DE3706359A1 - Mittel, insbesondere zur entblaetterung von baumwolle - Google Patents
Mittel, insbesondere zur entblaetterung von baumwolleInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D285/00—Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
- C07D285/01—Five-membered rings
- C07D285/02—Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
- C07D285/04—Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles not condensed with other rings
- C07D285/06—1,2,3-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,2,3-thiadiazoles
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- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
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Description
Mittel, insbesondere zur Entblätterung von Baumwolle auf der Grundlage
von N-substituierten N′-Thiadiazolylharnstoffen sind aus der
DE-OS 25 06 690 bekannt. Bisher ist jedoch ausschließlich die N-Phenyl-
verbindung als Handelsprodukt (Thidiazuron) erhältlich; die übrigen, in
der genannten OS beschriebenen Verbindungen haben keine Bedeutung erlangt.
N-cyclopentylsubstituierter Thiadiazolylharnstoff ist bisher nicht
hergestelt worden, obwohl Cyclopentyl in der genannten OS neben Cyclohexyl
als Beispiel für Cycloalkylsubstitution genannt werden. Die Cyclohexylverbindung
ist hingegen hergestellt und ihre Wirksamkeit angegeben
worden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß N-Cyclopentyl-N′-5-(1,2,3-
thiadiazolyl)-harnstoff sowohl gegenüber dem Handelsprodukt Thiadiazuron
(common name) als auch gegenüber der chemisch nächstkommenden Verbindung
offensichtliche Vorteile besitzt. Wie sich aus den nachfolgenden Anwendungsbeispielen
ergibt, wirkt der erfindungsgemäße Wirkstoff
- 1. schneller;
- 2. bei vergleichbarer Aufwandmenge wesentlich vollständiger;
- 3. auch bei niedrigen Temperaturen wesentlich sicherer
als die Vergleichswirkstoffe. Er eignet sich auch zur Erzielung günstiger
wachstumsregulatorischer Wirkung in anderen Kulturen, z. B. zur Vergleichmäßigung
des Reifeprozesses bei Citrusfrüchten.
Außerdem ist zu erwarten, daß er aus chemischen Gründen gegenüber der
analogen Phenylverbindung im Boden leichter abgebaut wird und daher
weniger Rückstände bildet.
Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich insbesondere zur Entblätterung
von Baumwollpflanzen, womit der Einsatz von Pflückmaschinen für die
Kapselernte ermöglicht wird.
Die Aufwandmenge für die gewünschte Entblätterung beträgt i. a. unter
10 kg Wirkstoff/ha, vorzugsweise 0,001 bis 5 kg Wirkstoff/ha.
Das erfindungsgemäße Mittel kann entweder für sich allein, in Mischung
mit anderen Mitteln oder mit anderen Wirkstoffen angewendet werden. Gegegebenenfalls
können andere Entblätterungs-, Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel
je nach dem gewünschten Zweck zugesetzt werden.
Eine Förderung der Wirkung und der Wirkungsgeschwindigkeit kann z. B.
durch wirkungssteigernde Zusätze, wie organische Lösungsmittel, Netzmittel
und Öle erzielt werden. Das läßt eine Minderung der Aufwandmenge
des eigentlichen Wirkstoffes zu.
Zweckmäßig wird der Wirkstoff in Form einer Zubereitung, wie Pulver,
Streumittel, Granulat, Lösung, Emulsion oder Suspension, unter Zusatz von
flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw. Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls
von Netz-, Haft-, Emulgier- und/oder Dispergierhilfsmitteln
angewandt.
Geeignete flüssige Trägerstoffe sind z. B. Wasser, aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexanon,
Isophoron, Dimethylsulfoxyd, Dimethylformamid, weiterhin Mineralölfraktionen.
Als feste Trägerstoffe eignen sich Mineralerden, z. B. Tonsil,
Silicagel, Talkum, Kaolin, Attaclay, Kalkstein, Kieselsäure und pflanzliche
Produkte, z. B. Mehle.
An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen: z. B. Calciumligninsulfonat,
Polyoxyethylen-octylphenolether, Naphthalinsulfonsäure und deren Salze,
Phenolsulfonsäuren und deren Salze, Formaldehydkondensate, Fettalkoholsulfate
sowie substituierte Benzolsulfonsäuren und deren Salze.
Der Anteil des bzw. der Wirkstoffe(s) in den verschiedenen Zubereitungen
kann in weiten Grenzen variieren. Beispielsweise enthält das Mittel etwa
10 bis 80 Gew.% Wirkstoff, etwa 90 bis 20 Gew.% flüssige oder feste
Trägerstoffe sowie gegebenenfalls bis zu 20 Gew.% oberflächenaktive
Stoffe.
