DE3709072C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen die direk
te Reduktion von Eisenoxidmaterialien, um metallisches Eisen
in festem Zustand, wie z.B. heiße metallische Pellets oder
heißes Schwammeisen in einem Direktreduktions-Schachtofen
zu erzeugen. Der Begriff "metallisch", wie er im Rahmen die
ser Patentanmeldung gebraucht wird, meint "im wesentlichen
in den metallischen Zustand reduziert", d.h. zumindest stets
einen Anteil von 75% Metall und üblicherweise zumindest ei
nen Anteil von 85% Metall in dem Produkt. Solche metallische
Pellets oder Schwammeisen sind sehr geeignet als Einsatzma
terialien in Schmelzöfen zur Stahlherstellung, wie z.B. in
einem Lichtbogenofen.
Die US-PS 40 54 444 (Clark et al) lehrt eine Einrichtung zur
Steuerung des Kohlenstoffgehaltes von direkt reduzierten Ei
senpellets, wenn diese kalt aus einem Direktreduktions-
Schachtofen abgeführt werden. Das Gas, das nach der Lehre
dieses Patents eingeblasen wird, ist Methan, Erdgas oder
schweres Kohlenwasserstoffgas, dem wahlweise gereinigtes
Gichtgas von dem Direktreduktionsofen beigemischt werden
kann. Das Gas wird in die Pufferzone eingeblasen, welches
die Zone zwischen der Reduktionszone und der Kühlzone im
Hochofen ist. Eine der Funktionen nach der Lehre des vorer
wähnten Patents besteht darin, die Beschickung vorzukühlen,
bevor sie die Kühlzone erreicht, um die erforderliche Küh
lung innerhalb der Kühlzone zu reduzieren. Die vorliegende
Erfindung erfordert die Vermeidung dieses Kühleffekts.
Gegenwärtig werden drei bekannte Verfahren zur Erhöhung des
Kohlenstoffanteils von direkt reduzierten Eisenprodukten
verwendet, die alle in der Praxis angewandt werden. Diese
drei Methoden sind:
- (1) die Verringerung der Reduktionsgastemperatur,
- (2) die Erhöhung des Methan- oder anderen Kohlenwasserstoff anteils im Reduktionsgas durch Zusatz von Erdgas und
- (3) das Einblasen von Erdgas in den unteren oder Abgabeab schnitt des Schachtofens.
Jede dieser Methoden erhöht den Kohlenstoffanteil des direkt
reduzierten Eisenprodukts, aber jeder dieser Methoden hat
auch Grenzen in der normalen Ofenbetriebsweise.
- 1. Die Verringerung der Reduktionsgastemperatur hat sich weltweit als ein Verfahren zur Erhöhung des Kohlenstoffanteils im Produkt beim Betrieb von Direktreduktionsanlagen als wirksam erwiesen, die Produktionsmenge dieser Anlagen (Ausstoß) erleidet jedoch ebenfalls eine Verminderung infolge der hierdurch bedingten Verlangsamung der Reduktionsreaktionen. Der Verlust an Produktionskapazität bei Absenkung der Reduktionsgastemperaturen ist über viele Jahre durch Untersuchung der Betriebsergebnisse derartiger Anlagen beobachtet worden.
- 2. Eine Erhöhung des Kohlenwasserstoffanteils im Reduktionsgas
durch Hinzufügung von Erdgas wurde ebenfalls
versucht, um den Kohlenstoffanteil des Eisenprodukts zu
erhöhen. Der zusätzliche Kohlenwasserstoff im Reduktionsgas
spaltet sich bei den hohen Ofentemperaturen auf
und fügt dem Eisenprodukt mehr Kohlenstoff zu.
Das Kracken dieser Kohlenwasserstoffe erzeugt Kohlenstoff, der in das Produkt integriert wird, und Wasserstoff, der nach oben durch den Schachtofen abströmt, wobei er als zusätzliches Reduktionsmittelgas zur Reduzierung des Eisenoxids zu metallischem Eisen (oder direktreduziertem Eisen) in der oberen Reduktionszone des Schachtofen wirkt. Der Anteil an Kohlenwasserstoffen, die in die Ofenatmosphäre eingeführt werden können, ist begrenzt, da das Aufspalten bzw. Kracken der Kohlenwasserstoffe eine endotherme Reaktion ist. Ein Übermaß an Kohlenwasserstoffen im Reduktionsgas führt, wenn sie gekrackt werden, um Kohlenstoff (C) plus Wasserstoff (H2) zu bilden, zu einem Abkühlungstrend im Schachtofen. Die resultierende Verminderung der Temperatur des Beschickungsgutes verursacht eine langsamere Reduktionsreaktion zwischen dem Reduktionsgas und dem Eisenoxid und führt zwangsläufig zu einer niedrigeren Produktivität. Außerdem beeinflußt in einer Heißentnahme/Heißpreß-Direktreduktionsanlage die zusätzliche Kühlung nachteilig die Fähigkeit des metallischen Eisenproduktes verpreßt zu werden, eine Situation, die stets vermieden werden muß. - 3. Die Einblasung von Erdgas in die untere konische Kühl- und Abgabezone des Schachtofens hat sich auch als ein Verfahren erwiesen, um zusätzlich Kohlenstoff in die Produkte einer Direktreduktionsanlage einzuführen. Bei einer Anlage, aus der das Produkt kalt entnommen wird, ist dies eine hervorragende und wirtschaftliche Methode, den Kohlenstoffanteil des Produkts zu erhöhen. Sie wird nur durch das Maß der Kühlung begrenzt, die noch im oberen Abschnitt (Reduktionssektion) des Schachtofens toleriert werden kann, ohne daß sich der Ausstoß des Ofens oder die Produktqualität wesentlich vermindern. Das üblicherweise gewünschte Niveau der Kohlenstoffaddition zu dem Eisenprodukt kann leicht erreicht werden, ohne daß der Punkt der Überkühlung der Ofenbeschickung erreicht wird, da es wünschenswert ist, das Eisenprodukt nahe der Umgebungstemperatur abzugeben. In Heißentnahme/ stimmte Produktspezifikation zu den Faktoren Produk tionsausstoß und Produktqualität hinzu, das Produkt muß nämlich ausreichend heiß bei der Entnahme sein, um in Preßstücke gepreßt werden zu können. Diese Anforderung an das Produkt begrenzt in erheblichem Maße den Anteil von Erdgas, der in den unteren Abschnitt des Ofens, der das Produkt heiß abgibt, eingeblasen werden kann. Die endotherme Reaktion des Krackens des Erdgases kann die Beschickung auf eine Temperatur unterhalb der Minimaltemperatur für eine gute Verpressung absenken.
Die drei vorbeschriebenen Methoden haben alle die gleiche
Temperaturbegrenzung. Die Reduktionstemperatur im Schachtofen
muß oberhalb von zumindest 760°C gehalten werden, wenn
die Produktion aufrechterhalten werden soll. Im Falle der
Anwendung eines HD/HB-Ofens muß die Heißausgabetemperatur
des Gutes (oberhalb ungefähr 700°C) ebenfalls aufrechterhalten
werden, um ein gutes Verpressen des Eisenproduktes zu
erreichen. Dieses abschließende Temperaturerfordernis für
Heißausgabeanlagen beeinträchtigt wesentlich die Effektivität
dieser drei Verfahren für die gewünschte Kohlenstoffanreicherung
in dem Eisenprodukt.
Das Problem ist zweifach. Zum einen besteht es darin, Koh
lenstoff zu dem Produkt hinzuzufügen und zweiten, einen Bei
trag zu irgendwelchen endothermen Belastungen der Ofenbe
schickung im wesentlichen zu vermeiden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von direktreduzierten
Eisenprodukten mit höherem Kohlenstoffanteil in
einem Direktreduktionsofen und zur Steuerung eines Gasgemisches
zur Einblasung in eine Kühl- und Ausgabezone des Direktreduktionsofens
zu schaffen, ohne daß hierdurch die Gesamtbetätigung
bzw. der Gesamtbetriebsablauf im Ofen beeinträchtigt
werden, und wobei signifikante endotherme Reaktionen
mit der Beschickung des Direktreduktionsofens vermieden
werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des
Verfahrens durch den Anspruch 1 und hinsichtlich der
Einrichtung durch den Anspruch 3 gelöst.
Die Erreichung dieser Ziele beruht auf der Tatsache, daß die
reformierte Gas/Erdgas-Mischung, vom Standpunkt der Reak
tionswärme aus gesehen, ein im Gleichgewicht befindliches
System bildet. Der Nachteil der Hinzufügung von Naturgas
bzw. Erdgas in den Ofen beruht üblicherweise darauf, daß die
endothermen Krackreaktionen innerhalb des Ofens eine Abküh
lung verursachen. In dem reformiertes Gas/Erdgas-Gemisch
führt eine ausgeglichene Reaktion zu den Krackreaktionen:
2CO (g)=C (s)+CO2 (g)
Dies ist die Boudouard-Reaktion. Diese Reaktion ist wegen
des hohen Kohlenmonoxid (CO-Anteils) in dem reformierten Gas
möglich. Wenn die Temperatur im Ofen wegen des Kühleffekts,
bedingt durch das Kracken des Erdgases, beginnt abzufallen,
fördert das Gleichgewicht der Boudouard-Reaktion die Ablage
rung von Kohlenstoff in größerem Maße. Die Ausscheidung von
Kohlenstoff nach der Boudouard-Reaktion ist eine exotherme
Reaktion. Daher wird durch Mischung des reformierten Gases
und des Natur- bzw. Erdgases in einem richtigen Verhältnis
ein Ausgleich zwischen den endothermen und exothermen Wärme
belastungen des Ofens innerhalb desselben verwirklicht. Wenn
das Erdgas die Beschickung des Hochofens durch Kracken des
Erdgases abkühlt, sorgt das Kohlenmonoxid (CO) dafür, daß
die verlorene Wärmemenge durch Aufspaltung in CO2 und festen
Kohlenstoff ersetzt wird.
Die Erdgas/reformierte Gas-Mischung wird in den unteren ko
nischen Abschnitt des Ofens mit einer Temperatur bei oder
über der erforderlichen Minimaltemperatur eingeblasen, die
notwendig ist, um eine gute Verpressung des Ofengutes zu er
reichen. Diese Einlaßtemperatur wird durch die Menge des
kalten Erdgases, die zur Anreicherung des heißen reformier
ten Gases hinzugefügt wird, gesteuert. Da die reformierte
Gas/Erdgas-Mischung im unteren konischen Bereich des Ofens
heiß ist, trägt sie zusätzlich zur Unterstützung des Anfah
rens der Anlage bei.
Das reformierte Gas/Erdgas-Gemisch erzeugt mehr Kohlenstoff
als das Verfahren der Verwendung angereicherten Reduktions
gases wegen der niedrigeren Temperatur in der unteren koni
schen Region des Ofens. Im Falle der vorerwähnten
Reduktionsgasanreicherung sind die Tempe
raturen ausreichend hoch, um die schweren Kohlenwasserstoffe
im Erdgas zu kracken, aber die Temperatur ist auch zu hoch
zum Ablauf der Boudouard-Reaktion für eine Abscheidung von
Kohlenstoff. In der unteren konischen Region des Ofens sind
die Temperaturen niedriger als die
Reduktionsgastemperaturen. Die Atmosphäre ist hinreichend
kühl, um den Ablauf der Boudouard-Reaktion zu sichern, die
die Kohlenstoffablagerung unterstützt, gleichzeitig jedoch
warm genug, um die Kohlenwasserstoffe im Erdgasanteil des
Gemisches zu kracken. Es ist diese leicht kühlere Atmosphäre
bzw. Umgebung in der unteren konischen Region des Ofens, die
dieses Verfahren zu besseren Ergebnissen führt, als sie mit
der einfachen Anreicherung des Reduktionsga
ses mit Erdgas erreicht werden. Durch diese kühleren Tempe
raturen wird eine doppelte Aufkohlung erreicht, die nicht
bei den Reaktionsgastemperaturen erreicht werden kann.
Schließlich fügt der Zusatz des Gemisches aus heißem refor
mierten Gas und Erdgas mit einem Mischungsverhältnis, durch
das keine Abkühlung der Beschickung des Schachtofens stattfin
det, ein heißes, nach oben strömendes Gas in die Reduktions
zone des Schachtofens ein. Während die Zuführung von Erdgas al
lein eine Zuführung kalten Gases bildet, das vom unteren ko
nischen Bereich des Schachtofens nach oben zur Mitte der Reduk
tionszone strömt, führt das reformierte Gas/Erdgas-Gemisch
zur Einführung eines wesentlich heißeren Gases in die Mitte
des Schachtofens.
Zusammenfassend wird durch das erfindungsgemäß vorgeschlage
ne Verfahren eine reformierte Gas/Erdgas-Mischung in den un
teren Entnahmeabschnitt oder Kegelteil eines
Direktreduktions-Schachtofens eingeführt oder eingeblasen und
schafft einen im allgemeinen höheren Kohlenstoffanteil im
Schachtofenprodukt als dies bei der Einblasung von Erdgas al
lein der Fall ist. Das Mischungsverhältnis wird überwacht
und gesteuert, um eine Abkühlung der Beschickung des
Schachtofens zu vermeiden und beim Anfahren desselben führt das er
findungsgemäße Verfahren zur Beschleunigung der Aufheizung
der Beschickung und zur besseren Initiierung des Beginns der
Reduktionsreaktionen. Durch die Erfindung wird das gewünsch
te Kombinationsergebnis, höhere Aufkohlung, keine Abkühlung,
erreicht.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Verbesserung eines her
kömmlichen Schachtofens ist im Anspruch 3 näher
gekennzeichnet, vorteilhafte Weiterbildungen derselben ent
halten die Ansprüche 4 bis 10.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels und einer Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
schematisch eine Einrichtung zur Verwirklichung des Verfah
rens nach der vorliegenden Erfindung.
Wie in der beigefügten Zeichnung gezeigt, verwendet das er
findungsgemäße Verfahren einen Reduktionsofen 10 vom Verti
kalschachttyp, nachfolgend als Schachtofen bezeichnet, der eine
obere Reduktionszone 12 im oberen Bereich des Schachtofens 10
eine Reduktionsgaseinführungszone 14 im Mittelabschnitt des Schacht
ofens 10 und eine Aufkohlungssteuerungs- und Produktausgabe
region 16 im Bodenbereich des Schachtofens 10 aufweist. Eisen
oxidpellets oder andere Materialien wie Eisenerz werden in
den Schachtofen 10 unter dem Einfluß der Schwerkraft von oben
als Beschickung eingeführt, um ein Teilchenbett (Möllersäu
le) von Eisenoxid enthaltendem Material, das die Beschickung
des Schachtofens 10 bildet, innerhalb des Ofens herzustellen.
Das metallische oder reduzierte Material wird vom Schachtofen
durch die Ausgabeöffnung 20 am Boden entnommen. Ein
Heißwind- und Blassystem, allgemein durch das Bezugszeichen
24 bezeichnet, umgibt den Schachtofen 10. Heißes Reduktionsgas
wird in die Reduktionszone durch Gasöffnungen innerhalb des
Reduktionsgassystems eingeführt. Das heiße Reduktionsgas
strömt nach innen und durch die Reduktionszone im Gegen
stromprinzip zur Gravitationsbewegung der Beschickung nach
oben. Das Reduktionsgas reagiert mit der Beschickung um
Gichtgas zu bilden, das den Schachtofen durch ein Gasauslaßrohr
30 an der Oberseite des Schachtofens 10 verläßt.
Ein Reformer 40 mit durch Heizstoff gefeuerten Brennern
(nicht gezeigt) und eine Mehrzahl von indirekten
Wärmetauscher-Katalysatorrohren 42, die von außen beheizt
werden und von denen nur eines gezeigt ist, erzeugt das hei
ße Reduktionsgas. Das Reduktionsgas strömt von den Katalysa
tor enthaltenden Rohren 42 durch das Rohr 44, das reformier
tes Gas führt. Ein Teil des reformierten Gases strömt durch
das Rohr 46 zu dem Heißwind/Blas-System 24, ein zweiter Teil
des reformierten Gases strömt durch das Rohr 48 zu einer
heißen Venturidüse 50. Das Gasrohr 52 verbindet die Venturi
strecke 50 mit einem Ventil 54, das seinerseits mit dem un
teren konischen Abschnitt 16 des Schachtofens 10 durch ein Rohr
56 verbunden ist.
Eine Erdgasquelle N ist durch ein Rohr 58, das Erdgas führt,
mit dem Rohr 56 verbunden, wobei das das Erdgas führende
Rohr 58 eine Zumeßöffnung 60 und ein Strömungssteuerventil
62 aufweist.
Die elektrische Steuerung für das Verfahren enthält ein
Strömungssteuerglied 68, das ein Signal von der heißen Ven
turidüse 50 aufnimmt und das Ventil 54 steuert, ferner ein
Strömungssteuerglied 70, das ein Signal von der Zumeßöffnung
60 für das Naturgas aufnimmt und ein Signal an das Ventil 62
gibt. Die Strömungssteuerungsorgane 68 und 70 sind mit einer
Verhältnisbildungseinrichtung 72 verbunden, die eine compu
tergesteuerte Steuereinrichtung bildet. Ein Thermoelement
74 im Bodenbereich des Schachtofens 10 kann mit der
Verhältnissteuerungseinrichtung 72, falls gewünscht, verbun
den sein, ist jedoch im allgemeinen mit einer optischen An
zeige zur Ablesung durch eine Bedienungsperson versehen. Ein
Thermoelement 76 im Rohr 56 an der schachtochofenseitigen Sei
te der Verbindung mit dem Rohr 58, wobei diese Verbindung
der Gemischbildungsabschnitt für die Gase ist, kann eben
falls mit der Verhältnisbildungseinrichtung 72 verbunden
sein. Eine Gasanalyseeinrichtung 78 im Rohr 56 nahe dem
Schachtofen 10, die mit der Verhältnisbildungseinrichtung 72
verbunden ist, analysiert den Methananteil des Gases im Rohr
56.
Im Betrieb wird das Prozeßgas von der Quelle G erhalten und
kann abgenommenes Gichtgas von der Schachtofen-Abströmöffnung
30 Erdgas, Methan oder ein Gemisch davon sein, das im we
sentlichen zu Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2) refor
miert wird. Das reformierte Gas wird geteilt, ein Teil
strömt direkt in das Heißwind/Blassystem 24 als Reduktions
gas und ein zweiter Teil wird durch die Warmventuridüse 50
gemessen bzw. dosiert zugeführt, die ein Signal an das Strö
mungssteuerglied 68 abgibt, das das Warmventil 54 aktiviert,
um die Strömung auf einen bestimmten festgesetzten Wert zu
halten. Erdgas wird von der Quelle N mit Umgebungstemperatur
in das System eingeführt und durch die Drosselstelle 60 be
messen bzw. dosiert zugeteilt. Die Zumeßöffnung 60 erzeugt
ein Signal für die Strömungssteuerungseinrichtung 70. Das
Strömungssignal für das reformierte Gas von der Warmventuri
düse 50 wird von der Strömungssteuerungseinrichtung 70 zu
der Verhältnisbildungseinrichtung 72 übertragen.
In der Verhältnisbildungseinrichtung 72 wird der Setzwert
für die Erdgas-Strömungssteuerungseinrichtung 70 berechnet
und zur Berücksichtigung an die Steuerungseinrichtung 70
übertragen. Durch dieses Steuerungssystem wird ein festes
Mischungsverhältnis von reformiertem Gas zu Erdgas aufrecht
erhalten. Die Gasanalyseeinrichtung 78 bestimmt den Methan
gehalt (CH4) des Gasgemisches vor seinem Einblasen in den
unteren Kegel des Schachtofens 10 und gibt den festgestellten
Wert für den Methangehalt an die Verhältnisbildungsein
richtung 72, die das Verhältnis von Erdgasströmung zu Strö
mung des reformierten Gases einstellt, um den gewünschten
Methangehalt einzustellen.
Das Thermoelement 74, das in der Produktausgabekammer 16 des
Schachtofens 14 angeordnet ist, registriert die Temperatur des
Beschickungsgutes, nachdem es die Einblasstelle für das Gas
gemisch passiert hat. Wenn die Temperatur unter der Einbla
sung des Gasgemisches zu stark abfällt, kann die
Verhältnisbildungseinrichtung 72 entweder den Anteil von
Erdgas in dem Gemisch reduzieren oder die Strömungsmenge
bzw. Strömungsgeschwindigkeit der Mischung in den Schachtofen
10 vermindern. Wenn die Temperatur in der Ausgabekammer 16
zu stark ansteigt, kann die Erdgasströmung erhöht oder die
Strömungsmenge bzw. Strömungsgeschwindigkeit des Gasgemi
sches erhöht werden, in beiden Fällen wird die Temperatur
auf den gewünschten Bereich gesenkt werden. Die
Verhältnisbildungseinrichtung 72 bestimmt, auf welche Weise
das Ergebnis erzielt werden soll, d.h. ob das Gemischver
hältnis oder die Strömungsmenge bzw. Strömungsgeschwindig
keit der Mischungseinführung entsprechend der durch das
Thermoelement 76 angezeigten Gasgemischtemperatur geändert
werden sollen. Wenn die Beimengung von Erdgas vermindert
wird, nähert sich diese Temperatur (des Gemisches) derjeni
gen des heißen, reformierten Gases, abzüglich der inneren
Temperaturverluste durch das Rohrsystem selbst. Ein scharfer
Anstieg der Temperatur, angezeigt durch das Thermoelement 74
für die Produktausgabekammer 16, könnte eine zu starke
CO-Reaktion anzeigen, wobei in diesem Fall der Anteil von
Erdgas bzw. die Einströmung von Erdgas erhöht werden sollte,
um eine örtliche Überhitzung der Beschickung des Ofens zu
vermeiden. Der Kohlenstoffanteil bzw. die Aufkohlung des me
tallischen Eisenpelletprodukts hängt vom Kohlenwasserstoff
gas-Anteil des Gasgemisches ab, bestimmt durch die Mischung
der Bestandteile des Gemisches im richtigen Verhältnis für
eine Balance der endothermen und exothermen Reaktionen in
nerhalb der Ausgabesektion des Schachtofens 16.
Durch die obigen Darlegungen wird deutlich, daß durch die
Erfindung das Problem der Abkühlung des direkt reduzierten
Eisens durch das endotherme Kracken von Methan oder seiner
Äquivalente zur Erzeugung von Kohlenstoff, und durch exo
therme Dissoziation bzw. Zerlegung von Kohlenmonoxid zur Er
zeugung von Kohlenstoff überwunden wird, so daß endotherme
und exotherme Reaktionen innerhalb der Ausgabesektion des
Ofens bzw. Schachtofens ausgeglichen werden bzw. sich im
Gleichgewicht befinden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes von heißem
direktreduziertem Eisen, welches im Gegenstrom zu
heißem Reduktionsgas unter Abwärtsbewegung einer Eisenoxidbeschickung
in einem vertikalen Schachtofen erzeugt
wird, wobei der Schachtofen eine obere Reduktionszone
und eine untere Produktausgabezone aufweist, und wobei
- - zerkleinertes Eisenoxid in das Innere des Schachtofens (10) eingeführt wird,
- - das heiße, direktreduzierte Eisen am unteren Auslaß des Schachtofens abgezogen wird,
- - ein heißes Reduktionsgas in die Reduktionszone (14) eingeführt wird und
wobei das Gichtgas von der Oberseite der Reduktionszone
entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gasgemisch, bestehend aus heißem, reformiertem
Reduktionsgas und kaltem Erdgas in die Produktausgabezone
(16) des Schachtofens (10) eingeblasen wird, wobei
der Kohlenstoffanteil des metallischen Eisen durch Wahl
eines geeigneten Mischungsverhältnisses von reformiertem
Gas zu Erdgas derart gesteuert wird,daß in der Ausgabezone
des Schachtofens ein Gleichgewicht der endothermen
und exothermen Reaktionen erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als heißes, reformiertes Reduktionsgas ein katalytisch
reformiertes Gas, ausgewählt aus der Gruppe Methan, Erdgas,
reagiertes Gichtgas aus der Reduktionszone eines
Direktreduktionsofens oder Mischungen derselben, eingeblasen
wird.
3. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1
in einem Reduktionsschachtofen mit einer oberen Reduktionszone,
einer Zwischenreduktionszone und einer unteren
Aufkohlungs- und Produktausgabezone, einer
Reduktionsgaseinführeinrichtung zwischen den Endabschnitten
des Schachtofens, einer Entnahmeeinrichtung
zum Austragen von warmen, direktreduziertem Eisen, einer
Einrichtung zum Austragen von Gichtgas, einem Reformierofen
(40), einer Prozeßgasquelle (G), die mit dem Reformierofen
verbunden ist, einer ersten Leitung (44), welche
einen Gasausgang des Reformierofens (40) mit der
Einrichtung (24) zum Einführen von Reduktionsgas in den
Schachtofen (10) verbindet, und mit einer zweiten Leitung
(48, 52, 56), welche die erste Leitung (44) mit der
Aufkohlungs- und Produktausgabezone (16) des Schachtofens
(10) verbindet und einer Erdgasquelle (N),
gekennzeichnet durch
- - eine dritte Leitung (58), welche die Erdgasquelle (N) mit der zweiten Leitung (48, 52, 56) verbindet, und durch
- - eine Einrichtung (72) zum Steuern des jeweiligen Gasanteiles, welcher in die Produktausgabezone (16) aus dem Reformierofen (40) und der Erdgasquelle (N) eingeführt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Leitung (48, 52, 56) eine Warmventuridüse
(50) und ein erstes Strömungssteuerventil (54) aufweist
sowie eine Steuerungseinrichtung (68), die zur Einstellung
des ersten Strömungssteuerventils (54) in Abhängigkeit
von einem Signal, das von der Warmventuridüse (50)
erzeugt ist, steuerbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die dritte Leitung (58) eine Zumeßöffnung (60) und ein
zweites Strömungssteuerventil (62) aufweist und daß eine
Einrichtung (70) vorgesehen ist, durch die das zweite
Strömungssteuerventil (62) in Abhängigkeit von einem
Signal, das durch die Erdgas-Zumeßöffnung (60) erzeugt
ist, steuerbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtungen (68, 70) zur Einstellung des ersten
Ventils (54) und des zweiten Ventils (62)
Strömungssteuerungseinrichtungen sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strömungssteuerungseinrichtungen (68, 70) durch eine
computergesteuerte Verhältnisbildungseinrichtung (72)
verbunden sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Produktausgabezone (16) des Schachtofens
(10) ein Thermoelement (74) zwischen einer Produktausgabeöffnung
(20) und einer Einströmöffnung der zweiten
Leitung (48, 52, 56) vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der zweiten Leitung (48, 52, 56) eine Einrichtung
(78) zur Analyse des in der Leitung dem Schachtofen (10)
zuströmenden Gasgemisches eingesetzt ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung (76) zur Bestimmung und Anzeige der
Gastemperatur unmittelbar stromab des Verbindungsknotens
zwischen der zweiten Leitung (48, 52, 56) und der dritten
Leitung (58) vorgesehen ist.
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