DE3710934A1 - Kreiselpumpe in prozessbauweise - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine radiale Kreiselpumpe in Pro­ zeßbauweise mit einem Ringgehäuse und daran angesetzten Saug- und Druckstutzen, einem Deckel und einem Laufrad, welches von einer abgedichteten in den Innenraum der Pumpe geführten Welle angetrieben wird.

Die ringförmigen Gehäuse derartiger Pumpen werden nach dem Stand der Technik durch Formpressen in einer Matrize von vorzugsweise Chrom-Nickel-Stahl hergestellt. Diese Pumpen haben oft erhebliche Rohrkräfte aufzunehmen, die leicht zu Verspannungen und Deformationen der oft dünnwandigen Walzmaterialgehäuse führen, da die übliche Herstellung der Ringgehäuse durch Pressen keine großen Wandstärken zuläßt. Zur Versteifung dieser Gehäuse sind schon Sicken vorge­ schlagen worden, was jedoch eine doppelwandige Ausführung erfordert, um die Flüssigkeitsströmung im Pumpeninnern nicht ungünstig zu beeinflussen. In jedem Fall wird durch solche und ähnliche Maßnahmen die Herstellung entsprechen­ der Radialkreiselpumpen erheblich verteuert.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Radialkreiselpumpe in Prozeßbauweise mit den eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, welche bei ausreichender Stabilität und Funktionssicherheit preiswert herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Ringgehäuse aus starkwandigem Walzmaterial mit einer Wandstärke von minde­ stens 3 mm in Form eines flachgewölbten Bodens besteht. Dieser wird ohne Matrizen warmverformt oder kaltgepreßt.

Die Planfläche dieses Ringgehäuses ist also praktisch eben und das gesamte topfförmige Ringgehäuse läßt sich auch mit größeren Wandstärken von beispielsweise 5 mm und auch noch weit darüber leicht und preiswert herstellen. Man kann dadurch weiterhin auf die teueren und empfindlichen Preßwerkzeuge verzichten und erhält dennoch eine Pumpe, welche den beim integrierten Einbau in ein Rohrleitungs­ system auftretenden Kräften ohne weiteres standhält.

In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll der Druckstutzen und/oder der Saugstutzen der Pumpe aus Guß bestehen. Auf diese Weise können auch die Stutzen gleichzeitig stabil und preiswert hergestellt werden.

Dabei ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn das Laufrad der Pumpe der Bodenform des Ringgehäuses angepaßt ist und ebenfalls aus einem Gußwerkstoff besteht. Die Form des Ringgehäuses als flacher Boden ermöglicht problemloserweise die Anpassung auch offener Laufräder an die Bodenform bzw. das Profil des Bodens des Ringgehäuses, so daß nur ein schmaler Spalt zwischen Boden und Laufrad­ schaufeln verbleibt, so daß das Laufrad mit hohem Wirkungs­ grad pumpt.

Da der Deckel derartiger Pumpen ohnehin zumeist flach ist, bereitet dessen stabile und preiswerte Herstellung im Nor­ malfall keine größeren Probleme, allerdings muß bei einer stabilen und funktionssicheren Ausführung der Kreiselpum­ pe auch auf die Haltbarkeit, Funktionssicherheit und preis­ werte Herstellung der Dichtung geachtet werden, mit wel­ cher die Antriebswelle für das Laufrad durch das Gehäuse bzw. durch den Deckel hindurchgeführt wird.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß die Gleitring­ dichtung der Antriebswelle in den Innenraum der Pumpe hin­ einragt.

Es ist wichtig, daß die Dichtung über ihre axiale Länge möglichst gleichmäßigen Temperaturen und gleichmäßigen mechanischen Belastungen ausge­ setzt ist. Dadurch, daß die Dichtung frei in den Innenraum der Pumpe hineinragt, wird sie von dem zu pumpenden Medium um­ spült und gekühlt, so daß man diese Bedingungen gut erfül­ len kann.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Be­ schreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der dazu­ gehörigen Fig. 1, welche die erfindungsgemäße Kreiselpumpe im Längs­ schnitt zeigt.

Die Pumpe besteht aus einem Ringgehäuse 1 in Form eines flachen Bodens. An der Planfläche ist ein Saugstutzen 2 angeordnet, während am zylindrischen Umfang des Ringgehäuses 1 ein Druckstutzen 3 angeordnet ist. Die­ se Stutzen können beispielsweise angeschweißt sein. Der Deckel 6 ist von der offenen Seite des Topfes her ange­ flanscht, so daß durch Lösen des Deckels 6 dieser zusammen mit der Antriebswelle 4 und dem Laufrad 5 sowie einer nicht dargestellten Antriebseinheit von dem Ringgehäuse abgenommen werden kann. Das Pumpengehäuse verbleibt also mit seinen angeschlossenen Druck- und Saugstutzen 3, 2 in dem Rohrleitungssystem, in welchem es eingebaut ist.

Vorzugsweise wird das Ringgehäuse 1 in Form des flachge­ wölbten Bodens aus Chrom-Nickel-Walzstahl mit 5 mm Wand­ stärke hergestellt. Die Wandstärke hängt jedoch auch von dem für die Pumpe gewünschten Leistungsbereich ab. Sie kann beispielsweise nur 3 mm betragen, jedoch auch 7 mm oder mehr.

Die Vorderkanten der Schaufeln des offenen Laufrades 5 sind im Profil dem ebenen Boden des Ringgehäuses angepaßt, so daß sich nur ein sehr schmaler Spalt zwischen den Schau­ feln des Laufrades 5 und dem als Gegenlauffläche dienen­ den Boden des Ringgehäuses 1 ergibt.

Die Dichtung 7 der Antriebswelle 4 ragt weit in den Innen­ raum 8 der Pumpe, d.h. in das Innere des Ringgehauses 1 hinein, und wird so von dem Medium, welches durch das Lauf­ rad 5 befördert wird, gut umspült und gekühlt.

Laufrad 5, Saugstutzen 2 und Druckstutzen 3 sind aus Guß­ material hergestellt. Die Kreiselpumpe ist damit ausrei­ chend stabil, um in Prozeßbauweise eingesetzt zu werden, und ist dennoch sehr preiswert herstellbar.

Claims (4)

1. Radiale Kreiselpumpe in Prozeßbauweise mit einem Ring­ gehäuse (1) und daran angesetzten Saug- und Druckstut­ zen (2, 3), einem Deckel (6) und einem Laufrad, welches von einer abgedichtet in den Innenraum (8) der Pumpe geführten Welle (4) angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringgehäuse (1) aus starkwan­ digem Walzmaterial mit einer Wandstärke von mindestens 3 mm in Form eines flachgewölbten Bodens (1) besteht.

2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckstutzen und/oder der Saugstutzen aus Guß bestehen.

3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Laufrad der Bodenform des Ringgehäu­ ses (1) angepaßt ist und aus einem Gußwerkstoff besteht.

4. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung der durch den Deckel (6) geführten Antriebswelle (4) eine in den Innenraum der Pumpe hineinragende, ungekammerte Gleitringdichtung ist.