DE3705661A1 - Verfahren zum herstellen eines reibringes mit einer konischen oder zylindrischen reibflaeche - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines reibringes mit einer konischen oder zylindrischen reibflaecheInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen eines Reibringes mit einer konischen oder zylin
drischen Reibfläche, wobei ein Reibbelag aus einem Sinter
pulver mit wenigstens einer metallischen und einer nicht
metallischen Komponente auf einen Stützring aufgebracht
wird.
Die bei Sinterkörpern auftretenden Werkstoffporen
bringen beim Einsatz von solchen Werkstoffen für Reibbeläge
Vorteile mit sich, die bei Reibscheiben mit einer ebenen
Reibfläche einfach ausgenützt werden können, weil das aus
wenigstens einer metallischen und einer nichtmetallischen
Komponente bestehende Sinterpulver genau dosiert auf den
Scheibenkörper aufgebracht und in einer Reihe von Verfahrens
schritten gesintert und verdichtet werden kann, wobei sich
beim Sintern eine gute Verbindung zwischen dem Reibbelag und
dem Scheibenkörper ergibt. Reibringe, wie sie bei Synchroni
siereinrichtungen von Schaltgetrieben, Reibkupplungen oder
Reibbremsen Verwendung finden, werden üblicherweise jedoch
nicht mit Reibbelägen aus einem Sinterwerkstoff versehen,
weil bereits das Auftragen des Sinterpulvers auf die zylin
drische oder konische Reibfläche Schwierigkeiten bereitet
und ein Verdichten der aufgebrachten Pulverschicht über eine
axiale Druckstempelbewegung nicht möglich ist.
Um trotzdem Reibringe mit einem Streusinter-Reibbelag
ausrüsten zu können, ist es bekannt (DE-PS 34 17 813), den
Reibbelag in einer herkömmlichen Weise auf ein ebenes Trä
gerblech aufzusintern und dann dieses Trägerblech nach einem
Biegen entsprechend der geometrischen Form der Reibfläche
des Reibringes mit dem Stützring durch ein Punktschweißen zu
verbinden. Nachteilig bei diesen bekannten Reibringen ist
allerdings, daß durch das Punktschweißen eine ungleichmäßige
Wärmebelastung des Stützringes mit der Gefahr von Wärme
spannungen auftritt, daß aufgrund der Federwirkung des Trä
gerbleches zwischen den Schweißstellen ein genaues Nachar
beiten des Reibbelages nicht möglich ist und daß in der
Praxis wegen der bei vorgegebenen Stützringabmessungen um
die Dicke des Trägerbleches verminderten Stärke des Sinter
werkstoffes keine engen Fertigungstoleranzen eingehalten
werden können. Außerdem kann durch das Verformen des zu
nächst ebenen Trägerbleches die Verbindung des aufgesin
terten Reibbelages zum Trägerblech beeinträchtigt werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese
Mängel zu vermeiden und ein Herstellungsverfahren für einen
Reibring der eingangs geschilderten Art anzugeben, mit
dessen Hilfe der Stützring in einfacher Weise mit einem aus
einem Sinterpulver gefertigten Reibbelag versehen werden
kann, ohne den Reibbelag auf einen gesonderten Träger auf
sintern und diesen Träger mit dem Stützring verbinden zu
müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß
der Reibbelag auf den Stützring durch ein Flammspritzen
eines Sinterpulvers mit einem Grobkornanteil an 20 bis 80
Gew.-% aufgetragen wird, dessen Körner einen mindestens dem
1,5fachen mittleren Durchmesser der Körner des übrigen Pul
veranteiles entsprechenden Durchmesser aufweisen.
Durch die Anwendung eines Flammspritzverfahrens zum
Auftragen des Reibbelages auf den Stützring werden alle
Schwierigkeiten vermieden, die sonst mit dem Aufbringen
eines Sinterwerkstoffes auf eine konische oder zylindrische
Reibfläche verbunden sind, weil einerseits eine gesonderte
Verdichtung des Sinterpulvers entfallen kann und andererseits
die Verwendung eines Zwischenträgers für den Sinterwerkstoff
unnötig wird. Zum Auftragen metallischer Überzüge sind zwar
Flammspritzverfahren bekannt, bei denen das als Metallpulver
zugeführte Metall in Spritzpistolen geschmolzen, durch Druck
gas zerstäubt und auf die zu überziehenden Flächen gespritzt
wird, doch werden bei diesen bekannten Verfahren homogene
Überzüge mit einem sehr geringen Porenanteil erhalten, was
eine Anwendung dieser Verfahren zum Herstellen von Reibbelä
gen mit einem vergleichsweise hohen Porenanteil ausschließt.
Erst durch das Zusammensetzen des Sinterpulvers aus einem
Grobkornanteil und einem Feinkornanteil konnte die ange
strebte Porosität in überraschender Weise sichergestellt
werden. Dabei spielt es für die Steuerung der Porosität der
aufgespritzten Schicht keine erhebliche Rolle, ob die einzel
nen Komponenten des Sinterpulvers unterschiedliche Korn
größen aufweisen oder innerhalb dieser Komponenten eine ent
sprechende Kornverteilung vorliegt, wenn nur die angegebenen
Verhältnisse eingehalten werden. Die Komponenten des Sinter
pulvers können dabei als Sintermischung oder voneinander ge
trennt der Spritzpistole zugeführt werden. Es ist lediglich
dafür zu sorgen, daß sich eine gleichmäßige Verteilung der
einzelnen Werkstoffkomponenten einstellt.
