DE3704624C2 - Verfahren zur Messung von Impedanzen, speziell von kleinen Kapazitäten - Google Patents
Verfahren zur Messung von Impedanzen, speziell von kleinen KapazitätenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung
der Meßgenauigkeit und der Stabilität bei der Messung von
Impedanzen, speziell von kleinen Kapazitäten, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 35 19 390 A1 ist ein Verfahren zur Messung insbe
sondere von kleinen Kapazitäten bekannt, in welchem eine Meß
elektronik eingesetzt wird, zu der ein Meßoszillator gehört,
dessen Abgabefrequenz eine Funktion der an die Eingangspole
des die Frequenz des Oszillators bestimmenden Kreises ange
schlossenen Kapazität ist, wobei in dem Verfahren zwei mit
ihrem elektrischen Wert in den Meßbereich fallende Referenz
kapazitäten verwendet werden, die der Reihe nach abwechselnd
mit einer zu messenden Kapazität oder mehreren Kapazitäten
unter Ausnutzung der Schaltungsanordnung des Meßoszillators
zusammengeschaltet werden. Das dort gezeigte Verfahren zeich
net sich dadurch aus, daß zwei äußere Hilfsreferenzen verwen
det werden, deren von diesen erhältliche Hilfsreferenzsignale
mit entsprechenden, aus genannten Referenzkapazitäten abge
leiteten Ausgangssignalen der Meßelektronik verglichen wer
den, daß die sich aus den genannten Ausgangssignalen und den
aus genannten äußeren Hilfsreferenzen kommenden Signalen
ergebenden Differenzen darstellende Signale gebildet werden,
mit deren Hilfe den Kreis regelnde Rückkopplungssignale
gebildet werden, mit denen die Meßelektronik in der Richtung
gesteuert wird, daß genannte Differenzsignale oder derglei
chen gegen 0 oder einen vorher eingestellten Wert gehen, und
daß mit Hilfe der durch die im vorstehenden definierten
Verfahrensphasen einregulierten Meßelektronik die Bestimmung
des der zu messenden Kapazität entsprechenden Ausgangssig
nales vorgenommen wird.
Die vorliegende Erfindung eignet sich speziell für
solche Impedanz-Meßverfahren, in denen die Impedanz als elek
trischer Geber verwendet wird, mit dem bestimmte physikali
sche Größen gemessen werden, die auf die Impedanzwerte ein
wirken.
Es sind mehrere verschiedene Impedanzgeber bekannt,
deren Funktion darauf beruht, daß die Impedanz von der zu
messenden, im allgemeinen physikalischen Größe, wie z. B.
Druck, Temperatur, Feuchtigkeit, Lage eines zu erfassenden
Stückes, Kraft usw., abhängig ist. Von genannten Impedanzge
bern sind beispielsweise zu nennen: Dehnmeßstreifen, tempe
ratur- und/oder druckempfindliche Widerstände, Kapazitäten,
mit denen sich z. B. Druck oder Temperatur aufgrund der
gegenseitigen Lage von Kondensatorplatten oder die relative
Feuchte aufgrund von Veränderungen der Dielektrizitätskon
stante der Kapazität messen lassen.
Im allgemeinen verursachen die Fertigungstoleranzen
von Impedanzgebern, daß die Geber individuell sind, d. h.,
daß sie eine individuelle Kennkurve haben, d. h. eine indi
viduelle Nichtlinearität und eine individuelle Abhängigkeit
von anderen Parametern als dem zu messenden besitzen, wie
z. B. in der Druckmessung von der Temperatur.
Einer der Ausgangspunkte der vorliegenden Erfindung
war der Stand der Technik, der z. B. aus den FI-Patent
schriften Nr. 54 664 und 57 319 (entspr. US-Pat. 4 295 090
und 4 295 091) oder der DE 28 44 120 A1 bzw. der 28 44 121 A1
hervorgeht. In genannten Patentschriften ist
ein Verfahren zur Messung kleiner Kapazitäten beschrieben.
In Radiosonden werden für verschiedene Parameter,
insbesondere bei der Messung von atmosphärischem Druck, Tem
peratur und/oder Feuchtigkeit, kapazitive Geber verwendet,
deren Kapazitätsgröße vom zu messenden Parameter abhängig
ist. Die Kapazitäten dieser Geber sind oft verhältnismäßig
klein, von wenigen bis zu einigen Dutzend pF oder maximal ca.
100 pF. Das Messen von kleinen Kapazitäten ist problematisch
u. a. wegen Streukapazitäten, Speisespannungsschwankungen,
Veränderungen der Außentemperatur und anderen Störungen.
Bei der Messung von Temperatur, Feuchtigkeit oder Druck
oder von anderen ähnlichen Größen mit elektrischen oder elek
tromechanischen Gebern ist bekannt, an der Meßelektronik eine
oder mehrere Referenzen anzuordnen, die stabil sind oder
deren Veränderungen genau bekannt sind, und daß mit diesen
Referenzen die individuellen Eigenschaften des Meßkreises und
deren zeitliche Veränderungen kompensiert werden können.
In Verbindung mit kapazitiven Gebern wird in an sich
bekannter Weise eine Referenzkapazität verwendet, die mit der
zu messenden Kapazität abwechselnd an den Meßkreis, im all
gemeinen an den RC-Oszillator geschaltet wird, durch passende
Regelung des Meßkreises oder auf andere Weise läßt sich die
aus der Referenzkapazität hergeleitete Ausgangsgröße des
Meßkreises jeweils richtig einstellen.
In an sich bekannter Weise werden Meßkreise mit einer
Referenz, insbesondere Brückenschaltungen verwendet, bei
denen die Messung jedoch nur dann genau ist, wenn der elek
trische Wert der Referenz in Nähe des Geberwertes liegt,
z. B. dann, wenn sich die Brücke im Gleichgewicht befindet.
Je mehr der Geberwert von der Referenz abweicht, desto größer
werden auch verschiedene Fehler, z. B. solche, die durch
Veränderungen der Empfindlichkeit des elektronischen Meß
kreises verursacht werden.
Es sind auch Meßverfahren mit zwei Referenzen bekannt,
die gegenüber denen mit einer Referenz auch bei großem Meß
bereich den Vorteil einer größeren Meßgenauigkeit besitzen.
Die Grundzüge der bekannten Messung mit zwei Referenzen sind
heiter unten unter Hinweis auf Fig. 8 genauer beschrieben.
Wenn der Meßbereich weit und die erforderliche Meß
genauigkeit groß ist, wie dies bei einigen Ausführungen der
Fall ist, verschlechtern die nichtlinearen Veränderungen der
Anschlußelektronik der Impedanzgeber die Meßgenauigkeit nach
dem Kalibrieren entscheidend.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, die aufge
tretenen Nachteile zu vermeiden und ein neues Meßverfahren zu
schaffen, in dem die Meßgenauigkeit und Stabilität des An
schlußkreises der Impedanz oder des Impedanzgeber bedeutend
verbessert werden kann. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren
nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die
Figuren der beigefügten Zeichnung, in denen der Hintergrund
der Erfindung und einige vorteilhafte Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, ausführlich beschrieben.
Fig. 1A zeigt das Schaltschema eines Ausführungs
beispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1B zeigt das prinzipielle Blockschema einer
das erfindungsgemäße Verfahren anwendenden
Anlage.
Fig. 2 verdeutlicht nach Art von Fig. 8 eine Aus
führung der Erfindung, in der die Meßinfor
mation in der Periodenzeit des Meßoszillators
enthalten ist.
Fig. 3 zeigt die Korrektur ΔYM als Funktion der
gemessenen Ausgangsgröße.
Fig. 4 und 5 zeigen die Meßergebnisse des ersten
Testbeispiels der Erfindung, in dem der Ein
fluß der Veränderung der Belastungskapazität
des Meßoszillators nach Fig. 1 auf die Meß
fehler getestet wurde.
Fig. 6 und 7 zeigen nach Art von Fig. 4 und 5 ein
zweites Testbeispiel der Erfindung, in dem
der Einfluß der Veränderung der Umgebungs
temperatur auf die Meßgenauigkeit getestet
wurde.
Fig. 8 verdeutlicht in einem xy-Koordinatensystem
die Kennlinie des bekannten Meßverfahrens
mit zwei Referenzen.
Fig. 8 verdeutlicht ein an sich bekanntes Meßverfahren
mit zwei Referenzen, das einer der Ausgangspunkte der vor
liegenden Erfindung ist. Die Referenzen 1 und 2 sind durch
zwei Punkte im xy-Koordinatenkreuz bestimmt, nämlich die
Punkte x₁, y₁ und x₂, y₂ durch welche die Gerade k₀ gelegt
ist, die die lineare Hauptfunktionsgerade des Meßsystems ist.
In der Praxis variieren z. B. aufgrund der individuellen
Nichtlinearität des Meßkreises und der Veränderungen der
äußeren Verhältnisse die Kennkurven des Systems zu beiden
Seiten der Geraden k₀ z. B. zwischen den Kurven f₁ und f₂
Damit kann innerhalb der Fehlergrenzen Δ der Meßbereich
x₂ < x₂-x₁ verwirklicht werden.
Mit der Referenz 1 kann z. B. der vom Meßkreis verur
sachte Verschiebungsfehler (yN = f(xN)±Δx) durch Festlegung
des der Konstanten x₁ entsprechenden y-Wertes auf y₁ besei
tigt werden. Mit Referenz 2 kann dementsprechend der vom
Meßkreis verursachte Empfindlichkeitsfehler (yN = f(xN)±
k(xN - x₁) durch Festlegung des der Konstante x₂ entsprechen
den y-Wertes auf y₂ beseitigt werden. Mit den Konstanten x₁,
x₂ erfolgt eine lineare Korrektur der vom Meßkreis verursach
ten Fehler. Die Meßkreisfehler werden gewöhnlich durch Verän
derungen der Umgebungstemperatur, der Kreisbelastung (Streu
kapazitäten oder Kurzschlüsse) und der Betriebsspannung ver
ursacht.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf ein
in dem Schaltschema nach Fig. 1A und dem Blockschema nach Fig
1B dargestelltes Ausführungsbeispiel sowie auf Fig. 2 und 3,
die einige Kennkurven der Erfindung wiedergeben, ausführlich
beschrieben.
Die in Fig. 1A gezeigte Meßelektronik arbeitet wie
folgt:
Den Block 110 bildet ein Meßoszillator, dessen Grund kapazität Cp von der Steuerungslogik 130 über Schalter 120 gesteuert abwechselnd mit den zu messenden Kapazitäten CM₁-CM₅ und Referenzkapazitäten CR₁, CR₂, CR₃ aus dem Block 140 parallel geschaltet wird.
Den Block 110 bildet ein Meßoszillator, dessen Grund kapazität Cp von der Steuerungslogik 130 über Schalter 120 gesteuert abwechselnd mit den zu messenden Kapazitäten CM₁-CM₅ und Referenzkapazitäten CR₁, CR₂, CR₃ aus dem Block 140 parallel geschaltet wird.
In den E²PROM Speicherkreis des Blockes 150 werden die
Daten über die Kalibrierfaktoren der einzelnen Geber und der
der Konstanten CR₃ des Meßkreises entsprechende y-Wert YCR₃
zu Beginn der Kalibrierphase eingespeichert. Der Speicher 150
wird mit denselben Steuerungssignalen wie der im vorstehenden
beschriebene Meßkreis 110-150 gesteuert. Die Speichersignale
wirken nur, wenn das CS Signal aktiv ist (5V). In Fig. 1B ist
das prinzipielle Blockschema einer das erfindungsgemäße Ver
fahren anwendenden Anlage dargestellt. Im Block 100 befindet
sich eine Meßeinheit, die von einer Rechnereinheit (Block
200) gesteuert wird. Die Rechnereinheit 200 nach Fig. 1B
liest zum Anfahrzeitpunkt im E²PROM-Speicher 150 der Meßein
heit 100 die Kalibrierdaten der Geber und den Wert der Kon
stanten YCR₃ ab, der dort zu Beginn der Kalibrierphase ein
gespeichert wurde. Danach steuert die Rechnereinheit 200 die
Meßeinheit 100 derart, daß die Geber CN der Reihe nach ein
zeln an den Meßoszillator 110 geschaltet werden und dessen
Periodenzeit aufgrund der genannten Daten gemessen wird. Die
Rechnereinheit 200 errechnet aufgrund der in ihrem Programm
speicher gespeicherten Algorithmen der einzelnen Geber die
Zahlenwerte der Geber CN und gibt diese über Serienbus
(RS232C) an den Terminal, Bildschirm oder einen anderen
Computer weiter.
Im folgenden wird die Ausführung der einzelnen Details
der Erfindung genauer beschrieben.
Bezüglich der Konstruktion des Meßoszillators 110 und
der Schaltung 120 wird auf die FI-Patente Nr. 54 664 und
57 319 der Anmelderin und die FI-Anmeldungen Nr. 34 2191,
84 2192 und 84 2193 der Anmelderin hingewiesen.
Erfindungsgemäß wurden die Referenzkapazitäten CR durch
eine dritte Konstantkapazität CR₃ ergänzt, deren elektrischer
Wert, jedoch nicht unbedingt genau, in der Mitte zwischen den
beiden anderen Referenzkapazitäten CR₁ und CR₂ liegend ge
wählt wird. CR₁ und CR₂ liegen an den äußeren Enden des Meß
bereiches. In Sonderfällen kann z. B. CR₁ O pF sein.
Erfindungsgemäß wird die Konstante CR₃ zur Verbesserung
der Genauigkeit der Meßelektronik zwischen den Werten der
Konstanten CR₁ und CR₂ verwendet, speziell in Situationen,
in denen Meßelektronik und Geber untereinander bei anderen
Temperaturen arbeiten als in der Kalibrierphase, wobei im
Meßoszillator gegenüber der Kalibrierphase Änderungen, z. B.
der Meßkapazität CL stattfinden, und/oder in denen man wissen
möchte, ob in der Meßelektronik Änderungen stattgefunden
haben (Selbstdiagnose).
Unter Hinweis auf Fig. 1A, 1B und 2 wird festgestellt,
daß die Periodenzeit T = 1/f des Oszillators 11
T = A₀ + A₁(Cp+CN) + A₂(Cp+CN)² (1)
wobei
A₀, A₁ und A₂ während der Meßzyklen (CR₁-CR₁₅) Konstanten sind, die sich aber zwischen den Zyklen langsam verändern,
Cp die Grundkapazität des Oszillators ist,
CN die anzuschaltende Kapazität ist, d. h. der Reihe nach jede der Konstanten CR₁, CR₂, CR₃ und der zu messenden Kapazitäten CMn (in Fig. 1A n = 1, 2, 3, 4, 5).
T = A₀ + A₁(Cp+CN) + A₂(Cp+CN)² (1)
wobei
A₀, A₁ und A₂ während der Meßzyklen (CR₁-CR₁₅) Konstanten sind, die sich aber zwischen den Zyklen langsam verändern,
Cp die Grundkapazität des Oszillators ist,
CN die anzuschaltende Kapazität ist, d. h. der Reihe nach jede der Konstanten CR₁, CR₂, CR₃ und der zu messenden Kapazitäten CMn (in Fig. 1A n = 1, 2, 3, 4, 5).
In Gleichung (1) stellt der Ausdruck A₂(Cp+CN)² einen
Fehlerfaktor dar, der sich durch den bekannten Einsatz von
zwei Referenzen nicht beseitigen läßt.
Es wird vereinbart
TR₂ = Periodenzeit des Oszillators bei ange schalteter Konstante CR₂
TR₁ = Periodenzeit des Oszillators bei ange schalteter CR₁
TM = Periodenzeit des Oszillators bei An schaltung der zu messenden CMn.
TR₂ = Periodenzeit des Oszillators bei ange schalteter Konstante CR₂
TR₁ = Periodenzeit des Oszillators bei ange schalteter CR₁
TM = Periodenzeit des Oszillators bei An schaltung der zu messenden CMn.
Damit läßt sich die Ausgangsgröße YM des Meßsystems wie
folgt berechnen
Durch Einsetzen von Gl. (1) wird
Wenn kein nichtlineares Glied vorhanden ist, sondern
A₂ = 0, wird
womit die sich langsam ändernden Glieder A₀ und A₁ eliminiert
sind. Der Einfluß des Fehleranteils des A₂-Gliedes wird er
findungsgemäß durch Einfügung der dritten Konstante CR₃ in
die Meßelektronik in den mittleren Bereich zwischen den Kon
stanten CR₂ und CR₁ eliminiert.
Unter der Annahme A₂ = 0 (Gleichung 1) und bei Messung
von YCR₃ zu Beginn der Kalibrierphase ist:
Der YCR₃-Wert letztgenannter Gleichung (5) wird erfin
dungsgemäß in den Speicher der Meßelektronik eingespeichert.
In den nachfolgenden Meßzyklen wird der YCR₃-Wert erfaßt und
berechnet und, sollte er sich verändert haben, werden die
YM-Werte der messenden Geber wie folgt korrigiert. Im fol
genden werden die erfindungsgemäßen Verfahrensphasen näher
betrachtet.
Es wird vereinbart
YCR₃ = Y-Wert der Konstante CR₃ in Ausgangssituati on, z. B. zu Beginn der Kalibriersituation
YCR₃′ = Y-Wert des zu überprüfenden Meßzyklus der dritten Konstante CR₃
ΔY₃ = YCR₃-YCR₃′
Die Korrektur ΔYM (Fig. 3) des erfindungsgemäßen YM-Wertes kann wie folgt berechnet werden
YCR₃ = Y-Wert der Konstante CR₃ in Ausgangssituati on, z. B. zu Beginn der Kalibriersituation
YCR₃′ = Y-Wert des zu überprüfenden Meßzyklus der dritten Konstante CR₃
ΔY₃ = YCR₃-YCR₃′
Die Korrektur ΔYM (Fig. 3) des erfindungsgemäßen YM-Wertes kann wie folgt berechnet werden
womit sich der endgültige (genaue) Y-Wert (Y′M) der zu mes
senden Geberkapazität CM wie folgt berechnen läßt
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die ursprüngliche
Bogenförmigkeit (Fig. 2) der Funktion T = f(CN) beibehalten,
sei es daß sich der Ausdruck A₂ nach der Kalibriersituation
verändert. In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Aus
druck A₂ nicht eliminiert, sondern sein Fehlereinfluß wird
auf genannte Weise rechnerisch beseitigt.
Wie erwähnt, wird die dritte Konstante CR₃ aus der
Erfindung derart verwendet, daß ihr Wert in der Anfangssitua
tion vor der eigentlichen Kalibrierung mit Hilfe der zwei
anderen Konstanten CR₁ und CR₂ gemessen und gespeichert wird.
Der Wert der dritten Konstante CR₃ wird aus dem mittleren
Bereich zwischen den zwei anderen Konstanten CR₁ und CR₂
gewählt. Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird in der Kali
brierphase und in den Meßsituationen die Änderung der dritten
Konstante gemessen, aufgrund dessen die zu messenden Werte
(Gl. 7) korrigiert werden derart, daß der Einfluß des nicht
linearen Ausdruckes A₂ (Gl. 1) korrigiert wird. Der Wert der
dritten Konstante CR₃ kann für die sog. Selbstdiagnose ver
wendet werden und aufgrund der Änderung des Wertes kann der
Zustand der Anschlußelektronik beurteilt werden.
Im folgenden wird unter Hinweis auf Fig. 4 und 5 das
erste Testbeispiel für die Genauigkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben, in dem für den in Fig. 1A gezeigten
Kreis gewählt wird
CR₂ = 20 pF
CR₁ = 0 pF
CR₃ = 10 pF
CR₁ = 0 pF
CR₃ = 10 pF
Umgebungstemperatur TA = 23°C
Oszillator CL = 100 pF
Die Messungen des Beispiels 1 wurden mit vier Konstant kondensatoren CM₁-CM₄ durchgeführt, die glasverkapselte Standardkondensatoren waren.
Oszillator CL = 100 pF
Die Messungen des Beispiels 1 wurden mit vier Konstant kondensatoren CM₁-CM₄ durchgeführt, die glasverkapselte Standardkondensatoren waren.
Bei den Messungen wurde die Belastungskapazität des
Oszillators CL = 100 pF auf CL = 0 pF geändert. In Fig. 4
sind die Meßergebnisse wie folgt dargestellt:
- unkorrigierter durch Berechnung mit zwei Referenzen
erzeugter Fehler der Y-Werte
+ erfindungsgemäß korrigierter mit drei Referenzen erzeugter Fehler der Y-Werte
In Fig. 5 ist die Änderung (Meßfehler) der zu messenden Kapazität als Funktion der zu messenden Kapazität (pF) für CL = 0 pF dargestellt.
+ erfindungsgemäß korrigierter mit drei Referenzen erzeugter Fehler der Y-Werte
In Fig. 5 ist die Änderung (Meßfehler) der zu messenden Kapazität als Funktion der zu messenden Kapazität (pF) für CL = 0 pF dargestellt.
Die Größe des Meßfehlers der Kapazität CM kann wie
folgt berechnet werden
CM = CR₂-YM(CR₂-CR₁)
ΔCM = (CR₂-CR₁) × ΔYM
In Fig. 4 beträgt der maximale korrigierte Fehler
ΔYM = 0,0001.
ΔCM = 0,0001 × 20 pF = 2 fF (f = 10-15)
Empfindlichkeit des Druckgebers = ca. 1,4 fF/hPa
Die in Beispiel 1 beschriebene Änderung des Belastungs
kondensators CL gibt eine Situation wieder, bei der einer der
zu messenden Geber fehlerhaft ist und kurzschließt, wobei die
Erdung des Trennkondensators zur Fehlersituation führt.
Ausgangswerte wie unter Beispiel 1. Das erfindungs
gemäße Verfahren wird unter Änderung der Umgebungstemperatur
von AT = 22°C auf -39°C getestet. Die Ergebnisse sind in
Fig. 6 und 7 nach Art von Fig. 4 und 5 dargestellt.
Beispiel 2 simuliert eine Situation, bei der der zu
messende Geber und die messende Elektronik gegenüber der
Kalibriersituation untereinander in verschiedene Temperaturen
geraten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Meßgenau
igkeit, speziell bei anspruchsvollen Messungen, verbessert.
Außerdem kann der Einfluß eines fehlerhaften Gebers auf die
anderen Geber derselben Meßelektronik eliminiert werden. Mit
dem Verfahren der Erfindung läßt sich z. B. ein Druckmeßum
former mit sehr weitem Meßbereich dadurch verwirklichen, daß
mehrere Druckgeber eingesetzt werden. Das Kurzschließen emp
findlicherer Geber beeinflußt nicht die Funktion der messen
den Geber im oberen Teil des Meßbereiches (höhere Drücke).
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorteilhaft für die
Selbstdiagnose der Meßelektronik verwenden.
Erfindungsgemäß kann durch Verwendung der dritten Refe
renz-Impedanz die nichtlineare Abhängigkeit der Ausgangsgröße
YM des Meßsystems von der zu messenden Impedanz eliminiert
werden. Erfindungsgemäß kann durch Verwendung der dritten
Referenz-Impedanz erreicht werden, daß der nichtlineare Ein
fluß konstant bleibt, obwohl sich der genannte lineare Ein
fluß selbst bezüglich Belastung des Meßkreises, Temperatur
oder anderer Abweichungen verändert.
Obwohl im vorstehenden von einer dritten Referenz-
Impedanz CR₃ die Rede ist, ist begreiflich, daß die dritte
Referenz in Sonderausführungen durch zwei oder mehr dritte
Referenzen ersetzt werden kann, deren gemeinsamer Einfluß von
gleicher Art ist wie der der im vorstehenden beschriebenen
einen Referenz. Im allgemeinen ist es jedoch am günstigsten,
nur eine dritte Referenz-Impedanz zu verwenden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Verbesserung der Meßgenauigkeit und der
Stabilität bei der Messung von Impedanzen, speziell von klei
nen Kapazitäten, in welchem Verfahren eine Meßelektronik ver
wendet wird, zu der mit ihren elektrischen Werten im Meßbe
reich liegende Referenz-Impedanzen gehören, die mit der zu
messenden Impedanz oder den zu messenden Impedanzen der Reihe
nach abwechselnd unter Ausnutzung der Schaltungsanordnung an
den Meßkreis geschaltet werden, wobei
- a) an den Meßkreis der Reihe nach eine erste und eine zweite Referenz-Impedanz CR₁ und CR₂ geschaltet werden, deren Impedanzwerte am unteren Ende und am oberen Ende des Meßbe reiches liegen, dadurch gekennzeichnet, daß es folgende Schritte einschließt,
- b) an den Meßkreis wird der Reihe nach wenigstens eine dritte Referenz-Impedanz CR₃ geschaltet,
- c) unter Verwendung der ersten und zweiten Referenz-Im pedanz CR₁, CR₂ wird der der dritten Referenz-Impedanz CR₃ entsprechende Wert YCR₃ der Eigenfunktion Y = F(C) des Meß systems bestimmt und genannter Wert wird zwecks späterer Ver wendung im Meßsystem gespeichert, und
- d) nach möglicher Kalibrierung oder dergleichen werden die Meßsequenzen ausgeführt, bei denen der neue, der dritten Referenz-Impedanz CR₃ entsprechende Wert YCR der Eigen funktion des Meßsystems gemessen wird, welcher Wert mit dem ursprünglichen, in der vorhergegangenen Phase (c) erhaltenen und gespeicherten Wert YCR₃ verglichen wird und die als Ergebnis dieses Vergleichs erhaltene Differenzgröße rechnerisch (Gleichung 7) zur Bestimmung der korrigierten Y-Werte Y′(CN) der zu messenden Impedanz CN verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die mit dem Meßsystem erhaltenen korrigierten Werte
Y′M der Y-Funktion aus folgender Gleichung errechnen
in der
d. h. beim linearen Modell der mit Hilfe
der ersten und zweiten Referenz-
Impedanzen CR₁ und CR₂ bestimmte YM-Wert,
ΔY3 = YCR₃-YCR₃,
YCR₃ = Y-Wert der Referenz-Impedanz CR₃ in Ausgangs situation, z. B. zu Beginn der Kalibrier situation,
YCR₃′ = Y-Wert der dritten Referenz-Impedanz CR₃ der zu überprüfenden Meßfolge,
YM = Y-Wert der zu messenden Kapazität.
ΔY3 = YCR₃-YCR₃,
YCR₃ = Y-Wert der Referenz-Impedanz CR₃ in Ausgangs situation, z. B. zu Beginn der Kalibrier situation,
YCR₃′ = Y-Wert der dritten Referenz-Impedanz CR₃ der zu überprüfenden Meßfolge,
YM = Y-Wert der zu messenden Kapazität.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als verfahrensgemäß zu messende
Ausgangsgröße die Periodenzeit (T) des Meßoszillators (110)
verwendet wird, die mit der Meßelektronik gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die unkorrigierte Ausgangsgröße des Meßsystems aus folgender
Formel errechnet wird
in der
TR₂ = Periodenzeit des Oszillators (11) bei angeschalteter Referenz- Impedanz CR₂,
TR₁ = Periodenzeit des Oszillators bei angeschalteter Referenz-Impedanz CR₁,
TM = Periodenzeit des Oszillators bei Anschaltung der zu messenden Kapazität CM.
TR₂ = Periodenzeit des Oszillators (11) bei angeschalteter Referenz- Impedanz CR₂,
TR₁ = Periodenzeit des Oszillators bei angeschalteter Referenz-Impedanz CR₁,
TM = Periodenzeit des Oszillators bei Anschaltung der zu messenden Kapazität CM.
5. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren zur Messung
einer veränderlichen physikalischen Größe verwendet wird.
6. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung des Wertes
YCR₃ der Eigenfunktion der dritten Referenz-Impedanz gegenüber dem
entsprechenden ursprünglichen Wert YCR₃ zur Selbstdiagnose
des Meßkreises verwendet wird.
7. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren in Funksonden
bei der Fernmessung von atmosphärischem Druck, Temperatur
und/oder Feuchte verwendet wird.
8. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren in der
Druckmessung angewendet wird, wobei ein breiter Meßbereich
erzielt wird, indem mehrere kapazitive Druckgeber verwendet
werden, deren Funktionsbereiche gemeinsam den ganzen
Meßbereich abdecken und daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Einfluß des Kurzschließens der empfindlicheren,
das untere Ende des Druckbereichs deckenden Geber auf die
Funktion der das obere Ende des Meßbereichs deckenden Geber
eliminiert wird
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FI860668A FI74549C (fi) | 1986-02-13 | 1986-02-13 | Maetningsfoerfarande foer impedanser, saerskilt smao kapacitanser. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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