Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung,
wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 im Hinblick auf die
Hauptanmeldung P 35 29 488.4 als Stand der Technik vorausgesetzt
wird.
Diese vorgeschlagene Beleuchtungseinrichtung enthält einen bieg
samen Lichtleiter aus einem Kunststoffschlauch, der mit einer
Flüssigkeit gefüllt ist, die einen fluoreszierenden Farbstoff
enthält, einen niedrigeren Brechungsindex hat als die Flüssigkeit,
aus einem Fluorkunststoff besteht und an mindestens einem Ende
durch ein transparentes Fenster verschlossen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wir
kungsgrad der eingangs genannten Beleuchtungseinrichtung zu verbes
sern, d. h. das Verhältnis der (radial) eingestrahlten Strahlungs
leistung zu der vom Lichtleiter axial abgegebenen Strahlungslei
stung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsge
mäßen Beleuchtungseinrichtung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Mit der vorliegenden Beleuchtungseinrichtung lassen sich höhere
Beleuchtungsstärken als bisher erzielen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Beleuchtungseinrichtung
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine stark vergrößerte Teilansicht der Beleuch
tungseinrichtung gemäß Fig. 1 zur Erläuterung ihrer Arbeits
weise und
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht einer weiteren Ausfüh
rungsform der Beleuchtungseinrichtung gemäß der Erfindung.
Die Beleuchtungseinrichtung gemäß Fig. 1 enthält einen Schlauch
(10) aus einem transparenten Kunststoff, insbesondere einem Fluor
kunststoff. Bevorzugt wird TFB (ein Copolymeres aus Tetrafluor
ethylen-, Hexafluorpropylen- und Vinylidenfluorid-Einheiten), des
sen Brechungsindex etwa 1,36 beträgt, gut geeignet sind jedoch auch
FEP (Polytetrafluorethylenhexafluorpropylen) und PFA (Polytetra
fluorethylen mit Perfluoralcoxy-Seitenketten).
Der Schlauch ist mit einer Flüssigkeit (12) gefüllt und an seinen
Enden durch Stopfen (14, 16) verschlossen.
Die Flüssigkeit (12) ist vorzugsweise, wie bekannt, so gewählt, daß
sie den Kunststoff, aus dem der Schlauch (10) besteht, nicht oder
nur schwach benetzt. Gut geeignet sind höhere Alkohole, wie
Diethylenglycol, Triethylenglycol und Tetraethylenglycol. Bevorzugt
wird Triethylenglycol.
Erfindungsgemäß enthält die Flüssigkeit eine Perylen-Verbindung als
fluoreszierenden Farbstoff. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang,
daß die obengenannten Fluorkunststoffe, insbesondere TFB, FEP und
PFA, eine hohe Lichtdurchlässigkeit im nahen UV und im sichtbaren
Spektralbereich aufweisen, was eine gute Ausnutzung des Anregungs-
oder Pumplichtes gewährleistet.
Die den gelösten Farbstoff enthaltende Flüssigkeit (12) muß einen
größeren Brechungsindex als das Schlauchmaterial (10) haben. Der
Unterschied der Brechungsindizes soll möglichst groß sein. Zur
Erhöhung des Brechungsindex kann die Füllflüssigkeit einen Zusatz
von z. B. bis zu 30 oder 50 Vol.-% eines phenylsubstituierten
Alkohols, wie 3-Phenyl-1-Propanol enthalten. Wie Fig. 2 zeigt, wird
Fluoreszenzstrahlung, die von einem vorgegebenen Punkt (P) ausgeht,
an der Grenzfläche (18) zwischen der Flüssigkeit (12) und dem
Schlauch (10) vom Lot weggebrochen, so daß sie ab einem bestimmten
Grenzwinkel nicht mehr aus der Flüssigkeit austreten kann, sondern
total reflektiert wird. Die total reflektierte Strahlung breitet
sich in Längsrichtung des Schlauches aus bis sie zu dem Stopfen
(14) gelangt, der aus einem für die Fluoreszenzstrahlung transpa
renten Material besteht, so daß die Strahlung durch den Stopfen
(14) austreten kann, wie durch einen Pfeil angedeutet ist.
Der Stopfen (16) am entgegengesetzten Ende ist vorzugsweise mit
einer reflektierenden Schicht (20) versehen, er kann daher aus
einem beliebigen Material bestehen. Durch die reflektierende
Schicht (20) wird das sich in Fig. 1 nach links ausbreitende
Fluoreszenzlicht zum transparenten Stopfen (14) reflektiert und
erhöht dadurch die Intensität des Ausgangslichts. Das Ausgangslicht
kann auch durch ein photoempfindliches Bauelement, wie eine
Photodiode, nutzbar gemacht werden, das sich in direktem Kontakt
mit der Füllflüssigkeit des Lichtleiters befindet. In diesem Falle
braucht der angrenzende Stopfen (z. B. 14) nicht transparent zu
sein.
Da das anregende Licht von allen Seiten und über die ganze Länge in
den Schlauch (10) eintreten kann, lassen sich auch mit relativ
schwachem und diffusem Anregungslicht hohe Fluoreszenzlichtinten
sitäten am Ausgangsende des Lichtleiters erzielen.
Fig. 3 zeigt eine Beleuchtungseinrichtung, die ein lichtdichtes,
zylindrisches Gehäuse (30) enthält, in dessen Achse eine Lichtquel
le in Form einer Leuchtstoffröhre (32) angeordnet ist. Die
Leuchtstoffröhre ist in Fassungen (34) gehaltert und mit einer
üblichen Stromversorgung (nicht dargestellt) verbunden.
Die Leuchtstoffröhre (32) wird mit Abstand von einem zu einer
Wendel aufgewickelten Stück 36 a eines Leichtleiters (36) des anhand
von Fig. 1 beschriebenen Typs umgeben. Das eine Ende des wendelför
migen Teiles 36 a des Lichtleiters (36) ist mit einem reflektieren
den Stopfen (16) verschlossen, am anderen Ende ist der Lichtleiter
bei (38) aus dem Gehäuse (30) herausgeführt, vorzugsweise etwa
tangential, um übermäßige Biegungen zu vermeiden, die zu einem
Lichtverlust führen würden.
Das herausgeführte Stück (36 b) des Lichtleiters (36) ist so lang,
wie es für den vorgesehenen Zweck erforderlich ist und am Ende z.
B. mit einem Griffstück (40) versehen, das die Handhabung erleich
tert. Das griffstückseitige Ende des Lichtleiters (36) ist mit dem
transparenten Stopfen (14) verschlossen, dessen Stirnseite als
Sammellinse ausgebildet sein kann.
Die Leuchtstoffröhre 32 stellt eine ausgedehnte Lichtquelle relativ
geringer Leuchtdichte dar, die wenig Wärme entwickelt. Durch die
Konzentrationswirkung des mit der fluoreszierenden Flüssigkeit
gefüllten Lichtleiters steht trotzdem am Austrittsende (Stopfen 14)
des Lichtleiters eine überraschend hohe Lichtleistung zur Verfü
gung. Für rot fluoreszierende Farbstoffe eignet sich zur Anregung
auch eine Natriumdampflampe. Für blau fluoreszierende Farbstoffe
kann man zur Anregung eine Quecksilber-Niederdrucklampe mit einer
Emission bei 360 nm verwenden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung bestand der
Schlauch (10) aus klar transparentem TFB mit einer Wandstärke von
0,5 mm und einem Innendurchmesser von 6 mm. Die Füllflüssigkeit
bestand aus einer Lösung von Perylenfarbstoff in Triethylenglycol.
Geeignet sind z. B. Lumogen F Orange 240 und Lumogen F Rot 300 und
Lumogen Violett 570 (BASF). Überraschenderweise sind diese und
andere Perylenfarbstoffe, in den genannten Glykolen ausreichend
löslich und stabil.
Ein großer Vorteil der vorliegenden Beleuchtungseinrichtung besteht
darin, daß der flüssigkeitsgefüllte Fluorkohlenstoffkunststoff
schlauch (10) aus TFB besonders flexibel ist. Die Beleuchtungsein
richtung läßt sich daher sehr leicht an die verschiedensten
Verwendungszwecke anpassen. Da das anregende Licht von der Seite
eintritt, brauchen keine besonderen Anforderungen an die Positio
nierung des Lichtleiters gestellt zu werden. Die Beleuchtungsein
richtung läßt sich daher z. B. auch für die Funktionskontrolle von
Autoscheinwerfern einsetzen, da man nur ein Stück des Lichtleiters
im Scheinwerfer an einer Stelle anzubringen braucht, wo etwas Licht
von der Scheinwerferbirne hingelangt. Für viele Zwecke ist auch die
relativ enge Monochromasie des Fluoreszenzlichtes von Vorteil.
Die Füllflüssigkeit kann auch mehrere verschiedene fluoreszierende
Farbstoffe enthalten, beispielsweise um dem Ausgangslicht eine
gewünschte Spektralcharakteristik zu verleihen, z. B. um unbuntes
(weißes) Licht zu erzeugen.
Die Innenwand des Gehäuses (30) kann als Spiegel ausgebildet sein,
also z. B. mit einer spiegelnden Schicht bedampft sein oder durch
eine polierte Metalloberfläche gebildet werden. Der wendelförmige
Teil (36 a) braucht nicht an der Innenwand des Gehäuses (30)
anzuliegen.