Um einen bevorzugten Größenbereich für die Poren des
aufgespritzten Reibbelages sicherzustellen, kann in weiterer
Ausbildung der Erfindung der mittlere Durchmesser der Körner
des Grobkornanteiles des Sinterpulvers nach oben begrenzt
werden. Dieser Korndurchmesser soll den dreifachen mittleren
Durchmesser der Körner des übrigen Pulveranteiles nicht
übersteigen. Zusätzlich kann zur Begrenzung der Korngröße
des Grobkornanteiles ein oberer Grenzwert für den mittleren
Korndurchmesser von 200 µm angegeben werden. Werden diese
Bedingungen eingehalten, so können auf herkömmliche Stütz
ringe Reibbeläge aus einem Sinterwerkstoff aufgebracht
werden, die allen Anforderungen entsprechen.
Bei geringeren Belastungsanforderungen kann mit der
durch das Flammspritzen erreichbaren Festigkeit des Reibbe
lages das Auslangen gefunden werden. Steigt die Belastung
der Reibbeläge an, so wird im allgemeinen das durch ein
Flammspritzverfahren auf den Stützring aufgebrachte Sinter
pulver einem zusätzlichen Sintervorgang zu unterwerfen sein.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Ver
fahren zum Herstellen eines Reibringes mit einer zylindri
schen oder konischen Reibfläche näher erläutert, und zwar
wird das Flammspritzen eines Sinterpulvers auf den Stützring
eines Reibringes schematisch gezeigt.
Der herzustellende Reibring 1 besteht im wesentlichen
aus einem mit Zähnen 2 versehenen Stützring 3, der einen
Reibbelag 4 aus einem Sinterwerkstoff aufweist. Solche Reib
ringe können mit Vorteil als Synchronringe bei Synchroni
siereinrichtungen von Schaltgetrieben Verwendung finden. Es
ist aber auch bei einer entsprechenden konstruktiven Ausge
staltung ein Einsatz solcher Reibringe für Reibkupplungen,
Reibbremsen od. dgl. möglich.
Zum Auftragen des Reibbelages 4 auf die konische
Ringfläche 5 des Stützringes 3 ist eine Spritzpistole 6 vor
gesehen, mit deren Hilfe das vorbereitete Sinterpulver,
dessen Zufuhr durch den Pfeil 7 angedeutet wird, geschmol
zen, zerstäubt und über ein Druckgas auf den Stützring 3
aufgespritzt wird. Das Schmelzen des zugeführten Sinterpul
vers kann dabei durch Heißgase, elektrisch oder im Lichtbo
gen erfolgen.
Um eine angestrebte Porosität für den Reibbelag 4 zu
sichern, muß für eine bestimmte Korngrößenverteilung im
Sinterpulver gesorgt werden, und zwar werden besonders vor
teilhafte Verhältnisse erreicht, wenn der Grobkornanteil des
Sinterpulvers 30 bis 40 Gew.-% ausmacht, wobei die Körner
dieses Anteiles einen Durchmesser aufweisen, der etwa dem
doppelten mittleren Durchmesser der Körner des übrigen Pul
veranteiles entspricht. Als Sinterpulver können unter Einhal
tung dieser Bedingungen übliche Komponenten eingesetzt
werden. Eine solche Sinterpulverzusammensetzung kann
beispielsweise als nichtmetallische Komponente 15 Gew.-% eines
Silikates und 5 Gew.-% Graphit oder einen Graphitersatzstoff
enthalten. Die metallische Komponente, die in diesem Bei
spiel 80 Gew.-% ausmacht, besteht dann vorzugsweise aus einem
Bronze-, Messing- oder Eisenpulver.
Nach dem Auftragen des Reibbelages 4 durch ein Flamm
spritzverfahren kann der Reibbelag zusätzlich gesintert
werden, um besonders hohen Anforderungen genügen zu können.
Es wird eine ganzflächige Verbindung zwischen dem Reibbelag
4 und dem Stützring 3 erhalten, so daß eine genaue Nachbe
arbeitung des Reibbelages möglich ist, weil sich keine
federnden Abschnitte zwischen einzelnen, voneinander ge
trennten Verbindungsstellen ergeben können.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Reibringes mit einer
konischen oder zylindrischen Reibfläche, wobei ein Reibbe
lag aus einem Sinterpulver mit wenigstens einer metallischen
und einer nicht metallischen Komponente auf einen Stützring
aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibbelag
(4) auf den Stützring (3) durch ein Flammspritzen des Sin
terpulvers mit einem Grobkornanteil von 20 bis 80 Gew.-% auf
getragen wird, dessen Körner einen mindestens dem 1,5fachen
mittleren Durchmesser der Körner des übrigen Pulveranteiles
entsprechenden Durchmesser aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Durchmesser der Körner des Grobkornanteiles
des Sinterpulvers höchstens dem dreifachen mittleren Durch
messer der Körner des übrigen Pulveranteiles entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Körner des Grobkornanteiles des Sinter
pulvers einen mittleren Durchmesser von höchstens 200 µm
aufweisen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reibbelag (4) nach dem Flammspritzen
des Sinterpulvers zum Auftragen auf den Stützring (3) gesin
tert wird.
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Also Published As
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ATA315486A (de) | 1987-12-15 |
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