DE3710340A1 - Kraftschrauber mit drehmomentbegrenzung - Google Patents
Kraftschrauber mit drehmomentbegrenzungInfo
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- B25B23/0078—Reaction arms
Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftschrauber mit Drehmoment
begrenzung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Schraubverbindungen, insbesondere schwere Schraubverbindun
gen, müssen oftmals mit einem vorgegebenen Drehmoment ange
zogen werden. Dazu sind eine Reihe von Vorrichtungen, soge
nannte Kraftschrauber, bekannt.
Ein bekannter Kraftschrauber (EP-OS 00 42 558) verwendet zur
Drehmomentermittlung ein separates, verformbares Bauelement,
das koaxial die Ausgangswelle des Kraftschraubers umgibt.
Dieses drehelastische Verbindungsstück wird während des
Schraubvorgangs mit zunehmendem Schraubmoment zunehmend tor
diert und betätigt einen elastischen Schalter, wenn eine be
stimmte Verformungsamplitude erreicht ist. Mit Hilfe dieses
Schalters wird dann die Antriebseinrichtung abgeschaltet.
Bei den nur sehr geringen Torsionswegen ist damit zu rechnen,
daß eine mechanische Schalterbetätigung nur ungenau wirkt
und damit die Drehmomentbestimmung ungenau ist. Weiter ist
ein zusätzliches Bauelement erforderlich, das sowohl das Ge
wicht als auch die Kosten des Kraftschraubers erhöht. Dies
trifft auch für die weitere, in der gleichen Schrift genannte,
Ausführungsform zu, bei der auf dem drehelastischen Verbin
dungsstück Dehnungsmeßstreifen aufgebracht sind, die zu dem
bekannten Aufwand und zu den Problemen bei Dehnungsmeßstrei
fenmessungen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen gattungsge
mäßen Kraftschrauber mit Drehmomentbegrenzung und Luftmotoran
trieb so weiterzubilden, daß eine einfache, genaue und preis
werte Drehmomenterfassung und Abschaltung bei einem Soll-Dreh
moment möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird als Antriebseinheit ein Luftmotor mit
einer Druckluftzufuhr und einem Druckluftauslaß verwendet. Es
hat sich gezeigt, daß als Maß für das vom Kraftschrauber abge
gebene Drehmoment die Druckdifferenz zwischen der Druckluftzu
fuhr und dem Druckluftauslaß vorteilhaft verwendet werden
kann. Für eine Drehmomentbestimmung wird somit nicht der
Druckanstieg im Pneumatiksystem bzw. der Druckluftzufuhr bei
steigendem Drehmoment herangezogen, sondern die am Luftmotor
anliegende Druckdifferenz. Dadurch können Randeinflüsse, die
die Drehmomentbestimmung beeinflußen könnten, wie unterschied
liche Betriebstemperaturen, etc. weitestgehend ausgeschaltet
werden, so daß eine einfache und relativ genaue Drehmomentbe
stimmung lediglich aus der Druckdifferenz möglich ist.
Als Differenzdruckmesser können dazu die an sich bekannten
Einrichtungen wie Membrandosen, piezoelektrische Messungen,
induktive Messungen, etc. verwendet werden.
Ein solcher Differenzdruckmesser ist mit einer Vergleicherein
heit verbunden, an der ein Differenzdrucksollwert vorgegeben
ist und die einen Schaltausgang aufweist, der bei einem An
stieg der gemessenen Druckdifferenz auf den eingestellten
Differenzdrucksollwert schaltet. Dieser Schaltausgang ist mit
einer Schalteinheit verbunden, die den Kraftschrauber bei Er
reichen des Differenzdrucksollwerts abschaltet.
Die Bedienung eines solchen Kraftschraubers ist damit sehr
einfach, da der Kraftschrauber nach dem Einschalten so lange
läuft, bis das vorgegebene Sollwertdrehmoment erreicht ist und
dort automatisch abschaltet.
Für die Messung des Differenzdrucks ist es zweckmäßig, von der
Druckluftzufuhrleitung und der Druckluftauslaßleitung Luftlei
tungen zum Differenzdruckmesser zu führen. Der zweckmäßigste
Abzweigpunkt für die Meßleitungen ist von der Art und Geome
trie des jeweiligen Luftmotors abhängig und kann beispiels
weise auch in den entsprechenden Arbeitsraumbereichen des Mo
tors liegen. Die geeignetsten Abzweigungsorte für die Meßlei
tungen sind experimentell zu bestimmen.
Um die automatische Abschaltung des Kraftschraubers bei unter
schiedlichen Drehmomentsollwerten durchführen zu können, wird
mit Anspruch 3 vorgeschlagen, den Differenzdrucksollwert von
Hand einstellbar zu machen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt sich bei einer
elektrischen Weiterverarbeitung des Differenzdruckwertes in
einem Differenzdruckmeßumformer, der das Differenzdrucksignal
in ein elektrisches Signal gemäß Anspruch 4 umformt. Es ist
jedoch auch eine mechanische Ausführung möglich, bei der der
Differenzdruckmesser mit einer nachgeschalteten mechanischen
Vergleichs- und Schalteinheit verbunden ist.
Eine einfache und gewichtsgünstige Ausführung ergibt sich aber
nach Anspruch 5, wenn die Vergleichereinheit einen elektri
schen Vergleich durchführt und der Sollwert als elektrisches
Signal durch ein Potentiometer vorgebbar ist.
Die Abhängigkeit zwischen dem gemessenen Differenzdruck und
dem vom Kraftschrauber abgegebenen Drehmoment hängt von der
Bauart und Geometrie des Luftmotors ab und wird üblicherweise
nicht genau linear sein. Solche Nichtlinearitäten können bei
spielsweise durch eine nicht lineare Skala am Sollwertein
steller berücksichtigt werden. Nach Anspruch 6 ist es aber
vorteilhaft, den Sollwerteinsteller mit einer linearen Skala
zu versehen und Nichtlinearitäten über eine Linearisiereinheit
auszugleichen. Die Linearisiereinheit kann beispielsweise im
elektrischen Meßumformer oder elektrischen Vergleicher als
elektrische Einheit angebracht sein oder bei einer mechani
schen Ausführung beispielsweise durch eine Kurvenscheibe
realisiert werden.
Zur Abschaltung des Kraftschraubers beim Erreichen des vorge
gebenen Sollwertdrehmoments wird nach Anspruch 7 vorteilhaft
ein Schaltventil verwendet, das die Druckluftzufuhr abschal
tet. Bei einer elektrischen Ausführung der Vergleichereinheit
wird dazu zweckmäßig ein Magnetventil verwendet und bei einer
mechanischen Ausführung ein entsprechend arbeitendes, mecha
nisch steuerbares Ventil.
Zum Einschalten (und Ausschalten) von Hand ist ein herkömmlich
bekanntes, von Hand steuerbares, Schaltventil ohnehin in der
Druckluftzuleitung vorgesehen. Für die automatische Abschal
tung kann entweder dazu ein zweites Ventil vorgesehen sein
oder auch das Handschaltventil verwendet werden. Dazu ist für
dieses Ventil eine an sich bekannte elektrische oder mecha
nische Vorrangschaltung für die automatische Abschaltung
gegenüber der Handschaltung vorzusehen.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit wei
teren Einzelheiten, Merkmalen und Vorteilen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Längsansicht eines
Kraftschraubers,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Querschnitts durch
einen Luftmotor des Kraftschraubers nach Fig. 1 mit den
Elementen für eine Drehmomentbegrenzung.
In Fig. 1 ist ein Kraftschrauber 1 dargestellt mit einem Luft
motor als Antriebseinheit, einem nachgeschalteten Getriebe 3,
einem Stützfuß 4, einem Schraubkopf 5, einem Handgriff 6,
einem Steuerteil 7 und einem Druckluftanschluß 8.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch den Druckluftmotor 2 dar
gestellt, aus dem ein Rotor 9 mit in Schlitzen verschiebbaren
Lamellen 10 zu ersehen ist, wobei sich die Lamellen 10 auf
einer exzentrisch versetzten Lauffläche 11 abstützen. Dadurch
werden Arbeitskammern 12 veränderlichen Volumens geschaffen,
die mit Druckluft über eine Drucklufteintrittsöffnung 13 be
aufschlagt werden können. Die Druckluft tritt nach einer Ro
tordrehung an der Druckluftaustrittsöffnung 14 wieder aus.
Die Druckluftzufuhr erfolgt über eine Leitung 15 bzw. über den
Druckluftanschluß 8. In der Leitung 15 liegt ein über einen
Handschalter 16 betätigbares Absperrventil 17 und dazu in
Reihe (vor oder hinter dem Absperrventil 17) ein Magnetventil
18, mit dem die Leitung 15 ebenfalls absperrbar ist.
Die Druckdifferenz zwischen dem Druck der Luftzufuhr und dem
Druck des Luftausgangs wird über zwei an den entsprechenden
Stellen abzweigenden Meßleitungen 19 und 20 abgegriffen und
über einen Differenzdruckmeßumformer 21 gemessen.
Der Meßumformer 21 setzt das Differenzdrucksignal in ein ent
sprechendes elektrisches Gleichspannungssignal um, das mit der
Leitung 22 der Einheit 23 zugeführt wird. In dieser Einheit 23
ist eine Vergleichereinheit zum Vergleich des von außen ein
stellbaren Sollwerts (Potentiometer 24 in Fig. 1; Sollwert
pfeil 25 in Fig. 2) mit dem Differenzdrucksignal (Leitung 22)
enthalten. Weiter ist eine Linearisiereinheit enthalten, die
schematisch als Kurve 26 angedeutet ist. Weiter ist eine Kipp
schaltung enthalten, die bei Gleichheit des eingestellten
Differenzdrucksollwerts bzw. Drehmomentsollwerts mit dem beim
Schraubvorgang ansteigenden, gemessenen Differenzdruck schal
tet. Dieses Schaltsignal wird über die elektrische Leitung 27
dem Magneten des Magnetventils 18 zugeführt, wodurch das
Magnetventil 18 in seine Sperrstellung geschaltet wird.
Der dargestellte Kraftschrauber 1 hat folgende Funktion: Zum
Anziehen (bzw. Lösen) wird der Kraftschrauber 1 mit seinem
Schraubkopf 5 auf die Verschraubung gesetzt und der Stützfuß
4 an einem festen Gegenlager zur Anlage gebracht.
Zwischen dem Drucklufteintritt 13 bzw. zwischen den Leitungen
15, 20 und dem Druckluftaustritt 14 bzw. der Leitung 19 liegt
kein Differenzdruck an, da die Druckluft zum Luftmotor 2 über
das handbetätigbare Absperrventil 17 gesperrt ist. Daher ist
über den Meßumformer 21 und die nachgeschaltete Elektronik das
Magnetventil auf Durchgang geschaltet.
Beim Öffnen des Absperrventils 17 mit Hilfe des Handschalters
16 gelangt Druckluft über die Leitung 15 in den Luftmotor 2,
wodurch dieser mit hoher Rotationsgeschwindigkeit läuft und
über das nachgeschaltete Getriebe 3 die Verschraubung anzieht.
Je mehr die Verschraubung angezogen wird desto größer wird die
Gegenkraft auf den Rotor 9 des Luftmotors 2. Dadurch setzen der
Rotor 9 bzw. die Lamellen 10 der anliegenden Druckluft einen
größeren Widerstand entgegen, wodurch die Druckdifferenz zwi
schen Drucklufteintritt in den Motor und Druckluftaustritt aus
dem Motor ansteigt und damit ein Maß für das vom Kraftschrau
ber 1 abgegebene Drehmoment ist.
Vor Beginn des Schraubvorgangs wurde das gewünschte Anzugs
drehmoment am Potentiometer 24 als Abschaltsollwert vorgege
ben. Wenn die gemessene Druckdifferenz bzw. das entsprechende,
elektrische Signal den Sollwert erreicht hat, wird das Magnet
ventil 18 beispielsweise durch einen Schaltimpuls, in seine
Sperrstellung umgeschaltet. Dadurch wird die Luftzufuhr als
Antriebsenergie unterbrochen und der Luftmotor 2 bleibt ohne
nennenswerten Nachlauf stehen, wodurch der Kraftschrauber 1
(unabhängig von der Stellung des Ventils 17) abgeschaltet
wird. Nach der automatischen Abschaltung wird von der Bedien
person dann das Absperrventil 17 von Hand in seine Sperr
stellung gebracht und der Schrauber abgenommen.
