DE3704090A1 - Verfahren zur stabilisierung der gleitschuhe einer zonengeregelten walze sowie eine das verfahren anwendende walze sowie deren hydrodynamischer oder hydrostatischer gleitschuh - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung der gleitschuhe einer zonengeregelten walze sowie eine das verfahren anwendende walze sowie deren hydrodynamischer oder hydrostatischer gleitschuhInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung
von Gleitschuhen, die gegen die Innenfläche des rotierenden
Mantels einer zonengeregelten Walze belastet werden,
wobei die Gleitschuhe über ein Gelenk oder dergleichen von
durch den Druck, der die Gleitschuhe regelt, belasteten
Kolben oder dergleichen getragen werden.
Außerdem betrifft die Erfindung einen zur Ausführung
des Verfahrens vorgesehenen hydrostatischen oder hauptsächlich
hydrodynamischen Gleitschuh, der aus einer oder mehreren
Schmierkammern besteht, in welche ein druckführender Schmierstoff
geleitet wird, mit dem die Gleitfläche des Gleitschuhes
geschmiert wird.
Die Erfindung betrifft auch eine das Verfahren und/
oder Gleitschuhe anwendende zonengeregelte Papiermaschinenwalze,
wie z. B. Pressenwalze oder Kalenderwalze, die aus
einem rotierenden Mantel und einer in diesem angebrachten
stationären Welle besteht, in der sich eine Reihe mit Druckmedium
belastbarer Zylinder oder dergleichen befindet, in
denen sich Belastungskolben oder dergleichen befinden, die
über ein Gelenk oder dergleichen Gleitschuhe in deren Mitte
gegen die Innenfläche des rotierenden Zylindermantels belasten.
In Papiermaschinen kommen mehrere Walzen zur Anwendung,
die zusammen mit einer Gegenwalze entwässernde Pressenspalte,
Ausgleichsspalte oder Kalenderspalte bilden. Bei
diesen Verwendungszwecken ist wichtig, daß die Liniendruckverteilung
des Pressenspaltes, d. h. das Profil in Axialrichtung
der Walzen konstant bleibt, oder daß sich dieses Profil
dem Bedarf entsprechend regeln läßt, um z. B. das Feuchtigkeitsprofil
und/oder das Dickenprofil in Querrichtung der
Bahn zu beherrschen. Es sind verschiedene durchbiegungsgeregelte
oder durchbiegungskompensierte Walzen für diesen
Zweck bekannt, mit denen angestrebt wird, die Liniendruckverteilung
im Pressenspalt zu beeinflussen.
Es sind verschiedene durchbiegungskompensierte oder
-geregelte Papiermaschinenwalzen bekannt. Diese Walzen bestehen
im allgemeinen aus einer massiven, stationären Walzenwelle
und einem um diese drehbar angeordneten Walzenmantel.
Zwischen genannter Welle und Mantel sind gegen die Innenfläche
des Mantels wirkende Gleitschuhanordnungen und/oder
Druckflüssigkeitskammern angebracht, die in Axialrichtung
in mehrere Teile aufgeteilt sind, so daß das axiale Profil
im Pressenspalt nach Bedarf korrigiert oder geregelt werden
kann. Im allgemeinen werden die von diesen Walzen gebildeten
Spalte, wie Pressenspalte und Kalanderspalte, durch auf die
Wellenzapfen der durchbiegungskompensierten Walze und deren
Gegenwalze gerichtete Belastungskräfte belastet. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf solche durchbiegungskompensierte
oder -geregelte Walzen, die aus einer Reihe von Gleitschuhen
bestehen, deren Gleitflächen mit einem an die Gleitfläche
geführten Drucköl hydrostatisch geschmiert werden.
Die bisher bekannten Gleitschuhe von zonengeregelten
Walzen, speziell mit hydrostatischen Druckkammern geschmierte
Gleitschuhe, hatten den Nachteil, daß insbesondere wenn der
Ölfilm dünn ist, bei Steigerung der Geschwindigkeit die Reibungskraft
an der Gleitfläche groß wird. Diese Reibungskraft
verursacht um den Unterstützungspunkt der Gleitfläche herum
ein Drehmoment, welches seinerseits danach strebt, den Ölfilm
in Drehrichtung des Walzenmantels gesehen an der Vorderkante
der Gleitfläche weiter zu verdünnen, weil die stabilisierenden
Kräfte der Schmierungskammern nicht dazu ausreichen, das
genannte Moment zu kompensieren.
