung mit kalkwaesche | |
EP0294415B1 (de) | Verfahren zur in-situ-gewinnung von calciumsulfathalbhydrat und/oder calciumsulfat (anhydrit) aus dem wäscher einer nassen rauchgasentschwefelungsanlage | |
DE4422034C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung eines Natriumchloridgemenges |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RWE ENERGIE AG, 4300 ESSEN, DE |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: GEBHARD, GEORG, DR.RER.NAT., 51545 WALDBROEL, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |