DE3829888A1 - Vakuum-schaltkammer - Google Patents
Vakuum-schaltkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vakuum-Schaltkammer mit ei
ner hohlzylindrischen Isolierkeramik, die stirnseitig
mit metallischen Deckeln verschlossen ist, durch die
relativ zueinander bewegliche, Schaltkontaktstücke tra
gende Leiterstengel hindurchgeführt sind, mit einer, die
Schaltkontaktstücke umgebenden, von der Isolierkeramik
gehalterten metallischen Zentralabschirmung, sowie
einem, in der Schaltkammer befindlichen Gettermaterial.
Die Zentralabschirmung hat insbesondere die Aufgabe, die
innere Isolierkeramik, vorwiegend Al2O3, gegen Ablage
rungen von leitendem Material abzuschirmen, das von den
Schaltkontakten während einer Schalthandlung verdampft
wird. Vielfach wird die Zentralabschirmung durch den
Lichtbogen selbst angeschmolzen und dessen Material
teilweise verdampft. Als Abschirmungsmaterialien werden
überwiegend Edelstähle eingesetzt. Dieses Material hat
jedoch die Eigenschaft, viele und große Metallflitter zu
bilden, die z.B. zwischen den Schirmen oder zwischen der
Zentralabschirmung und dem Kontaktsystem angesiedelt,
die innere Spannungsfestigkeit der Schaltkammer erheb
lich herabsetzen.
Aus der DE-AS 10 63 247 ist es bekannt, mindestens einem
der Schaltkontaktstücke Gettermaterial, insbesondere
Titan beizugeben. Bei Lichtbogeneinwirkung wird der Get
terwerkstoff verdampft und schlägt sich an den kalten
Metall- insbesondere Schirmoberflächen nieder, die dann
wiederum als Getter wirken und in der Lage sind, che
misch aktive Gase zu binden. Bei der Anbringung des
hochschmelzenden Getterwerkstoffes Titan in die Kontakt
stücke ist man jedoch gewissen Zwängen unterworfen. Ins
besondere weisen Titan-Schaltkontaktstücke oder mit die
sem Material auflegierte bzw. gesinterte kein optimales
Lichtbogenlöschverhalten auf.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Gettermate
rial so zu plazieren, daß es optimal wirkt und Rücksich
ten auf aktive Elemente, wie Schaltkontaktstücke, nicht
notwendig werden.
Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß die Zentralab
schirmung ein Gettermaterial enthält, bzw. von diesem
gebildet ist.
Es wurde gefunden, daß bei nahezu jeder Leistungsschal
tung der Schaltkammer Gettermaterial aus der die Schalt
kontaktstücke umgebenden Zentralabschirmung verdampft
und somit über die gesamte Lebensdauer der Schaltkammer
eine ausreichende Getterkapazität zur Verfügung steht.
Die Zentralabschirmung kann vollständig aus Gettermate
rial z.B. Titan, bestehen. Letzteres kann aber auch
durch Sintern, Tränken, Legieren oder ähnliche Maßnahmen
dem Abschirmmaterial in ausreichender Menge beigefügt
werden.
Die Verwendung des Getterwerkstoffes Titan ist besonders
anzuraten, da er u.a. in der Lage ist Metangas (CH4) zu
binden, so daß weitere teure Getter entbehrlich sind.
CH4 ist eine spezifische Restgaskomponente bei "kalten"
Kammern, die bekanntlich schwer zu gettern ist.
Aufgrund der hohen Schmelztemperatur im Vergleich zu
Edelstahl, entstehen bei Titan beim Anschmelzen nur mi
nimale, die Spannungsfestigkeit beeinträchtigende Me
tallflitter (Fäden).
Zugunsten von Titan spricht weiterhin, daß dessen linea
rer Ausdehnungskoeffizent dem der Isolierkeramik (Al2O3)
sehr nahe kommt; d.h. die Titan-Zentralabschirmung kann
unmittelbar, also ohne Zwischenfügung von Kompensations
schichten in Aussparungen der Isolierkeramik befestigt
oder vollständig dort eingefügt sein.
Bei Verwendung von zwei aufeinander stehenden, durch Lö
tung miteinander verbundenen Keramikzylindern, kann die
zylindrische Zentralabschirmung in Ausnehmungen der Ke
ramikzylinder eingefügt werden. Dabei dient die Zentral
abschirmung gleichzeitig als Zentrierelement für die
Keramikzylinder, was besondere Lötvorrichtungen ein
spart.
Zweckmäßigerweise wird über die Zentralabschirmung eine
Spannungskonditionierung der Schaltkammer durchgeführt.
Hierzu ist es notwendig, einen elektrischen Anschluß der
Zentralabschirmung nach außen zu führen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnun
gen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vakuum-Schalt
kammer,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung aus dem
Bereich der Zentralabschirmung.
Das aus isolierender Keramik (Al2O3) gebildete Mantelge
häuse der Schaltkammer 1, wird von zwei Keramikzylinder
2, 3 dargestellt, die an den Stirnseiten miteinander
über die Lötnaht 4 verbunden sind. Verschlossen ist der
Keramikzylinder 2, 3 mittels der metallischen Abschluß
deckel 5, 6. Letztere werden dicht von Schaltkontakt
stücke 9, 10 tragenden Leiterstengeln 7, 8 durchgriffen.
Eine Zentralabschirmung in Form eines Abschirmzylinders
11 umgibt die Schaltkontaktstücke und ist in inneren
Ausnehmungen 12 a, 12 b der Keramikzylinder 2, 3 bündig
eingesetzt.
Die Enden des Abschirmzylinders 11 tragen weitere, in
die Schaltkammer ragende zylindrische Schirmabsätze
11 a, 11 b. Sie können unmittelbar am Abschirmzylinder 11
angeformt oder zwischen dessen Enden und dem radialen
Absatz des jeweiligen Keramikzylinders 2, 3 eingesetzt
sein.
Weitere zylindrische Schirmteile 13 a, 13 b decken die
jeweilige innere Kante des Keramikzylinders 2, 3 ab. Die
Schirmabsätze 11 a, 11 b können - ebenso wie die Zentral
abschirmung - aus Titan oder aber aus einem weichen Ma
terial, z.B. Kupfer, gebildet sein.
Ein Wellenrohr 14 übernimmt die Abdichtung zwischen dem
beweglichen Leiterstengel 8 sowie dem Abschlußdeckel 6.
Es wird im Bereich des Keramikzylinders 3 von einem zy
lindrischen Schirm 15 abgedeckt, der am Leiterstengel 8
festgemacht ist.
Der Abschirmzylinder 11 besteht aus einem Getterwerk
stoff, insbesondere Titan. Dieser ist, um eine Span
nungskonditionierung der Schaltkammer vornehmen zu kön
nen, mit der Außenseite der Schaltkammer elektrisch ver
bunden. Die Verbindung ist entlang der Lötnaht 4 oder
über diese selbst vorgenommen. Zu diesem Zweck sind an
der Innenseite der Lötnaht besondere Kontaktanschlußele
mente 16 in Form von Laschen angeordnet, die mit dem Ab
schirmzylinder zumindest beim Montieren in Kontakt
bringbar sind. Bei Löttemperatur gehen diese Teile zu
sätzlich eine Lötverbindung miteinander ein, so daß eine
sichere elektrische Verbindung vom Abschirmzylinder 11
zur Außenseite der Schaltkammer hergestellt ist.
Bei der Konditionierung wird eine hohe Spannung an der
Lötnaht 4 von außen angelegt und die geschlossenen
Schaltkontaktstücke geerdet. Die nun stattfindenden en
ergiereichen Entladungen zwischen der Zentralabschirmung
11 und den Schaltkontaktstücken 9, 10 bewirken eine
Oberflächenreinigung der beteiligten Metallflächen.
Gleichzeitig wird durch das sogenannte Konditionieren
Getterwerkstoff freigesetzt. Dieses hat zur Folge, daß
freigesetzte Gase nach Beendigung des Konditioniervor
gangs sofort gebunden werden und der Innendruck der
Kammer sinkt.
Claims (7)
1. Vakuum-Schaltkammer mit einer hohlzylindrischen
Isolierkeramik, die stirnseitig mit metallischen Deckeln
verschlossen ist, durch die relativ zueinander bewegli
che, Schaltkontaktstücke tragende Leiterstengel hin
durchgeführt sind, mit einer, die Schaltkontaktstücke
umgebenden, von der Isolierkeramik gehalterten metalli
schen Zentralabschirmung, sowie einem, in der Schaltkam
mer befindlichen Gettermaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentralabschirmung ein Gettermaterial enthält
bzw. von diesem gebildet ist.
2. Vakuum-Schaltkammer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Gettermaterial Titan gewählt
ist.
3. Vakuum-Schaltkammer nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Zentralabschirmung als
Zylinder (11) ausgeführt und in einer Ausnehmung der
Isolierkeramik befestigt ist.
4. Vakuum-Schaltkammer nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolierkeramik aus zwei Keramik
zylindern (2, 3) gebildet ist, in deren Ausnehmungen
(12 a, 12 b) der Abschirmzylinder (11) eingesetzt ist.
5. Vakuum-Schaltkammer nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Lötnaht (4)
zwischen den Keramikzylindern (2, 3) elektrisch mit der
Zentralabschirmung verbunden ist.
6. Vakuum-Schaltkammer nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet daß die Lötnaht (4) ein oder mehrere ins
Schaltkammergehäuse weisende Kontaktanschlußelemente
(16) aufweist.
7. Vakuum-Schaltkammer nach einem der Ansprüche 5
oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische
Verbindung von der Zentralabschirmung zur Außenseite der
Isolierkeramik über bzw. entlang der Lötnaht (4) herge
stellt ist und an der Außenseite Anschlußstellen vorhan
den sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829888 DE3829888A1 (de) | 1988-09-02 | 1988-09-02 | Vakuum-schaltkammer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829888 DE3829888A1 (de) | 1988-09-02 | 1988-09-02 | Vakuum-schaltkammer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3829888A1 true DE3829888A1 (de) | 1990-03-15 |
DE3829888C2 DE3829888C2 (de) | 1993-07-29 |
Family
ID=6362181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883829888 Granted DE3829888A1 (de) | 1988-09-02 | 1988-09-02 | Vakuum-schaltkammer |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3829888A1 (de) |
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