Dieses Problem wurde bei den bekannten Gleitschuhen
dadurch versucht zu eliminieren, daß der Unterstützungspunkt
des Gleitschuhes nach hinten verschoben oder in die Vorder-
oder Hinterkammern (in Drehrichtung gesehen) verschieden
großer Druck gegeben wurde. Daraus ergibt sich jedoch der
Nachteil, daß der Gleitschuh unsymmetrisch wird, weshalb die
Drehrichtung nicht gewechselt werden kann. Genannte Unsymmetrie
bringt außerdem bei wechselnden Drehzahlen und Belastungen
Schwierigkeiten bei der Erzielung von gleichmäßiger
Druckverteilung mit sich.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein neues
Gleitschuh-Stabilisationsverfahren, einen das Verfahren anwendenden
Gleitschuh und eine zonengeregelte Walze zu schaffen,
in der die vorstehenden gestreiften Nachteile mit
Hilfe einer einfachen Lösung vermieden werden.
Zur Erreichung der beschriebenen und weiter unten
deutlich werdenden Ziele ist für das erfindungsgemäße Verfahren
im wesentlichen charakteristisch, daß zwecks Sicherstellung
der Schmierung der gemeinsamen Gleitfläche zwischen
der Gleitfläche des Gleitschuhes und der Innenfläche des
Walzenmantels in Drehrichtung des Walzenmantels im Bereich
der Vorderkante der Gleitfläche mit Hilfe eines keilförmigen
Raumes oder dergleichen eine Verschiebung und/oder Erhöhung
der Steigung des Anstiegs des über ein Schmiermittel gegen
die Innenfläche des Walzenmantels gerichteten Preßdruckes
des Gleitschuhes herbeigeführt wird, womit ein bezüglich des
durch die Reibungskräfte genannter Gleitfläche verursachten
Momentes entgegengesetzt gerichtetes Moment erzeugt wird, mit
dem die Dicke des Schmiermittelfilms im vorderen Bereich der
Gleitfläche vergrößert wird.
Für den hydrodynamischen oder hydrostatischen Gleitschuh
der Erfindung ist im wesentlichen charakteristisch, daß
sich in Drehrichtung des Walzenmantels gesehen an der Vorderkante
des Gleitschuhes eine von der bogenartigen Form der
Gleitfläche abweichende Abschrägung befindet, deren Keilwinkel
kleiner als ca. 3°, zweckmäßig kleiner als ca. 1°, ist.
Für die erfindungsgemäße zonengeregelte Walze ist
ihrerseits im wesentlichen charakteristisch, daß sich in
Drehrichtung des Walzenmantels gesehen an der Vorderkante des
Gleitschuhes eine von der bogenartigen Form der Gleitfläche
abweichende Abschrägung befindet, deren Keilwinkel kleiner
als ca. 3°, zweckmäßig kleiner als ca. 1°, ist.
Erfindungsgemäß wird wenigstens im Bereich der Vorderkante
der zu schmierenden Gleitfläche des Gleitschuhes
eine Abschrägung angewendet, die gemeinsam mit der Innenfläche
des Walzenmantels einen keilförmigen Raum begrenzt,
der sich in Drehrichtung des Walzenmantels verjüngt. In
diesem keilförmigen Raum bildet sich aufgrund der Rotation
des Walzenmantels im Schmieröl ein Staudruck derart, daß der
Druck des Gleitschuhes gegen die Innenfläche des Walzenmantels
im Bereich der Vorderkante des Gleitschuhes steiler als bisher,
d. h. schneller oder früher als vorher ansteigt. Damit
der Stau entstehen kann, muß vor der Abschrägung genügend
Schmiermittel vorhanden sein.
In der Erfindung kann bei Bedarf auch eine entsprechende
an der Hinterkante der Gleitfläche angebrachte "Auslauf"-
Abschrägung verwendet werden, deren Keilwinkel sich mit
der Drehrichtung des Walzenmantels öffnet, wobei die Abschrägung
ihrerseits dafür sorgt, daß der Druck des Gleitschuhes
früher als vorher abnimmt. Dadurch wird eine bezüglich des
mittigen Unterstützungspunktes des Gleitschuhes unsymmetrische
und schwerpunktmäßig nach vorne verlagerte Druckverteilung
erzielt, wodurch wiederum ein bezüglich des durch Reibungskräfte
entstehenden Momentes entgegengesetzt gerichtetes
Moment erzeugt wird. Damit wächst der Schmierölfilm im Bereich
der Vorderkante der Gleitfläche stärker als vorher,
womit die Schmierung des Gleitschuhes auch bei wechselnden
und höheren Belastungen sichergestellt wird.
Der Keilwinkel der erfindungsgemäßen Abschrägung kann
verhältnismäßig klein ausgeführt werden, um die vorgesehenen
Wirkungen zu erreichen. Die Größe des genannten Keilwinkels
ist im allgemeinen kleiner als ca. 3°, zweckmäßig kleiner als
ca. 1°.
Die Bedeutung der erfindungsgemäßen Abschrägung wächst
mit steigenden Walzendrehzahlen. Damit wird Schmierungssicherheit
gegen Ungleichmäßigkeiten im Lauf des rotierenden
Walzenmantels erreicht.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf
einige in den Figuren der beigefügten Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiele, auf deren Einzelheiten die Erfindung
jedoch in keiner Weise begrenzt ist, ausführlich beschrieben.
Fig. 1A zeigt einen axialen, zentralen Teilschnitt
durch eine das Verfahren und die Gleitschuhe
der Erfindung anwendende zonengeregelte Walze.
Fig. 1B zeigt den Querschnitt B-B durch die Walze
nach Fig. 1A.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt des erfindungsgemäßen
Gleitschuhes im Prinzip und
die Druckverteilung sowie die Lage der Druckresultanten
in Schuh- und Walzenumfangsrichtung.
Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen hydrostatischen
Gleitschuh als Draufsicht auf die Gleitfläche.
Fig. 4 zeigt den durch Fig. 3 gelegten Schnitt IV-IV.
Fig. 5 zeigt eine andere Konstruktion eines erfindungsgemäßen
hydrostatischen Gleitschuhes.
Fig. 6 zeigt den durch Fig. 5 gelegten Schnitt VI-VI.
Fig. 7 zeigt eine Variante des hydrostatischen
Schuhes nach Fig. 5 und 6 auf die Gleitfläche
gesehen.
Fig. 8 zeigt dasselbe wie Fig. 7 in Seitenansicht.
Fig. 9 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen
hydrostatischen Gleitschuhes auf die Gleitfläche
gesehen.
Fig. 10 zeigt dasselbe wie Fig. 9 in Seitenansicht.
Fig. 11 zeigt einen erfindungsgemäßen hydrostatischen
Gleitschuh auf die Gleitfläche gesehen.
Fig. 12 zeigt den durch Fig. 11 gelegten Schnitt
XII-XII.
Fig. 13 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen
hydrostatischen Gleitschuhes auf die Gleitfläche
gesehen.
Fig. 14 zeigt dasselbe wie Fig. 13 in Seitenansicht.
In Fig. 1A und 1B ist schematisch ein Beispiel einer
zonengeregelten Walze 100, z. B. einer Papiermaschinen-Pressenwalze
oder -Kalanderwalze gezeigt, in der das Verfahren
und die Gleitschuhe der Erfindung anwendbar sind. Verfahren
und Gleitschuhe der Erfindung können aber auch in anderen
Walzen als in der im folgenden beschriebenen Walze 100 angewendet
werden.
Die in Fig. 1A und 1B gezeigte zonengeregelte Walze
100 besteht aus einer massiven stationären Zentralwelle 13,
um die herum auf Lagern 12 a und 12 b ein Zylindermantel 10
drehbar angebracht ist. Zur Welle 13 gehören Wellenzapfen 13 a
und 13 b, über welche Welle 13 und Walze 100 abgestützt und
der zusammen mit der Gegenwalze (nicht gezeigt) gebildete
Pressenspalt belastet wird. An den Wellenzapfen 13 a und 13 b
befinden sich Befestigungsgelenke 14 a und 14 b, die die Welle
13 mit den Stütz- und Belastungselementen 15 a und 15 b verbinden.
In der stationären Welle 13 befindet sich ein Nutenraum
18 und an diesem eine Reihe Zylinderbohrungen 19, in
denen Belastungskolben 17 arbeiten. An jedem Belastungskolben
17 sind in an sich bekannter Weise, z. B. mit zentrischem
Gelenk 17 a, Gleitschuhe 20 1-20 N abgestützt, von denen in Fig.
1A N Stück dargestellt sind.
In jede Zylinderbohrung 19 wird durch Druckkanäle
16 1-16 N im Druck regelbares Drucköl gebracht derart, daß in
jeder einzelnen Zylinderbohrung 19 ein getrennt regelbarer
Druck herrscht, mit dem der Belastungskolben 17 und der an
ihm befindliche Gleitschuh 20 gegen die glatte Innenfläche
11′ des Zylindermantels 10 gedrückt wird.
Mit Hilfe des in den Zylinderbohrungen 19 herrschenden
Druckes wird die Kraft geregelt, mit der die Kolben 17 über
das Gelenk 17 a die Gleitschuhe 20 1-20 N gegen die Innenfläche
11′ des Mantels 10 drücken. Auf diese Weise wird die Durchbiegung
des Mantels 10 der Walze 100 sowie die Liniendruckverteilung
des zwischen der Walze 100 und deren Gegenwalze
gebildeten Pressenspaltes in Axialrichtung der Walze 100
beherrscht.
Zur Schmierung der gemeinsamen Gleitfläche zwischen
den Gleitflächen 23 der Schuhe 20 und der Innenfläche 11′ des
Zylindermantels 10 wird z. B. aus der Zylinderbohrung 19
durch die Bohrung (nicht gezeigt) der Kolben 17 Schmieröl
an genannte Gleitfläche 23 geleitet. Bezüglich der Einzelheiten
der Ölführung wird als Beispiel auf die frühere FI-
Anmeldung Nr. 8 53 526 hingewiesen, in der auch Beispiele für
die gemeinsame Abstützung zwischen den Belastungskolben 17
und den Gleitschuhen 20 beschrieben sind.
Die Konstruktion der zonengeregelte Walze 100 ist an
sich im wesentlichen bekannt und wird in diesem Zusammenhang
lediglich beschrieben, um den Hintergrund der Erfindung und
den Anwendungsbereich zu erleuchten.
Im folgenden wird unter Hinweis auf Fig. 2 die Stabilisierung
eines erfindungsgemäßen hydrostatischen Gleitschuhes
20 beschrieben, die besonders bei großen Drehzahlen und
Belastungen des Mantels 10 nötig ist. Bei den bekannten
Gleitschuhen blieb bei großer Belastung F N in statischer
Situation der Ölfilm zwischen der Gleitfläche 23 des Schuhes
20 und der Innenfläche des regelbaren Mantels 10 dünn, wodurch
bei steigender Drehzahl des Mantels 10 die Reibungskraft
Fµ an der Gleitfläche 11′/23 wächst. Dadurch verdünnt
sich der Ölfilm an der Vorderkante des Gleitschuhes aufgrund
der Wirkung des den Gleitschuh drehenden Momentes M, weil
die Stabilisierungskräfte der Schmierungskammern nicht ausreichen.
Die im vorstehenden beschriebene Situation herrscht
vor in bekannten Gleitschuhen ohne die erfindungsgemäße Stabilisierung.
Ein bekanntes Mittel zur Verbesserung des Stabilisierungsvermögens
des Schuhes 20 besteht in der Verschiebung
des Unterstützungspunktes P des Schuhes 20 nach hinten,
aber das führt zu dem Nachteil, daß der Schuh 20 unsymmetrisch
wird, womit der Mantel 10 der Walze 100 nur in einer
Richtung drehbar ist. Gemäß dem Stabilisierungsverfahren der
vorliegenden Erfindung hat sich die vorher verwirklichte
Druckresultante R′ auf die Vorderseite des in der Mitte befindlichen
Unterstützungspunktes P zur Druckresultante R
verschoben, indem an der Vorder- und bei Bedarf auch an der
Hinterkante des Gleitschuhes 20 Abschrägungen 21 und 22 angebracht
wurden. Damit steigt der Schmiermitteldruck dank der
Abschrägung 21 der Vorderkante des Schuhes 20 gemäß der Kurve
P 1 (durchgehende Linie) aufgrund der Wirkung des dynamischen
Keileffektes stark und steiler als bisher an. Bei Anwendung
der Abschrägung 22 an der Hinterkante, nimmt dementsprechen
der Schmiermitteldruck gemäß der Kurve früher als bisher ab.
In Fig. 2 ist eine Druckkurve P 0 (gestrichelte Linie)
des Schmiermittels eingetragen, die ohne das erfindungsgemäße
Stabilisierungsverfahren und ohne Abschrägungsanordnungen 21,
22 ausgeführt ist. Beim Vergleich der Druckkurven P 1 und P 0
wird deutlich, daß die Verschiebung der Druckkurve von der
Lage P 0 in die erfindungsgemäße Lage P 1 dazu führt, daß sich
die Druckresultante R′, die mit der Druckkurve P 0 verwirklicht
wird, rückwärts, d. h. in entgegengesetzter Richtung
zur Drehrichtung C, zur Kraftresultante R verlagert. Diese
Kraftresultante R erzeugt am Gleitschuh 20 ein Gegenmoment M,
das bestrebt ist, um den Unterstützungspunkt P des Schuhes
herum zu drehen, wodurch die erfindungsgemäße Stabilisierungswirkung
erzielt wird, d. h. das Anwachsen der Dicke des
Schmierölfilms der Gleitfläche 23 vom Unterstützungspunkt P
der Gleitfläche 23 aus gesehen auf der Vorderseite, d. h.
früher in dem für die Schmierung kritischen Bereich.
In Fig. 4 bis 10 sind mehrere Beispiele für einen hydrostatischen
Gleitschuh 20 dargestellt. Nach Fig. 4 bis 10
ist an der Vorderkante des Schuhes 20 eine Abschrägung 21
angebracht, deren Reichweite in Radialebene mit A und die
Höhe der Abschrägung mit B bezeichnet ist. Die Abschrägung 21
hat einen runden Boden mit dem Radius r 1 und Seitenkanten r 2,
die an die Gleitfläche 23 grenzen. Die Gleitfläche 23 wird
aus verhältnismäßig schmalen Kantenteilen 26 und diese miteinander
verbindenden Streben 27 gebildet, die zwischen sich
gemeinsam Schmierkammern 25 begrenzen, die im wesentlichen
dreieckförmig sind und in welche in an sich bekannter Weise,
z. B. durch Bohrungen 29, Schmieröl geleitet wird.
Nach Fig. 5 und 6 ist der hydrostatische Gleitschuh
20 sowohl an der Vorderkante als auch an der Hinterkante mit
Abschrägungen 21 und 22 versehen, deren Länge und Höhe mit A
und B bezeichnet sind. Der Bogenradius der Gleitfläche 23 ist
mit R 0 bezeichnet, der gleichzeitig der Radius der Innenfläche
11′ des Mantels 10 ist. Die Gleitfläche 23 wird aus verhältnismäßig
schmalen Randteilen 26 und diese miteinander
verbindenden rechtwinklich zueinander angeordneten Stegen 27
gebildet, die gemeinsam rechteckförmige Schmierkammern 25
eingrenzen. Die Grundfläche der Kammern 25 ist im wesentlichen
größer als die Grundfläche der Gleitflächen 26, 27, was
bedeutet, daß es sich um eine hydrostatische Gleitfläche
handelt, deren verhältnismäßig schmale Randbereiche 26 und
Stege 27 durch eine mit statischem Druck erzeugte Druckölströmung
geschmiert werden.
In Fig. 7 und 8 ist ein Gleitschuh 20 gezeigt, der im
übrigen dem von Fig. 5 und 6 gleicht, aber nur eine Abschrägung
21 an der Vorderkante des Gleitschuhes 20 hat.
Durch Anwendung einer Abschrägung sowohl im Bereich
der Vorderkante als auch im Bereich der Hinterkante der
Gleitfläche 23 des Gleitschuhes 20 wird der Vorteil erzielt,
daß der Walzenmantel 10 in beiden Richtungen drehbar ist,
wobei die Gleitschuhe 23 auf der Seite ihrer ebenen Fläche
28 zentrisch (Unterstützungspunkt P in Fig. 2) unterstützt
und belastet sind.
In Fig. 9 und 10 ist ein Gleitschuh 20 gezeigt, der
nur an der Vorderkante eine Abschrägung 21 hat, hinter der
sich eine von Teil 26 der Gleitfläche 23 abgetrennte erste
Schmierkammer 25 a befindet, die sich für die ganze Breite des
Gleitschuhes erstreckt. Hinter der Schmierkammer 25 a folgen
zwei nebeneinander liegende Schmierkammern 25 C, die von Stegen
27 der Gleitfläche 23 eingegrenzt sind, sowie hinter den
Schmierkammern 25 C eine für die ganze Breite des Gleitschuhes
20 bestimmte Schmierkammer 25 b. Nach Fig. 10 wird die Abschrägung
21 durch Herstellung eines Bogenradius r 0 an der
Vorderkante der Gleitfläche 23 gebildet. Der Bogenradius r 0
ist wesentlich kleiner als der Bogenradius R 0 der Gleitfläche
23.
Das Verhältnis der Länge A der Abschrägung der im
vorstehenden im Zusammenhang mit Fig. 3 bis 10 beschriebenen
hydrostatischen Gleitschuh 20 zur Höhe der Abschrägung A/B,
d. h. die Größe des Keilwinkels der Abschrägung 21 der Vorderkante
und der möglichen Abschrägung 22 der Hinterkante des
Gleitschuhes 20 liegt vorteilhaft in der Größenordnung A/B = 100.
Die Grenzfläche der Abschrägungen 21 und 22 ist nicht
unbedingt eben, sondern beispielsweise eine bogenförmige
Fläche wie sie in Fig. 10 dargestellt ist. Die Abschrägung
21, 22 kann geschlossene Stirnseiten, wie dies in Fig. 3 bis
6 gezeigt ist, oder offene Stirnseiten haben, wie dies in
Fig. 8 bis 10 dargestellt ist.
Das erfindungsgemäße Stabilisierungsverfahren kann
auch in Verbindung mit hauptsächlich hydrodynamisch geschmierten
Lagern und Gleitflächen angewendet werden. Darüber
sind Ausführungsbeispiele in Fig. 11 bis 14 gezeigt. Hydrodynamische
Gleitschuhe besitzen den Vorteil, daß mit ihnen
sehr hoher Belastungswiderstand bei großer Geschwindigkeit
erreicht wird, aber sie haben andererseits den Nachteil, daß
der dynamische Effekt bei kleiner Geschwindigkeit nicht ausreicht,
um den nötigen Ölfilm zu bilden. Nach Fig. 11 bis 14
sind die hauptsächlich dynamisch geschmierten Gleitschuhe 30
mit statischen Druckkammern verbunden, die über Stabilisierungsvermögen
verfügen; in Fig. 11 und 12 quer verlaufende
Druckkammern 31 a und 31 b und in Fig. 13 und 14 längs gerichtete
in Nähe der Kanten des Schuhes verlaufende Druckkammern
32 a und 32 b. Damit wird erreicht, daß die Schuhe 30 auch bei
kleinen Geschwindigkeiten und statischem Zustand arbeiten.
Die Kammern 31 a, 31 b; 32 a, 32 b verlieren ihre Bedeutung bezüglich
der Schmierung, wenn die Geschwindigkeit des Walzenmantels
10 genügend groß und der dynamische Schmierungeffekt
bestimmend wird. Gemäß vorliegender Erfindung kann z. B. der
Unterstützungspunkt der Schuhe 30 auf der Mittellinie der
Schuhe 30 gehalten werden, indem erfindungsgemäß an der Vorder-
und Hinterkante des Schuhes 30 Abschrägungen 21 und 22
(Fig. 11 und 12) oder nur an der Vorderkante eine Abschrägung
21 (Fig. 13 und 14, auch an der Hinterkante kann eine Abschrägung
22′ angewendet werden) angewendet werden. Dank
Abschrägung 21 wird an der Vorderkante des hydrodynamischen
Schuhes 30 ein schneller und steiler Schmiermittel-Druckanstieg
(Fig. 2, Kurve P 1) erzielt und durch Verwendung der
Abschrägung 22 (22′) an der Hinterkante wird erreicht, daß
der Druck früher abnimmt. Damit wächst der Zwischenraum der
Gleitfläche 33 an der Vorderseite des Gleitschuhes 30 und der
ganze Schuh 30 kann dynamisch geschmiert in beiden Richtungen
arbeiten.
Wie in Fig. 13 gezeigt, kann im Mittelbereich der
Gleitfläche 33 bei Bedarf eine Druckkammer verwendet werden,
mit der die langförmigen Druckkammern 31 a, 31 b oder 32 a, 32 b
ersetzt werden. Auch kann zusätzlich zu den langförmigen
Druckkammern eine zentrale Druckkammer 34 zum Einsatz kommen.
In Fig. 11 und 12 werden die Abschrägungen 21 und 22 von
ebenen Flächen begrenzt, wogegen die Abschrägung 21 in Fig.
13 und 14 einen Bogenradius r 0 hat, der wesentlich kleiner
ist als der Bogenradius R 0 der Gleitfläche 33.
Zur Erzielung der von der Erfindung bezweckten Wirkungen
muß der Keilwinkel der im Bereich der Vorderkante der
Gleitfläche 23; 33 des Gleitschuhes 20; 30 vorhandenen und
der möglichen Abschrägung 22 an der Hinterkante verhältnismäßig
klein, im allgemeinen immer kleiner als ca. 3° und
vorteilhaft kleiner als ca. 1° sein. In Versuchen wurde für
den Keilwinkel z. B. ein Wert von 0,7° als geeignet ermittelt.
Die Länge A der Abschrägung kann variieren, aber im
allgemeinen ist vorteilhaft, das Verhältnis der Länge L des
Schuhes 20, 30 zur Länge der Abschrägung L/A 4, vorteilhaft
L/A 8 zu bemessen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Stabilisierung von Gleitschuhen (20,
30), die gegen die Innenfläche (11′) des rotierenden Mantels
(10) einer zonengeregelten Walze (100) belastet werden, wobei
die Gleitschuhe über ein Gelenk (17 a) oder dergleichen von
durch den Druck, der die Gleitschuhe regelt, belasteten
Kolben (17) oder dergleichen getragen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks Sicherstellung der Schmierung der gemeinsamen
Gleitfläche zwischen der Gleitfläche (23; 33) des
Gleitschuhes (20; 30) und der Innenfläche (11′) des Walzenmantels
(10) in Drehrichtung des Walzenmantels im Bereich
der Vorderkante der Gleitfläche mit Hilfe eines keilförmigen
Raumes (21) oder dergleichen eine Verschiebung und/oder Erhöhung
der Steigung (P 1) des Anstiegs des über ein Schmiermittel
gegen die Innenfläche (11′) des Walzenmantels (10)
gerichteten Preßdruckes des Gleitschuhes (20; 30) herbeigeführt
wird, womit ein bezüglich des durch die Reibungskräfte
(Fµ) genannter Gleitfläche (23; 33/11′) verursachten Momentes
(M) entgegengesetzt gerichtetes Moment (M v ) erzeugt wird, mit
dem die Dicke des Schmiermittelfilms im vorderen Bereich der
Gleitfläche (23; 33) vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren an solchen Gleitschuhen (20, 30) angewendet
wird, die in Drehrichtung (C) des Walzenmantels (10) gesehen
in ihrem Mittelbereich (P) über ein Gelenk (17 a) oder dergleichen
abgestützt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Anbringung einer Abschrägung (22) oder
dergleichen im Bereich der Hinterkante der genannten Gleitfläche
(23; 33/11′) mit genannter Abschrägung eine frühere
Druckabnahme (P 1) als vorher erzielt wird, durch welche die
Druckresultante (R) weiter zur Vorderseite der Druckzone des
Gleitschuhes (20; 30) hin verschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren an Gleitschuhen (20) mit hydrostatischen
Schmierkammern (25; 25 a, 25 b, 25 c) oder hauptsächlich
an hydrodynamischen Gleitschuhen (30) angewendet wird,
die mit Schmiermittelkammern (31 a, 31 b; 32 a, 32 b; 34) ausgestattet
sind, deren Wirkungsfläche wesentlich kleiner ist
als die Fläche der Gleitfläche (33) des hydrodynamischen
Gleitschuhes.
5. Hydrostatischer oder hauptsächlich hydrodynamischer
Gleitschuh zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4, bestehend aus einer oder mehreren Schmierkammern (25; 25 a,
25 b, 25 c; 31 a, 31 b; 32 a, 32 b; 34), in welche ein druckführender
Schmierstoff geleitet wird, mit dem die Gleitfläche (23,
33) des Gleitschuhes (20; 30) geschmiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß sich in Drehrichtung (C) des Walzenmantels
(10) gesehen an der Vorderkante des Gleitschuhes (20; 30)
eine von der bogenartigen (R 0) Form der Gleitfläche abweichende
Abschrägung (21) befindet, deren Keilwinkel (a) kleiner
als ca. 3°, zweckmäßig kleiner als ca. 1°, ist.
6. Gleitschuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auch im Bereich der Hinterkante des Gleitschuhes (20;
30) eine der Abschrägung (21) an der Vorderkante des Gleitschuhes
(20; 30) entsprechende Auslauf-Abschrägung (22) angebracht
ist.
7. Gleitschuh nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Länge (A) der Abschrägung
(21) der Vorderkante und der möglichen Abschrägung (22) der
Hinterkante des Gleitschuhes (20; 30) zur Höhe (B) der Abschrägung
A/B ≈ 100 ist.
8. Gleitschuh nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschrägung (21; 22) eine plane oder bogenförmige
(r; r 0) Grenzfläche hat.
9. Gleitschuh nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschrägung (21, 22) offene oder an die
Gleitfläche (23, 33) grenzende Stirnseiten hat.
10. Gleitschuh nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Länge (L) des Gleitschuhes
(20; 30) in Drehrichtung des Walzenmantels (10) zur Länge
(A) der genannten Abschrägung (21, 22) in derselben Richtung
L/A 4, zweckmäßig L/A 8 ist.
11. Das Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 und/oder
Gleitschuhe nach Anspruch 5 bis 9 anwendende zonengeregelte
Papiermaschinenwalze (100), wie z. B. Pressenwalzen oder Kalanderwalze,
bestehend aus einem rotierenden Mantel (10) und
einer in diesem angebrachten stationären Welle (13), in der
sich eine Reihe mit Druckmedium belastbarer Zylinder (19)
oder dergleichen befindet, in denen sich Belastungskolben
(17) oder dergleichen befinden, die über ein Gelenk (17 a)
oder dergleichen Gleitschuhe (20 1-20 N ) in deren Mitte gegen
die Innenfläche (11′) des rotierenden Zylindermantels (10)
belasten, dadurch gekennzeichnet, daß sich in Drehrichtung
des Walzenmantels (10) gesehen an der Vorderkante der Gleitschuhe
(20; 30) eine keilförmige Abschrägung (21) befindet,
die einen die Gleitschuhe (20 1-20 N ) stabilisierenden keilförmigen
Raum bildet, dessen Keilwinkel (a) eine Größe hat,
die kleiner als ca. 3°, zweckmäßig kleiner als ca. 1° ist.
12. Zonengeregelte Walze nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl an der Vorderkante als auch an der
Hinterkante der genannten Gleitschuhe (20, 30) Abschrägungen
(21; 22) vorhanden sind.
13. Zonengeregelte Walze nach Anspruch 11 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge (L) der
genannten Gleitschuhe (20, 30) zur Länge (A) der genannten
Abschrägung (21) oder der genannten Abschrägungen (21, 22)
L/A 4, vorzugsweise L/A 8 ist.
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