DE3702680A1 - Verfahren und schaltung zur ansteuerung von elektromagnetischen verbrauchern - Google Patents
Verfahren und schaltung zur ansteuerung von elektromagnetischen verbrauchernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung
von elektromagnetischen Verbrauchern mit mindestens
einer Magnetspule gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs
sowie eine Schaltung zur Ausführung des Verfahrens
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 10.
Der durch eine Magnetspule fließende Strom kann sich
nicht beliebig schnell ändern. Die Änderungsgeschwindigkeit
wird durch die Induktivität der Spule begrenzt.
Während des Einschaltvorganges steigt der
Strom einer e-Funktion folgend und nähert sich asymptotisch
einem statischen Endwert. Beim Ausschaltvorgang
kann sich der Strom nicht sprungförmig ändern.
Wird im Spulenstromkreis ein Schalter geöffnet, entsteht
an ihm eine hohe induktive Spannungsspitze,
falls Überspannungen nicht durch geeignete Maßnahmen
vermieden werden. Eine allgemein bekannte Möglichkeit
ist es, parallel zur Magnetspule eine Freilaufdiode
zu schalten, die so angeordnet ist, daß der
in der Spule fließende Strom nach Abschaltung der
Spule beispielsweise in die Stromversorgung zurückfließen
kann. Über diesen Strompfad wird die gesamte
induktive Energie der Magnetspule abgeführt, so daß
ohne besondere Vorkehrungen teils in der Stromquelle,
teils in der Freilaufdiode Wärme erzeugt wird. Die
Ein- und Ausschaltzeiten des elektromagnetischen
Verbrauchers sind groß. Die zum Magnetfeld-Auf- und
-Abbau nötige Zeit wird bei dieser Schaltungsanordnung
im wesentlichen durch die Induktivität und die
Betriebsspannung bestimmt.
Um die Einschaltzeit zu verkürzen, wird bei einem
bekannten Verfahren die Betriebsspannung auf höhere
Werte transformiert. Diese Technik findet insbesondere
bei batteriebetriebenen Schaltungen Verwendung,
da hier die Betriebsspannung vorgegeben ist. Nachteil
dieses Verfahrens ist der erhöhte Schaltungsaufwand
und die zusätzliche Hochladezeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Schaltung
haben demgegenüber den Vorteil, daß die Energiebilanz
verbessert und die Einschaltzeit durch einen schnellen
Magnetfeldaufbau verkürzt werden. Dies wird dadurch
erreicht, daß die nach Abschaltung eines elektromagnetischen
Verbrauchers vorhandene induktive
Energie der stromdurchflossenen Magnetspule für den
Einschaltvorgang eines elektromagnetischen Verbrauchers
verwendet wird. Dadurch wird die Verlustleistung
in der Schaltung verringert und damit der Kühlaufwand
reduziert. Durch die verminderte thermische
Belastung wird überdies die Betriebssicherheit erhöht.
Der Einschaltvorgang wird abgekürzt, indem durch
eine Spannungsüberhöhung der Magnetfeldaufbau beschleunigt
wird, wobei wenig zusätzliche elektronische
Bauteile erforderlich sind.
Mit diesen Eigenschaften eignen sich das erfindungsgemäße
Verfahren und die dazugehörige Schaltung besonders
für schnelle elektromagnetische Stellwerke,
wie sie insbesondere in Ein- oder Mehrspulen-Magnetventilen
Verwendung finden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens wird die induktive Energie in einem Kondensator
als kapazitive Energie zwischengespeichert.
Die freie Kapazitätswahl ermöglicht es, ein Optimum
zwischen minimaler Verlustleistung und Spannungsüberhöhung
zur Beschleunigung des Magnetfeldaufbaus zu
wählen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens wird ein ansteuerbarer Schalter in Verbindung
mit dem Kondensator verwendet. Es ist dann möglich,
den Einschaltzeitpunkt derjenigen Magnetspule
frei zu wählen, deren Magnetfeldaufbau mit der kapazitiven
Energie unterstützt werden soll. Ferner ist
man dann frei in der Auswhal der einzuschaltenden
Spule, insbesondere kann es dieselbe Spule sein,
deren induktive Energie kurz zuvor in dem Kondensator
eingespeichert wurde.
Eine weitere Energieeinsparung und eine zusätzliche
Erhöhung der Schaltgeschwindigkeit des elektromagnetischen
Verbrauchers bzw. des elektromagnetischen
Stellwerks ergibt sich bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens durch den Schaltbetrieb,
bei dem durch getaktetes Ein- und Ausschalten
der steuerbaren Schalter verschiedene Stromniveaus
des durch die Magnetspule fließenden Stroms einstellbar
sind. Der Mittelwert des Stroms kann im Schaltbetrieb
den Betriebszuständen des elektromagnetischen
Verbrauchers angepaßt werden. Auch bei diesem Schaltbetrieb
weist die Verwendung des Kondensators Vorteile
auf, indem nach jedem Schaltvorgang ein Teil
der induktiven Energie als kapazitive Energie gespeichert
wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Schaltung
kann auf den Kondensator und den mit ihm verbundenen
steuerbaren Schalter verzichtet werden. Die
Spannungsüberhöhung tritt bei dieser Schaltung an
einem parallel zur Magnetspule des elektromagnetischen
Verbrauchers angeordneten Widerstand auf.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der zugehörigen
Schaltung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen
gekennzeichneten Maßnahmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Schaltung,
Fig. 2 ein Impulsdiagramm der Schaltung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 und 4 weitere Ausführungsbeispiele der
Schaltung,
Fig. 5 ein Zeitdiagramm der Schaltung gemäß Fig. 4,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schaltung,
Fig. 7 und 8 Schaltdiagramme der Schaltung nach
Fig. 6 und
Fig. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schaltung.
Fig. 1 zeigt eine Magnetspule 10 mit einem ersten
und zweiten Magnetspulenanschluß 11 und 12. Der zweite
Magnetspulenanschluß 12 ist mittels eines ersten
steuerbaren Schalters 13 mit einem ersten Stromversorgungsanschluß
14 verbindbar. Mit einem zweiten
Stromversorgungsanschluß 15 ist der erste Magnetspulenanschluß
11 über eine erste Diode 16 verbunden.
Eine zweite Diode 18 liegt an einem ersten Anschluß
19 eines ersten Kondensators 17, dessen zweiter Anschluß
20 am ersten Stromversorgungsanschluß 14
liegt. Der erste Anschluß 19 des ersten Kondensators
17 ist über einen zweiten steuerbaren Schalter
21 mit dem ersten Magnetspulenanschluß 11 verbindbar.
Der erste und zweite Stromversorgungsanschluß 14
und 15 sind mit einem zweiten Kondensator 22 überbrückt.
Es ist eine Ansteuerschaltung 25 vorgesehen,
die über zwei Ansteuerleitungen 23, 24 die beiden
steuerbaren Schalter 13, 21 betätigt.
Fig. 2 zeigt Schaltstellungen S₁ und S₂ des ersten
und zweiten steuerbaren Schalters 13, 21, den durch
die Magnetspule 10 fließenden Strom i sowie die am
ersten Kondensator 17 liegende Spannung u als Funktionen
der Zeit t.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Schaltung, bei welchem zwei Magnetspulen
10, 10 a im Gegentakt angesteuert werden. Die
Schaltung setzt sich aus zwei Baugruppen zusammen,
die entsprechend der Anordnung nach Fig. 1 aufgebaut
sind. Ein Unterschied besteht darin, daß der Anschluß
19 des ersten Kondensators 17 über den zweiten steuerbaren
Schalter 21 mit dem ersten Magnetspulenanschluß
11 a der Magnetspule 10 a bzw. der erste Anschluß
19 a des ersten Kondensators 17 a über einen
zweiten steuerbaren Schalter 21 a mit dem ersten Anschluß
11 der Magnetspule 10 verbunden ist. Es ist
eine Ansteuerschaltung 40 vorgesehen, welche über
vier Steuerleitungen 41 bis 44 die Steuerung der
beiden ersten steuerbaren Schalter 13 und 13 a sowie
der beiden zweiten steuerbaren Schalter 21 und 21 a
vornimmt.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeipiel der
Schaltung, die aus der in Fig. 3 dargestellten Schaltung
entwickelt wurde. Auf die Ausführungen zu Fig.
3 wird daher verwiesen. Eine Ansteuerungsschaltung
50 steuert über Ansteuerungsleitungen 51, 52, 53,
54 die steuerbaren Schalter 13, 13 a, 21 und 21 a.
Im Unterschied zur Schaltung gemäß Fig. 3 wurden
die jeder Magnetspule 10 bzw. 10 a getrennt zugeordneten
Kondensatoren 17 und 17 a durch einen Kondensator
17′ ersetzt, dessen erster Anschluß 19′ über
eine Diode 60 mit dem zweiten Stromversorgungsanschluß
15 und dessen zweiter Anschluß 20′ mit dem
ersten Stromversorgungsanschluß 14 verbunden ist.
Fig. 5 zeigt ein Zeitdiagramm der Schaltung gemäß
Fig. 4, aus dem der zeitliche Verlauf der durch
die Magnetspulen 10 und 10 a fließenden Ströme i₁
und i₂ sowie die am Kondensator 17′ abfallende Spannung
u C ersichtlich sind.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schaltung,
die sich von der Schaltung gemäß Fig. 3 lediglich
dadurch unterscheidet, daß die steuerbaren
Schalter 21, 21 a entfallen bzw. durch Draht überbrückt
wurden. Eine zweite Diode 18 verbindet den
zweiten Magnetspulenanschluß 12 der Magnetspule 10
unmittelbar mit dem ersten Magnetspulenanschluß 11 a
der Magnetspule 10 a. Entsprechend verbindet die zweite
Diode 18 a den zweiten Magnetspulenanschluß 12 a
der Magnetspule 10 a unmittelbar mit dem ersten Magnetspulenanschluß
11 der Magnetspule 10. Eine Ansteuerschaltung
55 steuert über ihre beiden Steuerleitungen
56, 57 die beiden steuerbaren Schalter
13 und 13 a.
In den Fig. 7 und 8 ist der Verlauf der durch
die Magnetspulen 10, 10 a fließenden Ströme i₁ und
i₂ bei verschiedenen Ansteuerungsarten dargestellt.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Schaltung. Diese unterscheidet
sich von der in Fig. 3 dargestellten dadurch, daß
die beiden ersten Kondensatoren 17 und 17 a sowie
die beiden zweiten steuerbaren Schalter 21 und 21 a
entfallen. Die zweite Diode 18 verbindet den zweiten
Magnetspulenanschluß 12 der Magnetspule 10 unmittelbar
mit dem ersten Magnetspulenanschluß 11 a der
Magnetspule 10 a; die zweite Diode 18 a verbindet den
zweiten Magnetspulenanschluß 12 a der Magnetspule
10 a unmittelbar mit dem ersten Magnetspulenanschluß
11 der Magnetspule 10. Parallel zu den beiden Magnetspulen
10 und 10 a liegt jeweils eine Reihenschaltung,
die aus einem Widerstand 62, 62 a und einer dritten
Diode 64, 64 a besteht. Eine Ansteuerschaltung 70
steuert über ihre beiden Steuerleitungen 72 und 74
die beiden steuerbaren Schalter 13 und 13 a.
Die Schaltung gemäß Fig. 1 wird anhand der Diagramme
in Fig. 2 erklärt. Die Magnetspule 10 mit ihrem
ersten und zweiten Magnetspulenanschluß 11 und 12
ist Teil eines elektromagnetischen Verbrauchers,
z. B. eines elektromagnetischen Stellwerks, welches
vorzugsweise zwei stabile Schaltzustände kennt. Eine
Anwendung, bei der ein schnelles Schalten erforderlich
ist, ist beispielsweise bei Kraftstoff-Einspritzventilen
gegeben, über die die Kraftstoffmessung
bei Verbrennungsmotoren erfolgt.
Als Ausgangszustand sei angenommen, daß der erste
steuerbare Schalter 13 offen ist und in der Magnetspule
10 kein Strom i₁ fließt. Zu einem Zeitpunkt
t₁ erhält der erste steuerbare Schalter 13 ein
von der Ansteuerschaltung 25 erzeugtes Schließsignal
über die Steuerleitung 23. Der Schalter 13 ist ein
ein- und ausschaltbares Halbleiter-Bauelement, beispielsweise
ein Transistor. Bei offenem steuerbaren
zweiten Schalter 21 beginnt ein Strom i₁ in der Magnetspule
10 über die erste Diode 16 und den geschlossenen
Transistor 13 zu fließen. Die Durchlaßrichtung
der ersten Diode 16 ist so festgelegt, daß durch
sie Strom fließt, wenn das Potential am zweiten Stromversorgungsanschluß
15, also an der Anode der Diode
16, höher ist als am ersten Magnetspulenanschluß 11,
also an der Kathode der Diode 16. Die Anstiegszeit
ist vom ohmschen Widerstand dieses Kreises, von dem
Innenwiderstand der zwischen dem ersten und zweiten
Stromversorgungsanschluß 14 und 15 liegenden Stromquelle,
von der Induktivität L₁ und dem Widerstand R₁
der Magnetspule 10 sowie der Betriebsspannung U b
abhängig. Der Endwert des Stroms ist gegeben durch
den ohmschen Widerstand der Reihenschaltung, bestehend
aus der ersten Diode 16, der Magnetspule 10 und
dem geschlossenen Transistor 13. Zu dem Zeitpunkt t₂
erhält der Transistor 13 über die Steuerleitung 23
ein von der Ansteuerschaltung 25 abgegebenes Öffnungssignal.
Der Strom i₁ in der Magnetspule 10 kann sich
nicht sprungförmig ändern. Er fließt deshalb über die
zweite Diode 18 in den ersten Kondensator 17 weiter.
Die Durchlaßrichtung der zweiten Diode 18 ist so
festgelegt, daß durch sie Strom fließen kann, wenn
das Potential am zweiten Magnetspulenanschluß 12,
also an der Anode der Diode 18, höher ist als am ersten
Anschluß 19 des ersten Kondensators 17, also der
Kathode der Diode 18. Der Kondensator 17 sammelt die
Ladung, und es entsteht eine Spannung u, deren Höhe
durch die Kapazität des ersten Kondensators 17 und
die eingebrachte Ladungsmenge gegeben ist. Der Wert,
von dem aus die Spannung u am Kondensator 17 nach dem
Zeitpunkt t₂ ansteigt, liegt geringfügig unterhalb
der Betriebsspannung U b . Wenn der Strom i₁ durch die
Magnetspule 10 auf Null abgesunken ist, hat die Spannung
u am ersten Kondensator 17 ihren maximalen Wert
erreicht.
Zum Zeitpunkt t₃ wird der Transistor 13 und gleichzeitig
der zweite steuerbare Schalter 21 über die
Steuerleitungen 23 und 24 geschlossen. Bei diesem
Einschaltvorgang ist, im Gegensatz zu dem Einschaltvorgang
zum Zeitpunkt t₁, am ersten Magnetspulenanschluß
11 eine höhere Spannung verfügbar, die gleich
der Spannung u am ersten Kondensator ist. Die höhere
Spannung an der Magnetspule 11 ergibt einen schnellen
Stromanstieg, der so lange anhält, bis die Ladung
von dem ersten Kondensator 17 über den geschlossenen
zweiten steuerbaren Schalter 21 abgeflossen
ist, d. h. bis u etwa den Wert von U b angenommen hat.
Während dieses Vorgangs ist der erste Magnetspulenanschluß
11 von dem zweiten Stromversorgungsanschluß
15 durch die in Sperrichtung beaufschlagte erste
Diode 16 getrennt. Nach der Kondensatorentladung
ändert sich der Strom in der Magnetspule 10, ausgehend
von dem momentanen Wert entsprechend der zum Zeitpunkt
t₁ vorhandenen Zeitkonstante. Hat der Spulenstrom
während der Kondensatorentladung noch nicht
einen stationären Endwert erreicht, steigt er nach
der Entladung des Kondensators 17 mit der langsameren,
auf U b beruhenden Zeitkonstanten wieder an.
Tritt, wie in Fig. 2 gezeigt, ein Überschwingen
des Stromwerts während der Kondensatorentladung ein,
sinkt der Strom nach der Entladung auf einen stationären
Wert. Für ein schnelles Schaltverhalten ist der
Überschwingfall anzustreben. Der erste Kondensator 17
entlädt sich bis auf einen Spannungswert, der gegeben
ist durch die Betriebsspannung U b abzüglich der
Schleusenspannung der ersten Diode 16.
Wird für den zweiten steuerbaren Schalter 21 ein
Thyristor vorgesehen, dann öffnet der Schalter 21
ohne ein weiteres Steuersignal im Stromnulldurchgang.
Ist als zweiter steuerbarer Schalter 21 ein
Transistor vorgesehen, dann wird diesem über die
Steuerleitung 24 von der Ansteuerschaltung 25 ein
Öffnungssignal zugeleitet. Der zweite Kondensator
22 parallel zur Stromversorgung zwischen dem ersten
und zweiten Stromversorgungsanschluß 14 und 15 hat
die Aufgabe, den Innenwiderstand der Stromquelle
im Einschaltaugenblick t₁ bzw. t₃ gering zu halten.
Eine Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Schaltungen
mit Freilaufdioden ergibt sich hier durch
eine Zwischenspeicherung der unmittelbar nach Abschaltung
der Magnetspule 10 vorhandenen induktiven Energie
in dem ersten Kondensator 17. Diese Energie wird
für den nächsten Einschaltvorgang bzw. zum Wiederaufbau
des Magnetfeldes während des Einschaltvorganges
wieder verwendet. Der Transistor 13 wird während
des Einschaltvorganges geringer belastet, da auf Grund
des schnelleren Stromanstiegs in der Magnetspule
10 auch sein Einschaltvorgang beschleunigt wird.
Die Schaltung für ein Einspulen-Stellwerk nach
Fig. 1 läßt sich gemäß Fig. 3 für ein Zwei- oder
Mehrspulen-Stellwerk erweitern. Auch bei dieser Schaltung
wird die im eingeschalteten Zustand der Magnetspule
10 vorhandene induktive Energie nach Beginn
des Abschaltvorganges der Magnetspule 10 im ersten
Kondensator 17 gespeichert. Diese Energie wird zum
raschen Aufbau des Magnetfeldes in der anderen Magnetspule
10 a verwendet. Der erste Anschluß 19 des ersten
Kondensators 17 wird dazu über den ersten steuerbaren
Schalter 21 während des Einschaltvorganges der
anderen Magnetspule 10 a mit deren ersten Spulenanschluß
11 a verbunden. Analog wird nach Beginn des
Abschaltvorganges der anderen Magnetspule 10 a die
magnetische Energie in den anderen ersten Kondensator
17 a eingespeichert. Sie wird anschließend zum raschen
Magnetfeldaufbau in der Magnetspule 10 verwendet.
Dazu wird der erste Anschluß 19 a des anderen ersten
Kondensators 17 a über den anderen zweiten steuerbaren
Schalter 21 a mit dem ersten Spulenanschluß 11 der
Magnetspule 10 während ihres Einschaltvorgangs verbunden.
Die Magnetspulen 10 und 10 a werden abwechselnd,
beispielsweise im Gegentakt, ein- bzw. ausgeschaltet.
Wird auf eine größtmögliche Energieeinsparung
verzichtet, kann diese Schaltung auch im "überlappenden"
Betrieb eingesetzt werden, d. h., während
kurzer Zeitabschnitte fließt in beiden Magnetspulen
10 und 10 a ein Strom. Die Ansteuerschaltung 40 weist
hier vier Steuerleitungen 41 bis 44 auf, die der
Ansteuerung der vier steuerbaren Schalter 13, 13 a,
21 und 21 a dienen. Die beiden zweiten steuerbaren
Schalter 21 und 21 a können Thyristoren sein, welche
nur einen Einschaltimpuls benötigen und ohne einen
Ausschaltimpuls beim nächsten Stromnulldurchgang
ausschalten. Hier können auch ein- bzw. ausschaltbare
Halbleiter-Bauelemente, wie beispielsweise Transistoren
oder ein- und ausschaltbare Thyristoren,
verwendet werden, mit denen sich im überlappenden
Betrieb eine definierte Trennung der beiden Magnetspulen-
Stromkreise ergibt.
Die Schaltung gemäß Fig. 4 wird anhand des in Fig.
5 dargestellten Zeitdiagramms erläutert. Ziel der
Schaltung ist es, zum Zeitpunkt t₁ in Fig. 5 den
durch die Magnetspule 10 a fließenden Strom i₂ möglichst
schnell auf i₂=0 zu senken und den
Strom i₁ durch die Magnetspule 10 auf i₁=i max zu
erhöhen. Es wird hier davon ausgegangen, daß der
Kondensator 17′ durch einen oder mehrere vorangegangene
Schaltvorgänge zur Zeit t t₁, wie sie in
Fig. 2 für t t₃ dargestellt sind, auf eine Spannung
von U C soll <U b aufgeladen ist.
Zur Zeit t₁t t₃ sind die steuerbaren Schalter
13 und 21 a geschlossen. Der Kondensator 17′ wird
also über die Magnetspule 10 entladen. Der Anstieg
von i₁ ist besonders bei U C »U b sehr schnell. Es
gilt unter Vernachlässigung des Spannungsabfalls an
den steuerbaren Schaltern für den Stromanstieg folgende Gleichung:
wobei mit R₁ der Widerstand und L₁ die Induktivität
der Magnetspule 10 und mit u C die im Kondensator
17′ gespeicherte Spannung bezeichnet werden. Der
Strom i₁ nähert sich asymptotisch dem Wert u C /R.
Zur Zeit t₁t t₂ sind die Dioden 16 a und 18 a
leitend. Über sie wird der Kondensator 17′ mit dem
Strom i₂ aufgeladen, solange i₂<i₁ ist. Die Spannung
u C am Kondensator 17′ steigt daher für kurze
Zeit auf Werte u C <U C soll . Bei Vernachlässigung
der an den Dioden 16 a und 18 a abfallenden Spannungen
ergibt sich eine Abnahmegeschwindigkeit für i₂ von
wobei mit R₂ der Widerstand und mit L₂ die Induktivität
der Magnetspule 10 a bezeichnet werden.
Der Wert i₂=0 wird schnell zur Zeit t=t₂ erreicht
und dann beibehalten, weil dann die Dioden 16 a und
18 a sperren. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß i₁ und
i₂ ihre Sollwerte sehr rasch erreichen. Daher sollte
auch im Zeitbereich t₁t t₂ der Anker des elektromagnetischen
Verbrauchers abfliegen.
Zum Zeitpunkt t=t₃ hat i₁ den unteren Sollwert
von i max erreicht; die Spannung u C des Kondensators
17′ ist deutlich reduziert. Auch die Summe der Energien
ist auf Grund der in den Bauteilen auftretenden
Verluste zur Zeit t₃ reduziert gegenüber dem Zeitpunkt
t₁, wobei für die Energie folgende Gleichung
gilt:
W = ½ (Cu C + L₁i₁) .
Um den nächsten Umschaltvorgang mit derselben Geschwindigkeit
ausführen zu können, muß daher u C wieder
erhöht werden. Deshalb wird für den Zeitraum
t₃t t₄ der steuerbare Schalter 21 a gesperrt und
über die Diode 16 ein Strom durch die Magnetspule
10 geleitet. Die Anstiegsgeschwindigkeit di₁/dt des
Stromes i₁ ist gegenüber t₁ reduziert; die Asymptote
ist jetzt U b /R. Die geringere Anstiegsgeschwindigkeit
ist in Fig. 5 erkennbar. Es wird in diesem Zeitraum
der Spannungsquelle Energie entzogen und in die Magnetspule
als induktive Energie eingegeben.
