DE3706013C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Käfig für Kugellager, insbesondere Schrägkugellager, bestehend aus zwei durch Stege miteinander verbundenen Seitenringen von denen an einem Seitenring radial außerhalb und an dem anderen Seitenring radial innerhalb einer gedachten achsparallelen zylindrischen Fläche, die im Querschnitt mit dem Teilkreis zusammenfällt, Flächen zur Führung des Käfigs angeordnet sind.

Derartige Käfige für Kugellager sind z. B. durch die DE-OS 32 47 948 bekanntgeworden. Bei diesen bekannten Käfigen werden die Käfigstege durch die Kräfte, die durch die unterschiedlichen Abrollgeschwindigkeiten der Kugeln entstehen, stark beansprucht. Diese Kräfte wirken besonders im Bereich des dünnsten Stegquerschnitts durch die hohe punktförmige Druckbelastung beim Aufprall der Kugeln.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Käfig der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die auf die Käfigstege in Umfangsrichtung einwirkenden Kräfte federnd aufgefangen werden und diese keine punktförmige Druckbelastung aufnehmen müssen.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch angegebenen Merkmale gelöst.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kunststoffkäfig für ein Schrägkugellager im Schnitt,

Fig. 2 die Seitenansicht des Kunststoffkäfigs nach Fig. 1 von rechts.

Der in einem Gieß- oder Spritzwerkzeug mit axial entformbaren Schiebern (nicht gezeichnet) hergestellte Kunststoffkäfig für Schrägkugellager besteht aus zwei durch Stege 1 miteinander verbundenen Seitenringen 2, 3, die Taschen 4 zur Aufnahme der Kugeln 5 (strichpunktiert eingezeichnet) bilden. Der Teilkreis ist in der Zeichnung mit 6 bezeichnet. Ausgehend von dem Seitenring 3 sind axial verlaufende, zum anderen Seitenring 2 hin gerichtete, Vorsprünge 7 vorgesehen. Ferner ist im Bereich des geringsten Abstandes zwischen den Kugeln 5 jeweils eine durch Vorsprung 7 und Steg 1 begrenzte Ausnehmung 8 angeordnet. Die mit Anlageflächen 9 für die Kugeln 5 versehenen Vorsprünge 7 ragen über die Radialebene 10 hinaus und sind in Umfangsrichtung federnd ausgeführt, so daß die durch die unterschiedlichen Abrollgeschwindigkeiten der Kugeln 5 entstehenden Kräfte federnd abgefangen werden. Bei einem Verschleiß oder anderen Querschnittsverringerungen der Vorsprünge 7 wird die Festigkeit des gesamten Käfigs nicht beeinträchtigt, weil die Funktionen Abstandhalten der Kugeln 5 und Führung des Käfigs auf den Kugeln 5 voneinander getrennt sind. Die Führung des Käfigs auf den Kugeln 5 erfolgt durch die Flächen 11 bzw. 12, während das Abstandhalten der Kugeln 5 von den Vorsprüngen 7 übernommen wird. Durch die Ausnehmungen 8 zwischen den Stegen 1 und den Vorsprüngen 7 werden im Bereich des dünnsten Käfigquerschnitts Freiräume geschaffen, die eine hohe punktförmige Druckbelastung an diesen Stellen ausschließen. Durch die Ausnehmung 8 wird ferner erreicht, daß die Kugeln 5 im Käfig nahezu vollkugelig angeordnet werden können, so daß die Tragfähigkeit des Lagers optimal hoch ist. Die Ausnehmungen 8 sind möglich, weil die Kanten 13, die beim axialen Entformen der beiden Werkzeughälften (nicht gezeichnet) entstehen, radial außerhalb einer gedachten achsparallelen zylindrischen Fläche angeordnet sind, die im Querschnitt mit dem Teilkreis 6 zusammenfällt. Hierdurch können die Querschnittsflächen der Stege 1 wesentlich erhöht werden. Dieser erfindungsgemäße Käfig hat den Vorteil, daß er sich bei hohen Zug- oder Druckkräften in radialer Richtung elastisch verformen kann und Spitzenspannungen abgebaut werden. Die Tasche 4 weist auf der einen Seite eine kegelige Fläche 11 und auf der anderen Seite eine sphärische Fläche 12 sowie eine kegelige Fläche 14 auf, die unter einem Winkel zur Lagerachse geneigt ist. Durch diese Ausbildung der Käfigtaschen 4 wird erreicht, daß das Schmiermittel nicht von den Kugeloberflächen abgestreift wird. Der lichte Abstand zwischen den Taschenkanten 15, 16 ist kleiner ausgeführt als der Durchmesser der Kugeln 5, so daß diese mit einem gewissen Druck in die Käfigtaschen 4 eingeschnappt werden müssen. Die Seitenringe des Käfigs sind ausgehend von den Stirnseiten mit Ringnuten 17, 18 versehen. Hierdurch wird erreicht, daß die Wandstärken der Seitenringe 2, 3 dünnwandig ausgebildet sind und gleiche Dicke erhalten, so daß verhältnismäßig wenig Material erforderlich ist und eine schnelle Käfigabkühlung im Werkzeug erreicht wird.

Diese beschriebene Ausführungsform stellt nur ein Beispiel des erfindungsgemäßen Käfigs dar. Änderungen in der Konstruktion sind im Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich.

Claims (1)

1. Käfig für Kugellager, insbesondere Schrägkugellager, bestehend aus zwei durch Stege (1) miteinander verbundenen Seitenringen, (2, 3) von denen an einem Seitenring (2) radial außerhalb und an dem anderen Seitenring (3) radial innerhalb einer gedachten achsparallelen zylindrischen Fläche, die im Querschnitt mit dem Teilkreis (6) zusammenfällt, Flächen zur Führung des Käfigs angeordnet sind, mit ausgehend von dem einen Seitenring (3) jeweils zwischen Steg (1) und Lagerachse axial verlaufenden, zum anderen Seitenring (2) gerichteten, in Umfangsrichtung federnden Vorsprüngen (7) und im Bereich des geringsten Abstandes zwischen den Kugeln (5) jeweils einer durch Vorsprung (7) und Steg (1) begrenzten Ausnehmung (8).