DE3709585A1 - Vakuumgehaeuse fuer schaltkreisunterbrecher - Google Patents
Vakuumgehaeuse fuer schaltkreisunterbrecherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vakuumgehäuse für Schaltkreisunterbrecher nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
In Vakuumgehäusen untergebrachte Schaltkreisunterbrecher sind an sich bekannt
und dienen dem Zweck, beim Öffnen eines Schaltkreises den Lichtbogen in
dem Vakuumgehäuse entstehen zu lassen. Wenn der Schaltkreis unterbrochen
ist, wird in einem Vakuumgehäuse nur ein sehr geringer Abstand zwischen
den Kontaktelementen benötigt, verglichen mit einem Schaltkreisunterbrecher,
der im Freien oder in einem isolierenden Gas arbeitet. Daraus ergibt sich,
daß die Öffnungsdistanz für einen Schaltkreisunterbrecher in einem Vakuum
gehäuse verhältnisniäßig klein ist, womit sich auch entsprechend die Abmessun
gen des Vakuumgehäuses klein halten lassen.
In der Regel besteht das Vakuumgehäuse eines derartigen Schaltkreisunter
brechers aus einem zylindrischen Keramikteil oder einem anderen isolierenden
Material, an dem metallische Endkappen angebracht sind, die aus einem Legie
rungsmaterial, wie z.B. einer Nickel-, Eisen- und/oder Kobaltlegierung herge
stellt sind. Eine feststehende Elektrode ragt in den Keramikzylinder und ist
sowohl elektrisch als auch mechanisch mit der einen Endkappe verbunden.
Eine verschiebbare Elektrode durchdringt die andere Endkappe derart, daß
die Kontaktflächen an den Enden der Elektroden im geschlossenen Zustand
des Unterbrechers aneinander anliegen. Zwischen dem metallischen Teil der
verschiebbaren Elektrode und der metallischen Endkappe ist ein flexibles
zylindrisches Wellrohr angeordnet, so daß das Gehäuse des Schaltkreisunter
brechers im Inneren evakuiert werden kann. Das Wellrohr wird mit der Öff
nungs- und Schließbewegung des Unterbrechers auseinandergezogen und zu
sammengedrückt, so daß das Vakuum innerhalb des Unterbrechers sicher auf
rechterhalten werden kann. Derartige Wellrohre sind in der Regel aus ver
hältnismäßig dünnem rostfreien Stahl hergestellt und haben eine verhältnis
mäßig lange Lebensdauer. ln der Regel verläuft das Wellrohr auf der Innen
seite des Keramikzylinders, da wegen der erforderlichen Flexibilität ein
verhältnismäßig dünnes Blechmaterial Verwendung findet. Da jedoch das Well
rohr bei dieser Anordnung in der Nähe der Kontaktenden zu liegen kommt,
ist es sowohl dem Lichtbogen als auch der durch den Lichtbogen erzeugten
Ritze und den erzeugten Gasprodukten ausgesetzt, wenn der Lichtbogen beim
Öffnen des Unterbrechers entsteht. Diese Einflüsse können Ursache dafür
sein, daß das Wellrohr sehr schnell seine Eigenschaften verschlechtert und
schließlich bricht, womit das Vakuum verlorengeht. Um diesen Schwierigkei
ten entgegenzuwirken, wurden bisher feste metallische Abschirmungen um
das Wellrohr herum und um den Lichtbogenbereich vorgesehen, um den uner
wünschten Veränderungen am Wellrohr entgegenzuwirken. Eine solche Ausführung
ist durch die US-PS 44 46 346 bekannt. Sowohl die Abschirmung als auch
das Wellrohr selbst benötigt innerhalb der Vakuumkammer einen gewissen
Raum, wobei beide Teile elektrisch leitend sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vakuumgehäuse für einen Schalt
kreisunterbrecher zu schaffen, bei dem keine metallischen Abschirmungen
in der Vakuumkammer benötigt werden und sich auch das Wellrohr nicht un
mittelbar im Lichtbogenbereich befindet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Ein nach den Merkmalen der Erfindung aufgebauter Schaltkreisunterbrecher
kann mit einem verhältnismäßig kleinen Vakuumgehäuse auskommen, bei wel
chem das Wellrohr nicht mehr im Lichtbogenbereich, sondern außerhalb von
diesem liegt, und somit innerhalb der den Lichtbogenbereich umgebenden Vakuum
kammer keinen Platz benötigt. Der zwischen der Vakuumkammer um den
Lichtbogenbereich und dem flexiblen Wellrohr angeordnete Abstandskörper
besteht aus einem Keramikmaterial und schirmt das Wellrohr gegen vom
Lichtbogen ausgehende Einflüsse ab. Ein besonderer Vorteil der Erfindung
wird darin gesehen, daß eine metallische Abschirmung für das Wellrohr nicht
mehr als separate Abschirmung benötigt wird, da die Innenbohrung des iso
lierenden Abstandskörpers die Schutzfunktion für das Wellrohr übernimmt.
Dadurch ist es möglich, den Schaltkreisunterbrecher im Vergleich zu seiner
elektrischen Leistung wesentlich kleiner auszuführen als bisher möglich war.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Vakuumgehäuses
für einen Schaltkreisunterbrecher;
Fig. 2 das Vakuumgehäuse gemäß Fig. 1 in einer um 90° gedrehten
Stellung;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2;
Fig. 4 eine teilweise längsgeschnittene Ansicht eines Vakuumgehäuses
für einen Schaltkreisunterbrecher als weitere Ausführungsform
der Erfindung.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein Schaltkreisunterbrecher in einer Miniaturaus
führung dargestellt, wie er für Trennschalter, Motorschalter oder dergleichen
Verwendung finden kann. Der Unterbrecher besteht aus einem feststehenden
Kontaktelement 12 und einem verschiebbaren Kontaktelement 14. Das fest
stehende Kontaktelement 12 ist einstückig an einem Anschluß 16 ausgebildet,
der ein Loch 18 zum elektrischen und mechanischen Befestigen des Vakuum
gehäuses an einem nicht dargestellten Leiter oder einem leitenden Schaltele
ment hat. Auch das verschiebbare Kontaktelement 14 ist elektrisch leitend
und an seinem äußeren Ende mit einer Gewindebohrung 20 versehen, in welcher
ein flexibler Leiter oder ein anderer nicht dargestellter Leiter eingesetzt
werden kann. Das feststehende Kontaktelement 12 kann zylindrisch rund aus
geführt sein und einen Ansatz 22 tragen, der an seinem vorderen Ende eine
Kontaktfläche 24 hat. Das Kontaktelement 12 ist so ausgebildet, daß die
Kontaktfläche im Inneren eines topfförmigen Teiles 26 liegt, der den Bereich
umschließt, in welchem beim Öffnen des Schalters der Lichtbogen steht und
der als Vakuumkammer 30 bezeichnet wird. Das verschiebbare Kontaktelement
14 ist ebenfalls in seiner Gesamtheit elektrisch leitend und mit einem zylindrischen
langgestreckten Schaft 32 versehen, der an seinem vorderen Ende ebenfalls
eine Kontaktfläche 36 trägt, die komplementär zur Kontaktfläche 24 ausge
bildet ist. Im Schaftbereich des verschiebbaren Kontaktelementes 14 ist ein
zylindrischer nicht-leitender Keramikkörper 38 ausgebildet, der eine Innen
bohrung 40 hat, durch welche der Schaft 32 verläuft. Der zylindrische Körper
wird auch als Abstandskörper 38 bezeichnet und trägt auf seiner Außenseite
einen umlaufenden Einschnitt 42. Die durch den umlaufenden Einschnitt 42
gebildeten Stufen vergrößern die Kriechstrecke auf der Außenfläche des
keramischen Abstandskörpers 38 und reduzieren damit die Gefahr eines
äußeren Spannungsdurchbruches zwischen den Kontaktelementen 12 und 14.
Der keramische Abstandskörper 38 ist axial auf den topfförmigen Teil 26
des Kontaktelementes 12 ausgerichtet und entlang einer Lötfläche 44 mit
diesem verlötet. Diese beiden Teile bilden den Hauptteil des Vakuumgehäu
ses 10. Ein flexibles zylindrisches Wellrohr 46 aus Metall ist mit dem kerami
schen Abstandskörper 38 entlang einer Lötfläche 48 auf der einen Seite und
auf der anderen Seite mit einem umlaufenden Rand am verschiebbaren Kon
taktelement 14 verbunden. Dieses Wellrohr hat in bekannter Weise umlaufende
Wellenberge 52 und umlaufende Wellentäler 54, wodurch es sehr flexibel wird
und sowohl zusammengedrückt als auch auseinandergezogen werden kann. Damit
können die Kontaktelemente 12 und 14 durch Einleiten einer entsprechenden
Kraft an den beiden äußeren Enden geschlossen und geöffnet werden. Das
gesamte Volumen innerhalb der Begrenzung, welches durch das verschiebbare
Kontaktelement 14 das Wellrohr 46, die Innenbohrung 40 des Abstandskörpers
38 und das feststehende Kontaktelement 12 begrenzt wird, kann evakuiert
werden und stellt das Innere des Vakuumgehäuses 10 dar. Wenn das Kontaktele
ment 14 in Richtung A gemäß Fig. 1 durch eine entsprechende mechanische
Beaufschlagung verschoben wird, kommt die Kontaktfläche 36 bei einem
gleichzeitigen Zusammendrücken des Wellrohres 46 auf der Kontaktfläche
24 des feststehenden Kontaktelementes zu liegen. Damit ist der Schaltkreis
geschlossen, der einerseits an den Anschluß 16 und andererseits an das Kon
taktelement 14 über die Gewindebohrung 20 angeschlossen ist. Wenn dagegen
das Kontaktelement 14 in Richtung des Pfeiles B verschoben wird, hebt sich
die Kontaktfläche 36 von der Kontaktfläche 24 ab und öffnet den angeschlosse
nen Schaltkreis. Bei diesem Öffnen entsteht üblicherweise innerhalb der
Vakuumkammer 30 ein Lichtbogen. Die Auswirkung dieses Lichtbogens in Form
der erzeugten Hitze und des erzeugten Lichtes sowie erzeugter Nebenprodukte
auf das Wellrohr 46 wird im wesentlichen durch die enge Innenbohrung 40
des Abstandskörpers 38 und den durch diese Innenbohrung verlaufenden Schaft
32 unterdrückt, wodurch die bisher notwendige Abschirmung des Wellrohres
durch einen innenliegenden Schirm vermieden werden kann. Die Einwirkung
wird insbesondere dadurch reduziert, daß der Durchmesser des Schaftes und
des Abstandskörpers entsprechend aneinander angepaßt werden.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, welche
ein Vakuumgehäuse 10′ verwendet, das mit einem entsprechend der Ausführungs
form gemäß den Fig. 1 bis 3 ausgebildeten feststehenden Kontakt 12 versehen
ist und ein gleichartiges Wellrohr 46 aufweist. Jedoch ist bei dieser Ausführungs
form das Wellrohr 46 direkt mit dem oberen Rand des feststehenden Kontakt
elementes 12 über die Lötfläche 47 auf der einen Seite und auf der anderen
Seite über die Lötfläche 49 mit dem Abstandskörper 38 verlötet. Dieser kerami
sche Abstandskörper 38 ist seinerseits starr an dem verschiebbaren Kontaktele
ment 14′ befestigt und zwar über eine vakuumdichte Verbindungsfläche 56.
Durch diese Art der Befestigung bewegt sich der keramische Abstandskörper
38 zusammen mit dem verschiebbaren Kontaktelement 14′, wenn der Schalt
kreisunterbrecher im Vakuumgehäuse 10′ geöffnet bzw. geschlossen wird. Auf
dem langgestreckten Schaft 32′ des verschiebbaren Kontaktelementes 14′ ist
ferner ein Abschirmkörper 58 befestigt, der ebenfalls mit dem verschiebbaren
Kontaktelement 14′ verschiebbar ist und mit der Innenwand des topfförmigen
Teiles 26 in der Art zusammenwirkt, daß ein Durchgangsquerschnitt 60 zwischen
dem Abschirmkörper 58 und der Innenwand des topfförmigen Teiles entsteht,
der so weit reduziert ist, daß beim Öffnen des Unterbrechers das Wellrohr
46 gegen die Einwirkungen durch den entstehenden Lichtbogen und zwar insbeson
dere gegen die Licht- und Hitzeeinwirkungen sowie gegen durch den Lichtbogen
ausgelöste Beiprodukte geschützt wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 wird die vakuumdichte Verbindung zwischen
dem aus rostfreiem Stahl hergestellten Wellrohr 46 und dem verschiebbaren
Kontaktelement 14 durch ein Verlöten in herkömmlicher Weise erreicht. Da
das Material des verschiebbaren Kontaktelementes 14 Anteile von Nickel,
Eisen und/oder Kobalt enthält, ist der thermische Ausdehnungskoeffizient
dieses Materiales mit dem des für das Wellrohr 46 verwendeten rostfreien
Stahles vergleichbar. Infolgedessen ergibt sich nach dem Verlöten, während
welchem ein Lot mit einem Silicium-Kupfer-Eutekticum verwendet wird,
dessen Temperatur auf den Schmelzpunkt von etwa 780°C gebracht wird,
eine Durchmesserverringerung sowohl des Wellrohres 46 als auch der Wand
des topfförmigen Teiles des Kontaktelementes 14 beim Abkühlen auf Raum
temperatur, die im wesentlichen gleich ist, so daß keine mechanischen
Spannungen aufgrund einer ungleichen Durchmesserveränderung eingeleitet
werden. Dies gilt sogar, wenn das Wellrohr 46 verhältnismäßig starr und
dickwandig ist.
Alle diese Maßnahmen der Erfindung sind unabhängig von der Konfiguration
der verschiebbaren Kontaktelemente 14 bzw. 14′, die im Rahmen der beab
sichtigten Wirkung konstruktive Abänderungen erfahren können.
Claims (6)
1. Vakuumgehäuse für Schaltkreisunterbrecher mit einem ersten und einem
gegenüber diesem verschiebbaren sowie mit einem Schaft versehenen
zweiten Kontaktelement, einem hohlen, elektrisch isolierenden Abstands
körper, welcher am ersten Kontaktelement vakuumdicht befestigt ist
und einen Teil des Vakuumgehäuses bildet, in welchem bei der Schaltkreis
unterbrechung ein elektrischer Lichtbogen entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandskörper (38) eine durchmesserverengende, vom Schaft
(32) durchsetzte Innenbohrung (40) hat,
daß ein flexibles Wellrohr (46) axial mit dem Abstandskörper (38) auf
der einen Seite und mit einem der Kontaktelemente (14) auf der anderen
Seite vakuumdicht verlötet ist und einen Teil des Vakuumgehäuses bildet,
und daß der Lichtbogen beim Öffnen des Unterbrechers in einem Bereich
des Vakuumgehäuses entsteht, der durch die Durchmesserverengung des
Abstandskörpers (38) gegen das Wellrohr (46) abgeschirmt ist.
2. Vakuumgehäuse für Schaltkreisunterbrecher mit einem feststehenden ersten
und einem gegenüber diesem verschiebbaren sowie mit einem Schaft ver
sehenen zweiten Kontaktelement, einem hohlen, elektrisch isolierenden
Abstandskörper, der mit einem der Kontaktelemente vakuumdicht verbun
den ist und einen Teil des Vakuumgehäuses bildet, in welchem bei der
Schaltkreisunterbrechung ein elektriscner Lichtbogen entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Schaft (32′) des zweiten Kontaktelementes (14′) umgebende
Abstandskörper (38) auf der dem ersten Kontaktelement gegenüberliegen
den Seite mit einem flexiblen Wellrohr (46) vakuumdicht verbunden ist,
daß der Schaft (32′) an seinem der Kontaktfläche (36) benachbarten Ende
einen Abschirmkörper (58) trägt, der in dem topfförmigen Teil (26) des
ersten Kontaktelementes eingreift und den Durchgangs-Querschnitt
zwischen dem Abschirmkörper (58) und der Innenfläche des topfförmigen
Teiles (26) so weit verengt, daß der Lichtbogen beim Öffnen des Unter
brechers durch die Durchmesserverengung gegen das Wellrohr (46) abge
schirmt ist.
3. Vakuumgehäuse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandskörper (38) und der Abschirmkörper (58) aus einem kerami
schen Material hergestellt ist.
4. Vakuumgehäuse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Keramikmaterial Aluminiumoxid enthält.
5. Vakuumgehäuse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wellrohr aus einem leitenden Metall hergestellt ist.
6. Vakuumgehäuse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wellrohr aus rostfreiem Stahl hergestellt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: EATON CORP., CLEVELAND, OHIO, US |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |