DE3706520A1 - Verfahren und hilfsmittel zur anbringung eines kreuzbandersatzes - Google Patents
Verfahren und hilfsmittel zur anbringung eines kreuzbandersatzesInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
- A61F2/08—Muscles; Tendons; Ligaments
- A61F2/0805—Implements for inserting tendons or ligaments
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel zur Anbringung eines
Kreuzbandersatzes zwischen Femur und Tibia des menschlichen
Kniegelenkes, wobei der Kreuzbandersatz zwischen den Rollhü
geln des Femur hindurchgeführt wird und die Rollhügel einem Kreis nach
gebildet sind, dessen Kreismittelpunkt aufzusuchen ist.
Die operative Befestigung des Ersatzes für z. B. das vorde
re Kreuzband am menschlichen Kniegelenk erfolgte bisher z.
B. nach der sogenannten "over the top"-Technik oder mittels
der Zügelmethode. Bei der "over the top"-Technik wird der
Kreuzbandersatz zwischen den beiden Rollhügeln des Femur von
der Vorderseite zur Rückseite des Gelenkes hindurchgezogen
und meist seitlich oberhalb eines der Rollhügel mechanisch
befestigt. Diese Kreuzbandführung ist jedoch ungünstig, da
sie zu einer Banderschlaffung bei der Kniebeugung und damit
zur Instabilität des Kniegelenks führt. Bei der Zügelmethode
nach Blauth wird zwar ein Teil des Kreuzbandes durch den
Rollhügelknochen hindurchgeführt, die dazu notwendige Auf
bohrung des Femurknochens erfolgt aber wohl eher auf empiri
scher Basis und von Patient zu Patient aufgrund dessen
Knochenbaus verschieden, weil die Bohrlehren nur in bestimm
ten Grenzen individuell angepaßt sind.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
ein Hilfsmittel anzugeben, mit welchem ein Kreuzbandersatz
bei der Operation individuell an den Gelenk- und Knochenbau
des Patienten angepaßt optimal angebracht werden kann.
Die Lösung ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspru
ches 1 näher beschrieben.
Die übrigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung an.
Bei der Erfindung wird somit von der experimentell und
mathematisch ermittelten Erkenntnis Gebrauch gemacht, daß
die Rollhügel des Femur, zumindest im hinteren Bereich bei
allen noch so individuell gearteten Formen jeweils Kreisbö
gen bilden, die in der Gelenkebene liegen. Somit ergibt sich
eine optimale Führung durch den Kreuzbandersatz immer
dann, wenn der Anknüpfpunkt auf der Achse liegt, die als
Mittelsenkrechte auf dem hinteren Rollhügelkreis steht. Die
Schwierigkeit besteht im Prinzip nur noch darin, bei der
Operation vor Ort möglichst mit einfachen Mitteln diesen
Krümmungsmittelpunkt aufzufinden, um eine Zielbohrung anzu
setzen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels mittels der Fig. 1-4 näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein menschliches Kniege
lenk 1 mit dem Femur 2 und der Tibia 3. Jeder der beiden an
der Rückseite des Femur 2 vorhandenen hinteren Rollhügel 4,
über die das Kniegelenk 1 bei der Beugung abrollt, folgt
einem Kreisbogen 5, der zeichnerisch ergänzt dargestellt
ist. Der Krümmungsmittelpunkt 6 ist zugleich Mittelpunkt
dieses fiktiven Kreises. Die optimale Führung sowohl des
vorderen als auch hinteren Kreuzbandersatzes 7 bzw. 8 ge
lingt dann, wenn jeweils eine Achse 9 (s. Fig. 3) geschnit
ten wird, die senkrecht auf dem Kreis steht und durch den
Mittelpunkt 6 geht. Nach mathematischen Regeln läßt sich der
Mittelpunkt eines Kreises durch den Schnittpunkt zweier
Mittelsenkrechten 10, 11 auf zwei Kreissehen 12, 13 ermit
teln.
Zum Auffinden des Kreismittelpunktes 6 dient ein Hilfsmit
tel, wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Gezeigt wird
der Femur 2 und der Kreis 5. Die Sehnen 12 und 13 werden
mittels zweier Stäbe oder Schienen nachgebildet, die über
ein Drehgelenk 14 miteinander verbunden sind. Schlitze 15
bzw. 16 dienen dazu, die Lage des Drehgelenks 14 so zu
bestimmen, daß eine individuelle Anpassung an den Rollhügel
4 möglich wird. Ähnlich aufgebaut sind die beiden Mittel
senkrechten 10 und 11, die sowohl gelenkig (evtl. Bohrhülse
17) aneinander als auch innerhalb der Schlitze 15 und 16
verschiebbar angeordnet sind. Die Mittelsenkrechten 10 und
11 sind selbst auch wiederum mit Schlitzen 20 und 21 verse
hen, so daß die Bohrhülse 17 individuell verschoben werden
kann. Im Falle, daß ein Bohrhülse 17 vorgesehen ist, muß
eine Öffnung 22 darin ausgebildet sein, durch die ein Bohr
spieß 26 (s. Fig. 3) geführt werden kann. Die Bohrhülse 17
kann auch ganz entfallen, so daß die Öffnung 22 alleine
durch die Schnittfläche der beiden Schlitze 20 und 21 gebil
det wird.
Die Halterung des Hilfsmittels 10-13 erfolgt gemäß der
Darstellung nach Fig. 3 mittels dreier Kontaktspiesse 23 -
25, welche parallel zur Achse 9 für den Bohrspieß 26 an den
freien Enden der Kreissehnen 12, 13 und im Gelenk 14 der
beiden befestigt sind (s. a. Fig. 2). Diese Kontaktspiesse
kommen an der Außenfläche eines der beiden Rollhügel 4 zur
Anlage, so daß sowohl die Kreisebene als auch deren jeweili
ger Mittelpunkt 6 genau definiert bzw. aufgesucht werden
können.