Diese Energie wird anschließend als kapazitive Energie
im Kondensator 17′ gespeichert, wobei im folgenden
zwei Fälle unterschieden werden:
In Fall 1 erreicht i₁ zum Zeitpunkt t₄ den oberen
Wert von i max , so daß die maximale Energie erreicht
wird. Dieser Fall ist auch in Fig. 5 dargestellt.
In Fall 2 erreicht i₁ den oberen Wert von i max nicht.
Beispielsweise, weil die im Kondensator 17′ gespeicherte
Energie von vorhergehenden Schaltvorgängen
zur ausreichenden Stromerhöhung in der Magnetspule
10 nicht ausgereicht hat.
Die Spannung im Kondensator 17′ wird nun dadurch
erhöht, daß für t₄t t₅ der steuerbare Schalter
13 abgeschaltet wird. In diesem Fall sind die Dioden
16 und 18 in leitendem Zustand, so daß der Kondensator
17′ mit i₁ geladen wird,wobei i₁ im Fall 1 von
i max und im Fall 2 von einem darunterliegenden Wert
ausgeht und auf einen Haltestrom i H abfällt. Der
Haltestrom i H ist dabei so gewählt, daß der elektromagnetische
Verbraucher trotz der Reduktion des durch
die Magnetspule 10 fließenden Stromes i₁ in dem aktivierten
Zustand bleibt. Aus Fig. 5 ist ersichtlich,
daß für i H ein maximaler Grenzwert i H max und ein
minimaler Grenzwert i H min vorgegeben sind.
Im Fall 1 wird der für die Kondensatorspannung vorgegebene
Wert U C soll erreicht, bevor i₁ auf i H min
gesunken ist. Im Zeitintervall t₅t t₆ wird daher
der steuerbare Schalter 21 a eingeschaltet, so daß
die induktive Energie praktisch ohne äußere Spannung
über den Widerstand R₁ der Magnetspule 10, über den
Schalter 21 a und die Diode 18 weiter abgebaut und
nicht weiter in den Kondensator 17′ eingespeichert
wird. Die Spannung u C bleibt deshalb während dieses
Zeitraums unverändert auf U C soll . Wenn der Strom
i₁ den Wert i H min erreicht, wird der steuerbare
Schalter 21 a aus- und der Schalter 13 eingeschaltet,
so daß i₁ wieder zunimmt. Zum Zeitpunkt t₇ erreicht
i₂ wieder den Wert i H max , so daß durch Einschalten
des Schalters 21 a und Ausschalten des Schalters 13
der Strom i₁ wieder reduziert wird. Auf diese Weise
wird i₁ immer auf einem vorbestimmten Wert i H min
i₁i H max gehalten.
Im Fall 2, in dem i₁ den Wert i max zur Zeit t₄ nicht
erreicht hat, wird im Zeitbereich t₅t t₆ der
Schalter 13 statt des Schalters 21 a eingeschaltet,
so daß der Spannungsquelle neue Energie entnommen
wird, die dann in den Kondensator 17′ eingespeist
werden kann, bis schließlich die erforderliche Gesamtenergie
erreicht ist.
Der steuerbare Schalter 13 wird auch im Fall 1 eingeschaltet,
wenn der Strom i₁ auf i H min sinkt, bevor
u C den Wert U C soll erreicht hat. Dadurch steigt
i₁ wieder an. In einem nächsten Zyklus wird dann
i₁ wieder gesenkt und die induktive Energie dem Kondensator
17′ eingespeist.
Im Fall 2 werden zum Zeitpunkt t₆ beide steuerbaren
Schalter 13 und 21 a geöffnet, damit u C über die Dioden
16 und 18 erhöht wird.
Es ist ersichtlich, daß i₁ und u C durch geeignete
Steuerung der Schalter 13 und 21 a auf jeden gewünschten
Wert von u C bzw. Mittelwert für i₁ einstellbar
sind.
Zur Zeit t₈ wird beispielsweise durch ein außerhalb
der Ansteuerschaltung erzeugtes Signal die Magnetspule
10 abgeschaltet und die Magnetspule 10 a eingeschaltet,
d. h., der Strom i₁ soll möglichst schnell auf
i₁=0 gesenkt und der Strom i₂ möglichst schnell
auf den Wert i₂=i max erhöht werden. Dazu werden
die steuerbaren Schalter 13 und 21 a geöffnet und
die Schalter 13 a und 21 geschlossen, damit die Ladung
des Kondensators 17′ für einen schnellen Anstieg
von i₂ zur Verfügung steht.
Die mit der Stromversorgung und mit dem Kondensator
17′ verbundene Diode 60 ist so angeordnet, daß sofort
nach Einschalten der Stromversorgung der Kondensator
17′ auf U b aufgeladen wird, damit die als steuerbare
Schalter 13 und 13 a verwendeten Transistoren nicht
mit einer zu hohen inversen Spannung beaufschlagt
werden. Dazu ist die Anode der Diode 60 mit dem zweiten
Stromversorgungsabschluß 15 und die Kathode der
Diode 60 mit dem ersten Anschluß 19′ des Kondensators
17′ verbunden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schaltung ist
in Fig. 6 gezeigt. Es wird anhand der Fig. 7
und 8 näher erläutert.
Die Ansteuerung der Schaltung soll in diesem Fall
so erfolgen, daß die durch die Magnetspulen 10 und
10 a fließenden Ströme einen oberen Haltestrom i HO
bzw. einen unteren Haltestrom i HU einnehmen. Die
Halteströme sind so gewählt, daß die Anker der Magnetspulen
10 und 10 a bei einer Senkung des Stroms von
i=i max auf i=i HO nicht zurückfallen bzw. bei
einer Erhöhung des Stroms von i=Null oder einem
Wert i<i HU auf i=i HU nicht anziehen. In Fig.
7 ist für i HO ein Wert von i HO <i max , und in Fig.
8 ist für i HO der Wert i HO =i max gewählt worden.
Die Senkung des Wertes von i HO gemäß Fig. 7 führt zu
einer Energieeinsparung.
Zur Zeit t₁ soll in den Fig. 7 und 8 die Magnetspule
10 erregt werden. Dazu werden der steuerbare
Schalter 13 geschlossen und der Schalter 13 a geöffnet.
Für die Zeit t<t₁ flossen in den Magnetspulen
10, 10 a die Ströme i₁ und i₂. Nach der Ansteuerung
der Schalter fließt für t<t₁ der Strom i₁ über
den steuerbaren Schalter 13 und i₂ über die Dioden
16 a und 18 a. Solange i₂<i₁ ist, wird der Kondensator
17 aufgeladen auf einen Wert u C <U b , da die
Diode 16 sperrt. Wird für den Kondensator 17 eine
kleine Kapazität gewählt, wird u C besonders groß.
Wie schon anhand von Fig. 5 erläutert, fällt i₂
sehr rasch, während i₁ schnell steigt. Durch die
schnelle Stromänderung und die daraus resultierende
Kraftänderung im Zeitintervall t₁t t₂ hebt der
Anker vom Anschlag ab. Während der Bewegung erhöhen
sich die Kräfte ohne weitere Stromerhöhung.
Zum Zeitpunkt t₃ ist in den Fig. 7 und 8 für i₁
der sinnvolle maximale Strom i max erreicht. Der steuerbare
Schalter 13 wird geöffnet, der Schalter 13 a
bleibt offen. Dadurch sinkt i₁, während i₂ durch die
Energieumladung wieder steigt. Schließlich erreichen
die Ströme die gewünschten Haltewerte i HO bzw. i HU ,
wobei in Fig. 7 i HO <i max und in Fig. 8 i HO =
i max ist. Aufgrund der Hysterese findet ein "Überschwingen"
statt. Im Zeitpunkt t=t₄ wird der Schalter
13 geschlossen, damit i₁ wieder steigt, während
i₂ sinkt. Durch Öffnen des Schalters 13 für t=t₅
sinkt i₁ wieder, während i₂ steigt. Durch die getaktete
Ansteuerung können die Halteströme auf jeden
gewünschten Wert 0i i max eingestellt werden.
Unter der Voraussetzung, daß die Taktung bei ideal
durchgeschalteten Dioden und Transistoren als steuerbare
Schalter keine Verluste erzeugt, gilt folgende
Gleichung für den unteren mittleren Haltestrom:
wobei t₁₃ ein die Zeit bezeichnet, die der Schalter
13 im eingeschalteten Zustand, und t ges für den
gesamten getakteten Zeitraum steht.
Für den oberen mittleren Haltestrom i HO gilt folgende
Gleichung:
i HO = i HU / (1-T₁) .
Die Schaltung ist nur wirksam, wenn i HO /i HU <0 ist.
Ein praktikabler Wert ist i HO /i HU =4. Daraus berechnet
sich T₁ zu T₁=0,75.
Während bei der Ansteuerung gemäß Fig. 8 ein Umschaltvorgang
zur Zeit t₆ unmittelbar eingeleitet
werden kann, muß bei der Ansteuerung gemäß Fig.
7 vor Umschaltung zur Zeit t₇ der Strom i₁ im Zeitraum
t₆t t₇ auf i max erhöht werden, damit zur
Umschaltung genügend Energie zur Verfügung steht.
Dieser Zeitraum t₆t t₇ in Fig. 7 muß allerdings
vor jeder Umschaltung gegeben sein. Ein Vorteil dieser
Ansteuerung ist jedoch, daß Einflüsse der Taktung
zur Zeit t₇ abgeklungen sind und die Umschaltung
der Magnetspulen 10 und 10 a nicht beeinträchtigen
können.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schaltung ist in Fig. 9 gezeigt. Diese Schaltung
ist besonders für ein Zweispulen-Stellwerk geeignet.
Gegenüber der Schaltung gemäß Fig. 3 sind die beiden
ersten Kondensatoren 17, 17 a und die beiden zweiten
steuerbaren Schalter 21, 21 a entfallen. Der Einschaltzeitpunkt
der einen Spule nach Abschaltung der anderen
Spule kann daher nicht mehr frei gewählt werden.
Dafür wird die Schaltung gemäß Fig. 3 um Reihenschaltungen,
bestehend aus einem Widerstand 62, 62 a und
einer dritten Diode 64, 64 a, ergänzt, die parallel
zu den beiden Magnetspulen 10, 10 a liegen. Eine Vereinfachung
ergibt sich bezüglich der Ansteuerschaltung
70, die lediglich zwei Steuerleitungen 72, 74
aufzuweisen braucht, über die die beiden steuerbaren
Schalter 13, 13 a betätigt werden. Bedingt durch den
Wegfall der beiden ersten Kondensatoren 17, 17 a kann
die induktive Energie nicht mehr zwischengespeichert
werden, sondern wird unmittelbar zum Magnetfeldaufbau
in der jeweils anderen Magnetspule eingesetzt.
Die Schaltung gemäß Fig. 9 arbeitet folgendermaßen:
Zunächst wird der erste steuerbare Schalter 13, vorzugsweise
ein Transistor, geschlossen. In der Magnetspule
10 fließt dann ein Strom i₁. Nachdem der Transistor
13 von der Ansteuerschaltung 70 über die Steuerleitung
72 ein Öffnungssignal erhalten hat, fließt
der Strom i₁ in der Magnetspule 10 nicht mehr über
den Transistor 13 zum ersten Stromversorgungsanschluß
14, sondern nun über die zweite Diode 18 unmittelbar
zum ersten Magnetspulenanschluß 11 a der Magnetspule
10 a, die zu diesem Zeitpunkt noch stromlos ist, obwohl
der zweite steuerbare Schalter 13 a, ebenfalls
vorzugsweise ein Transistor, über die Steuerleitung
74 gleichzeitig mit dem Öffnungssignal für den Schalter
13 ein Schließsignal von der Ansteuerschaltung
70 erhalten hat. Der von der Magnetspule 10 stammende
Strom i₁ kann in dem Einschaltaugenblick des Transistors
13 a nur über den aus dem Widerstand 62 a und
der dritten Diode 64 a bestehenden Strompfad fließen.
Die Durchlaßrichtung der dritten Diode 62, 62 a ist
so festgelegt, daß durch sie Strom fließt, wenn das
Potential am ersten Magnetspulenanschluß 11, 11 a,
also an der Anode der Diode 62, 62 a, höher ist als am
zweiten Magnetspulenanschluß 12 bzw. an der Kathode
der Diode 62, 62 a. Eine Spannungsüberhöhung ergibt
sich hier gemäß dem ohmschen Gesetz als Produkt vom
Widerstandwert des Widerstandes 64 a und des durch
den Widerstand 64 a fließenden Stroms i₁. Diese Spannungsüberhöhung
führt zu einem beschleunigten Stromaufbau
in der Magnetspule 10 a. Im stationären, eingeschalteten
Zustand der Magnetspule 10 a fließt über
den Widerstand 62 a und die dritte Diode 64 a kein
Strom mehr, da im allgemeinen der Spannungsabfall
an der Magnetspule 10 a unter der Schleusenspannung
der dritten Diode 64 a liegt und diese somit sperrt.
Der Strom i₂ durch die Magnetspule 10 a fließt dann
über die erste Diode 16 a, die während der Spannungsüberhöhung
am Widerstand 62 a gesperrt hatte.
Erhält jetzt der Transistor 13 a ein Öffnungssignal
und gleichzeitig der Transistor 13 ein Schließsignal,
erfolgt der Magnetfeldaufbau in der Magnetspule 10
wiederum in der beschriebenen Weise, wobei die induktive
Energie der Magnetspule 10 a für den Einschaltvorgang
der Magnetspule 10 ausgenützt wird.
Der Widerstandswert der beiden Widerstände 62, 62 a
ist so bemessen, daß die Spannungsüberhöhung keine
zu hohen Werte annehmen kann. In einem Ausführungsbeispiel
lag er bei 100 Ω, womit sich bei einem Spulenstrom
im stationären Zustand von 2 A eine Spannungsüberhöhung
von etwa 200 V einstellte.
Eine weitere Verbesserung des Schaltverhaltens, d. h.,
eine weitere Energieeinsparung und Zeitverkürzung,
wird im getakteten Betrieb erhalten. Es eignen sich
dafür besonders die Ausführungsbeispiele der Schaltungen
1, 3, 4 und 6. Wie oben schon erwähnt, heißt
getakteter Betrieb, daß der erste steuerbare Schalter
13 oder die beiden ersten steuerbaren Schalter 13
und 13 a auch in den stationären Betriebszuständen
des elektromagnetischen Verbrauchers ein- bzw. ausgeschaltet
werden. Ist die Taktfrequenz ausreichend
hoch, stellt sich in Abhängigkeit des Verhältnisses
von Einschalt- zu Ausschaltzeitdauer ein bestimmter
Mittelwert des Stroms durch die Magnetspule 10, 10 a
ein. Der Kondensator 17, 17′ bzw. die beiden Kondensatoren
17 und 17 a werden nach Beginn eines jeden
Ausschaltvorgangs etwas aufgeladen. Dieser Schaltbetrieb
ermöglicht es, bei elektromagnetischen Stellwerten
unterschiedliche Strom- und damit Kraftniveaus
der Elektromagneten den unterschiedlichen Betriebszuständen,
nämlich Hub in eine Position, Haltezustand
in dieser Position, Rückhub in die andere Position
und Haltezustand in der anderen Position, zuzuordnen.
Während der Hub- und Rückhubphase wird der Strom, wie
bereits beschrieben, in der Magnetspule 10 bzw. in
den Magnetspulen 10, 10 a vollständig ein- bzw. ausgeschaltet.
Im stationären Betriebszustand wird dann in
derjenigen Schaltposition, die dem stromlosen Zustand
entspricht, ein mittlerer Strom i HU so eingestellt,
daß die Schaltfunktion noch gewährleistet ist. Ein
Umschalten in die andere Position, die dem Stromflußfall
entspricht, ist dann durch die Überwindung einer
minimalen Kraft in kurzer Zeit möglich. Ist diese
Position dann erreicht, wird der mittlere Strom von
i max auf den Wert i=i HO , also so weit reduziert,
daß die Schaltfunktion in dieser Position ebenfalls
gerade noch gewährleistet ist. Eine Rückkehr in die
vorherige Position ist dann ebenfalls durch Überwindung
einer geringen Kraft rasch möglich. Es handelt
sich bei diesem Beispiel um ein System, bei dem der
Strom vier unterschiedliche Niveaus aufweist: Null,
Haltestrom i HU für die eine Position, Maximalwert
i max und Haltestrom i HO für die andere Position.
Durch die getaktete Ansteuerung der steuerbaren Schalter
13, 13 a ist es überdies möglich, die vorbestimmten
Haltestromwerte bzw. den Wert von i max auch bei
im Fahrbetrieb eines Kraftfahrzeugs auftretenden
Änderungen der Spannungsversorgung durch eine geeignete
Änderung des Taktverhältnisses auszugleichen.
Beispielsweise wird das Taktverhältnis im Bereich
von 0,75t₁1 variiert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, die induktive
Energie einer eingeschalteten, stromdurchflossenen
Magnetspule nach Beginn ihres Abschaltvorgangs zum
Stromaufbau in einer Magnetspule zu verwenden, ergab
sich bei einer Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3
eine Reduktion der Schaltzeit eines Doppelmagnet-Ventils
von 0,31 ms auf 0,24 ms im getakteten Betrieb.
Die Magnetspulen 10, 10 a hatten einen Nennstrom von
jeweils 20 A und wiesen eine Induktivität von 300
µH auf. Die Kapazität der beiden ersten Kondensatoren
17 und 17 a war jeweils 20 µF.
Claims (22)
1. Verfahren zur Ansteuerung von elektromagnetischen
Verbrauchern mit mindestens einer Magnetspule,
insbesondere von magnetisch betätigbaren Einspritzventilen,
über mindestens einen steuerbaren Schalter,
dadurch gekennzeichnet, daß die nach Abschaltung
eines elektromagnetischen Verbrauchers vorhandene
induktive Energie der stromdurchflossenen Magnetspule
(10, 10 a) des elektromagnetischen Verbrauchers
für den Einschaltvorgang eines elektromagnetischen
Verbrauchers verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Abschaltung des elektromagnetischen
Verbrauchers vorhandene induktive Energie der
stromdurchflossenen Magnetspule (10, 10 a) zur
Erzeugung kapazitiver Energie in mindestens einem
Kondensator (17, 17 a, 17′) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die in dem Kondensator (17, 17 a, 17′) gespeicherte
Energie für den Einschaltvorgang des unmittelbar
zuvor abgeschalteten elektromagnetischen Verbrauchers
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Abschaltung eines elektromagnetischen
Verbrauchers in dem Kondensator (17, 17 a, 17′)
gespeicherte kapazitive Energie für den Einschaltvorgang
mindestens eines anderen elektromagnetischen
Verbrauchers verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Kondensator (17,
17 a, 17′) gespeicherte Energie über mindestens einen
mit dem Kondensator verbundenen steuerbaren Schalter
(21, 21 a) für einen späteren Einschaltvorgang gezielt
abgegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Kondensator (17,
17 a, 17′) gespeicherte Energie auf einen vorbestimmten
Wert eingestellt wird.
7. Verfahren anch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Abschaltung des elektromagnetischen
Verbrauchers vorhandene induktive Energie der
stromdurchflossenen Magnetspule (10, 10 a) des
Verbrauchers unmittelbar nach Beginn der Abschaltung
für den Einschaltvorgang mindestens eines anderen
elektromagnetischen Verbrauchers verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere, durch die
Magnetspule (10, 10 a) des elektromagnetischen
Verbrauchers fließende Strom durch periodische
Ansteuerung des Verbrauchers auf mindestens einem
Wert, vorzugsweise auf vier verschiedenen vorbestimmten
Werten, gehalten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Magnetspule
(10, 10 a) des abzuschaltenden elektromagnetischen
Verbrauchers vor dessen Abschaltung fließende Strom
auf einen für einen folgenden Einschaltvorgang
optimalen Wert eingestellt wird.
10. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 und 8 oder 9, gekennzeichnet
durch mindestens einen mit mindestens einem
elektromagnetischen Verbraucher verbundenen Kondensator
(17, 17 a, 17′) zur Zwischenspeicherung der bei
Abschaltung des elektromagnetischen Verbrauchers in
dessen Magnetspule (10, 10 a) vorhandenen induktiven
Energie.
11. Schaltung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem elektromagnetischen Verbraucher ein
Kondensator (17, 17 a) zugeordnet ist.
12. Schaltung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß mehreren elektromagnetischen Verbrauchern
ein Kondensator (17′) zugeordnet ist.
13. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
gekennzeichnet durch mindestens einen Schalter (21,
21 a), über den die im Kondensator (17, 17 a, 17′)
gespeicherte Energie mindestens einem elektromagnetischen
Verbraucher für dessen Einschaltung zuführbar
ist.
14. Schaltung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der steuerbare Schalter (21, 21 a) ein
Transistor ist.
15. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
gekennzeichnet durch eine zwischen dem elektromagnetischen
Verbraucher und dem Kondensator (17, 17 a, 17′)
angeordnete Diode (18, 18 a) über die die bei Abschaltung
des elektromagnetischen Verbrauchers vorhandene
induktive Energie in den Kondensator (17, 17 a, 17′)
eingespeist wird und die einen entgegensetzt
zur induktiven Energie fließenden Strom unterbindet.
16. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 7, gekennzeichnet durch eine Verbindung
eines elektromagnetischen Verbrauchers mit mindestens einem
weiteren elektromagnetischen Verbraucher, über die die bei
der Abschaltung des einen elektromagnetischen Verbrauchers
vorhandene induktive Energie unmittelbar dem anderen
elektromagnetischen Verbraucher für dessen Einschaltung
zugeleitet wird.
17. Schaltung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch eine
parallel zum elektromagnetischen Verbraucher geschaltete
Serienschaltung aus einem Widerstand (62, 62 a) und einer
Diode (64, 64 a), über die die induktive Energie des einen
abgeschalteten Verbrauchers zur Erzeugung einer dem Einschaltvorgang
des anderen elektromagnetischen Verbrauchers
dienenden Spannung abgeleitet wird, wobei die Diode (62,
62 a) einen in entgegengesetzte Richtung fließenden Strom
unterbindet.
18. Schaltung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, gekennzeichnet
durch eine in der Verbindung angeordnete Diode
(18, 18 a), die einen entgegengesetzt zur induktiven Energie
fließenden Strom unterbindet.
19. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, gekennzeichnet
durch mindestens eine zwischen dem elektromagnetischen
Verbraucher und einer mit diesem verbundenen Spannungsquelle
angeordnete Diode (16, 16 a), die eine Ableitung
der induktiven Energie in die Spannungsquelle verhindert.
20. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der der Ansteuerung des elektromagnetischen
Verbrauchers dienende steuerbare Schalter (13, 13 a)
ein Transistor ist.
21. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der der Ansteuerung des elektromagnetischen
Verbrauchers dienende steuerbare Schalter (13, 13 a)
ein ein- und ausschaltbarer Thyristor ist.
22. Schaltung nach einem der Ansprüche 10 bis 21, gekennzeichnet
durch mindestens eine Diode (60), über die der Kondensator
(17, 17 a, 17′) mit der Spannungsquelle verbindbar
und aufladbar ist.
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