DE3703138A1 - Verfahren zur sanierung schadstoffbelasteter boeden und vermeidung von grundwasserkontamination durch unerwuenschte schadstoffe - Google Patents

Verfahren zur sanierung schadstoffbelasteter boeden und vermeidung von grundwasserkontamination durch unerwuenschte schadstoffe

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Heinrich Dipl Ing Igelbuescher
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    • C09K17/00—Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials

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Description

Es ist bekannt, daß in Böden, insbesondere ehemaligen Industriestandflächen, häufig Schadstoffbelastungen vorhanden sind, die eine Belästigung oder sogar eine Gefahr für die Umgebung darstellen und eine neuerliche Verwendung erschweren. Dabei handelt es sich über­ wiegend um Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Benzo(a)pyren, Dioxine, Furane und der­ gleichen, aber auch um Stickstoff- und andere Ver­ bindungen.
Es sind Sanierungsverfahren bekannt, bei denen diese Böden ausgehoben, auf Sonderdeponien gelagert und durch nicht belastete Böden ersetzt werden oder aber die belasteten Böden durch in der Regel sehr auf­ wendige physikalische und/oder chemische Behandlung entgiftet werden.
Die genannten Schadstoffbelastungen reichen oft viele Meter tief in die Böden hinein.
Dabei entsteht das Problem, den gesamten belasteten Boden auszutauschen oder physikalisch und/oder thermisch zu behandeln.
Derzeit ist kein Verfahren bekannt, die Sanierung auf eine bestimmte Tiefe zu begrenzen und gleichzeitig sicher zu stellen, daß aus den darunter liegenden noch belasteten Erdschichten, keine Schadstoffe in die sanierte Schicht wandern.
Es wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen, bei derartigen Bodensanierungen die Tiefe der Sanierung dadurch zu begrenzen, daß in gewünschter Tiefe eine chemisorbierende Schadstoffsperre in Form von Schütt­ massen bestimmter physikalischer und chemischer Eigenschaften eingebracht wird, die sicher und auf Dauer verhindert, daß Schadstoffe aus den belasteten Erdschichten in die sanierte Schicht hoch wandern.
Es wird weiterhin vorgeschlagen, die Funktionsfähig­ keit der chemisorbierenden Schadstoffsperre dadurch zu sichern und zu erhalten, daß sie beidseitig mit verrottungsfesten Filterschichten versehen wird, die eine unmittelbare chemische Reaktion mit den Nachbar­ schichten verhindern.
Für die Fälle nicht pH-neutraler Grundwässer wird da­ rüber hinaus vorgeschlagen, die chemisorbierende Schadstoffsperre ein - oder beidseitig gegen den Zu­ fluß dieser Wässer zu schützen.
In gleicher Weise besteht bei der Anlage von Müllde­ ponien die Gefahr, daß das durchsickernde Oberflächen­ wasser Schadstoffe aus dem Müll auswäscht und die Schadstoffe auf diese Weise in das Grundwasser ge­ langen.
Die bisher übliche Technik, mittels verrottungsfester Kunststoffolien ausreichend stark die Kontamination des Grundwassers zu vermeiden, ist bei vielen Stoffen ausreichend, aber nicht z. B. bei Dioxin, das nach einiger Zeit die Kunststoffbahnen durchdringt, wenn auch nur in geringen Mengen. Hier konnte durch eine Kombination von Kunststoffplanen und chemisorbierenden Schüttmassen mit geeigneten Eigenschaften eine wirk­ same Sperre gegen das Eindringen von Dioxin und ähnlichen Stoffen in den Grundwasserbereich ge­ schaffen werden.

Claims (4)

1. Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß bei Bodensanie­ rungen die Tiefe der gewünschten oder erforderlichen Sanierung dadurch begrenzt wird, daß in gewünschter Tiefe eine chemisorbierende Schadstoffsperre in Form von Schüttmassen bestimmter physikalischer und chemischer Eigenschaften eingebracht sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einbringung chemisorbierender Schadstoffsperren bei Bodensanierungen die Schadstoffsperre beidseitig durch verrottungsfeste Filtermaterialien vor einer unmittelbaren chemischen Reaktion mit den angrenzenden Erdschichten geschützt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß in Fällen nicht pH-neutraler Grundwässer die chemisorbierende Schadstoffsperre ein- oder beidseitig gegen den Zufluß dieser Wässer z. B. durch das Ein­ bringen wasserundurchlässiger Erdschichten oder ent­ sprechende Filtermaterialien geschützt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß eine chemisorbierende Schadstoffsperre bei Mülldeponien die Kontamination des Grundwassers mit Schadstoffen verhindert.
DE19873703138 1987-02-03 1987-02-03 Verfahren zur sanierung schadstoffbelasteter boeden und vermeidung von grundwasserkontamination durch unerwuenschte schadstoffe Withdrawn DE3703138A1 (de)

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Citations (8)

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Non-Patent Citations (2)

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"Müll und Abfall" 12/86, S. 483-488 *
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