Der Kreuzbandersatz, z. B. der vordere Kreuzbandersatz 7
gemäß Fig. 1, kann nach dem Aufbohren des Femur 2 entlang der
Achse 9 durch diese derart entstandene Bohrung bis an die
Außenfläche des jeweiligen Rollhügels 4 herausgeführt und
dort mechanisch befestigt werden. Andererseits ist es auch
möglich, mittels einer weiteren Hilfsvorrichtung gemäß Fig.
4, den Femur von vorne nach hinten oben derart zu durchboh
ren, daß diese Bohrung 27, wie sie in Fig. 3 angedeutet ist,
die Achse 9 schneidet. Somit wäre auch der in dieser Bohrung
27 verlegte Kreuzbandersatz 7 optimal geführt; die mechani
sche Befestigung erfolgte dann an der Rückseite des Femur 2.
In der Fig. 4 ist der Bohrspieß 26 dargestellt, wie er im
Femur 2 verläuft. Die Bohrhülse 28 mit Führungsbohrung 29
für einen weiteren Bohrspieß müßte von der Vorderseite des
Kniegelenks 1 bis zum Bohrspiess 26 herangeführt und hieran
z. B. in einem Schlitz gehaltert aufgesetzt werden. Die
endgültige Bohrung für die Verlegung des Kreuzbandersatzes 7
erfolgte dann gezielt durch die Führung 29 mittels dieser
Bohrhülse 28, so daß die vom Bohrspieß 26 repräsentierte
Achse 9 immer genau getroffen ist.
Die Erfindung eignet sich insbesondere auch für die Auffin
dung des Mittelpunktes 6 eines der Rollhügel 4 für die
Anbindung eines ruptierten natürlichen Kreuzbandes und damit
für die Festlegung der Bohrung für die Fixationsfäden des
ruptierten Kreuzbandstumpfes oder zur Festlegung des mitti
gen Bohrloches für femoral ausgerissene Seitenbänder.
Claims (3)
1. Hilfsmittel zur Anbringung eines Kreuzbandersatzes zwi
schen Femur und Tibia des menschlichen Kniegelenkes wobei
der Kreuzbandersatz zwischen den Rollhügeln des Femur
hindurchgeführt wird und die Rollhügel einem Kreis nachgebildet sind,
dessen Kreismittelpunkt aufzusuchen ist, gekennzeichnet
durch eine Bohrlehre, bestehend aus zwei Kreissehnen (12,
13) bildenden Stäben, die mittels mindestens dreier Kon
taktspieße (23-25) an einem der Rollhügel (4) halterbar
sind, durch zwei weitere Stäbe (10, 11), die mittelsenk
recht auf den die Kreissehnen bildenden Stäben (12, 13)
feststellbar und an ihren Spitzen miteinander gelenkig
verbunden sind oder sich kreuzen, und durch eine Öffnung
(22) an diesem Gelenk (17), durch die ein Bohrspieß (26)
entlang der Achse (9) hindurchführbar ist.
2. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrspieß (26) als Zentrierung für eine Bohrhülse
(28) verwendbar ist, die mit Schlitz auf diesem aufge
setzt wird und selbst als Führung (29) für einen weiteren
Bohrspieß dient, mit dem der Femur (2), die Achse (9)
schneidend, durchbohrbar ist.
3. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden, die Kreissehnen nachbildenden Stäbe (11,
12) gegeneinander ausrichtbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706520 DE3706520A1 (de) | 1987-02-28 | 1987-02-28 | Verfahren und hilfsmittel zur anbringung eines kreuzbandersatzes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706520 DE3706520A1 (de) | 1987-02-28 | 1987-02-28 | Verfahren und hilfsmittel zur anbringung eines kreuzbandersatzes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3706520A1 true DE3706520A1 (de) | 1988-09-08 |
Family
ID=6322006
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873706520 Withdrawn DE3706520A1 (de) | 1987-02-28 | 1987-02-28 | Verfahren und hilfsmittel zur anbringung eines kreuzbandersatzes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3706520A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2697154A1 (fr) * | 1992-10-28 | 1994-04-29 | Laboureau Jacques Philippe | Perfectionnement au composant fémoral des prothèse du genou. |
DE29815290U1 (de) | 1998-08-26 | 2000-01-05 | Howmedica GmbH, 24232 Schönkirchen | Vorrichtung zur Verankerung eines Kreuzband-Transplantats in den Kniegelenkteilen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2747568C2 (de) * | 1977-10-24 | 1985-10-24 | Eckhard Dr.Med. 8191 Attenhausen Schmidt-Ramsin | Chirurgische Bohrvorrichtung für die Implantation einer Kreuzbandplastik am Kniegelenk |
-
1987
- 1987-02-28 DE DE19873706520 patent/DE3706520A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2747568C2 (de) * | 1977-10-24 | 1985-10-24 | Eckhard Dr.Med. 8191 Attenhausen Schmidt-Ramsin | Chirurgische Bohrvorrichtung für die Implantation einer Kreuzbandplastik am Kniegelenk |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2697154A1 (fr) * | 1992-10-28 | 1994-04-29 | Laboureau Jacques Philippe | Perfectionnement au composant fémoral des prothèse du genou. |
WO1994009723A1 (fr) * | 1992-10-28 | 1994-05-11 | Laboureau Jacques Philippe | Perfectionnement au composant femoral des protheses du genou |
DE29815290U1 (de) | 1998-08-26 | 2000-01-05 | Howmedica GmbH, 24232 Schönkirchen | Vorrichtung zur Verankerung eines Kreuzband-Transplantats in den Kniegelenkteilen |
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