Bei der dargestellten Ausführung mit einer automatischen Ab
schaltung der Energiezufuhr handelt es sich um ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel. Es ist jedoch ersichtlich, daß auch
andere Abschaltungen mit dem gleichen Prinzip durchführbar
sind, beispielsweise durch Schalten einer Kupplung im Getrie
be.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der Erfindung eine
einfache, genaue und wirksame Drehmomentbegrenzung bei einem
pneumatisch betriebenen Kraftschrauber möglich ist.
Claims (7)
1. Kraftschrauber mit Drehmomentbegrenzung mit einer An
triebseinheit und einem nachgeschalteten Getriebe mit
einer Ausgangswelle zum Aufstecken einer Schlüsselnuß,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit ein Luftmotor (2) mit einer Druckluftzufuhr (8, 15, 13) und einem Druckluftauslaß (14) ist,
daß ein Differenzdruckmesser (21) zum Messen der Druck differenz zwischen Druckluftzufuhr (15, 13) und Druck luftauslaß (14) vorgesehen ist, wobei die Druckdifferenz als Maß für das vom Kraftschrauber (1) abgegebene Dreh moment verwendet wird,
daß die gemessene Druckdifferenz als lstwert mit einer vorgegebenen Druckdifferenz als Differenzdrucksollwert bzw. Drehmomentsollwert (24, 25) durch eine Vergleicher einheit mit Schaltausgang verglichen wird und
daß beim Erreichen des Differenzdrucksollwerts der Kraft schrauber (1) durch eine Schalteinheit (23, 18) abgeschal tet wird.
daß die Antriebseinheit ein Luftmotor (2) mit einer Druckluftzufuhr (8, 15, 13) und einem Druckluftauslaß (14) ist,
daß ein Differenzdruckmesser (21) zum Messen der Druck differenz zwischen Druckluftzufuhr (15, 13) und Druck luftauslaß (14) vorgesehen ist, wobei die Druckdifferenz als Maß für das vom Kraftschrauber (1) abgegebene Dreh moment verwendet wird,
daß die gemessene Druckdifferenz als lstwert mit einer vorgegebenen Druckdifferenz als Differenzdrucksollwert bzw. Drehmomentsollwert (24, 25) durch eine Vergleicher einheit mit Schaltausgang verglichen wird und
daß beim Erreichen des Differenzdrucksollwerts der Kraft schrauber (1) durch eine Schalteinheit (23, 18) abgeschal tet wird.
2. Kraftschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
von der Druckluftzufuhrleitung (15) bzw. Druckluftauslaß
leitung und/oder von den entsprechenden Arbeitsraumberei
chen (13, 14) des Luftmotors (2) Luftleitungen (19, 20) zum
Differenzdruckmesser (21) geführt sind.
3. Kraftschrauber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die vorgegebene Druckdifferenz als Differenzdruck
sollwert (24, 25) einstellbar ist.
4. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Differenzdruckmesser ein Meßumfor
mer (21) ist, der das Differenzdrucksignal in ein elektri
sches Signal (Leitung 22) umformt.
5. Kraftschrauber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vergleichereinheit (23) einen elektrischen Vergleich
durchführt und der Sollwert als elektrisches Signal
(Potentiometer 24) vorgebbar ist.
6. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Linearisiereinheit zwischen dem
Differenzdruckmesser (21) und der Schalteinheit (18) vorge
sehen ist.
7. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalteinheit ein mit der Ver
gleichereinheit verbundenes Schaltventil, insbesondere ein
Magnetventil (18) in der Druckluftzufuhrleitung (15) ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873710340 DE3710340A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Kraftschrauber mit drehmomentbegrenzung |
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Family
ID=6324262
Family Applications (1)
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- 1987-03-28 DE DE19873710340 patent/DE3710340A1/de not_active Withdrawn
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- 1988-03-23 EP EP88104610A patent/EP0284974A1/de not_active Withdrawn
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