DE3704941A1 - Verfahren und vorrichtung zur regelung der leerlaufdrehzahl bei brennkraftmaschinen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur regelung der leerlaufdrehzahl bei brennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenes
Verfahren sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
Eine derartige Vorrichtung ist bereits aus der Druckschrift der Fa. Bosch,
Technische Unterrichtung - Motor-Elektronik, VDI-V 1/1 DE (7.83), Seite 33
entnehmbar. Es handelt sich dort um einen Vergaser, dessen Drosselklappe durch
einen pneumatischen Drosselansteller mehr oder weniger in Richtung "offen"
bewegt wird, sofern diese nicht willkürlich von einem Motorbetreiber geöffnet
wird. Hierbei wird der Drosselansteller von einem Ausgangssignal eines
elektronischen Steuergerätes angesteuert, wobei diesem Steuergerät Signale
eines Leerlaufschalters, eines Drosselstellungs-Potentiometers und eines
Lagerückmelde-Potentiometers des Drosselanstellers zugeführt werden sowie
weitere Werte von Motorbetriebsparametern, beispielsweise der Motordrehzahl.
Der Vergaser weist somit zwei Potentiometer auf.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsbildendes Verfahren bzw. eine Vorrichtung weiterzuentwickeln, so daß
zumindest ein Potentiometer entfallen kann.
Diese Aufgabe ist hinsichtlich des Verfahrens mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der Vorrichtung mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Weitere vorteilhafte
Merkmale sind als Unteransprüche genannt.
Durch die Erfindung ist ein vereinfachtes Verfahren zur Regelung geschaffen
worden, das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchführbar ist, wobei die
Vorrichtung für jede Art von Gemischbildungseinrichtungen als Luft- bzw.
Brenngemisch-Drosseleinrichtung verwendbar ist, die nur mit einem
Potentiometer und einem Leerlaufschalter und für die Motor-Leerlaufdrehzahlre
gelung geeignet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird nachfolgend beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Funktions- und Blockschaltbild,
Fig. 2 ein Signalflußplan mit Bausteinen,
Fig. 3 einen Algorithmus aus Fig. 2 als Flußdiagramm und
Fig. 4 den Algorithmus des Lagereglers.
Fig. 1 zeigt ein Funktions- und Blockschaltbild einer
Leerlaufdrehzahlregelungseinrichtung einer Brennkraftmaschine 1, mit einer
Luft- bzw. Brenngemisch steuernden Drosseleinrichtung 2 eines nicht
dargestellten Gemischbildungssystems (Vergaser oder Einspritzung) mit einer in
einem Ansaugkanal 3 angeordneten Drosselklappe 4 und einem an einer
Drosselklappenwelle 5 angeordneten Drosselhebel 6, der unter der Wirkung einer
Schließfeder 7 gegen einen Drosselansteller 8 belastet ist, wenn die Drossel
einrichtung 2 nicht vom Motorbetreiber geöffnet ist. Bei Anlage des Drossel
hebels 6 wird ein im Drosselansteller 2 vorhandener Leerlaufschalter 9 ge
schlossen und ein Signal zu einem Steuergerät 10 gegeben, dem desweiteren
Signale eines mit der Drosselklappenwelle 5 verbundenen Potentiometers 11
sowie weiterer nicht dargestellter Sensoren für Motordrehzahl usw. zugeführt
werden. Das Steuergerät 10 enthält u.a. Speicher für Solldrehzahlen, die in
einem Summenpunkt 12 mit den Istwerten der Drehzahl verglichen werden, wobei
die Differenz als Korrekturwert einem Leerlauffüllungsregler 13 zugeführt und
in diesem zu einem Signal verarbeitet wird, das einem bestimmten Sollwert
(α Soll) der Drosselöffnung entspricht und einem Lageregler 14 zugeführt
wird. Die Ausführungsform des Füllungs- bzw. des Lagereglers ist beliebig, d.
h. es können P-I-D-Regleranteile vorgesehen sein.
Die Erfindung setzt in einem im Steuergerät 10 enthaltenem Speicherblock 15
an, der in einem Leitungsstrang 16 zwischen dem Potentiometer und dem
Lageregler 14 angeordnet ist und umfaßt einen Leitungsabzweig 17 vom
Leerlaufschalter 9 des Drosselanstellers 8.
Bei geschlossenem Leerlaufschalter 9 wird der aktuelle Wert der Drosselöffnung
als Potentiometerwert über den Speicherblock 15 dem Lageregler 14 als Drossel
öffnungs-Istwert zugeführt und im Lageregler 14 zur Bildung des aus dem
Füllungsreglersignal als Sollwert der Drosselöffnung abgeleiteten Signal zur
Ansteuerung des Drosselanstellers 8 benutzt. Soweit gleicht also die
Lagereglung bis auf die Ableitung der Istlage aus dem
Drosselwellen-Potentiometer 11 dem Stand der Technik.
Bei geöffnetem Leerlaufschalter 9, wenn die Drosseleinrichtung 2 vom
Motorbetreiber geöffnet ist, liegt kein Leerlaufsignal am Speicherblock 15 und
parallel am Lageregler 14 an. Hierdurch ist im Speicherblock 15 der
Leitungsstrang 16 von einem in Abhängigkeit vom Leerlaufschalter 9
gleichfalls geöffneten Schalter 18 unterbrochen. Ein zwischen Schalter 18 und
Lageregler 14 angeschlossener Speicher 19, hier kann es sich um einen
Kondensator 20, wie er aus der Fig. 2 entnehmbar ist, oder um einen Speicher
des Steuergerätes handeln, in dem ein Digitalwert gespeichert ist, hält den
letzten der Drosselöffnung vor Öffnung des Leerlaufschalters 9 als Speicher
wert (α Ist gespeichert) fest. Dieser wird dem Lageregler 14 anstelle des
aktuellen Drosselöffnungs-Istwertes zugeführt. Hiervon ausgehend bildet der
Lageregler 14 ein Ansteuerungssignal für den Drosselansteller 8.
Fig. 2 zeigt eine idealisierte Schaltung des Speicherblocks 15 als
Signalflußplan mit dem Leitungsstrang 16, mit dem Kondensator 20, dem Schalter
18 und ggfs. weiteren Bausteinen 21, 22 zur Verstärkung und Digitalisierung
sowie einer parallel zum Schalter 18 angelegten Sperrdiode 23. Letztere
bewirkt eine Absenkung des im Kondensator 20 gespeicherten Wertes auf einen
vom Potentiometer 11 angezeigten neueren kleineren Istwert der Drosselöffnung.
Hierauf wird in der nachfolgenden Funktionsbeschreibung noch eingegangen.
Für das in digitaler Technik aufgebaute Steuergerät 10 ist nach Fig. 3 ein
Ablaufdiagramm einer Subroutine eines gemäß dem Funktions- und Blockschaltbild
nach Fig. 1 verwendeten Algorithmus dargestellt. Hierbei sind die Schritte mit
Ziffern bezeichnet, wobei auch fortlaufende Zahlen übersprungen werden können.
Nach dem Start wird in Schritt 1 der alte Istwert der Drosselöffnung (α Ist
gespeichert) durch den neu festgestellten Istwert (α Ist) ersetzt
(gespeichert),
in Schritt 2 wird ein neuer Istwert (α Ist) festgestellt,
in Schritt 3 wird gefragt: ob Leerlaufschalter geschlossen ist (Leerlauf) ?
Lautet die Antwort "ja" wird
in Schritt 4, wie in Schritt 1, der alte Istwert durch den neuen ersetzt.
Lautet die Antwort "nein", wird in Schritt 5 gefragt: ist neuer Istwert kleiner als der gespeichert Istwert? Lautet die Antwort "ja" wird
in Schritt 6, wie in Schritt 1 bzw. 4, der gespeichert Istwert durch den neuen ersetzt.
Lautet die Antwort "nein", wird in Schritt 7 der gespeichert Istwert beibehalten. Nach den Schritten 4, 6 oder 7 ist die Subroutine beendet und wird neu gestartet.
in Schritt 2 wird ein neuer Istwert (α Ist) festgestellt,
in Schritt 3 wird gefragt: ob Leerlaufschalter geschlossen ist (Leerlauf) ?
Lautet die Antwort "ja" wird
in Schritt 4, wie in Schritt 1, der alte Istwert durch den neuen ersetzt.
Lautet die Antwort "nein", wird in Schritt 5 gefragt: ist neuer Istwert kleiner als der gespeichert Istwert? Lautet die Antwort "ja" wird
in Schritt 6, wie in Schritt 1 bzw. 4, der gespeichert Istwert durch den neuen ersetzt.
Lautet die Antwort "nein", wird in Schritt 7 der gespeichert Istwert beibehalten. Nach den Schritten 4, 6 oder 7 ist die Subroutine beendet und wird neu gestartet.
In Fig. 4 ist ein Ablaufdiagramm für eine Subroutine für den Algorithmus des
Lagereglers dargestellt, wobei auch hier die Schritte beziffert sind.
Nach dem Start wird in
Schritt 1 gefragt: ob Leerlaufschalter geschlossen ist? Lautet die Antwort "ja", erfolgt
in Schritt 2 die Lageregelung.
Lautet die Antwort "nein", wird in
Schritt 3 gefragt: Istwert der Drosselöffnung (α Ist) kleiner als Sollwert der Drosselöffnung (α Soll) ? Lautet die Antwort "ja", wird in Schritt 4 der Befehl "Drosselansteller ausfahren" gegeben. Lautet die Antwort "nein", wird in Schritt 5 Befehl "Drosselansteller verharren lassen" gegeben. Hierbei erfolgt der Befehl in Schritt 4 ggfs. ergänzt durch "mit verminderter Geschwindigkeit".
Schritt 1 gefragt: ob Leerlaufschalter geschlossen ist? Lautet die Antwort "ja", erfolgt
in Schritt 2 die Lageregelung.
Lautet die Antwort "nein", wird in
Schritt 3 gefragt: Istwert der Drosselöffnung (α Ist) kleiner als Sollwert der Drosselöffnung (α Soll) ? Lautet die Antwort "ja", wird in Schritt 4 der Befehl "Drosselansteller ausfahren" gegeben. Lautet die Antwort "nein", wird in Schritt 5 Befehl "Drosselansteller verharren lassen" gegeben. Hierbei erfolgt der Befehl in Schritt 4 ggfs. ergänzt durch "mit verminderter Geschwindigkeit".
Nach den Schritten 2, 4 oder 5 ist die Subroutine beendet und wird neu
gestartet.
Die Brennkraftmaschine 1 wird im Leerlauf, d. h. mit geschlossenem
Leerlaufschalter 9, betrieben. Aus dem Drosselwellen-Potentiometer 11 wird der
Istwert der Drosselöffnung (α Ist) entnommen und ggfs. verstärkt und/oder
digitalisiert in dem Speicher 19 bzw. 20 als Wert (α Ist gespeichert)
festgehalten und dem Lageregler 14 zugeführt. Der Lageregler 14 bildet aus dem
Signal des Füllungsreglers 13, das abhängig von der Differenz der aus einem
Speicher entnommenen Soll- und Istdrehzahl gebildet ist und den Sollwert der
Drosselöffnung (α Soll) vorgibt, ein Ansteuersignal für den Drosselansteller
8.
Bei geöffnetem Leerlaufschalter 9, die Drosselklappe 4 ist vom Motorbetreiber
geöffnet worden, wird dem Lageregler 14 anstelle eines neuen Istwertes der ge
speicherte Wert (α Ist gespeichert) zugeführt und dient diesem zur Erkennung
und Entscheidung:
- a) α Ist gespeichert kleiner als α Soll,
Drosselansteller 8 wird ausgefahren, oder - b) α Ist gespeichert gleich oder größer α Soll,
der Drosselansteller verharrt in seiner Position.
Von den mit a) und b) bezeichneten Vorgängen kann der eigentliche Lageregler
14 durch Schaltungsverzweigung im Steuergerät 10 auch unberührt bleiben.
Insbesondere die Vorgänge unter a) sind als Notmaßnahme anwendbar, wenn der
Drosselansteller 8 bei geöffnetem Leerlaufschalter 9 durch eine Fehlfunktion in
eine Stellung geraten ist, der der Drosselhebel 6 nicht mehr folgen kann. Hier
ermöglicht der α Ist gespeichert- und α Sollwert-Vergleich eine Korrektur, da
der Drosselansteller dann, wenn α Ist gespeichert kleiner als α Soll ist, den
Befehl "herausfahren" erhält. Hierdurch kann u.U. der Drosselansteller 8 gegen
den Drosselhebel 6 anschlagen und den Leerlaufschalter 9 schließen. Hierdurch
ist dann eine Aktualisierung des Istwertes und Zuführung zum Lageregler 14
gegeben.
Der Drosselansteller 8 kann pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch
betätigbar sein.
Claims (10)
1. Verfahren zur Regelung der Leerlaufdrehzahl bei Brennkraftmaschinen durch
Soll- und Istwert-Vergleich und Zuführung der Differenz zu einem
Leerlauffüllungsregler zur Ermittlung eines Sollwertes der Drosselöffnung
einer Luft- bzw. Brenngemisch steuernden Drosseleinrichtung, wobei der
Sollwert einem Lageregler eines auf die Drosseleinrichtung einwirkenden
Drosselanstellers zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen
eines Leerlaufsignals dem Lageregler (14) der Istwert der Drosselöffnung (α
Ist) zugeführt wird und daß bei fehlendem Leerlaufsignal dem Lageregler
(14) ein gespeicherter Wert der Drosselöffnung (α Ist gespeichert)
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei ermitteltem
größeren Sollwert der Drosselöffnung (α Soll) als dem gespeicherten Wert (α
Ist gespeichert), der Lageregler (14) ein Signal zur Drosselöffnung an den
Drosselansteller (8) ausgibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal zur
Drosselöffnung mit Zeitverzögerung an den Drosselansteller (8) ausgegeben
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Fest
stellung eines kleineren Istwertes der Drosselöffnung (α Ist) als gespei
chertem Wert (α Ist gespeichert), der gespeicherte Wert auf den kleineren
Istwert abgesenkt und dem Lageregler (14) zugeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer
Drosseleinrichtung für die angesaugte Luft- bzw. Brenngemischmenge, mit
einem die Drosseleinrichtung auf einen Mindestöffnungsspalt einstellenden
Drosselansteller, der auf Signale eines Lagereglers reagiert, der wiederum
auf Signale eines Füllungsreglers reagiert, die abhängig von der Differenz
des Soll- und Istwertvergleiches der Leerlaufdrehzahl gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Lageregler (14) der Istwert der
Drosselöffnung (α Ist) als ein Potentiometerwert zugeführt wird, wenn ein
Leerlaufschalter (9) Leerlaufstellung der Drosseleinrichtung (2) meldet und
daß eine Speichereinheit (19) vorgesehen ist, in der der letzte
Potentiometerwert vor einer willkürlichen Drosselöffnung, bei der der
Leerlaufschalter (9) geöffnet ist, gespeichert und dem Lageregler (14)
zugeführt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lageregler
(14) bei vom Füllungsregler (13) ausgegebenem größeren Sollwert der
Drosselöffnung (α Soll) als dem gespeicherten Wert (α Ist gespeichert),
ein Signal für den Drosselansteller (8) zur Drosselöffnung bereitstellt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei kleine
rem Istwert der Drosselöffnung (α Ist) als dem gespeicherten Wert, der ge
speicherte Wert auf den kleineren Istwert abgesenkt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Speichereinheit (19) von einem Kondensator (20) einer Schaltung oder einem
Speicher eines Steuergerätes (10) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
gespeicherte Wert durch eine parallel zum Leerlaufschalter (9) gelegte
Sperrdiode (23) auf den kleineren Istwert abgesenkt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel vorgesehen sind, durch die das Ausgangssignal des Lagereglers (14)
mit Zeitverzögerung an den Drosselansteller (8) ausgegeben wird.
Priority Applications (5)
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DE3014842A1 (de) | Brennkraftmaschine |
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