Die Ausbringung kann in üblicher Weise erfolgen, z. B. mit Wasser als
Träger in Spritzbrühenmengen von etwa 100 bis 1000 Liter/ha. Eine Anwendung
der Mittel im sogenannten "Low Volume-" und "Ultra-low-Volume-Verfahren"
ist ebenso möglich wie ihre Applikation in Form von sogenannten Mikrogranulaten.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Verbindung kann auf einem an sich bekannten
Weg hergestellt werden, z. B. durch Umsetzung der entsprechenden
Aminoverbindung mit Carbamoylhalogenid, Chlorameisensäureester oder Isocyanat
oder mit Phosgen und anschließende Reaktion des Isocyanates bzw.
Carbamoylhalogenids mit einem entsprechenden Amin zu dem gewünschten
Verfahrensprodukt.
Die Herstellung erfolgt also z. B. dadurch, daß man eine Verbindung der
Formel
entweder mit Cyclopentylcarbamoylhalogenid in Gegenwart eines Säureakzeptors,
zweckmäßig einer anorganischen oder tertiären organischen Base,
z. B. Natriumcarbonat oder Triethylamin, umsetzt oder mit Chlorameisensäureester
in Gegenwart eines Säureakzeptors, z. B. Triethylamin, reagieren
läßt und darauf mit Cyclopentylamin zur Reaktion bringt oder zunächst
Phosgen in Gegenwart eines Säureakzeptors, z. B. N,N-Dimethylanilin, unter
Bildung des entsprechenden Isocyanats oder Carbamoylchlorids einwirken
läßt und dann mit Cyclopentylamin umsetzt.
5 g 5-Aminothiadiazol in 100 ml Essigsäure-ethylester werden mit 5,7 g
Cyclopentylisocyanat 6 h lang bei 80°C gerührt. Durch Absaugen und
Trocknen im Vakuum erhält man 5,4 g N-Cyclopentyl-N′-(1,2,3-thiadiazol-
5-yl)-harnstoff, Zers. 201°C.
Die Ausgangsmaterialien für die Umsetzung sind in der Literatur beschrieben,
die Herstellung des Aminoheterocyclus durch Goerdeler und Gnad sei
als Beispiel zitiert: Chem. Ber. 99, 1618.
Junge Baumwollpflanzen (Sorte Delta Pine, Entwicklungsstadium 5-6
entwickelte Laubblätter) wurden unter Gewächshausbedingungen angezogen
(Tag/Nachttemperatur 25/16°C, relat. Luftffeuchte 50-70%) und tropfnaß
mit den unten angegebenen Wirkstoffen unter Zusatz von 1% eines handelsübnlichen
Netzmittels in wäßriger Lösung blattbehandelt. Jeweils nach der
1. und 2. Woche nach Wirkstoffapplikation wurde die Anzahl abgeworfener
Blätter bestimmt und der Grad der Entblätterung in % zur Kontrolle angegeben.
Junge Baumwollpflanzen wurden wie in Beispiel 1 unter Gewächshausbedingungen
angezogen. Nach der Blattbehandlung mit den unten angegebenen
Wirkstoffen wurden die Pflanzen in speziellen Klimaräumen unter verschiedenen
Temperaturbedingungen weiterkultiviert. Eine Woche nach Wirkstoffapplikation
wurde die Anzahl abgeworfener Blätter bestimmt und der Grad
der Entblätterung in % zur Kontrolle angegeben.
Die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäße Mittel unter bestimmten
Temperaturverhältnissen sowohl hinsichtlich Wirkungsintensität als auch
Wirkungsgeschwindigkeit den strukturelll nächstkommenden bzw. handelsüblichen
bekannten Wirkstoffen deutlich überlegen ist und seine gute
Wirkung als Entblätterungsmittel auch bei geringeren Temperaturen entfaltet.
Claims (2)
1. Mittel, insbesondere zur Entblätterung von Baumwolle, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an N-Cyclopentyl-N′-5-(1,2,3-thiadiazolyl)-harnstoff.
2. Verfahren zur Entblätterung von Baumwolle. dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Mittel gemäß Anspruch 1 in einer solchen Verdünnung mit
vorzugsweise Wasser anwendet, daß sich eine Aufwandmenge von weniger
als 10 kg Wirkstoff je ha ergibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706359 DE3706359A1 (de) | 1986-04-18 | 1987-02-27 | Mittel, insbesondere zur entblaetterung von baumwolle |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3613105 | 1986-04-18 | ||
DE19873706359 DE3706359A1 (de) | 1986-04-18 | 1987-02-27 | Mittel, insbesondere zur entblaetterung von baumwolle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3706359A1 true DE3706359A1 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=25843003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873706359 Withdrawn DE3706359A1 (de) | 1986-04-18 | 1987-02-27 | Mittel, insbesondere zur entblaetterung von baumwolle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3706359A1 (de) |
-
1987
- 1987-02-27 DE DE19873706359 patent/DE3706359A1/de not_active Withdrawn
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