DE3703974A1 - Zugglied aus hochfesten fasern - Google Patents
Zugglied aus hochfesten fasernInfo
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- E04C—STRUCTURAL ELEMENTS; BUILDING MATERIALS
- E04C5/00—Reinforcing elements, e.g. for concrete; Auxiliary elements therefor
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- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zugglied aus hochfesten,
unidirektionalen Fasern, vornehmlich aus miteinander
verklebten Aramidfasern zur Verwendung als Ankerelement im
Grund- oder Bergbau, als Bewehrungselement für Beton,
insbesondere Spannbeton oder dergleichen.
Für Bauaufgaben des Ingenieurbaus werden in der letzten Zeit
in zunehmendem Maße anstelle von Zuggliedern aus Stahl
solche aus hochfesten Faserwerkstoffen verwendet. Zugglieder
aus Faserwerkstoffen, wie z.B. Aramidfasern, Glas- oder
Karbonfasern haben bei vergleichbarer Zugfestigkeit
gegenüber Stahl ein geringeres spezifisches Gewicht, vor
allem aber eine höhere Korrosionsbeständigkeit. Solche
Zugglieder könnten also mit Vorteil als Ankerelemente im
Grund- und Bergbau eingesetzt werden, wo oft aggressive
Wässer auftreten, welche für Zugglieder aus Stahl eine
Korrosionsgefahr bedeuten.
Zugglieder aus Faserwerkstoffen verhalten sich zwar bei
Belastung im Gebrauchszustand ähnlich wie solche aus Stahl,
d.h. sie haben eine im wesentlichen linear verlaufende
Spannungsdehnungslinie. Im Gegensatz zu Zuggliedern aus
Stahl haben sie aber keine Streckgrenze; sie brechen
vielmehr bei Erreichen der Maximalspannung ohne plastische
Verformung. Diese Eigenschaft und die im Gegensatz zu ihrer
Festigkeit in Faserlängsrichtung nur sehr geringe
Querdruckfestigkeit verhindern, daß die sonst aus dem
Bauwesen bekannten Verankerungstechniken, wie Haft-, Keil-
oder Schraubverankerungen unmittelbar übernommen werden
können. Verankerungen, wenn auch nur in Form von
Zwischenverankerungen, bilden sich bei Anwendung im Betonbau
längs der Zugglieder an beliebigen Stellen, nämlich immer
dort, wo Risse auftreten.
Versuche zum Einsatz von Stäben aus Faserverbundwerkstoffen
als Spannglieder im Spannbetonbau haben bisher immer nur
dazu geführt, Möglichkeiten zur Verankerung solcher
Zugglieder an ihren Enden und zur Übertragung der in diese
eingetragenen Kräfte auf ein Bauwerk zu finden. So ist eine
Verankerungsvorrichtung mit einem Klemmkörper bekannt
geworden, auf den mittels einer Klemmeinrichtung
rechtwinklig zur Längsachse des Stabes angreifende, eine
reibungsschlüssige Verbindung zwischen Stab und Klemmkörper
vermittelnde Kräfte ausübbar sind (DE-OS 29 32 809). Eine
Verankerung allein durch Reibungsschluß ist nicht nur
aufwendig, weil es zu ihrem Wirksamwerden der Erzeugung von
Klemmkräften bedarf; sie ist auch problematisch, weil die
Zuverlässigkeit einer solchen Verankerung auf lange Dauer
davon abhängt, daß die verwendeten Materialien, insbesondere
für den Klemmkörper, ihre Eigenschaften auf lange Zeit
beibehalten, was, wenn man ein alterungsbedingtes Kriechen
berücksichtigt, nicht mit Sicherheit garantiert werden kann.
Eine weitere bekannte Verankerung eines Zuggliedes aus
Faserverbundwerkstoff verwendet eine aus einer Ankerhülse
und einem Ankerkörper bestehende Verankerungsvorrichtung, in
der der Ankerkörper die Kraft aus dem Zugglied übernimmt und
an die ihn umgreifende und stützende Ankerhülse weiterleitet
(DE-OS 27 05 483). Zu diesem Zweck wird das Zugglied, das
auch aus mehreren Strängen bestehen kann, zumindest in dem
Bereich, wo die Zugkraft verankert werden soll, in
Einzelstränge aufgelöst, die geordnet in eine Substanz
eingebettet werden, die in ihren elastischen Werkstoffen auf
den Werkstoff des Zuggliedes abgestimmt ist und eine
ausreichende Haftfestigkeit gewährleisten soll. Die
Ankerhülse erfüllt einerseits eine Stützfunktion für diese
bei ihrem Einbringen gießfähige Substanz und die
eingebetteten Stränge, andererseits ermöglicht sie die
Weiterleitung der Zugkräfte in die umgebende Konstruktion.
Insgesamt haben also die bekannten Verankerungsvorrichtungen
den Nachteil, daß zur Herstellung von Verankerungen an
gezielten Stellen des Zugglieds mehr oder weniger aufwendige
Vorkehrungen getroffen werden müssen, die einen jeweils vor
Ort zu erbringenden nicht unbeträchtlichen Aufwand bedingen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
zu schaffen, um Zuggliedern aus hochfesten
Faserverbundwerkstoffen Eigenschaften zu geben, die es
erlauben, solche Zugglieder im Bauwesen in ähnlicher Weise
wie Zugglieder aus Stahl einsetzen zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Zugglied
aus einem hochfesten Faserverbundwerkstoff selbst von
vornherein und auf seine gesamte Länge so auszugestalten,
daß, wie z.B. bei einem Betonrippenstahl, Verankerungskräfte
an jeder beliebigen Stelle des Zugglieds eingeleitet werden
können.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß einem an sich spröden
Zugglied aus einem Faserverbundwerkstoff durch eine
Ummantelung mit einem elastisch-plastischen Material in der
Oberflächenzone, in der ein Verbund mit einem erhärtenden
Material hergestellt werden soll oder in der
Verankerungsmittel angreifen, stahlähnliche Eigenschaften
gegeben werden, welche die Übertragung der aus dem Stahl-
und Spannbetonbau üblichen Verankerungstechniken ermöglicht.
Dabei werden zweckmäßigerweise die Materialeigenschaften der
Ummantelung, die aus einem Kunststoff besteht, so gewählt,
daß ein Verformungsausgleich zwischen dem Zugglied und dem
Verankerungsbereich eintritt, bei dem Belastungsspitzen
durch Plastifizierung, vergleichbar dem Fließen bei Stahl,
abgebaut werden. Die Dehnfähigkeit des Materials für die
Ummantelung ist dann als ausreichend anzusehen, wenn sie
größer ist als die Dehnfähigkeit der Faserwerkstoffe und bei
Überbeanspruchung eine Plastifizierung eintritt. Dabei kann
aus dem Material, in das die Fasern oder Faserbündel
eingebettet sind, auch die Ummantelung gebildet sein.
Auf diese Weise wird ein Zugglied aus Faserverbundwerkstoff
geschaffen, das ähnlich wie ein Betonrippenstahl auf seine
gesamte Länge mit einer einen Verbund zu einem das Zugglied
umgebenden erhärtenden Werkstoff, z.B. Beton,
herbeiführenden Profilierung versehen ist. Ein solches
Zugglied kann entweder in dieser Form als Bewehrung für
Beton verwendet werden; es kann aber auch an beliebigen
Stellen abgelängt und unter Hinzunahme entsprechender
Verankerungs- oder Verbindungskörper vorzugsweise aus Metall
verankert oder gestoßen werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Ansicht eines Zugglieds
nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch das Zugglied nach Fig. 1
und
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III-III in
Fig. 1.
Das in der Zeichnung dargestellte Zugglied 1 hat im
Querschnitt kreisförmige Gestalt. Es besteht aus einem Kern
2 aus in einen Kunstharzkleber eingebetteten
längsverlaufenden Fasern und einer Ummantelung 3. Die
Ummantelung 3 ist mit Oberflächenprofilierungen, im
dargestellten Beispiel mit einem Grobgewinde 4 versehen, das
bei Einbettung des Zugglieds in ein erhärtendes Material,
insbesondere Beton, einen Scherverbund bewirkt, auf das aber
auch mit einem entsprechenden Innengewinde ausgestattete
Verankerungs- oder Verbindungskörper aufgeschraubt werden
können.
Grundsätzlich ist die Querschnittsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Zugglieds aber nicht auf die Kreisform
beschränkt. Zugglieder mit rechteckigen Querschnitten sind
oft sehr viel enger zu packen, vor allem im Bereich von
Verankerungen auf engerem Raum unterzubringen als Zugglieder
mit rundem Querschnitt.
Das Material für die Ummantelung 3 kann entweder
thermoplastische Eigenschaften haben, wie z.B. Polyäthylen
oder auch duroplastische Eigenschaften, wie z.B. Kunstharze,
Epoxydharze oder dergleichen.
Claims (4)
1. Zugglied aus hochfesten, unidirektionalen Fasern,
vornehmlich aus miteinander verklebten Aramidfasern zur
Verwendung als Ankerelement im Grund- oder Bergbau, als
Bewehrungselement für Beton, insbesondere Spannbeton oder
dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied
scherfest mit einer Ummantelung aus einem Material versehen
ist, dessen Dehnfähigkeit größer ist als diejenige der
Fasern und das bei Überbeanspruchung plastisch verformbar
ist.
2. Zugglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ummantelung an ihrer Oberfläche eine
Kraftübertragungsrippen bildende Profilierung aufweist.
3. Zugglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilierung zum formschlüssigen Eingriff mit eine
entsprechende Profilierung tragenden Verankerungs- oder
Verbindungskörpern geeignet ist.
4. Zugglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilierung aus einem Grobgewinde besteht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3703974A1 true DE3703974A1 (de) | 1988-08-18 |
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Family Applications (1)
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DE19873703974 Withdrawn DE3703974A1 (de) | 1987-02-10 | 1987-02-10 | Zugglied aus hochfesten fasern |
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